"Viele Menschen geben viel von sich preis, weil ihnen nicht bewusst ist, dass es auch gegen sie verwendet werden kann", sagt der Netzpolitiker Markus Beckedahl. Im DW Interview spricht er über Datenschutz und Datensicherheit. Digitale Kompetenz falle nicht vom Himmel, man müsse sie lernen.
Serap Güler ist Staatssekretärin für Integration in Nordrhein-Westfalen, und sie gehört zum Bundesvorstand der CDU. Wie empfindet sie die fremdenfeindlichen Übergriffe von Chemnitz? Auch die Rechten müssten sozialpolitisch integriert werden, sagt sie im DW-Interview.
"Ich bin nicht von ungefähr in der Kunst gelandet und nicht in der Politik", sagt Shermin Langhoff, Intendantin des Maxim Gorki Theaters Berlin. Über beides, Kunst und Politik, spricht sie im DW-Interview.
Gerald Knaus ist Mitbegründer der Europäischen Stabilitätsinitiative ESI. Seit den Balkankriegen befasst er sich mit Flucht und Migration. Ein Gespräch über die aktuellen Herausforderungen von Einwanderung und den UN-Migrationspakt.
Omid Nouripour kam mit 13 Jahren als Flüchtling aus dem Iran nach Deutschland. Heute sitzt er für Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag. Im DW-Interview spricht er darüber, wie Krieg eine Kindheit zerstören kann, wie er seinen Platz in Deutschland fand und wer ihm dabei geholfen hat.
Deutschland gilt wirtschaftlich und politisch als stärkste Nation Europas. Doch wie schon vor 100 Jahren gilt es zwar als kultureller Schöngeist, oft aber auch als rücksichtsloser Kraftprotz. Wie kann es heute den Ängsten von Nachbarn und Partner begegnen? Das erklärt der Historiker Andreas Rödder im DW Interview.
Der Politologe Alfred Grosser ist einer der wichtigsten Wegbereiter der Aussöhnung zwischen Frankreich und Deutschland. 100 Jahre nach dem Ende des "Großen Krieges": Wie nah sind sich Franzosen und Deutsche heute? Im DW-Interview erklärt er, warum Erinnern hierfür so wichtig ist.
"Vergeben können nur die Toten und die können nicht sprechen", sagt Leon Schwarzbaum. Er hat das Vernichtungslager Auschwitz überlebt und kämpft heute dafür, dass die Wahrheit nicht vergessen wird, spricht in Schulen und öffentlichen Veranstaltungen über die schlimmste Zeit seines Lebens. "Das bin ich den Toten schuldig, denn ich habe das Glück gehabt zu überleben", sagt er im DW Interview.
Vier Jahre lang war Franziska Schreiber die rechte Hand der Ex-AfD-Vorsitzenden Frauke Petry. Schreiber ist ausgestiegen und rechnet in ihrem Buch "Inside AfD" mit der Partei ab. Sie sagt, die AfD sei eine gefährliche von "Rechtsradikalen dominierte Partei".
"Die Menschen in Ostdeutschland fühlen sich schlecht behandelt, also deklassiert", sagt Bodo Ramelow, Regierungschef in Thüringen und Deutschlands erster Ministerpräsident der Linkspartei. Im DW Interview erklärt er, warum Rechtspopulismus und der Aufstieg der AfD nicht nur ein ostdeutsches Problem sind.
Mit dem Historiker und Sozialdemokraten Peter Brandt sprach DW über eine gespaltene Gesellschaft in Deutschland, die Zukunft der SPD und die Beziehung zu seinem Vater, dem ehemaligen Bundeskanzler Willy Brandt.
Afrika stand von Beginn an im Fokus seiner Arbeit als Entwicklungsminister. Im DW-Interview der Woche plädiert Gerd Müller für Kooperationen "auf Augenhöhe". Dafür müssten auch die Partnerländer "selber mehr leisten".Partnerschaftlich und auf Augenhöhe. Von diesen Prinzipien soll sie sich leiten lassen, die künftige Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Afrika. Ganz Afrika? Nicht unbedingt, stellt Gerd Müller (CSU) im DW-Interview der Woche klar: "Armutsbekämpfung, ja, das überall. Aber ich habe den neuen Ansatz gesetzt: Es geht um Reformen in den Partnerländern, mit denen wir unsere Zusammenarbeit vertiefen." Man könne mit Afrika nicht in der ganzen Breite zusammenarbeiten und müsse stärker differenzieren als bislang, sagte der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung am Sonntag im DW-TV. Daher wolle man sich fortan auf Partnerländer konzentrieren, die glaubwürdige Bereitschaft zu Reformen erkennen ließen: "Die Afrikaner müssen selber mehr leisten", so Müller. Von den 54 afrikanischen Staaten sei etwa ein Drittel auf sehr gutem Weg, die Korruption zu bekämpften, die Menschenrechte einzuhalten und "Good Governance" umzusetzen, sagte Müller. "Das führt auch dann zu wirtschaftlichem Aufschwung, Prosperität." Der Kolonialismus und seine Folgen Allerdings, räumte der Minister ein, seien viele Afrikaner nach ihren Erfahrungen als Objekte europäischer Kolonialpolitik zunächst einmal skeptisch gegenüber europäischen Initiativen. Das zeigte sich zum Beispiel in den Verhandlungen um ein Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den fünf afrikanischen Ländern Tansania, Burundi, Kenia, Ruanda und Uganda. Bereits Ende Februar dieses Jahres hatte sich Staatschef John Magufuli deutlich gegen solche Verträge ausgesprochen: "Für mich ist das eine Form des Kolonialismus. Sie sind schlecht für unser Land." Auch die Abgeordneten im tansanischen Parlament hatten dagegen gestimmt. Mit Tansanias Nein dürfte das ganze Abkommen platzen. Und viele Politiker und Akteure der Zivilgesellschaft dürften darüber erleichtert sein. Denn sie zweifeln am grundsätzlichen Sinn der Idee, da sich ungleiche Partner gegenüber stünden. Einerseits öffnet die Europäische Union ihre Märkte für Produkte aus afrikanischen Ländern. Im Gegenzug müssen die afrikanischen Staaten ihre Märkte aber ebenfalls zu einem großen Teil für Waren aus Europa öffnen. Dafür bekommen sie zwar mehrjährige Übergangsfristen. Aber, anders als die EU-Politiker glauben die afrikanischen Staats- und Regierungschefs nicht, dass durch freien Handel mehr Wohlstand in Afrika entsteht. Am Ende, so die Sorge, könnten die heimischen Produzenten gegen die europäischen nicht bestehen und würden aus dem Markt gedrängt. Darum stimmten zuletzt eine ganze Reihe afrikanischer Länder gegen das geplante Freihandelsabkommen. "Ihr wisst wie euer Weg ist" Die Bundesregierung will nun einen Ansatz verfolgen, der sich, so die Hoffnung, nicht des Kolonialismus verdächtig macht. Vom Dialog der Zukunft habe er konkrete Vorstellungen, sagt Müller: "Afrika und jedes Land muss seinen eigenen Weg gehen." Ihren Weg habe die Afrikanische Union in ihrem Zukunftsplan "Afrika 2063" verabschiedet. "Den müssen wir einfordern, und dann können wir unterstützen." Aber nur wenn die Führungseliten den Reformbedarf einsähen, lasse sich an Zusammenarbeit und Förderung denken. Zu diesen Reformen zählt Müller ganz wesentlich auch die volle Teilhabe der Frauen: "Afrikas Frauen sind der ganz entscheidende Schlüssel zum Erfolg." Für neue Standards in der Zusammenarbeit mit Afrika sei es höchste Zeit, zeigt sich Müller überzeugt. Mit den vielen afrikanischen Migranten in Deutschland sei "das Thema auch in den Wohnzimmern" angekommen. Umso dringender sei, dass man politisch nicht nur umdenken, sondern auch entsprechend handeln müsse: "Wir können nicht den afrikanischen Kontinent für unseren Wohlstand ausbeuten, dabei aber die Ressourcen und die Menschen und die Natur, und Afrikas Jugend und Bevölkerung in Armut zurücklassen." Beginn einer neokolonialen Phase Genau so aber, sagt Müller, agierten in Afrika derzeit neue Mächte: "Im Augenblick startet eine Phase des Neokolonialismus, also neue Strukturen in der Zeit der Globalisierung. Wir sehen, wie die Chinesen und andere in Afrika auftreten." Er selbst, so Müller, habe diesen Auftritt in Mosambik beobachtet. Dort engagierten sich etwa China, Indien und Japan: "Ressourcenausbeutung ohne Transparenzstandards, ohne Investitionen vor Ort, weder in die Jugend des Landes noch Abgaben oder Steuern, die dem Land zugutekommen." Das ungleiche Verhältnis zeigte sich Einschätzungen von Experten zufolge beim siebten China-Afrika-Kooperationsabkommen am Montag dieser Woche in Peking. Viele Sätze in der Rede des chinesischen Staatsoberhaupts begannen mit "China hat beschlossen". Das klang nicht unbedingt nach der Partnerschaft auf Augenhöhe, die die Teilnehmer beider Seiten beschworen. Der Gipfel war ein "großer diplomatischer Sieg" für China, sagt etwa Tom Bayes, China-Experte beim Forschungsinstitut MERICS. "Trotz Rhetorik wie 'Bruderschaft' und 'Win-Win' war es offensichtlich, dass China sich gegenüber seinen afrikanischen Partnern als Vorbild präsentiert hat, dem sie folgen sollten", sagte Bayes der DW. Deutsche Industrie "wacht auf" Insgesamt, so Entwicklungsminister Gerd Müller, müsse man mit China einen Dialog führen. "Wir haben ein Zentrum für nachhaltige Entwicklung mit den Chinesen auf den Weg gebracht, um nachhaltige Projekte umzusetzen." Ein Beispiel sei etwa eine neue, große Brücke in Mosambik - "von deutschen Ingenieuren konstruiert, von den Chinesen finanziert". Für die deutsche Industrie, deutet Müller an, sei Afrika ein sehr profitabler Markt - vorausgesetzt, sie passe ihre Produkte den Bedürfnissen vor Ort an. Das gelte etwa für die deutsche Automobilwirtschaft. Er freue sich, so Müller, dass die nun "aufwache und umsteuere". Sichtbare Zeichen wie das VW-Engagement in Ruanda gebe es bereits, konstatiert Müller: "In den nächsten sechs bis acht Jahren werden 300 Millionen Autos in Afrika verkauft werden - und ich freue mich nicht, wenn ich dort nur Toyotas und nur Koreaner sehe und keine deutschen Autos." Auch der Handel mit Afrika soll ausgebaut werden. Auf ihrer gemeinsamen Ghana-Reise hätten Bundeskanzlerin Merkel und er Kooperationsverträge unterzeichnet. Die Kontakte sollen im Oktober auf einer Investorenkonferenz in Berlin fortgesetzt werden. Die Bereitschaft sei da, sagt Müller: "Die Wirtschaft ist aufgewacht." Die Regierung sei damit befasst, die Rahmenbedingungen für Investitionen zu verbessern. Die Bevölkerung des Kontinents werde sich absehbar verdoppeln. "Das wirft ganz neue Fragen auf, etwa im Hinblick auf Ernährung und Energie. Und wir haben die Lösungen: Technologie und Wissenstransfer." Deutschland könne die Probleme lösen. "Und wir können eine Win-Win-Situation schaffen."
Veye Tatah, geboren und aufgewachsen in Kamerun, engagiert sich in Deutschland mit dem Verein "Africa Positive" für ein Afrikabild jenseits von Krieg und Krisen. Über Hoffnungen für Afrika und das schwere Erbe der Kolonialzeit spricht sie im DW-Interview.
Niklas Frank ist der Sohn jenes Mannes, der als Hitlers Generalgouverneur im besetzten Polen verantwortlich war für die NS-Vernichtungslager im Land. Niklas Frank hat seine Vergangenheit schonungslos aufgearbeitet - die Deutschen aber hätten es nicht, sagt er im DW-Interview.
"Nicht Grenzen müssen geschützt werden, sondern Menschen", fordert Stefan Schmidt im DW-Interview. Er war 2004 selbst festgenommen worden, nachdem er als Kapitän der "Cap Anamur" 37 Flüchtlinge aus dem Meer gerettet hatte. Heute ist er Flüchtlingsbeauftragter in Schleswig-Holstein.
"Wer sich in unserer Gesellschaft bewegen will, muss auch unsere Geschichte kennen und unsere Sensibilität was den Antisemitismus angeht", betont der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung Felix Klein. Bei Verstößen "dürfen wir null Toleranz zeigen und müssen ganz klar die Härte unseres Gesetzes anwenden", sagte er im DW Interview.
„Juden in Deutschland geht es gut, sie werden gehört“, sagt der Politologe und Autor David Ranan. Im Vergleich zu Muslimen seien sie eine bevorzugte Minderheit. Ein Gespräch über das weite und steinige Feld des Antisemitismus.
Die Anwältin und Imamin Seyran Ates hat in Berlin die liberale Ibn Rushd-Goethe Moschee gegründet. Seither erhält Ates Hassmails und Morddrohungen. Schon 1984 überlebte sie nur knapp einen Anschlag - und hört nicht auf für die Menschen- und Frauenrechte zu kämpfen. Was treibt sie an?
"Ich kämpfe dafür, dass Europa sein humanistisches Erbe nicht verspielt ," sagt Gyde Jensen. "Menschenrechtsrechtspolitik ist mehr als Symbolpolitik", betont die FDP-Politikerin. Und deswegen könne der Appell aus Deutschland an die europäischen Partner nur lauten: "Mehr Europa und eine gemeinsam abgestimmte Flüchtlingspolitik".
Der NSU-Prozess - eines der längsten und wichtigsten Strafverfahren der Bundesrepublik - geht zu Ende. Neun Männer türkischer und griechischer Herkunft sowie eine Polizistin wurden damals getötet. Was bedeutet das Verfahren für die Familien der Opfer? Darüber spricht der Rechtsanwalt Mehmet Daimagüler im DW-Interview.