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OpenUp! ist eine Sendereihe, in der vorwiegend gesellschaftspolitische Themen mit ihren Bezügen zu Umwelt, Energie und raumplanerischen Kernfragen dargestellt werden sollen.

Wir wollen unsere HörerInnen mit den vielfältigen Zusammenhängen zwischen Energiepolitik, der Art, wie politische Prozesse ablaufen und dem gesellschaftlichen Leben (Wohnen, Arbeiten, Mobilität, Freizeit, Versorgung, etc.) konfrontieren und sie in einen Kontext einbinden, bei dem soziale Gerechtigkeit eine wesentliche Rolle spielt.

Obwohl die EngergiePolitik des letzten Jahrhunderts unseren Wohlstand ermöglicht hat, werden ohne radikales Umdenken und verändertes politisches und persönliches Handeln der soziale Friede und unsere Freiheit gefährdet sein. Eine massive und globale Existenzbedrohung für die Umwelt und uns selbst ist zu befürchten.

Wir wollen der Komplexität der Themen gerecht werden, Verwirrungen entwirren, Denkanstöße geben. Wir haben keine Lösungen anzubieten, weil wir überzeugt sind, dass nur ein ausreichend fundierter, öffentlicher Dialog die Basis für ein neues ökologie-politisches Verständnis und ein nachhaltiges gesellschaftlich-verändertes Handeln darstellen kann. Wir wollen Menschen dazu animieren, ihre Lebensentwürfe zu hinterfragen und Möglichkeiten sowie Richtungen zivilgesellschaftlichen Engagements aufzeigen.

Besonders freuen wir uns über Anregungen und Kommentare oder auch Wünsche, an einzelnen Sendungen mitarbeiten zu wollen. Wir bitten um eine Nachricht an openup@o94.at.

Unsere Signation ist unter CC-Lizenz folgendem Titel entnommen: „Coolman“ aus dem Album „Kogani“ der Formation Suerte
145 Episodes
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Täglicher Stau und Verkehrslärm, fehlende Alternativen zum Auto – in Essling und der Donaustadt ist die Verkehrssituation eine zunehmende Belastung für die Bewohnerinnen und Bewohner. Viele wünschen sich endlich nachhaltige Lösungen, die den Verkehr spürbar entlasten und die Lebensqualität verbessern. Unter dem Titel „Verkehrshölle Essling adieu?“ lud die Initiative „Esslinger für die LobAu“ am 5. Mai 2025 im Pfarrsaal Essling zum vierten Abend ihrer erfolgreichen Vortragsreihe „LobAu soll leben“ ein. Dipl.-Ing. Ulrich Leth, Verkehrsplaner an der TU Wien und Experte für nachhaltige Mobilität, präsentierte aktuelle, zukunftsfähige Lösungsansätze für die Region – und stellte dabei auch die Frage: Führen mehr Straßen zu weniger Stau – oder zu noch mehr Autos? Über die Initiative „Esslinger für die LobAu“: Die Initiative wurde im September 2024 von drei engagierten Esslinger:innen gegründet. Ihr Ziel ist es, das Bewusstsein für die ökologische und gesellschaftliche Bedeutung der LobAu zu stärken und auf die zunehmenden Bedrohungen dieses wertvollen Natur- und Erholungsraums aufmerksam zu machen. Die Vortragsreihe im Überblick Die drei bisherigen Informationsabende der Reihe „LobAu soll leben“ erreichtendurchschnittlich rund 130 Besucher:innen pro Veranstaltung: Chance für die LobAu! am 18.11.2024 Rettet die Böden– mit Blick auf das Umfeld der LobAu! am 10. Februar 2025 LobAu-Autobahn:Monsterprojekt mit irreversiblen Folgen! am 17. März 2025 Verkehrshölle Essling adieu? am 5.Mai 2025 Viele der Teilnehmer:innen trugen die Inhalte und Anliegen als Multiplikator:innen weiter in ihr privates und berufliches Umfeld – ein starkes Zeichen für zivilgesellschaftliches Engagement. Denn neben politischen Entscheidungsträger:innen und zuständigen Behörden sieht die Initiative auch die Bevölkerung selbst in der Verantwortung, aktiv zum Schutz der LobAu beizutragen. Weitere Infos unter: https://lobau.org/ Signation unter CC-Lizenz folgendem Titel entnommen: „Coolman“ aus dem Album „Kogani“ der Formation Suerte.
Eine Online Diskussion Hier gehts zur Videoaufzeichnung: https://www.youtube.com/watch?v=3whDnpoYACA Hier die Ankündigung der Online Veranstaltung vom 8. November 2023, 14.30 bis 16.00 Uhr: „VBV im Diskurs beschäftigt sich mit dem zunehmenden Druck, den man in Gesellschaft und Wirtschaft rund um Nachhaltigkeits-Themen und Initiativen erlebt. Hier hat sich viel verändert – denken wir nur an die Klimakleber und ihre konfrontativen Strategien und Akteure, die sich mit den symbolischen Aktionen der letzten Jahre nicht mehr zufriedengeben. Wir fragen uns, wieviel an Konfrontation wirklich nötig ist, um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen – oder ob es nicht eher Kooperationen sind, gemeinsame Lösungen, die zum Ziel führen. Wir sprechen aber auch über den immer stärker werdenden Druck, dem die Wirtschaft ausgesetzt wird. Wirtschaft und Gesellschaft im Zwiespalt mit der Nachhaltigkeit? Nachhaltigkeitsexpertin Prof. (FH) Gabriele Faber-Wiener diskutiert mit: • Em. o. Univ. Prof. DDr. Heinz Mayer, Verfassungs- und Verwaltungsjurist, emeritierter Universitätsprofessor an der Universität Wien und ehemaliger Dekan • Mag. Stefan Wallner, Geschäftsführer des Bündnisses für Gemeinnützigkeit • Assoc. Prof. Mag. Dr. Reinhard Steurer, assoziierter Professor für Klimapolitik an der Universität für Bodenkultur (BOKU) • Mag. Marcus Wadsak, Meteorologe, Radio- und Fernsehmoderator (ORF), und Sachbuchautor • Mag. Yvonne Zwick, Theologin, Vorsitzende B.A.U.M. e.V. Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften • Mag. Andreas Zakostelsky, GD VBV-Gruppe, CEO VBV- Vorsorgekasse Zentrale Fragestellungen: – Was führt mehr zum Ziel – Konfrontation oder Kooperation? – Wieviel an Konfrontation brauchen wir, um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen? – Wie geht man mit der zunehmenden Polarisierung um? – Was ist die Rolle der Unternehmen dabei? Was die der Wissenschaft? Die Teilnahme am Diskurs ist kostenlos und findet Online via Zoom statt. „
Vortrag von Prof. Niko Paech am 22. Sept. 2023 in Linz, Altes Rathaus Die Hoffnung, dass wirtschaftliches Wachstum durch technischen Fortschritt nachhaltig oder klimafreundlich gestaltet werden kann, ist längst an der Realität zerschellt. Durch das offenkundige Scheitern der ökologischen Modernisierung stellt sich die Frage nach ökonomischer Verantwortung völlig neu: Was darf sich ein einzelnes Individuum an materiellen Freiheiten erlauben, ohne über seine ökologischen und damit zugleich sozialen Verhältnisse zu leben? Eine Postwachstumsökonomie würde einen prägnanten Rückbau arbeitsteiliger, geldbasierter und globalisierter Versorgungsmuster bedeuten. Dagegen würden Suffizienz und urbane Subsistenz als Ergänzung eines merklich reduzierten und zugleich umstrukturierten Industriesystems bedeutsam sein. Eigenarbeit (z.B. Handwerk) könnte zur gemeinschaftlichen Versorgung beitragen. Zur Person: außerplanmäßiger Prof. Dr. Niko Paech studierte Volkswirtschaftslehre, promovierte 1993, habilitierte sich 2005 und vertrat den Lehrstuhl für Produktion und Umwelt an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg von 2008 bis 2016. Derzeit forscht und lehrt er an der Universität Siegen im Masterstudiengang Plurale Ökonomik. http://www.postwachstumsoekonomie.de/ Moderation und Schnitt: Christian Steger-Vonmetz
Veranstaltung des Club of Vienna vom 20. September 2023 in der Urania Wien – Teil 1 – Schon vor 20 Jahren hat sich der Club of Vienna mit der Paradoxie beschäftigt, dass in parlamentarischen Demokratien, die durch die Stimmabgabe von Bürger und Bürgerinnen legitimiert sind, Entscheidungen getroffen werden, die das Gemeinwohl der Bevölkerung aktiv gefährden. Das wird besonders durch Aktivitäten deutlich, die sich auf Atomstrom, Globalisierung, Tierfabriken, Transitverkehr oder Genmanipulation beziehen. Die Ursache ist meist auf internationale Abkommen zurückzuführen. Die Komplexität ist seither noch größer geworden – durch technische und kommerzielle Machtstrukturen außerhalb demokratischer Kontrolle mit direktem und indirektem Einfluss auf die Politik und die Medien. Liste der Vortragenden in Teil 1: Hermann Knoflacher: Einleitung Helga Kromp-Kolb: „Klimakrise: Der Wissenschaft und der Vernunft zum Trotz“ Moderation: Marlene Nowotny Link zum Club of Vienna: http://www.clubofvienna.org/?event=politik Unsere Signation ist unter CC-Lizenz folgendem Titel entnommen: „Coolman“ aus dem Album „Kogani“ der Formation Suerte. Die Musik dieser Sendung ist von der Platte „Unter der Linden“ aus dem Jahr 1981 der „Liederlich Spielleut“. Folgende Vortragenden sind in Teil 2 zu hören: Josef Unterweger: „Gesetze für die Welt von gestern ohne die Bürger:innen von heute“ Wolfgang Gratz: „Gutes Regieren ist machbar Was die Verwaltung des 21. Jahrhunderts leisten soll, benötigt und können muss“ Peter Weish: „Gegen den Demokratie-Abbau!“ Lena Schilling: „Partizipation in Zeiten der multiplen Krisen“
Silosophie

Silosophie

2023-05-2357:00

Aus einem Siloturm wird ein Solarstrom produzierendes Kunstwerk Mehr als 300 Silotürme, die bis zu 70 Meter in die Höhe ragen, prägen die ostösterreichische Landschaft. Sie sind wichtig für die Ernährungssicherheit, Agrardenkmäler und Kulturgut. Zunehmend werden jedoch Silotürme stillgelegt oder sind dem äußerlichen Verfall preisgegeben. Der Verein Silosophie transformiert die altehrwürdigen Silos, Agrarmonumente der Vergangenheit zu energieproduzierenden Kunstwerken der Zukunft und arbeitet eifrig an Neunutzungskonzepten für stillgelegten Türme. Er ermöglicht damit gemeinsam mit Eigentümer:Innen, Sponsor:Innen und Förderorganisationen unübersehbare Zeichen für den Klimaschutz und kommenden Generationen. Jutta Matysek führte dieses Gespräch mit den InitiatorInnen des Vereins, der Eigentümerin des ersten „Turms der Zukunft“ und ihrem Mann. Die offizielle Eröffnung findet am 3.Juni mit einem Fest beim großen, neugestalteten Silo in Engelhartstetten (NÖ)statt. Alle Info unter: https://silosophie.at/ Auf den Sonnenseiten der Silos werden von unseren Partnern Photovoltaikmodule montiert. Mit einer Leistung von durchschnittlich 100 kwp werden die Türme zu Sonnenkraftwerken für die umliegende Region. Die Solarsilos können als Leuchttürme einer Energiegemeinschaft Ertragskurven optimieren und als innovatives Dorfkraftwerk umliegende Haushalte und Betriebe mit elektrischer Energie versorgen. Die Türme werden von heimischen Künstler*innen bemalt oder mit einer künstlerisch bedruckten Textilfassade verhüllt. So wird jeder Siloturm zum individuellen Wahrzeichen, das eine ganz eigene Geschichte erzählt.
Lichtverschmutzung

Lichtverschmutzung

2023-01-1157:00

Vom Zauber der Sterne und vom Ende der Nacht Am 3. Oktober 2020 hatte der Handchirurg und Astrofotograf Dr. Dietmar Hager die Nachhaltigkeitsreihe “Schritt für Schritt nachhaltig” des Bildungshauses Schloss Puchberg bei Wels mit dem wichtigen Thema der Lichtverschmutzung eröffnet. Wir haben den Vortrag von „Freies Radio Freistadt For Future“ übernommen und bedanken uns bei ihrem Redakteur Bernhard Schwab. Dr. Hager machte auf die weitreichenden gesundheitlichen Auswirkungen der Lichtverschmutzung aufmerksam und teilte mit den Zuhörer:innen seine Begeisterung für die unendlichen Weiten des Weltalls und die Schönheit der Sterne. „Lichtverschmutzung geht uns alle an!“ So lässt sich dieses Problem unserer Zivilisation kurz zusammenfassen. Wir beleuchten alles Mögliche: Schaufenster, Straßen, Gebäude, Städte, Garageneinfahrten, ja selbst ganze Gärten werden zuweilen die gesamte Nacht hindurch beleuchtet. Wir machen der Nacht den Garaus. Welche Auswirkungen hat dies – auf die Natur, auf die Tierwelt und auch auf uns Menschen? Dieser Abend gibt Einblick in das Thema Lichtsmog und zugleich einen Ausblick darauf, was jede/r von uns bereits im Kleinen dazu beitragen kann, diese Verschmutzung unserer Umwelt zu verringern. Zudem kann deutlich werden, was wir an Schönheit wiedergewinnen, wenn wir das künstliche Licht hier unten abdrehen und uns stattdessen vom Licht des Sternenhimmels dort oben verzaubern lassen.   Zusatzinfo: Dr. Dietmar Hager, Linz Mediziner und Astrofotograf, seit frühester Jugend zu Hause in der Welt der Sterne, lange bevor ihn die Feinmechaniker-Werkstätte seines Vaters und die anatomischen Zeichnungen von Leonardo da Vinci auf den Weg der Medizin führten. Heute ist er Facharzt für Unfallchirurgie, Spezialist für Handchirurgie und Leiter internationaler Hand- und Mikrochirurgie-Kurse mit eigener Ordination. Die verschwindenden Nacht- und Sternenhimmel und seine Berufung als Mediziner veranlassten ihn, sich intensiv mit der Problematik der Lichtverschmutzung und ihren ökologischen wie auch medizinischen Auswirkungen auseinanderzusetzen. Unsere Signation ist unter CC-Lizenz folgendem Titel entnommen: „Coolman“ aus dem Album „Kogani“ der Formation Suerte.
Stefan Stadler, Scientific Expert bei Greenpeace Zentral- und Osteuropa im Interview mit Jutta Matysek zu drei Greenpeace Kampagnenthemen des Jahres 2022: Ungarisches Mega-Bauprojekt am Neusiedler See, Fracking und Lobau: Neusiedler See: Auf dem kleinen ungarischen Teil des Sees war, von Präsident Orban massiv forciert in Fertőrákos, ein riesiger Hotelkomplex in Planung. Es wurde bereits mit massiven Baumaßnahmen begonnen und enormer Schaden am Naturraum angerichtet. Dennoch gelang es dieses Projekt zu stoppen. Infos: https://greenpeace.at/presse/ungarisches-mega-bauprojekt-am-neusiedler-see-wird-ausgesetzt/ Fracking: Eine besonders umweltschädigende Art der Erdgasgewinnung droht im Weinviertel, und dass obwohl wir längst raus aus den fossilen Brennstoffen sein sollten. Infos: https://greenpeace.at/news/das-maerchen-vom-gruenen-fracking/ Lobau: Greenpeace ist aktiv für den Schutz der Lobau als Teil des Nationalpark Donau-Auen, die bedroht wird durch ein Autobahnprojekt (S1) und dessen Straßenanschlüsse, aber auch durch die fortschreitende Verlandung und Austrocknung, gegen die schon längst Maßnahmen ergriffen werden sollten. Infos: https://greenpeace.at/hintergrund/faktencheck/ Stefan Stadler Scientific Expert Greenpeace CEE in Österreich Tel.: +43 (0) 664 183 28 82 E-Mail: stefan.stadler@greenpeace.org Ein Factsheet zum Mega-Projekt und der EU-Beschwerde finden Sie unter: https://act.gp/3mSRbZv Das Interview führte Jutta Matysek. Die Musik dieser Sendung ist unter CC-Lizenz von Andreas Neumeister der Bath Song und ein Ausschnitt der Nummer Desaccords von Eracilon. Unsere Signation, ebenfalls unter CC-Lizenz, ist folgendem Titel entnommen: „Coolman“ aus dem Album „Kogani“ der Formation Suerte.
Lebendiger Boden als Chance – Vortrag von Gerald Dunst, Initiator und Obmann der Ökoregion Kaindorf in der Steiermark Die aktuelle Veranstaltungsreihe des Schloss Puchberg, dem Bildungshaus der Diözese Linz, beschäftigt sich mit dem Boden. Denn ein lebendiger Boden ist enorm wichtig und eine wichtige Chance als Regulator für das Klima. Am 18. Oktober 2022 fand die Kick-Off-Veranstaltung unter dem Titel: „Lebendiger Boden – Klimakrise und was hat meine Semmel damit zu tun?“ statt. Gerald Dunst ist Initiator und Obmann der Ökoregion Kaindorf in der Steiermark. Er stellt das dortige Humusaufbauprojekt vor und erklärt die Zusammenhänge zwischen belebtem Boden, Bodenfruchtbarkeit, Wasser-, Nährstoffhaushalt und CO2-Speicherung. Er stellt vorbildliche Möglichkeiten vor, wie in der Landwirtschaft auf den Klimawandel zugunsten eines belebten Bodens für uns alle reagiert werden kann. Den zweiten Vortrag hielt ORF Chef-Meteorologe Marcus Wadsak, dieser ist nicht Teil dieser Sendung. Dort erklärte er was der aktuelle Wissensstand in Sachen Klimawandel ist und veranschaulichte warum die Zeit drängt. Nach ihren beiden Impulsvorträgen diskutierten die zwei Experten zum gemeinsamen Themenschwerpunkt mit dem Publikum. Moderiert wurde die Veranstaltung von Gabriele Puttinger-Piati. Zusatzinfo: Referenten: – Marcus Wadsak, ORF Chef-Meteorologe (nicht Teil dieser Sendung) – Gerald Dunst, Initiator und Obmann der Ökoregion Kaindorf/Stmk Moderation: – Gabriele Puttinger-Piati, Ried https://schlosspuchberg.at/puchberg-online/lebendiger-boden-klimakrise-und-was-hat-meine-semmel-damit-zu-tun https://schlosspuchberg.at/news/lebendiger-boden-das-unsichtbare-netz-des-lebens Das Team des Schloss Puchberg möchte in dieser Veranstaltungsreihe informieren, vernetzen, Ideen und Menschen verknüpfen und will uns allen, für den Weg in eine gute Zukunft, den Rücken stärken. Die musikalische Untermalung ist unter CC-Lizenz von Rob Costlow aus dem Album “Reconstruction“ der Titel „Enigma“. Unsere Signation, ebenfalls unter CC-Lizenz, ist folgendem Titel entnommen: „Coolman“ aus dem Album „Kogani“ der Formation Suerte. Lizenz: CC-BY-NC
Mit seinem Vortrag „Verkehrswende ohne Rad nicht machbar – Die Rolle des Fahrradverkehrs für die Verkehrswende“ hat Univ. Prof. Dr. Markus Mailer, Verkehrsexperte von der Uni Innsbruck, im Mai 2022 am oberösterreichischen Radvernetzungstreffen große Aufmerksamkeit erregt. Am Ende seines Vortrages gab es Stimmen im Saal, die bedauerten, dass kein einziger verantwortlicher Politiker im Saal sei um diese Botschaften zu hören. Schon bei diesem Radvernetzungstreffen hat Gerhard Fischer, Vorsitzender der Radlobby Oberösterreich, angekündigt sich zu bemühen Univ.-Prof. Mailer noch einmal einzuladen um dabei auch eine öffentliche Podiumsdiskussion mit Verkehrsexpert:innen und Politiker:innen aller Oberösterreichischen Landesregierungsfraktionen und auch der Linzer Stadtregierung zu organisieren. Am Mittwoch, den 14. September 2022, war es dann soweit. Der Vortrag von Markus Mailer mit dem Titel „CO2-neutrale Verkehrswende in Oberösterreich“ und anschließender Podiumsdiskussion fand im Neuen Rathaus in Linz statt. Es ist gelungen eine breite Allianz an Organisationen, NGOs und viele weitere wichtige Stakeholder zum Generationenvertrag, wie Jugendorganisationen und Seniorenvertretungen, dafür zu gewinnen gemeinsam zu dieser Veranstaltung einzuladen. Es waren dies die Radlobby Oberösterreich gemeinsam mit der Initiative Verkehrswende jetzt!, die Klima-Allianz Oberösterreich, Fridays for Future, Extinction Rebellion, die Naturfreunde, der Alpenverein, und weitere. Ziel der Veranstaltung war es, zu hören was die Wissenschaft sagt, und auf welchem Weg sich aktuell OÖ befindet. Der Autoverkehr ist eines der größten Problemfelder der Klimakrise, und trägt zu etwa 30% des CO2 Ausstoßes bei! Und im Verkehrsbereich steigen in Österreich die CO2 Emissionen noch immer an anstatt zu sinken! Daher sollten, damit es zu einer Verkehrswende, als wichtigen Bereich im Kampf gegen die Klimakrise, kommt, auch in Österreich endlich eine Bewusstseinsbildung dazu und ein Diskussionsprozess in Gang kommen. Sie hören eine Sendungsübernahme von Freies Radio Freistadt for Future und ihrem Redakteur Lars Pollinger. Diesen hören Sie am Ende der Sendung bei einem kurzen Interview mit dem Vortragenden. Vielen Dank nach Oberösterreich. Link zum Video: https://www.dorftv.at/video/41010 Musik: Michael Ellis/Titel: See Me When I Shine/Album: The Complexity Of Things (CC-Lizenz) Signation: Suerte/Titel: Coolman/Album: Kogani (CC-Lizenz)
Vortrag von Sebastian Helgenberger vom Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung Potsdam. Anschließend Podiumsdiskussion gemeinsam mit der Meteorologin und Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb. Die Diskussion wurde von FALTER-Redakteur Benedikt Narodoslawsky moderiert. „Was kann man tun? Wenn es darum geht den sozialen Frieden zwischen den Generationen zu sichern.“ Diese Frage stellte sich Sebastian Helgenberger vom Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung Potsdam. In seinem Vortrag am Symposion Dürnstein stellte er als Lösung den Generationenvertrag vor. Ein Übereinkommen zur Sicherung der Lebensgrundlage für die kommenden Generationen. Nach seinem Vortrag gab es eine Podiumsdiskussion gemeinsam mit Helga Kromp-Kolb. Helga Kromp-Kolb ist Professorin für Meteorologie und Klima an der Universität für Bodenkultur. Sie ist durch ihren langjährigen Einsatz ein bekanntes Gesicht der Österreichischen Klimabewegung. Moderiert wurde die Diskussion von FALTER-Redakteur Benedikt Narodoslawsky. Die Aufnahmen für diese Sendung sind am „Symposion Dürnstein“ entstanden. In der 11. Ausgabe des „Symposion Dürnstein“ diskutierten internationale Expert:innen unter dem Titel „KLIMA – Seismograph für Natur & Gesellschaft“. Es wurden sowohl die aktuellen Entwicklungen als auch mögliche Exit-Strategien bezüglich der Klimakrise thematisiert. Das Symposion Dürnstein wurde von der Gesellschaft für Forschungsförderung Niederösterreich veranstaltet und fand vom 24. – 26. März 2022 im Stift Dürnstein statt. Die Aufnahme des Vortrags wurde vom Tonstudio Friedrich zur Verfügung gestellt. Vielen Dank auch an Alma Mühlbauer vom Freien Radio Freistadt. Zusatzinfo: Musik: Eracilon/Titel: Desaccords/Album: Filicordes remix 2011 (CC-Lizenz) Signation: Suerte/Titel: Coolman/Album: Kogani (CC-Lizenz)
Die Lobaubleibt Austellung Dukumente des Widerstandes – im Bezirksmuseum Neubau/Amerlinghaus Stiftgasse 8 kurz vor der Eröffnung. Im Interview der Kurator Norbert Mayer und die Helfer:innen des Aufbauteams. Im Anschluß dazu bringen wir einen Mitschnitt der Vernissage mit einem Vortrag vom ehemaligen Chef der ZAMG Dr. Staudinger. Er erklärt warum die Stadtautobahn und die Lobau-Autobahn für das Klima relevant sind. “WIDERSTANDSMUSEUM 2022: Gastausstellung LOBAU BLEIBT In den Sommermonaten, in denen das Museum normalerweise geschlossen ist, zieht ab heuer das WIDERSTANDSMUSEUM ein. Aktivist:innen aktueller Widerstandsbewegungen antizipieren, was in 30 Jahren “nur mehr im Museum” zu sehen sein sollte. Den Beginn macht die Ausstellung LOBAU BLEIBT Dokumente des Widerstandes gegen antiquierte Verkehrspolitik 7.7.2022 – 29.8.2022 Öffnungszeiten Montag & Mittwoch 17.00 Uhr – 21.00 Uhr Die Ausstellung zeigt die tatsächlichen Ausmaße und langfristigen Auswirkungen von Emissionstrassen auf Mensch und Umwelt. Wie kann zivilgesellschaftlicher Widerstand gegen politische Fehlentscheidungen geleistet werden? Die Installation LÄRMGRENZEN, Fotografien und Exponate der LOBAU BLEIBT- Bewegung dokumentieren die friedlichen Gegen-Aktivitäten seit Sommer 2021 am Beispiel des Widerstandes gegen die sog. “Stadtstraße Aspern”. Ziviler Widerstand ist unräumbar!” aus: https://www.bezirksmuseum.at/de/bezirksmuseum_7/veranstaltungen/
Willkommen bei OpenUp heute über die inzwischen mehr als 9 Monaten aktive LobauBleibt – Protestbewegung. Eine Ausstellung im Kollektiv Kaorle gab nicht nur einen Überblick über die wichtigsten Kritikpunkte am fossilen Großprojekt Lobauautobahn, sondern zeigte auch Wege in eine klimagerechte Zukunft auf. Was bedeutet eine radikale Mobilitätswende und wie kann sie gelingen? In einer Podiumsdiskussion mit den Aktivistinnen von LobauBleibt bei der Eröffnung der Lobausstellung wurde dies erörtert.
Klimagerechtigkeit ist ohne das Thema Mobilität mit einzubeziehen nicht möglich, da der Verkehrssektor ja der am schnellsten wachsende Treibhausgasemittent ist. Wie lässt sich das umsetzen? Dieser Frage gehen wir im Gespräch mit Dr. Heinz Högelsberger, Verkehrsreferent der Arbeiterkammer Wien nach.Angesprochen werden Themen wie die gerechte Verteilung des öffentlichen Raumes in der Stadt, die Ökologisierung der Pendlerpauschale, und das schlecht bezahlte Menschen meistens gar keine Autos mehr haben aber – weil sie sich nur billige Wohnungen leisten können – oft in der Nähe von stark befahrenen Straßen leben müssen und deshalb überproportional unter den Auswirkungen des Verkehrs wie Lärm, Schadstoffe, Erschütterungen zu leiden haben. Das und noch viel mehr kommt in diesem Interview mit Jutta Matysek zur Sprache. Lesen sie in diesem Zusammenhang untenstehenden AK Blogeintrag Mobilitätsgerechtigkeit – zwischen Klimaschutz und Spritpreisen https://awblog.at/mobilitaetsgerechtigkeit-zwischen-klimaschutz-und-spritpreisen/ Heinz Högelsberger                                                                                          5. April 2022 Mobilität ist notwendig, um zum Arbeitsplatz, in die Schule oder von A nach B zu gelangen, um am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Angesichts der notwendigen Ökologisierung des Verkehrssektors – fast 30 Prozent der österreichweiten Treibhausgas-Emissionen stammen vom Straßenverkehr –, aber auch der hohen Treibstoffpreise drängt sich das Thema der Mobilitätsgerechtigkeit auf. Wie hängt Mobilität von den finanziellen Möglichkeiten der Menschen ab? Für wen wird Verkehrspolitik eigentlich gemacht? Wird sie als gerecht empfunden? Um zu verlässlichen Daten zu gelangen, lohnt der Blick nach Großbritannien. Dort werden seit Jahrzehnten mittels „National Transport Survey“ das Mobilitätsverhalten und die Einkommenssituation der Bevölkerung abgefragt. Es zeigt sich: Das Gehen ist eine bevorzugte Fortbewegungsart der Ärmeren. Das – ebenfalls kostengünstige – Radfahren praktizieren hingegen eher Wohlhabende. Groß ist die soziale Schere beim Busfahren: Die Armen sitzen dreimal so oft im Bus wie die Reichen. Bei den Zügen ist es genau umgekehrt (sowohl im Nah- als auch im Fernverkehr), was wohl an den hohen Ticketpreisen der privatisierten Bahn liegt. Das Auto ist in Großbritannien das Verkehrsmittel Nummer eins. Auch hier nehmen mit dem Einkommen die Verfügbarkeit, die Anzahl der Fahrten und die zurückgelegten Kilometer drastisch zu. In Österreich gibt es leider keine vergleichbare Erhebung. Aber die wenigen verfügbaren Daten zeigen ein ähnliches Bild, obwohl bei uns die sozialen Gegensätze geringer und die öffentlichen Verkehrsmittel viel billiger sind. Die Statistik Austria erhebt die Verbrauchsausgaben der Haushalte in den verschiedenen Einkommensklassen (siehe Grafik). Dazu werden alle Haushalte nach dem Äquivalenzeinkommen (um unterschiedliche Haushaltsgrößen vergleichbar zu machen) geordnet und dann in fünf gleich große Gruppen geteilt; das erste Quintil umfasst das ärmste Fünftel der Haushalte, das fünfte Quintil die reichsten 20 Prozent. Insgesamt gab das reichste Fünftel der Haushalte im Beobachtungszeitraum 2019/20 doppelt so viel Geld aus wie das ärmste Fünftel. Dieses Verhältnis gilt in etwa auch bei den Kosten für öffentliche Verkehrsmittel. Beim Autofahren aber geben die reichsten Haushalte viermal so viel aus wie die ärmsten. Dementsprechend mehr wird auch gefahren. Beim ärmsten Fünftel verfügt ohnehin nur jeder zweite Haushalt über ein Auto. Bezüglich Urlaubskosten vergrößert sich diese Schere auf den Faktor 5,2 – mit dem Wohlstand nehmen also die Reisehäufigkeit und der Hang zum Fliegen zu. Kürzlich hat das „European Trade Union Institute“ (ETUI) zu einer Konferenz über Mobilitätsarmut geladen. „Mobilitätsarmut“ bezeichnet dabei die Situation, dass Menschen aus armen Haushalten sich nicht jene Mobilität leisten können, die eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erst ermöglicht. Auch bei dieser Tagung wurden spannende Daten auf EU-Ebene zur sozialen Ungleichheit und dem Autofahren präsentiert. So kommen im Land mit der höchsten Pkw-Dichte – nämlich Luxemburg – 694 Autos auf 1.000 Einwohner:innen, während auf der anderen Seite der Skala Lettland mit nur 342 Fahrzeugen liegt. Vergleicht man in Österreich jene Bezirke mit dem niedrigsten Motorisierungsgrad mit solchen, die über die meisten Pkws verfügen, so kann man folgende Beobachtung machen: Eine geringe Pkw-Dichte unter 300 gibt es in armen Wiener Bezirken (z. B. Brigittenau, Rudolfsheim-Fünfhaus) oder solchen mit guter Öffi-Anbindung und wenigen Parkplätzen (z. B. Margareten). Ein sehr hoher Motorisierungsgrad von 700 und mehr ist einerseits in zersiedelten Regionen mit schlechten öffentlichen Verkehrsmitteln (Waldviertel, Süd- und Oststeiermark, Südburgenland) oder aber in wohlhabenden Bezirken (Wien-Innere Stadt, Mödling, Mistelbach) zu beobachten. Wie sozial verträglich ist nun die österreichische Verkehrspolitik? Nimmt der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur Rücksicht auf die Fortbewegungsgewohnheiten der unterschiedlichen sozialen Gruppen? Ärmere Menschen sowie Frauen sind mehr zu Fuß unterwegs – Gehwege sind aber das Stiefkind der heimischen Verkehrspolitik, speziell in kleineren Gemeinden. Folglich ging der Anteil der Wege, die zu Fuß zurückgelegt werden, im Lauf der letzten Jahre drastisch zurück. Zur Mobilitätsgerechtigkeit gehört aber auch, dass Kinder und Jugendliche sicher und selbstständig unterwegs sein können. Guter öffentlicher Verkehr hingegen wird in Großstädten faktisch von allen sozialen Gruppen genutzt, aber auch hier verstärkt von Frauen. Überdies sind Öffis unschlagbar billig. Für den Preis eines Klimatickets (1.095 Euro) kann man gerade einmal 2.600 Kilometer mit dem Auto zurücklegen, der österreichische Durchschnitt liegt aber bei 13.000 Jahreskilometern. Der weitere Ausbau von Öffis – aber auch die Förderung der aktiven Mobilität (Gehen und Radfahren) – schont also das Klima und das Geldbörsel. Ausbau des öffentlichen Verkehrs in der Ostregion In einer aktuellen Studie hat die Arbeiterkammer ermitteln lassen, welche Bahnlinien in der Ostregion an der Kapazitätsgrenze angelangt sind und dringend ausgebaut werden müssten. Auch bei der Erreichbarkeit von Unternehmen gibt es Nachholbedarf. So sind 25 Prozent aller Arbeitsplätze in Niederösterreich nicht an das ÖV-Netz angeschlossen. Nimmt man das große Pendlerpauschale als Richtschnur, so sind auch österreichweit rund ein Viertel der 3,8 Millionen unselbstständig Erwerbstätigen darauf angewiesen, mit dem eigenen Pkw in die Arbeit zu fahren. Der Österreichischen Raumordnungskonferenz zufolge leben rund 20 Prozent der Bevölkerung (1,8 Millionen Menschen) in Regionen ohne adäquate Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Hier gibt es also oft einen Zwang zum Autofahren. Regionalbahnen wären leistungsfähige Lebensadern für das jeweilige Einzugsgebiet. In den vergangenen Jahrzehnten wurden jedoch Hunderte Kilometer stillgelegt. Hier müsste das Schlagwort „Mobilitätsgarantie“ zur Realität werden: Alltagswege sollten also ohne eigenen Pkw bewältigbar werden. Einzulösen wäre diese Garantie durch ein engmaschiges Busnetz, Mikro-ÖV und Sammeltaxilösungen, regionale Sharing-Modelle sowie Geh- und Radwege. Denn folgende Tabelle zeigt den Zusammenhang zwischen Gemeindegröße und Verkehrsausgaben. Da Wien über toll ausgebaute Öffis verfügt, wird dort nur halb so viel Geld für das Autofahren ausgegeben wie am Land. Tabelle über den Zusammenhang zwischen monatlichen Äquivalenzausgaben und Größe der Gemeinde Quelle: Statistik Austria (2021): Verbrauchsausgaben – Hauptergebnisse der Konsumerhebung 2019/20 Das Potenzial zum Umstieg auf Öffis ist gewaltig, werden doch hierzulande 70 Prozent aller Personenkilometer mit dem Pkw zurückgelegt. Daher treffen hohe Treibstoffpreise auch so massiv den Nerv der Nation. Der ÖAMTC hat im November 2021 errechnet, dass der Spritpreis elf Prozent der gesamten Autokosten ausmachte, nämlich damals 50 Euro pro Monat. Der Wertverlust eines Autos hingegen lastet tatsächlich mit 43 Prozent am schwersten auf dem Haushaltsbudget, nämlich mit 198 Euro monatlich im Schnitt. Allerdings fallen bei ärmeren Menschen – sofern sie ein Auto besitzen – die Treibstoffkosten tendenziell stärker ins Gewicht. Sie nutzen nämlich häufig billige und ältere Autos, die dann auch „Spritsäufer“ sind. Die Autos wurden nämlich in den vergangenen Jahren immer effizienter, auch wenn ein Teil dieser Ersparnisse durch zusätzliches Gewicht – Stichwort SUV-Boom – wieder verloren ging. So liegt das durchschnittliche Flottenalter im wohlhabenden Luxemburg bei 6,5 Jahren, während es in Litauen stolze 16,8 Jahre beträgt. Die aktuelle Debatte um den hohen Spritpreis geht für das progressive Momentum-Institut „am Problem vorbei“. Denn die Ursachen unserer Probleme liegen in der Zersiedelung und einer autozentrierten Verkehrspolitik. Analysen des Institutes zeigen, dass Transferzahlungen sozial treffsicherer sind als allgemeine Steuersenkungen; diese würden nämlich hohen Treibstoffverbrauch besonders subventionieren. Ähnlich wie die AK fordert auch Momentum die längst fällige Umstellung des Pendlerpauschales auf Absetzbeträge. Das würde Menschen mit niedrigen Einkommen stärker unterstützen. Generell folgert Momentum: „Der öffentliche Verkehr wurde und wird großteils noch immer als die Alternative zum Auto gesehen. Aus klimapolitischer Sicht sollte es aber umgekehrt sein: Das Autofahren sollte zur Alternative zu den Öffis werden, wenn es nicht anders geht. Dazu braucht es Geld und politischen Willen.“ Ebenso wie in anderen Bereichen gilt beim Verkehrssektor: Klimapolitik ist auch Sozialpolitik!“ Auch lesenswert: https://www.kooperationsstelle-osnabrueck.de/fileadmin/user/Materialien_Downloads/Mobilitaet/VCOE_Mobilitaet_als_Soziale_Frage_2018.pdf
2.Teil der Diskussion vom 27.3.2022 am Lobaucamp in Hirschstetten Die Podiumsdiskussion am 27.3.2022 „Klimabewegung in der Krise“ war der Start des Festivals „Kultur statt Beton“ im Lobau-Camp in Hirschstetten. Diskutant:innen: Carola Rackete (Aktivistin und Autorin), Phili Kaufmann (Jugendrat), Lucia Steinwender (System Change), Veronika Winter (Fridays for Future), Anselm Schindler (Riseup4Rojava). In dieser Sendung gibt’s Teil 2 zum Anhören. (Teil 1 war am 14. bzw. am 15.4. on air) Die ganze Diskussion (ohne Musik) ist hier online zum Anhören: cba.media/549119 Infos zum Lobaucamp: https://lobaubleibt.at/ Infos zum Festival „Kultur statt Beton“: https://lobaubleibt.at/kultur-statt-beton-festival/ Das (angemeldete) Camp befindet sich in der Anfanggasse, 1220 Wien in Hirschstetten ANREISE MIT DEN ÖFFIS: Busstation Blumengärten Hirschstetten (22A, 95A, 95B) S-Bahnstation Wien Hirschstetten (R81, S80) U2 Hausfeldstraße
Die Podiumsdiskussion am 27.3.2022 „Klimabewegung in der Krise“ war der Start des Festivals „Kultur statt Beton“ im Lobau-Camp in Hirschstetten. Diskutant:innen: Carola Rackete (Aktivistin und Autorin), Phili Kaufmann (Jugendrat), Lucia Steinwender (System Change), Veronika Winter (Fridays for Future), Anselm Schindler (Riseup4Rojava). Infos zum Lobaucamp: https://lobaubleibt.at/ Infos zum Festival „Kultur statt Beton“: https://lobaubleibt.at/kultur-statt-beton-festival/ Das (angemeldete) Camp befindet sich in der Anfanggasse, 1220 Wien in Hirschstetten ANREISE MIT DEN ÖFFIS: Busstation Blumengärten Hirschstetten (22A, 95A, 95B) S-Bahnstation Wien Hirschstetten (R81, S80) U2 Hausfeldstraße
online-Pressegespräch des Forum Wissenschaft & Umwelt vom 14. Februar mit DI (FH) René Bolz, Prof. Dr. Reinhold Christian, em. o. Univ. Prof. DI Dr. techn. Hermann Knoflacher, em. o.Univ. Prof. Dr. phil. Helga Kromp-Kolb, RA Dr. Josef Unterweger Thematisiert werden die aktuellen Entwicklungen rund um die Stadtstraße Wien und den geplanten Lobautunnel, der Lobauautobahn. Die Planungen der Stadt Wien von der Seestadt Aspern und der Stadtstraße werden den Konzepten der Klimamusterstadt Wien gegenübergestellt. Es werden die Themenbereiche Stadtentwicklung, Klimaschutz und Mobilität der Zukunft betrachtet, sowie die relevanten rechtlichen Regelungen kommentiert. Aufgrund des Onlineformats ist die Tonqualität zeitweise schlecht. Wir bitten dies zu entschuldigen. Doch durch die Wichtigkeit der angesprochenen Themen scheint uns dies akzeptabel. Nachfolgend finden Sie die Unterlagen zum Pressegespräch sowie den Link zum Videomitschnitt: Presseaussendung lang Presseaussendung kurz Präsentation vom 14.02.2022 Präsentation lang Link zum Videomitschnitt des Pressegesprächs am 14.02.2022 Zitate betreffend Zielsetzungen der Stadt Wien Fotos von Teilabschnitten der angedachten Stadtstraße sowie Beispielfotos aus der Seestadt Apern     Prof. Dr. Reinhold Christian em. o. Univ-Prof.in Dr.in phil. Helga Kromp-Kolb Univ.-Doz. Dr. Peter Weish geschäftsführender Präsident Präsidentin Präsident Rückfragen bitte an: Dr. Reinhold Christian: Tel: 0699/120 18 571 oder office@fwu.at   Das Musikstück dieser Sendung ist von ‚Michael Ellis‘ mit dem Titel ‚Do You Wonder‘ unter CC-Lizenz. Die Signation von OpenUp ist unter CC-Lizenz folgendem Titel entnommen: „Coolman“ aus dem Album „Kogani“ der Formation Suerte.
Im März 2021 hielt Univ.-Prof.in Dipl.-Ing.in Dr.in Gerlind Weber den Online-Vortrag  “Mehr Bodenschutz oder Landfraß ohne Ende? Warum und wie wir sorgsamer mit unserem Boden umgehen müssen”. Dieser fand im Rahmen der Veranstalltungsreihe „Schritt für Schritt nachhaltig“ des Bildungshauses Schloss Puchberg statt. Die Bedeutung des unverbauten Bodens ist für das zukünftige Leben auf unserem Planeten kaum zu überschätzen. Dennoch werden der Landwirtschaft sehr sorglos für Siedlung und Verkehr täglich österreichweit die Fläche von etwa 15 Fußballfeldern entzogen. Eine konsequente Zersiedelungsabwehr und die Ortskernrevitalisierung spielen für eine haushälterische Bodennutzung eine überaus wichtige Rolle. Die renommierte Raumforscherin Gerlind Weber benennt 10 Punkte, warum wir dem Bodenschutz eine hohe Priorität bei unseren raumrelevanten Entscheidungen geben müssen. Zudem bringt sie Beispiele, wie bodenschonende Lösungen gerade in den Gemeinden aussehen könnten. Univ.-Prof.in Dipl.-Ing.in Dr.in Gerlind Weber, Wien und Unterach Studium Soziologie, Raumplanung und Rechtswissenschaften in Wien, von 1991 bis 2012 Professorin für Raumforschung und Raumplanung an der Universität für Bodenkultur Wien, Leitung des Instituts für Raumplanung und Ländliche Neuordnung, zahlreiche Publikationen, Vorträge sowie raumwissenschaftliche Studien, Gastprofessuren an der ETH Zürich und der Kyoto University, Mitglied in diversen Beiräten, Think Tanks, Fachjurien und Berufsverbänden, lehrt in der Weiterbildung und in der postgradualen Ausbildung, aktuell Fortsetzung ihres wissenschaftlichen Engagements als Konsulentin. https://boku.ac.at/personen/person/5624CC48ADD065F0 Bildungshaus Schloss Puchberg: https://schlosspuchberg.at/ Die Signation von OpenUp und die musikalische Untermalung dieser Sendung ist unter CC-Lizenz folgendem Titel entnommen: „Coolman“ aus dem Album „Kogani“ der Formation Suerte.
Report zur Mahnwache & Amnesty International zu den SLAPP Klagen der Stadt Wien Alle Reden von der Mahnwache am 2.1.2022 gegen den Brandanschlag auf den Witterungsschutz der Klima-Aktivist:innen. (ungekürtzt). Im zweiten Teil der Sendung: Interview mit Fr. Schlack von Amnesty International Österreich zu den SLAPP Klagen der Stadt Wien  Aufruftext zur Kundgebung an der ca. 300 Menschen teilnahmen: Es war die wichtigste Nachricht am Freitag: Alle Aktivist:innen konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen und blieben unverletzt. Mit dem Gedanken im Hinterkopf: Es hätte auch anders ausgehen können. Unsere Stärke wird gerade neuerlich unter Beweis gestellt: Der Zusammenhalt der Klimabewegung und die ungebrochene Solidarität aus der Bevölkerung sind Grundsteine unseres Erfolges und unserer Ausdauerkraft. Deswegen rufen wir für 2.1.2022 zu einer Mahnwache neben dem Ort des Brandanschlages auf: Sichtbar und vielfältig, schockiert und entschlossen zugleich werden wir uns der Gewalt solidarisch entgegenstellen. Presseaussendung: LobauBleibt fordert Ende der verbalen Brandstiftung durch die SPÖ Wien. Wir werden uns nicht einschüchtern lassen, weder durch diesen Brandanschlag noch durch die Klagsandrohungen der Stadt Wien, sondern weiter gegen die drohende Stadtautobahn und die anderen geplanten Autobahnen protestierten. Klimaschutz jetzt! Lobau bleibt! Mit dieser Presseaussendung hat die Lobaubleibt! Bewegung den Brandanschlag verurteilt. Jutta Matysek Sprecherin der BI Rettet die Lobau – Natur statt Beton: „Wir sind schockiert über den Brandanschlag vom 31.12. auf den Witterungsschutz von uns Autobahngegner:innen in der Hischstettenstrasse. Unsere Solidarität gilt vor allem den acht betroffenen Jugendlichen (zwischen und 16 und 18 Jahre alt) die sich zum Glück unverletzt retten konnten. Wer auch immer diese unfassbare Tat begangen hat, muss gewusst haben, dass sich darin Menschen befanden denn es war Licht zu sehen und Gespräche und Musik zu hören. Unser großer Dank gilt den Einsatzkräften von der Feuerwehr, die den Jugendlichen beim Löschen geholfen haben, wodurch das Feuer rasch besiegt werden konnte und der Polizei, die gleich vor Ort war und unverzüglich mit den Untersuchungen begonnen hat. Bei der Spurensicherung wurde der von dem/den Täter/n verwendete Brandbeschleuniger sichergestellt. Unbegreiflich ist für uns, dass Bürgermeister Michael Ludwig als Kommentar dazu nur „ein rechtsfreier Raum in einer Stadt ist kein Vorteil“ einfällt. (vergl.: https://twitter.com/LobauReport/status/1476980382356721668?s=20&fbclid=IwAR2n7CRVmksOBh5T2h2BfAWS7QgV-nzC5TV-kzKqrUe5YfDYrM7a6S5_zRw). Beim letzten Terroranschlag in der Innenstadt hat er noch ganz andere Worte gefunden. Die Frage dräng sich auf: Ist ein Anschlag auf Klimaschützer:innen für ihn weniger zu verurteilen, weil sie gegen eine von ihm gewollte Stadtautobahn demonstrieren?“ Kurzvideo von Renate Saßmann dazu: https://youtu.be/G83T1hPtkdw Weitere Infos unter: https://lobau.org/2022/01/01/komm-zur-mahnwache-gegen-den-brandanschlag-auf-klimaaktivistinnen/ Wie ging es nach dem Brandanschlag weiter? Eine Sammlung von Screenshots von Hassposting von Social Media wurde der Polizei übergeben, in denen auf vielfache Weise zu Brandanschägen und Gewalt gegen die Lobaubleibt! Aktivist:innen aufgerufen wurde. Das Lobaubleibt! Bündnis kommentierte das mit untenstehender Presseaussendung: 7. Januar 2022 Aktivist:innen verurteilen das Vorgehen der SPÖ gegen zivilgesellschaftlichen Protest und fordern ein Ende gefährlicher Hetze Wien, 7.1. 2021 – Am 31. Dezember konnten acht LobauBleibt-Aktivist:innen nur knapp unverletzt einem Brandanschlag entgehen. Seitdem zeigt sich noch klarer als zuvor, wie autoritär und undemokratisch die SPÖ Wien gegen legitimen zivilgesellschaftlichen Protest vorgeht. Während Bürgermeister Ludwig noch immer keine angemessenen Worte fand, um den Anschlag zu verurteilen, ging ein Parteikollege von ihm noch weiter: Herbert Steyrer, ehemaliger Sektionschef der SPÖ Donaustadt hetzte in einer geschlossenen Facebook-Gruppe wiederholt gegen die Aktivist:innen. Er kommentierte den Brandanschlag als “super” und forderte einen “Orden für den Täter”. LobauBleibt fordert ein Ende der gefährlichen Hetze und Verharmlosung von Gewalt durch Vertreter:innen der SPÖ sowie Konsequenzen für derartige Aussagen. “Bürgermeister Ludwig hat seit Monaten nur Geringschätzung für junge Menschen übrig, die für ihre Zukunft aufstehen. Schon bei den Drohbriefen dachten wir, dass es nicht mehr schlimmer geht. Aber nun hat die SPÖ einen neuen Tiefpunkt erreicht. Ludwig und die SPÖ sind mit schuld am vergifteten Klima, das den Brandanschlag erst möglich gemacht hat. Wir wollen von ihm nicht mehr als ein Mindestmaß an Respekt und Gespräche auf Augenhöhe über echte Mobilitätsalternativen”, so Lucia Steinwender von System Change not Climate Change. Herbert Steyrer, der auf Facebook öffentlich gegen Klima-Aktivist:innen hetzte und den Anschlag bejubelte, ist nicht irgendein SPÖ-Mitglied. Er war jahrelang Bezirkssekretär in der SPÖ Donaustadt, dem Bezirk, der vom Bau der Stadtautobahn bedroht ist. “So etwas kannten wir bisher von der FPÖ. Kann Bürgermeister Ludwig tolerieren, dass ein SPÖ-Mitglied derart hetzt oder wird er Konsequenzen ziehen? Die SPÖ muss endlich aufhören, Öl ins Feuer zu gießen – durch neue Autobahnen genauso wie durch vergiftete Worte”, sagt Lena Schilling vom Jugendrat. Die Geringschätzung der Klimabewegung durch die SPÖ zeigte sich zuletzt auch an Diffamierungsversuchen gegen Sprecherin Lena Schilling, durch von Stadträtin Ulli Sima medial verbreiteten Fake News. Sie legte vermeintlich geheime Kommunikation mit LobauBleibt offen und gab an, nun “bedingungslos mit allen” reden zu wollen. Tatsächlich war ein Großteil der “offengelegten” Kommunikation von Anfang an online öffentlich einsehbar – es handelte sich dabei um einen offenen Brief der Bewegung an Ludwig und Sima. LobauBleibt betont, dass Sprecher:innen wie Lena Schilling von der Bewegung basisdemokratisch legitimiert sind und in ihrem Namen sprechen. Die Grundvoraussetzungen für Gespräche auf Augenhöhe wurden im Plenum beschlossen, in dem alle beteiligten Gruppen und Organisationen vertreten sind. Unter anderem müssen endlich die menschenrechtsverletzenden Klagsdrohungen gegen Lobaubleibt-Aktivist:innen und -Unterstützer:innen zurückgenommen werden. “Nach wie vor ist der Verkehr das Sorgenkind der österreichischen Klimapolitik. Doch anstatt endlich klimafreundliche Mobilität zu forcieren, will die Stadtregierung die Menschen in der Donaustadt durch den Bau der vierspurigen Stadtautobahn noch mehr vom Auto abhängig machen”, zeigt sich Simon Pories von Fridays For Future empört. “Die Mehrheit der Österreicher:innen ist gegen den Bau neuer Autobahnen und Schnellstraßen, 80 Prozent sind dafür, dass vor dem Bau klimaverträglichere Alternativen geprüft werden. Die Stadt Wien muss sich endlich danach richten und ihre rückwärtsgewandte Verkehrspolitik beenden”, schließt Pories ab. & Interview mit Fr. Schlack von Amnesty International Österreich zu den SLAPP Klagen der Stadt Wien Die Einschüchterungsklagen gegen die 13 und die 14 jährige Schülerin ist von der Stadt Wien zurückgenommen worden. Die gegen die restlichen 48 Personen bleiben nach wie vor aufrecht. Es finden sich darunter Aktivist*Innen die vor Ort aktiv sind aber auch Wissenschafter:innen, NGO Vertreter:innen, BürgerInitiativen Aktivist:innen, Südwind, Künstler:innen, und auch ein Verein in Oberösterreich der noch nie irgendwas mit dem Thema zu tun hatte, und viele die sich in Social Media Netzwerken negativ zur Autobahn geäußert hatten und so wegen „mentalen Unterstützung“ (O Ton Stadt Wien Anwalt) ins Klagsandrohungs-Fadenkreuz der Stadt Wien gekommen sind. Man fühlt sich an Georges Orwells 1984 erinnert… Die Signation von OpenUp und die musikalische Untermalung dieser Sendung ist unter CC-Lizenz folgendem Titel entnommen: „Coolman“ aus dem Album „Kogani“ der Formation Suerte.
Fachgespräch 2 des Forum Wissenschaft & Umwelt zum Thema Lobau-Tunnel vom 17.08.2021 Prof. Dr. Reinhold Christian Präsident des Forum Wissenschaft & Umwelt, der Verkehrsplaner DI Dr. Hermann Knoflacher und der Stadtplaner Dr. Reinhard Seiß nahmen am 17.08.2021 aus stadt- und verkehrsplanerischer Sicht zum Lobau-Tunnel Stellung. Sie forderten energisch den Ausbau und die Förderung des Umweltverbunds (öffentlicher, Rad- und Fußgeher-Verkehr) sowie eine für die Menschen attraktive Stadtgestaltung und lehnten den Lobau-Tunnel ab. Link zur Videoaufzeichnung des Fachgesprächs am 17.08.2021: https://www.youtube.com/watch?v=9rpZot_bofk Link zur Homepage des Forum Wissenschaft & Umwelt: https://fwu.at/3-fachgespraeche-lobau-tunnel-symbol-fuer-eine-zukunftsfeindliche-politik/ Presseaussendung zum Fachgespräch am 17.08.2021 zum Download: https://fwu.at/wp-content/uploads/PresseaussendungzumFachgespraech_VerkehrStadtundUmland_17082021.pdf
Wirksame Klimapolitik muss alle Lebensbereiche umfassen Keine Verkehrsentlastung durch S1 – Lobautunnel Ohne Verkehrswende werden sämtliche Klimaziele verfehlt Die Zeit für fossile Großprojekte ist abgelaufen Wien, am 05.10.2021. In einer von den Umwelt- und Klimaorganisationen VIRUS, System Change not Climate Change und Fridays For Future veranstalteten Pressekonferenz präsentierten ein generationenübergreifend zusammengesetztes Podium aus umweltbezogenen Wissenschaften und Vertreter*innen der Klima- und Umweltbewegung eine „Lobauer Erklärung“ als Manifest für verantwortungsvolle Klima- und Umweltpolitik und gegen die Lobau-Autobahn stellvertretend für ein System „fossiler Großprojekte“. Die Klimawissenschafterin Helga Kromp-Kolb (BOKU-Wien) wies eingangs auf das immer dringender werdende Erfordernis einer wirksamen Klimapolitik hin: „Die vergangenen Jahre haben vielen gezeigt, dass die Dynamik des menschengemachten Klimawandels unterschätzt wurde und dass diese Entwicklung lebensbedrohlich ist. Gleichzeitig war es insbesondere in Österreich nicht möglich, Treibhausgasreduktionen zu bewirken. Eine wirksame Klimapolitik muss dabei alle Lebensbereiche umfassen und darf auch den Straßenverkehr und seine Infrastruktur als Haupttreiber der bisherigen negativen Entwicklung nicht ausnehmen“, so Kromp-Kolb. In diesem Zusammenhang verwies Verkehrswissenschafter Hermann Knoflacher (TU- Wien) darauf, dass für ein Szenario der Errichtung des Systems Lobau-Autobahn und seinen Satellitenprojekten ein Anstieg der Verkehrsbelastung auf der Straße insgesamt zu erwarten ist und damit die Grundlage für Emissionssteigerungen legt. „ Dies haben auch unsere Untersuchungen im Auftrag der Stadt Wien 2017 gezeigt. Aufgrund des induzierten Verkehrs kommt es nicht zur heftig beworbenen Verkehrsentlastung und wird eine ungünstige räumliche Entwicklung befördert, die gerade nicht zum Vorteil von Wien und insbesondere des Projekt Seestadt ist“. Ins gleiche Horn stieß TU-Kollegin Barbara Laa: „Auch die Verkehrsuntersuchung der Asfinag zur S1 zeigt, dass es insbesondere auf der Südost-Tangente zu keiner Verkehrsentlastung kommt. Die Donaustadt hinkt hinsichtlich der Angebotsqualität im Öffentlichen Verkehr dem Rest Wiens weit hinterher und auch bei den Stadt-Umland- Verbindungen ist viel Luft nach oben. Um Alternativen zu schaffen und die Klimaziele im Verkehrsbereich zu erreichen, braucht es hier weitaus größere Anstrengungen, wie auch bei der Förderung von Rad- und Fußverkehr. Auf soziale Ungerechtigkeit des des Verkehrssystem verwies Lucia Steinwender von System Change not Climate Change: „Statt günstige öffentliche Mobilität für alle bereitzustellen, wird schädlicher Autoverkehr für wenige gefördert. An den Folgen von Lärm und Verschmutzung leiden vor allem finanziell Benachteiligte, während Auto- und Baukonzerne Profite einstreifen.“ Auf die heikle Situation in der Lobau machte Umweltwissenschafter und Hainburg-Aktivist Bernd Lötsch aufmerksam: „Wir konnten in den Donauauen einem einzigartigen Naturraum mit höchster Artenvielfalt einen Nationalpark schaffen. Da ein Auen- also Feuchtgebietsnationalpark sich wesentlich durch intakte Grundwasserverältnisse definiert, droht die Aberkennung des Nationalparkstatus für die Lobau durch die IUCN im Falle eines Groß-Tiefbauprojekts im heiklen und geschützten Aquifer. Negative Eingriffe in den Wasserhaushalt der Lobau und des Umlandes sind ebenso abzulehnen, wie der weitere Verlust wertvollen Ackerbodens. Umweltwissenschafter Peter Weish, der bei Hainburg und davor bereits im Kampf gegen das Kraftwerk Zwentendorf hohen Bekanntheitsgrad erlangt hat, führt den Fokus zurück zur übergeordneten Betrachtungsebene. Das entscheidende Kriterium der Technikbewertung ist die Frage, ob ein Vorhaben die notwendige zukunftsfähige Etwicklung unterstützt oder behindert. Aus der Perspektive unserer Verantwortung für die Zukunft wäre das Lobau- Autobahnprojekt auch dann abzulehnen, wenn es nicht durch den Nationalpark sondern durch eine Wüste führen würde.“ Schülerin Clara Pories von Fridays for Future brachte die wachsende Ungeduld ihrer Generation auf den Punkt:“Wir können es uns nicht mehr leisten die Klimakrise zu ignorieren oder gar klimaschädliche Großprojekte umzusetzen. Die Zeit rennt uns davon und wir müssen jetzt handeln um uns noch vor den schlimmsten Folgen der Klimakrise zu bewahren. Wir brauchen eine Zukunft und deshalb werden wir nicht aufhören dafür auf die Straße zu gehen“. Wolfgang Rehm von der Umweltorganisation VIRUS, der seit Hainburg 1984 im Umweltschutz tätig ist, fasste zusammen: „Auch nach 10 Jahren Verfahren, aktuell im Wasserrecht ist die Unbedenklichkeit des Tunnels nicht nachgewiesen, gibt es die Verkehrsentlastung nicht, spielen Klimaschutz und Bodenverbrauch in der Umweltverträglichkeitsprüfung keine Rolle und haben bisherigen Ansätze nicht einmal zur Erreichung sehr bescheidener Reduktionsziele wie jenem von Kyoto geführt. Sogar auf Kyoto bezogen wurden kumuliert mehr als 280 Millionen Tonnen CO2 Äquivalente zu viel ausgestoßen. Zwischen den historischen „Parade-Umweltkonflikten“ von Zwentendorf und Hainburg bestünden ebenso Unterschiede wie zum aktuellen Lobau-Konflikt. „Man soll sich nicht dieselbe Dramaturgie erwarten aber wir sind hinsichtlich der Bedeutungsschwere in derselben Größenordnung“, so Rehm. Das Podium war sich einig: Viel mehr noch als 1978 und 1984 müsse es neben der wichtigen Einzelprojektebene gelingen, endlich eine echten Energie- Verkehrs- und Klimawende umzusetzen. Die zu erwartende Streichung der S8-Marchfeldschnellstraße, deren UVP-Bescheid soeben gerichtlich aufgehoben wurde, könne erst der Anfang einer umfassenden Neuausrichtung sein. Es gelte, die Emissionen drastisch zu reduzieren, um die in Paris politisch vereinbarte und wissenschaftlich notwendige 1,5-Grad-Grenze bei der Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur nicht zu überschreiten. Deshalb sei die Schaffung jedweder dazu im Widerspruch stehender „klimapolitischer Kipppunkte“, wie das System der geplanten Lobau-Autobahn und ihrer Satelliten, das für weitere Jahrzehnte großmaßstäblich zusätzlichen Verkehr erzeugen würden, nicht vertretbar. 41 Organisationen hätten ihre Unterstützung für die „Lobauer Erklärung“ bereits bekundet. „Österreich und der Großraum Wien stehen vor einer entscheidenden Weichenstellung. Ohne eine Verkehrswende werden sämtliche Klimaziele verfehlt und die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen angeheizt. Die Zeit für fossile Megaprojekte wie Lobau-Autobahn & Co ist abgelaufen,“ so die Vertreter*innen aus Umweltbewegung und Wissenschaft unisono. Alle Presseunterlagen: https://virus.wuk.at/LE/
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