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Musik für einen Gast
Musik für einen Gast
Author: Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)
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«Musik für einen Gast» – die besondere Talkshow auf SRF 2 Kultur: Ein Mensch und seine Musik. Persönlichkeiten – ob aus Kultur, Wissenschaft, Sport, Politik oder Wirtschaft – erzählen über ihr Leben, ihren Beruf, ihre Träume und Visionen und vor allem über die Musik, die sie geprägt hat und ihnen wichtig ist.
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Die Sekretärin von C.G. Jung: So wurde Aniela Jaffé häufig wahrgenommen. Dabei war sie selbst Psychoanalytikerin, Autorin und sogar Verfasserin eines der bekanntesten Werke, das Jung zugeordnet wird. Wer war diese kluge, einfühlsame Frau, die ihren Beruf «aus Menschenliebe» ausübte?
Anfang der 30er-Jahre lebte Aniela Jaffé in Hamburg und stand kurz davor, ihren Doktortitel in Psychologie zu erlangen. Doch als Tochter jüdischer Eltern sah sie sich gezwungen, vor den Nationalsozialisten zu flüchten und sich ohne universitären Abschluss in der Schweiz ein neues Leben aufzubauen. Und dennoch sollte es ihr gelingen, auf dem Gebiet der Psychologie wichtige Beiträge zu leisten: Sie lernte C.G. Jung kennen, ging zu ihm in die Analyse und begann schliesslich mit ihm zusammenzuarbeiten. Jung hielt derart hohe Stücke auf sie, dass er sie mit dem Verfassen seiner Biografie betraute – die jedoch bis heute häufig als seine Autobiografie wahrgenommen wird. Jaffé war auch selbst bis ins hohe Alter als Psychoanalytikerin tätig und hat so das Leben vieler Menschen geprägt.
1975 wurde Aniela Jaffé von Roswitha Schmalenbach für «Musik für einen Gast» interviewt. Wir hören eine gekürzte Fassung dieser historischen Sendung, kombiniert mit einem Gespräch mit Robert Hinshaw: Der am C.G. Jung Institut ausgebildete Psychoanalytiker war ein enger Freund Aniela Jaffés und verwaltet heute ihren Nachlass.
Die Musiktitel:
1. Wolfgang Amadeus Mozart – Quintett für Klarinette, KV 581: Allegro
Gervase de Peyer, Klarinette / Mitglieder des Melos Ensemble
2. Richard Strauss – Vier Letzte Lieder für Sopran und Orchester: Beim Schlafengehen
Lisa Della Casa, Sopran / Wiener Philharmoniker / Karl Böhm, Dirigent
3. Kapelle Heirassa - Im schönen Schwyzerland, Schottisch
4. Mani Matter – Bim Coiffeur
Musiktitel von Robert Hinshaw:
5. Arvo Pärt: «Spiegel im Spiegel» für Viola und Klavier
Benjamon Hudson, Viola / Jürgen Kruse, Klavier
Das besprochene Buch:
Streiflichter - Zu Leben und Denken C.G. Jungs
Aniela Jaffé nach Gesprächen mit C.G. Jung
Mit einem historischen Kommentar von Elena Fischli
Daimon Verlag: ISBN 9783856307783
Er gründete das erste Schweizer Paraplegikerzentrum, wurde als Mediziner eine internationale Koryphäe und sass selbst im Rollstuhl: Alain Rossier war in vielerlei Hinsicht ein Pionier. Vor 57 Jahren erzählte er in «Musik für einen Gast» aus seinem Leben. Wie wirkt dieses Gespräch aus heutiger Sicht?
Am letzten Tag seines Medizinstudiums erlitt Alain Rossier im Schwimmbad einen Unfall, der seinen privaten und beruflichen Weg massgeblich prägen sollte: Er war fortan querschnittgelähmt, schloss noch im Krankhaus sein Staatsexamen ab, spezialisierte sich auf die Paraplegiologie und wurde über die Jahre zu einer Koryphäe auf seinem Gebiet.
1968 besuchte Roswitha Schmalenbach, die langjährige Moderatorin von «Musik für einen Gast», Rossier an seinem Arbeitsort, im Hôpital Beau-Séjour in Genf, wo er das erste Paraplegikerzentrum der Schweiz aufgebaut hatte. Der damals 38-Jährige erzählte von seiner eigenen Geschichte, den Erfolgen und Entwicklungen in seinem Fach, aber auch den Hindernissen, die ihm im Alltag begegneten.
Wie klingt dieses Zeitdokument in den Ohren einer Person, die heute auf einen Rollstuhl angewiesen ist und sich für die Rechte von Menschen mit Querschnittlähmung einsetzt? Das erfahren wir zum Schluss der Sendung von Olga Manfredi, Juristin und Präsidentin der Schweizer Paraplegiker-Vereinigung.
Die Musiktitel:
1. Antonio Vivaldi - Magnificat für Soli, Chor und Orchester g-Moll: Magnificat und Et exsultavit
Agnès Gibel, Sopran / Orchestra La Fenice, Venezia / Vittorio Negri, Dirigent
2. The Swingle Singers – W.A. Mozart: Eine kleine Nachtmusik: Romance/Romanze
3. Ella Fitzgerald & Louis Armstron - April in Paris
4. Antonin Dvorák - Sinfonie Nr. 9. Aus der neuen Welt: 1. Adagio (Allegro molto)
Czech Philharmonic Orchestra / Karel Ancerl
Musikwunsch von Olga Manfredi:
5. Bob Dylan – Blowin’ In The Wind / I Shall Be Free
Brigitt Flüeler ist Historikerin und Kulturvermittlerin. Und sie hat 27 Jahre lang beim Schweizer Radio gearbeitet, wo sie unter anderem die Sendung «Persönlich» geleitet hat. Nun erhält die Nidwaldnerin den Innerschweizer Kulturpreis.
Geboren wird Brigitt Flüeler 1954. Geprägt von einer weltoffenen Familie einerseits und einem strengen Katholizismus andererseits wächst sie in Stans auf. Sie wird Lehrerin und verdient ihr eigenes Geld, was ihr ein Studium der Geschichte, Volksliteratur und Volkskunde in Zürich ermöglich. Später wechselt sie zum Radio. Aber auch dort interessiert sie vor allem der Alltag, die Leute, der einzelne Mensch. 27 Jahre bleibt sie dem Radio treu. Dann lässt sie sich vorzeitig pensionieren, kehrt nach Stans zurück und wirft sich erneut ins Nidwaldner Kulturleben, organisiert Lesungen und Ausstellungen, plant und veranstaltet zusammen mit dem Regisseur Buschi Luginbühl Leseabende und Theatervorstellungen und präsidiert den Historischen Vereins Nidwalden. Und jetzt also der Innerschweizer Kulturpreis. Eine Auszeichnung, die wie geschaffen ist für Brigitt Flüeler, denn immer schon hat sie es als ihre Aufgabe angesehen, die Nidwaldner Kultur über die Kantonsgrenzen hinauszutragen. Beispielsweise ins südfranzösische Arles, wo sie neben Stans und Zürich ihren dritten Lebensmittelpunkt gefunden hat.
Von ihrer Herkunft und ihrer Prägung, von ihrem Aufbruch in die Stadt ausgerechnet während der Jungendunruhen, von ihrer Zeit am Radio und ihrer Liebe zu Arles und natürlich auch von ihrer Musik erzählt die frischgebackene Innerschweizer Kulturpreisträgerin im Gespräch mit Gastgeber Michael Luisier.
Die Musiktitel:
1. Aktomis & Mungg - II Tea Time (Where The Sirens Meet For Tea)
Aktomis =Jo Flüeler / Mungg = Moritz Widrig
2. Lucio Dalla - L'anno che verrà
3. Hélène Grimaud - Johannes Brahms – 7 Fantasien für Klavier, Op.17: Intermezzo in e-moll (Andante con grazia)
4. Alexandre Tharaud - Jean-Philippe Rameau: Nouvelles Suites, «Gavotte» / «1er Double de la Gavotte» / «2e double»
5. Wolfgang Amadeus Mozart – Requiem: «Sequenz. Dies irae: Allegro assai»
Concentus musicus Wien / Nikolaus Harnoncourt, Dirigent
Mit mehreren Kulturen zu leben, bedeutet Reichtum und Bürde zugleich, sagt Waseem Hussain. Sein Geburtsland Pakistan war in seiner Kindheit in Kilchberg für ihn ein Sehnsuchtsort. Später berichtete er als Journalist aus Südasien. Heute ist er interkultureller Vermittler und schreibt Prosa und Songs.
Seine erste musikalische Offenbarung erlebte Waseem Hussain, als er in den Schulferien seine Tante in Pakistan besuchte und auf ihrem Kassettengerät «The Sound of Silence» hörte. Schon als Kind begann er, selbst Songs zu schreiben. Als Jugendlicher jobbte er in der Schokoladenfabrik in Kilchberg, um sich eine gute Gitarre kaufen zu können. Bis heute ist Musik für Waseem Hussain ein wichtiges Ausdrucksmittel, auch wenn er beruflich andere Wege einschlagen hat: Zunächst berichtete er als investigativer Journalist aus Südasien und recherchierte zu Korruption und Machtmissbrauch.
Später machte er seine Biografie zum Beruf und wurde Berater und Dozent für interkulturelle Kommunikation. Nach einem Burnout fand Waseem Hussain wieder Zugang zu seinem künstlerischen Ausdruck und begann zu schreiben. Kürzlich ist seine Erzählung «Habitus» erschienen – eine Auseinandersetzung mit kultureller Identität, Zuschreibungen und Zugehörigkeit.
Die Musiktitel:
1. Simon & Garfunkel - The Sound of Silence
2. Khoosat Films (Saakin / Nimra Gilani) - Zindagi Tamasha Bani
3. Small People – Song von Waseem Hussain (Demoaufnahmen: waseemhussain.com)
4. DogOn - Rotten Rainbow Rollercoaster
5. Mark Knopfler - Oklahoma Ponies
Das besprochene Buch:
Habitus – von Waseem Hussain und Sascha Reichstein mit einem Essay von Silvia Henke.
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Er kommt aus einer Arbeiterfamilie in Köln, wurde forensischer Psychiater – und baute in den 1990er Jahren in Zürich den Psychiatrisch-Psychologischen Dienst auf, der den Strafvollzug in der Schweiz nachhaltig veränderte.
Urbaniok entwickelte mit FOTRES ein System, das Straftäterrisiken messbar macht.
Nach einer schweren Krebserkrankung zog er sich aus der Behördenwelt zurück, arbeitet heute selbständig – und mischt sich mit Büchern und Analysen weiter in gesellschaftliche Diskussionen ein.
Warum er Mephisto in Goethes Faust bewundert, weshalb er die offene Gesellschaft in Gefahr sieht und wie er sein Leben nach der Krankheit neu justierte, erzählt Frank Urbaniok in «Musik für einen Gast» bei Simon Leu.
Die Musiktitel:
1. Die Toten Hosen: Nur zu Besuch
2. Black Sabbath: Paranoid
3. Cyndi Lauper: She Bop
4. Die Ärzte: Junge
5. Züri West: I schänke Dir mis Härz
Ob als Schauspielerin, Therapeutin oder Drehbuchautorin – alles, was Franziska von Arb anpackt, tut sie mit Feuer, Leidenschaft und unerschütterlicher Intensität.
Schon mit zwölf Jahren wusste sie, dass sie Schauspielerin werden wollte. Ihr Traum: eines Tages auf den ganz grossen Bühnen zu stehen. Entschlossen verfolgte sie diesen Weg, absolvierte die Schauspielschule und spielte zunächst in Kleintheatern. Als sie schliesslich auf der ersehnten grossen Bühne stand, kam die Ernüchterung – der Abstand zum Publikum war zu gross, die Nähe zu den Menschen fehlte. Diese Erkenntnis stürzte sie in eine Lebenskrise.
Auf der Suche nach Sinn und einer neuen Richtung brach Franziska von Arb zu einer langen Reise durch Amerika auf. Unter dem endlosen Sternenhimmel kam die Eingebung: Psychologie. Nach dem Studium und der Ausbildung zur Psychotherapeutin spezialisierte sie sich auf Traumatherapie.
Sie führt nun seit vielen Jahren eine eigene Praxis und ist neben ihrer therapeutischen Arbeit mit dem «Hirntheater» unterwegs, ihrem interaktiven Theaterensemble, das sich auf Themen im Bereich der Demenz spezialisiert hat. Aber auch sonst brennt der künstlerische Funke weiter: Nach einer Ausbildung zur Drehbuchautorin schreibt Franziska von Arb an Spielfilmen und Serien, um Geschichten auch filmisch zum Leben zu erwecken.
In Musik für einen Gast bei Eva Oertle erzählt Franziska von Arb, wie sie schon während der Schauspielausbildung Aidskranke im Lighthouse Basel betreut hat, warum sie immer wieder um ihre Stimme kämpfen musste und wie sich ihre therapeutische und ihre künstlerische Arbeit gegenseitig beeinflussen.
Die Musiktitel:
1. Mani Matter - Si hei der Wilhälm Täll ufgfüert [= sie haben Wilhelm Tell aufgeführt]
2. Ambäck – Verändler (Andreas Gabriel, Violine / Markus Flückiger, Schwyzerörgeli / Pirmin Huber, Kontrabass)
3. Marla Glen – The Cost Of Freedom
4. Bait Jaffe Klezmer Orchestra – David’s Bulgar von Sascha Schönhaus
5. Bait Jaffe Klezmer Orchestra featuring Ana María Pérez Jiménez - Esta Montagna d’enfrente
Das eingespielte Lied:
Franziska Maria von Arb – Gschichtebeeri (Geschichten-Beere)
aus Bärlauch von StimmKontraBass
Dank der Gewissensprüfung für den Zivildienst kam Urs Mannhart zum Schreiben. Ethische Fragen beschäftigen ihn als Autor wie als Landwirt. Im Schlachthof sei er der Einzige, der heulen muss. Konventionen kümmern ihn ebenso wenig wie die Frage, wie er mit seinen beiden Berufen sein Brot verdient.
«Ich lebe mit viel, einfach nicht mit viel Geld», sagt Urs Mannhart, der den Wechsel zwischen Gummistiefeln und Schreibtisch als Privileg empfindet. Er brauche viel Bewegung; seine Beine würden vom Bücherschreiben allein nicht glücklich. Darum arbeitet er als Landwirt in Teilzeit und war früher im Zweitberuf Velokurier. Heute fährt er, als Ausgleich zum Schreiben, Ultracycling-Rennen. Warum er diese Extremform des Radsports liebt, die ihn an den Rand der Erschöpfung führt, und gleichzeitig vom langsamen Wiederkäuen der Kühe schwärmt, erzählt Urs Mannhart in «Musik für einen Gast».
Die Musiktitel:
1. Jethro Tull - We Used To Know
2. Tom Waits - Goin’ out west
3. Yo la Tengo - From Black to Blue
4. International String Trio – Tchavolo Swing (From «Latcho Drom»)
5. Maya Johanna: When the Sky
6. Duke Pearson - Wahoo
Paul Lendvai verkörpert den Journalismus wie kaum ein anderer. Auch mit 96 Jahren schreibt er noch regelmässig Kolumnen für die österreichische Tageszeitung «Der Standard». Gleichzeitig ist er als Holocaustüberlebender und Opfer des Stalinismus Zeitzeuge der dunkelsten Phase des 20. Jahrhunderts.
Paul Lendvais Geschichte ist so aussergewöhnlich wie beispielhaft. 1929 in Budapest als Sohn jüdischer Eltern geboren, erlebt er den institutionalisierten Antisemitismus der ungarischen Horthy-Jahre. 1944 wird er verschleppt und auf einen der sogenannte Todesmärsche geschickt, auf denen die ungarischen Juden in die österreichischen KZs gebracht wurden. Mit viel Glück gelingt ihm die Flucht, doch die Verfolgung hört nicht auf. Als junger Journalist im mittlerweile kommunistischen Ungarn gerät er in die Mühlen des Stalinismus und wird interniert. Erst nach dem Aufstand von 1956 und dessen Niederschlagung durch sowjetische Truppen gelingt ihm die Flucht nach Wien und damit der Start in ein neues Leben.
Von seinen dunklen Jahren und dem Glück der Befreiung, von seiner Ankunft in Wien und seiner beispiellosen Karriere als Journalist, von seinem Kampf für Demokratie und seinem Engagement für Meinungsfreiheit, von seiner Abscheu gegen Antisemitismus und seinem Ärger über die derzeitige israelische Regierung und natürlich von seinem intensiven Bezug zur Musik erzählt der 96-jährige kerngesunde Paul Lendvai im Gespräch mit Michael Luisier.
Die Musiktitel:
1. Richard Strauss – Der Rosenkavalier: «Die Zeit, die ist ein sonderbar Ding»
Netherlands Philharmonic Orchestra, Amsterdam / Marc Albrecht, Dirigent / Camilla Nylund, Sopran
2. Wolfgang Amadeus Mozart - Don Giovanni: Arie (Leporello). Madamina, il catalogo è questo
Mahler Chamber Orchestra / Luca Pisaroni, Bass / Yannick Nézet Séquin, Dirigent
3. Wolfgang Amadeus Mozart - Così fan tutte: Ouvertüre (Andante)
Scottish Chamber Orchestra / Sir Charles Mackerras, Dirigent
4. Kurt Weill – Die Dreigroschen Oper – «Die Moritat von Meckie-Messer»
Roger Bean und sein Orchester / Lotte Lenya, Gesang
5. Gustav Mahler – Das Lied von der Erde: Der Abschied
Philharmonia Orchestra / New Philharmonia Orchestra / Christa Ludwig, Mezzosopran /
Fritz Wunderlich, Tenor / Otto Klemperer, Dirigent
Menschenhandel, Terrorismus, organisierte Kriminalität: Wer sich tagtäglich mit diesen Themen beschäftigt, braucht ein dickes Fell, könnte man meinen. Nein, sagt Eva Wildi-Cortés, Direktorin des Bundesamts für Polizei – vielleicht sogar im Gegenteil.
Zuhören. Hinschauen. Das sind Worte, die im Gespräch mit Eva Wildi-Cortés immer wieder fallen. Etwa wenn sie davon spricht, was sie unter Führung versteht; welche Kultur sie im Fedpol etablieren möchte, jenem Bundesamt, dem sie seit Februar vorsteht. Doch auch wenn sie beschreibt, wie sie sich als Kind und Jugendliche für alle möglichen Schulfächer interessierte, in ihrer Studienzeit als Flight Attendant die Welt bereiste oder als junge Frau den Einstieg ins Berufsleben fand.
Vor 23 Jahren stieg die Tochter spanischer Eltern beim Fedpol ein, frisch ab der Uni – und ist geblieben, auch wenn sie das damals nicht für möglich gehalten hätte. «Im Studium sagte man uns immer: Länger als drei Jahre solltet ihr an keiner Stelle bleiben.» Es kam anders. Heute leitet Wildi-Cortés das Bundesamt für Polizei und ist Chefin von über 1000 Angestellten. Im Gespräch mit Melanie Pfändler erzählt sie, was sie an dieser Arbeit fasziniert und begeistert und warum sie überzeugt ist, dass es sich lohnt, auch schwere Themen mit einer gewissen Leichtigkeit anzugehen.
Die Musiktitel:
1. Patent Ochsner - Bälpmoos
2. Pink Floyd: Another Brick in the Wall
3. Alejandro Sanz: Y, ¿si fuera ella?
4. Frédéric Chopin: Nocturne cis-Moll. Aus dem Film «Der Pianist» / Janusz Olejniczak, Piano
5. Hecht: Kawasaki
Sie war eine der Ersten in der Schweiz, die Podcastformate umsetzte. 2020 startete sie mit der Psychotherapeuten Felizitas Ambauen den unabhängigen Podcast «Beziehungskosmos», der schnell zu einem der meistgehörten Podcasts der Schweiz wurde.
Ihre Bühnenauftritte sind jeweils ausverkauft, ihr Buch zum Podcast ein Bestseller. Seitdem erkennen die Leute Sabine Meyer auf der Straße, was ihr nicht immer leichtfällt.
Doch Sabine Meyer ist viel mehr als die Co-Produzentin des «Beziehungskosmos». Als freie Journalistin recherchiert und produziert sie Audio-Biografien und Audio-Dokumentationen und reist dafür auch mal Hals über Kopf um die halbe Welt.
Eigentlich wäre sie gerne Auslandkorrespondentin fürs Radio geworden, doch aus diesem Traum wurde nichts...
Die Musiktitel:
1. Noir Désir – A ton étoile
2. Tiken Jah Fakoly – Plus rien ne m’étonne
3. Maceo Parker: Roots & Grooves – Pass the Peas
(Maceo Parker: Life on planet Groove – Pass the Peas)
4. Adele – Hello
5. Anouar Brahem – Le pas du chat noir
Erstsendung: 26.1.2025
Sie weiss, was Trottoirs mit unserem Körperumfang zu tun haben, wie Lärm und Diabetes zusammenhängen und warum Kultur die Gesundheit beeinflusst. Um solche Beziehungen zu erkennen, braucht es einen langen Atem. Den hat Nicole Probst-Hensch. Denn was heute passiert, macht oft erst später krank.
Nicole Probst-Hensch sagt von sich: «Ich bin nicht gross, ich bin nicht Medizinerin, und ich bin eine Frau.» Trotzdem hat sie als Epidemiologin in einer lange männlich dominierten Forschungsdisziplin Karriere gemacht. Dabei geholfen hat ihr ihre Weitsicht. Sie hat früh den Wert von Langzeitstudien erkannt. Sie ist eine überzeugte Biobankerin. Seit vielen Jahren entwickelt die Epidemiologin am Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut Langzeitstudien und Biobanken. Hier werden menschliche Proben über lange Zeit gelagert und die Menschen, von denen diese stammen, über Jahrzehnte beobachtet. Die Forscherin will wissen, was krank macht vor allem aber auch, was Menschen gesund hält. Trotzdem sieht sie in der Begrenztheit des Lebens auch Schönheit.
Die Musiktitel
- ANSAMBLI NewBorn ENSEMBLE - Vet' ke mbetë
- Beth Hart – My California
- Fairuz – Le Beirut
- Cesaria Evora – Sentimento
- Neil Young – This Old Guitar
Erstsendung: 01.09.2024
Er war ein Heimkind und brach die Spengler-Lehre ab. Als Tankwart-Lehrling putzte er Autoscheiben, betankte Autos und legte jeden Trinkgeldfranken zur Seite.
Mit 5000 Franken und einem Bankkredit kaufte sich Guido Fluri mit 20 sein erstes Grundstück, baute ein Dreifamilienhaus und verkaufte es mit Gewinn. So legte er den Grundstein für sein Millionenvermögen.
Heute steckt er einen grossen Teil seines Vermögens in soziale Projekte.
Er initiierte die Wiedergutmachungsinitiative, gründete die KESCHA-Anlaufstelle und treibt mit der Justice Initiative europaweit die Aufarbeitung von Kindesmissbrauch voran.
Das Kinderheim Mümliswil, in dem er selbst lebte, machte er zur Gedenkstätte.
Seine Geschichte erzählt der Unternehmer und Philanthrop Guido Fluri in der Sendung Musik für einen Gast bei Simon Leu.
Die Musiktitel:
1. In the Ghetto - Elvis Presley
2. Eye of the Tiger - Survivor
3. Beds Are Burning - Midnight Oil
4. Rich and Miserable - Kenny Chesney
5. Onde Vais - Bárbara Bandeira
Marco Wanda ist Rockmusiker und Kopf der österreichischen Indie-Pop-Band Wanda. In seinem ersten Buch «Dass es uns überhaupt gegeben hat» schaut er auf eine 14-jährige Bandgeschichte mit allen Höhen und Tiefen zurück, die es im Rock’n’Roll geben kann.
Der Weg zum Erfolg war lang und steinig. Zwei Jahre bestand er darin, Songs zu schreiben, ohne zu wissen, ob sie jemals ein Publikum erreichen würden. Doch als die Band dann zusammen war und loslegen konnte, hatte sie genug Material für zwei ganze Alben. Und dann ging’s ganz schnell. Nach ersten Auftritten in Szenenlokalen am Wiener Gürtel folgten Konzerte vor zehntausenden von Menschen im gesamten deutschsprachigen Raum. Dazu Auszeichnungen und Ehrungen wie keine österreichische Formation vor ihnen. Doch der Preis für den Erfolg war hoch. Alkohol und Drogen, das allmähliche Ausbrennen der einzelnen Bandmitglieder, heftige Schicksalsschläge. Mittlerweile hat sich die Band gefangen. Man redet wieder miteinander. Und Marco Wanda hat ein Buch über seine Geschichte mit Wanda geschrieben, das sehr viel mehr ist als ein Buch über einer Rock’n’Roll-Band.
Die Musiktitel:
Einspieler: Wanda – Meine beide Schwestern
1. Der Nino aus Wien – Winter im April
2. Nirwana – Come As You Are
3. The Beatles – Ticket to Ride
4. Oasis – Live Forever
5. Obongjayar – Try
Einspieler: Annett Louisan – Bologna (Lied von Wanda)
Das Buch von Marco Wanda:
Dass es uns überhaupt gegeben hat
Zsolny-Verlag
Albin Brun mag es, Naturerfahrungen und Landschaftsstimmungen in Klänge zu fassen. Beim Festival «Alpentöne» gehört er zu den Stammgästen. Im Theater Uri erzählt er von seiner Faszination für Volksmusik aus verschiedenen Kulturen. Und er verrät, weshalb er seine Konzerte in Gedichtform ankündigt.
In seiner Kindheit in Luzern hätte wohl niemand vermutet, dass Albin Brun einmal Musiker werden würde. Sieben Jahre lang ging er lustlos in den Flötenunterricht, bis er in den 1970er Jahren erstmals das Folk-Festival Lenzburg besuchte: „Dort entdeckte ich den Geist des Einfachen, Unverfälschten.“ Albin Brun fing Feuer und begann, autodidaktisch mehrere Instrumente zu lernen.
Nach der Schule tingelte er eine Weile als Strassenmusiker durch die Lande, bevor er sich an der Jazzschule einschrieb. Mittlerweile hat ihn seine Leidenschaft um die ganze Welt geführt. Diese Erfahrung kommt in seiner Musik zum Ausdruck, in der Heimisches und Fremdes ganz selbstverständlich zusammenfinden.
Die Musiktitel:
1. Urs Hostettler: Outobahn
2. Bobby Jones: Bringin' in the sheep
3. Didier Squiban: Ledenez
Kurzer Einspieler: Ala Fekra - Longa Yamen
4. Singfrauen Winterthur: Aslanuri Mravaljamier
Albin Brun Quartett / Franziska Welti, Leitung
5. Mikhail Alperin & Arkady Shilkloper: Unisons
6. Paul Giger: Zäuerli - Pt. 1
7. Albin Brun Quartett – Himbrimi (Album: «Pas de quatre»)
Als eine der ersten Fotoreporterinnen bereiste Pia Zanetti die Welt. Eine Pionierin nennen mag sie sich trotzdem nicht. Lieber erzählt sie von den Menschen, die sie in den letzten 60 Jahren kennengelernt und fotografiert hat – von Musikern über Minenarbeiter bis zu Vivienne Westwood und Max Frisch.
Wenn Pia Zanetti mit ihrer Kamera unterwegs ist, hat sie ein Ziel vor Augen: «Den Stolz, die Intelligenz, die Schönheit der Menschen zu zeigen.» Das galt für die afroamerikanischen Jazzmusiker, zu denen sie sich als 18-Jährige an einem Konzert in Basel mit einem Trick Zugang verschaffte. Die Frauen in Mexiko, die bei der Arbeit auf dem Feld ihre Kinder auf dem Rücken trugen und Zanetti darüber nachdenken liessen, was es für sie selbst bedeuten würde, Mutter zu sein. Die Bewohnerinnen und Bewohner eines indischen Dorfes, die die Traurigkeit eines Schweizer Volksliedes kaum ertragen konnten. Die Fotografie habe ihr Türen geöffnet: «Ich finde es einmalig, dass man dank dieses Berufs an Orte kommt, wo man sonst nie hingehen würde.»
Angetrieben von ihrer Neugierde und einem starken Gerechtigkeitssinn produzierte Pia Zanetti – oft gemeinsam mit ihrem Mann Gerardo, einem Journalisten – Fotoreportagen für renommierte Magazine. «Ich habe mich immer gefragt: Wie kann ich vermitteln, wie die Menschen leben, was das Leben ist?» So dokumentierte Zanetti auch politische und soziale Zustände, die sie selbst fassungslos zurückliessen. Etwa die Apartheid in Südafrika; die «whites only»-Schilder an den Badestränden, das Billigfleisch in den Metzgereien, das für die Angestellten bestimmt war – «und das man hier nicht einmal einem Tier vorsetzen würde». Doch auch Porträts von berühmten Persönlichkeiten wie Max Frisch, der Designerin Vivienne Westwood oder des Regisseurs Federico Fellini gehören zu ihren Arbeiten. Festgehalten sind sie in ihrem neuen Buch, das im Verlag «Edizioni Periferia» erschienen ist und als eines der schönsten Schweizer Bücher des Jahres 2023 ausgezeichnet wurde.
Wenige Tage vor ihrem 81. Geburtstag blickt Pia Zanetti in «Musik für einen Gast» auf ihr reiches, erfülltes Leben zurück – und nach vorne, auf alles, was es noch bringen mag.
Die Musiktitel:
- Art Blakey's Jazz Messengers – No hay problema
- Fatima Dunn – Anneli, wo bisch geschter gsi
- Lucio Dalla – Piazza Grande
- Pink Martini – Amado mio
- Mercedes Sosa – Gracias a la vida
Erstsendung: 23.06.2024
Der Klimawandel, das Patriarchat, die Überidentifikation mit der eigenen Arbeit: In vielen ihrer Texte geht Nina Kunz Themen nach, die ein Unbehagen in ihr auslösen. Sie zu schreiben, sei wie das Lösen eines schwierigen Kreuzworträtsels.
Sich selbst als Autorin zu bezeichnen, war für Nina Kunz ein langer Prozess. Obwohl sie bereits seit ihren frühen Zwanzigern ihr Geld mit dem Schreiben verdient – unter anderem als Kolumnistin für «Das Magazin» – brauchte es einen Bestseller, bis sie sich traute, sich selbst diese Bezeichnung anzuheften: «Ich denk, ich denk zu viel» ist im März 2021 bei «Kein & Aber» erschienen und besteht aus einer Sammlung von dreissig Texten, in denen Kunz sich mit ihrem eigenen Erleben, ihren Gedanken, sowie jeder Menge Sekundärliteratur auseinandersetzt, von Jean-Paul Sartre über Roxanne Gay bis zum US-amerikanischen Linguisten William Labov.
Aufgewachsen ist Nina Kunz mitten in der Stadt Zürich, im Kreis 4. In «Musik für einen Gast» erinnert sie sich daran, wie sie als Kind auf einer Pingpongtischplatte sass und sich die Scherben aus den Fusssohlen zog, wie sie mit ihren Freundinnen Choreografien zu «Tic Tac Toe» einstudierte und wie sie als Jugendliche die «Bar Italia» in London besuchte; ein Ort, der die englische Rockband «Pulp» zu einem Stück inspiriert hat. Und sie spricht über eines der Themen, das sie so sehr beschäftigt, wie kaum ein anderes: die Auswirkungen des Klimawandels, die sich mittlerweile direkt vor ihrer Haustür zeigen.
Die gespielten Titel:
1. Tic Tac Toe - Ich find dich Scheisse
2. Ariana Grande - Thank U, Next
3. Pulp - Bar Italia
4. Sharon Van Etten - The End of the World
5. Stereo Luchs - Ziitreis
Erstsendung: 21.01. 2024
Seine Vorfahren gehörten zum ungarischen Uradel; sie besassen Herrschaften und Ländereien, hatten Einfluss und waren reich.
Doch nach dem Zweiten Weltkrieg kamen die Kommunisten und nahmen der Familie Batthyany Boden und Schlösser.
Dem Journalisten Sacha Batthyany blieben aus den glanzvollen Zeiten seiner Gross- und Urgrosseltern nur ein paar vergilbte Stiche, silberne Buttermesser und viel blumenbemalte Keramik.
Und die Frage: Was hat die eigene Familiengeschichte eigentlich mit mir zu tun?
Es sind die grundlegenden Fragen des Lebens, die ihn als Journalisten an- und umtreiben: Warum handeln Menschen so, wie sie handeln?
Batthyany gilt als begnadeter Journalist mit viel Talent. Er schrieb viele Jahre für das Magazin und den Tages Anzeiger (u.a. als USA-Korrespondent); heute publiziert er im Magazin der NZZ am Sonntag.
Zum Journalismus fand er rein zufällig: während einer Reise entlang der neuen EU-Aussengrenzen...
Die Musiktitel:
1. Tchaikovsky - Violin concerto in D Mayor, Op. 35, I. Allegro moderato
Live von den Salzburger Festspielen 1988 - Anne-Sophie Mutter / Wiener Philharmoniker / Herbert von Karajan
2. Bruce Springsteen - The Ghost of Tom Joad
3. Keith Jarrett - The Köln Concert, Live 24.1.1975
4. Radiohead - Fake Plastic Trees (Album: The Bends)
5. Måneskin - Torna a Casa
6. Béla Bartok - Divertimento, BB 118: 3. allegro assai
Sandor Végh / Camerata Salzburg
Erstsendung: 29.12.2024
In Adolf Ogis linker Hosentasche steckt stets ein Rauchquarz. Ohne Bergkristall, seinen Glücksbringer, geht er nicht aus dem Haus. Der ehemalige SVP-Bundesrat ist heute 82 Jahre alt, das Altwerden beschäftigt ihn.
Was mit dem Tod seines Sohnes Mathias zusammenhänge. «Sein Tod war das Schwierigste überhaupt», sagt Ogi. Weil er auf die Frage des «Warum» keine Antwort finde könne.
Ogi, der umtriebige Kommunikator und Motivator, schaut zurück auf ein ereignisreiches Leben. Er war SVP-Bundesrat, Parteipräsident, Direktor des Schweizerischen Skiverbandes und Sonderberater von UNO-Generalsekretär Kofi Annan, mit dem ihm eine tiefe Freundschaft verband. Ogi wünscht sich eine bessere, friedlichere Welt und dient auch heute noch, wo er kann.
Die Musiktitel
1. Swiss Ländler Gamblers: Im Felsa-Schuss
2. Joe Dassin - Aux Champs-Elysées
3. Chris Barbers Jazz Band - Runnin Wild, Ice Scream, Wild Cat Blues
4. Frank Sinatra – New York New York
5. Jodlerklub Wiesenberg: Büchel Juiz (Jauzer)
Erstsendung: 27.10.2024
Auch wenn sie sich selbst als Mensch aus einem anderen Jahrtausend bezeichnet, Sophie Rois ist eine der grossen Figuren des deutschen Gegenwartstheaters. Vor allem aber steht die mehrfach ausgezeichnete Schauspielerin für die Ära Castorf an der Berliner «Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz».
Sophie Rois’ Bedeutung für die Volksbühne zeigt sich schon daran, dass sie die Möglichkeit bekommen hat, die Aufnahme für «Musik für einen Gast» in der derzeit verwaisten Intendanz stattfinden zu lassen, einem akustisch einwandfreien Ort mit Holztäfer im realsozialistischen Stil der 50er Jahre. Seit 1993 gehört die Oberösterreicherin zum Ensemble dieses Hauses, unterbrochen nur von einem kurzen Abstecher ans Deutsche Theater zwischen 2018 und 2022. Sie steht damit wie nur wenig andere für den einzigartigen Theateraufbruch der Nachwendezeit an der Volksbühne unter dem Intendanten Frank Castorf. Aber auch die beiden mittlerweile verstorbenen Theatermacher Christoph Schlingensief und René Pollesch gehören zu den «schicksalhaften Begegnungen» ihres intensiven Künstlerinnenlebens.
Von ihrer Herkunft in Oberösterreich und ihrer Ausbildung in Wien, von ihrer Leidenschaft fürs Theater und ihren Begegnungen in Berlin, vor allem aber auch von ihrer Musik, die - meist britischen Ursprungs - gerne auch zum «Universum The Kinks» gehört, erzählt die Schauspielerin im Gespräch mit Michael Luisier.
Die Musiktitel:
1. The Kinks - Picture Book
2. The Everly Brothers - Problems Problems
3. The Kingsmen – Louie Louie
4. Jeff Lynne – At Last
5. Nick Lowe - Lately I‘v Let Things Slide
Erstsendung: 12.01.2025
Kaltërina Latifi kennt man als Kolumnistin im «Magazin». Dort schreibt sie regelmässig über Frauenfeindlichkeit innerhalb ihrer kosovoalbanischen Herkunftsgemeinschaft. Damit macht sie sich natürlich nicht nur Freunde. Trotzdem beharrt sie darauf, dass die Missstände angesprochen werden.
Kaltërina Latifi stammt aus dem Kosovo. Ihre Eltern arbeiten als Saisoniers in der Schweiz, während Kaltërina bei ihrer Grossmutter lebt.
Mit fünf Jahren kommt sie selbst in die Schweiz und verbringt den Rest ihrer Kindheit und Jugend in Adelboden und an vielen anderen Orten des Kantons Bern. Das hat sie geprägt.
Noch heute empfindet sie eine gewisse Entwurzelung, noch heute verspürt sie aber auch den Drang, weiterzuziehen und Neues zu entdecken.
Nach einem kurzen Abstecher in die Theaterszene entschliesst sie sich für ein Studium. Die Matura holt sie in Lausanne nach, wo sie auch Literaturwissenschaften und Philosophie studiert. Danach folgen Stationen in Heidelberg und London.
Mittlerweile ist Kaltërina Latifi promoviert und habilitiert und arbeitet als Privatdozentin in Göttingen. Ausserdem schreibt sie an einem Roman, in dem sie mitunter eine Geschichte verarbeitet, die sie auf der Kanalinsel Jersey entdeckt hat.
Von ihren Wurzeln und ihren Reisen, von ihrer wissenschaftlichen Arbeit und ihrem Engagement für die Selbstbestimmung albanischer Frauen und natürlich von ihrer Musik erzählt Kaltërina Latifi im Gespräch mit Gastgeber Michael Luisier.
Die Musiktitel
- Tom Waits: Chocolate Jesus
- Thomas Fersen : La chauve-souris
- Edona Reshitaj - Me shume se e bukur je
- Christoph Willibald Gluck – Tanz der Furien aus Orpheus und Eurydike
Zürcher Kammerorchester / Daniel Hope, Leitung
- David Bowie - Reality
Erstsendung 13.10.2024



