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Lebenswelten

Author: radio3 (Rundfunk Berlin-Brandenburg)

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Sinnliche Reportagen, nüchterne Analysen, Porträts von lebenden und historischen Persönlichkeiten, philosophische Betrachtungen existenzieller Themen, kritische Berichte zu aktuellen Fragen, sowie Lebensberatung und Aufklärung.
58 Episodes
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Nach § 218 begeht eine Frau, die eine Schwangerschaft abbricht, eine strafbare Handlung, auch wenn diese innerhalb bestimmter Fristen und nach einer Beratung straffrei bleibt. Nicht nur Frauenrechtlerinnen fordern, Abtreibungen zu legalisieren, auch die Kommission zur Reform des § 218 kommt zu dem Schluss, dass die Regelung durch das Strafrecht nicht haltbar sei. Wie stehen die Chancen für die geplante Reform und was hieße das für die Gesellschaft?
Die schwarzen Wähler

Die schwarzen Wähler

2024-06-0226:45

Afro-Amerikaner waren bei Wahlen immer eine Bank für die Demokraten. Aber in diesem Jahr scheint die Unterstützung zu bröckeln. Ein Problem für Präsident Joe Biden. Umfragen deuten darauf hin, dass der wahrscheinliche Kandidat der Republikaner, Donald Trump, immer mehr schwarze – vor allem junge Männer – überzeugen kann. Woran liegt die offenbar gestiegene Unzufriedenheit mit Demokraten?
Das Vertrauen in die Demokratie hat für Britt Heydenreich und Christian Siegel Risse bekommen. Die Krankenschwester fühlt sich mit ihrer Haltung etwa zum Impfen oder zur Familie in Politik und Medien immer weniger repräsentiert. Der Künstler hat einst als Teil der DDR-Opposition die Demokratie mit erkämpft und bemüht sich nun als Stadtrat um deren Überleben. Wie gehen sie mit der Haltung des Anderen um?
Biologisch ein Mädchen, aber gefühlt ein Junge? Transident zu sein ist heute normaler als noch vor einigen Jahren. Der Weg zum Outing bleibt für viele Jugendliche trotzdem schwer. Auch Eltern ringen mit dem richtigen Umgang. Gerade beim Thema Transgender wirken gesellschaftliche Normvorstellungen immer noch stark. Aber auch die steigende Akzeptanz für sexuelle Vielfalt erzeugt neue Erwartungen. Ist queer cooler als hetero?
In einer evangelisch-reformierten Gemeinde in Halle an der Saale beten deutsche Mitglieder zusammen mit Geflüchteten aus dem Iran. Viele von ihnen sind ehemalige Muslime, die erst in Deutschland zum Christentum konvertiert sind, denn Apostasie steht im Islam unter Strafe. Wie funktioniert das Miteinander zwischen den einheimischen und den neuen Christen?
Eine Hebamme ist Zeugin eines großartigen Moments: Das Neugeborene liegt in den Armen seiner glücklichen Mutter. Doch manchmal endet das Leben des Kindes bereits vor, während oder kurz nach der Geburt. Clarissa Schwarz ist Hebamme und Bestatterin zugleich. Sie begleitet betroffene Familien und hilft ihnen, Abschied von einem Kind zu nehmen, das sie nie kennenlernen durften.
Die große Liebe hat Dirk noch nicht gefunden. Doch auf Zärtlichkeit muss er nicht verzichten. Der Single hat Kuschelparties für sich entdeckt: Treffen, bei denen sich Menschen anfassen, kraulen und in den Armen liegen. Immer mehr junge Leute fühlen sich einsam, Kontakt findet oft nur noch digital statt. Dabei brauchen wir menschliche Berührungen und Körpererfahrungen, um uns zugehörig zu fühlen.
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine ist auch für die jüdischen Gemeinden in Deutschland eine große Herausforderung. Rund 30.000 ukrainische Flüchtlinge haben sie seit Kriegsbeginn beraten, versorgt oder aufgenommen. Der engagierte Einsatz hat einen besonderen Grund: Fast jeder zweite Jude in Deutschland ist selbst ukrainischer Herkunft und als Kontingentflüchtling eingewandert.
Liebe, Sex und Zärtlichkeit sind urmenschliche Bedürfnisse. Doch für Menschen mit Behinderung ist es nicht einfach, ihre Sexualität leben zu können und Nähe zu sich selbst und anderen zu spüren. Manche brauchen Unterstützung bei der Partnersuche. Für andere ist Sexualbegleitung der richtige Weg, um der Lust nachzugehen.
Immanuel Kant ist bekannt für sein anspruchsvolles Werk über menschliches Erkennen und vernünftiges Handeln. Doch der Philosoph der Aufklärung, der am 22.04.1724 in Königsberg geboren wurde, führte auch ein gastfreundliches Haus. Bei gutem Essen und Wein führte er dort mit Gästen aus ganz Europa leidenschaftliche Streitgespräche, zum Beispiel über die Idee einer universalen Friedensordnung. Ein fiktives Salongespräch mit Immanuel Kant anlässlich seines 300. Geburtstags.
Rund eine Million ukrainische Geflüchtete leben in Deutschland, ein Fünftel davon sind Männer. Nach zwei Jahren Krieg fragen sich viele, wie es weitergehen soll. Neben Alltagssorgen droht die Mobilisierung für die Armee. Für ukrainische Männer ist das ein moralisches Dilemma: Für die Heimat kämpfen und das Leben riskieren? Oder lieber im sicheren Deutschland für Frau und Kinder sorgen?
Als der weiße Arzt sie zur Abtreibung drängte, wagte die 17-jährige Liz es nicht, zu widersprechen. Doch die Kanadierin vom indigenen Volk der Anishiwabe begriff erst Jahre später, warum sie keine Kinder bekam. Ein Senatsbericht belegt: Tausende indigene Frauen sind in Kanada nach der Eugenik Gesetzgebung über Jahrzehnte hinweg gegen ihren Willen sterilisiert worden. Und auch wenn es die Gesetze nicht mehr gibt – es passiert bis heute.
Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz verzeichnet jedes Jahr weniger Mitglieder. Die Gemeinden sind überaltert, viele müssen fusionieren. Auf dem Land ist dieser Wandel besonders deutlich: Pfarrstellen werden gestrichen, es gibt weniger Gottesdienste, die Wege zur Kirche werden länger für die Gläubigen. Im Lausitzer Braunkohlerevier ist Pfarrer Benjamin Liedtke für sechs Gemeinden zuständig – bald werden es noch mehr sein.
"Geheimnis des Glaubens" ruft der Priester bei der Eucharistiefeier. Nach der Lehre der katholischen Kirche werden Hostie und Wein in seinen Händen zu Leib und Blut Christi. Doch während die Frage, ob Hostie und Wein tatsächlich zu Fleisch und Blut werden, die Kirchen jahrhundertelang bis ins Detail beschäftigte und spaltete, lässt sie die meisten Gläubigen heute kalt. Was einst Heil und Erlösung versprach, wird heute auch mal ganz profan als "Feierabendmahl" zelebriert. Von Michael Hollenbach
Ohne Blut kein Leben – daher ist es in den Religionen so besonders. Im Judentum liegt auf dem Blut ein strenges Tabu, es macht unrein. Im Christentum dagegen hat es erlösende Kraft. Bis weit in die Neuzeit hinein wurde der Tod Jesu am Kreuz blutig ausgemalt und beim Abendmahl heißt es „Christi Blut für dich vergossen“. Das macht heute auch den Christen zunehmend Unbehagen. Der Faszination am Blut hat es nicht geschadet. Blut bleibt geheimnisumwoben, gruselig, lebensnotwendig.
Vier Fünftel der Pflegebedürftigen in Deutschland werden zu Hause gepflegt. Meist sind es Frauen, die diese Aufgabe stemmen, beruflich zurückstecken und zwischen Fürsorge und Selbstsorge zerrissen sind. Erleichterungen für den Pflegealltag bietet die Pflegekasse, doch für viele sind die bürokratischen Hürden zu hoch. Daran hat auch die Pflegereform 2023 wenig geändert.
Israel bombt den Gazastreifen in Schutt und Asche, Putin führt Krieg gegen die Ukraine: Der Wunsch nach Rache und Vergeltung führt seit Menschengedenken zu brutalsten Verbrechen und unzähligen Opfern. Wie setzen sich die Religionen mit dem archaischen Gefühl auseinander? Und wie lässt sich dessen verheerende Wirkung eindämmen und vielleicht sogar konstruktiv nutzen?
Am 11. März 2004 explodierten in vier voll besetzten Madrider Vorortzügen zehn Sprengsätze. Der schwerste Terroranschlag in der Geschichte Spaniens, verübt von islamistischen Terroristen. Fast 800 Jahre lang stand die iberische Halbinsel unter muslimischem Einfluss. „Al-Andalus“ gilt als Paradebeispiel eines friedlichen Miteinanders. Wie ist es heute um die muslimische Minderheit bestellt?
In Berliner Haftanstalten treffen Menschen unterschiedlicher Herkunft aufeinander. Die Gefängnisseelsorge in der JVA Tegel übernehmen daher nicht nur die Kirchen, auch für Muslime, Aleviten und Juden, sowie für Zeugen Jehovas gibt es religiöse Angebote. Mit welchen Erwartungen wenden sich die Häftlinge an ihre Seelsorger? Fallen die Antworten je nach Religion unterschiedlich aus?
Cottbus hat eine selten erzählte Einwanderungsgeschichte und ein wesentlicher Teil davon ist schwarz: Von Vertragsarbeitern aus sozialistischen Bruderländern wie Mosambik und Angola, die 1989 nach Hause geschickt wurden, bis hin zu afrikanischen Studierenden, die heute in Cottbus wohnen und arbeiten. Wie lebt es sich als Schwarzer Mensch in der zweitgrößten Stadt Brandenburgs mit dem wenig weltoffenen Image?
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