West-Berlin Ende der 80er Jahre: Zusammen mit zwei Freunden gründet der junge, charismatische Floh eine Band. Doch kurz vor dem Durchbruch lässt Floh seine Bandkollegen sitzen und verschwindet. Er verlässt Berlin, wo er sich von Nazis bedroht fühlt. Der wahre Grund wird erst sehr viel später klar. Philip Meinhold erzählt die Geschichte seines Jugendfreundes Floh Roth, einer Band, die groß hätte rauskommen können – und einer psychischen Erkrankung, die viel zu lange nicht erkannt worden ist. Alle Folgen werden ab dem 21. Januar 2022 veröffentlicht.
Nachdem Floh aus Berlin abgehauen ist, verlieren seine Freunde den Kontakt zu ihm. Während seine Band-Kollegen Bela und Jesko in anderen Bands weitermachen, beginnt für Floh der Weg in den langen, dunklen Tunnel einer psychischen Krankheit. Jahre nach seinem Weggang treffen ihn einige seiner alten Freunde durch Zufall noch mal in Berlin – es sind Begegnungen, die sie verstören. Bis Floh schließlich unter ungeklärten Umständen aus einem Fenster stürzt. In dieser Folge geht es um das Thema Suizid. Wenn dich das Thema zu sehr belastet, kann es sein, dass die Folge nichts für Dich ist. Wenn du selbst Gedanken hast, die um das Thema kreisen oder akute psychische Probleme, lass Dir helfen und sprich darüber. Anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar ist die Telefonseelsorge. Unter 0 800 / 111 0 111, aber auch per E-Mail und im Chat.
In der linken Schülerszene Westberlins ist Floh bekannt wie ein bunter Hund: Schülersprecher seiner Schule, bei jeder Demo dabei; einer, den die anderen bewundern. Doch was Floh bei seinem politischen Engagement von Anfang an begleitet, ist die Angst vor Nazis und das Misstrauen gegen staatliche Stellen. Eine Angst, die mit der Zeit immer größer wird. Doch was davon ist real – und was Phantasie?
Anfang der 70er Jahre kommen Ingrid und Jens mit einem VW nach Westberlin. Sie heiraten und bekommen einen Sohn. Ingrid wird Managerin der Politrock-Bands Lokomotive Kreuzberg und Morgenrot, der kleine Floh wächst in Bandproberäumen auf. Schon im Kinderladen hat er seine erste Band, mit elf Jahren tritt er als Liedermacher im Fernsehen auf. Als er 14 ist, setzen Nazis vor einem Auftritt einen Kasten Bier auf ihn aus. Floh muss das Konzert unter Polizeischutz spielen.
Westberlin Ende der 80er: Die ehemaligen Kinderladenfreunde Bela, Jesko und Floh gründen eine Band, die sich durch die Jugendzentren der Stadt spielt. Schnell erspielen sie sich eine Fangemeinde, die Clubs werden größer, der Betreiber eines Plattenstudios nimmt sich ihrer an. Er überzeugt sie, auf Deutsch zu singen, und organisiert ein Konzert vor Plattenfirmen. Doch kurz vor dem entscheidenden Auftritt hat Sänger Floh plötzlich Angst, erschossen zu werden.
Vor „Mein Freund Floh“ hat Philip die 10-teilige Podcast-Serie „Wer hat Burak erschossen?“ produziert. Die Geschichte des 22-jährigen Burak Bektaş, der im April 2012 mit vier Freunden vor einem Wohnhaus in Berlin-Neukölln steht, als plötzlich ein Unbekannter auftaucht und auf sie schießt. Alex und Jamal werden schwer verletzt, Burak stirbt. Der Täter kann unerkannt entkommen. Dieses Jahr jährt sich der Mord an Burak zum zehnten Mal; der Täter ist immer noch nicht gefunden. Alle Folgen auf radioeins: https://www.radioeins.de/burak Alle Folgen in der ARD Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/wer-hat-burak-erschossen/83850296/
Nina
Sensationeller Podcast! Schade das es nur vier Folgen sind. Jede Einzelne hat einen gefesselt, umso tragischer dass Ende.