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FREIHEIT DELUXE mit Jagoda Marinic
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FREIHEIT DELUXE mit Jagoda Marinic

Author: hr

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Wer über Freiheit reden will, muss Freiräume schaffen. Jagoda Marinić trifft alle zwei Wochen Menschen, die mit ihren Worten und ihrem Wirken Debatten auslösen und sortieren. Produktion: hr und Börsenverein des Dt. Buchhandels.
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Dinçer Güçyeter hatte die Literatur schon im Rucksack, als er in einer großen Halle an der Drehmaschine stand. Während seiner Ausbildung zum Werkzeugmacher glaubte er an ein anderes Leben und träumte von der Lyrik. Else Lasker-Schüler sei seine Lehrerin gewesen, die ihm sagte: „Auch mit deiner Sprache kannst du Literatur gestalten!“ Seither ist für ihn alles Literatur, was er sieht und hört. Dinçer Güçyeter schreibt und verlegt Gedichte in seinem eigenen Verlag, dem Elif-Verlag. Er hat mit seinem Roman „Unser Deutschlandmärchen“ eine vielstimmige Familiengeschichte geschrieben, die auch eine Hommage an die eigene Mutter und das Leben vieler Gastarbeiterinnen ist. Dafür bekam er 2023 den Preis der Leipziger Buchmesse. Im Maxim Gorki Theater und im Theater Münster wurde der Text auf die Bühne gebracht und neben dem Sohn erhielt vor allem auch seine Mutter, Fatma, begeisterten Applaus. Gerade hat er von Nino Haratischwili das Amt des Stadtschreibers von Bergen-Enkheim übernommen, doch zuerst ist er noch einmal in die Ägais geflogen, um die Nachtigall am Friedhof zu hören und etwas Ruhe zu finden. Für sein Gespräch mit Jagoda hat sich Dinçer Güçyeter eine Kerze angezündet, die er aus Deutschland mitgenommen hatte an die türkische Ägäisküste, denn obwohl er Ruhe sucht vom Trubel, freut er sich auf FREIHEIT DELUXE. Von hier aus erkundet er gemeinsam mit Jagoda Marinić die Prägungen durch die eigene Familiengeschichte: Warum war ihm der Moment so wichtig, als seine Mutter mit ihm auf der Theaterbühne stand? Wann hat er erkannt, dass er seine dichterische Kraft aus den eigenen Wurzeln schöpfen muss? Und was hat für ihn der Abschied vom Gabelstapler bedeutet, den er lange gefahren hat? Zum Schluss macht sich Dinçer auf den Weg in die ägäische Nacht, um seinen Vater auf dem Friedhof zu besuchen. Denn bei den Aleviten heißt es: „Er ist nicht gestorben, er hat sich versteckt.“ Hier hört ihr, welche gesellschaftlichen Veränderungen Dinçer in der Türkei wahrnimmt (6:22) was seine Ausbildung an der Drehbank für sein Schreiben bedeutet (18:36) womit er in seinem Leben einverstanden ist (23:16) wie er inmitten von Gastarbeiterinnen aufwuchs (32:50) welche Ambivalenzen es in seiner Erziehung gab (44:36) wie er durch das Schreiben zu seinen Wurzeln fand (53:02) welche Schwierigkeiten er auch mit Mitgliedschaften und Gruppierungen im Literaturbetrieb hat (1:08:30) FREIHEIT DELUXE mit Jagoda Marinić ist eine Produktion des Hessischen Rundfunks in Zusammenarbeit mit dem Börsenverein des deutschen Buchhandels. Redaktionsteam: Andrea Geißler und Christoph Scheffer. Ihr erreicht uns per Mail: freiheitdeluxe@hr.de Und hier könnt ihr unseren NEWSLETTER abonnieren: https://www.hr2.de/podcasts/freiheit_deluxe/freiheit-deluxe-podcast---der-newsletter-v1,artikel_newsletter_freiheitdeluxe-100.html
Adam Tooze ist ein Internationalist mit seltenen universalistischen Fähigkeiten, denn er kann in einem Wimpernschlag den Blickwinkel auf eine Sache ändern. So blickt der gebürtige Brite von seinem Lehrstuhl für Wirtschaftsgeschichte an der Columbia University New York nach Deutschland - und warnte beispielsweise vor Christian Lindners "vorsintflutlichen haushaltspolitische Agenda". So schaut er, der in Heidelberg aufwuchs und dort sozialisiert wurde, mit tiefer Kenntnis der deutschen Geschichte auf parallele Entwicklungen in den USA und Deutschland. Als Kind machte er die Erfahrung der unfreiwilligen Migration, inzwischen hat er es sich jedoch zur Aufgabe gemacht, im transatlantischen Dreieck zu vermitteln: Das tut er u.a. mit seinem eigenen Podcast „Ones and Tooze“, seinen preisgekrönten Büchern und zahlreichen Beiträgen für die Financial Times, Wall Street Journal, The Guardian oder Die Zeit. Bei FREIHEIT DELUXE plaudert Adam Tooze nicht nur aus dem Nähkästchen seiner kommunistischen Großeltern, sondern singt auch aus der politischen Liederfibel seiner Kindheit. Wie sehr ihn der Kontrast zwischen der „deutschen Außenwelt“ und dem englischen Elternhaus geprägt hat, beschreibt er ebenso bildhaft wie die Haltung der kosmopolitischen Großeltern, die „mehrsprachig aus Überzeugung“ waren. Doch Adam Tooze und Jagoda Marinić sprechen nicht nur über die Wahlfreiheiten seines Lebens, sondern kurz vor der Präsidentschaftswahl in den USA intensiv über den zum „Freiheitsporno“ ausartenden Wahlkampf. Er analysiert die gegenseitigen Überbietungsversuche der Republikaner und Demokraten, welche Freiheiten jeweils auf dem Spiel stehen und welche erst gar nicht zur Debatte stehen - wie etwa Mutterschutzregelungen oder Kinderbetreuung. Und schließlich schaffen Jagoda Marinic und Adam Tooze auch noch den Sprung über den Pazifik nach China… Hier hört ihr, was das Lied „Die Gedanken sind frei“ für Adam Tooze bedeutet (4:32) wie er über seinen Großvater denkt, seit er von seinem Doppelleben als Spion weiß (11:31) welchen Einfluss die Migration seiner Eltern nach Deutschland auf ihn hatte (20:56) wie die Politik Ängste in die Wählerschaft projiziert (37:30) warum der superreiche Trump so viele Anhänger in den unteren Schichten hat (46:57) wie er die Entwicklung Chinas sieht (55:36) FREIHEIT DELUXE mit Jagoda Marinic ist eine Produktion des Hessischen Rundfunks in Zusammenarbeit mit dem Börsenverein des deutschen Buchhandels. Redaktionsteam: Andrea Geißler und Christoph Scheffer. Ihr erreicht uns per Mail: freiheitdeluxe@hr.de Und hier könnt ihr unseren NEWSLETTER abonnieren: https://www.hr2.de/podcasts/freiheit_deluxe/freiheit-deluxe-podcast---der-newsletter-v1,artikel_newsletter_freiheitdeluxe-100.html
She’s a Peacemaker: Kristina Lunz. 2016 arbeitete sie beim Friedensabkommen zwischen der kolumbianischen Regierung und der Guerilla-Gruppe FARC an der Seite der Frauenorganisation „Sisma Mujer“ mit. Mehrere Jahre war sie für die UN in New York und Myanmar aktiv, bevor sie 2018 das Centre for Feminist Foreign Policy in Berlin gründete. Ins Rollen gebracht hatte ihre internationale Tätigkeit ein Stipendium für ein Studium in Oxford, wo sie in der Friedensforscherin Scilla Elworthy eine inspirierende Persönlichkeit und Mentorin fand. Daneben initiierte sie aber in Deutschland großen Kampagnen mit, wie „Stop Bild Sexism“ gegen den Sexismus der Bild-Zeitung oder #Ausnahmslos, die hervorhob, dass Sexualisierte Gewalt in allen Bevölkerungsgruppen noch immer viel zu präsent ist. 2016 erhielt sie dafür zusammen mit ihren Mitstreiterinnen den Clara-Zetkin-Award und 2019 schaffte sie es auf die Forbes-Liste 30 Under 30. Bei FREIHEIT DELUXE erzählt Kristina Lunz von den alltäglichen Sexismus-Erfahrungen in dem kleinen fränkischen Dorf, in dem sie aufwuchs. Sie beschreibt, wie sie schon damals die „Übergriffigkeit des Fahrlehrers“ nicht dulden wollte, die Sprache oder Durchsetzungskraft dafür aber noch fehlte. Wie die kleinen Unterdrückungen, die kleine Straflosigkeit und Normalisierung von männlicher Gewalt mit den großen Kriegen am Ende zusammenhängt, analysiert sie zusammen mit Jagoda Marinić - auch am Beispiel des Falls von Gisèle Pelicot. Nicht nur die Abgründigkeit des Falls, sondern ihre Stärke, ihre Parole „Die Scham muss die Seite wechseln“ sind es, die Frauen weltweit bewegen und die eine neue Richtung vorgeben. Eine Richtung, die auch ihre Idee von „feministische Außenpolitik“ einschlägt und den sie als Weg versteht, der nur in kleinen, „Schneckentempo-Schritten“ gegangen werden kann - an dem aber am Ende vielleicht eine friedlichere Zukunft auf uns wartet… Hier hört ihr, wo sie zum ersten Mal patriarchale Erfahrungen gemacht hat (4:27) inwiefern feministisches Denken in den letzten Jahren vielmehr zur Popkultur wurde (14:18) warum sie die Zeit bei einer kolumbianischen Frauenrechtsorganisation so geprägt hat (24:34) was aus ihrer Sicht feministische Außenpolitik ausmacht (36:39) ob er sich als konservativ bezeichnen würde (53:26) was die Kriminalisierung von Abtreibungen für Auswirkungen hat (1:06:48) welche Ideen ihr die Friedensforscherin Scilla Elworthy mitgegeben hat (1:23:53) FREIHEIT DELUXE mit Jagoda Marinic ist eine Produktion des Hessischen Rundfunks in Zusammenarbeit mit dem Börsenverein des deutschen Buchhandels. Redaktionsteam: Andrea Geißler und Christoph Scheffer. Ihr erreicht uns per Mail: freiheitdeluxe@hr.de Und hier könnt ihr unseren NEWSLETTER abonnieren: https://www.hr2.de/podcasts/freiheit_deluxe/freiheit-deluxe-podcast---der-newsletter-v1,artikel_newsletter_freiheitdeluxe-100.html
Der „Bergdoktor“ ist ohne ihn undenkbar, aber er denkt über ihn hinaus: Hans Sigl. Für Millionen Menschen rettet er in der ZDF-Serie seit Jahren den beliebten Arzt in die Gegenwart, der „Daniel Craig der Bergwelt“ sozusagen. In der Tat verbindet er lässig größte Gegensätze: Idylle und Gesellschaftskritik, Pragmatismus und leidenschaftliche Schauspielkunst. Dabei wäre er beinahe Jurist oder Lehrer geworden, doch erst beim Schauspiel kam er beruflich an. Er steht dazu, dass ihn auch als Schauspieler nicht immer nur die Sehnsucht nach Kunst angetrieben hat, sondern auch der Sachzwang der Miete, die es zu bezahlen gilt. Jahrelang war er auf österreichischen Theaterbühnen zu Hause, war Ensemblemitglied am Tiroler Landestheater in Innsbruck und später bei der Bremer Shakespeare Company. Nebenbei spielte er auch in Filmen, bekannt machte ihn aber seine erste Serienrolle ab 2001 in der Soko Kitzbühel. Seit 2008 ist er der „Bergdoktor“ Martin Gruber, die Serie hat weltweit treue Fans und Sigl wurde mehrfach als beliebtester Hauptdarsteller ausgezeichnet. Bei FREIHEIT DELUXE erzählt Hans Sigl, wie er aus dem Nichts heraus beschloss, seine Freiheit „in Form zu gießen“ und Schauspieler zu werden. Dabei definiert er seinen Kunstbegriff durchaus lebensnah und nimmt es mit Humor, wenn die Kunstfreiheit mal durch den Busfahrplan beschränkt wird. Dass auch das Theater und die Kunst von den Zwängen der Politik und des Geldes nicht zu trennen sind, besprechen Hans Sigl und Jagoda Marinic ebenso wie sein Verhältnis zu den Bergen und einem heimeligen Heimatgefühl, das er ganz bewusst mit kritischen Zwischentönen durchsetzt. Mit seinem kritischen Blick als Theaterschauspieler kriegen auch rechte Politiker mit ihrer ungelenken Körpersprache ihr Fett weg. Am Ende dieser Folge ist angesichts der aktuellen Ergebnisse in Österreich der Zuckerguss zwar vollends ab vom Alpenpanorama, doch Hans Sigl lässt zahlreiche neue Facetten aufblitzen, die viel über sein Verständnis von Freiheit erzählen… Hier hört ihr, was Freiheit im beruflichen Sinne für Hans Sigl bedeutet (5:15) welchen Sog er im Schauspiel verspürt (15:26) wann der Busfahrplan die Kunstfreiheit beschränkt (27:47) wie er die Körpersprache von rechten Politikern liest (41:20) ob er sich als konservativ bezeichnen würde (1:02:44) wie er den Spagat zwischen heiler Welt und Gesellschaftskritik hinbekommt (1:19:36) was es für ihn bedeutet, wenn er allzu sehr auf seine Bergdoktor-Rolle festgelegt wird (1:26:22) FREIHEIT DELUXE mit Jagoda Marinic ist eine Produktion des Hessischen Rundfunks in Zusammenarbeit mit dem Börsenverein des deutschen Buchhandels. Redaktionsteam: Andrea Geißler und Christoph Scheffer. Ihr erreicht uns per Mail: freiheitdeluxe@hr.de Und hier könnt ihr unseren NEWSLETTER abonnieren: https://www.hr2.de/podcasts/freiheit_deluxe/freiheit-deluxe-podcast---der-newsletter-v1,artikel_newsletter_freiheitdeluxe-100.html
Manche nennen ihn den „Punk unter den deutschen Historikern“. Denn er war und ist unangepasst, fürs Gehorchen nicht gemacht, damals in der DDR ebenso wie heute im vereinten Deutschland. „1989 - das war meine Revolution“, sagt Ilko-Sascha Kowalczuk und meint damit: Die Mehrheit im Osten war eben nicht dabei, war sogar geschockt von der plötzlich errungenen Freiheit. Sein Bestseller „Freiheitsschock“ (C.H.Beck Verlag) ist ein Aufschrei gegen Rassismus, DDR-Verklärung und „Ostdeutschtümelei“. Eindringlich warnt er vor den neuen Gefahren für unsere Demokratie, unsere Freiheit. Bei FREIHEIT DELUXE erkunden Jagoda Marinic und Ilko-Sascha Kowalczuk gemeinsam, was es bedeutet, sich die Freiheit zu „verdienen“ (Benjamin Franklin) und was es heißt, „diktaturgeschädigt“ zu sein. Sie debattieren, ob die Wahlerfolge von AfD und BSW im Osten eine andere Qualität haben als im Westen und ob es einen Weg gibt zwischen Ossi-Bashing und Ossi-Verteidigung. Sie erkunden, warum das Leben in Freiheit so schwierig ist und warum gerade im Westen so viele glauben, dass Freiheit gottgegeben sei. Und ganz zum Schluss erzählt Ilko-Sascha Kowalczuk, welche einschneidende Lebenserfahrung aus ihm schon früh einen Fanatiker der Freiheit gemacht hat. Hier hört ihr, warum die Erzählung von der DDR als friedlicher Staat Kokolores ist (7:10) und dass auch im Freiluftgefängnis mal die Sonne scheint (9:15) was es heißt, diktaturgeschädigt zu sein (11:55) dass der Wahnsinn gerade überall aus dem Schoß kriecht (17:45) wie Ilko sein Verhältnis zum Autor Dirk Oschmann beschreibt (22:30) warum das Leben in der Diktatur viel einfacher ist als in der Freiheit (26:20) warum Hessen nicht Thüringen ist, zumindest noch nicht (42:45) wie Ilko im Westen die Freiheitsverachtung bei einigen Linken kennenlernte (46:20) wie ein demokratischer Umgang mit der Wut aussehen könnte (1:01:20) und was Ilko zu dem freiheitsliebenden Menschen gemacht hat, der er ist (1:14:00) FREIHEIT DELUXE mit Jagoda Marinic ist eine Produktion des Hessischen Rundfunks in Zusammenarbeit mit dem Börsenverein des deutschen Buchhandels. Redaktionsteam: Andrea Geißler und Christoph Scheffer Ihr erreicht uns per Mail: freiheitdeluxe@hr.de Und hier könnt ihr unseren NEWSLETTER abonnieren: https://www.hr2.de/podcasts/freiheit_deluxe/freiheit-deluxe-podcast---der-newsletter-v1,artikel_newsletter_freiheitdeluxe-100.html
Balbina – Gegenwart atmen

Balbina – Gegenwart atmen

2024-09-0501:05:05

Musik als Spektrum ist ihr Beruf: Balbina. Sie ist Sängerin, Songwriterin, Komponistin und inszeniert ihre Bühnenauftritte wie eine Regisseurin. In Warschau geboren und in Berlin aufgewachsen, wuchs sie auch in die Berliner Independent Rap- und Hip-Hop-Szene hinein. 2011 veröffentlichte sie ihr erstes Studioalbum „Bina“ und wurde bald für ihren „berückend schönen Sound“ (Rolling Stone) gefeiert. Bereits 2015 trat sie im Vorprogramm von Herbert Grönemeyer auf, 2023 schrieb sie auch Songs für sein neues Album. 2019 gelang ihr ein internationaler Erfolg mit dem Cover-Song „Sonne“, den der Sportartikel-Hersteller Nike in einer globalen Kampagne nutzte. Sie wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Musikautorenpreis. Doch Balbina ist auch vielfältig politisch und sozial engagiert, etwa für faire Vergütung von Musikschaffenden. Bei FREIHEIT DELUXE beschreibt Balbina dieses Gefühl, das sie zum ersten Mal hatte, als sie in Westberlin eine kleine Spielente an der Strippe hinter sich herzog: Freiheit. Gemeinsam erkunden Jagoda Marinić und Balbina all die Zusammenhänge zwischen Kunst und Sterblichkeit. Muss Balbina sich künstlerisch artikulieren, weil die Sterblichkeit ihr Druck macht? Andererseits sagt Balbina: Kunst ist wie eine Emotion in einer Raumkapsel. Diese Emotion wird unsterblich, dieses Gefühl, dieses Jetzt, diese Gegenwart. Doch sie sprechen auch über das, was Balbina manchmal das Leben schwer macht: Ihr Perfektionismus, den sie in vielen polnischen Einwanderern sieht, die Selbstzweifel und ihre paradoxe Angst, die Leute könnten merken, was sie schon ihr Leben lang zu verbergen sucht… Kommt ihr Geheimnis nun ausgerechnet bei Freiheit Deluxe ans Licht? Hört selbst! Hier hört ihr, welche Verantwortung für Balbina mit dem Kunst-Machen einhergeht (6:10) wann sie Freiheit zum ersten Mal „gefühlt“ hat (11:29) von ihrer Zeit mit Herbert Grönemeyer auf Tour (22:04) welche Bedeutung ihre „räumliche“ Bühnen-Inszenierung für sie hat (30:59) wie ihr größtes Geheimnis ans Licht kam (40:01) wovon sie gerne freier wäre (46:41) welche Frage Balbina Jagoda Marinić stellt (53:36) FREIHEIT DELUXE mit Jagoda Marinić ist eine Produktion des Hessischen Rundfunks in Zusammenarbeit mit dem Börsenverein des deutschen Buchhandels. Redaktionsteam: Andrea Geißler, Carla Reitter, Christoph Scheffer.
Was ist denn das? Friedemann Karig ist nach eigenem Bekunden ein Bildungsbürgerkind. Doch er startet mit einem fetten Popsong der 80er/90er ins Gespräch mit Jagoda Marinic! Sein Freiheitszitat stammt nämlich ausgerechnet von George Michael und damit weckt er süße Jugenderinnerungen... Überhaupt, die Kindheit im Südwesten der alten BRD: Frieden, Freiheit, Wohlstand, Sicherheit - alles inklusive. Dass das nicht ewig einfach so bleiben würde, ahnte Friedemann früh. Was man tun kann, um Freiheit und Freiheiten auch für künftige Generationen zu erhalten, darüber will er öffentlich nachdenken. Und das tut er - in Büchern (aktuell: „Was ihr wollt - Wie Protest wirklich wirkt“, Ullstein), in Artikeln und immer wieder im Podcast Piratensender Powerplay zusammen mit Samira El Ouassil. Bei FREIHEIT DELUXE erkundet Friedemann Karig gemeinsam mit Jagoda Marinic, wie Schweigen und Lügen unsere Familiengeschichten prägen, was man tun muss, um den verbreiteten Bystanderism zu überwinden, unter welchen Bedingungen demokratischer Protest erfolgreich sein kann (siehe Frankreich) und wie der American Dream vielleicht doch noch zu retten ist. Ein Mutmachprogramm zum Start in die Sommerpause! FREIHEIT DELUXE mit Jagoda Marinic live erleben? Das könnt ihr beim rbb-Festival „House of Podcast” vom 30.8. bis 1.9.2024 in Berlin. Jagoda ist am 1. September auf der Podcast-Bühne im Haus des Rundfunks: https://www.rbb-online.de/podcasts/houseofpodcast/ Hier hört ihr… wie Friedemann und Jagoda beinahe bei George Michael mitgesungen hätten (4:20) wie Friedemanns Leben durch MTV von Grund auf verändert wurde (8:35) warum das Schweigen in den Familien gefüllt wird wie ein Loch im Zahn (15:00) wo der Faschismus eigentlich herkommt (23:00) welche Ebene des Verstehens der Film „The Zone of Interest“ auslöst (25:10) warum Protest kein Lieferdienst ist und keine Wellnessbehandlung (33:20) was Trump, AfD und Rassemblement National so erfolgreich macht (41:11) warum die schwarze Null ein gefährlicher Wahnsinn ist (52:35) warum wir gute Erzählungen brauchen (1:00:20) wo der Mensch am menschlichsten ist (1:18:00) FREIHEIT DELUXE mit Jagoda Marinic ist Produktion des Hessischen Rundfunks in Zusammenarbeit mit dem Börsenverein des deutschen Buchhandels. Redaktionsteam: Andrea Geißler, Carla Reitter, Christoph Scheffer Ihr erreicht uns per Mail: freiheitdeluxe@hr.de
Melanie Amann weiß, wie man das Zeitgeschehen präzise beobachtet. Sie berichtet genau, prägt mit ihren Auftritten Diskurse mit, durchschaut und unterbricht, wenn jemand es mit den Fakten zu lax nimmt. Die stellvertretende Spiegel-Chefredakteurin ist in öffentlichen Diskussionen eine furchtlose und reaktionsschnelle Rhetorikerin. In ihrer journalistischen Arbeit bleibt sie stets wachsam, fragt nach und recherchiert genau. Ihre Leidenschaft für Debatten, so erfahren wir im Gespräch, hat die promovierte Juristin während ihres Studiums in Debattierclubs entfacht und beeindruckt so heute regelmäßig mit klaren Positionen und treffsicheren Argumenten in Talkshows wie Anne Will, Maischberger und dem Pressclub. 2017 veröffentlichte Melanie Amann ihre präzise Beschreibung des Aufstiegs der AFD unter dem Titel „Angst für Deutschland“. 2018 wurde sie vom Medium Magazin zur Politik-Journalistin des Jahres gewählt. Bei FREIHEIT DELUXE erzählt Melanie Amann von einem Stein und einem Gedanken, die sie seit ihrer Zeit als Pfadfinderin begleiten. Mit Jagoda Marinić streitet sie über Formen von Feminismus und darüber, was Feminismus nicht ist. Nachdenklich berichtet sie davon, was Angela Merkel ihr im Interview in ihrer Anfangszeit als FAZ-Praktikantin mit auf den Weg gab. Und sie reflektiert selbstkritisch, wann sie als Journalistin von der Berichterstatterin zur Akteurin im Diskurs wurde. Im Hinblick auf die AfD analysieren Melanie Amann und Jagoda Marinić aber auch, welche Fehler im journalistischen Umgang mit der AfD gemacht wurden und welche Strategien jetzt gefragt sind. Hier hört ihr, welcher Stein ihr Leben verändert hat (3:14) was ihr in Talkshows Ruhe gibt (9:45) wann ein Gegenargument ein politisches Argument ist (20:06) weshalb Kritik an Frauen oftmals nur “Stilkritik” ist (23:58) wann Journalisten auch Akteure werden (38:08) wie sie Geheimnisse rauskriegt (41:23) inwiefern sich die Debattenkultur verändert (49:04) wieso sie auch Meinungen, die sie nicht teilt, für wichtige Diskussionsbeiträge hält (54:10) welcher mediale Umgang mit der AfD für sie Sinn macht (1:04:30) wann sie Demokratie “fühlen” kann (1:12:30) FREIHEIT DELUXE mit Jagoda Marinic ist eine Produktion des Hessischen Rundfunks in Zusammenarbeit mit dem Börsenverein des deutschen Buchhandels. Redaktionsteam: Andrea Geißler, Carla Reitter, Christoph Scheffer
Stummfisch

Stummfisch

2024-06-1304:18

Warum FREIHEIT DELUXE diesmal ausnahmsweise ausfallen muss - Jagoda flüstert es euch ins Ohr.
"Kriegsberichterstatterin" möchte sie sich nicht nennen. Nicht der Krieg interessiert Katrin Eigendorf, sondern das Leid der Menschen in einer Ausnahmesituation. "Die Vorstellung, etwas zu erleiden, ohne dass es einer wahrnimmt, ist schrecklich", sagt Katrin Eigendorf. Daher spürt sie die Verpflichtung, zu berichten. Und sie will dabei auf jeden Fall in Verbindung treten mit den Menschen. Das Credo, wonach guter Journalismus nur mit professioneller Distanz möglich sei, teilt sie nicht. Für ihre Berichte aus der Ukraine, aus Afghanistan und dem Nahen Osten ist Katrin Eigendorf vielfach ausgezeichnet worden. Für ihren Sender, das ZDF, ist sie mittlerweile als "Internationale Sonderkorrespondentin" unterwegs. Bei FREIHEIT DELUXE lernen wir Katrin Eigendorf sehr persönlich kennen. Im Gespräch mit Jagoda Marinic erzählt sie, wie sie sich ihrem verstorbenen Sohn bis heute nahe und verbunden fühlen kann und wo sie nach seinem Tod Antworten gefunden hat auf ihre Fragen. Sie schildert, wie die Idee von der Verbundenheit aller Menschen auch ihre Arbeit als Journalistin prägt. Und sie erkundet gemeinsam mit Jagoda Marinic, was Menschsein eigentlich bedeutet. Ganz nebenbei lernen wir Snoopy kennen, den Familienhund von Katrin Eigendorf, der sie ins Studio begleitet hat. Hier hört ihr, wen Katrin ins Studio mitgebracht hat (3:20) warum Freiheit nicht mit dem Ego verbunden werden sollte und Menschen Herdentiere sind (4:35) wie der Tod ihres Sohns bei Katrin einen Wachstumsschub ausgelöst hat (8’30) und wo sie in dieser Zeit Antworten auf ihre Fragen bekommen hat warum Katrin zu keiner Gruppe gehören möchte (19:40) was passiert, wenn sich unsere Sinne nur noch auf Netflix und Pizzaservice konzentrieren (27:15) wie Katrin in Krisensituationen mit Angst und großen Gefühlen umgeht (42:35) und was sie vom „Credo der totalen Distanz“ hält (43:45) warum Katrin sich nicht als Kriegsberichterstatterin versteht (46:15) was ein Friedensschluss mit Russland für die Ukraine bedeuten würde (49:30) und warum viele das nicht hören wollen warum im Moment keine klare Perspektive für die Ukraine zu erkennen ist (1:03:39) warum Katrin sich verpflichtet fühlt, leidenden Menschen eine Stimme zu geben (1:10:15) FREIHEIT DELUXE mit Jagoda Marinic ist eine Produktion des Hessischen Rundfunks in Zusammenarbeit mit dem Börsenverein des deutschen Buchhandels. Redaktionsteam: Andrea Geißler, Carla Reitter, Christoph Scheffer
Hedwig Richter ist Historikerin und Essayistin, sie lehrt als Professorin an der Universität der Bundeswehr. Im schwäbischen Bad Urach wuchs sie als siebtes von acht Geschwistern in einem protestantischen Elternhaus auf. Ihre Forschungsgebiete sind so vielfältig wie unerwartet: Sie promovierte über die Herrenhuter Brüdergemeinde in der DDR, sie schrieb über „Moderne Wahlen“ und nun zusammen mit Bernd Ulrich über „Wege aus der ökologischen Unmündigkeit“. Für ihre Schriften wurde sie mehrfach ausgezeichnet, etwa mit dem Preis der Demokratie-Stiftung. Medial bekannt wurde sie für ihre emphatische Unterstützung der Klimabewegung - und dafür, dass sie im größten Twitter-Getöse Hölderlin zitiert. Bei FREIHEIT DELUXE erzählt Hedwig Richter von ihrem Aufwachsen „in der Menge“ ihrer Geschwister und mit den klaren Glaubensvorstellungen ihres Elternhauses. Ihren Aufbruch daraus sieht als ein Vorhaben wie die Demokratie, wo man auch nie sagen kann: „So jetzt ist sie da.“ Gemeinsam reflektieren Jagoda Marinić und Hedwig Richter, wie nun der Aufbruch aus der „ökologischen Unmündigkeit“ gelingen kann und wie dabei gerade die Armen profitieren können. Und schließlich sprechen sie auch darüber, ob wir dafür auch an der Deutschen Allerheiligstes ranmüssen: das Auto und die Currywurst… Hier hört ihr, warum Hedwig Richters protestantische Erziehung eine Enge und zugleich eine Weite hatte (5:25) weshalb „Menschenrechte“ anfangs eigentlich nur „Männerrechte“ waren (14:56) wie sie den verbalen Schlagabtausch mit Jürgen Kaube in der FAZ wahrnahm (21:37) warum sie einen Absolutheitsanspruch in der Wissenschaft für falsch hält (34:07) weshalb nach 1945 so viele europäische Verfassungen top-down angelegt wurden (43:05) warum Demokratie nicht Anarchie bedeuten kann (56:20) weshalb gerade die Landwirtschaft unter einer „Politik der Unmündigkeit“ leidet (1:05:15) wie ihrer Meinung nach eine „mündige“ Politik und Kommunikation aussehen könnte. (1:12:54) FREIHEIT DELUXE mit Jagoda Marinić ist eine Produktion des Hessischen Rundfunks in Zusammenarbeit mit dem Börsenverein des deutschen Buchhandels.
Annekatrin Hendel interessiert sich für Leute, nicht für Themen - und das merkt man ihren Filmen an: In „Schönheit und Vergänglichkeit“ porträtierte sie Sven Marquardt, Türsteher des Berghain. „Flake“, dem Keyboarder der Band Rammstein widmete sie ebenso einen Film wie dem Schriftsteller und Stasi-Spitzel Sascha Anderson oder der Fotografin Sibylle Bergemann. Zuletzt erregte sie großes Aufsehen mit ihrem eindrücklichen Porträt über den Fußballverein Union Berlin - und seiner Leute natürlich. Vielleicht liegt es daran, dass sie als gelernte Kostüm- und Szenenbildnerin immer schon die Auftritte von Figuren auf den Ostberliner Theaterbühnen in Szene setzte. Kurz vor der Wende entschied sie sich, noch mehr zu wagen: Sie gründete das Berliner Theater 89 mit, rund zehn Jahre später folgten ihre ersten Filmregie-Projekte und schließlich die Gründung ihrer eigenen Produktionsfirma. Seither wurde sie für ihre Dokumentarfilme vielfach mit Grimme- und Filmpreisen ausgezeichnet. Bei Freiheit Deluxe spricht Annekatrin Hendel erstmals ausführlich über ihren Weg „als Außenseiterin“ in die Mitte des Deutschen Films. Gemeinsam mit Jagoda Marinić denkt sie in der vom Börsenverein ausgerufenen "Woche der Meinungsfreiheit” über die Wende nach, die sie „gar nicht wollte“. Dabei kriegen das untergegangene DDR-Regime und der heutige kapitalistische Westen gleichermaßen ihr Fett weg. Doch Annekatrin Hendel und Jagoda Marinić legen auch frei, wofür es sich zu kämpfen lohnt: Ziele, bei denen keiner verliert und ehrliche Leidenschaft für Dinge statt Empörung gegen etwas. Ganz im Sinne eines berühmten Protest-Liedes von Wolf Biermann, das er heute nicht mehr singt - dafür nimmt sich Annekatrin Hendel die Freiheit es zu tun… Hier hört ihr, warum es für Annekatrin Hendel Freiheiten erst gibt, wenn man sie sich nimmt (3:07) wozu sie sich 1989 für einen Künstlerpass etwas einfallen ließ (18:01) was „Ostler“ gut machen (27:05) warum sie einen „Stinkstiefel“ in ihrem Betrieb haben möchte (39:36) weshalb sie oft eher als Quereinsteigerin Hindernisse vorfand denn als Frau (49:21) warum sie mit ihren Filmen etwas anderes auslösen will als Harmonie (1:11:55) wie Menschen in München reagieren, wenn sie sagt, dass sie aus dem Osten kommt (1:12:15) wie Annekatrin Hendel ein Protestlied von Wolf Biermann singt (Bonustrack) (1:28:41) FREIHEIT DELUXE mit Jagoda Marinić ist eine Produktion des Hessischen Rundfunks in Zusammenarbeit mit dem Börsenverein des deutschen Buchhandels.
Streitbar, Meinungsstark, kampferprobt: Claus Weselsky hat Qualitäten, die sich wohl alle arbeitenden Menschen im Kampf um ihre Rechte wünschen. Selten hat ein Gewerkschafter in Deutschland so polarisiert und auch so aktiv für seine Schützlinge gekämpft wie der GDL-Chef. Für seinen Einsatz trotz aller persönlichen Anfeindungen und für die messbaren Erfolge in den Verhandlungen mit der Bahn genießt Weselsky breiten Rückhalt bei den Gewerkschaftsmitgliedern. Mehr Lohn, weniger Wochenarbeitszeit, mehr Flexibilität: das sind die Ergebnisse der letzten Tarifeinigung mit der Bahn im März. Bevor Weselsky im Sommer abtritt, beschritt er jedoch mit weiteren Vorstandsmitgliedern auch rechtlich neue Wege: Die Gründung von „Fair Train“ ein Genossenschaftsmodell um Lokführer*innen zu höheren Löhnen an die Bahn auszuleihen, bezeichneten selbst Kritiker*innen als „innovativ“. Nach dem Tarifkompromiss mit der Bahn bekennt Claus Weselsky bei Freiheit Deluxe mit Jagoda Marinić: „Streit um die Sache gehört für mich seit meinem frühen Leben dazu“. Das Aufwachsen in der DDR und die Wende haben ihn politisiert und motiviert, gewerkschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Ihm gelang ein Aufstieg, der vielen anderen seiner Generation verwehrt blieb. Die Ursachen sieht er in der Heuschreckenmentalität von Investoren aus dem Westen begründet und im Versagen der Politik, die nicht mehr wertegeleitet sei. Weselsky indes beruft sich auf seine Werte und Überzeugungen, bezeichnet sich selbst als konservativ und tritt doch so stark wie kaum jemand sonst für die sozialistischen Ideale der Arbeiterbewegung ein. Jagoda Marinić und Claus Weselsky diskutieren über das verloren gegangene Vertrauen in die Politik, die Schlüsselrolle von Gewerkschaften in Deutschland und den USA und sie feiern das Grundgesetz. Ein Gespräch im Spannungsfeld zwischen gewerkschaftlicher Solidarität und kapitalistischer (Selbst-)Ausbeutung und der Frage, ob man in diesen Zeiten überhaupt noch etwas dagegen tun kann. Claus Weselsky plädiert naturgemäß dafür, dass jede und jeder Einzelne kann, wenn sie wieder lernen, sich mit Anderen zu organisieren… Hier hört ihr, wie es Claus Weselsky schon früh nach der Wende zum gewerkschaftlichen Engagement zog (5:30) welche kollektiven Erfahrungen im Osten zu großen Enttäuschungen geführt haben und dennoch keine „Ostalgie“ rechtfertigen (18:30) was er an den derzeitigen Strukturen in der Politik für problematisch hält (36:10) warum er eine offene Dabattenkultur für so wichtig hält (47:50) was er seinen Kritikern entgegnet (57:07) welche charakterliche Disposition ihm als Regisseur zu Gute kommt (1:11:55) was für positive und was für negative Aspekte er in der Digitalisierung sieht (1:21:10) FREIHEIT DELUXE mit Jagoda Marinić ist eine Produktion des Hessischen Rundfunks in Zusammenarbeit mit dem Börsenverein des deutschen Buchhandels.
İlker Çatak ist einer der größten deutschen Filmemacher, der sich in wenigen Jahren auch international einen Ruf erarbeitet hat. Schon für seinen Abschlussfilm „Sadakat“ (2015) bekam er den Student Academy Award in Gold, „Das gesprochene Wort“ (2019) und vor allem „Das Lehrerzimmer“ wurden mit deutschen und internationalen Filmpreisen überhäuft. Die faszinierende Abgründigkeit des „Lehrerzimmers“ wurde zuletzt auch mit einer Oscar-Nominierung bedacht. İlker Çataks kluger, feinsinniger Blick auf seine Figuren und sein starker Zugriff auf Geschichten zeichnen seine Filme aus, aber ebenso seine Fähigkeit, anderen den Raum für Höchstleistungen zu öffnen. So besetzte er die zarte, aber moralisch so selbstsichere Hauptfigur im „Lehrerzimmer“ mit Leonie Benesch, u.a. weil es ihm wichtig war, dass sie „erröten“ könne, wie er in einem Gespräch mit der FAZ erklärte. Dieses Jahr war İlker Çatak mit Wim Wenders und Sandra Hüller für den Oscar nominiert. Leider gelang es einigen Medien nicht, seinen Namen zu nennen, stattdessen schrieben sie von „Das Lehrerzimmer“ - Çatak musste mitten aus Hollywood ein paar Dinge über Namen und Politik klarstellen und fand viel Gehör und Zuspruch. Noch mit dem Jetlag vom Flieger zurück aus Hollywood spricht İlker Çatak bei Freiheit Deluxe über die Freiheit der gewählten Perspektive, über Serendipity, das Talent, besondere Momente zu erkennen und zu ergreifen - und natürlich über die Kunst des Filmemachens. Çatak reflektiert seine Auffassung, als Regisseur vor allem Kommunikator zu sein und Menschen zusammen zu bringen. Mit Jagoda Marinić spricht er aber auch über seinen Trugschluss, er könne seine Themen in Filmen verhandeln und müsse als Person nicht dazu Stellung beziehen. Das hat er dieses Jahr gelernt und Diskussionen ausgelöst. Jagoda Marinic Und İlker Çatak analysieren die Debatten rund um die Oscar-Nominierung und richten ihren Blick darauf, wie man zeitgemäß mit Diversität umgehen könnte - oder was dem im Wege steht. Etwa dass die „Sonderzeichen“ in ihrer beider Namen auch heute noch technisch das Podcast-System der ARD sprengen… Hier hört ihr, wie İlker Çatak jeden Tag daran arbeitet, mit offenem Blick auf die Welt zu schauen (8:53) welche Regieanweisung ihm Leonie Benesch von Michael Haneke übermittelte (22:10) was er von seinen Eltern als Migra-Kind auf den Weg bekam (33:08) welche Geschichten er gerne mal in den Medien lesen würde (47:01) wie sich sein Vater und er über die gemeinsame Arbeit an einem Film wieder annäherten (55:10) welche charakterliche Disposition ihm als Regisseur zu Gute kommt (1:02:50) mit welchen Widerständen er sich bei der Umsetzung von „Das Lehrerzimmer“ konfrontiert sah (1:13:44) wie wichtig für ihn ist, zu seinen Ängsten zu stehen - auch beim Filmemachen (1:25:53) Welchen Hollywood-Gossip İlker Çatak von den Oscars mitgebracht hat (1:40:10) FREIHEIT DELUXE mit Jagoda Marinić ist eine Produktion des Hessischen Rundfunks in Zusammenarbeit mit dem Börsenverein des deutschen Buchhandels.
Jan Böhmermann hat es nicht leicht. Er ist der wohl meistverklagte Satiriker Deutschlands: Nach dem Beef mit Lukas Podolski, den er in seinen Format Lukas Tagebuch persiflierte und dem Rummel um Yanis Varoufakis, dessen Stinkefinger er mutmaßlich fälschte, geriet er bald in den nächsten Schlamassel. Sein vielfach richtig verstandenes Gedicht „Schmähkritik“ wuchs sich zur Staatsaffäre mit dem türkischen Präsidenten Erdogan aus. Derzeit befindet er sich im Rechtsstreit mit einem Imker, dessen Persönlichkeitsrechte er verletzt hatte. Dabei lastet ohnehin viel auf den dünnen Schultern des Polizistensohns aus Bremen: Seit Jahren moderiert er das ZDF Magazin Royale und den Podcast Fest & Flauschig, ist Musiker und Investigativ-Journalist. Zu seinen zweifellos größten Verdiensten zählt die exklusive Veröffentlichung der „NSU-Leaks“ und der Recherchen zu den „Frontex Files“ im ZDF Magazin Royale. Mit Jagoda Marinić verbindet Jan Böhmermann ein Tweet zur Münchner Sicherheits-Konferenz, den er nicht bei ihr geklaut hat, sondern zufällig wenig später auch in seinem Kopf ausgebrütet hat, wie er bei Freiheit Deluxe versichert. Kannst du ernst reden, Jan? Fragt Jagoda Marinić und er tut es immer wieder: Jan Böhmermann spricht über Freiheit, Sorglosigkeit und seine fast preußische Arbeitsmoral. Der Entertainer reflektiert, wie das Improvisationstalent seiner Familie zu seiner DNA gehört, ebenso wie die Fähigkeit, Türen einzutreten - und gibt ein kurzes Tutorial für den ÖRR, wie eingetretene Türen Strukturen verändern können. Er offenbart sein „guilty pleasure“ Schriftsätze aus seinen Klageschriften zu lesen. Und er gibt zu, dass es mitunter schwer auszuhalten war in juristisch unsicherem Terrain. Doch neben dem Ernst ist da auch ein Spieltrieb, der immer wieder durchscheint. Jagoda Marinić und Jan Böhmermann streiten, ob sein „Twitterbuch“ seine größte Frechheit war oder “leider Kunst”. Sie streiten, wie man so einen Podcast denn eigentlich beendet. Sie reden über Gefühle. Und Jan zieht die Aufgabe, der er sich gestellt hat, durch bis zum Knall… Hier hört ihr Die Vorgeschichte dieser Podcastfolge und was sie mit der Münchner Sicherheitskonferenz zu tun hat (2:50), was Jan Böhmermann für einen Arbeitsethos pflegt (13:50), warum das was er macht leider Kunst ist (23:15) was Böhmermann über Harald Schmidt denkt und vice versa (37:42) wie die Jahrhunderte währende deutsche Kleinstaaterei zur Konsensmanie führte (47:26) was sein guilty pleasure ist (55:54) wie es sich anfühlt, wenn sich die Bundeskanzlerin bei einem entschuldigt (1:03:35) was passieren muss, damit der Podcast endet (1:35:33) welche Künstler*innen er bewundert (1:38:15) was er über Goethe, Gefühle und Genies denkt (1:43:01) wie der Podcast endet (1:53:08) Bonustrack (Director’s Cut) (1:53:32) FREIHEIT DELUXE mit Jagoda Marinić ist eine Produktion des Hessischen Rundfunks in Zusammenarbeit mit dem Börsenverein des deutschen Buchhandels.
Jakob Hein ist Arzt und Kinderpsychiater, Slam-Poet, Podcaster und Romanautor - also der Widerspruch in Person? Zumindest scheint er mehrere Leben zu haben, schaut man sich an, was er neben seiner Karriere als Arzt und Psychiater bereits erreicht hat: Er hat mehrere Bestseller-Romane und Sachbücher veröffentlicht, Drehbücher für die Serie „Charité“ geschrieben einen Podcast mit Kurt Krömer moderiert, und nebenbei und ständig ist er gefragter Experte zu Themen der Jugendpsychologie wie ADHS oder Corona-Folgen. Aber wie wurde Jakob Hein eigentlich selbst sozialisiert? Bei Freiheit Deluxe stellt er sich persönlichen ebenso wie gesellschaftlichen Fragen von Jagoda Marinić. Er spricht nachdenklich über eine große Krise, die ihn gelehrt hat „das Maul nicht so weit aufzureißen“ und tauscht mit Jagoda Ost- gegen Westdiskurse: Sie haben uns „im Bistro“ sitzen lassen, findet Jakob Hein. „Klar, das Essen ist da auch in Ordnung, aber wir meckern natürlich rum und sagen: Warum dürfen wir denn nicht ins Restaurant?” In Wahrheit ist doch der Westen hängen geblieben, so seine These. Der Osten hat sich schließlich aus eigener Kraft von einer Diktatur befreit, wo der Westen Demokratie nur geschenkt bekommen hat. Provokant? Jakob Hein findet solche Umkehrungen eher amüsant… Hier hört ihr, Welche persönliche Krise Jakob Hein ins Straucheln brachte (8:10) weshalb er die Gegensätze zwischen Ost und West lange nicht wahrhaben wollte (17:30) was ein störender Schüler für das System bedeutet (24:52) warum in Wahrheit der Westen die Veränderung verschlafen hat (36:11) weshalb er es für problematisch hält, dass vieles extrem emotionalisiert wird (45:41) was schlechtes Essen bei seiner Oma mit Demokratie zu tun hat (56:08) inwiefern es etwas über die Gesellschaft aussagt, welche Drogen konsumiert werden (1:02:30) wie er Humor als „Tragödie plus Abstand“ begreift (1:10:43) FREIHEIT DELUXE mit Jagoda Marinić ist eine Produktion des Hessischen Rundfunks in Zusammenarbeit mit dem Börsenverein des deutschen Buchhandels.
Im Dezember starteten wir, die Redaktion Freiheit Deluxe (aka "das Vorzimmer") und Jagoda Marinić unsere Spendenaktion „Freiheit Deluxe für Alle“ auf betterplace.org, denn es war und ist Zeit zurückzugeben und weiterzugeben. Freiheit Deluxe und Jagoda Marinić haben in den letzten zweieinhalb Jahren mehrere Millionen Abrufe und unglaublich viele Menschen erreichen können. Jagoda Marinić hat in über 60 Folgen mit Persönlichkeiten, die sie interessieren und faszinieren über "Freiheit" gesprochen und gemeinsam haben sie über vieles nachgedacht, was sich besser machen ließe. Nun habt ihr mit euren Spenden den Worten auch Taten folgen lassen, 11735 Euro sind zusammengekommen und wir sagen aus tiefstem Herzen: Danke! Darum haben wir eine kleine Extra-Folge für euch aufgenommen: Jagoda spricht mit und über die Organisationen, die zu gleichen Teilen die Spendengelder bereits erhalten haben: "Bildungsinitiative Ferhat Unvar“, #Leavenoonebehind und „Mission Lifeline Seenotrettung“. Für die Bildungsinitiative Ferhat Unvar erklären Serpil Temiz Unvar und Eren Okcu ihre Arbeit und ihren gesellschaftlichen Auftrag, ebenso berichtet Janka für #Leavenoonebehind und ihre Nothilfe für Geflüchtete. Zum heutigen 4. Jahrestag des rechtsterroristischen Anschlags von Hanau ist diese Folge auch den Opfern und Angehörigen von Hanau gewidmet. #Saytheirnames
„You’re all about the moon and the forest…“ sagte ein amerikanischer Journalist einmal zu Cornelia Funke. Vielleicht stimmt es insofern, dass ihre Bücher wie Bäume sind, die immer weiterwachsen und in denen Kinder sich gern Baumhäuser bauen? Doch in vielerlei Hinsicht ist sie für Erwachsene gleichermaßen inspirierend: Als Illustratorin, als Autorin von über 60 Kinder- und Jugendbüchern, Preisträgerin zahlreichen Literaturpreise und als eine der 100 einflussreichsten Menschen laut Time Magazine (2005). Seit einigen Jahren ist sie nun auch Mentorin und Mäzenin: Denn nach fast 20 Jahren unter der Weite des kalifornischen Himmels kehrte sie 2021 zurück nach Europa. Sie ließ sich in einer alten Alabasterwerkstatt in der Toskana nieder und lädt seither junge Künstler*innen aus aller Welt zu sich ein, vergibt Stipendien und bringt sie miteinander in Austausch. „Vielleicht die erfüllendste Aufgabe meines Lebens“, sagt sie darüber bei FREIHEIT DELUXE. Doch zunächst folgen Jagoda Marinić und Cornelia Funke den Stationen und Assoziationen, die Cornelia Funke von Hamburg nach England und später in die USA führten. Sie sprechen über den Einfluss der Kinder auf ihre Karriere und ihre eigene Trägheit, die sie von so vielen Dingen abgehalten hat - oder die ihrer Fantasie die Tore geöffnet hat, wie Jagoda Marinić widerspricht. Bei allem Gefühl für Natur und Sinnlichkeit, benennen Cornelia Funke und Jagoda Marinić doch die politischen Grenzen der Freiheit: etwa die Tatsache, dass nicht zuletzt der politische Umschwung und die Einschränkung von Freiheiten in den USA Cornelia Funke wieder nach Europa geführt haben… Hier hört ihr, warum sie so gern in der Gesellschaft von Kindern ist (9:11) weshalb sie die „westliche Art zu arbeiten“ für problematisch hält (1 7:24) warum Europäer wie Kokosnüsse sind und Amerikaner wie Pfirsiche (26:32 ) wie ihre Karriere immer von den Kindern gemacht wurde (39:38) wie sie in Italien den Respekt all ihrer Freunde verlieren könnte (58:41) in welchem Verhältnis die Trägheit von Cornelia Funke zu ihrer Fantasie steht (1:11:03) warum die „Wilden Hühner“ für sie so wichtig waren (1:22:11) was die vielleicht beglückendste Aufgabe ihres Lebens ist (1:29:03) und was sie gern in ihr nächstes Leben mitnehmen würde… (1:37:11) FREIHEIT DELUXE mit Jagoda Marinić ist eine Produktion des Hessischen Rundfunks in Zusammenarbeit mit dem Börsenverein des deutschen Buchhandels.
Er ist viele: Angela-Merkel-Imitator, Sohn eines Ganoven, Kabarettist, Autor, Podcaster, Provokateur. Immer sucht er dabei seinen ganz eigenen Weg und geht oft auf Messers Schneide. Zuletzt bewegte sich Florian Schroeder „Unter Wahnsinnigen“: Für sein neuestes Buch versuchte Schroeder u.a. eine schizophrene Frau zu verstehen, begleitete Neu- und Altrechte wie den Influencer der Identitären in Österreich, Martin Sellner. Und er konfrontierte sich mit seiner eigenen Vergangenheit, seinem Verhältnis zu seinem kriminellen und irgendwann abgetauchten Vater. Aber auch über Bilder von Männlichkeit hat er nachgedacht - sein vorletztes Buch nannte er „fast eine Liebeserklärung“ an Frauen. In der ARD heißt seine Sendung hingegen selbstbewusst wie eh „Schroeder darf alles“. Bei FREIHEIT DELUXE fragt ihn Jagoda Marinic: Wie geht das zusammen? Und Florian Schroeder erklärt sich und in Teilen auch die Welt, in der wir leben. Ist das gewachsene Bedürfnis vieler Männer, auch mal Schwäche zu zeigen, schon Authentizitätszwang oder ein Zeichen von Weicherwerden? Ist auch er weicher geworden, gerade als er sich mit seiner Vergangenheit, seinem Selbstbild auseinandergesetzt hat? Wie steht es um das Gespräch zwischen Männern und Frauen? Das loten Jagoda und er nicht nur aus, sie podcasten es sich herbei. Dabei entgeht ihnen auch nicht die „Renaissance der grellen Männer“ wie Trump, Orban, Putin & Co. Schließlich schauen sie auf die Demos und warum ausgerechnet die Correctiv-Recherche die Menschen auf die Straße gebracht hat, obwohl vieles davon bekannt war. Schroeder hat auch hier einen geschärften Blick auf die Geheimpläne der Neuen Rechten und weiß ihren Schlagworten seine eigenen Begriffe entgegenzusetzen. Hier hört ihr, Warum Florian Schroeder sehr lange in sich eher eine Enge als Weite spürte (7:15) Wieso er einen „Authentizitätszwang“ für problematisch hält (19:50) Was er über die Renaissance der grellen Männer denkt (31:18) Warum er von Alice Schwarzer enttäuscht ist (46:20) Weshalb er einen besonderen Bezug zu „Außenseitern“ hat (57:10) Worin die „defensive“ Strategie der Neuen Rechten besteht (1:10:30) Wie diese Bewegungen die Sprache verändern (1:21:40) Was ein Versuch wäre „Identität“ in der Differenz zu sehen (1:37:05) Und hier geht’s zur Spendenaktion: #FREIHEITDELUXE für Alle! https://www.betterplace.org/de/fundraising-events/45862-freiheit-deluxe-fuer-alle?utm_campaign=user_share&utm_medium=fepp_stats&utm_source=Link FREIHEIT DELUXE mit Jagoda Marinic ist eine Produktion des Hessischen Rundfunks in Zusammenarbeit mit dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels
Hört! Teilt! Erzählt! - Jagodas Worte zum neuen Jahr ... und spendet, wenn Ihr mögt: https://www.betterplace.org/de/fundraising-events/45862-freiheit-deluxe-fuer-alle FREIHEIT DELUXE für Alle! Eine Spendenaktion von FREIHEIT DELUXE für #Leavenoonebehind „Nothilfe für Geflüchtete“, Mission Lifeline Seenotrettung und die "Bildungsinitiative Ferhat Unvar" Natürlich bekommt ihr von betterplace.org eine Spendenbescheinigung.
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