Literatur aktuell

Die Welt der Literatur - Neuerscheinungen und Empfehlungen zum Wiederlesen.

Mircea Cărtărescu: "Theodoros"

Bevor Mircea Cărtărescu mit seinen international gefeierten Romanen die Literaturwelt eroberte, hatte sich der 1956 in Bukarest geborene Autor in Rumänien bereits als Lyriker einen Namen gemacht. Inzwischen gilt er längst als wichtigste Stimme des rumänischen Postmodernismus und wird als Kandidat für den Literaturnobelpreis gehandelt. Unzählige Auszeichnungen hat er erhalten, den Leipziger Buchpreis für Europäische Verständigung, den Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur, den Thomas-Mann-Preis, vom Berliner Haus der Kulturen der Welt den Internationalen Literaturpreis. Sein neuer Roman, ist 672 Seiten stark und trägt den Titel "Theodoros". Frank Dietschreit hat ihn gelesen.

09-25
07:53

Tobias Roth zu seinem neuen Buch "Welt der Renaissance: Rom"

Die Renaissance als europäische Kulturepoche in der Zeit des Übergangs vom Mittelalter zur Neuzeit hat bahnbrechende neue Perspektiven gegenüber dem Mittelalter hervorgebracht. In drei Jahrhunderten schufen Gelehrte und Künstler bedeutende Werke in Literatur, Bildhauerei, Malerei und Architektur. Charakteristisch für das Menschenbild in der Renaissance war die Vielfalt der individuellen Entwicklungsmöglichkeiten. Diese Epoche und eine der beeindruckendsten italienischen Kulturmetropolen porträtiert Tobis Roth in "Rom" in seiner Reihe „Welt der Renaissance“.

09-24
08:39

Ulrike Draesner: "Sieben Sprünge vom Rand der Welt"

Ulrike Draesner ist seit über 30 Jahren Schriftstellerin. Ihr Werk ist vielfältig. Wo also anfangen, wenn man jetzt Lust bekommt, sich näher mit ihrem Werk zu beschäftigen? Unsere Literaturkritikerin Nadine Kreuzahler empfiehlt "Sieben Sprünge vom Rand der Welt" zum Wiederlesen.

09-24
07:41

Monika Zeiner: "Villa Sternbald oder Die Unschärfe der Jahre"

Elf Jahre nach ihrem vielbeachteten Debüt "Die Ordnung der Sterne über Como" ist jetzt der zweite Roman der Berliner Musikerin Monika Zeiner erschienen. Heute Abend ist die Buchpremiere im lcb. Unsere Literaturkritikerin Corinne Orlowski hat das Buch gelesen.

09-24
06:33

Maria Stepanova: "Der Absprung"

Durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine wurden Millionen Ukrainer zur Flucht gezwungen. Aber auch rund 650.000 russische Bürger - so wurde diesen Sommer bekannt - haben Russland verlassen und leben heute im Exil. Dazu gehört auch die Protagonistin in Maria Stepanovas neuem Roman "Der Absprung". Maria Stepanova - russische Schriftstellerin, die selbst in Deutschland lebt - zählt zu den wichtigsten Lyrikerinnen ihres Landes. In "Der Absprung" berichtet sie u.a. von dem Wunsch, aus der Welt zu verschwinden. Ob das gelingt, weiß Jörg Magenau.

09-23
07:05

Pirkko Saisio: “Das kleinste gemeinsame Vielfache”

In Finnland ist die Schriftstellerin, Regisseurin und Drehbuchautorin Pirkko Saisio berühmt, sie gilt als eine der besten Autorinnen des Landes. In Deutschland wird sie erst jetzt richtig entdeckt. Dazu trägt der Klett-Cotta Verlag bei, der ihre in den 90er und frühen 2000er Jahren erschienene Helsinki-Trilogie erstmals auf Deutsch veröffentlicht, allerdings in umgekehrter Reihenfolge. Nach „Das rote Buch der Abschiede“ und „Gegenlicht“ ist im September nun der letzte - also eigentlich erste – Band erschienen. Irène Bluche stellt „Das kleinste gemeinsame Vielfache“ vor.

09-20
04:49

Hengameh Yaghoobifarah: "Schwindel"

Am Dienstag hat Georgien ein umstrittenes Gesetz zur Einschränkung der Rechte von LGBTQ-Menschen verabschiedet. Danach dürfen homosexuelle Paare weder heiraten noch Kinder adoptieren. Die Darstellung von Homosexualität in Filmen soll verboten werden. Die EU reagierte darauf entsetzt und forderte Georgien zur Rücknahme des Gesetzes auf. Ein Vorstoß, den sicher auch die vier Hauptpersonen in dem diese Woche erschienenen Roman "Schwindel" von Hengameh Yaghoobifarah begrüßen würden. Denn diese vier sind queer-lesbische Figuren - und warum ihnen schwindelig ist, weiß Sarah Murrenhoff.

09-20
06:34

Sensationsfund? Fünf Kleist-Briefe entdeckt

Fünf unbekannte Briefe von Heinrich von Kleist sind gefunden wurden. Fast ein Jahr lang haben Forscherinnen und Forscher, die sich mit dem Dichter beschäftigen, das Geheimnis gehütet. Was diese neuen Briefe über den Dichter, der 1811 in Berlin Selbstmord begangen hat, verraten, weiß Tomas Fitzel. Er war bei der heutigen Vorstellung dabei.

09-19
07:47

Penelope Mortimer: "Lieben und Lügen"

Penelope Mortimer war in den 1950er und 1960er Jahren eine erfolgreiche und bekannte Autorin. Ihr Roman "Lieben und lügen" gehört in England längst zum Kanon der wichtigen Bücher des zwanzigsten Jahrhunderts. Bei uns ist das Buch und auch die Autorin ziemlich unbekannt. Als 2015 eine Neuausgabe in der Reihe Penguin Classic erschien, hieß es in einer klugen und kenntnisreichen Kritik im Guardian, es gäbe keine andere Autorin, die so gut über Gefühlsstimmungen, über „emotional weather“ schreiben könne. radio3 Literaturkritikerin Manuela Reichart hat das Nachwort von "Lieben und lügen" geschrieben und kennt das Werk von Penelope Mortimer.

09-19
09:12

Olga Tokarczuk: "E.E."

Momentan steht Breslau vor allem wegen der katastrophalen Hochwasserlage im Fokus. In dem Roman "E.E." nimmt uns die polnische Schriftstellerin und Psychologin Olga Tokarczuk mit ins Breslau des Jahres 1908. E.E. - das steht für Erna Eltzner - ein außergewöhnliches Mädchen mit medialen Fähigkeiten. Am Dienstag ist der Debütroman der Literaturnobelpreisträgerin erstmals in deutscher Übersetzung erschienen und unser Literaturkritiker Tomas Fitzel hat es gelesen.

09-19
07:33

Der Nicolai Verlag fängt neu an

Der älteste Berliner Verlag kehrt an eines der ältesten Häuser der Stadt zurück. Der Nicolai Verlag hat eine lange, wechselhafte Geschichte und will sich neu aufstellen. radio3 Kulturreporter Tomas Fitzel war bei der Vorstellung des neuen Verlagsprogramms im Nicolaihaus.

09-18
07:38

Olga Grjasnowa: "Juli, August, September"

In Länder wie Russland oder Belarus zu reisen, die willkürlich verhaften, ist in Kriegszeiten wie diesen praktisch nicht möglich. Deshalb musste die in Aserbaidschan geborene Schriftstellerin Olga Grjasnowa darauf auch verzichten, obwohl sie gerne dort für ihr neues Werk recherchiert hätte. "Juli, August, September" heißt ihr Buch, das gestern erschienen ist und in dem sie die Geschichte ihrer Großmutter erzählt. Dafür musste sie nicht nur auf ihre Recherchereisen verzichten, nach dem Attentat der Hamas am 7. Oktober benannte sie auch das im Buch enthaltene Kapitel "September" in "glühend heißer Boden" um. Sofie Czilwik stellt das Buch nun vor.

09-18
07:50

Wer steht auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2024?

Heute ist aus der Longlist für den Deutschen Buchpreis eine Shortlist geworden - aus 20 nominierten Büchern hat die Jury noch einmal die sechs preiswürdigsten herausgepickt. Ein knapper Monat ist noch Zeit, um diese sechs deutschsprachigen Romane zu lesen und selbst mitzufiebern. Am 14. Oktober wird der Gewinnerroman ausgezeichnet - zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse. Die Sprecherin der diesjährigen Jury ist aus unserer radio3-Redaktion: Wir sprechen mit Natascha Freundel über die Auswahl.

09-17
09:09

Thorsten Nagelschmidt: "Soledad"

Am 31. Dezember wird es genau fünf Jahre her sein, dass China der Weltgesundheitsorganisation WHO Fälle einer mysteriösen Lungenerkrankung meldete. Im Laufe der nächsten Monate breitete sich das Corona-Virus weltweit aus und veränderte das Leben von Millionen von Menschen. Thorsten Nagelschmidt - Sänger und Gitarrist der Band Muff Potter und seit 2007 auch Schriftsteller - greift das Thema in seinem neuen Roman auf. "Soledad" heißt er - das ist das spanische Wort für "Einsamkeit". Nadine Kreuzahler hat ihn gelesen.

09-17
08:17

María José Ferrada: "Der Plakatwächter"

Die chilenische Autorin María José Ferrada ist vor allem für ihre Kinderbücher bekannt, aber sie hat auch zwei sehr besondere Romane für Erwachsene geschrieben, die beide auf Deutsch erschienen sind, in dem für seine sehr besonderen Entdeckungen im spanischsprachigen Raum bekannten Berenberg Verlag. Das neue Buch heißt "Der Plakatwächter", für uns gelesen hat es unsere Kritikerin Katharina Döbler.

09-16
06:39

Making-of zur neuen radio3-Lesung von Ulrike Draesners "zu lieben"

"zu lieben", so heißt das neue Buch von Ulrike Draesner – Vorlage für unsere neue radio3-Lesung, die heute gestartet ist. Der autobiographische Roman erzählt eindrücklich von der Adoption eines kleinen Mädchens aus einem Kinderheim in Sri Lanka. Mit welchen Fragen, Gefühlen, Missverständnissen, Überraschungen es verbunden sein kann, wenn man vor der Herausforderung steht, einem Menschen ein Zuhause zu geben. Die Schauspielerin Nina Kunzendorf leiht dem Text ihre Stimme. Antje Bonhage war während der Aufnahmen im Studio dabei.

09-16
05:26

Dana von Suffrin: "Nochmal von vorne"

Dana von Suffrin ist eine junge deutsch-jüdische Autorin aus München. Ursprünglich hatte sie mal eine Uni-Karriere angestrebt, hat 2017 über die Rolle von Wissenschaft und Ideologie im frühen Zionismus promoviert. Dann aber kam ihr die Literatur "dazwischen". In ihrem aktuellen Roman "Nochmal von vorne" geht es um die Geschichte einer deutsch-jüdischen Familie zwischen München und Tel Aviv. Mit dem Buch steht Dana von Suffrin auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis und - wer weiß? - vielleicht schafft sie es ja auch auf die Shortlist. Das wird sich morgen entscheiden. Unser Literaturkritiker Frank Dietschreit stellt den Roman vor.

09-16
06:57

Ewald Arenz: "Zwei Leben"

Zu Jahresbeginn hatten die Bauern ihrem Ärger mit Traktorendemos Luft gemacht, ihre Arbeitsbedingungen beschäftigen seither die Politik. Seit Mittwoch haben im thüringischen Oberhof die Agrarminister aus Bund und Ländern auf einer Konferenz über Entlastungen für landwirtschaftliche Betriebe beraten, heute geht sie zu Ende. Zeitgleich hat der Bauernverband erneut gefordert, die heimische Landwirtschaft zu erhalten. Diese realen Probleme interessieren die Bäuerin Roberta jedoch wenig. Sie ist eine der beiden Protagonistinnen in Ewald Arenz neuem Roman "Zwei Leben", der heute erscheint. Denn Roberta ist verliebt - und hadert zugleich mit ihrem Leben auf dem Hof. Genau wie die Mutter ihres Geliebten. Arno Orzessek hat den Roman gelesen.

09-13
07:38

Molly MacCarthy: "Kleine Fliegen der Gewissheit"

Sie war die Cousine von Virginia Woolf und sie war Mitglied des legendären Bloomsbury Kreises. Aber bei uns ist die Schriftstellerin Molly MacCarthy eher unbekannt. Ihr Erinnerungstext an eine Kindheit im 19. Jahrhundert erscheint jetzt zum ersten Mal auf Deutsch - 100 Jahre nach seiner ersten Veröffentlichung. Manuela Reichart hat "Kleine Fliegen der Gewissheit" gelesen und stellt das Buch auf radio3 vor.

09-12
08:09

Dana von Suffrin zur Anthologie "Wir schon wieder"

Bald jährt sich der 7. Oktober zum ersten Mal. Seit dem Anschlag der Hamas in Israel und auch seit dem letzten Erfolg der AfD bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen fühlen sich Juden in Europa zunehmend unsicher. Nach dem jüngsten antisemitischen Anschlag in München hat das dortige NS-Dokumentationszentrum sogar eine geplante Eröffnungsfeier einer israelischen Künstlerin an diesem Dienstag abgesagt. Umso wichtiger ist es, jüdische Stimmen zu Wort kommen zu lassen. Das macht Dana von Suffrin in ihrem aktuellen Werk “Wir schon wieder”. 16 jüdische Autorinnen und Autoren wie Adriana Altaras, Eva Menasse, Elfriede Jelinek, Dmitrij Kapitelmann, Maxim Biller und die Herausgeberin selbst schreiben in Prosastücken, Erzählungen oder Essays über das, was sie gerade bewegt. Was das konkret ist, darüber spricht Anja Herzog mit Dana von Suffrin.

09-12
08:27

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