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Hörbar Rust

Hörbar Rust
Author: radioeins (rbb)
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Description
Jeden Sonntag von 14.00 bis 16.00 Uhr lädt Bettina Rust einen prominenten Gast in die Hörbar Rust ein. Dieser stellt sich in der Sendung vor und die Musik, die in seinem Leben von Bedeutung war und erzählt dazu die passenden Geschichten zum Soundtrack seines Lebens - alte Mixtapes werden rausgekramt - die erste Platte - intime Töne oder peinliche Songs mit persönlichen Erinnerungen des jeweiligen Gastes. Zwei Stunden voller Musik und toller Geschichten - Promis privat in der Hörbar Rust - immer sonntags von 14.00 - 16.00 Uhr. Die Highlights der jeweiligen Sendung können Sie hier downloaden.
Dieser Podcast steht unter der Creative Commons Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
111 Episodes
Reverse
Lena Cassel, 31, Sportjournalistin, Fernsehmoderatorin, Podcasterin & Autorin.
Gehören Sie auch zu den Menschen, die sich über sinnlose Verbote so richtig aufregen können? Wir hätten da was für Sie, vielleicht ist es Ihnen auch bekannt: Frauenfußball. Wurde 1955 vom DFB verboten, ziehen Sie sich das mal rein. Dieses Verbot währte nicht lange, bis 1970, aber lange genug, um die vormals recht erfolgreichen Frauenmannschaften in Vergessenheit geraten zu lassen. Wir haben darüber im Buch der Fußballkommentatorin, Podcasterin und Moderatorin Lena Cassel gelesen, in dem sie Fakten zum Fußball zusammenträgt, Statistiken, Zitate, dazwischen aber auch ihr eigenes Leben einwebt, das eigentlich immer schon von dieser Sportart erfüllt war. Lena, die 1994 in Köln zur Welt kam, hatte selbst Talent, war Spielerin, wechselte dann aber auf die andere Seite, studierte, arbeitete 4 Jahre bei der Sportschau, bei sternTV und moderiert heute u.a. den vielbeachteten täglichen Fußball-Podcast „MML daily“ mit Maik Nöcker.
Playlist zur Sendung:
Trettmann - Geh ran
Rosenstolz - Gib mir Sonne
ABBA - Dancing Queen
Superfunk feat. Ron Carroll - Lucky Star
Al Green - How can you mend a broken heart
Roland Kaiser – Ich glaub es geht schon wieder los
Harald Juhnke – Barfuß oder Lackschuh
Über 90 Prozent aller Schauspielerinnen und Schauspieler können von dieser Arbeit allein nicht leben, heißt es. Manche Quellen sprechen sogar von noch höheren Zahlen. Die, die gut gebucht sind, verdienen oft exzellent, der Rest arbeitet nicht selten in Zweit- und Drittjobs. Feste Rollen in Serien versprechen eine gewisse Planungssicherheit, aber noch bis vor wenigen Jahren galten sie innerhalb der Szene als minderwertig. Das bekam anfangs auch unser heutiger Gast zu spüren - Katy Karrenbauer, die Ende der 1990er 16 Staffeln lang Christine Walter spielte, in der auch heute in den Wiederholungen noch sehr erfolgreichen Frauenknast-Serie "Hinter Gittern". Diese Rolle ist wie ein Tattoo, auch wenn sie immer schon breiter aufgestellt war - Theater, Musik, Gedichte, jeweils ziemlich erfolgreich. Katy Karrenbauer, die an Silvester 1962 geboren wurde, veröffentlichte mit "Ich wollte einen Hund, jetzt hab ich einen Vater" ein autobiografisches Buch, in dem sie von der Beziehung zu ihrem am Ende demenzkranken Vater erzählt, den sie fast sieben Jahre pflegte - und das, obwohl es 50 Jahre zuvor fast keinen Kontakt gegeben hatte. Aber auch das ist nur eine Facette im Leben von Katy Karrenbauer.
Playlist
Simon & Garfunkel - Scarborough Fair
Nazareth - Love Hurts
Joseph Schmidt - Ein Lied geht um die Welt
Peter Maffay - Du hattest keine Tränen mehr
Udo Lindenberg - Nina
Whitney Houston - I Will Always Love You
Willy Forst - Bel Ami
Roger Cicero - In diesem Moment
Die Redewendung "Stachel im Fleisch" trifft es gut, wenn man über Menschen spricht, die wieder und wieder an Dinge oder Themen erinnern, die unbequem sind, die möglicherweise auch Streit hervorrufen oder nach Eigeninitiative verlangen können. Der 1981 im Iran geborene Moderator, Autor und Journalist Michel Abdollahi ist ein beständiger Stachel im Fleisch vieler.
Als im Iran der Krieg ausbricht, beschließen Michels Eltern - der Vater Arzt, die Mutter Architektin - Teheran zu verlassen. Michel wächst in Hamburg Eidelstedt auf. Er beginnt ein Jura-Studium und steht bei Poetry-Slams erst auf der Theater-Bühne, bald dann auch als Reporter vor den Fernseh-Kameras. Die meisten von Ihnen und Euch werden Michel Abdollahi aus dem "Captains Dinner" kennen, wo er als Moderator in einem ausrangierten U-Boot Gäste empfängt. Oder aus einer vielbeachteten und mit dem Fernsehpreis ausgezeichneten Reportage aus Jamel, dem sogenannten "Nazidorf". Oder von einem seiner Bücher, "Deutschland schafft mich" oder ganz aktuell "Es ist unser Land".
Playlist
Justin Bieber - Peaches
Bustah Rhymes - Turn it up
Rodriguez - Lullaby
Googoosh - Man o toh
Mohnsen Namjoo - Dele Zaram
Eminem - Kill you
Nature in the City - Come Along
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Das Wort „Bewegungsprotokoll“ wird Ihnen was sagen, auch wenn Sie selbst keine dieser Smart-Watches besitzen, mit denen man wirklich jeden Schritt tracken kann. Aufstehen, Rennen, Fahrradfahren, Flicflac - alles wird dokumentiert. Und wahrscheinlich sind diese Programme auch durch nichts aus dem Trott zu bringen, außer vielleicht durch jemanden wie Vidina Popov, die sich an einem Tag so viel bewegt wie andere Menschen in 2 Jahren nicht. Sie hüpft und dehnt sich, tanzt und rollt sich zu einer Kugel zusammen, sie singt, stampft, lacht, brüllt und flüstert. Frau Popov, die 1992 in Wien zur Welt kam, verfügt über die Energie einer Kleinstadt und wer sich ihre Vita ansieht, mutmaßt, dies könnte schon als Kind der Fall gewesen sein. Die Tochter bulgarischer Eltern war immer schon sportlich, zudem aber zog es sie früh vor die Kamera ins Kinderfernsehen und auf die Bühnen der Schulfeste. Sie studierte am Salzburger Mozarteum, fiel einmal vom Himmel, wirklich, davon muss sie erzählen, was aber gerade noch gut ging, kam als Gast ans Deutsche Theater und wurde am Maxim Gorki Theater engagiert. In ihrem One-Woman-Stück „Ich bin Bulgare“ gibt sie seit vielen Jahre alles und apropos alles: Alles Gute, etwas verspätet, herzlich Willkommen und viel Spaß, Frau Kollegin, denn seit einiger Zeit ist Vidina Popov auch die Gastgeberin einer eigenen Show bei radioeins. Was für ein Gewinn!
Playlist:
Super Ego - Leyya
Kaval sviri - Bulgarian Voices Berlin
Oblache le bqlo - Vidina Popov & Mark Badur
Junge Römer - Falco
Born this way - Lady Gaga
Krivo je More 2 - Dubioza Kolektiv
Louca - Gisela João
Bitch, don’t kill my vibe- Kendrick Lammar
"Ich hatte eine schöne Kindheit, eingebettet in Küsse und Umarmungen", sagte unser Gast mal. Aus dieser vielleicht sogar bedingungslosen Liebe schöpfen Menschen ein Urvertrauen und das, so jedenfalls wirkt es, steckt nach wie vor in ihm.
Jannik kommt 1992 in Hamburg zur Welt, als jüngster von drei Söhnen des Maurermeisters Schümann. Während die Jungs Fußball spielen, verschlingt Jannik Schümann Tanzfilme unterschiedlichster Art, von Saturday Night Fever bis Billy Elliot, ein bisschen tanzt er auch, erst Jazzdance, dann Hiphop, aber die Arbeit vor der Kamera wird es letztlich sein, die all seine Talente vereint. Mit 9 Jahren geht’s schon los im Musical "Mozart", später übernimmt er als Jugendlicher weitere Bühnenrollen, lässt sich in Hamburg zum Schauspieler ausbilden und zieht mit 18 Jahren nach Berlin. Mit "Homevideo", "Mittlere Reife" oder Christian Petzolds Kinofilm "Barbara" mit Nina Hoss geht's weiter. Es folgen Produktionen wie "Jugend ohne Gott" oder Serien wie "Charité", "Die Diplomatin", "Sisi" oder "Disko 76". Und er hat etwas Neues im Köcher, aber davon muss er selbst erzählen.
Playlist
Rosenstolz - Lass sie reden
Cats - The Jellicle Ball
No Angels - Daylight in your Eyes
König der Löwen - Circle of Life
Sam Smith - Stay with me
Adele - All I Ask
Beyonce - Alien Superstar
Hamilton - Alexander Hamilton
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76, Kamera-Legende (verstorben am 12. April 2017)
Es ist August in Berlin, als Michael Ballhaus dort 1935 das Licht der Welt erblickt, ohne Einfluß auf die Blende nehmen zu können. Als der Krieg tobt, ziehen seine Eltern nach Coburg und gründen wenig später ein Theater. Ballhaus macht eine Lehre zum Fotografen, arbeitet als Kamera-Assistent, dreht 1968 seinen ersten Kinofilm und trifft Ende der 60er schicksalsträchtig auf Rainer Werner Fassbinder, mit dem er 17 Filme dreht. Hollywood ruft an, wirklich, und Ballhaus folgt dem Ruf, dreht mit den größten Regisseuren und Schauspielern Filme wie "Good Fellas", "Zeit der Unschuld" oder "Bram Stroker's Dracula". Als "Das fliegende Auge" schätzten Regisseure wie Francis Ford Coppola, Robert Redford und vor allem Martin Scorsese, sein "Lieblingsregisseur", die Experimentierfreude des gebürtigen Berliners. Sein "Ballhaus-Kreisel", eine 360-Grad Bewegung der Kamerafahrt machten Ballhaus weltweit berühmt. Immer mit dabei bei den Dreharbeiten war seine Frau Helga, selbst Schauspielerin und Filmausstatterin, sowie die beiden Söhne. Er galt als einer der bedeutendsten Kameramänner des deutschen und internationalen Films. Michael Ballhaus starb mit 81 Jahren in Berlin.
Playlist:
Bruce Springsteen - "My City of Ruins"
U2 - "Sunday Bloody Sunday"
Michelle Pfeiffer- "Making Whoopee"
Madonna - "Papa don’t preach"
Muse - "Uprising"
Charles Trenet - "La Mer"
Frank Sinatra - "New York, New York"
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42, Kommunikationsexperte, Event-Manager und Präsident von Hertha BSC (verstorben am 16.01.2024)
Identität ist ja ein großes Wort. Kultur gibt uns Identität, Sprache, Essen, Kunst. Traditionen. Fällt Ihnen noch etwas ein? Achja, Fussball. Für viele Menschen weltweit ist dieser Sport identitätsstiftend, der Verein ist die Familie, die Mannschaft ein Katapult Richtung Freude oder Schmerz. Und apropos Schmerz, da sind wir bei Hertha BSC. Dieser Fußballverein, einer von zweien in der Hauptstadt, dürfte auch allen Nicht-Kundigen ein Begriff sein. Roundabout 40.000 Mitglieder gibt es momentan und einen verhältnismäßig neuen Präsidenten, nicht mal 1 Jahr ist er jetzt im Amt und er ist angetreten, um die alte Dame Hertha zu renovieren. Wiederzubeleben. Zu stabilisieren. Um ihr zum Erfolg zu verhelfen. Kay Bernstein, Jahrgang 1980, meint es ernst. Mehr als 2 Drittel seines Lebens hat er seinem Verein bislang verschrieben, sein Herzblut, seine Zeit, seine Stimme. Früher stand er in der Fankurve, er sang, brüllte und choreografierte. Irgendwann gründete er ein eigenes Unternehmen und stellte sich - für viele überraschend - 2022 als Präsident zur Wahl. Kein Funktionär also, kein ehemaliger Spieler, sondern einer von unten, aus der Kurve. Kay Bernstein verstarb ganz plötzlich und viel zu früh im Januar 2024 mit nur 43 Jahren.
Playlist:
The Proclaimers - I'm gonna be (500 Miles)
Reinhard Mey - Mein Apfelbäumchen
Opus - Live is Life
Pras ft. Ol Dirty Bastard & Mya - Ghetto Superstar
Die Toten Hosen - Nur zu Besuch
Simon & Garfunkel Sound of Silence
Johnny Cash - Folsome Prison Blues
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Jahrgang 1934, Fernsehntalkmaster, Entertainer und Produzent.
Er war der Pionier des Kochshow-Booms im deutschen Fernsehen. Mitte der 90er startete seine Sendung "Alfredissimo". Mit seiner lässigen und unnachahmlichen Art ist der Moderator und Fernsehkoch vielen im Gedächtnis geblieben.
Alfred Franz Maria Biolek erblickt im tescheslowakischen Freistadt mitten im Krieg 1934 das Licht der Welt. Seinen Geburtsort, das heutige Karwin, in dem Deutsche, Tschechen, Polen, Schlesier und Juden zusammenleben, empfindet der niedliche Bub mit Sepplhut als Paradies seiner Kindheit, aus dem er früh vertrieben wird. 1946 wird die Familie aus Niederschlesien vertrieben und findet Unterschlupf in Waiblingen bei Stuttgart, wo sein Vater als Rechtsanwalt weiterarbeitet. Der Tod des älteren Bruders und die Schulzeit in den frühen Jahren prägen ihn. Nach dem Abitur 1954 studiert er Jura in Freiburg, München und Wien. Nach dem Staatsexamen arbeitet er in der Kanzlei seines Vaters - wechselt jedoch zu einer größeren Kanzlei und wird Mitglied der Münchner Boheme.
1963 holt ihn das ZDF als Justitziar zu sich. Doch schon bald wechselt er in die Redaktion des Magazins „drehscheibe“ und steigt wenig später als stellvertretender Unterhaltungschef des ZDF auf. Dann aber verläßt Alfred Biolek den Sender und wird Produzent bei der Bavaria Film in München. Berühmte Unterhaltungshows und Talkformate wie “Am laufenden Band mit Rudi Carrel“, „Kölner Treff“, „Bio’s Bahnhof“, „Bei Bio“, „Mensch Meier“ und„Boulevard Bio“ gehen auf sein Konto. Zuletzt kochte er in „alfredissimo“ und gab zahlreiche Kochbücher heraus. Für all das wurde er mit Preisen und Auszeichnungen geehrt. Zudem war er Honorarprofessor an der Kunsthochschule für Medien in Köln und Gründer der „Alfred Biolek Stiftung – Hilfe für Afrika”. Am 23.07.2021 ist Alfred Biolek im Alter von 87 Jahren gestorben.
Playlist:
Tina Turner - What's Love got to do with it?
Sammy Davis Jr. - New York New York
Betty Roché singt George Gershwin - Summertime
Helen Schneider - Sah ein Knab ein Röslein stehn (Live)
Helen Schneider - Just like a Woman
Kate Bush - Wuthering Heights
W.A. Mozart - Cosi Fan Tutte - Ouvertüre
Robert Schumann - Träumerei
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Jahrgang 1954, peruanisch-deutsche Ärztin und Gründerin des Gesundheitszentrums für Obdachlose in Berlin und der Jenny de la Torre-Stiftung (verstorben am 10. Juni 2025)
Das Mädchen wächst in den peruanischen Anden auf. Als ihre Mutter schwer erkrankt, ist Jenny 7 Jahre alt. Der einzig verfügbare Arzt weit und breit muss mitten in der Behandlung zu einem weiteren Notfall. Die Familie muss sich mit den Nachbarn um ihn streiten und so entschließt sich Jenny, später selbst einmal Ärztin zu werden. Und wirklich: Sie studiert Medizin und jobbt fleißig, um sich die viel zu teuren Bücher leisten zu können. Die junge Frau bewirbt sich erfolgreich um ein Stipendium für die DDR, lässt sich an der Charité zur Chirurgin ausbilden und bekommt ein Kind. Zurück in Peru wird ihr Abschluss nicht anerkannt - absurd. Gut, dann eben wieder Berlin. Die Mauer ist bereits offen, die Stadt ist voll. Und eben auch voller Menschen, die Unterstützung brauchen, gerade Medizinische. Mehr als 25 Jahre schon kümmert sich Jenny de la Torre Castro unermüdlich um Obdachlose - sie ist ein Anker in der Not gemeinsam mit einigen ehrenamtlichen Ärztinnen und Helfern. Ein Gesundheitszentrum hat sie aufgebaut und eine Stiftung. Vielfach wurde sie ausgezeichnet. Das Geld ist knapp, ihre Zeit im übrigen auch. Umso erfreulicher, dass Jenny de la Torre uns zweimal in der Hörbar besucht hat. Sie wurde 71 Jahre alt.
Playlist:
Arturo Galvez - Caballo Viejo
Andrea Bocelli - Ali di liberta
Mercedes Sosa - La Maza
Mila y su Violin - La Llorona
Juan Diego Flores - La Flor de la Canela
Udo Jürgens - Griechischer Wein
Franz Schubert - Ständchen
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Jahrgang 1924, Jazzmusiker & Profigitarrist (verstorben am 28. Januar 2018)
Mit 13 entdeckt der Berliner Heinz Jakob "Coco" Schumann den Jazz für sich, kurz darauf schwappt die Swingwelle ins Land, ausgerechnet als der Krieg schon in vollem Gange und Swing Tanzen streng verboten war. Mit 16 spielt er das erstmal öffentlich. Ein riskantes Unterfangen. Er spielt nachts heimlich in den Clubs mit Bully Buhlan und Helmut Zacharias um die Wette. 1943 wird er denunziert und kommt in Gefangenschaft. Deportation nach Theresienstadt, dann nach Auschwitz und nach Dachau. Coco Schumann musiziert selbst in den Lagern, wird so zum "Ghetto-Swinger" und rettet sich so das Leben. 1945 kehrt er nach Berlin zurück, heiratet und bespielt mit seiner Jazzgitarre und neuer Band sämtliche Tanzschuppen rund um den Kurfürstendamm. Trotzdem wandert er 4 Jahre nach Ausstralien aus. Endgültig zurück im Wirtschaftswunder Berlin, jammt er mit Ella Fitzgerald, Dizzy Gillespie und Louis Armstrong. Kurz - er wurde der deutsche Grandmaster of Swing. 40 Jahre hat Coco Schumann über seine Erlebnisse während des Nationalsozialmus geschwiegen. In seinen Memoiren "Der Ghetto Swinger - erzählt der 80jährige Jazzmusiker, wie er Auschwitz und seine Peiniger überlebte und gab uns in der Hörbar ein paar Einblicke in sein spannendes Leben. Coco Schumann wurde 93 Jahre alt.
Playlist:
Coco Schumann Quartett - Georgia on my Mind (Live)
Coco Schumann - Exotique 1963
Louis Armstrong - I've got the World on a String
Coco Schumann & Toots Thielemans - Caravan
Helmut Zacharias - Swing 48
Coco Schumann y su combo - Senorita de la Mambo
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Die Hörbar Rust gibt es seit inzwischen fast 25 Jahren. Das ist 'ne lange Zeit und einige unserer Gäste sind leider inzwischen verstorben. In Reminiszenz sagen wir "Schön, dass Ihr da ward" und nutzen die Sommerpause, um Euch ein paar dieser wunderbaren Menschen noch mal in Erinnerung zu rufen.
Heidi Hetzer, Jahrgang 1937, Unternehmerin & Motorsportlerin (verstorben am 21. April 2019)
Man kennt Heidi Hetzer als Ralleyfahrerin, Society-Lady und Berlins bekannteste Opel-Händlerin. Als echte Berliner Pflanze 1937 geboren, sind Autos von klein auf ihre größte Leidenschaft. Heidi wächst zwischen Schmieröl, Zündkerzen, Kolbenfresser, Motorrädern und Karosserien in einer Männerdomäne auf. Der Vater - Siegfried, immer ihr Vorbild – fährt Motorradrennen und so fällt der Apfel nicht weit vom Stamm. Auch die Tochter liebt die Geschwindigkeit auf dem Sattel und die großen Rallyes und gewinnt mehr als 150 Preise.
Im eigenen Familienbetrieb geht sie 1954 in die Lehre und lernt Auto-Mechanikerin unter den strengen Auges ihres Vaters. Mit 31 übernimmt sie nach seinem Tod 1969 das Unternehmen, 150 Mitarbeiter und etwa zwei Millionen Euro Schulden. Heidi Hetzer baut es zu einem der größten Autohäuser Berlins aus. Sie fuhr die Rallye Monte Carlo, überschlug sich in der Türkei mit einem Rennwagen, landete eine Nacht im türkischen Knast und raste in Guatemala mit einem Opel Kadett 80 Meter tief in eine Schlucht. Doch nichts konnte eine Frau solchen Formats aufhalten. Einen Traum hatte sie noch "Als Oma mit 70 durch die Wüste" - das legendäre Rennen Paris-Dakar. Wir konnten sie zum kurzen Boxenstop einfangen und erinnern uns gern an die spannenden Geschichten einer wagemutigen unerschrockenen Weltenbummlerin. Heidi Hetzer wurde 81 Jahre alt.
Playlist:
Gordy - So leb dein Leben
Pop Tops - Mamy Blue
Dylan Mackay - I want you back
Petula Clark - Petit Fleur
Frank Sinatra - Come fly with me
The Beatles - Yesterday
Diana Shore - See the USA in your Chevrolet
Uwe Kröger - From Russia with Love
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Jahrgang 1942, Schauspieler & Regisseur (verstorben am 22. September 2020)
Der Sohn eines Gastwirts wächst in Berlin-Lichtenberg auf. Er arbeitet als Trabrennfahrer, lernt Gebrauchswerber und lässt es - im Westen - ordentlich krachen, womit Schluss ist, als die Mauer kommt. Er wird zum erfolgreichen Defa-Schauspieler und gründet mit der Schauspielerin Corinna Harfouch eine Familie. Das ist lange her. Gwisdek lebte lange in der Schorfheide und drehte in 45 Jahren fast 140 Filme. Wir freuen uns über die schönsten Erinnerungen an den vielleicht quirligsten Mann der Welt, Michael Gwisdek, zu Gast an der Hörbar Rust auf radioeins.
Playlist:
Phil Collins - In the Air Tonight
Janis Joplin - Piece of my heart
Eagles - Hotel California
Joe Cocker - With a little Help from my Friends
The Beatles - All you need is Love
Herbert Grönemeyer - Flugzeuge im Bauch
Adele - Rolling in the Deep
Amy Winehouse - Me & Mrs. Jones
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Die Entscheidung an sich stand für unseren heutigen Gast schon sehr früh fest: sie würde Schauspielerin werden, klare Sache. Nun ist das ja erstmal ein Wunsch, der vielen jungen Menschen im Kopf herumschwirrt und von dem die Film- und Fernsehbranche von jeher profitiert - denn sie wird idealisiert. Und romantisiert. Und löst dann in der Realität dieses Glitzerige und Abgefahrende oft gar nicht ein. Das merkte auch Elena Uhlig, die sich aber schon deshalb nicht umentscheiden konnte, weil sich Mutter und Großmutter finanziell ganz schön strecken mussten, um der jungen Frau das Studium zu ermöglichen. So hielt die 1975 in Düsseldorf geborene Elena durch, auch, als es richtig schwer für sie war. Zum Glück, denn irgendwann platzte der Knoten und Frau Uhlig konnte zeigen, was sie auf dem Kasten hat, z.B. 4 Jahre lang in der Erfolgsserie "Mit Herz und Handschellen" an der Seite von Henning Baum, 2002 ging's los, oder in so großartigen Filmen wie "Alles auf Zucker" und "Klassentreffen". Inzwischen hat sich die 4-fache Mutter, die mit dem österreichischen Schauspieler Fritz Karl zusammenlebt, längst breiter aufgestellt: Sie ist ein Social-Media-Star mit über 400.000 Followerinnen allein auf Instagram.
Playlist:
Kiss - I was made for lovin' you
A-ha - Take on me
Michael Jackson - Bad
Rod Stewart - Sailing
Alexandra - Mein Freund der Baum
Herbert Grönemeyer - Demo (Letzter Tag)
Ed Sheeran - Perfect
Karel Gott - Für immer jung
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In Amerika mag das ein anderer Schnack sein, aber Musikerinnen und Musiker, die in Deutschland durch sogenannte Castingshows bekannt wurden und sich etablieren konnten, lassen sich an einer Hand abzählen. Stefanie Heinzmann und Max Mutzke sind zu erwähnen. Und: unser heutiger Gast, Gregor Meyle. Aber auch, wenn es gelingt, sich musikalisch zu positionieren - es bleibt ein Struggle, auch davon wird er bestimmt gleich ein bißchen erzählen können. Gregor kommt 1978 im baden-württembergischen Backnang zur Welt. Es gibt keinen Fernseher, dafür besitzt die Mutter eine mittelgroße Plattensammlung, wir interpretieren das mal als frühkindliche Konditionierung in puncto Musik. Tatsächlich spielt der Junge mit 4 zum ersten Mal Gitarre, schreibt der Legende nach in der 1. Klasse seinen ersten Song, wird nach der Schule Tontechniker und begleitet große Stars auf ihren Tourneen. Bis….bis er selbst plötzlich die Chance bekommt, on stage zu performen. 2007 sucht Stefan Raab seinen Superstar, Gregor landet auf dem 2. Platz. Das sorgt für Aufmerksamkeit und Erfolg, wenigstens temporär. Und dann, ganze 7 Jahre später, der sogenannte Durchbruch als Underdog neben Sarah Connor, Roger Cicero und Sasha bei "Sing meinen Song". Seitdem läuft’s endlich rund. Gregor Meyle hat 7 Alben herausgebracht, er tourt regelmäßig, hat seine Fanbase und heute mal Zeit gefunden, um in unserem Studio Platz zu nehmen.
Playlist:
George Harrison - Something
Bobby McFerrin - Don't worry be happy
Morgan Harper Jones - I wanna dance with somebody
White Lion - You’re all I need
Gregor Meyle - Leinen los
Eric Clapton - Wonderful tonight
Amos Lee - With You
Gregor Meyle - Komm kurz rüber
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Wir haben es immer schon geahnt: Das Leben ist weder Ponyhof noch Kindergeburtstag. Sätze wie diese fallen ja immer dann, wenn etwas schief geht oder etwas Gravierendes passiert, Verlust, Trauer, Schmerz gehören für uns alle dazu, auch das ist bekannt. In diesen Momenten hoffen wir auf Beistand mit unserem ganz individuellen Leid, auf jemanden, der uns heilt und hilft. Wer aber schützt und stützt all die Menschen in den Regionen weltweit, in denen es zu Naturkatastrophen und Kriegen kommt? Wer fährt in die Krisengebiete und setzt dabei sein eigenes Leben auf das Spiel? Die Mitarbeiter der medizinischen Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" beispielsweise, deren Vorstandsvorsitzende Parnian Parvanta heute unser Gast ist. Sie kam 1982 in Kabul zur Welt, inmitten der Wirren des Afghanistankrieges, und hatte als 8jähriges Mädchen das Glück, mit ihrer Familie über Umwege nach Deutschland fliehen zu können. Immer schon wollte Parnian Parvanta Ärztin werden, sie wurde es, genauer: Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe. Nach Einsätzen z.B. in Indien, Nigeria und im Irak wurde sie 2023 zur Vorstandsvorsitzenden von "Ärzte ohne Grenzen" gewählt.
Playlist:
Shakira - Whenever wherever
Grohe Baran - Kabul Jan
Fettes Brot - Jein
Freundeskreis - Mit Dir
Ashiqi 2 - Tum Hi Ho
Fairuz - Ya ana ya ana
Shervin Hajipour - Barraye
Rahat Fateh Ali Khan & Momina Mustehsan - Afareen Afareen
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Die 1983 in Bern geborene Künstlerin Sophie Hunger wuchs am Fuße des Gurtens auf, dem Hausberg ihrer Geburtsstadt. Aber nicht nur dort, es ging viel hin und her in ihrer Kindheit und Jugend, London, Bonn, später Teheran und zwischendurch eben die Schweiz. Mit 10 spielte sie auf dem Klavier ihre ersten eigenen Songs, Musik wird jetzt zur festen Begleiterin. Nach der Matura macht sich Sophie auf die Suche, studiert mal dies, mal das, bricht immer wieder ab, singt in verschiedenen Bands und arbeitet in der Gastronomie, bis sie 2006 im Eigenvertrieb ihre erste CD veröffentlicht. Endlich kommt dieser Schub und diese lang ersehnte Bestätigung, zukünftig als Musikerin leben zu wollen und auch zu können. Wenig später performt sie als Vorband des höchst erfolgreichen Stephan Eicher im Pariser Bataclan und tritt beim Montreux Jazz Festival auf. Seitdem gilt die zweifache Mutter, Sängerin, Songwriterin, Filmkomponistin und nun auch Romanautorin Sophie Hunger als eine der innovativsten und außergewöhnlichsten Künstlerinnen Europas.
Playlist:
Nina Simone (live at Carnegie Hall 1964) - Go Limp
The Carpenters - Love is surrender
Daniel Barenboim & Israel Philharmonic Orchestra Cello: Jaqueline du Pré
Piano: Gerald Moore - Kol Nidrei Op. 47 von Max Bruch
Joe Strummer/The Clash - Julie’s been working for the drug squad
Sophie Hunger - Halluzinationen
Lhasa de Sela - Con toda palabra
Barad - Sheykh Shangar
Jacob Alon - Don’t fall asleep
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Es gibt ja diese Menschen, mit denen man durch Wälder oder sogar durch die Stadt geht und plötzlich sagen sie: "Oh, ein Buchfink. Toll." oder "hier muss irgendwo ein Fuchs wohnen". Wenn Sie in der Lage sind, eine Meise von einer Amsel und einen Steinpilz von einer Marone unterscheiden zu können: Glückwunsch, immerhin etwas. Aber Hand auf’s Herz: die wenigsten Menschen kennen sich in der Natur noch aus. Dabei ist das Leben mit einer direkten Verbindung zur Natur so viel schöner, selbst und gerade für Städter. Der 1978 in Berlin Pankow zur Welt gekommene Paul Wernicke ist angetreten, um Kindern und Erwachsenen genau das zu vermitteln. Der Wildnispädagoge ist selbst Vater von sechs Kindern und er kennt sich aus mit den Vögeln, den Füchsen und Wölfen, Käfern und Schlangen, den Bäumen und Pflanzen. Und noch schafft er es, Tiktok-Besessenheit und Online-Overkills durch echte Abenteuer zu ersetzen. Wie sowas gelingen kann und überhaupt, wie sein Leben bislang so verlief, das erzählt Paul Wernicke in der Hörbar Rust.
Playlist:
Sergej Prokoview - Peter und der Wolf (Erzähler: Elmar Gunsch) Motiv von der Ente & dem kleinen Vogel
Die Ärzte - Zu spät
Bob Marley - Redemption Song
George Jones - Just one more
Shaban & Käpt’n Peng - Werbistich
Snotty Nose Rez Kids - Clash of the Clans
Ben E. King - Stand by me
Cosmo Sheldrake - Cuckoo Song
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Es gibt bestimmt Leute, die sagen werden, sie habe in den prägnantesten Filmen der letzten Jahrzehnte mitgespielt. Wahrscheinlicher aber ist es, dass diese Filme so prägnant wurden und sich in unserer kollektiven Erinnerung verfingen, weil sie darin mitgespielt hat. Das Mädchen Rosemarie, Nackt, Elementarteilchen, Yella, Barbara, Tár. Nina Hoss ist als Schauspielerin stets Gütesiegel, oft Erfolgsgarant und immer, immer ist sie professionell bis ins letzte Blinzeln, Zucken oder Zögern hinein. Die gebürtige Stuttgarterin kommt 1975 zur Welt und wird groß in einem - wie sie es mal nannte - liberalen Elternhaus. Die Mutter Intendantin und Schauspielerin, der Vater Politiker bzw. Aktivist, beide starke Persönlichkeiten, die auch in der Öffentlichkeit stehen. Früh bricht sich das schauspielerische Talent ihrer Tochter Bahn, sie studiert ab 1995 Schauspiel und reüssiert schon parallel in Filmen von Joseph Vilsmaier oder Bernd Eichinger. Nina Hoss feierte und feiert zudem internationale Erfolge, die US-amerikanische Schauspielerin Cate Blanchett sagte mal, auf die erfolgreiche Zusammenarbeit angesprochen, "ich habe Nina für bestimmt zehn Jahre gestalkt". Und nein, es folgt ausdrücklich nicht auch noch eine Aufzählung ihrer Preise und Auszeichnungen, das ginge alles von unserer Zeit ab und es wäre schade, schließlich sitzt sie ja bei uns im Studio.
Playlist:
Adriano Celentano - E voi ballate
Whitney Houston - It's Not Right But It's Okay
John Prine - Angel from Montgomery
Nina Simone - Feeling Good
Besomorph & Jurgaz - Barbarian
Brandi Carlile - The Joke
Stromae - Santé
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Als Kind schon wurde sie mit Armut und sozialer Ungleichheit konfrontiert. Helfen, heilen und pflegen, jenen zur Seite stehen, die es am nötigsten brauchen - das wollte Dr. Jenny De la Torre Castro, so lange sie denken kann. Das Mädchen wächst in den peruanischen Anden auf. Als sich die Familie im akuten Fall mit den Nachbarn um den einzigen Arzt weit und breit streiten muss, entschließt sich Jenny, selbst einmal Ärztin zu werden. Und wirklich: Sie studiert Medizin und jobbt fleißig, um sich die viel zu teuren Bücher leisten zu können. Die junge Peruanerin bewirbt sich erfolgreich um ein Stipendium für die DDR, läßt sich an der Charité zur Kinderchirurgin ausbilden und bekommt einen Sohn. Zurück in Peru wird ihr Abschluss nicht anerkannt - absurd. Gut, dann eben wieder nach Berlin. Die Mauer ist bereits offen, die Stadt ist voll. Und eben auch voller Menschen, die Unterstützung brauchen, gerade medizinische Hilfe. 1994 beginnt sie auf dem Berliner Ostbahnhof kostenlos obdachlose Menschen zu behandeln, mit Wärme, Würde und einem offenen Ohr.
Fast 30 Jahre kümmerte sich Jenny de la Torre Castro um verwahrloste Bedürftige auf der Straße - 2006 gründete sie in Berlin-Mitte ihr Lebenswerk: eine Stiftung und ein Gesundheitszentrum für Obdachlose - einzigartig in Deutschland. Helfen, Heilen & Pflegen auf drei Stockwerken gemeinsam mit ehrenamtlichen Ärztinnen und Helfern. Von der Kleiderkammer, über warme Duschen & Mahlzeiten, Augen- & Zahnarzt, Orthopäden, Frisör, Psychologen, Sucht- & Sozialberatung. Vielfach wurde sie ausgezeichnet. Das Geld ist knapp, ihre Zeit war es auch. Jenny de la Torre verstarb am 10. Juni 2025 nach langer Krankheit. Sie wurde 71 Jahre alt. Ihre Arbeit wird fortgeführt.
"Haben Sie jemals mit dem Gedanken gespielt, dass Sie scheitern könnten?" - wurde unser heutiger Gast vor einiger Zeit gefragt. Und Jinok Kim-Eicken antwortete: "So lebe ich nicht. So denke ich nicht. Niemand weiß, was morgen sein wird. Was bringt es mir, irgendwelche düsteren Szenarien durchzuspielen? Das hemmt nur.“ Von außen betrachtet hat es, wie sicherlich bei jedem anderen Menschen auch, einige Situationen gegeben, in denen es wackelig aussah, in denen es eng wurde im Leben der 1952 in Südkorea geborenen Opernsängerin, Künstlerin und Gastronomin. Früh kristallisierte sich das außergewöhnliche Talent des jungen Mädchen heraus, aber bis Jinok und der Gesang eine feste Beziehung eingehen konnten, sollte noch recht viel Zeit vergehen. Und apropos vergehen: bei dieser einen Leidenschaft ist es nie geblieben, Jinok, die 1978 nach Deutschland kam und blieb, malt, ist Keramikkünstlerin, Gärtnerin und betreibt ein höchst beliebtes koreanisches Restaurant in Berlin. Mit ihrem Mann Dirk Eicken, ebenfalls Künstler, schrieb sie ein Buch über das Fermentieren und die Freiheit, über Natur und Kultur, über Philosophie, Demut und die Liebe zum Leben.
Playlist:
Jimi Hendrix - The Wind cries Mary
The Beatles/John Lennon - Imagine
Song Chan Sik - Pili buneun sanai
Yunchan Lim & Gwangju Symphony Orchestra - Adagio un poco mosso,
vom Beethoven Klavierkonzert Nr. 5 in E-Flat Major, Op. 73 II. Satz
Frank Sinatra - My Way
Ed Sheeran - Perfect
Dietrich Fischer-Dieskau & Alfred Brendel - Gute Nacht - Fremd bin ich eingezogen" aus "Die Winterreise" von Franz Schubert
Diese Podcast-Episode steht unter der Creative Commons Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Eine faszinierende Lebensgeschichte von Christian Kämmerling https://racinglimits.io/
Was für ein tolles Gespräch, da macht das Zuhören großen Spaß!
Von Andreas Tölke würde ich gern mehr hören. Leider konnten viele Themen nur gesteift werden. Sehr, sehr gut!