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Herbst 1929 - Schatten über Babylon
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Herbst 1929 - Schatten über Babylon

Author: radioeins (rbb)

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Der Berliner Autor und Regisseur Volker Heise erzählt in einer neuen Podcastserie zum Start der dritten Staffel von „Babylon Berlin“ über sechs Episoden hintergründig und spannend von den letzten goldenen Tagen der 20 Jahre: Die Zeit, bevor der Winter einbricht.
Im Herbst 1929 begegnen und beeinflussen sich zwei Lebensläufe, die unterschiedlicher nicht sein können: die Lebensläufe von Alfred Hugenberg, Verleger und völkischer Politiker, und von Marlene Dietrich, Schauspielerin und kommender Weltstar. Der eine Lebenslauf führt in das Dritte Reich, der andere führt nach Hollywood. Im Herbst 1929 verweben sie sich eng ineinander, während die Republik von politischen Verwerfungen geschüttelt wird. Die Gesellschaft ist polarisiert, eine Wirtschaftskrise droht.
12 Episodes
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Im Dezember scheitert das Volksbegehren gegen den Young-Plan deutlich. Hugenberg scheint geschlagen, die Republik gestärkt. Aber in der Weimarer Republik hat sich eine neue Front gebildet: aus den bürgerlichen Rechten und den Schlägern der NSDAP. Sie sollen für Hugenberg die Drecksarbeit machen. In Thüringen wird mit Wilhelm Frick das erste NSDAP-Mitglied Minister. In Babelsberg enden gleichzeitig die Dreharbeiten für den blauen Engel in Hugenbergs UFA-Studios.
Die blinde Wut (S2/E05)

Die blinde Wut (S2/E05)

2020-10-0928:372

Anfang November haben zehn Prozent der Wahlberechtigten dem Volksbegehren gegen den Young-Plan zugestimmt, es muss im Parlament verhandelt werden. Der Börsencrash hat Tod und Elend zur Folge. Die Arbeitslosenzahlen steigen, amerikanische Banken ziehen Geld aus Deutschland ab, Unternehmen und Kommunen geht langsam das Geld aus. Zur gleichen Zeit wird Berlin von einem Korruptionsskandal erschüttert.
Das ferne Beben (S2/E04)

Das ferne Beben (S2/E04)

2020-10-0925:551

Im Oktober ziehen dunkle Wolken auf, die Industrieproduktion stockt, der Welthandel beginnt zu lahmen, bei den ersten Banken kriselt es. Die Arbeitslosigkeit steigt, die Regierung ist nach Stresemanns Tod zerstritten. Der Verleger und Politiker Hugenberg macht internationale Verschwörungen verantwortlich für die aufziehende Krise und agitiert mit dem Nationalsozialisten Adolf Hitler gegen die Republik. Josef von Sternberg macht Marlene Dietrich gegen alle Widerstände zur Hauptdarstellerin in seinem neuen Film „Der blaue Engel“. Die UFA engagiert als Komponisten Friedrich Hollaender. Gedreht werden soll in den drei Sprachen für den internationalen Markt: deutsch, englisch, französisch. Ende des Monats beginnt eine schwarze Woche an der New Yorker Wall Street löst Panik aus. Bald wird das ferne Beben auch Berlin erreichen.
Filmregisseur von Sternberg glaubt seine Hauptdarstellerin gefunden zu haben: Marlene Dietrich. Doch er stößt auf Widerstand. Die UFA - Bosse legen ihr Veto ein und auch dem Star des Films, Emil Jannings, gefällt die Idee überhaupt nicht. Mit einer Gage von 250.000 Reichsmark verdient er zehn Mal so viel wie seine Kollegin. Mit dem frühen Tod von Gustav Stresemann verliert die Weimarer Republik ihren Außenminister und den wichtigsten Gegenspieler der Republikfeinde. Hugenbergs Zeitungen schießen schärfer gegen den Young-Plan als je und verbreiten Verschwörungstheorien. Ein Attentat erschüttert das Land: Neben dem Reichstag explodiert eine Bombe. Sie ist nicht die einzige.
Eine neue Zeit bricht an, der Bild wird laut: der Tonfilm erobert das Kino und das Radio macht den Zeitungen Konkurrenz - es ist schneller und man kann es hören. Hollywood-Regisseur Josef von Sternberg, der den ersten großen Tonfilm der UFA machen soll, hat einen Stoff für seinen Film gefunden, ein Drehbuch ist in Arbeit, der Film soll „Der blaue Engel“ heißen. Nur eine Hauptdarstellerin fehlt ihm noch. Von Marlene Dietrich hat er noch nie gehört. Medien-Mogul Hugenberg lässt vor den Toren Berlins in Babelsberg neue Studios bauen.
Spätsommer 1929 – Die Weimarer Republik feiert ihren zehnten Geburtstag. Außenminister Gustav Stresemann handelt mit den Alliierten den Young-Plan aus, der die deutschen Reparationszahlungen nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg endgültig regeln soll. Die Zeitungsstadt Berlin erlebt derweil ihre Blüte, denn in der Hauptstadt gibt es dutzende Tageszeitungen und unzählige Magazine für jeden Geschmack. Der einflussreiche Verleger und Monarchist Alfred Hugenberg, dem unter anderem auch die UFA gehört, verbündet sich mit dem aufstrebenden NSDAP-Politiker Adolf Hitler.
Die Drogen (S1/E05)

Die Drogen (S1/E05)

2018-09-2327:011

Berlin feiert. Aus ganz Europa kommen Besucher, um in das Nachtleben einzutauchen. Die Stadt gilt als freizügig, die Bars sind die ganze Nacht offen, Sex gibt es an jeder Ecke und Kokain auch. Aber die Stadt ist so arm, dass sie sich nicht einmal ihre Armut leisten kann. Kredite aus Amerika halten sie am Leben – bis die Blase an der Wall Street platzt und die Goldenen 20er Jahre am 3. Oktober ihr Ende finden. Das Spiel ist aus, aber wie geht es weiter?
In Berlin taucht ein neuer Frauentyp auf: unabhängig, berufstätig, Abenteuern aufgeschlossen. Sie arbeitet in Büros oder im Theater, sie ist Journalistin oder Ärztin und fordert ihre Rechte ein. Doch wenn sie schwanger wird, ist die Freiheit vorbei. Im Juli erhebt der Staatsanwalt Anklage gegen eine sogenannte Engelmacherin. Sie soll illegal Schwangerschaftsabbrüche vorgenommen haben. Der Prozeß beginnt.
Die Arbeiterparteien dominieren Berlin, SPD und KPD haben die Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung und auf der Straße. Die Stadt gilt als links, modern, kosmopolitisch. Aber die beiden Parteien sind sich seit der niedergeschlagenen Revolution 1918 gegenseitig der größte Feind. Ein Kampf unter Brüdern, der am 1. Mai seine nächste blutige Eskalation erfährt. Eine Reise in die proletarische Stadt, in das Arbeitermilieu, mit Blick nach Moskau und zur Weltrevolution, die jeden Tag kommen kann. Die Einen erhoffen sie, die Anderen fürchten sie.
Die Baracken (S1/E02)

Die Baracken (S1/E02)

2018-09-2323:573

In einer Laube in Lichtenberg, den Slums von Berlin, findet ein Mann seine ermordete Frau. Die Nachbarn berichten von Streit und Schlägen unter den Eheleuten. Der Mann wird verhört, er bestreitet die Tat. Eine Reise zur modernsten Mordkommission Europas, in das Leichenschauhaus an der Hannoverschen Straße und die Hinterhöfe der Stadt: zu enge Wohnungen, zu große Nähe unter Menschen. Aus Liebe wird Hass und aus Begehren wird Mord.
Die Kalte Stadt (S1/E01)

Die Kalte Stadt (S1/E01)

2018-09-2325:024

Der Winter hat Berlin fest im Griff. Im Januar wird eine Frau tot gefunden in ihrer Wohnung, Ursache unbekannt. Verschiedene Verlobte tauchen auf und verschwinden auch wieder. Zeugen behaupten, sie sei auf den Strich gegangen, aber die Schwester dementiert. Eine Reise zu den Gangs von Berlin, den Ringvereinen und ihren Ratten, und in das Viertel um den Schlesischen Bahnhof: die Menschen kommen an, sie erobern die Stadt oder werden von ihr verschlungen.
Der Regisseur und Autor Volker Heise ist bekannt durch "Schwarzwaldhaus 1902", "Abenteuer 1900 – Leben im Gutshaus", "Abenteuer 1927 – Sommerfrische", "Die kulinarischen Abenteuer der Sarah Wiener", "Matusseks Reisen", "24h Berlin – ein Tag im Leben" und und und... Sein neues Projekt hat er mit und für radioeins realisiert. Im Interview mit Nancy Fischer erzählt er, was Sie erwartet.