Frisch an die Arbeit

Alle 14 Tage stellen Hannah Scherkamp, Elise Landschek und Daniel Erk spannenden Persönlichkeiten aus Kultur, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft Fragen über ihr persönliches Verhältnis zu ihrer Arbeit. Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT: www.zeit.de/podcast-abo

Wie schläft man durch, Dieter Kunz?

"Wir haben früher gedacht, nachts findet Erholung statt, wir machen abends die Augen zu und dann sind wir runtergefahren. Und am nächsten Morgen wachen wir wieder auf. Welch ein Quatsch!", sagt Dieter Kunz im Podcast Frisch an die Arbeit. Als Chefarzt leitet er die Klinik für Schlaf- und Chronomedizin am St. Hedwig-Krankenhaus in Berlin.  Der 63-Jährige will seinen Patienten und Patientinnen zu besserem Schlaf verhelfen. Wer sich von ihm untersuchen lässt, muss Zeit haben: Zunächst muss man einen langen Fragebogen ausfüllen und seine Schlafprobleme schildern. Anschließend bekommen manche von ihnen einen Termin im Schlaflabor. Sie dürfen dann für mehrere Nächte dort übernachten – ohne Wecker in einem komplett abgedunkelten Raum. Seine Patienten über Tage beobachten und anschließend über Jahre begleiten zu können, “das ist schon ein ziemlicher Luxus”, sagt Kunz.  Eine Insomnie, also die typische Schlafstörung, findet er aus medizinischer Sicht eher unspannend. Ihn interessieren die krassen Fälle: Männer, die im Schlaf ihre Bettnachbarin schlagen oder aus dem Bett springen. Frauen, die unter Depressionen oder an einem Burn-out leiden und kaum mehr schlafen können. Wer zwar nachts wenig schläft, tagsüber trotzdem leistungsfähig ist, habe keine schlimme Schlafstörung, sagt Dieter Kunz. “Das Entscheidende ist, dass man tagsüber nicht funktioniert.” In solchen Fällen bräuchten Menschen seine Hilfe.  Im Anschluss an sein Medizinstudium machte Kunz einen Facharzt für Psychiatrie, parallel bildete er sich im Bereich Schlafmedizin weiter. “In der Facharztausbildung saß ich plötzlich in der Schlafmedizin. Da habe ich relativ flott Dinge kennengelernt, die ich so in der gesamten Medizin nicht kannte, die mich fasziniert haben. Und seitdem bin ich glücklicher Schlafmediziner”, erzählt er im Podcast. Heute beschäftigt ihn vor allem der sogenannte REM-Schlaf, eine Schlafphase, die etwa 10 bis 15 Prozent der Nacht ausmacht. Im Podcast erzählt Dieter Kunz, wieso seine Patienten und Patientinnen nachts in der Regel aufwachen, was er ihnen rät – und wieso er selbst jede Nacht sehr lange schläft.    "Frisch an die Arbeit" wird jeden zweiten Dienstag veröffentlicht. Es moderieren im Wechsel Daniel Erk, Hannah Scherkamp und Elise Landschek. Wenn Sie Feedback senden oder Gäste vorschlagen wollen, erreichen Sie das Team unter frischandiearbeit@zeit.de.      [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

11-19
38:45

Warum bist du Dorfbürgermeister geworden, Johannes Schurr?

"Ich gebe es ehrlich zu: Ich war komplett naiv", sagt Johannes Schurr, seit Dezember 2017 Bürgermeister des schwäbischen Dorfes Spraitbach in Baden-Württemberg, im Podcast "Frisch an die Arbeit". "Ich wusste nicht wirklich, was auf einen Bürgermeister zukommt." Schurr, 36, ist im benachbarten Mutlangen aufgewachsen. Nach der Schule ließ er sich bei der regionalen Sparkasse zum Bankkaufmann ausbilden und wurde schließlich Filialleiter. Spraitbach liegt mit seinen 3.372 Einwohnerinnen und Einwohnern auf der Schwäbischen Alb, rund 55 Kilometer östlich von Stuttgart. "Das sind schon unfassbar ländliche und dörfliche Strukturen bei uns in Spraitbach", sagt Schurr. Als 2017 der damalige Bürgermeister verkündete, nicht mehr anzutreten, entschied sich Schurr zu kandidieren. "Ich war unter 30, Familienvater und hatte keinen Verwaltungshintergrund – es war eine toughe Wahl." Am Ende konnte Schurr sie mit 52 Prozent der Stimmen für sich entscheiden. Seine erste Amtshandlung sei gewesen, einen Beamer für die Gemeinderatssitzung anzuschaffen – vorher sei dort die Tagesordnung noch auf Folien kopiert und mit einem Tageslichtprojektor an die Wand geworfen worden. Sofort danach habe er ein Kartenzahlungsgerät für das Bürgeramt angeschafft. Mittlerweile, sagt Schurr, der auch auf Instagram von seiner Arbeit berichtet, habe er viel digitalisieren können, beispielsweise die Terminverwaltung des Rathauses oder das Sommerferienprogramm der Gemeinde. In seinem Beruf könne er viel verändern – und verbessern. "Ich habe schon den Eindruck, dass meine acht Stunden, die ich am Tag arbeite, der Gesellschaft nutzen", sagt er. Beispielsweise habe der Ort Räume für eine dritte Kindergartengruppe gebraucht. "Aber ich wollte keine Wiese bebauen und dort neue Straßen anlegen lassen", sagt Schurr. Beim Wandern auf 1.800 Metern Höhe hätte er dann eine Idee gehabt: "Wir bauen den neuen Kindergarten einfach auf die Umkleidekabine am Sportplatz drauf!" Dann bräuchte es weder neue Parkplätze noch weitere Straßen, und kein Quadratzentimeter Grün würde kaputt gemacht. Zurück im Rathaus setzte Schurr sein Vorhaben um. "Und dann stehst du eineinhalb Jahre später in diesem Gebäude drin und denkst: Hey, das war meine Idee!" Im Podcast erzählt Schurr außerdem, weshalb er allen Partnern von Verstorbenen in seinem Dorf einen persönlichen Beileidsbrief schreibt, warum die Kneipe Mäxle so wichtig für Spraitbach ist – und wie er sich jetzt schon auf die Wiederwahl vorbereitet. "Frisch an die Arbeit" wird jeden zweiten Dienstag veröffentlicht. Es moderieren im Wechsel Daniel Erk, Hannah Scherkamp und Elise Landschek. Das Team erreichen Sie unter frischandiearbeit@zeit.de. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

11-05
44:48

Wie hilft man suchtkranken Menschen, Frau Schöne?

"Alkohol ist immer noch die Droge Nummer eins bei uns", sagt Susi Schöne im Podcast "Frisch an die Arbeit". "Aber es kommen auch zunehmend Leute wegen ihrer Crystal-Meth-Abhängigkeit." Die Sozialpädagogin arbeitet in einem Wohnheim für suchtkranke Menschen in Gera. 36 Menschen zwischen 20 und 65 Jahren leben dort. Alle sind oder waren abhängig von etwas: Einige sind Alkoholiker oder heroinabhängig, andere mager- oder spielsüchtig. Nun bereiten sie sich auf ein Leben ohne Sucht vor. Schöne ist Vertrauensperson und Beraterin. Die 33-Jährige hilft den Bewohnerinnen und Bewohnern zum Beispiel, sich ein Leben mit Wohnung und Job aufzubauen. "Die meisten wollen mit ihrer Sucht Gefühle wie Angst, Scham oder Verlust wegdrücken. Und da setze ich an", sagt Schöne. Sie sei keine Therapeutin. Aber die Ursachen einer Sucht zu kennen, mache es ihr leichter, die Menschen bei ihrer Zukunftsplanung zu unterstützen. Doch Schöne weiß auch: Eine endgültige Heilung von der Sucht gibt es meistens nicht. "Besonders traurig ist es, wenn wieder jemand rückfällig wird, von dem ich das gar nicht gedacht hätte", erzählt sie. Die Rückfallquote liege in ihrem Bereich bei geschätzt 90 Prozent. Im Podcast erzählt Schöne außerdem, warum Schmerzmittel der Einstieg in eine Sucht sein können, wie immens wichtig Freunde und Familie für die Menschen sind, mit denen sie arbeitet, und warum die Bürokratie ihr größtes Ärgernis ist. "Frisch an die Arbeit" wird jeden zweiten Dienstag veröffentlicht. Es moderieren im Wechsel Daniel Erk, Hannah Scherkamp und Elise Landschek. Das Team erreichen Sie unter frischandiearbeit@zeit.de.   [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

10-22
39:09

Wie verhindert man islamistische Anschläge, Herr Oberstaatsanwalt Wachs?

"Ich gehe nicht beunruhigt durch die Stadt und erwarte hinter jeder Straßenecke ein Messerattentat", sagt der Berliner Oberstaatsanwalt Klaus-Michael Wachs, der sich auf Verfahren im Bereich politischer Extremismus und Islamismus spezialisiert hat, im Podcast Frisch an die Arbeit. Er sagt auch: "Für islamistische Gruppierungen ist es relativ einfach, im Internet an Personen heranzukommen und sie schließlich so weit zu bringen, dass sie sich ein Messer beschaffen und damit Anschläge begehen." Wachs, 64, hat nach seinem Jurastudium in den 1990ern bei der Staatsanwaltschaft in Berlin angefangen und damals etwa die Prozesse gegen das Politbüro der SED unter anderem wegen Staats- und Regierungskriminalität betreut. Anschließend ging er für drei Jahre zur Generalbundesanwaltschaft nach Karlsruhe, ehe er nach Berlin zurückkehrte. Seit 2014 arbeitet er dort in seinem jetzigen Bereich.  Der "Islamische Staat", sagt Wachs in Bezug auf die Messeranschläge von Mannheim und Solingen im Arbeitspodcast, sei nie verschwunden gewesen: ​"Es hat in den letzten Jahren immer wieder Anhaltspunkte für Versuche von strukturierten, größeren Anschlägen gegeben." Wie schnell sich manche Menschen im Internet radikalisieren, hat er in seinem Beruf oft erlebt. Besonders den Fall eines Jugendlichen könne er nicht vergessen, sagt er – 15 oder 16 Jahre alt sei der gewesen. Er habe von einem Islamisten im Netz eine Anleitung bekommen, wie er eine Bombe bauen könne. "Er hat dann bereits angefangen, sich die notwendigen Einzelteile zu beschaffen." Weil die Polizei die Kommunikation überwacht hatte, konnte ein Anschlag frühzeitig verhindert werden. "Es ist sehr, sehr schwer, zu sagen, ob im schlimmsten Fall tatsächlich ein Sprengsatz gebaut worden wäre und Schlimmeres passiert wäre", sagt Wachs. Im Podcast erzählt er außerdem, was ihm an seinem Beruf gefällt, woran man Informationen erkennt, die ursprünglich von Geheimdiensten kommen, und warum er selbst vor allem auf Weihnachtsmärkten ein mulmiges Gefühl hat. "Frisch an die Arbeit" wird jeden zweiten Dienstag veröffentlicht. Es moderieren im Wechsel Daniel Erk, Hannah Scherkamp und Elise Landschek. Das Team erreichen Sie unter frischandiearbeit@zeit.de. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

10-08
46:43

Woran erkennt man gute Kunst, Sabine Schmidt?

"Die Arbeit als Galeristin ist, wie bei jedem anderen Beruf auch, etwas, das man erlernt. Wenn ich ein Kunstwerk sehe, kann ich schon sagen, ob es das schon mal gegeben hat oder nicht", sagt Sabine Schmidt, Geschäftsführerin der Berliner Galerie PSM. Bei der Auswahl sei das ein großer Vorteil. Zwei Fragen höre sie oft, erzählt Schmidt im Podcast Frisch an die Arbeit. Woran sie eigentlich das Talent von Künstlerinnen und Künstlern erkennt? Und wie die Preise für Werke zustande kommen? "Wie in jedem anderen Bereich gilt bei uns auch Angebot und Nachfrage. Das macht die Preisgestaltung eigentlich sehr transparent", sagt sie. Schmidt, Jahrgang 1975, hat Kunstgeschichte und Ethnologie studiert. In den Nullerjahren nutzte sie dann einen leeren Raum in ihrem Wohnhaus in Berlin-Prenzlauer Berg für erste Ausstellungen. Nachdem Schmidt beim Haus der Kulturen der Welt als Kuratorin gearbeitet hatte, gründete sie 2008 ihre Galerie PSM in einer alten DDR-Militärgarage, für drei Euro Miete den Quadratmeter. "Als ich mit der Galerie begonnen habe, habe ich mir überlegt: In welche Richtung kann das gehen? Welche Nischen gibt es eigentlich, welche Kundenstämme?", sagt sie. Den Fokus legte sie dann auf Künstlerinnen und Künstler aus Südamerika, Afrika und anderen Regionen des Globalen Südens. Und auf räumliche Kunst, wie Installationen oder Aufführungen – Bereiche, die sie schon im Studium besonders interessierten. "Wenn ich persönlich etwas super finde, glaube ich auch, dass ich eine Käuferin oder einen Käufer dafür finde", sagt Schmidt. Im Podcast erzählt sie außerdem, wie sie konkret mit ihren Künstlerinnen und Künstlern zusammenarbeitet, welche Gäste sie in der Galerie nerven und warum sie die nach der Maschinenbaufirma ihres Großvaters benannt hat. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

09-24
45:59

Haben Sie Angst vorm Altwerden, Frau Behrendt?

"Um eine gute Pflegekraft zu sein, braucht man vor allem Geduld, Empathie und eine große Portion Leidensfähigkeit", sagt Silke Behrendt im Podcast Frisch an die Arbeit. Sie ist seit 30 Jahren Altenpflegerin und arbeitet in einem Seniorenzentrum der AWO in Bochum.   Den Personalmangel merkt die 58-Jährige jeden Tag. "Auf meiner Station ist eine Fachkraft für 27 Bewohnerinnen und Bewohner zuständig." Das heißt: Toilettengänge betreuen, Essen vorbereiten, Medikamente bereitstellen und noch vieles mehr. Zeit für längere persönliche Gespräche bleibe da nur selten. Ihr Beruf sei sowohl körperlich als auch psychisch anstrengend. "Die Bewohnerinnen und Bewohner werden immer jünger, kritischer und fordernder", sagt Behrendt. Und es würden mehr suchtkranke Menschen in ihre Einrichtung kommen als früher. "Da kann es auch mal passieren, dass ein Bewohner mit Sachen wirft oder jemanden angreift."   Im Jahr 2050 wird rund ein Drittel der Bevölkerung über 65 Jahre alt sein. "Dann müssen auch verstärkt die Angehörigen die Pflege übernehmen, vor allem werden das wohl wieder die Frauen sein. Die Heime sind ja jetzt schon überlastet und teuer."  Im Podcast erzählt Behrendt, warum sie ihren Beruf trotzdem liebt, wie sie mit schwierigen Gerüchen umgeht und warum sie Pflege-Roboter für eine sinnvolle Erfindung hält. "Frisch an die Arbeit" wird jeden zweiten Dienstag veröffentlicht. Es moderieren im Wechsel Daniel Erk, Hannah Scherkamp und Elise Landschek. Das Team erreichen Sie unter frischandiearbeit@zeit.de. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

09-10
40:22

Was beunruhigt Sie an der aktuellen Politik, Rainer Faus?

"Wir sehen in unseren Fokusgruppen deutlich, dass sich die Grenze des Sagbaren in Deutschland verschoben hat", sagt Rainer Faus, der die Berliner Meinungsforschungsagentur Pollytix gegründet hat. Viele Menschen würden sich heute krasser gegenüber Ausländern und Politikerinnen äußern, auch Gewaltandrohungen seien normaler geworden, erzählt Faus im Podcast "Frisch an die Arbeit". Faus, 45, hat in Mannheim Sozialwissenschaften studiert, was damals eigentlich ein Studium mit der "Berufsaussicht Taxifahrer" gewesen sei. Über seine damalige Freundin kam Faus im Jahr 2004 nach Singapur, wo er drei Jahre bei einem großen Marktforschungsunternehmen arbeitete. 2007 wechselte er nach Sydney und kam zum ersten Mal mit Wahlkämpfen und Meinungsforschung in Kontakt. Während die deutschen Wahlkämpfe damals noch arg behäbig gewesen seien, erzählt Faus, hätten die Parteien in Australien zum Teil täglich Umfragen zur politischen Stimmung erhoben. Dieses Wissen brachten Faus und seine Co-Gründerin nach Deutschland – und machten sich mit ihrer eigenen Agentur selbstständig. "Ich muss schon sagen, dass ich einen hochinteressanten Job habe", sagt Faus über seine Arbeit. Sorge, erzählt Faus, bereite ihm vor allem die "Radikalisierung in Teilen der Gesellschaft", die sie auch in ihren Befragungen und Gruppeninterviews deutlich beobachten könnten. Eine Teilnehmerin, erzählt Faus, habe in einer Gesprächsrunde einmal gesagt, sie vertraue "linken Medien wie der 'taz' und der 'Welt'" einfach nicht. "Da muss man dann schon versuchen, nicht zu lachen", sagt der Meinungsforscher. Im Podcast erzählt Faus außerdem, was ihn an der deutschen Politik aktuell beunruhigt, welche Mythen über rechtsradikale Wählerinnen und Wähler er nicht mehr hören kann, und warum die klassische Sonntagsfrage analytisch gar nicht so interessant ist. "Frisch an die Arbeit" wird jeden zweiten Dienstag veröffentlicht. Es moderieren im Wechsel Daniel Erk, Hannah Scherkamp und Elise Landschek. Das Team erreichen Sie unter frischandiearbeit@zeit.de. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

08-27
40:27

Wie bleiben Sie bei gefährlichen Operationen ruhig, Christopher Spering?

“Ich muss innerhalb von Sekunden Entscheidungen treffen, die Konsequenzen für ein ganzes Leben haben. Oft für Menschen, die ich vorher nie kennengelernt habe”, sagt Christopher Spering im Podcast Frisch an die Arbeit. Er ist Unfallchirurg und geschäftsführender Oberarzt an der Universitätsklinik in Göttingen. Nebenberuflich arbeitet er als Notarzt. In seinem Job hat er es häufig mit Schwerverletzten zu tun: mit Männern, die im Streit schwere Stichverletzungen erlitten haben. Mit Jugendlichen, die bei Autounfällen aus dem Wagen geschleudert wurden. Oder mit Frauen, die von ihrem Partner misshandelt wurden.  Nach dem Medizinstudium hat sich Spering, 42, zum Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie ausbilden lassen. Mittlerweile arbeitet er seit 14 Jahren im Krankenhaus. Seinen Beruf bezeichnet er im Podcast als “Traumjob”, für den allerdings nicht jeder geeignet sei. Sein Vorteil: “Ich bleibe auch in den Momenten ruhig, wenn alle anderen aufgeregt sind.” Nur so könne er seine Patienten und Patientinnen in dramatischen Situationen unterstützen. “Es hilft nicht, wenn ich mich danebensetze und auch noch weine.” Nach einer anstrengenden Operation treffe er sich mit seinem Team, um über die Behandlung zu sprechen und sie gemeinsam zu verarbeiten.  Im Podcast erzählt Spering, welche Unfälle typischerweise zu welcher Uhrzeit passieren, wie man schlimme Verletzungen vermeidet – und warum nicht mehrere Kinder gemeinsam auf einem Trampolin springen sollten.    "Frisch an die Arbeit" wird jeden zweiten Dienstag veröffentlicht. Es moderieren im Wechsel Daniel Erk, Hannah Scherkamp und Elise Landschek. Wenn Sie Feedback senden oder Gäste vorschlagen wollen, erreichen Sie das Team unter frischandiearbeit@zeit.de.     [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

08-13
43:22

Was bedeutet es, mit Toten zu arbeiten, Frau Eichner?

„Ich bin die Letzte, die den Menschen anfassen darf. Das ist eine Ehre für mich“, sagt Nadine Eichner im Podcast Frisch an die Arbeit.  "Das ist die schönste Arbeit, die man sich vorstellen kann." Sie ist Leichenwäscherin und arbeitet ehrenamtlich für mehrere muslimische Bestattungsinstitute. Wie man eine rituelle Waschung durchführt, hat sie sich nach ihrer Ausbildung zur Bürokauffrau selbst beigebracht. „Im Büro zu sitzen, kann ich mir heute überhaupt nicht mehr vorstellen.“  Nadine Eichner ist 43, vor 20 Jahren konvertierte die gebürtige Berlinerin zum Islam. „Vorher war ich viel auf Partys, habe Alkohol getrunken und Drogen genommen, dann habe ich den Glauben für mich entdeckt“, erzählt sie. Sie änderte ihr Leben komplett, trägt jetzt Hidschab, lebt nach den Regeln des Korans.  Auch ihre Arbeit hat viel mit islamischen Ritualen und Glaubensgrundsätzen zu tun. „Ich bereite mit den Waschungen die Menschen vor für ihren Weg in die Zwischenwelt“, sagt Eichner.  Im Podcast erklärt sie, wie sie mit Anfeindungen wegen ihrer Konversion umgeht. Sie sagt auch, wie sie nach ihrer Arbeit die manchmal sehr penetranten Gerüche wieder aus der Nase bekommt, wie es war, eine verstorbene Prinzessin zu waschen, und warum sie immer noch Angst vor dem Tod hat. "Frisch an die Arbeit" wird jeden zweiten Dienstag veröffentlicht. Es moderieren im Wechsel Daniel Erk, Hannah Scherkamp und Elise Landschek. Das Team erreichen Sie unter frischandiearbeit@zeit.de. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

07-30
36:19

Haben Sie noch Respekt vor der Höhe, Herr Litzen?

“Wenn man Höhenangst hat, ist man in unserem Beruf natürlich falsch – aber wenn man überhaupt keinen Respekt vor der Höhe hat, dann ist man als Industriekletterer auch falsch”, sagt Carsten Litzen. Litzen, 45, ist als Quereinsteiger in den Beruf gekommen. Über seine private Leidenschaft für die Kletterei wurde er vor mehr als 20 Jahren Betriebsleiter einer Kletterhalle in Düsseldorf. Damals erhielt er die Anfrage, ob er im Brennraum eines Kohlekraftwerks in 70 Meter Höhe Anbackung von Kohleresten entfernen könne. “Ich hatte wirklich überhaupt keine Vorstellung davon und habe sogar noch gefragt, was ich bezahlen muss, damit ich da mal klettern darf”, sagt Litzen im Podcast Frisch an die Arbeit. 2008 gründete er dann die Industriekletter-Firma Move, mittlerweile hat er 14 Mitarbeiter. Unter anderem hing Litzen auch schon am Frankfurter Commerzbank-Tower, dem höchsten Gebäude Deutschlands. “Wenn wir am Commerzbank-Tower arbeiten, sind wir so hoch, da sieht man uns oft gar nicht von unten”, erzählt er im Podcast.  Sehr gerne würde er auf noch höheren Gebäuden als in Deutschland arbeiten. “Der Endgegner ist natürlich das Burj Khalifa in Dubai, das höchste Gebäude der Welt”, sagt Litzen. “Denen habe ich mal ganz frech angeboten, dass ich da auch einen Tag kostenlos arbeite, wenn ich auf die Spitze darf.” Litzens Job ist körperlich anstrengend – zumindest teilweise. "Es ist natürlich was anderes, ob ich jetzt Fenster putze oder schwere Stahlteile an der Fassade demontieren muss”, sagt er.  Nicht nur muss er körperlich fit sein, er hat auch einen hohen Anspruch daran, wie seine Kolleginnen und Kollegen den Feierabend verbringen: “Natürlich ist es jedem gegönnt, dass er abends mal ein Bierchen trinkt. Aber wenn jemand jeden Abend Alkohol in sich reinkippt oder auch Drogen zu sich nimmt, ist das bei uns ein No-Go”, sagt er. In seinem Beruf müsse man sich aufeinander verlassen können.  Im Podcast erzählt Litzen, warum Männer, die Abenteuer erleben wollen, in seiner Branche falsch sind, wie man als Industriekletterer auf Unfälle vorbereitet wird und wie er einmal fast das Seil durchgeschnitten hätte, an dem er hing. "Frisch an die Arbeit" wird jeden zweiten Dienstag veröffentlicht. Es moderieren im Wechsel Daniel Erk, Hannah Scherkamp und Elise Landschek. Das Team erreichen Sie unter frischandiearbeit@zeit.de. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

07-16
38:22

Wie wird man Feuerwehrfrau, Frau Fandrich?

"Als Frau bei der Feuerwehr gilt man immer noch als Exotin", sagt Linda Fandrich im Podcast Frisch an die Arbeit. Bei den Berufsfeuerwehren in Deutschland beträgt der Frauenanteil gerade einmal rund drei Prozent. Die 39-Jährige arbeitet seit 2020 bei der Berufsfeuerwehr in Hamburg, ihr Arbeitsort im Stadtteil Rotherbaum ist eine kombinierte Feuerwehr- und Rettungswache. Fandrich muss also nicht nur bei Bränden ausrücken, sondern fährt auch auf dem Rettungswagen mit. "Die Auswahlkriterien für den Job bei der Feuerwehr sind hart", sagt Fandrich. Man müsse zum Beispiel sehr sportlich sein. "Die Ausrüstung wiegt um die 25 Kilogramm und wenn dann der Einsatzort im vierten Stock ist, dann rennt man da hoch." Auch psychisch sei der Job manchmal anstrengend. "Besonders schwierig wird es, wenn bei Einsätzen Kinder involviert sind", sagt Fandrich. Diese Einsätze begleiten sie dann oft eine längere Zeit. Trotzdem liebe sie ihren Job. "Das war auf jeden Fall die beste Entscheidung. Und ich würde es auch immer wieder so machen." Im Podcast erzählt Linda Fandrich zu welchen teilweise skurrilen Einsätzen sie schon gerufen wurde, warum sie auf dem Löschfahrzeug als "weiße Wolke" gilt und wie es ist, als Helferin im Einsatz angegriffen oder beleidigt zu werden.  "Frisch an die Arbeit" wird jeden zweiten Dienstag veröffentlicht. Es moderieren im Wechsel Daniel Erk, Hannah Scherkamp und Elise Landschek. Das Team erreichen Sie unter frischandiearbeit@zeit.de.    [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

07-02
29:52

Wie kommt man noch an eine Eigentumswohnung, Herr Kowalski?

"Das Überraschende an meinem Beruf sind die Menschen, die Wohnungen sind am Ende alle gleich. In Prenzlauer Berg in Berlin kann ich nach 16 Jahren als Immobilienmakler von außen sagen, wie die Grundrisse der Wohnungen aussehen", sagt der Immobilienmakler Sascha Kowalski im Podcast Frisch an die Arbeit. Kowalski, 48, hat "nach dem klassisch abgebrochenen BWL-Studium", wie er erzählt, "immer irgendwas mit Vertrieb gemacht". Als er dann vor 16 Jahren überraschend gekündigt wurde, bewarb er sich auf eine Stelle als Makler bei einer Berliner Immobilienfirma. Seitdem arbeitet er dort und verkauft Wohnungen im Berliner Innenstadtbereich an Menschen, die sie für sich und ihre Familie brauchen. Im Arbeitspodcast erklärt Kowalski, warum er auf die übliche Maklerprosa mit Begriffen wie "Wohnung mit Potenzial" und "lebendigen Vierteln" verzichtet, weshalb Viertel wie der Wedding in Berlin seiner Ansicht nach nie so sehr gentrifiziert werden wie andere Gegenden der Stadt und warum er allen, die eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus kaufen wollen, ganz dringend empfehlen würde, die Protokolle der Eigentümerversammlungen genau zu lesen. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

06-18
48:19

Wie läuft eine Scheidung ruhig ab, Frau Stürmann?

"Es ist erstaunlich, wie wenig Kenntnis darüber besteht, was rechtlich und wirtschaftlich passiert, wenn man heiratet", sagt Nicole Stürmann im Podcast Frisch an die Arbeit. Sie ist Scheidungsanwältin und Notarin in Berlin und hat tausenden Paaren dabei geholfen, einen Ehevertrag zu schließen oder sich scheiden zu lassen. "Das Glück einer Scheidungsanwältin besteht darin, Menschen in wesentlichen Lebenssituationen begleiten zu dürfen."  Stürmann, 55, ist in Bonn aufgewachsen. Sie hat zunächst Literaturwissenschaften und Romanistik studiert und nur im Nebenjob in einer Kanzlei für Familienrecht gearbeitet. Weil ihr diese Arbeit so gut gefiel, studierte sie zusätzlich Jura und wurde schließlich Familienrechtlerin und Notarin. Einer ihrer Schwerpunkte ist das Scheidungsrecht, über das sie in dieser Folge von "Frisch an die Arbeit" spricht.   Im Podcast erzählt Stürmann, was in einem Ehevertrag stehen muss und welche Gesetzesänderungen jeder Ehepartner kennen sollte. Sie berichtet, wie sie streitende Paare beruhigt und was sie für sich selbst tut, wenn ihr ein Fall besonders nahe geht.   [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

06-04
46:10

Wie stressig ist die Arbeit an der Kasse im Supermarkt?

"Manchmal bin ich selber erschrocken, wenn Kunden gerade mal fünf Sachen auf dem Band haben und der Einkauf doch über 30, 40 Euro liegt", sagt die Berliner Supermarktkassiererin Astrid Füssler im Podcast Frisch an die Arbeit. "Früher war das Band schon voller." Füssler, 54, hat 1986 in der DDR eine Ausbildung zur – wie es damals hieß – "Fachverkäuferin für Waren des täglichen Bedarfs" absolviert. In der Wendezeit war sie Fleischwarenverkäuferin, bis sie dann Anfang der Neunzigerjahre in einen Supermarkt kam, in dem sie heute noch arbeitet und auch Betriebsrätin ist. Im Podcast erklärt Füssler, warum es im Einzelhandel seit einem guten Jahr immer wieder zu Streiks kommt: "Wir wollen, dass die Arbeitgeber den Einsatz der Mitarbeiter und der Verkäufer in der Pandemiezeit wertschätzen", sagt sie. Außerdem erzählt Füssler, warum sie bei Ladendiebstahl oft nichts tun kann, was sie an Kundinnen und Kunden nervt und warum sie ihren Beruf in der Rente eher nicht vermissen wird. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

05-21
41:54

Wie schafft man den Absprung aus der rechtsextremen Szene, Fabian Wichmann?

"An uns wenden sich Menschen aus allen Schichten, vom Lehrer über den Anwalt bis zum Arbeitssuchenden", sagt Fabian Wichmann im Podcast "Frisch an die Arbeit". Wichmann arbeitet seit 2009 bei der Aussteigerorganisation Exit-Deutschland. Er hilft Menschen, die sich lange in rechtsextremen Kreisen bewegt haben, außerhalb der Szene ein neues Leben aufzubauen. "Am Anfang steht die Reflexion: Wie bin ich dort hineingekommen? Dann sprechen wir über praktische Dinge: Wie kann die Sicherheit gewährleistet werden, von der Namensänderung bis zum Identitätswechsel?", sagt er. Fabian Wichmann ist Jahrgang 1980 und in den Neunzigerjahren in Brandenburg aufgewachsen. Damals sei er viel mit Neonazis aneinandergeraten, erzählt er. Das sei ein Auslöser für seinen heutigen Job gewesen. Ein Praktikum während seines Studiums bei Exit begeisterte ihn so, dass er blieb. Im Podcast erzählt Wichmann, was passieren muss, damit sich Menschen für einen Ausstieg aus der Szene entscheiden. Wie er auf sein Bauchgefühl hört, wenn er jemanden – oft jahrelang – begleitet, und wie er damit umgeht, wenn er, aber auch die Ausstiegswilligen, immer wieder von Neonazis bedroht und in Gefahr gebracht werden. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

05-07
39:38

Warum so frustriert, Herr Semsrott?

“Ich hatte am Anfang diese größenwahnsinnige Idee, mit fünf, sechs Leuten aus dem europäischen Parlament quasi eine Show zu machen”, sagt Nico Semsrott, 38, Satiriker und aktuell noch Abgeordneter des Europäischen Parlaments im Podcast Frisch an die Arbeit. “Kleiner ging es für mich nicht.” 2019 wurde Semsrott, der zuvor als Kabarettist und Comedian aufgetreten war, ins Europäische Parlament gewählt. Damals als Kandidat der Satire-Partei Die Partei, aus der er jedoch im Januar 2021 ausgetreten ist. Seine Amtszeit im EU-Parlament ist nun fast vorbei. Über seine Zeit als Parlamentarier hat er vor Kurzem das Buch Brüssel sehen und sterben – Wie ich im Europaparlament meinen Glauben an (fast) alles verloren habe veröffentlicht. “Die größte Frustration ist für mich, dass Mächtige so tun, als ob sie sich selbst kontrollieren”, sagt Semsrott. Doch das stimme nicht. So würden beispielsweise viele Kosten der Parlamentarier ohne jeden Beleg erstattet, und Nebeneinkünfte und finanzielle Zuwendungen müssten kaum offengelegt werden. Im Podcast erzählt Semsrott, wie er als Abgeordneter an seinem eigenen Anspruch scheiterte, warum er während seiner Zeit in Brüssel überhaupt keine privaten Kontakte pflegte – und weshalb er die Europäische Union trotz allem für eine super Idee hält. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

04-23
45:11

"Mir geht es am besten, wenn ich sehr, sehr beschäftigt bin"

"Mir geht es am besten, wenn ich sehr, sehr beschäftigt bin"Seit kurzem hat Aurel Mertz eine eigene Late-Night-Show. Im Podcast erzählt der Comedian über seinen Alltag als Promi und warum es hilft, um 20 Uhr ins Bett zu gehen.Sich über andere lustig zu machen, sei weder sympathisch noch cool. "Man muss mit den Leuten erst einmal auf Augenhöhe kommen – dann ergibt sich eine Dynamik und man kann auch mal gemeinsam lachen", sagt der Comedian und Moderator Aurel Mertz, 34, dessen Sendung "Neo Tropic Tonight" seit Anfang April bei ZDFneo läuft.  Im Podcast Frisch an die Arbeit erzählt Aurel Mertz, wie sehr ihn volle Terminkalender stressen und was Trevor Noah mit seiner Karriere zu tun hat. "Frisch an die Arbeit" wird jeden zweiten Dienstag veröffentlicht. Es moderieren im Wechsel Daniel Erk, Hannah Scherkamp und Elise Landschek. Das Team erreichen Sie unter frischandiearbeit@zeit.de   [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

04-09
45:07

"Wir sind keine Diener"

"Der Kunde oder der Gast in unserem Falle ist nicht der König oder die Königin. Ich finde es wichtig, dass wir uns der Tatsache bewusst sind, dass wir keine Diener sind", sagt Juliane Winkler im Podcast "Frisch an die Arbeit". Sie ist Kellnerin und Restaurantleiterin im Sterne-Lokal Nobelhart & Schmutzig in Berlin. Außerdem setzt sie sich mit der Initiative Proud to Kellner dafür ein, dass der Beruf mehr wertgeschätzt wird. "Wir alle, die in dem Beruf arbeiten, müssen aufhören, immer so viel darüber zu meckern, sondern auch versuchen, die schönen Seiten nach außen zu kommunizieren."   Winkler, 37, ist in Chemnitz aufgewachsen. Ihr Lehramtsstudium brach sie nach nur wenigen Monaten ab – auch weil ihr ihr Nebenjob als Kellnerin so viel Spaß gemacht habe, sagt sie. Danach ließ sie sich zur Restaurantfachfrau ausbilden. Damit habe sie ihre Eltern beruhigen wollen, denen es wichtig war, dass sie einen Abschluss macht. Im Podcast erzählt Winkler, was sich ändern muss, damit Berufe in der Gastronomie wieder beliebter werden. Und wieso ein Schminkkurs ihr als Kellnerin nicht geholfen hat, um bei den Kundinnen und Kunden besser anzukommen, ein Sprachtraining hingegen schon.    "Frisch an die Arbeit" wird jeden zweiten Dienstag veröffentlicht. Es moderieren im Wechsel Daniel Erk, Hannah Scherkamp und Elise Landschek. Das Team erreichen Sie unter frischandiearbeit@zeit.de.       [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

03-26
36:46

Warum ist gutes Brot so teuer, Christa Lutum?

"Brot zu backen ist etwas unglaublich Sinnliches. Ich fühle den Teig – und wenn man das lang genug macht, dann fühlt man auch, ob das Brot was wird", sagt die Bäckermeisterin Christa Lutum, 63, im Podcast Frisch an die Arbeit. Gemeinsam mit Tony Beumer gründete sie 1993 in Berlin-Kreuzberg die Bio-Bäckerei Beumer & Lutum, die sich in den folgenden Jahren zu einer Kette mit sechs Filialen und über 170 Verkaufsstellen entwickelte. 2016 verließ Lutum das Unternehmen und backt seitdem wieder in einer eigenen kleinen Backstube Soluna. Ihre Brote verkauft sie auch persönlich auf Berliner Wochenmärkten. Nebenberuflich engagiert sie sich außerdem als sogenannte "Obermeisterin" der Berliner Bäcker-Innung – als erste Frau in der über 750-jährigen Geschichte, die den Vorsitz übernommen hat. Im Podcast erzählt sie, warum sie für ihre Ausbildung als Bäckerin in den Achtzigerjahren noch eine Ausnahmegenehmigung des Ministerpräsidenten brauchte. Außerdem spricht sie darüber, warum der Unterschied zwischen handwerklich gebackenem und industriellem Brot vielen Kunden schwer zu vermitteln ist und weshalb sie selbst kein frisches Sauerteigbrot isst. "Frisch an die Arbeit" wird jeden zweiten Dienstag veröffentlicht. Es moderieren im Wechsel Daniel Erk, Hannah Scherkamp und Elise Landschek. Das Team erreichen Sie unter frischandiearbeit@zeit.de. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

03-12
38:49

Wie wird man vom Gangmitglied zum Polizisten, Herr Mollenhauer?

"Als Jugendlicher war ich Teil einer Jugendgang, nie hätte ich gedacht, dass ich später mal Polizist werde", sagt Jens Mollenhauer. "Doch irgendwann wollte ich zu den Guten gehören". Vierzig Jahre lang war er Polizist in Hamburg, eingesetzt unter anderem als verdeckter Ermittler im Rotlichtmilieu. "Dann wurde das zu gefährlich und ich bin erstmal in den Innendienst versetzt worden", sagt er. Doch dort blieb er nicht lange. Zuletzt leitete Mollenhauer bis zu seiner Pensionierung im Frühjahr 2023 die Jugendschutzeinheit der Hamburger Polizei. Er kümmerte sich um straffällig gewordene Jugendliche und sucht dabei immer auch das Gespräch mit den Eltern.  "Ich hatte zum Beispiel zwei 15-jährige Mädchen auf der Wache, die einen alten Mann verletzt hatten", erzählt er. Doch als er die Eltern anrief, sagten die nur: "Keine Zeit". Wenn Kinder und Jugendliche kriminell werden, liege das oft an Vernachlässigung oder eigenen Gewalterfahrungen, sagt Mollenhauer. "Diese Wut im Bauch, die muss dann einfach raus." Er kenne das von sich selbst aus seiner Jugend. Auch heute noch engagiert sich der 60-Jährige ehrenamtlich an Schulen und Kindergärten und bietet dort Kurse zur gewaltfreien Kommunikation und gegen Mobbing an.   Im Podcast spricht er mit Host Elise Landschek darüber, wie er den Absprung von einer Jugendgang in ein Leben als Polizist geschafft hat. Und wie schwer es ihm gefallen ist, als Vater von acht Kindern Berufs- und Familienleben über die Jahre zu vereinen. "Frisch an die Arbeit" wird jeden zweiten Dienstag veröffentlicht. Es moderieren im Wechsel Daniel Erk, Hannah Scherkamp und Elise Landschek. Das Team erreichen Sie unter frischandiearbeit@zeit.de. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

02-27
31:13

Philipp

Ob Leute, die sie in der BPK beobachtet haben, ihren Berichten so zustimmen würden 😅

08-15 Reply

Mayumi Wilms

s, 3a E

08-12 Reply

Zanzibar Barbara

richtig gut

01-03 Reply

Recommend Channels