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NS-CLIQUEN Von Menschen und Mördern
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NS-CLIQUEN Von Menschen und Mördern

Author: Mitteldeutscher Rundfunk

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Description

Menschen, die im KZ arbeiteten, gab es zu Tausenden und in ganz verschiedenen Tätigkeiten. Sie wirkten mit an der Aufrechterhaltung des KZ-Systems. Warum wurden Menschen zu überzeugten Nationalsozialisten und Mittätern? Der Historiker Dr. Stefan Hördler, historischer Gutachter im Prozess einer zivilen Angestellten des KZ Stutthof, und die Journalistin Leonie Schöler gehen dieser Frage nach: Müssen wir nicht – um wirklich aus der Geschichte lernen zu können – begreifen, wer die Mörder waren und wie viele kleine Schritte notwendig waren, um das große System am Laufen zu halten? Wie fanden sich Cliquen und Netzwerke? Wie verteilte sich Schuld und wer profitierte davon? In acht Folgen stellen sie Menschen vor, die Teil des Massemordsystems der Nazis waren.

Wie aus oft unscheinbaren Männern Naziverbrecher wurden, zeichnet auch eine Dokumentation in der ARD MEDIATHEK nach: Karriere im KZ – Vom Bauernsohn zum NS-Verbrecher https://1.ard.de/Karriere-im-KZ
8 Episodes
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Der Massenmord war nicht von Anfang an so "effizient" wie in Auschwitz. Die SS "experimentierte" mit Abläufen und Methoden. Wilhelm Schäfer half dabei mit, als er mit anderen Tausende sowjetische Kriegsgefangene tötete.
Die Bräute der SS-Männer mussten hohe Anforderungen erfüllen. Wer sich wie Hans-Werner Hoppe die "Richtige" aussuchte, konnte einen Karrieresprung machen. Andere Männer wiederum wurden wegen Affären degradiert.
Je niedriger die Mitgliedsnummer eines NSDAP- und SS-Mitglieds, desto größer seine ideologische Verbundenheit mit den Nazis. Bei Egon Zill und seinen Freunden aus der SS in Plauen kann man das besonders gut beobachten.
Korrupte SS-Männer mussten mit harten Strafen bis hin zum Tod rechnen. Der Falls Albert Brehs von der Kantinenverwaltung in Dachau zeigt, was korrupten SS-Leuten drohte, wenn kein einflussreicher Vorgesetzter sie deckte.
Der Bankkaufmann Oskar Gröning half im KZ Auschwitz beim Sortieren von Devisen, die den ermordeten Juden gestohlen worden waren. Der Raub war gut organisiert und wurde in vielen Fällen akribisch aufgelistet.
Der Lehrer Kurt Knittel organisierte Kameradschafts-Abende, Theater- und Opernaufführungen für die SS – als Ablenkung und Belohnung nach dem Morden am "Arbeitsplatz" Konzentrationslager.
Das Mord-System der Nazis wurde nicht von Einzelnen am Laufen gehalten: Tausende Menschen stützten es, entwickelten es weiter und profitierten davon. Die Netzwerke brachten ihnen viele Vorteile: Macht, Erfolg, Geld.
Um den Massenmord der Nazis am Laufen zu halten, waren Tausende SS-Leute nötig, doch wir kennen heute nur ganz wenige Namen. Wer wurde Mitglied der SS? Wie sah sein Alltag aus und konnte er auch wieder aussteigen?