Gut versorgt?!
Description
Flucht und Migration sowie die Niederlassung von Menschen aus unterschiedlichen Ländern prägen seit Jahrzehnten die Bevölkerung in Deutschland. Unsere Gesellschaft ist ein Einwanderungsland und geprägt durch u.a. ethnische, kulturelle, religiöse, soziale, sprachliche sowie nationale Vielfalt. Diese Vielfalt spiegelt sich auch im Gesundheitswesen wider – sowohl bei Patient:innen als auch beim Gesundheitspersonal. Es ist davon auszugehen, dass sich die gegenwärtigen Migrationsentwicklungen wie Fluchtmigration, Arbeitsmigration, Familienzusammenführung und Fachkräfteanwerbung weiter fortsetzen. Migration hat längst eine globale Dimension angenommen und hinzu kommt die gesellschaftliche Tendenz zu sich immer stärker diversifizierenden sozialen Lebenslagen.
Die Gestaltung des Gesundheitssystems und der Medizin hat einen starken Einfluss darauf, ob bzw. inwiefern Menschen an diesen Lebensbereichen partizipieren können. In Deutschland hat das Gesundheitswesen einen klaren Auftrag zur Versorgung aller Bürger:innen. Die Gesundheitschancen gesellschaftlich benachteiligter Menschen können je nachdem, wie responsiv die Versorgungseinrichtungen und das Gesundheitspersonal auf die Bedürfnisse und Versorgungsbedürfnisse einer bestimmten Bevölkerung eingestellt sind, verbessert oder weiter beeinträchtigt werden.
Theda Borde (Professorin für sozialmedizinische und medizinsoziologische Grundlagen der Sozialen Arbeit) und Jalid Sehouli (Direktor der Klinik für Gynäkologie mit Zentrum für onkologische Chirurgie Charité Campus Virchow-Klinikum) sind Projektleiter:in des bundesweit agierenden Entwicklungsprojekts „Empowerment für Diversität – Allianz für Chancengerechtigkeit in der Gesundheitsversorgung“, welches seit März 2023 an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Gynäkologie, Campus Virchow Klinikum, angesiedelt ist und von der Stiftung Mercator mit einer Laufzeit von drei Jahren gefördert wird. Zusammen mit ihrem 6-Köpfigen Team setzen sie sich bereits seit Jahrzehnten und nun als Allianz noch einmal ganz neu gedacht, mit der Stärkung von Kompetenzen und Strukturen für mehr Diversitätsgerechtigkeit und Chancengleichheit in der Gesundheitsversorgung auseinander.
Folge für Folge wird die Moderation zusammen mit ganz besonderen Expert:innen aus der Medizin, Wissenschaft und Forschung sowie Politik und Zivilgesellschaft, die zahlreichen Schichten von Rassismus und Diskriminierung sowie die damit verbundenen Herausforderungen und bereits existierenden Lösungsansätze im Gesundheitswesen aufbrechen und analysieren.
Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, sind nicht immer sichtbar, auch dann nicht, wenn sie intersektional wirken. Und dass der Zugang zu Aufklärung und Informationen sowie einer qualitativ gleich guten Versorgung für alle nicht immer ermöglicht wird und diversitäts- und zukunftsgerechte Strukturen und Kompetenzen dringend notwendig sind, soll anhand von ausgewählten Fallbeispielen, die vorab in einer umfangreich gestarteten anonymen Umfrage gesammelt wurden, klar herausgestellt werden.
Was braucht es also ganz konkret, wenn wir von einer guten Versorgung für alle sprechen? Woran hapert es aktuell und wo drückt bereits seit Jahren der Schuh?
Leben wir in einer Gesellschaft voller versäumter Momente und Chancen, wenn es um das Vorantreiben von Diversität geht? Was bedeutet 'Diversität' überhaupt und werden wir in 30 Jahren noch darüber sprechen?
Taucht mit uns in diese dringende Diskussion über Gerechtigkeit und (Chancen)Gleichheit im Gesundheitswesen ein und lasst uns gemeinsam den Weg für mehr Vielfalt, Akzeptanz und Kommunikation auf Augenhöhe finden und ebnen.
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