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Feuer & Brot
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Feuer & Brot

Author: Alice Hasters & Maximiliane Haecke

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Monatliches Freundinnengespräch zwischen Politik & Popkultur.
128 Episodes
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Wir sind zurück aus der Sommerpause und starten direkt mit einem Hot Take. In den letzten Jahren haben wir viel über soziale Ängste, People Pleasing und das Drinnie-Sein gesprochen – Themen, die alle ihre Berechtigung haben. Aber: Allzu oft wird vermeintliche Introvertiertheit als Ausrede genutzt. Die Folge? Wir lassen uns gegenseitig zu häufig hängen, haben zu viel Angst, unsere Comfort Zone zu verlassen, oder scheuen uns davor, anderen zuliebe auch mal einen anstrengenden Abend durchzustehen. Da darf man sich nicht wundern, wenn es mit dem Community-Building nichts wird. Zu glauben, dass schon die Extrovertierten dafür sorgen, alle zusammenzuhalten, greift zu kurz und schiebt die Verantwortung auf andere ab. Zeit also für einen Call-Out – oder besser: ein Call-In.
„Not all men – but always men.“ Diesen Satz hört man in letzter Zeit wieder häufiger. Das Problem ist nicht neu, aber aktuell erneut stark diskutiert: Gewalt geht in den allermeisten Fällen von Männern aus – und noch immer fehlen uns strukturelle Wege, das zu ändern. Gleichzeitig widmen sich inzwischen mehr Bücher, Filme und Serien – wie etwa der Netflix-Erfolg Adolescence – der Frage: Wie geht es Jungs und Männern eigentlich? Spoiler: nicht gut. Diese Auseinandersetzung fällt zusammen mit einem alarmierenden Trend: Immer mehr junge Männer neigen zu rechten bis extrem rechten Einstellungen. Sie sorgen für Zuwachs bei der AfD in Deutschland oder unterstützen Donald Trump in den USA. Was bedeutet das für alle anderen? Müssen wir uns mehr um Männer kümmern – ihnen mehr Aufmerksamkeit schenken? Oder tun wir das nicht ohnehin schon viel zu sehr?Fest steht: Wenn wir Jungen und Männer vernachlässigen, stehen Akteure wie Andrew Tate oder Jordan Peterson bereit, um sie mit fragwürdigen Männlichkeitsbildern weiter zu radikalisieren. Was also tun? In dieser Folge denken wir genau darüber nach – also hört rein!
Es ist wieder mal Hot Take Time bei Feuer&Brot. Es scheint immer mehr rechte Influencer*innen zu geben. Ihre Strategie: Nicht so viel über Politik sprechen, sondern mehr über Lifestyle. Es geht um Outfits, Musik, Beziehungen und Freund*innen - aber alles ein bisschen rechts halt. Diese Taktik scheint aufzugehen. Heißt das also, Linke sollten es genauso machen - weniger Politik, mehr GRWM? In dieser Folge denken laut darüber nach, hört rein.
Die Frage begleitet viele Frauen, aber Mitte/Ende dreißig kickt sie noch einmal mehr: Möchte man Kinder oder nicht? Es stößt immer noch auf Abwehr, wenn die Antwort “nein” lautet. Man gilt dann schnell als egoistisch, selbstbezogen und unreif. Diese negativen Reaktionen treffen viele Frauen, wenn sie öffentlich machen, dass sie keine Kinder wollen. Dabei gibt es gute Gründe auf Mutterschaft zu verzichten. Mütter erleben in der Regel finanzielle und gesellschaftliche Einbußen, es kann schwerer werden sich aus einer toxischen Beziehung zu lösen und von der unsicheren Zukunft für uns alle müssen wir gar nicht erst anfangen. Außerdem deuten Studien darauf hin, dass Menschen ohne Kinder glücklicher sind, zumindest in Deutschland. Aber lässt sich das Glück, das Kinder bringen, wirklich bemessen? Ob man sich für Kinder entscheidet oder nicht, mit einer Sache wird immer gedroht: Reue! Was macht das Thema mit und zwischen uns, als eine Frau mit Kind und eine, die sich nicht sicher ist, ob sie welche möchte? Hört rein und findet es heraus.
Frauen können gut multitasken, Männer nicht - das ist ein Mythos, der sich bis heute hält. Leider sind alle menschlichen Gehirne darauf ausgerichtet, eins nach dem anderen zu machen. Denn eigentlich machen wir nie wirklich zwei Dinge oder mehr gleichzeitig, wir switchen lediglich schnell zwischen den Aufgaben hin und her - und das ist vor allem eins: anstrengend, frustrierend und belastend fürs Gedächtnis. In dieser Kurzen fragen wir uns: Wie kann man es besser machen?
Let's face it: Millennials sind nicht mehr die Jüngsten – und auch nicht mehr die Coolsten. Aber wie könnten wir das auch verdrängen, wenn wir ständig von Gen Z daran erinnert werden? Auf TikTok findet man eine Menge Videos darüber, wie peinlich Millennials sind: unser Style, unsere Lieblingsrestaurants, unser Umgang mit Social Media, unsere Art zu sprechen oder Emojis zu nutzen – alles ist in den Augen der jüngeren Generation cringe. Ganz unrecht haben sie damit vielleicht nicht. Die Frage ist nur: Warum beschäftigt Gen Z das so? Als wir jünger waren, war uns zum Beispiel ziemlich egal, was Gen X so getrieben hat.Es scheint, als hätte Gen Z besonders große Angst davor, peinlich rüberzukommen. Aber stehen sich Gen Z mit ihrem ständigen Urteilen über die Älteren nicht vor allem selbst im Weg? Wir zwei Millennial-Aunties fragen uns heute, woher die Obsession mit Millennial Cringe kommt, ob darin nicht auch eine berechtigte Kritik liegt – oder vielleicht sogar ein wenig Neid.
Alles zum aktuellen Sponsoring und den aktuellen Rabattcodes und Aktionen [findest du hier.](https://linktr.ee/feuerundbrot) Okay, okay, wir geben zu, Alice wagt sich an einen glühend heißen Hottake - aber: war am Girlboss Feminismus vielleicht doch nicht alles schlecht? Wir alle haben begriffen, dass Frauen in Führungspositionen an sich erst einmal keine strukturellen Probleme lösen, sie es vor allem selbst sind, die von ihrer Position profitieren und genauso den Weg zu einer gleichberechtigteren Gesellschaft versperren können. Aber Girlboss Feminismus hat Frauen auch dazu ermutigt, finanziell unabhängig zu sein, sich einzumischen und Führung zu übernehmen. So lange wir in einer kapitalistischen und patriarchalen Gesellschaft leben, die Frauen immer wieder in Ausbeutungs- und Abhängigkeitsverhältnisse drängt, die unter anderem so funktionieren, dass sie aus der Arbeitswelt heraus gedrängt werden, insbesondere aus den privilegierteren Positionen - kann eine solidarische Form des Girlboss Feminismus auch hilfreich sein. Hört euch die Folge an und erzählt uns, was ihr darüber denkt.
#Metoo brachte nicht nur eine neue Diskussion über Machtverhältnisse und Ra*e Culture, sondern auch eine neue Sexpositivity Bewegung. In dieser Zeit ging es viel um "female pleasure". Frauen wurden ermutigt, ihre eigene Lust abseits vom "Male Gaze" zu entdecken und auszudrücken - und vor allem sollte man sich von der vom Patriarchat auferlegten Scham befreien. Egal welche Kinks, Vorlieben, Gelüste man hatte - es war okay. Außerdem gewann die Pro-Sexwork Bewegung Momentum - die vierte feministische Welle machte sich für die Legalisierung von Sexarbeit stark. Die Zeichen standen auf Choice Feminism - mach, was du willst. Wo stehen wir heute in diesen Fragen, wo einerseits ein neuer Konservatismus Einzug hält, auf der anderen Seite Plattformen wie Onlyfans Sexarbeit maßgeblich verändert haben? Es scheint, als ob der Kampf gegen den Male Gaze aufgegeben wurde. Statt gegen ihn aufzubegehren, wird er einfach internalisiert und das Ausleben von Machtfantasien beim Sex normalisiert. In dieser Folge denken wir darüber nach, was von dem Sexpositivity Diskurs heute noch übrig ist, was er übersehen hat und warum auch in diesen Fragen Kapitalismus der Endgegner ist. Hört rein.
Warum machen wir eigentlich noch etwas anderes, als zu streiken und zu demonstrieren in Angesicht der vielen Krisen und Veränderungen die auf uns zukommen oder mit denen wir schon längst umgehen? Die Antwort darauf heißt Normalcy Bias. Selbst wenn der Baum schon brennt, tendieren wir Menschen dazu, so zu tun, als ob alles in Ordnung wäre. Das hat verschiedene Gründe. Welche das sind, hört ihr in dieser kurzen Folge.
Es scheint, als würde die zweite Amtszeit von Trump das Ende der #Metoo-Era markieren. Wo im Januar 2017 Millionen Menschen im “Women’s March” auf Straße gingen, ist vom feministischen Widerstand diesmal nicht viel zu spüren. Die Frage ist also: Was kommt jetzt? Gerade popkulturell scheinen Erzählungen und Onlinebewegungen von Frauen eine dunklere, pessimistischere Richtung eingeschlagen zu haben. Statt Kampfgeist und Hoffnung, gibt es Desillusionierung und Zynismus. Frauen wenden sich ab, sei es von romantischer Liebe, Arbeit oder dem Alltag. Wie schon vom brat Summer angekündigt, schlagen Frauen sich mit Widersprüchen rum. Die Rebellion liegt nicht mehr darin, eine bessere Welt zu fordern, sondern sich nicht von ihr unterkriegen zu lassen und alles nötige zu tun, um sein Leben genießen zu können, so egoistisch und zerstörerisch die Handlungen auch sein mögen. Lösungsversuche liegen hier bei emotionaler Distanzierung und der Akzeptanz von Einsamkeit. In dieser Folge schauen wir uns drei Beispiele an, die für den Post-Metoo Pessimismus stehen: Dissociation Feminism, Femcels und dem 4B Movement. Wir reden darüber, was daran gut, schlecht, nachvollziehbar und gefährlich ist.
Wie nennt man die Art von Freund*innen, mit denen man ab und zu einen Kaffee trinken geht, sie aber nicht zum engen Kreis zählt? In einem Artikel der New York Times werden sie Medium Friends genannt. Es sind diejenigen, die es nicht eingeladen sind, wenn man im kleinen Kreis feiern will. Es sind diejenigen für die man eben nicht alles stehen und liegen lassen würde, wenn sie in Not sind - aber die man trotzdem gerne mag. Wie hält man eine medium friendship aufrecht, ohne dass eine*r von beiden irgendwann enttäuscht ist oder das Interesse verliert? Diese Frage besprechen wir in dieser Kurzen. Hört rein.
Trotz Trumps Wahl und dem Ampel-Aus drängte sich der Fall Luigi Mangione Anfang Dezember ins Zentrum der Internetaufmerksamkeit. Mangione, der attraktive College-Boy aus gutem Hause, steht momentan wegen des Mordes an UnitedHealth-Care-CEO Brian Thompson vor Gericht. Doch statt Verurteilungen aus der Gesellschaft wurde er gefeiert und verteidigt: Mangione wurde zum Volkshelden – zum Rächer am korrupten System. Über Mangione-Memes könnten Doktorarbeiten geschrieben werden: Mangione als Che Guevara, Mangione als Boyfriend, Mangione als Jesus. Aber auch: Mangione als Joker – die Figur, die für manche ein Bösewicht und für andere ein Idol ist. In Filmklassikern gibt es einige solcher Figuren: Männer, die von der Gesellschaft übersehen und letztendlich gebrochen werden. De Niro in Taxi Driver, die Figur „V“ aus V for Vendetta oder auch Joaquin Phoenix’ Interpretation des Jokers. In dieser Folge schauen wir, wie sich Mangione in Erzählungen von ikonisierter Selbstjustiz am System einreiht – und die gleichen komplizierten Fragen aufwirft. Was ist Gewalt? Kann man Individuen für systemisches Versagen verantwortlich machen? Was macht der schwindende Glaube an friedlichen Widerstand mit uns? Und ist die ganze Memefizierung von Mangione nicht eigentlich Ausdruck einer Gesellschaft, die schon längst aufgehört hat, an Werte zu glauben?
In dieser Folge kommt Maxi mit einem Hot Take in Sachen Kindererziehung um die Ecke: If everything is magic, nothing is. Ist es wirklich gut, wenn wir jeden kleinen Moment für Kinder „magisch“ und „besonders“ gestalten wollen? Und geht es bei color-coded Kindergeburtstagen und elaborierten Vorweihnachtserlebnissen wirklich um die Kinder – oder eher um die Erwachsenen? Oder einfach nur um guten Content? Das ist Die Kurze im Februar.
“In 80 Frauen um die Welt” - so heißt das Buch von Thilo Mischke, das unter anderem Grund zu Kritik gab, als verkündet wurde, dass er der neue Moderator der ARD Kultursendung “Titel, Thesen, Temperamente” werden sollte. Diese Folge dreht sich nicht um TTT und Mischke, aber der Fall ist unser Aufhänger. Denn wir haben uns im Zuge der Diskussion gefragt: Was war das für eine Zeit, in der so ein Buch überhaupt erscheinen konnte? So lange ist das schließlich nicht her. Es war die Zeit der Pick-Up-Artist und Hook-Up-Culture. Eine Zeit, in der es vollkommen normalisiert war, Frauen zu manipulieren, um möglichst viele von ihnen ins Bett zu kriegen. Popkulturell gesprochen war der “Womanizer” der 2010er ein zynischer und mysteriös anmutender Indie-Typ mit gebrochenen Herzen, der sich als Loser und Genie gleichzeitig begriff, Frauen verachtete und sich trotzdem nach der großen Liebe sehnte. Doch auch dieser Trope kam nicht aus dem nichts und ist bei genauerer Betrachtung ziemlich alt. Wir verfolgen die Spur und die Entwicklung des “Womanizer” Tropes, von Zeus über James Bond über Barnie Stinston. Und stellen uns letztendlich die Frage: Wo ist er heute? Hört rein.
2025 ist noch ein unbeschriebenes Blatt, und wir starten mit guten Vorsätzen für ein besseres Wohlbefinden. Dinge wie: genug Wasser trinken und öfter mal Bäume sehen. Alice erklärt, was "Atomic Habits" sind, und Maxi ist gedanklich schon bei 2026. Das ist unsere erste Kurze im Jahr 2025.
In alter Feuer&Brot Tradition schauen wir in unserer Dezember Folge auf das Jahr zurück. Krisenjahre, wo eine Katastrophe die nächste jagt, sind mittlerweile leider nichts Neues mehr. Interessant ist allerdings, dass wir bei den Trends 2024 feststellen: Popkultur ist konservativer geworden. Vor allem, wenn es um Geschlechterrollen geht. Dieses Jahr ging es bei uns um "feminine" und "maskuline" Energie, Political Gender Gap und Tradwives. Heteronormativität is back. Gerade im Angesicht der vielen Dinge, die schief laufen, stellen wir aber auch ein neues Gefühl der Dankbarkeit und Wertschätzung fest für alles, was und Freude und Halt gibt. Außerdem: Unsere Musik und Film Highlights, Weihnachtspläne und ein Hoch auf die Freundschaft! Hört rein
Es ist Advent und wenn nur Lichtlein, statt die Welt brennen würde, wäre das eigentlich ganz schön. Nach so viel politischen Tumult kurz vor Ende des Jahres sind wir vor allen Dingen eines: Mütend. Das ist eine Kombination aus müde und wütend - und das trifft unseren Gemütszustand ganz gut. In der letzten Kurzen Folge für 2024 gibt es einen Rant über die Gegenwart.
Der Herbst ist da und somit auch Zeit, es sich Zuhause gemütlich zu machen. Anlässlich dazu empfehlen wir in dieser kurzen Folge zwei Serien. Zum einen ist das eine, über die wir schon lange reden wollten: Baby Reindeer. Zum anderen legen wir euch die neue deutsche Serie Schwarze Früchte ans Herz.
100 Mal haben wir uns über die Jahre zusammengesetzt auf Record gedrückt und unsere Gespräche mit der Welt geteilt. Zumindest wenn man die Bonusepisoden und kurzen Folgen nicht mitzählt. Vor 8,5 Jahren haben wir angefangen. Damals waren wir stolz, dass unsere 1. Folge mehr als 100 Klicks auf Soundcloud hatte. Heute sind zehntausende Hörer*innen dazu gekommen. Dafür sind wir sehr dankbar und ein bisschen stolz sind wir auch. In dieser Folge schauen wir zurück auf die Anfänge und wie sich unsere Leben, unsere Freundschaft und unser Podcast über die Jahre entwickelt hat. Feiert mit und hört rein!
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Comments (2)

Fakir Sessel

ich brauch' ein Glossar.

Mar 28th
Reply

raimonda dauginyte

sehr gut, die Vielfalt an Info ist bereichernd aber auch traurig

Nov 30th
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