Eine Stunde reden – Gespräche mit Unbekannten

"Eine Stunde Reden?" steht auf dem Schild mit dem sich Host Mario Neumann auf die Straße stellt und wartet – solange, bis er jemanden gefunden hat, der reden will. Seinen unbekannten Gast nimmt er mit ins Bremen-Zwei-Studio – und dort reden sie. Eine ganze Podcast-Folge lang. Über Erfolg und Scheitern, verpasste und gelebte Träume, ein spätes Coming Out, eine schwierige Scheidung, die große Liebe – über die kleinen und die großen Fragen des Lebens eben.

Stoma: Gutes Leben trotz Beutel am Bauch

Seit bei einer Bauch-OP eine Naht riss, lebt Florian Wonnenberg mit Stoma, einem künstlichen Darmausgang. Der Beutel am Bauch hält den 42-Jährigen aber nicht von einem aktiven Leben ab. Wofür man nichts kann, sollte man sich auch nicht schämen, findet er und berichtet freimütig von Pups-Geräuschen und einem gewissen Knistern beim Sex. Im Gespräch mit Podcast-Host Mario Neumann erzählt er auch von einer großen Wende in seinem Leben: Mit Mitte 30 wagte der gelernte Bäcker einen Berufswechsel und wurde Schaffner. Heute arbeitet er als Zugchef im IC und ICE und liebt seine Arbeit – obwohl ihm das Bahn-Bashing in Deutschland manchmal durchaus auf die Nerven geht.

11-26
58:49

Ihre Mutter tötete ihre Schwester

***Achtung: In diesem Gespräch geht es um die Themen Tod und Suizid.*** Zenya Heinrich hat ihre Schwester durch den erweiterten Suizid ihrer Mutter verloren. Da war Zenya neun Jahre alt. Nach der Tat wurde sie vom Jugendamt von der Schule abgeholt und in eine Pflegefamilie gebracht. "Plötzlich hatte ich niemanden mehr", erzählt sie Podcast-Host Mario Neumann. Doch die neue Familie und einige Therapien haben ihr geholfen, das Trauma zu bewältigen. Denn sie hat sich lange schuldig gefühlt, weil sie ihre jüngere Schwester nicht vor der Mutter beschützt hat. Inzwischen ist die 29-Jährige verheiratet, hat einen Sohn und steckt mitten im zweiten Studium. Dabei musste sie auch noch den Tod ihres Vaters, ihres Pflegevaters und ihrer Pflegeschwester verarbeiten. Im Bremen-Zwei-Podcast "Eine Stunde reden" sagt sie: "Ich bin unglaublich gesegnet, auch wenn so viel schief gelaufen ist." ***In Notfällen, zum Beispiel bei drängenden und konkreten Suizidgedanken, wenden Sie sich bitte an die nächste psychiatrische Klinik oder den Notarzt unter der Telefonnummer 112. Wenn Sie in einer Krise sind und über Ihre Sorgen sprechen wollen, bekommen Sie auch bei der Telefonseelsorge unter 0800 111 0 111 kostenlos und anonym Hilfe.***

11-11
59:58

Er wäre gerne Friedensstifter

Selenskyj hätte Putin Blumen bringen sollen, statt ihm Waffen entgegenzuhalten – davon ist Nikolaus Pink überzeugt. Für ihn ist der Frieden das höchste aller Güter, seitdem er als Kind das Ende des Zweiten Weltkriegs miterlebt hat. 1940 geboren, ist Nikolaus Pink als Kind vertriebener Wolgadeutscher in der Nähe von Leningrad aufgewachsen. Bis der Krieg ihn und seine Eltern auf eine weitere Flucht über Tausende von Kilometern von Russland bis nach Deutschland zwang. Hunger und die Angst vor Soldaten, das sind seine Traumata, sagt der 84-Jährige noch heute. Obwohl er aus ärmlichen Verhältnissen kommt, ist er ein erfolgreicher Architekt geworden. Von Garagen bis Fabrikhallen hat er alles gebaut, erzählt er Podcast-Host Mario Neumann. Aber seine Leidenschaft gehört einem sehr speziellen Bauwerk: dem Erdhügel-Haus, das er in den Achtziger Jahren miterfunden hat. Noch viel mehr gehört sie dem Weltfrieden – für den er allerdings kaum Hoffnung sieht.

10-28
55:16

Wenn "Betonbeine" das Leben schwer machen

Immer weniger zu können, das belastet Silke Krause. Seit gut 15 Jahren weiß die Bremerin von ihrer Lipödem-Erkrankung. Die hormonell bedingte Fettverteilungsstörung schränkt ihr Alltagsleben immer mehr ein. Aber Silke Krause lässt sich nicht unterkriegen, klärt auf Instagram über ihre Krankheit auf und kämpft so gegen Vorurteile an. Ihre Kindheit war von einem Schicksalsschlag geprägt: Ihr Vater starb völlig überraschend an einem Herzinfarkt, als Silke zwei Jahre alt war. Heute hat die Verwaltungsfachangestellte selbst zwei Töchter und will eines anders machen als ihre Mutter: Ehrlich darüber sprechen, wenn die eigene Belastungsgrenze erreicht ist. Im Bremen Zwei-Podcast "Eine Stunde Reden" erzählt sie Host Mario Neumann davon, wie ihr neuer Mann sie in komplizierten Zeiten richtig kennenlernte und welche besondere Beziehung sie zu Flamingos hat.

10-14
58:22

Selbstbewusst durchs Scheitern

Von der Schule geflogen, Studium nicht geschafft, Computerspielsucht: Nam hat Einiges durchgemacht. Weil er asiatisch aussieht, muss er sich oft rassistische Sprüche anhören. Vor einigen Jahren wurde er in Brandenburg sogar auf offener Straße von Rechtsextremen bewusstlos geschlagen. All das will der 39-Jährige mit vietnamesischen Wurzeln erzählen – weil er findet, dass seine Lebensgeschichte stellvertretend steht für eine ganze Generation: Die Kinder der "Gastarbeiter", deren Eltern viel geopfert haben, und die sich doch zwischen den Welten fühlen.

09-30
58:23

Sie lebt nackt

Maren Sicke-Houdeck (62) verbringt jeden Sommer in ihrem FKK-Verein in Schwanewede: "Von 365 Tagen im Jahr bin ich etwa 200 nackt." Ihre Eltern haben sich sogar in dem Verein kennengelernt. Groß ist ihre Sorge, als sie ihren damaligen Ehemann trifft. Würde er das akzeptieren? Zu ihrer Überraschung verliebt er sich ebenfalls in das FKK-Leben. Sie bekommen zwei Kinder und bauen ein Haus in Oyten. Doch dann bekommt Maren Sicke-Houdeck Brustkrebs. Ihr Mann ist zu dem Zeitpunkt ebenfalls krank mit unklarer Diagnose. Als sie nach der Krebs-OP aufwacht, erfährt sie, dass ihr Mann verstorben ist. Seitdem ist die gelernte Spediteurin oft auf Reisen. Im Bremen-Zwei-Podcast "Eine Stunde reden" erzählt sie, warum sie sich auf ihre Rente freut und wie sie ihre zweite Leidenschaft, das Kochen, auslebt.

09-16
01:00:51

Neuer Mut nach Ehe-Aus

Wenn es ihm mal wieder schlecht geht, schwingt sich Jörg Rafalski auf sein Motorrad: "Auf die Straße, den Kopf freiblasen". Seine schwarze Harley-Davidson hat sich der 56-Jährige erst vor ein paar Monaten zugelegt – auch als Reaktion auf eine Lebenskrise. Zu schweren Rückenschmerzen und einem Tauchunfall kam die Trennung von seiner langjährigen Ehefrau. Alles zusammen hat ihn aus der Bahn geworfen. Obwohl er als Sportler und Kampfsporttrainer eigentlich gelernt hat, mit Widerständen umzugehen, machte ihm die Einsamkeit zu schaffen, erzählt er Podcast-Host Mario Neumann. Zumal er in dieser schweren Zeit auch noch seinen Job verlor. Mittlerweile arbeitet der gelernte Ver- und Entsorger, Fachrichtung Wasserwirtschaft, als Betriebsleiter eines Klärwerks. Mit seiner "schnuckeligen, kleinen Anlage" ist er recht glücklich, wie er sagt. Weil sein Kopf wieder mitspielt und er sich in der Spur fühlt, nicht nur auf dem Motorrad.

09-02
58:33

Wenn Essen zur Sucht wird

Lea Yagan (26) hat Übergewicht und möchte, dass mehr über das Thema gesprochen wird. Sie wiegt 130 Kilogramm und sagt, dass das Essen ihre innere Leere füllt. Dabei hat sie schon Versuche unternommen, abzunehmen. Doch durch psychische Probleme fällt es ihr schwer, weniger zu essen. Sie bekam mehrere Diagnosen, darunter ADHS und Depressionen. Auch eine Therapie und mehrere Aufenthalte in einer Psychiatrie haben nicht geholfen. "Ich will nicht mehr die Dicke sein", sagt sie im Bremen-Zwei-Podcast "Eine Stunde reden" und hofft, dass sie eines Tages dieses Ziel erreicht hat. Viele Menschen behandeln die junge Frau wegen ihres Mehrgewichts im Alltag unfreundlich. Podcast-Host Mario Neumann erzählt sie, wie sie trotzdem nicht den Mut verliert und warum sie gern ein Buch schreiben möchte.

08-19
01:00:56

Sein Leben ist ein Kampf, der sich lohnt

Christian Tenes Start ins Leben war hart: Als Frühchen zur Welt gekommen, musste er sich schon als Kind etlichen Operationen unterziehen. Bis heute hat er mit den Folgen zu tun, darunter eine spastische Gangstörung und eine kaputte Kniescheibe, erzählt der 43-Jährige Podcast-Host Mario Neumann. In seinem Heimatland Rumänien gab es für Kinder wie ihn wenig Förderung. Erst nachdem seine Mutter mit ihm nach Deutschland ausgewandert war, konnte er überhaupt zur Schule gehen. Aber seine schweren Startbedingungen haben ihn nicht verbittert, im Gegenteil: Er schätzt sein Leben, wie es ist und hält Neid für überflüssig. Auch mit seinem Arbeitsplatz ist er sehr zufrieden: Im Team einer Werkstatt für Menschen mit Beeinträchtigungen prüft er elektrische Geräte. Viel Zeit verbringt er mit seinem zwölfjährigen Sohn, unterwegs mit seinem dreirädrigen Fahrrad in der Stadt oder im Fitnessstudio, wo er seine spastisch verkürzten Muskeln stärkt. Und wenn er beim Training mal vom Band fällt, dann steht er einfach wieder auf. Podcast-Tipp: "Der zweite Gedanke" https://1.ard.de/derzweitegedanke

08-05
53:57

Sie trainiert krebskranke Frauen im Drachenboot

Katja Riemers große Leidenschaft ist das Drachenbootfahren. Damit angefangen hat sie durch Zufall: Die studierte Kunsthistorikerin sitzt gerade am Weserufer, als ein Drachenboot anlegt und sie mitnimmt. Sie lässt sich zur Trainerin ausbilden und gründet 2017 mit der Bremer Krebsgesellschaft die "Weser Pinkies". Seitdem trainiert sie Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind. Mit Krebs ist Katja Riemer schon früh konfrontiert: Als sie 19 ist, begleitet sie ihre erkrankte Mutter sechs Jahre bis sie stirbt. "Danach habe ich ein Jahr lang nur an die Wand geguckt", sagt die 46-Jährige im Gespräch mit Podcast-Host Mario Neumann. Warum ihr Glas trotzdem immer halb voll ist und was eine Stubenfliege mit Kunst zu tun hat, erzählt die Wahlbremerin im Bremen-Zwei-Podcast "Eine Stunde reden".

07-22
57:20

Freunde halfen bei der Pflege ihres Mannes

Petra Lossau ist froh, als ehemalige Erzieherin nun in Rente zu sein. Sie hat eine KiTa geleitet und die Personalprobleme hautnah mitbekommen. Doch nicht nur im Job hatte sie viel zu tun: Zu Hause hat sie ihren Mann gepflegt, der an der Nervenkrankheit PSP litt. Zum Glück hat nicht nur ihre Tochter sie dabei unterstützt, sondern auch ihr Freundeskreis. "Trotzdem konnte ich irgendwann nicht mehr", erzählt sie. Aufgewachsen ist die 64-Jährige mit acht Geschwistern in Verden. Als sie 12 Jahre alt ist, stirbt ihr Vater bei einem Autounfall. Seitdem gab es zuhause häufiger Margarinebrot mit Zucker. Heute blickt sie zufrieden auf ihr Leben: "Ich habe das Gefühl, dass noch viel Schönes vor mir liegt", sagt sie im Bremen-Zwei-Podcast "Eine Stunde reden".

07-08
53:59

Mit Größe 8XL passte ihm keine Hose mehr

Florian Elberskirchen wiegt 227 Kilo, als er im Übergrößen-Geschäft keine Hose mehr findet und beschließt, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Er isst radikal weniger, geht jeden Tag zum Sport und nimmt in anderthalb Jahren 130 Kilo ab. "Ich habe Enttäuschungen mit Essen kompensiert", sagt er im Bremen-Zwei-Podcast "Eine Stunde reden". Mithilfe einer Therapie findet er einen Umgang mit seiner Essstörung. Seitdem geht es ihm auch mit seinem ADHS besser, das er seit der Grundschule hat. Heute ist der gelernte Ergotherapeut stolzer Vater von zwei Kindern und glücklich in seiner zweiten Beziehung. "Ich bin oft gefallen und immer wieder aufgestanden und habe gelernt, nach vorne zu schauen", lautet sein Fazit im Gespräch mit Podcast-Host Mario Neumann. Podcast-Tipp: "Tabubruch" https://1.ard.de/tabubruch

06-24
53:26

Mut zum ehrlichen Muttersein

Eva-Maria Schmidt bereut es, Mutter geworden zu sein – in mancher Hinsicht jedenfalls. Sie liebt ihr sieben Monate altes Baby. Aber sie hadert mit einer Mutterrolle, die von ihr verlangt, permanent verfügbar und glücklich zu sein. Nach der Geburt ihres Kindes ist sie in eine Wochenbett-Depression gerutscht, aus der sie nur schwer wieder herausfindet. Sie schämt sich für ihren manchmal auftauchenden Wunsch, es einfach in einer Babyklappe abzugeben. Auch Podcast-Host Mario Neumann bekommt zu spüren, wie anstrengend der Alltag mit Baby ist: Die 38-Jährige hat ihr Kind mit ins Studio gebracht, und es meldet sich immer wieder lauthals zu Wort. Zum Glück hat Eva-Maria Schmidt den Mut gehabt, sich Hilfe zu holen, bei ihrer Hebamme und bei einer Eltern-Kind-Ambulanz. Und sie hat eine Message mitgebracht für alle, denen es ähnlich geht: Unterstützt euch und habt kein schlechtes Gewissen – ihr seid nicht allein!

06-10
59:00

Frisch geschieden, ganz im Frieden

Armin Sternberg kommt gerade vom Scheidungsrichter, als er Podcast-Host Mario Neumann auf der Straße trifft. Er kann seine Gefühle nicht gut benennen, antwortet er auf die Frage, warum seine Ehe gescheitert ist. In seinem Beruf kann der 67-Jährige aber sehr gut kommunizieren: Er ist selbständiger Berater und begleitet Firmen bei Transformationsprozessen. In seiner Freizeit macht er am liebsten Sport, fährt Motorrad, Fahrrad oder taucht. Allerdings arbeite er zu viel, gibt er zu. Deswegen geht er auch regelmäßig in ein Kloster, um dort vom Alltag abzuschalten. Wie ihm Meditation hilft und warum er glaubt, dass die Menschheit sich grundlegend ändern muss, erzählt der gebürtige Ostfriese im Bremen-Zwei-Podcast "Eine Stunde reden". Podcast-Tipp: Mein Mensch https://1.ard.de/mein-mensch

05-27
01:00:43

Wie man Böses überlebt

Kirsty Ellen Wilson weiß, wie man wilden Bären begegnet: In die Augen schauen und ganz langsam rückwärts gehen. Gelernt hat sie das von ihrem US-amerikanischen Großvater, bei dem sie Teile ihrer Kindheit verbracht hat. Heimisch ist die Tochter eines GI-Soldaten und einer Deutschen aber in Bremerhaven, wo sie gerade eine Ausbildung zur Erzieherin macht. Die heute 30-Jährige musste in ihrem Leben schon mit anderen Herausforderungen als wilden Tieren fertigwerden: Wegen angeborener Körperbehinderungen nannten die Ärzte sie ein "medizinisches Wunder". Nach einer schwierigen Kindheit hatte sie mit Ängsten und Depressionen zu kämpfen. Dazu kamen Diagnosen wie Posttraumatische Belastungsstörung und Borderline. Heute ist sie ein lebensfroher Mensch, der anderen mit ähnlichen Erkrankungen hilft. Ihr Geheimnis: Therapie - und harte Arbeit an sich selbst.

05-13
01:01:36

Abschied vom Alpha-Mann

Titus Hein ist erst 21 Jahre alt, aber er weiß genau, was er will: Geld verdienen, eine große Familie, irgendwann als Musiker auf der ganz großen Bühne stehen. Vor allem aber braucht er seine Freiheit, erzählt er. Deshalb ist eine Ausbildung im Moment nichts für ihn, auf einen Chef hat er keine Lust. Früher hatte er ein sehr starres Männerbild. Männer mussten stark sein. Heute sieht er das anders. Er ist zum Islam konvertiert, weil er sich in diesem Glauben aufgehoben fühlt: "Ich mach das für mich. Das ist meine Reise ins Paradies", erzählt er "Eine Stunde reden"-Podcast-Host Mario Neumann.

04-28
01:00:37

Sie will nur einmal nach New York

Ein Leben voller Aufs und Abs, so blickt Margarete Werner auf ihre 89 Lebensjahre zurück. Tief geprägt hat sie ihre Kindheit: Eine dramatische und tragische Flucht aus Ostpreußen und das Aufwachsen als Geflüchtete auf einem Bauernhof – zunächst getrennt von ihrer geliebten Mutter. Margarete Werner schaut aber auch nach vorne: Die Bremerhavenerin, die von ihren Freunden nur "Griddel" genannt wird, will das Leben positiv sehen. Sie genießt die Auszeiten auf dem Camping-Platz in Cuxhaven-Duhnen und sucht Sponsoren für eine Reise mit dem Enkelsohn nach New York. Im Bremen-Zwei-Podcast "Eine Stunde Reden" erzählt sie Host Mario Neumann von dunklen Momenten, ihrer Haltung zur Sterbehilfe und davon, wie sie mit 14 Jahren ihr Herz an ihren späteren Mann verlor.

04-15
59:57

Wächter der Königsmandel liebt das Abenteuer

Für Willy Reinhard ist die Arbeit auf dem Rummel eine Berufung – auch wenn das manchmal nur drei Stunden Schlaf bedeutet. Der 57-jährige Bremerhavener stammt aus einer alteingesessenen Schaustellerfamilie, die Mandeln verkauft. Er hat keinen Schulabschluss, war nicht bei der Bundeswehr und ist nicht konfirmiert, erzählt der bekennende Abenteurer lachend. Doch das hat ihn nicht von seinem Weg abgebracht: Der Vater zweier Kinder war Eishockey-Profi und betrieb später neben dem Schausteller-Geschäft noch zwei Restaurants. Ärmel hochkrempeln und etwas ins Leben reinpacken sind seine Devisen. Dass dieses Leben auch schnell vorbei sein kann, daran erinnert ihn die lange Narbe auf seinem Bauch. Im Bremen Zwei-Podcast "Eine Stunde Reden" erzählt er Host Mario Neumann, warum ihn seine Eltern "Willy Gnadenlos" nennen und welche besondere Verbindung er zu Madagaskar hat.

04-01
01:01:19

Ein LSD-Trip führte ihn zu Gott

Horst Wieting hat nur einmal LSD genommen, da war er 19 Jahre alt. Und sein Trip ging schief: Noch lange danach hatte er Halluzinationen, gegen die auch Medikamente und ein Aufenthalt in der Psychiatrie nichts ausrichten konnten. Was schließlich geholfen hat: Beten. Seine Gedanken wurden wieder klar, und er spürte eine neue Kraft. Seit dieser Zeit ist Horst Wieting Mitglied einer Baptisten-Gemeinde, in der er auch seine Frau getroffen hat. Er betet immer noch jeden Tag, aber sein Glaube ist nicht eng: "Ich bin auch nur auf dem Weg und weiß nicht die letztendliche Wahrheit". Seitdem der 69-Jährige seine Friedhofsgärtnerei an seinen Sohn übergeben hat, nimmt er sich mit seiner Frau Zeit für Dinge, die Spaß machen, wie Reisen oder Radfahren. Wenn er auf sein Leben zurückblickt, sagt er: "Ich bin froh, dass vieles an mir vorbeigegangen ist. Und überrascht, dass einiges gelungen ist."

03-18
57:04

Trotz Krise zur Architektin

Anna-Katharina Buse war immer Teil eines Duos, denn sie hat eine eineiige Zwillingsschwester. Mir ihr hat sie auch jetzt noch eine enge Beziehung, auch wenn es früher viele Konflikte gab. In ihre Jugend fiel auch der viel zu frühe Tod ihres Vaters. Die zweite Krise kam mit ihrer Ehe, die von Alkoholmissbrauch und Gewalt bestimmt war. Trotz allem sei sie heute versöhnt mit dieser Zeit, erzählt sie "Eine Stunde reden"-Podcast-Host Mario Neumann. "Sie hat mich zu der Architektin gemacht, die ich heute bin". Anna-Katharina hat sich intensiv mit der asiatischen Harmonielehre Feng Shui beschäftigt und diese Philosophie in die Gestaltung von Räumen integriert. Um ihre Nichte zu unterstützen, kam sie vor kurzem nach Bremen und startet hier noch mal neu durch.

03-04
55:50

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