Von Hermann Bohlen. Ein Mann sitzt in der Klemme, möchte aber nicht darüber reden. Lieber will er sich von einem dieser Geschöpfe helfen lassen, die zur Spezies der KI gehören – wobei das im Hörspiel zu hörende Exemplar eine lokal helvetische Prägung hat und auf den Namen «Moetteli» hört. Wer das Hörspiel am Radio hören will: Samstag, 23.11.2024, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur F. ist Autor und alleinerziehender Vater zweier Teenager-Mädchen. Am frühen Morgen klingelt es bei ihm an der Tür: Die geleaste Drucker-/Scanner-Kombination wird von einer Servicemitarbeiterin abgeholt. Grund sind nicht bezahlte Leasing-Raten – F. ist fast pleite. Seine Situation spitzt sich weiter zu: In der Nacht hat sein Computer selbständig ein Update der Betriebssoftware gemacht, wichtige Apps funktionieren nicht mehr. Dafür funktioniert völlig ungefragt eine Software im Computer, die sich plötzlich stimmlich meldet, weil sie bei F. «ein krisenhaftes Muster der Benutzung des Endgeräts» festgestellt hat. Was genau klemmt bei F.? Wenig Auskunft: «Hohes Arbeitsaufkommen.» Aha, ein Mann im Stress. Darüber frei zu sprechen, sich vielleicht sogar eine professionelle Beratung zu genehmigen, kommt für F. nicht in Frage. Stattdessen: Hinwendung zur KI als preiswertem Gesprächspartner und Gehilfen – um ein in der Tat ganz schön happiges Pensum zu bewältigen: F. muss bis in zwei Tagen ein Hörspiel geschrieben haben, einen schwierigen Brief an den Klassenlehrer und die Trauerrede für seine kürzlich verstorbene Schwester Henni. Gneta und Pepi, zwei vernachlässigte, aber übelst selbstbewusste Töchter, schwirren um ihn herum, gucken ihm auf die Finger und funken dazwischen, als sie seinen sorglosen Umgang mit künstlicher Intelligenz bemerken. Dabei bedienen sie sich selbst künstlicher Intelligenz, etwa um Stimmen zu klonen. Der Zweck – ihren Vater von der KI wegzubringen – heiligt die Mittel. In F.s Dialog mit der KI, mit Moetteli, Siri und Co, erleben wir deren phänomenale Fähigkeit, Zusammenhänge herzustellen, zu analysieren und fantasy-mässige Konfektionsware zu verfassen – aber sich nicht für fünf Minuten merken zu können, dass man schon per Du ist. Mit: Hermann Bohlen (F.), Irene Grüter (Moetteli), Toni Lorentz (Gneta), Rubi Lorentz (Pepi), Bettina Kurth (Henni), Britta Steffenhagen (Servicemitarbeiterin), Golo Euler (Bestattungsunternehmer), Thelma Buabeng (Hörspiel-Redakteurin) sowie bekannten KI-Stimmen wie Siri, Bard und Co. Musik und Montage: Hermann Bohlen – Aufnahme und Mix: Jean Szymczak – Dramaturgie: Mark Ginzler – Regieassistenz: Vanessa Gräfingholt – Regie: Judith Lorentz – Produktion: SRF 2024 –Dauer: 57’
Seit über 50 Jahren sammelt Ernst Burren Stimmen und Stimmungen aus seiner solothurnischen Umgebung und verwandelt sie in Mundarttexte von literarischer Weltgeltung. Darin spiegelt sich der Zustand eines Landes, wo Anschluss und Gemeinschaft gern gewünscht, aber nicht unbedingt verwirklicht sind. Als im Lauf der 1960er-Jahre die Schweizerinnen und Schweizer ihren Feierabend vermehrt vor dem eigenen Fernsehapparat verbringen, wächst das Bedürfnis, auch ausländische Sender zu empfangen. Deshalb schliesst man sich quer durchs Land in vielerlei Initiativen zusammen, um auf den Anhöhen sogenannte Gemeinschaftsantennen zu errichten. So lernen auch die hiesigen Haushalte spannende Programme kennen wie den «Internationalen Frühschoppen» der ARD oder die «ZDF-Hitparade». Man ist anschlussfähig geworden, hat plötzlich eine Auswahl sowie Abwechslung und bleibt umso lieber daheim. Diese Erfahrung scheint auch prägend gewesen zu sein für den literarischen Beobachter Ernst Burren. Das Spannungsfeld von innen und aussen, Öffnung und Rückzug, Für-sich- und In-der-Welt-Sein durchzieht sein ganzes Werk, von den frühestens Gedichten (darunter eines mit dem Titel «färnsehluege») bis zur jüngsten Veröffentlichung «Nume no vor em Färnseh». Zum 80. Geburtstag des Autors hat SRF-Regisseur Reto Ott eine Reihe dieser zeitlos anmutenden Texte zu einem neuen Hörspiel zusammengestellt und sie mit vielen prominenten Stimmen wie Mike Müller und Birgit Steinegger chorisch und monologisch aufgenommen. Die mehrschichtige Klangspur von Stefan Weber ist unterlegt mit Tönen aus dem Schweizer Mittelland, historischen Sequenzen aus dem SRF-Archiv und dem unverwechselbaren Sound des Unterhaltungsorchesters des Schweizer Radios (UOR), der aus den Siebzigern ins Heute herüberweht. Mit: Ueli Jäggi, Birgit Steinegger, Mike Müller, Rahel Hubacher, Dieter Stoll, Lisa Christ, Mario Fuchs, Sara Capretti, Ernst C. Sigrist Tontechnik Aufnahmen: Björn Müller - Montage, Sounddesign, Mix: Stefan Weber - Textauswahl und Regie: Reto Ott - Produktion: SRF 2024 - Dauer: 2 x ca. 30’
Seit über 50 Jahren sammelt Ernst Burren Stimmen und Stimmungen aus seiner solothurnischen Umgebung und verwandelt sie in Mundarttexte von literarischer Weltgeltung. Darin spiegelt sich der Zustand eines Landes, wo Anschluss und Gemeinschaft gern gewünscht, aber nicht unbedingt verwirklicht sind. Als im Lauf der 1960er-Jahre die Schweizerinnen und Schweizer ihren Feierabend vermehrt vor dem eigenen Fernsehapparat verbringen, wächst das Bedürfnis, auch ausländische Sender zu empfangen. Deshalb schliesst man sich quer durchs Land in vielerlei Initiativen zusammen, um auf den Anhöhen sogenannte Gemeinschaftsantennen zu errichten. So lernen auch die hiesigen Haushalte spannende Programme kennen wie den «Internationalen Frühschoppen» der ARD oder die «ZDF-Hitparade». Man ist anschlussfähig geworden, hat plötzlich eine Auswahl sowie Abwechslung und bleibt umso lieber daheim. Diese Erfahrung scheint auch prägend gewesen zu sein für den literarischen Beobachter Ernst Burren. Das Spannungsfeld von innen und aussen, Öffnung und Rückzug, Für-sich- und In-der-Welt-Sein durchzieht sein ganzes Werk, von den frühestens Gedichten (darunter eines mit dem Titel «färnsehluege») bis zur jüngsten Veröffentlichung «Nume no vor em Färnseh». Zum 80. Geburtstag des Autors hat SRF-Regisseur Reto Ott eine Reihe dieser zeitlos anmutenden Texte zu einem neuen Hörspiel zusammengestellt und sie mit vielen prominenten Stimmen wie Mike Müller und Birgit Steinegger chorisch und monologisch aufgenommen. Die mehrschichtige Klangspur von Stefan Weber ist unterlegt mit Tönen aus dem Schweizer Mittelland, historischen Sequenzen aus dem SRF-Archiv und dem unverwechselbaren Sound des Unterhaltungsorchesters des Schweizer Radios (UOR), der aus den Siebzigern ins Heute herüberweht. Mit: Ueli Jäggi, Birgit Steinegger, Mike Müller, Rahel Hubacher, Dieter Stoll, Lisa Christ, Mario Fuchs, Sara Capretti, Ernst C. Sigrist Tontechnik Aufnahmen: Björn Müller - Montage, Sounddesign, Mix: Stefan Weber - Textauswahl und Regie: Reto Ott - Produktion: SRF 2024 - Dauer: 2 x ca. 30 Die verwendeten Texte von Ernst Burren stammen aus den folgenden Publikationen: «Zirkusmusig», «Blaui Blueme», «Füürwärch», «Dr Troum vo Paris», «I däm Auter no nes Gschleipf», «Nume no vor em Färnseh» (alle Cosmos Verlag) und «mir nähs wies chunnt – Gedichte aus 50 Jahren» (Verlag Der gesunde Menschenversand).
Seit über 50 Jahren sammelt Ernst Burren Stimmen und Stimmungen aus seiner solothurnischen Umgebung und verwandelt sie in Mundarttexte von literarischer Weltgeltung. Darin spiegelt sich der Zustand eines Landes, wo Anschluss und Gemeinschaft gern gewünscht, aber nicht unbedingt verwirklicht sind. Als im Lauf der 1960er-Jahre die Schweizerinnen und Schweizer ihren Feierabend vermehrt vor dem eigenen Fernsehapparat verbringen, wächst das Bedürfnis, auch ausländische Sender zu empfangen. Deshalb schliesst man sich quer durchs Land in vielerlei Initiativen zusammen, um auf den Anhöhen sogenannte Gemeinschaftsantennen zu errichten. So lernen auch die hiesigen Haushalte spannende Programme kennen wie den «Internationalen Frühschoppen» der ARD oder die «ZDF-Hitparade». Man ist anschlussfähig geworden, hat plötzlich eine Auswahl sowie Abwechslung und bleibt umso lieber daheim. Diese Erfahrung scheint auch prägend gewesen zu sein für den literarischen Beobachter Ernst Burren. Das Spannungsfeld von innen und aussen, Öffnung und Rückzug, Für-sich- und In-der-Welt-Sein durchzieht sein ganzes Werk, von den frühestens Gedichten (darunter eines mit dem Titel «färnsehluege») bis zur jüngsten Veröffentlichung «Nume no vor em Färnseh». Zum 80. Geburtstag des Autors hat SRF-Regisseur Reto Ott eine Reihe dieser zeitlos anmutenden Texte zu einem neuen Hörspiel zusammengestellt und sie mit vielen prominenten Stimmen wie Mike Müller und Birgit Steinegger chorisch und monologisch aufgenommen. Die mehrschichtige Klangspur von Stefan Weber ist unterlegt mit Tönen aus dem Schweizer Mittelland, historischen Sequenzen aus dem SRF-Archiv und dem unverwechselbaren Sound des Unterhaltungsorchesters des Schweizer Radios (UOR), der aus den Siebzigern ins Heute herüberweht. Mit: Ueli Jäggi, Birgit Steinegger, Mike Müller, Rahel Hubacher, Dieter Stoll, Lisa Christ, Mario Fuchs, Sara Capretti, Ernst C. Sigrist Tontechnik Aufnahmen: Björn Müller - Montage, Sounddesign, Mix: Stefan Weber - Textauswahl und Regie: Reto Ott - Produktion: SRF 2024 - Dauer: 30 Die verwendeten Texte von Ernst Burren stammen aus den folgenden Publikationen: «Zirkusmusig», «Blaui Blueme», «Füürwärch», «Dr Troum vo Paris», «I däm Auter no nes Gschleipf», «Nume no vor em Färnseh» (alle Cosmos Verlag) und «mir nähs wies chunnt – Gedichte aus 50 Jahren» (Verlag Der gesunde Menschenversand).
Vor 35 Jahren ist die Berliner Mauer gefallen. Für den Osten Deutschlands hat sich damit alles verändert. Aber auch für den Westen Berlins: Im Windschatten der Weltgeschichte war dort ein Biotop entstanden, ein Paradies für Künstler. Das war nun vorbei. Zwei, die mittendrin waren, blicken zurück. West-Berlin war zwar Teil der Bundesrepublik Deutschland, doch galten hier nicht alle Gesetze der BRD – insbesondere gab es keine Wehrpflicht. West-Berlin zog damit junge Menschen an: Linke, Pazifisten, Aussteiger und Künstler aus der ganzen BRD. In diesem Freiraum konnte sich eine ganze Generation von Musikern und Künstlern entfalten: Die Einstürzenden Neubauten, Element of Crime, Max Goldt oder Wolfgang Müller. Und eben auch der Autor Thomas Kapielski und der Musiker und Hörspielmacher Frieder Butzmann. Beide nehmen uns mit auf eine Zeitreise – durch die Kneipen und besetzten Häuser und vor allem durch die Musik im West-Berlin der 1980er-Jahre. Mit: Frieder Butzmann und Thomas Kapielski Regie: Wolfram Höll und Johannes Mayr - Produktion: SRF 2014 - Dauer: 44
Die alte Emma sinniert über ihr Leben. Über ihr Dorf, über ihren verstorbenen Mann Edgar, der sie oft geschlagen hat. Eigentlich liebte sie Franz, den Bruder des Mannes. Jetzt sind beide tot. Und Emma ist allein. Ein grosses Schicksal im Kleinen, dem die Schauspielerin Stephanie Glaser nachspürt. Das Hörspiel «Begonie und Stifmüetterli» zeigt Ernst Burren auf dem Höhepunkt seines Schaffens. Der Mundartschriftsteller schreibt nicht einfach nur auf Schweizerdeutsch, nein, er spürt der Sprache nach, zeigt, wie sich Leben und Welt in der Sprache niederschlagen. Das kleine Dorf im Solothurnischen, das ist keine Welt, wo man eine Liebe lebt, wo Emma bei Franz wäre statt bei ihrem Mann; so, wie man keine Sprache spricht, in der man sagen kann: «Ich liebe dich.» Die Schauspielerin Stephanie Glaser führt durch die Abgründe ihrer Figur. Mit: Stephanie Glaser Musik: Martin Bezzola - Hörspielfassung und Regie: Geri Dillier - Produktion: SRF 2004 - Dauer: 42
Selbst als Primarlehrer beschäftigt, erzählt der junge Autor einen aufwühlenden Fall von Mobbing in der Schule. Auch wenn im Jahr 1975 der Begriff Mobbing noch unbekannt war – das Agieren von Mitschülerinnen und -schülern, Lehrern und Eltern tut bis heute weh. «I ma eifach nümme. I weiss nid, wie das cho isch.» Die zehnjährige Rita war ein liebes, aufgewecktes Mädchen und eine gute Schülerin. Jetzt kann sie dem Unterricht nicht mehr folgen, steht in der Pause am Rand und wird von den Mitschülern ausgelacht, weil sie immer dicker wird. Rita ist ein Einzelkind und auch zu Hause isoliert. Ihre Eltern, beide berufstätig, verbringen den Feierabend und das Wochenende erschöpft und streitend vor dem Fernseher. Rita ist für sie ein frecher Sougoof, Geschrei und Chläpf sind an der Tagesordnung. Rita bekommt zwar Unterstützung von ihrem Lehrer und ihrem Gotti, doch am Ende, so scheint es, muss das Kind die Suppe, die man ihm ungefragt vorsetzt, ganz allein auslöffeln. Mit «Chauti Suppe» schuf Ernst Burren ein sozialrealistisches Mundarthörspiel in angelsächsischer Manier – direkt, ungeschminkt, unüblich für die Schweiz. In seiner Anteilnahme für die vom Leben gezeichneten und überforderten Figuren darf man es durchaus als eine bis heute nachhallende Anklage verstehen. Burren als sich sorgender und besorgter Lehrer appelliert an die Erwachsenenwelt, sich vor allem anderen um die Nöte und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen zu kümmern. In der glaubwürdig sensiblen Inszenierung von Charles Benoit sind neben anderen Peter Arens als Lehrer, Franz Matter und die junge Birgit Steinegger als Eltern sowie die herausragende Evi Von Wartburg als Rita zu hören. Mit: Evi Von Wartburg (Rita), Peter Arens (Herr Steiner, Ritas Lehrer), Birgit Steinegger (Frau Kopp, Ritas Mutter), Franz Matter (Herr Kopp, Ritas Vater), Marlies Begert (Frau Schluep, Ritas Gotte), Hans Heinz Moser (Herr Schluep), Anneliese Betschart (Nachbarin) sowie Anita Zahnd, Fränzi Moser, Daniela Von Wartburg, Angela Helmensdorfer, Jean-Marc Christen, Gérard Wettstein (Ritas Mitschülerinnen und Mitschüler) Technik: Daniel Ryser, Roland Schmied - Regie: Charles Benoit - Produktion: SRF 1975 - Dauer: 35
Tante Lea meint, sie habe in ihrem Garten einen Panther gesehen. Greti macht auch mit achtzig noch Campingferien. Der pensionierte Lehrer Maibach wettert über die Dummheit der Schüler. Und Frau Heimberg aus Hamburg wird aus dem Dorf gemobbt. Die Mundartgeschichten von Ernst Burren sind Selbstgespräche einsamer Menschen, die von ihren Ängsten, Enttäuschungen, Sehnsüchten erzählen. Doch die Sehnsüchte haben nicht mehr den grossen Atem und reichen kaum über den Weissenstein hinaus. Ihre Geschichten verweisen auf die Brüche, die Risse, die Liebesnot. «Dieser Dichter ist kein Idylliker, er fabriziert keine Heimatkunst», sagt der Literaturkritiker Manfred Papst über Burren. Und doch durchzieht ein feiner Humor seine Texte. Anlässlich des 70. Geburtstags von Ernst Burren verarbeitete Regisseur Geri Dillier 2014 im Hörspiel «Rüebliturte» verschiedene Geschichten. Sie stammen aus den folgenden drei Publikationen von Ernst Burren: «Schnee schufle», «Dr Troum vo Paris» und «No einisch uf d Maledive», alle erschienen im Cosmos Verlag Bern. Mit: Franziska Bussmann, Rahel Hubacher, Silvia Jost, Albert Freuler, Ueli Jäggi, Mike Müller, Hansrudolf Twerenbold Tontechnik: Basil Kneubühler - Musik: Barblina Meierhans - Akkordeon: Goran Kovacevic - Hörspielfassung und Regie: Geri Dillier - Produktion: SRF 2014 - Dauer: 50
Familiendrama à la Tschechow aus dem Schweizer Mittelland. In der Vorbereitung zum vierzigjährigen Firmenjubiläum des Vaters detoniert so manche Mine, die der smarte und charmante Bauunternehmer und Patriarch auf seinem rücksichtslosen und übergriffigen Weg zum Erfolg hinterlassen hat. Zur Planung der Feier treffen sich die älteste Tochter Gabi, notorisch unglücklich in Beziehungen und in ihrem Job im Tennis-Center; ihre gläubige Schwester Gabi, die seit 20 Jahren als Lehrerin Gutes tut; und Bruder Claudio, der als freischaffender Journalist auf der ganzen Welt unterwegs und trotzdem nirgendwo daheim ist. Dazu kommen: Walter Zuffi, der beste Kollege des Vaters aus dem Fussballclub; der schöngeistige Gymi-Lehrer Ruedi; und Helen, die als langjährige Haushaltshilfe der Familie besonders eng verbunden ist. Die Hauptpersonen jedoch treten nicht in Erscheinung: Vater Daniele, dessen Affären und Grenzüberschreitungen für alle unsagbar belastend sind; und seine dauerhaft an Migräne leidende Gattin Gerda. Im Herbst 1988 begann Ernst Burren an diesem Stoff der «Familie Fontana» zu arbeiten. Zuerst plante er, auf Anregung des Dramaturgen Hans J. Ammann, damals am Berliner Schillertheater tätig, ein Theaterstück auf Hochdeutsch zu schreiben. Nachdem sich dieses Vorhaben zerschlagen hatte, arbeitete der Autor in zwei verschiedenen Richtungen weiter. So entstand zuerst der 1990 erschienene Prosaband «Schneewauzer», und danach das Dialekthörspiel «Es Schiff vou Manne», das Charles Benoit 1991 im damaligen Berner Hörspielstudio inszenierte.
Das Schweizer Schulwesen im Umbruch. In seinem allerersten Hörspiel griff der schreibende Primarlehrer Burren 1972 eine damals neue Debatte auf, die bis heute unvermindert heftig andauert: Nach welchen Grundsätzen soll der Schulunterricht organisiert sein? Traditionelle Werte oder neue Konzepte? Es ist die übliche Jahresendsitzung der örtlichen Schulaufsichtsbehörde im November, mit altbekannten Traktanden wie: Verdankung, Anschaffungen, Rechnung, Diverses. Es ist aber auch die Sitzung, wo der allmächtige Präsident Bilanz zu ziehen pflegt, mit einseitig-eindeutigem Ergebnis: Die Leistung des Lehrkörpers sei bedenklich bis verheerend. Lauter junge, langhaarige Typen aus der Stadt, die statt Ordnung, Fleiss und Disziplin durchzusetzen die Kinder mit antiautoritären (darunter angeblich sogar anthroposophischen!) Methoden verwirren würden. Die vorhandenen Lehrer, die man seit 1968 in die Dörfer schickt, würden nichts taugen, man brauche für das nächste Schuljahr wieder neue, und vor allem: «normale». Dumm nur, dass auch zur damaligen Zeit schon ein akuter Lehrermangel herrschte in der Schweiz In seiner ersten Radioarbeit zeigte sich Ernst Burren unerschrocken experimentell, und ausserdem mit feiner Ironie begabt. Zwischen die dialogischen Sequenzen der zunehmend eskalierenden Sitzung sind literarische und gesellschaftstheoretische Zitate montiert, Lieder des Schulchores sowie Statements praktizierender Lehrkräfte – darunter der junge Peter Bichsel, ebenfalls ein literarisch tätiger Pädagoge aus dem Kanton Solothurn. Mit: Rudolf Stalder (Hans Ingold, Präsident der Schulkommission), Paul-Felix Binz (Fritz Klaus, Vizepräsident und Aktuar), Werner Röthlisberger (Paul Simmen, Kassier), Peter Zahnd (Franz Lehmann), Max Begert (Peter Meister), Ernst Mischler (Beat Roth), Hans Bill (Walter Jung), Marian Berger (Lehrkraft Ruth Graber), Christian Schmid (Lehrkraft Rolf Graf), Arthur Gloor (Lehrkraft Arthur Gloor), Wolfgang Reichmann (Sprecher der Zitate) Regie: Paul Roland Produktion: SRF 1972 Dauer: 50‘
Die bürgerliche Ruhe im Vier-Parteien-Haus ist jäh erschüttert und das Geschehene in der Waschküche versetzt Madeleine in grosse Unruhe. Verbirgt sich der Täter unter einem der Mieter? Und hatte er es in Wahrheit auf sie selbst abgesehen? Wer das Hörspiel am Radio hören will: Montag, 28.10.2024, 14.00 Uhr, Radio SRF 1 Die Tote in der Waschküche – ist Maria Schmid. Doch Madeleine ist erschüttert: kam es zu einer Verwechslung? Immerhin war es laut Plan ihr Waschtag und sie trug doch noch gestern einen ähnlichen roten Jupe wie die Tote. Dazu die anonymen Briefe und Blumen, die sie seit Tagen erhält – von einem Unbekannten, der in Liebe und Eifersucht zu zergehen scheint. Madeleine berät sich wie immer mit ihrer Freundin Annemarie. Wer im Haus hätte ein Motiv für den Mord? Etwa das ältliche Pärchen Schürr im Ergeschoss? Oder der schüchterne Herr Tomasi, von dem man nichts hört ausser seinem stundenlangen Klavierspiel? Gibt es möglicherweise einen illegalen Hausbewohner? Immerhin hat Madeleine einen Mann im Keller überrascht. Und wer ist der Unbekannte, den Frau Schürr beim Ums-Haus-Schleichen beobachtet haben will? Wovon Madeleine noch gar nichts weiss ist Marias angebliche Erbschaft und die dubiose Partnerschaftsvermittlung ihres heimlichen Geliebten Kurt Hübner Der zweite Teil des Hörspiels lässt auf jeden Fall an spannenden Entwicklungen nichts zu wünschen übrig. Mit: Yvonne Roth (Madeleine Habegger), Dori Grob (ihre Freundin Annemarie Rentsch), Margrit Winter (Frau Schürch), Hanspeter Otti (Herr Otti Schürch), Peter Freiburghaus (Herr Tomasi), Brigitte Bissegger (Frau Maria Schmid), Jodoc Seidel (ihr Mann, Herbert Schmid), Siegfried Meisner (Kurt Hübner), Pierre Rüegg (Herr Dupont), Yvonne Stoller (Blumenverkäuferin), Piero Bettschen (Postbote) sowie Franziska Von Arx, Micheline Herzog, Manuela Trapp, Stefan Heckel, Werner Schöni und Peter Zimmermann als Partygesellschaft und Cora Müller als Papagei Cora Tontechnik: Werner Feldmann - Regie: Charles Benoit - Produktion: SRF 1985 - Dauer: 39' Hier geht es zum Teil 1
Wissenschaftssatire und subversive Sprachspielerei. Und ein ironischer Blick in die volkstümelnde Schweizer Seele vom Spoken-Words-Künstler Michael Stauffer. Wer das Hörspiel am Radio hören will: Samstag, 26.10.2024, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur Der «Dichterstauffer» hat mitten im Zeitalter der Globalisierung mit ihrer Weltsprache Englisch und ihrem Ideal der totalen Mobilität des Menschen den letzten Vertreter eines aussterbenden Schweizer Dialekts erfunden – und diesen Dialekt erfand er gleich mit dazu. Die Hauptfigur Grolgis Ammels (gespielt von Stauffer selbst) lebt in seiner Heimatregion und pflegt deren Liedgut. Das Zuhause ist seine Welt, und subversiverweise lebt er völlig immobil. Natürlich ist er damit eine besondere Herausforderung für die ambitionierten Wissenschaftler Professor Hemmerli und Dr. Oberland. Denn die beiden wollen in ihrem internationalen Forschungsprojekt herausfinden, wie man uns alle noch mobiler und damit vielseitiger einsetzbar machen könnte. Der Zausel Grolgis scheint das perfekte Versuchskaninchen zu sein. Doch an dessen eigenwilligen Urlauten beisst sich die Wissenschaft die Zähne aus. Mit: Hans Schenker (Professor Hemmerli), Sebastian Rudolph (Dr. Oberland), Sibylle Courvoisier (Frau Dr. Olscha), Amido Hoffmann (Sprecher), Michael Stauffer (Grolgis Ammels) Musik: Michael Stauffer und Jürg Luchsinger - Tontechnik: Jack Jakob - Regie: Claude Pierre Salmony - Produktion: SRF 2002 - Dauer: 35
Berta und Marta sind Schwestern. Alt geworden, leben sie im Haus ihrer Kindheit. Die eine krank an den Füssen, die andere krank im Kopf, sind sie zwingend aufeinander angewiesen. Nachts, vor dem Einschlafen, erzählen sie sich Geschichten, harmlose und schreckliche, schöne und komische. Wer das Hörspiel am Radio hören will: Freitag, 25.10.2024, 20.00 Uhr, Radio SRF 1 Die beiden Schwestern schlagen die Zeit tot mit Schäfchen zählen, Gedanken tauschen, Träume erfinden, Gewitter beschwören. Dabei rufen sie längst vergangene Erinnerungen wach, philosophieren über Himmel und Hölle und über den Vollmond, rezitieren alte Sprüche und Lieder. Dazwischen nistet sich die Angst vor Einbrechern ein, und die Hoffnung auf den Schutzengel wird beschworen. Eine köstlich tragikomische Welt zwischen Schlafstube und Firmament. Mit: Trudi Roth (Berta), Regine Lutz (Marta) Aus der schwäbischen in die baseldeutsche Mundart übertragen von Lukas Holliger Tontechnik: Ueli Karlen - Musik: Pascal Steiner - Regie: Margret Nonhoff -Produktion: SRF 2009 - Dauer: 50
Mundartkrimi aus dem Berner Umland. Im Mehrfamilienhaus Rheinweg 15 findet die junge Madeleine bei ihrem Einzug alles in beruhigender Erwartbarkeit: Es gibt die tratschende Frau aus dem Erdgeschoss, den strengen Waschküchenplan, den Klavier spielenden Obermieter. Aber es gibt auch – einen Mord. Wer das Hörspiel am Radio hören will: Montag, 21.10.2024, 14.00 Uhr, Radio SRF 1 Arbeiten in der Stadt, leben auf dem Land. Madeleine ist mit ihrer Entscheidung zufrieden. Und auch die neuen Hausmitbewohner scheinen völlig in Ordnung zu sein – zumindest auf den ersten Blick. Dass Frau Schürch über jeden Bewohner Bescheid weiss und ihr Wissen auch mit jedem teilt, gehört genauso dazu wie regelmässiger Hausdienst und ein streng eingeteilter Waschplan. Doch bei genauerem Hinsehen kann man schon die Stirn runzeln. Wieso lebt Frau Schürch auf so grossem Fuss, wenn ihr Mann doch bis vor Kurzem noch verschuldet war? Ist Herr Tomasi wirklich nur ein verhuschter Pianist, oder gehen in seiner Wohnung seltsame Dinge vor sich? Wer schleicht seit zwei Tagen unerkannt ums Haus? Und vor allem: Wer schreibt Madeleine die anonymen Liebesbriefe? Das Hörspiel lässt sich viel Zeit, in die Hausgemeinschaft einzutauchen und bei jeder Partei hinter die geschlossene Wohnungstür zu schauen. Und da ist doch einiges an dreckiger Wäsche verborgen. Als es zu einem Mord im Haus kommt, scheint es an Tatverdächtigen nicht zu mangeln. Die Schweizer Autorin Barbara Luginbühl (1955–2002) hat zusammen mit dem Berner Theaterleiter, -regisseur und Autor Markus Keller (*1947) zahlreiche (Jugend-)Theaterstücke, Drehbücher und Hörspiele verfasst. Mit: Yvonne Roth (Madeleine Habegger), Dori Grob (ihre Freundin Annemarie Rentsch), Margrit Winter (Frau Schürch), Hanspeter Otti (Herr Otti Schürch), Peter Freiburghaus (Herr Tomasi), Brigitte Bissegger (Frau Maria Schmid), Jodoc Seidel (ihr Mann, Herbert Schmid), Siegfried Meisner (Kurt Hübner), Pierre Rüegg (Herr Dupont), Yvonne Stoller (Blumenverkäuferin), Piero Bettschen (Postbote) sowie Franziska Von Arx, Micheline Herzog, Manuela Trapp, Stefan Heckel, Werner Schöni und Peter Zimmermann als Partygesellschaft und Cora Müller als Papagei Cora Tontechnik: Werner Feldmann - Regie: Charles Benoit - Produktion: SRF 1985 - Dauer: 40 (Teil 1) Hier geht es zum Teil 2
Marlen ist Mitte vierzig, verheiratet und Mutter von zwei Söhnen. Daneben arbeitet sie im Museum als Aufseherin. Gelangweilt und enttäuscht von Ehe und Job, versucht sie aus dem alltäglichen Trott auszubrechen. Marlen ist verheiratet mit Mats. Zusammen haben sie zwei Söhne. Marlen und Mats haben sich nicht mehr viel zu sagen, und Marlen wird zunehmend unglücklich in ihrer Ehe. Auch in ihrem Job als Aufseherin im Museum fühlt sie sich nicht wirklich gefordert. Sie sehnt sich nach einem aufregenderen Leben, das nicht geprägt ist von erstickender Routine. Beim Feierabendbier in ihrer Lieblingsbar erzählt Marlen ihrem guten Freund Ben, einem ausgefallenen (Lebens-)Künstler, von ihrer Lebenskrise und dem Wunsch, ein neues Leben anzufangen. Ben hat seinerseits grosse Lebenspläne, er will endlich die richtige Frau treffen und mit seiner Kunst zu Ruhm und Geld gelangen. Da taucht plötzlich Gion, eine Ferienbekanntschaft von Marlen, in der Bar auf, und sowohl Marlen als auch Ben wittern ihre Chance, ein neues Leben anzufangen. Mit: Fabienne Hadorn (Marlen), Adrian Furrer (Mats), Rolf Sommer (Ben), René Schnoz (Gion) Musik: Alexius Tschallener - Tontechnik: Mirjam Emmenegger, Björn Müller - Regie: Kamil Krejci - Produktion: SRF 2019 - Dauer: 45
Eine Jugend in der Provinz. Es gibt die Schule, das Rumhängen und das Bowling am Samstagabend. Es gibt Jungs, und es gibt Mädchen, und dazwischen: Da gibt es (noch) nichts. Doch dann geht eine Tür auf – eine Autotür. Ein neuer Weg eröffnet sich, unheimlich und begehrenswert – wie die Zukunft Für die Hauptfigur von «Wir sind schön, für hässliche Leute» endet das Einsteigen in das Auto mit einer traumatischen Begebenheit. Das Leben danach wird eine wahre Odyssee: Auf der Suche nach einer eigenen Identität, nach einem Platz in der Gesellschaft, aber auch nach dem Mann, der hinterm Steuer sass – und Feind und Geliebter in einem ist. Und «Odyssee» ist das richtige Wort, denn das Stück ist voll von Referenzen an die griechische Antike, durchzogen mit einem Netz aus Symbolen und symbolträchtigen Figuren. Aber auch Nana Mouskouri spielt mit, die mit ihren Schlagern der Leitstern für die Suche ist. «Ein Schiff wird kommen, und das bringt mir den einen » Im Hörspiel sprechen ein Mann und eine Frau die Hauptfigur, und der Wechsel der Identitäten bringt verschiedene Lebensentwürfe, aber auch -erinnerungen mit sich. Dany Boudreault hat schon über das Thema Genderfluidität geschrieben, bevor es in aller Munde war. Er findet dafür poetische Bilder, die nicht die Grenzen der Sprache, sondern ihren Reichtum aufzeigen. Dany Boudreault (*1983) verbrachte seine Jugend im ländlichen Quebec, in Métabetchouan am Lac-St-Jean. Er studierte an der École nationale de théâtre in Montréal. Boudreault ist ein vielbeschäftigter Film-, Fernseh- und Theaterschauspieler, schreibt aber auch Gedichtbände und Theaterstücke. Nana Mouskouri war als Chanson-, Jazz- und Schlagersängerin ähnlich erfolgreich wie Madonna (was den Verkauf ihrer Platten angeht) und ist im deutschsprachigen Raum seit den 1970er-Jahren vor allem durch ihre Schlager bekannt geworden. Am 13. Oktober 2024 wird sie 90 Jahre alt. Mit: Hanna Plass und Julian Greis (Ich), Lina Hoppe (Anna), Dinah Hinz (Mutter), Martin Butzke (Fuchs) Aus dem Französischen von Wolfram Höll Musik: Ulrich Bassenge - Hörspielfassung: Susanne Janson und Wolfram Höll - Tontechnik: Tom Willen -Regie: Susanne Janson - Produktion: SRF 2018 - Dauer: 52
Die Leiche eines jungen Mannes wird in einer Kiste aus der Weser gefischt. Die Ermittler Johnathan Brooks und Yelda Üncan finden heraus, dass der Tote zu einem Geldwäschering gehört, der für anonyme Auftraggeber aus dem Internet arbeitet. Geldwäscherei ist ein immer grösser werdendes Phänomen in Europa. Offenbar werden nun auch in Bremen viele junge Leute dafür rekrutiert. Kommissar Johnathan Brooks will seinen kriminellen Bruder Marcus befragen, um mehr über diese Praktiken herauszufinden, aber der ist nicht auffindbar. Eine Botschaft auf Social Media macht eindeutig klar: Yelda und Johnathan bleibt wenig Zeit. Mit: Aysima Ergün (Yelda Üncan), Jeremy Mockridge (Johnathan Brooks), Jens Wawrczeck , Marcus Brooks), Oscar Hoppe (Chris), Julian Greis (Oskar), Riccardo Ferreira (Lukas), Vanessa Loibl (Jonna), Hans Löw (Zyklop 75), Christiane von Poelnitz (Geske), Julia Nachtmann (Rechtsmedizinerin/Frau 2/Sanitäterin), Michael Wittenborn (Moor-Paul), Brigitte Janner (Erna), Till Huster (Funker), Lennart Hillmann (Junge/Mann 1), Max Kurth (Mann 2), Alex Sophie Gut (Frau 1) Komposition: Christian Decker, Andreas Koslik - Regie: Janine Lüttmann - Produktion: RB für den ARD Radio Tatort 2024 - Dauer: ca. 50
Nach zwanzig Jahren Abwesenheit kehrt Jan zu seiner Mutter und seiner Schwester zurück, die auf dem Land ein einsames Gasthaus bewirtschaften. Jan möchte erkannt werden, ohne seinen Namen zu nennen. Wer das Hörspiel am Radio hören will: Samstag, 25.10.2024, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur Doch die beiden Frauen erkennen ihn nicht wieder und behandeln ihn wie einen gewöhnlichen Gast. In der Nacht kommt es infolge eines Missverständnisses zu einem Unglück – denn auch Mutter und Schwester tragen ein Geheimnis mit sich. «Das Missverständnis» entstand 1941 im besetzten Frankreich. Ich lebte damals unter dem Zwang der Umstände in den Bergen Mittelfrankreichs. Schon allein diese historische geografische Lage genügte, um die Art Klaustrophobie zu erklären, an der ich damals litt und die sich in diesem Stück spiegelt. Albert Camus Mit: Katja Reinke (Martha), Alexander Tschernek (Jan), Monica Gubser (Mutter) und Rebecca Klingenberg (Maria) Aus dem Französischen von Hinrich Schmidt-Henkel Tontechnik: Tom Willen - Hörspielfassung und Regie: Johannes Mayr - Produktion: SRF 2012 - Dauer: 48
Getunte Autos, Testosteron, ein Unfall, Fahrerflucht. Das Opfer der Raserei ist eine junge Velofahrerin. Die Ermittlungen der Mordkommission führen in die verschwiegene Szene der Autoposer – Männer in gefährlich aufgemotzten Sportwagen. Steht ihr teures Hobby im Zusammenhang mit Clan-Kriminalität? Wer das Hörspiel am Radio hören will: Freitag, 4.10.2024, 20.00 Uhr, Radio SRF 1 Den Fall übernimmt die türkischstämmige Kommissarin Ayla Ciftci. In ihrem Team ist auch ihr Ex-Freund Tobias, der sich im Rasermilieu auskennt. Ihr ungeklärtes Verhältnis belastet die an sich schon schwierigen Ermittlungen zusätzlich. Es gelingt zwar rasch, den Halter eines der involvierten Autos zu identifizieren. Der Boss eines libanesischen Familienclans bestreitet allerdings, selbst gefahren zu sein. Auch der Fahrer des zweiten Wagens wird aufgespürt, liegt jedoch tot vor einem Haus. Ist er vom Balkon gesprungen, oder wurde er gestossen? Die Polizei trifft auf eine Mauer des Schweigens. Mit: Meriam Abbas (Ayla), Serkan Kaya (Tobias), David Vormweg (Lars), Thomas Balou Martin (Klaus), Sahin Eryilmaz (Machmut), Jobel Mokonzi (Roxanna), Volkan Isbert (Berat), Johanna Gastdorf (Mutter), Steffen Reuber (Vater) Regie: Thomas Werner - Produktion: WDR 2022 - Dauer: 49' Erhard Schmied wurde 1957 in der Nähe von Frankfurt am Main geboren. Der studierte Psychologe schreibt seit 25 Jahren regelmässig Hörspiele, u. a. für den ARD Radio Tatort, ausserdem Drehbücher, Stücke fürs Kinder- und Jugendtheater und Prosa. Erhard Schmied lebt in Saarbrücken.
Was bedeutet Demenz für einen Betroffenen? Der Schriftsteller Urs Faes zeichnet diesen Prozess nach, aus rein subjektiver Perspektive, in einem vielschichtigen Monolog mit ZDF-Star Dietrich Hollinderbäumer. An sich ein Paradox, denn Demenz heisst Auslöschung, das Ende von Sprache, Bewusstsein, Ich. Wer das Hörspiel am Radio hören will: Freitag, 27.09.2024, 20.00 Uhr, Radio SRF 1 Als Ben das erste Mal bemerkt, dass ihm Wörter fehlen, beginnt er Buch zu führen. Es handelt sich, so Urs Faes, um «Aufzeichnungen eines Vergesslichwerdenden vor dem Vergessen». Sie dokumentieren das Anfangsstadium der Erkrankung, in der der Betroffene das Vergessen noch wahrnimmt und demzufolge seine Situation zu kaschieren versucht und öfter mit sich selber als mit anderen spricht. Es folgt die zweite Phase, einige Jahre später. Laut ärztlicher Diagnose ist die Krankheit ins mittlere Stadium übergegangen. Ben und seine Altersliebe Thea versuchen mit den immer komplizierteren und zunehmend quälenden Umständen ihres gemeinsamen und doch getrennten Alltags zurechtzukommen. Aber auch Witz und Komik stellen sich ein, manchmal auch unfreiwillig. In der dritten Phase verirrt, verzweigt und verliert sich Ben in sich selbst, bis schliesslich «Die Löscher» ihr stilles Werk vollenden. Für seine «Genesis des Vergessens» stützte sich Urs Faes auf Tagebucheinträge von Patientinnen und Patienten. Für ihn, den Schriftsteller, der aus diesem Material bereits den Roman «Untertags» (Suhrkamp 2020) entwickelt hat, stellt sich dabei die elementare Frage: «Was ist einer noch, wenn er die Wörter verliert?» Mit: Dietrich Hollinderbäumer (Ben), Doris Wolters (Thea), Jörg Pohl (Dr. Zuber), Kaija Ledergerber (Frau Traber), Päivi Stalder (Ulrike) Posaune: Matthias Muche - Komposition & Bassgitarren: Janko Hanushevsky - Tontechnik Aufnahmen: Björn Müller - Endmix: Michael Kube - Dramaturgie: Reto Ott - Textfassung, Montage und Regie: Jean-Claude Kuner - Produktion: SRF 2024 - Dauer: 51
Sine
absoluter Schwachsinn, schade für die vergeudete Lebenszeit
Sine
Unhörbare Kakophonie, typisch für Subventionskünstler.
Sine
Reine Zeitverschwendung: Wokes Gendertheater eines Subventions"künstlers", gut wenn die Zwangsgebühren endlich gestrichen werden.
Zara Zombi
Das ist das schlechteste was ich je gehört habe... Schade
Yemane
spannendes Kammerspiel