Kontinent

Europathemen - vielschichtig, vielfältig und breitgefächert. Hintergrundberichte unserer Korrespondenten aus ganz Europa, längere Reportagen und Interviews. Europa, das ist nicht nur Politik, da gibt es Kultur und Kulturen, Zeitgeistiges, Trendiges, das Leben eben. Auch das findet Platz bei Kontinent.

Long live the king – Ist König Charles III. ein Monarch mit Zukunft?

Der Tod von Königin Elisabeth II. hat ihn am 8. September vergangenen Jahres zum König gemacht: Charles III.. Mit dem Tod seiner Mutter ist ein royales Zeitalter zu Ende gegangen und nach 70 Jahren gibt es nun einen neuen König. Einen der nicht immer unumstritten und sonderlich beliebt war und der die Monarchie mit seinen 74 Jahren nun dennoch in die Zukunft führen soll. Am 6. Mai werden König Charles und Queen Camilla nun in der Westminster Abbey feierlich gekrönt. Rund um diesen historischen Termin stellen sich viele Fragen, z.B. wie verankert die Monarchie im Vereinigten Königreich noch ist, wie Charles die Zukunft gestalten will und wie die koloniale Vergangenheit die Monarchie einholt?Außerdem geht es - etwa ab Minute 30 - um den Kampf um das immer knapper werdende Gut Wasser in Frankreich.

05-02
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Im Herzen getroffen und mit Herz dabei - Vier Jahre Wiederaufbau nach dem Brand von Notre-Dame

Am 15. April 2019 wurde Frankreich mitten ins Herz getroffen. Die Kathedrale Notre Dame von Paris brannte lichterloh. Seit vier Jahren bauen über 300 Steinmetze, Zimmerleute, Restauratoren ihr weltberühmtes Nationalheiligtum mit viel Herz wieder auf. Dafür haben 340.000 Menschen aus 150 Ländern über 800 Millionen Euro gespendet. Auch in Deutschland. ARD-Reporter haben die Renaissance der Kathedrale seit April 2019 begleitet und nehmen Sie mit auf eine akustische Zeitreise. Außerdem geht es - ab Minute 30 - um Klubràdiò. Das wohl letzte unabhängige Info- und Talkradio Ungarns, politisch und dezidiert nicht auf regierungstreuem Kurs.

04-18
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"Der geheimnisvolle Künstler - Auf Vermeers Spuren"

Er ist eines der letzten Geheimnisse der Kunstwelt: Der niederländische Maler Jan Vermeer. 1632-1675 hat er in der niederländischen Stadt Delft gelebt. Niemand weiß genau, wie viele Gemälde sein Werk umfasst, es sind wohl nur 30 bis 40. 28 Gemälde des holländischen Meisters sind bis Anfang Juni im Amsterdamer Rijksmuseum zu sehen - und der Andrang ist riesig. Kurz nach der Eröffnung waren über 450.000 Eintrittskarten für Jan Vermeer verkauft. Für die Kunstwelt ist es eine Jahrhundert-Ausstellung, denn die Werke sind Leihgaben von Sammlungen und Museen aus aller Welt. Seit ihrer Entstehung waren wohl noch nie so viele Vermeer-Bilder nebeneinander zu sehen. Und der Maler selbst gibt immer noch Rätsel auf: Niemand weiß genau, wie viele Gemälde sein Werk umfasst. Und dann ist da ja noch die ewig offene Frage: Wen hat Vermeer gemalt? Wer war "Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge"? Diesen Fragen gehen wir ab Minute 20 nach. Zunächst geht es um Wiederaufstieg und die Radikalisierung der österreichischen FPÖ.

04-11
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Frieden gebracht, politische Krise nicht gelöst - 25 Jahre Karfreitagsabkommen in Nordirland

Das Karfreitagsabkommen vom 10.04.1998 war damals ein kleines Wunder: Es brachte den Frieden in den nördlichen Teil der irischen Insel, nach Jahrzehnten der Gewalt. Aber der Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten, zwischen Anhängern und Gegnern der Zugehörigkeit Nordirlands zum Vereinigten Königreich, war damit natürlich nicht einfach erledigt. Er wurde jedoch in politische Strukturen eingehegt, in denen die Auseinandersetzung friedlich geführt und letztlich auch inhaltlich befriedet werden sollte. Doch zuletzt hat diese komplexe politische Konstruktion Risse bekommen. Wegen besonderer Regeln und dem Streit um das Nordirland-Protokoll wird eine Regierungsbildung im nordirischen Parlament blockiert. Wie kam es zu dem Abkommen, ist es noch aktuell, wie sehen die Menschen den Identitätskonflikt zwischen "Republikanern" und "Loyalisten"? Welche Zukunft hat Nordirland? Außerdem schauen wir etwa ab Minute 19 der Sendung ausführlich auf die anhaltenden Proteste gegen die Rentenreform in Frankreich.

04-04
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Die namenlosen Toten von der EU-Außengrenze: Rechtsmediziner am Fluss Evros in Griechenland

Der Rechtsmediziner Pavlos Pavlidis versucht, toten Migranten an der EU-Außengrenze ihren Namen zurückzugeben - auch damit Angehörige Gewissheit über deren Schicksal erlangen. Reporter Rüdiger Kronthaler hat den griechisch-türkischen Grenzfluss Evros besucht und dokumentiert, wie vor Ort das Trauma auch für die Angehörigen nicht enden will.Außerdem: Ein Wallfahrtsort erfindet sich neu: Lourdes im "Post-Corona-Modus"

03-21
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Westbalkan - zwischen Aufbruch und Rückschritt

Kaum eine Region in Europa hat eine so bewegte Geschichte, wie der Westbalkan. Die sechs Staaten, die aus der Konkursmasse des ehemaligen Jugoslawiens hervorgingen, kämpfen seit Jahrzehnten mit internen Problemen und Streitigkeiten untereinander. Dabei geht es um Grenzen, Sprachen und gegenseitige politische Anerkennung. Gleichzeitig hat die Region einen beispiellosen Aufschwung erlebt, eine Annäherung an die Europäische Union und ihre eigenen kleinen Wirtschaftswunder. Wohin steuert der Westbalkan - in neues Chaos, oder eine blühende Zukunft?Oliver Soos hat ein Land besucht, das oft aus dem Fokus der europäischen Öffentlichkeit gerät - weil es dort eigentlich so schlecht gar nicht läuft: Das kleine Montenegro. Seit sich das Land 2006 vom Nachbarn Serbien trennte, ist es hier bergauf gegangen. Doch Montenegro sucht noch immer seine nationale Identität, seine Alleinstellungsmerkmale - und das ruft auch Nationalisten auf den Plan. Gleichzeitig liegt der kleine Adriastaat im Mittelpunkt der geopolitischen Konflikte dieser Zeit. Zwischen dem westlich geprägten Europa und russischen Einflusssphären. In welche Richtung bewegt sich das Land, und welche Hürden hat es noch zu überwinden? Ein Panorama eines vergessenen Fleckchen Europas.Ein Nachbarstaat Montenegros macht dagegen derzeit viele Schlagzeilen: Das Kosovo. 15 Jahre ist die Republik inzwischen alt, noch immer wird sie nicht von allen Staaten anerkannt. Insbesondere mit Serbien kriselt es ständig, die Grenzstreitigkeiten beschäftigen regelmäßig auch die Europäische Union als Vermittler. Wie begeht das Land seinen Geburtstag, und welche Zukunft steht ihm bevor? Silke Hahne schaut genauer hin.Und dann ist da noch Bosnien - ein Land, das wie kein anderes auf dem Balkan von ethnischen Konflikten geprägt ist. Besonders die Serben im Land pochen auf ihre Eigenständigkeit und schlagen immer mehr nationalistische Töne an. Auch in einer Reihe von neuen Gesetzen und Verordnungen, die die Eigenständigkeit der serbischen Kultur betonen. Nun soll es in einer umstrittenen Gesetzesänderung auch der Meinungsfreiheit an den Kragen gehen.

03-14
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Jenseits des Büllerbü-Syndroms - Das südschwedische Småland

Småland ist eine fast perfekte Mischung aus Kunst und Kultur mit seinen 5.000 Seen und Flüssen, den vier Nationalparks und 400 Naturschutzgebieten und den Kulturreservaten.Die Smålander gelten als Tüftler und Erfinder, als Kreative mit hohem unternehmerischem Geist. IKEA-Gründer Ingvar Kamprad war Smålander, der Wissenschaftler Carl von Linné ebenfalls. Die berühmteste Smålanderin aber war Astrid Lindgren. Seit fast 70 Jahren werden ihre Kinderbücher ins Deutsche übersetzt und von Generation zu Generation weitergegeben und gelesen.Unser Schweden-Bild einer intakten Natur weit weg von Großstädten und Industrieansiedlungen ist das Bild einer Welt, in der Erwachsene, Kinder und Tiere im Einklang mit der Natur zusammenleben und sich arrangieren, indem der Mensch selbst herstellt, was er wirklich braucht, ist im Wesentlichen von Lindgrens Büchern geprägt: "Michel aus Lönneberga", "Pippi Langstrumpf" oder "Die Kinder aus Bullerbü", was übersetzt so viel wie "Lärmdorf" bedeutet. Ein ehemaliger Direktor des Goethe-Institutes in Stockholm hat für diese Schweden-Sehnsucht vor rund 15 Jahren den Begriff des "Büllerbü-Syndroms" geprägt – mittlerweile ist er als "Bullerbysyndromet" vom schwedischen Sprachrat offiziell in seinen Wortschatz aufgenommen worden. Bullerbü ist eine Idee und kein Ort, das Schweden-Bild der Deutschen von Faszination geprägt.Aber in Småland kennen sie auch Geschichten des Scheitern, der Armut und Auswanderung und sie erzählen, warum die Sommerhäuser hier tatsächlich so wichtig sind, warum sie rot-weiß gestrichen sind und das besondere Rot ein Abfallprodukt des Bergbaus ist.

03-07
42:07

Zeitenwende – Ein Jahr russischer Angriffskrieg gegen die Ukraine

Über Wochen wurde spekuliert und gewarnt. Die einen wollten nicht glauben, dass Kreml-Chef Wladimir Putin einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine befiehlt, die anderen waren überzeugt, dass er auch davor nicht zurückschrecken wird. Am 24. Februar 2022 war es dann tatsächlich so weit. Russische Truppen griffen von mehreren Seiten an, versuchten die Ukraine zu überrennen und die Hauptstadt Kiew zu besetzen. Die Ukrainer setzen sich so heftig zur Wehr, dass diese Pläne schnell scheiterten. Nun dauert der Krieg ein Jahr. Und dieses vergangene Jahr brachte viele Schreckensmeldungen von blutigen Gefechten vor allem im Osten der Ukraine, von Gräueltaten etwa aus Butscha oder vom Beschuss des AKW Saporischschja. Heute kämpfen die Ukrainer noch immer gegen die Invasoren, auch mit Waffen und anderer Hilfe aus dem Westen, der sich – vor allem zu Beginn - so einig gezeigt hat wie selten. Wir schauen auf die Ereignisse in der Ukraine, die Lage in Russland und auf Veränderungen und Debatten in Ländern wie Polen, Schweden und der Schweiz.

02-22
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Das ist kein Zufall! - Valencia, Welthauptstadt des Designs

Die drittgrößte Stadt Spaniens blickt auf eine jahrhundertelange Handwerks- und Gestaltungstradition zurück. Hier wurde das erste Buch in spanischer Sprache gedruckt, bis heute wird hier die Kunst der Keramik gepflegt und darüber nachgedacht, was gutes Leben ausmacht – z. B. viel Grün in einer Stadt am Meer, in der es im Sommer regelmäßig über 40 Grad heiß wird. Bis 2030 will Valencia klimaneutral sein – und treibt seinen Stadtumbau kontinuierlich seit Jahrzehnten voran. Ein Rundgang durch eine Stadt mit Geschichte(n). Außerdem: Kreta - Die neue Insel der digitalen NomadenLüttich - Wo für Georges Simenon alles begann

02-14
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Blaues Herz Europas - Das albanische Vjosa-Tal könnte Nationalpark werden

Die Vjosa in Albanien gilt als Europas letzter großer wilder Fluss. Viele Jahre lang haben Naturschützer im In- und Ausland gegen Pläne der Wasserkraftindustrie gekämpft, den einzigartig unberührten Fluss zur Energiegewinnung zu nutzen. Albaniens Ministerpräsident Edi Rama kündigte im Sommer letzten Jahres an, die insgesamt neun Staudammprojekte zu stoppen und den Vjosa-Fluss zum Nationalpark zu erklären. Beworben wird der Fluss Vjosa schon jetzt als das "blaue Herz Europas". 270 Kilometer wilder Fluss, aber der Weg bis zum Nationalpark ist dennoch noch weit.Außerdem schauen wir ab Minute 24 auf den Boom von kosmetischen Operationen in der Türkei. Auch aus Deutschland kommen viele Kunden, um sich die Augen zu lasern oder Haare verpflanzen zu lassen.

02-07
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Beinahe brillant - Antwerpens Diamantenviertel 20 Jahre nach dem großen Raub

Dass der Raub schnell aufgeklärt wird, ist dem Zufall und einem wütenden Waldbesitzer zu verdanken. Die Welthauptstadt der Diamanten kann sich vom Ansehensverlust erholen. Aber sie kämpft mit Herausforderungen, gegen die Kameras und Stahltüren nicht helfen: die Globalisierung und neue Technologien. Ermittler, Zeugen und Fachleute aus der Branche kommen zu Wort in der Reportage von Jakob Mayr.Außerdem: Streit um Windkraft – Reportage von der Deutsch-Französischen GrenzeArolsen Archiv - Rückgabe geraubter Besitztümer an die Nachfahren von NS-Opfern

01-24
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60 Jahre Elysée - Wirtschaftsmotor France-Allemagne

Deutschland und Frankreich sind wirtschaftlich eng verzahnt. Gemeinsam erwirtschaften sie 40 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der EU. Kein anderes Land investiert mehr in Frankreich als Deutschland! Der Wirtschaftsmotor schnurrt also. Dabei geht die Zahl der Deutsch-Französisch lernenden Schüler immer geringer. Weitere Themen: UNESCO-Architekturhauptstadt Kopenhagen und eine mutige Schule in Transnistrien.

01-17
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Zeman geht, aber wer kommt? - Vor der Präsidentschaftswahl in Tschechien

In Tschechien findet am 13. und 14. Januar die Direktwahl des Staatsoberhaupts statt. Nach seinen maximal zwei erlaubten Amtsperioden wird der umstrittene Präsident Milos Zeman aus dem Amt ausscheiden, so viel steht fest. Sonst ist allerdings noch vieles unklar. Zeman selbst hat – sehr unpräsidial - den populistischen Ex-Ministerpräsidenten Andrej Babis zu seinem Wunsch-Nachfolger erklärt. Der Milliardär und Großunternehmer Babis war von Ende 2017 bis Ende 2021 tschechischer Regierungschef. Gerade ist er in einem Gerichtsverfahren um Betrug bei EU-Subventionen überraschend freigesprochen worden. Er zählt zu den Wahlfavoriten. Die beiden anderen sind der ehemalige Nato-General Petr Pavel und die ehemalige Rektorin der Universität Brünn, Danuse Nerudova. Alle anderen Kandidaten liegen in den Umfragen deutlich hinter dem Führungstrio, die wiederum jeweils nur einige Prozentpunkte trennen. Ab Minute 20 schauen wir nach Irland, das vor 50 Jahren in die damalige EWG eingetreten ist und sich seitdem wirtschaftlich und gesellschaftlich sehr verändert hat. Ab Minute 30 geht es in die Europäische Kulturhauptstadt Elefsina (auch bekannt unter dem Namen Eleusis) in Griechenland.

01-10
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Temeswar und Veszprém - Europas Kulturhauptstädte 2023 in Rumänien und Ungarn

Österreichisch, ungarisch, serbisch – und schließlich rumänisch. Temeswars Geschichte ist wechselhaft. Lange lebten hier auch viele deutschsprachige Menschen, nämlich die Banater Schwaben. Seine Multikulti-Geschichte merkt man Temeswar bis heute an. Genauso wie den unbändigen Willen, stets neu aufzubrechen in ein besseres Leben. So wie 1989, als Temeswar die blutige Rumänische Revolution einleitete. Im Jahr 2023 ist Temeswar, wie es auch der deutsche Bürgermeister der Stadt nennt, Europäische Kulturhauptstadt. Genauso wie das ungarische Veszprém. Dort hat man sich mit dem nahen Balaton/Plattensee zusammengetan- und lockt jetzt auch mit Natur, Weinbaugebieten, gutem Essen. Als "Provence" oder "Toskana" Ungarns will nun auch europaweit punkten.

01-03
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Big Five am Fjord - Kulturmeile Oslo

Nach der Fertigstellung des Astrup-Fearnley-Privatmuseums hat die Stadt zunächst eine neue Hafenpromenade mit viel Platz angelegt. Vor über 10 Jahren wurde dann die neue Oper fertiggestaltet. Östlich des Opernhauses steht nun auch das Munch-Museum, daneben die Deichman'sche Bibliothek, die größte öffentliche Bibliothek Norwegens. Außerdem hat das Nationalmuseum in der Bjørvika-Bucht sein neues Zuhause gefunden. Ein Eldorado nicht nur für Kunst- und Architekturfreunde (Barbara Renno SR 2022)

12-21
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Nach Serbien oder Europa - Wohin strebt der Kosovo?

Der Kosovo ist unabhängig, die Regierung will das Land in die EU führen. Die – mehrheitlich albanische - Bevölkerung sieht es ähnlich. Im Norden des Landes leben jedoch viele Menschen, die sich als Serben bezeichnen. Sie wollen die Unabhängigkeit des Kosovos nicht anerkennen und sehen das Gebiet immer noch als Teil Serbiens. Eine sehr angespannte Unsicherheit für das ganze Land. Ab Minute 30 haben wir noch zwei Tipps für die Winterzeit: den Deutschen Weihnachtsmarkt in Birmingham und Überwintern auf Kreta.

12-13
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Neue Energie, alte Energie - Warum Frankreich auf Kernkraft und Windräder setzt

Eine davon könnte der Ausbau erneuerbarer Energien sein. Neuland für Frankreich, das seine Potentiale lange nicht ausgeschöpft hat. Nun soll das Tempo verdoppelt werden, vor allem entlang der Kanalküste herrscht Goldgräberstimmung unter Energieunternehmen die vor allem in die Windkraft investieren. Die soll ganz explizit keine Ablösung der Kernenergie einläuten, sondern eines Tages eine verlässliche Ergänzung darstellen. Beide Energieformen haben ihre Befürworter und Kritiker vor Ort, doch der Ausbau schreitet mit schnellen Schritten voran. Julia Borutta berichtet aus Nordfrankreich, wo Windräder neben Reaktortürmen entstehen und beides nicht unbedingt als Widerspruch zueinander wahrgenommen wird.Und wir schauen nach Nordeuropa. Dort, in Helsinki, sollte vor einigen Jahren ein neues Aushängeschild entstehen: Eine finnische Dependance des amerikanischen Guggenheim-Museums. Für viele Städte wäre das eine Auszeichnung, nicht aber für die finnische Hauptstadt. Selbstbewusst lehnte sie das Projekt nach Jahren das Planung ab. Die Gründe: Zu wenig Transparenz, Sorge um das Stadtbild, ein befürchteter Ausverkauf der finnischen Kulturszene an einen amerikanischen Investor. Helsinki kann es sich leisten - die Stadt hat eine der höchsten Museumsdichten Europas. In Finnland werden Museen als anti-elitär und Gemeingut verstanden. Nun soll es einen Nachfolger für die Guggenheim-Pläne geben, ein Museum für Architektur. Barbara Renno hört nach, was alles geplant ist.

12-06
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Klimakrise in den Alpen – der Rhonegletscher verabschiedet sich

Die vielleicht sichtbarsten Zeugen der Klimakrise sind in Europa die Gletscher. Für die Schweizer Gletscher war 2022 ein "katastrophales Jahr", berichtet die Akademie der Naturwissenschaften Schweiz. Sämtliche Rekorde der Eisschmelze wurden gebrochen. Rund drei Kubikkilometer Eis gingen verloren. Besonders drastisch zeigt sich der Verlust am Rhonegletscher im Kanton Wallis. Seit dem 19. Jahrhundert wird dort als Touristenattraktion jedes Jahr eine Eisgrotte in den Gletscher geschlagen. Möglich ist das nur noch, weil das Eis mit Textilplanen vor dem Schmelzen geschützt wird. Doch hinter der künstlichen Eishöhle zerfällt die Gletscherzunge. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der ETH Zürich erforschen und dokumentieren den Rückzug des Rhonegletschers schon lange. Seit dem Herbst 2021 hat das ARD-Studio Zürich das Team bei den Messungen auf dem Rhonegletscher immer wieder begleitet. Die massive Eisschmelze in diesem Jahr hatten auch die erfahrenen Glaziologen nicht für möglich gehalten. Ab Minute 29 schauen wir dann noch auf den 70. Jahrestag des Europäischen Parlaments und darauf wie die Schweizer Metropolregion Basel Stadtentwicklung auf allen Ebenen betreibt und was wir davon lernen können.

11-22
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Grenzgänger – Tödliche Politik an Europas Außengrenzen?

Gleich zu Beginn geht es diese Woche um den Sendestart der BBC vor 100 Jahren. Wir beleuchten Geschichte und Gegenwart der britischen Rundfunkinstitution. Ab Minute 15 dann folgendes Thema: Am 24. Juni spielen sich dramatische Szenen am Grenzzaun in Melilla ab. Dort, zwischen der spanischen Exklave und Marokko, versuchen fast 2000 afrikanische Migranten die meterhohen Stacheldrahtzäune zu überwinden. Nach offiziellen Angaben sterben mindestens 23 Menschen, mehrere Hundert werden verletzt. Augenzeugen beschreiben den Vorfall wie eine Schlacht zwischen Migranten und Sicherheitsbeamten. Die Gewalt an Europas einziger Landgrenze mit Afrika im Königreich Marokko sorgt international immer wieder für Schlagzeilen. Die Tragödie von Melilla hat aber die bislang tödlichste Bilanz, die jemals bei derartigen Versuchen verzeichnet wurde. Madrid und Rabat sehen die Schuld für die Tragödie bei kriminellen Menschenhandelsnetzwerken. Die Kritik an möglichen Menschenrechtsverletzungen bleibt dagegen verhalten - auch in Europa. Zu sehr ist die Grenzpolitik in Nordafrika zum politischen Pulverfass geworden.

11-15
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Gegen gesellschaftliche Spaltung - ARD-Themenwoche "Wir gesucht! Was hält uns zusammen?"

Die Frage nach dem Zusammenhalt der Gesellschaft wird dabei nicht nur in Deutschland immer öfter gestellt. Auch in anderen europäischen Ländern rückt das Thema immer mehr in den Fokus. "Einigkeit macht stark", behauptet etwa das belgische Nationalwappen. Oft ist aber von der "gespaltenen Nation" die Rede, wenn es um das kleine Königreich geht – und das liegt auch daran, dass sich Flamen und Wallonen oft in gegenseitiger Abneigung begegnen. Weniger um Sprach- oder Volksgruppen als vielmehr um gesellschaftliche Fraktionen geht es Daniel Rycharski in Polen. Er sagt, er sei zwischen Paradoxen aufgewachsen: ein schwuler Künstler auf dem polnischen Dorf, der mit seinen Skulpturen und Installationen regelmäßig empfindliche Themen wie Kirche, Armut und eben Homosexualität berührt. Rycharski ist trotzdem geachtet, als "einer von uns". Um Zusammenhalt geht es auch in Wroclaw, früher Breslau (im Podcast ab Minute 22). 2016 war die niederschlesische Stadt im Südwesten Polens Europäische Kulturhauptstadt. Begonnen hat der Prozess der Neu-Findung bereits gut ein Jahrzehnt davor und hat Wroclaw von außen betrachtet zum beliebten Reiseziel gemacht. Der wahre Erfolg aber wirkt bis heute nach innen – in die Stadtgesellschaft und ihr Selbstverständnis, möglichst viele partizipieren und gestalten zu lassen und vielfältigen Interessen und Zielen Raum zu geben.

11-08
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