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Kunst und Gesellschaft
Kunst und Gesellschaft
Author: Dorothee Siegelin-Berz
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© Dorothee Siegelin-Berz
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Intro: Worum geht es in diesem Podcast ?
Kunst ist nicht das „Sahnehäubchen“, kein Accessoire, sondern essentieller Bestandteil einer zivilisierten Welt, Ausdruck unserer Überzeugungen und Gefühle, unseres Verhältnisses zur Gesellschaft und zur Welt. Darüber hinaus bietet sie einen Freiraum, in dem ohne Einschränkungen gedacht und allerlei ausprobiert werden kann. Im Podcast werden diese Zusammenhänge an unterschiedlichen Beispielen alter und neuer Kunst und Architektur besprochen.
Ich würde mich freuen, wenn dieser Podcast auch ein Ort des Austausches wird! dorotheesiegelin@gmail.com.
Kunst ist nicht das „Sahnehäubchen“, kein Accessoire, sondern essentieller Bestandteil einer zivilisierten Welt, Ausdruck unserer Überzeugungen und Gefühle, unseres Verhältnisses zur Gesellschaft und zur Welt. Darüber hinaus bietet sie einen Freiraum, in dem ohne Einschränkungen gedacht und allerlei ausprobiert werden kann. Im Podcast werden diese Zusammenhänge an unterschiedlichen Beispielen alter und neuer Kunst und Architektur besprochen.
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Das16.Jahrhundert war eine Zeit der großen politischen,gesellschaftlichen und religiösen Umbrüche, Kriege und Epidemien wüteten. Zeitgenossen hatten den Eindruck von Unruhe, Angst, Verlassenheit, Unbehaustheit. Dies spiegelt sich in neuen künstlerischen Konzeptionen und Raumdarstellungen.Literatur:Gustav René Hocke, Die Welt als Labyrinth, 1957https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Giulio-romano-fall-of-the-giants-fresco-in-the-sala-dei-giganti-palazzo-del-te-1530-1532.jpghttps://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Self-portrait_in_a_Convex_Mirror_by_ParmigianinoFolgenSie mir gerne auf Instagram: https://www.instagram.com/dorotheesiegelin/oder kontaktieren Sie mich unter: dorotheesiegelin@gmail.com.
Der Maler und Bildhauer Georg Baselitz (* 1938) wuchs in der vernichteten Umwelt und in der zerbrochenen Welt-Ordnung des Zweiten Weltkrieges auf. In großformatigen, figürlichen, expressiven Bildern stellt er überlebende Antihelden in einer kaputten Umgebung und einer orientierungslosen Welt dar.Literatur:Georg Baselitz, Die Helden, Ausstellungskatalog, Städel Frankfurt 2016Vielen herzlichen Dank an das Städel und die Galerie Ropac für die Unterstützung und die Überlassung des Fotos!Folgen Sie mir gerne auf Instagram: https://www.instagram.com/dorotheesiegelin/ oder kontaktieren Sie mich unter: dorotheesiegelin@gmail.com.
Banker, engagierter Bürger, Philanthrop, Humanist und Machtpolitiker: Cosimo de’ Medici (1434-64) war eine schillernde Gestalt, die 30 Jahre lang nicht nur die Geschicke seiner Familie, sondern auch wesentlich seiner Heimatstadt Florenz bestimmte. Er war einer der bedeutendsten Kunstmäzene seiner Zeit und erkannte die Möglichkeit von Kunst als Medium von Öffentlichkeitsarbeit.
Literatur: Volker Reinhardt, Die Medici, 2022. Dem Buch sind auch die Zitate entnommen.
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Seit der Renaissance wurde Natur als Ort der Freiheit und des Rückzuges verstanden, als eine Art Gegenwelt, in der man ohne Einschränkungen leben kann. Im 18.Jahrhundert entwickelte sich einhergehend mit der Aufklärung und Industrialisierung ein neues Naturverständnis: gerade die wilde, nicht zivilisierte Natur wurde entdeckt und geschätzt. In einer Zeit, die als immer schneller empfunden wurde, sah man im Wandern eine entschleunigte Möglichkeit, der Natur und der Welt zu begegnen. Entlegene Orte fernab der Zivilisation dienten KünstlerInnen und Philosophen als Orte des Rückzugs.
Heute gilt C.D.Friedrichs „Mönch am Meer“ als Meisterwerk. Zur Entstehungszeit war es ein höchst ungewöhnliches und, was Inhalt und Form anbelangt, ein absolut neuartiges und verstörendes Bild. Heinrich von Kleist kam es bei der Betrachtung des Bildes 1810 so vor, „als ob einem die Augenlider weggeschnitten wären“.
Literatur: Werner Hofmann, C.D.Friedrich, Naturwirklichkeit und Kunstwahrheit, 2015
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Caspar_David_Friedrich_-_Der_Mönch_am_Meer_-_Google_Art_Project.jpg
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Peter Paul Rubens (1577 – 1640) war nicht nur einer der erfolgreichsten Künstler seiner Zeit, er arbeitete auch viele Jahre im Diplomatischen Dienst , wo er unter anderem mit Friedensmissionen beauftragt war. 1637-38 malte er das Bild „Die Folgen des Krieges“ als Warnung und Zeitdiagnose.
https://en.wikipedia.org/wiki/Consequences_of_War#/media/File:Los_horrores_de_la_guerra.jpg
Literatur: Martin Warnke, Rubens: Leben und Werk, 2011
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Schon immer standen die Künste im Dienst der Inszenierung und Selbstdarstellung von Berühmtheiten. Nie zuvor stand aber ein so großer Apparat an Künstlern, Dichtern, Bildhauern und Architekten zur Verfügung um ein Bild, oder, moderner ausgedrückt, ein „Image“ eines Herrschers zu kreieren und nie zuvor wurde so systematisch daran gearbeitet. Das Schloss Versailles ist der gebaute Rahmen für die höfische Gesellschaft, die gesamte Anlage von Versailles einschließlich des Gartens Symbol des Absolutismus.
Literatur: Norbert Elias, Die höfische Gesellschaft, 1969
Peter Burke, Ludwig XIV, Die Inszenierung des Sonnenkönigs, 2005
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Heute spreche ich mit der Künstlerin Lartesia über den Text
„Leichtigkeit“ aus den amerikanischen Lektionen von Italo
Calvino, über die Rolle von Form und Inhalt in der Kunst und über
die Leichtigkeit in der Kunst und im Leben. Calvinos Text entstand
1984 anlässlich einer Einladung zu einer Vorlesungsreihe in Harvard.
Lartesia wurde in Rom geboren und lebt und arbeitet in Salzburg und
Rom.
Literatur:
Italo Calvino, Lezioni americane, erstmals erschienen 1988.
Die deutsche Ausgabe ist unter dem Titel „Sechs Vorschläge für das
nächste Jahrtausend“ erschienen.
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Mit meinem heutigen Gast spreche ich über Kunst und Wissenschaft als
Mittel der Erkenntnis und des Verständnisses von Welt, über Hegel, Duchamp und Henri Poincaré. Prof. Steinvorth ist emeritierter Professor für Philosophie an der Universität Hamburg.
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In seinem Buch „Die Errettung des Schönen“ (2015) stößt derPhilosoph Byung-Chul Han eine Diskussion zur Frage der Schönheit im Zeitalter von brazilian waxing, iPad und iPhone an. Die Arbeiten des Künstlers Jeff Koons sind für ihn Inbegriff des „Glatten“,einer Ästhetik, die für ihn Ausdruck unserer Zeit ist und die erkritisiert.
Hier zwei links zu Jeff Koons:
https://en.wikipedia.org/wiki/Balloon_Dog
https://de.wikipedia.org/wiki/Jeff_Koons
Die Zitate zu Koons stammen aus dem Buch von Han.
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Heute spreche ich mit Prof.Holler über Parallelen zwischen Kunst und Wissenschaft und über die Frage, ob Wissenschaftler Künstler sein sollten. Manfred J.Holler war Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Hamburg mit Forschungsschwerpunkten und Publikationen u.a. zur Spieltheorie und zur Kunst.
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Heute unterhalte ich mich mit dem Medizinstudenten Phillip Kleymann über
Chirurgen und Künstler und die Frage, was Kunst und Medizin verbindet bzw. unterscheidet.
Hier links zu den besprochenen Bildern:
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Anatomie_des_Dr._Tulp
https://printed-paintings.de/products/leinwand-auf-keilrahmen-anh-c3-a4nger-20von-20jan-20joest-20von-20kalkar-ab49
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2022/23 fand in der Fondazione Prada in Mailand die großartige
Ausstellung „Recycling Beauty“ statt. Es ging um Wiederverwendung
und Interpretation antiker Objekte über die Jahrhunderte. Die
Ausstellung warf einen neuen, erweiterten Blick auf den Begriff „
Renaissance“. Gleichzeitig ist das Thema „Recycling“ heute,
beispielsweise in der Architekturdebatte, von großer Aktualität.
Literatur:
„Recycling Beauty“, Ausstellungskatalog Fondazione Prada, 2023
Das
einführende Zitat von Miuccia Prada und Patrizio Bertelli ist dem
Katalog entnommen. Übersetzung DeepL
Falls
Sie Fragen, Kommentare, Anregungen haben, kontaktieren Sie mich gerne
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Der britischen KünstlerBanksy ist weltberühmt, trotzdem gelang es ihm bis zum heutigen Tageanonym zu bleiben. Er macht Kunst nicht für Museen oder Galerien,
sondern für die Straße und möchte mit neuartigen Mitteln ein breites Publikum ansprechen, das nicht im Bildungsbürgertum verankert ist. Seine Kunst ist frech, witzig und politisch hochmotiviert.
Literatur:
Stefano Antonelli und Gianluca Marziani, Banksy, 2022
Die Zitate sind dem Katalog entnommen.
Falls
Sie Fragen, Kommentare, Anregungen haben, kontaktieren Sie mich gerne
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Seit der Renaissance gab es reiche und berühmte Künstler:
Michelangelo beispielsweise war mit 24 Jahren eine Berühmtheit und
bekam enorme Honorare. Seit den sechziger Jahren reagierten Künstler
wie Andy Warhol, Jeff Koons, Damien Hirst oder Banksy auf eine durch
Massenmedien und Massenkonsum veränderte Welt, schufen ein neues
Bild des Künstlers und definierten Berühmtheit neu. Ist heute Luxus
und Berühmtheit ein Gut für Alle ?
Literatur:
Brassai, Gespräche mit
Picasso, 1985, Klaus Honnef, Andy Warhol, 1999
Die Zitate von Jeffs Koons, Damien Hirst und Banksy sind dem Katalog
„Banksy“ von Stefano Antonelli und Gianluca Marziani, 2022,
entnommen
Falls
Sie Fragen, Kommentare, Anregungen haben, kontaktieren Sie mich gerne
unter: dorotheesiegelin@gmail.com.
In der Renaissance wird ein antiker Gedanke wiederbelebt: die Idee des
Ruhmes. Nicht nur im christlichen Sinne, sondern auch durch Ruhm kann
man unsterblich werden. Seit dem 15. Jahrhundert und bis in unsere
Zeit wurden und werden Triumphbögen und prachtvolle Mausoleen zum
Ruhm einzelner Persönlichkeiten errichtet. War Ruhm früher ein
exklusives und rares Gut, kann heute im Prinzip jeder über Social
Media Berühmtheit erlangen. Aus Ruhm für die Ewigkeit wurde
Berühmtheit für einen Moment.
Abbildungen aller erwähnten Objekte sind im Internet leicht zugänglich. Hier
zwei links zum Thema:
https://www.stern.de/lifestyle/leute/promis-im-urlaub--wo-die-stars-jetzt-ihre-ferien-geniessen_30566056-30566058.html
https://www.youtube.com/watch?v=kbMqWXnpXcA
Die Zitate von Jeffs Koons und Banksy sind dem Katalog „Banksy“ von
Stefano Antonelli und Gianluca Marziani, 2022, entnommen.
Mantegna war Hofmaler in Mantua, ein Versprecher.
Falls Sie Fragen, Kommentare, Anregungen haben, kontaktieren Sie mich
gerne unter: dorotheesiegelin@gmail.com.
Heute habe ich einen Gast: Phillip Kleyman, kunstinteressierter Laie und
Podcast Hörer der ersten Stunde. Er hat einige Fragen vorbereitet,
die ihm beim Hören des Podcast kamen.
Falls auch Sie Fragen, Kommentare, Anregungen haben, kontaktieren Sie mich
gerne unter: dorotheesiegelin@gmail.com.
Erst im Zuge der Renaissance wurde das, was wir heute mit dem Begriff
„Kreativität“ beschreiben, als zentraler Bestandteil von Kunst
angesehen. Im frühen 20.Jahrhundert dachten Künstler und
Wissenschaftler über Kreativität nach; insbesondere die
Surrealisten versuchten Mittel bereitzustellen, mit deren Hilfe man
Kreativität und damit auch neue Formen der Kunst erschließen kann.
Heute ist Kreativität eine Art Leitbild der Gesellschaft: jeder soll
möglichst kreativ sein. Im Zeitalter von KI bekommt die Frage „Was
ist Kreativität“ neue Bedeutung.
Literatur:
Martin Warnke, Der Hofkünstler, 1996
Andreas
Reckwitz, Die Erfindung der Kreativität, 2012
Ich würde mich freuen, wenn dieser Podcast auch ein Ort des Austausches
wird! Sie können mich gerne per Email kontaktieren unter:
dorotheesiegelin@gmail.com.
"Ist
das Kunst?", so fragt sich mancher Besucher beim Besuch von
Ausstellungen. Anfang des 20. Jahrhunderts geriet die Kunst in eine
Krise, in deren Folge eine riesige Erneuerungs- und
Aufbruchsbewegung stattfand. Die Mittel der Kunst und der
Kunstbegriff veränderten sich, gleichzeitig entstand eine große
Unsicherheit, was heutzutage Kunst sei und was nicht. Der
amerikanische Philosoph Nelson Goodman schlug vor, die Frage: „Was
ist Kunst?“ durch die Frage „Wann ist Kunst?“ zu ersetzen.
Literatur:
Nelson Goodman, Weisen der Welterzeugung, 1978
Das
einleitende Zitat stammt von Herbert Molderings, Kunst als
Experiment, 2006
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In Italien gab es in der Renaissance eine ganze Reihe von Männern, die als Söldnerführer zu extremem Reichtum gekommen waren, sogenannte „condottieri“. Zu ihnen gehörte Federico da Montefeltro (1422-82),Herzog von Urbino. Obwohl er in der Durchsetzung seiner Ziele nicht gerade zimperlich und durch das Kriegshandwerk so reich geworden war, hielt er enorme Stücke auf Kunst und Bildung und baute Urbino zu einem der schönsten, kultiviertesten und blühendsten Herzogtümer seiner Zeit aus.
Literatur:Bernd Roeck, Andreas Tönnesmann, Die Nase Italiens, 2005
(diesem Buch entstammen auch die Zitate)
Baldassare Castiglione, Il Libro del Cortegiano, 1528




