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Fragen an den Autor
Author: SR
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Die traditionsreichste Sachbuchsendung im deutschen Sprachraum stellt seit über 50 Jahren jeweils ein Buch eines Autors eine Stunde lang im Gespräch vor. Die Themen reichen von Politik und Wirtschaft bis zu Gesundheit, Erziehung oder Psychologie.
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In diesen letzten Dezembertagen ist vielen von uns das Thema Eisenbahn nah - sei es, weil unsere Kinder oder Enkel gerade mit leuchtenden Augen vor der H0 - Landschaft und den beleuchteten Faller-Häuschen stehen - oder weil wir quer durchs Land fahren, um unsere Familien zu den Festtagen zu besuchen. Ja wenn wir denn fahren, und es mal keine so genannten Störungen im Betriebsablauf gibt - wenn Verbindungen mal nicht ausfallen, Anschlüsse mal erreicht werden - das Bordbistro und die Toiletten offen sind, wenn es keine Weichenstörung, Stellwerksstörung oder Oberleitungsstörung gibt - wenn wir mal nicht eine Durchsage wie die folgende hören: »Reisende, die sportlich unterwegs sind und nicht zu viel Gepäck haben, sollten den Anschlusszug noch erreichen« … Kein Wunder, dass die Deutschen der Bahn mit einer Art Hass-Liebe begegnen … Aber warum ist die Bahn überhaupt in diesen Zustand geraten? Darüber und über Auswege spricht Kai Schmieding mit unserem Gast Johann Günther König.
Viele von uns lieben das Meer. Aber würden Sie es auf sich nehmen, in einem Leuchtturm im rauen Norden zu leben und seinen Gewalten und dem Sturm permanent ausgesetzt zu sein? Mit Anfang 30 verwirklicht Autor Thomas Bickhardt seinen Traum und pachtet einen Leuchtturm in Norwegen. Er berichtet darüber, wie es ist, auf sich selbst zurückgeworfen zu sein, er kämpft mit "den Elementen, dem Job des Leuchtturmwärters, dem Scheitern von Plänen und den Rückschlägen des Alltags”. Und lernt dabei viel über sich selbst. Verlagstext: "Am Ende von inzwischen 30 Jahren im sturmausgesetztesten Haus Norwegens macht ihn das Wissen stark, dass es den Stillstand nicht gibt, dass das Leben und das Meer sich immerzu verändern und der nächste Tag immer die Chance in sich trägt, ganz anders zu werden”. Moderation: Jochen Marmit
Ein Regime, das seinen Bürgern seit einiger Zeit angeblich mehr soziale Freiheiten gewährt, andererseits aber mit aller Härte gegen Kritiker vorgeht. Die Menschenrechtslage in Saudi-Arabien habe sich gerade in der letzten Zeit weiter verschärft, meint die Autorin Nadine Pungs. Laut Amnesty International gilt das besonders für die Lage der Frauen: Saudi-Arabiens "Vision 2030” beschreibt die Frauenrechte zwar als "ein großes Kapitel” und spricht davon, dass Frauen "ermächtigt” werden sollen - die Lebensrealität sieht aber oft ganz anders aus: Auch wenn Frauen nun Auto fahren dürfen und die strikte Geschlechtertrennung in öffentlichen Räumen gelockert wurde, schränkt laut Amnesty immer noch das "Vormundschaftssystem” die Grundfreiheiten der Frauen erheblich ein. Autorin Nadine Pungs hat für das Buch Saudi-Arabien alleine erkundet. Dabei lernte sie, wie sie sagt, "besonders die weibliche Seite des Landes kennen”, trifft etwa eine feministische Koranlehrerin und eine lesbisch lebende Ingenieurin. Pungs meint: "Ich habe ein Land im Aufbruch erlebt, ein Sowohl-als-auch-Land, in dem das Schreckliche und das Schöne nebeneinander existieren”. Moderation: Jochen Marmit
Klimaschutz ist keine Pizza. Diesen Satz hat unser heutiger Gast geprägt - und er meint damit: Du kannst nicht in einem Anfall von Konsum-Sofortismus Klimaschutz vom Sofa aus bestellen und ihn dann bequem und schnell nach Hause geliefert bekommen. Möglicherweise ist dieser Prozess mit mehr Eigeninitiative und Entbehrungen verbunden, als man uns bislang erzählt hat. Umso wichtiger ist es, dass wir uns bei der Klimaschutzpolitik auf das Richtige konzentrieren. Uli Burchardt ist OB von Konstanz seit 12 Jahren und kennt sehr genau die ganz konkreten kontroversen Diskussionen darüber, vor Ort in seiner 86 000-Seelen-Stadt, wie der Mensch denn dem Klimawandel begegnen sollte - und was dabei alles ökonomisch und sozial abzuwägen ist, damit das Ansinnen nicht Opfer politischer Grabenkämpfe wird. Er plädiert in seinem neuen Buch für einen neuen Blick auf den Naturschutz, der für ihn in allererster Linie: Menschenschutz ist. Buchtitel: "Menschenschutzgebiet - Wie die Stadt der Zukunft ein Teil der Natur wird". Uli Burchardt will darin den vermeintlichen Gegensatz zwischen dem Schädling Mensch und der schützenswerten Natur aufheben - und seine Vorstellung einer klimaneutralen und lebenswerten Stadt skizzieren. Seine Stadt Konstanz war die erste, die im Jahre 2019 den so genannten Klimanotstand ausgerufen hat. Moderation: Kai Schmieding
Gerhard Conrad ist promovierter Islamwissenschaftler und war bis zu seiner Pensionierung Chef des Leitungsstabes des BND und Leiter des "Intelligence Analysis Center” in Brüssel - er kennt also den "Maschinenraum” und die konkrete Arbeit der Geheimdienste aus eigener Anschauung. Er weiß aus persönlicher Erfahrung, was es bedeutet, in humanitären Angelegenheiten mit komplizierten Partnern zu verhandeln: Hamas, Hisbollah, Israel, Ägypten, Qatar, die Türkei, der Iran. In seinem Buch beleuchtet er, warum Nachrichtendienste in seinen Augen immer wieder scheitern. Er fragt, warum passieren konnte, was am 7. Oktober in Israel geschah: "Wie haben die Geheimdienste die nahende Katastrophe nicht erkennen können, auf welchen Ebenen sind sie oder auch Entscheidungsträger gescheitert?”
"Depression ist eine Volkserkrankung, die wirklich jeden treffen kann, und stellt eine massive Belastung in allen Lebensbereichen dar”, meint unser heutiger Gast, der Experte für die Behandlung von Depression, Prof. Dr. Andreas Menke. Etwa jeder Fünfte erleidet mindestens eine depressive Episode in seinem Leben. Man geht davon aus, dass in einem Jahr etwa 8,2 % der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland an einer Depression leiden, das sind 5,3 Millionen Menschen. Studien zeigen, dass es Betroffene bei schweren psychischen Erkrankungen wie einer schweren Depression möglicherweise mehr als zehn Jahre kostet, die sie früher sterben. Das durch die Depression verursachte Leid lässt sich zwar nicht in Zahlen ausdrücken. Der wirtschaftliche Schaden, den sie verursacht, lässt sich jedoch schon errechnen: In Europa, so schätzt man, sind etwa 30 Millionen Menschen von der Depression betroffen, was geschätzt 92 Milliarden Euro kostet. Gleichzeitig gibt es gerade bei dieser Krankheit immer noch eine gesellschaftliche Stigmatisierung. Dem setzt der Mediziner Andreas Menke Aufklärung entgegen - und gibt Hoffnung, dass vielen Menschen geholfen werden kann: Wie entsteht Depression? Was kann man selbst dagegen tun? Wie findet man die passende Therapiemethode bzw. einen Therapieplatz? Moderation: Kai Schmieding
Es ist für uns Mediennutzer hier in Deutschland in manchen Wochen inzwischen nur noch eine Meldung in den Nachrichten, manchmal ein kurzer Filmbericht - und bei all den sonstigen Ereignissen auf der Welt gerät Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine sogar manchmal aus dem Fokus. Für viele Menschen in der Ukraine bleiben aber die Verheerungen des Krieges Alltag. Stephan Orth ist durchs Land gereist - nach Kyjiw und Odessa, nach Charkiw und in die Karpaten. Er fragt, wie es den Menschen geht, die geblieben sind, wie ihr Alltag aussieht - und was ihnen Hoffnung macht. Er will uns damit eine Perspektive auf das Land eröffnen, "die weit über den Krieg hinausreicht” und dabei Antworten auf die Frage geben, was das alles mit uns zu tun hat. Moderation: Jochen Marmit
Julia Friedrichs hat sich schon lang mit der Verteilung von Geld in unserem Land beschäftigt. In ihrem aktuellen Buch fragt sie: Welches Ausmaß an Ungleichheit verträgt das Zusammenleben in einer Gemeinschaft? Wieviel dürfen Einzelne für sich beanspruchen in einer Welt, in der die Ressourcen endlich sind? Müssen wir dem Reichtum Grenzen setzen? Oder würde es schlicht und einfach erst Mal reichen, Steuerfschlupflöcher zu stopfen? Bei aller Kritik an der Ungleichheit hilft und Friedrichs' Recherche aber auch dabei, die Welt mal aus der Perspektive der sehr sehr Wohlhabenden zu sehen. "Reichen-Bashing" liegt ihr fern. Moderation: Kai Schmieding / Buchtitel: "Crazy Rich - die geheime Welt der Superreichen".
Wie wollen wir miteinander weiterleben? Wie für Zusammenhalt sorgen statt weiterer Spaltung? Das sind die zentralen Fragen für Marko Martin. Er beschreibt, wie sich das Leben der Menschen jüdischen Glaubens nach dem Angriff der Hamas auf Israel verändert hat. Er beobachtet "auf der einen Seite die sich polarisierende Öffentlichkeit, die Relativierungen und Rechtfertigungen. Auf der anderen die Jüdinnen und Juden in Deutschland und Israel, in deren täglichen Leben nichts ist wie zuvor”. Martin: "Jüdinnen und Juden machen wieder die Ur-Erfahrung der Schutzlosigkeit, besonders nach den Bildern jubelnder Islamisten in deutschen Großstädten. In Israel hat der Massenmord der Hamas tiefe Wunden gerissen, Kindergärten, Bibliotheken, Kibbuzim – plötzlich Schauplätze des Terrors. Das entsetzliche Schicksal der Geiseln. Dazu der Gaza-Krieg und eine Regierung, gegen die Hunderttausende Israelis protestieren”. Was können wir tun, was können wir dem Hass entgegensetzen? Wie brechen wir aus Gewalt- und Vergeltungsspiralen aus? Wie können wir in politischen Debatten die Empathie für die Opfer der Gewalt behalten? Was können wir lernen, wenn wir die Geschichten der einzelnen Menschen hören? Gelingt "die Reparatur der Welt” ? Moderation: Jochen Marmit
Der Politikwissenschaftler Tareq Sydiq meint: "In der Gegenwart scheinen Proteste präsenter denn je, und es hat sich verändert, wer wofür oder wogegen und in welcher Form protestiert: von Frauen, die ihre Kopftücher verbrennen, über Bauern, die mit ihren Traktoren Straßen blockieren, oder Klimaaktivist:innen, die sich am Boden festkleben, bis hin zu Social-Media-Posts unter Hashtags wie GegenRechts, MeToo oder MutZurWahrheit”. Was macht diese Proteste aus? Wie ändern sich im Laufe der Jahrzehnte die "Moden” und "Formen” der Protestkultur? Wie wirkungsvoll, wie nachhaltig sind aktuelle Protestbewegungen? Wie weit dürfen sie gehen? Ist es das Wesen von wirkungsvollem Protest, dass er "Kollateralschäden” in Kauf nimmt, möglichst vielen Menschen "weh tut”, um sie zu einem Umdenken zu bringen? Können Protestbewegungen die Gesellschaft tatsächlich verändern? Moderation: Jochen Marmit
"Fragen an die Autorin” war am 8. September auf der Buchmesse Hombuch in Homburg im Siebenpfeifferhaus zu Gast. Heute hören Sie den Mitschnitt dieser Veranstaltung mit Schulleiterin und Digital-Expertin Silke Müller. Ihr Thema ist, wie künstliche Intelligenz und digitale Medien Familien und Schule verändern. Denn: Haben Sie eine Ahnung, womit ihre Kinder und Enkel jeden Tag per Smartphone konfrontiert werden? Szenen verstörender Gewalt, schon morgens im Schulbus, mal eben rübergeschickt aufs Smartphone. Mobbing, Tierquälerei, Volksverhetzung, Porno - schon für 12jährige. Die Autorin meint: "Der Mechanismus bei diesen Plattformen ist, dass man durch hohe Klickzahlen belohnt wird. Das heißt, Grausamkeit und Sensationsnachrichten bringen Quote und Klicks.” Wie begleiten wir unsere Kinder kompetent in dieser digitalen Welt, damit ihre Seelen keinen Schaden nehmen? Braucht es Handyverbote in Schulen oder Inhalte-Filter? Sollte man Tiktok von den Geräten der Kinder verbannen? Inwiefern stellt Künstliche Intelligenz dabei eine besondere Herausforderung dar? Moderation: Kai Schmieding
Italien - das Gastland der Frankfurter Buchmesse 2024: Publizistin und Investigativ-Journalistin Petra Reski nimmt uns in diesem Buch mit zu Orten und Menschen, die viel über den gegenwärtigen Zustand des Landes erzählen, sie berichtet aus Gerichtssälen, Gefängnissen, Petrochemieanlagen, aber auch aus "Palazzi, vertrockneten Olivenhainen und antiken Ruinen” - und natürlich auch von den Esstischen: Gerade die bis zuletzt sogar in unseren Feuilletons ausgetragene Diskussion, was denn nun die wahre italienische Esskultur sei und wer warum (k)ein Recht habe, sie für sich zu adaptieren (Carbonara mit Sahne? Sakrileg! Cappuccino nach 12 Uhr? Frevel!), sagt viel über das Verhältnis Italiens zu seiner Kultur und Identität. Moderation: Thomas Bimesdörfer
Wenn Sie wissen wollen, wie es unserem Land geht, wieviel Einigkeit es gibt oder wieviel Spaltung, dann können Sie sich natürlich offizielle Dokumente wie den Bericht zur Deutschen Einheit angucken - der trägt in diesem Jahr den Titel: Ost und West - frei, vereint und unvollkommen - Sie können sich auch Wahlergebnisse angucken und deren Analysen, um herauszufinden, wie es dem Land geht - oder Sie können es machen wie unser heutiger Gast, und ganz subjektiv rangehen - der ist mit dem Fahrrad durch unser Land gefahren und hat einfach mal mit den Menschen gesprochen. Er fragt nach, warum Menschen Rechtsextremisten hinterherlaufen, welche Bedeutung Gefühle des Abgehängtseins und des Kontrollverlusts damit zu tun haben - und er gibt dabei die Hoffnung niemals auf, dass man vielleicht auch Gräben überwinden kann mit der Kraft des Wortes. Hasnain Kazim ist gebürtiger Oldenburger und Sohn indisch pakistanischer Einwanderer, hat mal eine Laufbahn als Marineoffizier eingeschlagen, dann aber als Journalist gearbeitet, für die DPA und vor allem für den Spiegel - vor allem als Auslandskorrespondent in Islamabad, Istanbul und Wien. Moderation Kai Schmieding
Wenn man unserem heutigen Gast zuhört, dann fragt man sich, warum die Evolution vielen von uns diese große Angst vor Spinnen mitgegeben hat - denn er sagt: Sie sind faszinierende und nützliche Tiere, die unter uns sind, mit uns leben, lange vor uns hier waren, Klimakatastrophen und Massensterben überlebt haben - und vermutlich auch noch hier sein werden, wenn wir längst weg sind. "Von Spinnen und Menschen" ist der Titel des Buches, Untertitel, "Eine verwobene Beziehung" - Jan Mohnhaupt erzählt darin nicht nur von seiner Vogelspinne Alpha, sondern bringt uns die Gliederfüßler näher, indem er in die Psychologie, die Sprachwissenschaft und die Philosophie mit uns eintaucht. Die Spinne, "eine wirkmächtige Akteurin, die die Geschichte der Menschen mitbeeinflusst, aber als solche bislang weitgehend unbemerkt geblieben ist". Moderation: Kai Schmieding
Sie nehmen das auf unseren Straßen wahr: Diese automobilen Dickschiffe, mit denen die Menschen beim Bäcker vorfahren, Elektromotor, 650 PS, mit Marken, die teils fremdartig für unsere Ohren klingen: BYD. Nio. Geely. Kommt alles aus China! Genau wie ein Großteil der Werbung bei der EM, als die Banden chinesisch trugen. TikTok, die Video-Community, die ihre Kinder und Enkel onlinesüchtig macht: Auch aus China. Beispiele die zeigen, wie dieses Land an Einfluss bei uns gewinnt… Umgekehrt sind deutsche Großkonzerne Weltspitze in ihrer Begeisterung für China, so formuliert es unser heutiger Gast: 34 Prozent aller europäischen Direktinvestitionen in der Volksrepublik stammen von nur vier Unternehmen: Volkswagen, BMW, Mercedes-Benz und BASF. Das hat Adrian Geiges neulich in der ZEIT geschrieben - und er hält das für eine äußerst bedenkliche Entwicklung - ja sogar für naiv. Warum, das erklärt er in seinem neuen Buch. Es trägt den Titel "Front gegen die Freiheit” - Untertitel Peking, Moskau und ihre Komplizen in aller Welt - Adrian Geiges warnt darin davor, dass Putin, Xi Jinping und Co weltweit die Demokratie aushebeln könnten - er beleuchtet den wie er ihn nennt, "neuen chinesisch-russischen Ostblock”, seine ideologischen Wurzeln und seine Geschichte - und natürlich sucht er auch nach Antworten auf die Frage, was das alles für uns bedeutet und wir wir im Westen auf diese Entwicklungen reagieren sollten. Moderation: Kai Schmieding
Sensibilität und Achtsamkeit, Empathie, ein Sinn für die Verwundbarkeit unserer Mitmenschen - das sind großartige Errungenschaften unserer modernen Welt. Die Autorin meint jedoch, es gibt auch eine Kehrseite: Sie sieht eine "schleichende Werteverschiebung”, eine "Einschränkung unserer individuellen Freiheit”. Ihre These dekliniert sie anhand verschiedener Themenfelder durch: Es geht etwa um die Corona-Pandemie und den Umgang mit medizinischen Risiken, Fragen der sexuellen Selbstbestimmung, Diskriminierung und die Diskussion über Schwangerschaftsabbruch. Gibt es tatsächlich eine "neue Empfindlichkeit” in unserer Debattenkultur? Blockiert sie tatsächlich "gesellschaftliche Aushandlungsprozesse”? Und was wären Auswege? Unser Gast Frauke Rostalski geboren 1985, ist Professorin für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphilosophie, Wirtschaftsrecht, Medizinstrafrecht und Rechtsvergleichung an der Universität zu Köln. Seit 2020 ist sie Mitglied des deutschen Ethikrates. Moderation: Jochen Marmit
Was für ein unerwartet turbulenter Wahlkampf in den USA - mancher reibt sich die Augen, wie rasch "Ersatzkandidatin” Kamala Harris Bidens "natürliche Nachfolgerin” geworden ist. Hat sie, der man so lange nachgesagt hat, sie habe als sein Vize kein Profil entwickelt, eine Chance gegen Donald Trump? Die Autorin, langjährige Korrespondentin der ZEIT, liefert jedoch eine Analyse der USA in diesem Wahljahr, die weit über solche Personalien hinausgeht: Sie porträtiert in ihrem aktuellen Buch einen "Kapitolstürmer”, einen "Black Lives - Matter- Aktivisten” und eine Latina, deren Eltern illegal eingewandert sind. Worum geht es im US-Wahlkampf wirklich? Warum ist die Gesellschaft dermaßen zerrissen? Wie kam es zur Erosion der bürgerlichen Mitte?
Man kennt ihn als Sprecher und Geschäftsführer des "Paritätischen” (Wohlfahrtsverbands), dessen Geschicke er von 1999 bis 2024 leitete und dabei immer wieder, auch in den Medien, als engagierter Kritiker sozialer Verhältnisse in unserem Land aufgetreten ist. In seinem neuen Buch stellt er unserem Land, uns allen, kein gutes Zeugnis aus und meint: Wir haben versagt. Schneider: "Die Bundesrepublik stand mit Corona, Energiekrise und explodierenden Lebenshaltungskosten vor der größten Herausforderung ihrer Geschichte, es wurden unvorstellbare Summen in zahllosen Entlastungspaketen ausgegeben. Trotzdem gelang es nicht, die Gesellschaft in ihrer Krise zusammenzuhalten”. Schneider sieht eine tiefere soziale Spaltung denn je und meint, das habe auch etwas mit der Politik der Großen Koalition und der Ampel zu tun. Welche Auswege gibt es? Welche Chancen sieht er? Wie kann Spaltung überwunden werden?
Wann haben Sie sich das letzte Mal gefragt, ob Sie sich edel und gut verhalten? Ob Sie fair zu Ihren Mitmenschen sind, niemanden beleidigen, sich einsetzen für Schwächere? Für Menschen, die qua Geburt vielleicht nicht so viel materielles Glück, nicht so gute Chancen geschenkt bekommen haben? Wie steht's um Ihren Umgang mit der Umwelt und mit der Frage, welche Erde wir unseren Kindern und Enkeln hinterlassen? Wie wir mit Minderheiten umgehen und uns für Diversität einsetzen? Alles große Fragen der Moral, schwierig zu beantworten - aber es zeichnet uns als Gesellschaft aus, dass wir dazu eine Haltung suchen und diese auch zeigen wollen - und das ist ja auch gut so. Was ist aber, wenn es, etwa in den so genannten sozialen Medien in der moralischen Auseinandersetzung gar nicht mehr um die Sache geht, sondern vorrangig um Selbstdarstellung und Prestigegewinn, gewissermaßen um Akkumulation moralischen Kapitals, um Moral als Statusobjekt? Dann sind wir, so beschreibt es der Publizist und Philosoph Philipp Hübl, mittendrin im Moralspektakel. Welche Auswege gibt es? Wie finden wir zu einer "universellen Ethik", die tatsächlich die Missstände beseitigt? Moderation: Kai Schmieding
Daniel Etter ist nicht nur Pulitzer-Preis-prämierter Fotograf - er ist auch Autor und: Landwirt. In Nordspanien bewirtschaftet er einen kleinen Hof: Olivenba?ume, Obst und Gemu?se baut er an – nach Methoden der nachhaltigen Landwirtschaft. Im Buch zeigt er, dass es auf der ganzen Welt viele gute Ideen gibt, der industriellen Art der Acker- und Viehwirtschaft etwas entgegenzusetzen. In England lässt er sich etwa von einem Pionier die Idee des Waldgartens erklären, er besucht Landwirte in Deutschland und Österreich, Schäfer in Frankreich und Viehzüchter im Schwarzwald. Diese Reportagen verbindet er immer wieder mit der Beschreibung des Jahreslaufs auf seinem Hof: "Pflanz- und Pflegearbeiten, der Kampf mit Klimaerwärmung und Wetterschwankungen, Enttäuschungen und freudige Momente, das Nachdenken über den Weg zu einer besseren Zukunft” (Etter). Moderation: Jochen Marmit
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Fragen an DEN AUTOR...selbstverständlich lese ich auch gerne profunde Bücher von Autoren...aber die Wahl der männlichen Schreibweise scheint hier doch Programm zu sein. Auch wenn Frauen "mitgemeint" sind, so die ewige Rechtfertigung, das Verhältnis von Autorinnen/ Autor*innen zu Autoren, ist erschreckend gestrig bei der Auswahl für diesen Podcast.
#Lebensmittelchemiker #Mikronährstoffe #Nahrungsergänzungsmittel
#Macht.. mal machtlos, mal machtvoll , mach mal machtvoll, Macht machtlos!Macht mal...? Macht Macht man machtvolle Macht, macht man Machtloe machtlos!? ♥️
Spannender Titel, sehr enttäuschendes, pseudowissenschaftliches Plaudern. Nach fast 30 Minuten offenbart er endlich seine Agenda und erklärt Bodo Ramelow zur einzig wählbaren Möglichkeit. Gefährliche autoritäre Ideologie, die Pörksen auf Samtpfoten transportiert.
Schon seltsam, da erzählt ein Kommunikations Experte der an der Uni Tübingen arbeitet von seiner mühsamen Faktensuche Suche "die Sprache der Nazis" wo parallel u. a die Uni Tübingen selbst ( von einigen Unis mehr, man kann dazu auch gesammeltes Reportoir von zb Ernst Klee recherchieren ) eine grosse Rolle spielte im puncto "Euthanasie", Völkermord!! oder suchte der Experte eventuell gar nicht unbedingt die Genoziden Wahn Ideen seiner Uni und anderen Unis? Wie auffällig ist das bitte schön das am laufenden Band vereinzelte rassistische RECHTSEXTREMISTEN erwähnt werden, während die komplette Geschichte der verschiedenen gutbetuchten Akteure wie zb Unis, Akteure aus der Wirtschaft die hinter Hitlers Regime stand und anscheinend kaum eine Rolle spielen um die mal geschichtlich und vorallem NAMENTLICH zu erwähnen.. War da etwa ausser Ernst Klee und vereinzelte andere Journalisten kaum interessiert oder wirds etwa schon aus der Cloud deplatziert?! https://www.spiegel.de/wissenschaft/mediz