Er ist Produzent, Bandleader, Komponist, Schlagzeuger, Sänger – und vielen noch als langhaariges, großschnauzbärtiges Mitglied der Band Dschinghis Khan ein Begriff. Leslie Mandoki, 72, feiert im Herbst das Jubiläum seiner Flucht aus dem kommunistischen Ungarn in den Westen vor 50 Jahren. 1975 kam er als junger Musiker, ohne ein Wort Deutsch zu sprechen, in Deutschland an: „Ich kam als illegaler Einwanderer.“ Schon wenige Wochen nach seinem Antrag auf Asyl bekam er seinen ersten Job – als Schlagzeuger beim Schwäbischen Landestheater. Wie es danach weiterging? SZ-Ressortleiterin Ulrike Heidenreich hat Leslie Mandoki in seinen Red-Rock-Studios in Tutzing am Starnberger See besucht und mit ihm für den Podcast „München persönlich“ gesprochen: Über seine mit internationalen Musikgrößen besetzte Band Mandoki Soulmates, mit der er auf Jubiläumstournee ist, etwa in seiner Geburtsstadt Budapest. „A Memory of our Future“ heißt deren neues Album, unter anderem mit Ian Anderson, Al Di Meola und Till Brönner. Im Gespräch geht es um 50 Jahre Flucht und seinen abenteuerlichen Weg durch den dunklen Karawankentunnel in den Westen. Es geht um Frieden, Freiheit und Werte, die ihn als politischen Flüchtling anfangs einfach nur glücklich machten. Leslie Mandoki schildert seinen perfekten Tag und warum er für die CSU schon mal bei den Landtagswahlen angetreten ist. Und um die wahre Sangeskunst des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder geht es auch. Der hat in Mandokis Studio am Starnberger See nämlich kürzlich vor dem Mikrofon gestanden. Musste da getrickst werden, damit der Politiker den richtigen Ton trifft?
Die Schauspielerin, Regisseurin und Drehbuchautorin Jule Ronstedt, 54, hat ihr erstes Buch geschrieben. In „Menomorphosen“ (Eisele-Verlag) setzt sie aus verschiedenen Perspektiven ein umfängliches Bild der weiblichen Wechseljahre zusammen. Es geht in 26 Kurzgeschichten neben anderem um körperliche Befindlichkeiten, ums Verlassen und Verlassenwerden, um große Veränderungen in Familie und Beruf. Sie lässt ihre Protagonistinnen lieben und leiden, Krisen überstehen und ein neues Leben beginnen. Sie selbst, sagt Ronstedt, stecke mittendrin in dieser Lebensphase. Auch bei ihr habe sich einiges verändert. Als sie anfing, offen im Freundeskreis darüber zu sprechen, habe sie festgestellt, dass es nicht nur ihr so gehe. Aus vielen Gesprächen mit Freundinnen und auch Medizinern hat sie ihre fiktionalen Ich-Erzählungen entwickelt. Im SZ-Podcast „München persönlich“ erzählt Jule Ronstedt, wie das Buch entstanden ist, sie spricht aber auch über ihre verschiedenen Berufe. Wie ist sie zur Schauspielerei gekommen? Was möchte sie gerne noch spielen? Warum ist Deutschland kein Filmland? Was wünscht sie jüngeren Frauen und was sollte sich für alle ändern? Ronstedt ist in München aufgewachsen und Mutter einer Tochter. Sie war nach ihrem Abitur an der Neuen Münchner Schauspielschule und bald darauf unter Dieter Dorn Ensemblemitglied der Münchner Kammerspiele. In vielen Fernseh- und Filmproduktionen bewies sie ihre Wandlungsfähigkeit, in der Hauptrolle in Marcus H. Rosenmüllers Kinoerfolg „Wer früher stirbt ist länger tot“ ebenso ihren Sinn für Humor. Der scheint auch in der Begegnung mit Ronstedt im Garten des Alpinen Museums an der Isar immer wieder angenehm durch. Er helfe ihr, Krisen zu überstehen, sagt sie.
Markus Stoll alias Harry G hat Erfolg, redet so schnell wie ein Rasenmäher und zieht über alles und jeden her. Ein Gespräch mit einem, der Bairisch beherrscht und die Gabe hat, Menschen bis aufs Mark zu beobachten.
Der Münchner Willy Astor, 63, ist Kabarettist, Musiker, Autor und Komponist, er hat sich einen Namen gemacht als Wortakrobat und als „Jäger des verlorenen Satzes“. Schon als Kind war er in seiner Klasse der Witzbold und Entertainer. Nun feiert Willy Astor bei Tollwood sein 40. Bühnenjubiläum: Am Samstag, den 5. Juli, tritt er auf mit „Reim-Time aus dem Einfallsreich“ und liefert „Das Beste vom Kindischen Ozean“. Wie waren diese 40 Bühnenjahre? Kommen die Lacher noch an den gleichen Stellen - oder hat sich das Humorverständnis in der Zuhörerschaft gewandelt? SZ-Ressortleiterin Ulrike Heidenreich hat Willy Astor für den Podcast „München persönlich“ zu Hause in Schäftlarn bei München besucht. In der neuen Folge geht es um das Glücksgefühl, wenn er die Menschen in seinem Publikum ein paar Stunden lang ihren Alltag vergessen lassen kann, und vieles mehr. Willy Astor erzählt von seiner schwierigen Kindheit im Münchner Stadtteil Hasenbergl und über seine Ausbildung zum Werkzeugmacher bei BMW. Es geht um wahre Freundschaft und wie er nach einem finanziellen Betrug, bei dem er über eine Million Euro verlor, wieder Vertrauen fassen konnte. Seinen Lieblingswitz erzählt Willy Astor auch und eine musikalische Kostprobe aus seinem aktuellen Programm natürlich ebenfalls. Es geht hier im weitesten Sinne um Gurkensalat.
In dem Roman „Frostbeben“ wird schnell klar: Das Leben kann überfordern. Insbesondere, wenn man auf der Suche nach der großen Liebe ist – und nach sich selbst. Maximilian Lorenz schreibt in seinem Debüt über den Münchner Tim, der sich auf ebendieser Suche befindet und in einem ständigen Gedankenkarussell zwischen Fremd- und Selbstdarstellung steckt. Lorenz ist jedoch nicht nur Autor, sondern auch Podcaster, Comedian und Content Creator: Wie überfordert fühlt er sich? Was bedeutet es heutzutage, in der Weltstadt mit Herz als Single unterwegs zu sein? Und wie sehr findet sich der 33-Jährige in seinem Buch wieder? Das und mehr beantwortet Lorenz im Podcast „München persönlich“. Sein Job besteht vor allem aus Schreiben: „Auch kreative Arbeit ist am Schluss ein Handwerk, und man muss es einfach machen“, sagt Lorenz. „Es bringt nichts, auf eine Muse warten. Man muss sich hinsetzen und schreiben.“ Der ehemalige Unternehmensberater schreibt heute für seine Stand-up-Shows oder seine zynisch-ironischen Videos auf Tiktok und Instagram. Dort erreicht er mit Clips über typische Siebträgermaschinen-Typen oder skurrile WG-Castings auch mal bis zu drei Millionen Menschen. Der gebürtige Münchner lebt mittlerweile in Berlin. Wieso war der Umzug für ihn wichtig? Für die Podcast-Aufnahme ist Lorenz zurück in sein altes Viertel gekommen, in seine Lieblingsboazn in Sendling. Wieso er sich ausgerechnet die Kneipe „Bei Dagmar“ ausgesucht hat, verrät er ebenfalls in der Folge.
Wenn Martin Irlinger gerufen wird, dann ist etwas passiert. Meistens etwas Schlimmes, fast immer geht es um Tod. Seit 2001 arbeitet er ehrenamtlich beim Münchner Kriseninterventionsteam (KIT). Martin Irlinger ist kein Notarzt, sondern unterstützt Menschen, die ganz plötzlich in eine Ausnahmesituation geraten. Das kann der ältere Herr sein, der am Morgen neben seiner verstorbenen Lebenspartnerin aufwacht, oder das können die Eltern sein, die bei einem tragischen Unfall ihr Kind verlieren. Nie wissen die KIT-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, was sie erwartet, wenn ihr Piepser Alarm schlägt. Ein schwerer Autounfall, den Martin Irlinger als Feuerwehrmann mitbetreute, hat ihn einst zum Kriseninterventionsteam gebracht. Es ist das weltweit erste seiner Art. Gegründet hat es Andreas Müller-Cyran, katholischer Diakon und Psychologe, in München. Es wurde zum Vorbild für viele andere Teams dieser Art. Seit mehr als 30 Jahren ist das KIT-München nun schon im Einsatz. Zu gut 1000 Fällen pro Jahr werden die Mitarbeitenden hinzugezogen, auch im Ausland. Im Gespräch erzählt Martin Irlinger von seinen bewegendsten Fällen, die ihm bis heute nahegehen. Er beschreibt, wie er damit umgeht und was für die seelische Widerstandskraft wichtig ist. Von ihm kann man viel lernen: etwa wie man eine schreckliche Nachricht überbringt, wie man anderen Menschen gut beisteht und wie man ein optimistischer Mensch bleibt. Er verrät sein Credo: „Nicht wegsehen, da sein, ehrlich bleiben.“ Damit könne man viel erreichen.
Journalistin Helene Reiner war jahrelang wichtiger Teil der „NewsWG“, auf Instagram berichtete sie auch mal in Jogginghose über das Weltgeschehen. Nun moderiert sie den ZDF heute journal-Podcast. Wie kam es zu dem Wechsel? Und welche Rolle spielen soziale Medien in ihrem beruflichen und privaten Leben?
Julia Viechtl steht seit Januar zusammen mit Andreas Huber an der Spitze des Feierwerks. Wie soll sich das große Münchner Kulturzentrum unter den neuen Geschäftsführern weiterentwickeln? Ein Besuch in der Zentrale in der Hansastraße. Es sei ein gemeiner Zeitpunkt, die Geschäftsführung zu übernehmen, sagt Julia Viechtl. Gezögert aber hat die 38 Jahre alte Kulturmanagerin und Bassistin der Band Principess nicht, als die Stelle der Geschäftsführung im Feierwerk zu vergeben war. Mehr als 40 Jahre hat Ernst Wolfswinkler den Verein geprägt. Unter ihm ist das Feierwerk zu einer Institution mit vielen Mitarbeitern, mehreren Standorten und einem großen Programm gewachsen. Nun ist seit Januar 2025 eine neue Generation an der Spitze. Wie wird es mit dem Feierwerk und den verschiedenen Institutionen, die dazu gehören, in den nächsten Jahren weitergehen? Was wird sich unter Viechtl und Huber womöglich ändern? Welche Pläne hat das Duo und warum findet Viechtl den Zeitpunkt der Übernahme „gemein“? Das Feierwerk ist ihr bestens vertraut. Acht Jahre hat sie dort bei der Fachstelle Pop gearbeitet, zuletzt als Leiterin. Im Gespräch erlebt man sie als leidenschaftliche Kämpferin für feministische Themen, für junge Musikerinnen und Musiker, gegen Ungerechtigkeiten, Diskriminierung und Rassismus. Die studierte Kulturmanagerin erklärt eindrücklich, warum sie es für so wichtig hält, neben Großkonzerten wie etwa von Ed Sheeran oder Adele auch weniger renommierten Künstlern eine Bühne in München zu bieten. Sie selbst ist gebürtige Münchnerin und macht sich viele Gedanken, wie das kulturelle Potenzial ihrer Heimatstadt noch besser ausgeschöpft und München zur „Pop-City“ werden könnte.
Jessica Wolf ist Sozialpädagogin und arbeitet seit mehr als elf Jahren bei der Bahnhofsmission München. Wer sucht hier nach Hilfe? Wie hat sie ihre Berührungsängste verloren? Und wie kann man selbst aktiv werden? Ein Nachmittag am Hauptbahnhof.
Die Münchner Staatsbibliothek oder die Deutsche Nationalbibliothek in Berlin haben den staatlichen Auftrag, Bücher und andere Druckwerke zu sammeln. Brettspiele aber sammeln sie nicht. Tom Werneck sieht das als schweren Fehler und Versäumnis. Denn Spiele wie „Mensch ärgere Dich nicht“, „Malefiz“ oder „Siedler von Catan“ gehörten zum deutschen Kulturgut. Vor knapp 30 Jahren hat er auf Grundlage seiner eigenen Spielesammlung mit Gleichgesinnten in Haar das Bayerische Spielearchiv gegründet. Mehr als 20 000 Schachteln türmen sich dort an drei verschiedenen Orten - und jährlich werden es mehr. Der Jurist und Industriemanager hat das Prädikat „Spiel des Jahres“ mitinitiiert. Im Podcast erzählt er, welche Kriterien für die Jury ausschlaggebend sind und wie sich die Auszeichnung auf die Arbeitsweise der Verlage ausgewirkt hat. Werneck kann auf ein bewegtes Leben zurückblicken, in dem Spielen einen wichtigen Stellwert hatte, aber nicht schon in der Kindheit. Und am Ende des Gesprächs verrät er, welche Spiele er besonders gerne mag.
Im Bergson Kunstkraftwerk in München-Aubing gibt es einen neuen Konzertsaal, der es in sich hat: unsichtbare Mikrofone, verborgene Lautsprecher, Hochleistungscomputer, ein ausgeklügeltes Akustiksystem mit Verhallungsanlage. Alles zusammen ergibt das einen Raum für Konzerte, der sich anpassen kann - an die Bedürfnisse und den Klang von Kammerorchestern, einer Bigband oder Techno-DJs. Und die Zuhörerinnen und Zuschauer dürfen sich dann wahlweise wie in einer Kathedrale oder auch wie in einem kleinen Studio fühlen. Wie funktioniert dieses Klangwunder? SZ-Ressortleiterin Ulrike Heidenreich hat darüber mit Roman Sladek, Geschäftsführer und künstlerischer Leiter des privatwirtschaftlich finanzierten Großprojekts, im Elektra Tonquartier gesprochen. Im Bergson Kunstkraftwerk, einer ehemaligen Industrieruine, sind Räume für Kultur, Kunst, Clubs und Gastronomie entstanden. Im Herbst 2024 dann war der Konzertsaal mit einem Konzert der Jazzrausch Bigband, dessen Leiter Sladek ist, eröffnet worden. Am Ende der Folge dieses Podcasts wird auch von diesem Kultorchester, das so mitreißend technoiden Jazz performt, zu hören sein.
Der Münchner schreibt Moderationen und Gags für Fernseh-, Radio- und Social-Media-Formate. Welche Grenzen kennt Humor? Was macht man, wenn niemand lacht? Und wie läuft sein Schreibprozess ab?
Als Dragqueen Vicky Voyage liest Markus Kindern Bücher vor. Das sorgte 2023 für eine große Debatte. Wie hat er das Event damals erlebt? Wieso setzt er sich diesem Hass aus? Und was hat sein Skilehrer-Job mit seiner Drag-Persönlichkeit zu tun?
Nach 100 Folgen wird im Sommer 2025 Schluss sein für das Münchner Tatort-Duo Leitmayr/Batic. Die Nachfolge steht mit Carlo Ljubek (als Nikola Buvak) und Ferdinand Hofer (Kalli Hammermann) schon fest. Wie geht es einem da? Diese Frage wird Schauspieler Udo Wachtveitl, der Kommissar Franz Leitmayr spielt, jetzt immer häufiger gestellt. Kurz nach einem Tatort-Drehtag in den bayerischen Alpen kommt er zum Podcast-Gespräch in das Bürohochhaus der Süddeutschen Zeitung in Steinhausen. Er sei noch nie hier gewesen, sagt er. Eine Premiere also für den 66-Jährigen. Viele andere werden wohl demnächst folgen. Der Schauspieler und Sprecher, dessen tiefe Stimme angenehm sonor klingt, muss sich nach 35 Tatort-Jahren beruflich neu finden. Pläne und Ideen hat er viele. Vielleicht einen weiteren Asterix-Band ins Münchnerische übersetzen? „Oana vo uns“ ist gerade erst im Herbst erschienen. Vielleicht eine lange Reise machen? Einfach mal weg sein? Kaum vorstellbar. Udo Wachtveitl gehört zu der Stadt wie die Türme der Frauenkirche. Wer aufmerksam durch die Au oder das Glockenbachviertel geht, wird dem groß gewachsenen gebürtigen Münchner immer wieder begegnen. „Die meisten tun so, als ob sie mich nicht sehen“, sagt er und nimmt’s gelassen. Denn das gibt ihm als Prominenter die Freiheit, die er für sein unabhängiges Leben braucht. Was ihm sonst noch wichtig ist, erzählt Udo Wachtveitl im Podcast „München persönlich“.
Bereits als kleiner Junge weiß Henry Frömmichen, dass er katholischer Priester werden will. „Ich war nicht nur am Sonntag in der Kirche. Ich war auch am Samstag in der Kirche, auch unter der Woche. Ich war eigentlich jede freie Minute dort.“ Sein großes Vorbild: der Pfarrer in seiner Heimatgemeinde Allmendingen im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg. Mit Anfang 20 ändert Frömmichen sein Leben radikal, um seinen Traum zu verwirklichen. Er gibt seinen Job als Bestatter auf, beendet seine dreijährige Beziehung, zieht in die Großstadt München und besucht das Priesterseminar. Aus seiner Homosexualität hat er nie ein Geheimnis gemacht. Doch nach nur drei Monaten wird der heute 25-Jährige aus dem Seminar geworfen. „Mein ganzer Lebenstraum zerplatzte einfach. Ich stand faktisch mit nichts auf der Straße“, erzählt er im Podcast. PODIGEE 2022 tritt Henry Frömmichen schließlich ganz aus der Kirche aus. Welche Reaktionen hätte er sich von den katholischen Vertretern gewünscht? Und wieso ist der Glaube bei ihm weiterhin so ausgeprägt? Im Podcast spricht er nicht nur über die Kirche, sondern auch seinen aktuellen Job. Mittlerweile arbeitet der 25-Jährige wieder als Bestatter und freier Trauredner für Hochzeiten. Zwischen Särgen und Urnen, im Ausstellungsraum im Bestattungsinstitut Hanrieder in Dachau, erzählt er von seinem Berufsalltag. Es geht um die Vereinbarkeit der beiden Jobs, die Frage, wie man mit trauernden Angehörigen umgeht, und besondere Bestattungswünsche.
Als Jacqueline Flory 2016 den Verein Zeltschule e.V. gründete, um syrischen Flüchtlingskindern in den Camps in Libanon und der Grenzregion Schulbildung zu ermöglichen, war die Situation dort schon schwierig. Jetzt aber ist die Lage katastrophal. Denn wegen des vehementen Beschusses der Hisbollah auf Israel und der entsprechenden israelischen Reaktionen haben auch viele Tausend Libanesen ihr Zuhause verloren. Die Münchnerin lässt sich von den kriegerischen Auseinandersetzungen nicht abschrecken und arbeitet weiter unermüdlich daran, jungen Geflüchteten durch Schulunterricht eine Struktur in deren Alltag zu ermöglichen. Um ihnen, wie sie sagt, ein bisschen Hoffnung auf eine Zukunft zu geben. „Wir versorgen täglich 75 000 Menschen mit Lebensmitteln und bieten 18 000 Kindern Unterricht“, erzählt Flory kurz nach ihrer Rückkehr aus Beirut Anfang November. Bei jeder Reise dorthin geht sie selbst ein hohes Risiko ein. Im Gespräch berichtet sie erstaunlich gefasst von den täglichen Bombenangriffen und dem Alltag in Libanon. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um Korruption geht. Und sie erzählt von sich selbst, was sie antreibt, Spenden für die Zeltschulen zu sammeln.
Gloria-Sophie Burkandt, 25, ist die Tochter eines Politikers, der oft und gerne die Öffentlichkeit sucht: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Viele Kinder von Politikern haben ein ambivalentes Verhältnis zu den Medien, weil das Aufwachsen im Rampenlicht oft nicht leicht ist. Bei Gloria-Sophie Burkandt ist das anders: Sie möchte sich als Model etablieren. Sich auf roten Teppichen zu zeigen, kann dabei helfen – vor allem, wenn der berühmte Vater danebensteht, wie dieses Jahr bei den Opernfestspielen in Bayreuth. Gloria-Sophie Burkandt, 25, ist die Tochter eines Politikers, der oft und gerne die Öffentlichkeit sucht: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Viele Kinder von Politikern haben ein ambivalentes Verhältnis zu den Medien, weil das Aufwachsen im Rampenlicht oft nicht leicht ist. Bei Gloria-Sophie Burkandt ist das anders: Sie möchte sich als Model etablieren. Sich auf roten Teppichen zu zeigen, kann dabei helfen – vor allem, wenn der berühmte Vater danebensteht, wie dieses Jahr bei den Opernfestspielen in Bayreuth. Die Geschichte hinter dem Foto, das den Weg in viele Medien fand, erzählt sie bei der Nacht der Autorinnen und Autoren der Süddeutschen Zeitung im Münchner Volkstheater bei der Live-Aufzeichnung des Podcasts „München persönlich“ Ressortleiter René Hofmann. In dem Gespräch, das unter dem Titel „Wie der Vater, so die Tochter?“ stand, berichtet sie außerdem über ihre wissenschaftlichen Ambitionen und ihre Pläne, die sie aus dem Schatten ihres Vaters herausführen sollen. Und sie verrät, für welche Politikerin sie Bewunderung empfindet.
Susanne Seehofer war bei der letzten Landtagswahl für die FDP als Kandidatin angetreten. Sie arbeitet als Referentin für Nachhaltigkeit bei BMW in München, ist 33 Jahre alt und hat eine kleine Tochter. Sie ist selbst von Kindesbeinen an aufgewachsen mit der Politik. Ihr Vater ist Horst Seehofer, der als Minister vier Bundesregierungen angehörte und zehn Jahre lang bayerischer Ministerpräsident war. Bei der SZ-Nacht der Autorinnen und Autoren im Münchner Volkstheater nimmt sie unter dem Titel „Wie der Vater, so die Tochter?“ an der Live-Aufzeichnung des SZ-Podcasts „München persönlich“ teil. Mit SZ-Ressortleiterin Ulrike Heidenreich spricht sie darüber, wie oft es Diskussionen mit ihr, der Liberalen, zuhause in Ingolstadt am Küchentisch gab. Sie erzählt, was ihr Vater sagte, als sie in die FDP eintrat. Sie schildert die eindrucksvollsten Erlebnisse im Kampf um ein Landtagsmandat – und um den Testosteronspiegel des amtierenden bayerischen Ministerpräsidenten geht es auch.
Seit Juli 2022 hat Hanna Sammüller-Gradl den Job, den sie als ihren Berufstraum bezeichnet: Sie ist Kreisverwaltungsreferentin der Stadt München. Ihre Behörde ist wohl die einzige, die keine Münchnerin und kein Münchner umgehen kann: Wer einen neuen Pass braucht oder heiraten möchte, muss mit dem KVR in Verbindung treten. Das Referat spielt aber auch bei allen Großereignissen eine Schlüsselrolle: Ob Konzerte in einer einmaligen Größenordnung oder das jährlich wiederkehrende Oktoberfest – bevor es losgehen kann, ist das Haus gefragt, dem Sammüller-Gradl vorsteht. Wie zielstrebig sie ihre Karriere als Verwaltungsjuristin vorangetrieben hat, wieso sie dafür auch ihre politischen Ambitionen in den Reihen der Grünen zurückgestellt hat, denen sie immer noch angehört, und wie das war, damals, in der Zweier-Wohngemeinschaft unweit der Theresienwiese mit Katharina Schulze, der heutigen Spitzenkraft der bayerischen Grünen – darum geht es in dieser Folge von „München persönlich“.
Verena Angermeier ist ein echtes Wiesn-Ultra. Seit sie 18 Jahre jung ist, arbeitet sie auf dem Oktoberfest als Bedienung. Bekannt wurde sie im vergangenen Jahr mit einem Video auf Tiktok. Mehr als 130 Millionen Aufrufe hat der kurze Clip mittlerweile. Dort sieht man, wie sie geduldig an der Schänke auf 13 Masskrüge wartet, diese auf- und ineinander stapelt, und dann mit nur einem geschickten Griff an den nächsten Tisch bringt. Wie kam es überhaupt zu diesem Video? Und wie neidisch sind die anderen Bedienungen? Schließlich hat ihre Bekanntheit auch negative Seiten: „An jeder Ecke hat gefühlt ein Reporter gewartet. Das war manchmal unangenehm für mich. Auch gegenüber den anderen Bedienungen, weil die machen ja dasselbe. Die können teilweise mehr tragen, machen den gleichen Job und da läuft keiner mit der Kamera nach.“ PODIGEE In drei Zelten hat die heute 31-Jährige bereits gearbeitet, mittlerweile kellnert sie im Schützenzelt. In dieser Zeit hat die Wallersdorferin vieles erlebt, zahlreiche Bierkrüge getragen und Heiratsanträge bekommen: „Es ist krass, was Alkohol aus den Menschen macht. Die einen schlafen, die anderen werden aggressiv, die anderen werden lustig, andere werden sehr liebesbedürftig.“ Würde sie als Besucherin selbst auf das Oktoberfest gehen? Das beantwortet sie im Podcast. Dort gibt sie einen Einblick in die Vorbereitungen und den Tagesablauf einer Wiesn-Bedienung, erzählt, was nach Schichtende passiert, wieso sie nach dem Oktoberfest keinen Urlaub braucht und wie sie gesund durch die Zeit kommt.