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Politik mit Anne Will

Politik mit Anne Will
Author: Anne Will
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Description
Die Journalistin Anne Will bespricht jede Woche ein politisches Thema mit spannenden Gästen. Fakten, Recherche und Analyse sorgen dabei für echten Tiefgang. Und dann fragt Anne Will auch die, die Verantwortung tragen: Politikerinnen und Politiker. Jede Woche donnerstags ab 12 Uhr.
116 Episodes
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Wir sind live! Die erste Ausgabe von „Politik mit Anne Will“ vor Publikum in Köln – und das ist etwas ganz Besonderes für uns. Zu Gast sind die Komikerin Hazel Brugger und der ehemalige SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert. Mit den beiden Ausnahmetalenten diskutiert Anne Will die Frage, ab wann Politik eigentlich keinen Spaß mehr macht – und woran das liegt? Was kann Comedy in einem verhärteten Diskurs ausrichten? Und was tut man, wenn man keine Kraft mehr hat für die eigene Arbeit?
Wir blicken zurück zu Kevin Kühnerts Anfängen bei den Jusos und erfahren, warum das eigentlich seine beste Zeit in der Politik war. Außerdem hören wir, wie Hazel ihr Praktikum bei der SPD gefallen hat und warum sie froh war, als es dann wieder vorbei war. Und die beiden sprechen mit Anne Will über persönliche Grenzen, wann der Spaß aufhört und wie man nach Tiefpunkten weitermacht. Zum Schluss gibt es Fragen aus dem Publikum.
Redaktionsschluss für diese Folge war der 01.10.2025, 19 Uhr.
In dieser besonderen Folge spricht Prof. Dr. Frauke Brosius-Gersdorf – Juristin, Professorin für Öffentliches Recht mit Anne Will über ihre geplatzte Wahl zur Verfassungsrichterin.
Denn obwohl sie sich bereits in der Jurist:innenwelt einen exzellenten Ruf erarbeitet hat, scheiterte ihre Wahl zur Verfassungsrichterin überraschend. Im Interview spricht Frauke Brosius-Gersdorf ausführlich über die Hintergründe der geplatzten Wahl – über parteipolitische Machtspiele, fehlende Transparenz und den Umgang mit einer bewusst platzierten Kampagne gegen sie.
Wie geht sie persönlich mit all dem um? Was sagt der Vorgang über den Zustand der politischen Kultur in Deutschland aus? Und wie politisch darf die Wahl für das höchste deutsche Gericht überhaupt sein?
Ein offenes, reflektiertes und stellenweise auch kritisches Gespräch über Macht, Recht und den Preis von Haltung.
Der Redaktionsschluss für diese Folge war Montag, der 29. September 2025 um 15 Uhr.
Michael Roth war fast 27 Jahre lang SPD-Abgeordneter, Staatsminister für Europa und zuletzt Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses. Dann fasste er den Entschluss, aus der Politik auszuscheiden. Die Politik hatte ihn ausgebrannt.
Über seine Zeit in der Politik und seine psychische Erkrankung hat er nun ein Buch geschrieben: „Zonen der Angst“. Darin spricht er offen über Selbstzweifel, psychische Krisen und den Umgang mit Angst in der Politik.
Im Gespräch mit Anne Will erzählt Roth, warum ihn gerade die Auseinandersetzung um die richtige Ukraine-Politik in seiner Partei isolierte – und wie die Kritik aus den eigenen Reihen seine Krankheit verschärfte. Gemeinsam diskutieren sie, welche Rolle Angst in internationalen Krisen spielt: Wie reagiert die NATO auf russische Provokationen im Luftraum? Wie kann die Politik auf die Angst vieler Menschen vor einem Dritten Weltkrieg eingehen, ohne Putins Drohkulissen nachzugeben? Kann man Putins Machtpolitik überhaupt ohne Angst begegnen? Und wie sehr bestimmt Angst heute – in Moskau, Washington, Berlin – die Handlungsfähigkeit von Demokratien?
Der Redaktionsschluss für diese Folge war Dienstag, der 23. September 2025 um 16 Uhr.
Der Mord an dem rechten Politaktivisten und Podcaster Charlie Kirk, der bei einer Veranstaltung an der Utah Valley University auf offener Bühne erschossen wurde, hat die USA erschüttert. Jörg Lau, außenpolitischer Korrespondent bei der ZEIT, schreibt, Kirk sei die wohl “einflussreichste politische Persönlichkeit ohne Amt” in den USA gewesen. Was Charlie Kirks politisches Wirken ausgemacht hat, darüber sprechen Anne Will und Jörg Lau in dieser Folge. Wie wirkt sich der Mord an Charlie Kirk auf die politische Situation in den USA aus? Welche Rolle spielt das Attentat für die fortschreitende Polarisierung und die Aushöhlung demokratischer Institutionen? Nach dem Mord an Charlie Kirk hat sich das Schlagwort “Bürgerkrieg” auf der Plattform X verzehnfacht. Jörg Lau sieht die Gefahr jedoch eher in der schleichenden Zerstörung des Systems von innen heraus.
Seit vergangener Woche instrumentalisiert die Trump-Regierung den Mord, um die “radikale woke Linke” noch stärker als Feindbild aufzubauen. Und, so Jörg Lau, die Trump-Administration strebe eine Gleichschaltung der Medien an. Der Sender ABC nahm diese Woche den Late-Night-Talker Jimmy Kimmel aus dem Programm, nachdem dieser eine Bemerkung über den Attentäter machte, die den Mörder dem MAGA-Lager rund um Präsident Trump zuordnete. Zudem hat Trump diese Woche die New York Times auf 15 Milliarden Dollar verklagt und die US-Regierung plant, Arbeitsvisa für ausländische Journalisten auf 240 Tage zu beschränken. Wie viel Meinungsfreiheit wird es in den USA künftig unter Trump noch geben?
Der Redaktionsschluss für diese Folge war Freitag, 19.9.2025 um 14:30 Uhr.
Bei den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen hat die AfD ihr Ergebnis fast verdreifachen können, geht in drei Städten sogar in die Stichwahl um das Oberbürgermeisteramt. Die Grünen hingegen verlieren deutlich, fallen von 20 auf 13,5 Prozent. Bundesweit steht die Partei aktuell noch schlechter da. Kurz nach der Wahl in NRW beklagte der Grünen-Bundesvorsitzende Felix Banaszak, Kernthemen der Grünen, wie Klima- und Umweltschutz entsprächen nicht mehr dem "Zeitgeist". Doch welche Antworten hat er darauf? Im Gespräch mit Felix Banaszak will Anne Will genau das herausfinden.
Es sollte wohl einige Wachrütteln in der Bevölkerung und in der Regierung: Monika Schnitzer, die Vorsitzende der sogenannten Wirtschaftsweisen, sprach von einem drohenden “Kollaps” der Sozialsysteme. Wie kommt sie zu dieser Schlussfolgerung? Und wie ließe sich der Kollaps noch abwenden? Die Aussagen der Expertin kommen in einer Zeit, die von der Bundesregierung als “Herbst der Reformen” ausgerufen wurde. Doch die Vorzeichen sind schlecht. Im Spätsommer verhakt sich die Koalition in öffentlichem Streit. Ist das eine Arbeitsgrundlage für nötige Reformdebatten? Dass Veränderungen nötig sind, das geben die Beteiligten zu. Im Haushalt fehlen bis 2027 rund 30 Milliarden Euro. Die sozialen Sicherungssysteme sind unterfinanziert, der Staat muss immer öfter einspringen. Der demographische Wandel wird das Problem noch verschärfen. Doch wo soll angesetzt werden? Ist es wirklich beim Bürgergeld, wie die Union es fordert? Sind Maßnahmen wie die Ausweitung der Mütterrente oder die Erhöhung der Pendlerpauschale gerade wirklich sinnvoll?
Es sollte der “Herbst der Reformen” werden. Doch die Vorzeichen sind schlecht. Im Spätsommer verhakt sich die Koalition in öffentlichem Streit. Bundeskanzler Merz behauptet, der Sozialstaat sei in seiner jetzigen Form nicht mehr finanzierbar. SPD-Chefin Bas kontert und bezeichnet das als “Bullshit”. Ist das eine Arbeitsgrundlage für nötige Reformdebatten in der Regierung? Dass Veränderungen nötig sind, das geben die Beteiligten zu. Im Haushalt fehlen bis 2027 rund 30 Milliarden Euro. Die sozialen Sicherungssysteme sind unterfinanziert, der Staat muss immer öfter einspringen. Doch wo soll angesetzt werden? Ist es wirklich beim Bürgergeld, wie die Union es fordert?
Zur Frage, wie Frieden in der Ukraine erreicht werden kann, fanden im August gleich zwei wichtige Treffen statt: In Alaska trafen Donald Trump und Wladimir Putin aufeinander. Kurz darauf besprachen sich in Washington Trump und Selenskyj, der von EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen, Bundeskanzler Friedrich Merz und weiteren europäischen Spitzenpolitikern begleitet wurde. Doch was wurde bei diesen Terminen tatsächlich erreicht – und bringt das die Ukraine einem Frieden wirklich näher? Darüber spricht Anne Will in dieser Folge mit Nicole Deitelhoff. Sie ist Friedens- und Konfliktforscherin am PRIF - Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung und Professorin an der Goethe-Universität Frankfurt. Deitelhoff sagt, es habe sich in den vergangenen Wochen tatsächlich etwas getan: Trump habe angefangen zu verstehen, dass Putin ihn nicht ernst nehme. Durch diesen “Lernerfolg” könnten die Europäerinnen und Europäer nun darauf hoffen, dass die USA ihnen zukünftig wieder stärker den Rücken decken.
Gemeinsam blicken Anne Will und Nicole Deitelhoff auf Trumps überraschende Zusagen für Sicherheitsgarantien und die realistischen Szenarien für ein Ende des Krieges. Kann man Putin überhaupt zu einem Treffen mit Selenskyj bewegen – und perspektivisch zu einem Frieden? Braucht es erst einen Waffenstillstand, bevor ernsthaft verhandelt werden kann? Und welche Sicherheitsgarantien wären belastbar? Sie sprechen außerdem über die Rolle von China und Indien und über die Frage: Steht Putin unter Druck?
Der Redaktionsschluss für diese Folge war Mittwoch, 3.9.2025 um 15:30 Uhr.
Anfang dieser Woche waren die Fraktionschefs von Union und SPD, Jens Spahn und Matthias Miersch, in der Ukraine. Sie besuchten den Schauplatz russischer Kriegsverbrechen in Butscha und trafen den ukrainischen Präsidenten. Georg Ismar, politischer Korrespondent der Süddeutschen Zeitung, war bei der Reise dabei. Er sieht in ihr auch ein innenpolitisches Signal, das Einigkeit beim Thema Ukrainehilfen zeigen soll. In dieser Folge berichtet Ismar, worüber unterwegs gesprochen wurde und wie viel Unterstützung Deutschland der Ukraine in Zukunft zusichern könnte.
Anne Will und Georg Ismar sprechen außerdem über das neue Wehrdienstgesetz. Derzeit hat die Bundeswehr rund 180.000 Soldatinnen und Soldaten. Diese Zahl soll auf 260.000 anwachsen, zudem braucht es eine viel größere Reserve als bisher, denn die NATO hat die Anforderungen an ihre Mitgliedsstaaten erhöht. Die schwarz-rote Koalition hat sich nun vergangene Woche auf einen Entwurf für das geplante Wehrdienstgesetz verständigt. Das Gesetz setzt auf Freiwilligkeit, wie Verteidigungsminister Boris Pistorius von der SPD betont. Aus der Union kommt Kritik, zum Beispiel von CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen: “Es fehlt an jeder Zahl und an jeder Frist, was wann zu erreichen ist, so dass Maßnahmen ergriffen werden können, wenn man die Ziele verfehlt.” Hat Schwarz-Rot hier nur einen “vermurksten Kompromiss” gefunden, wie Katharina Dröge von den Grünen bemängelt? Und ist die deutsche Gesellschaft bereit für die Schritte, die das Gesetz ankündigt?
Der Redaktionsschluss für diese Folge war Dienstag, 02.09.2025 um 16:30 Uhr.
In dieser Sommerfolge unseres Podcasts begrüßen wir die wohl lustigste und reaktionsschnellste Frau Deutschlands: Hazel Brugger. Gemeinsam mit Anne Will spricht sie darüber, ob man Humor lernen kann. Wie sieht das Handwerkszeug dazu aus? Außerdem diskutieren wir, was es braucht, um gute Witze über Politik zu machen. Hazel Brugger verrät, wie sie sich auf Interviews mit Politikerinnen und Politikern vorbereitet hat – beispielsweise auf ihr großes Interview mit Angela Merkel im Jahr 2024.
Außerdem verrät Hazel Brugger, was sie derzeit in den USA plant und woran sie arbeitet. Dort will sie im Herbst auf der Bühne stehen. Doch wie geht man dann mit dem „Elefanten im Raum“ – mit Donald Trump – um?
Diese Folge bietet spannende Einblicke in die Kunst der internationalen Komikerin, ESC-Moderatorin und Podcasterin.
Der Podcast macht nach dieser Folge eine kleine Pause und ist am 4. September mit neuen, aktuellen Folgen wieder zurück.
Der Redaktionsschluss für diese Folge war am Freitag, dem 11. Juli um 9 Uhr.
In dieser besonderen Folge unseres Politik-Podcasts spricht Anne Will mit einem der erfahrensten und einflussreichsten Politiker Deutschlands: Franz Müntefering. Mit seiner langjährigen politischen Laufbahn und seinem tiefgehenden Verständnis für gesellschaftliche und internationale Zusammenhänge teilt er seine Einschätzungen zu den drängendsten Themen unserer Zeit.
Wir sprechen über die aktuellen Herausforderungen und Chancen für die SPD. Franz Müntefering gibt Einblicke in die strategische Ausrichtung der Partei, ihre Rolle in der deutschen Politik und die notwendigen Schritte, um wieder stärker zu werden.
In einer Zeit wachsender politischer Spannungen und populistischer Bewegungen diskutieren wir die Gefahren für die demokratische Grundordnung. Franz Müntefering erläutert, welche Maßnahmen notwendig sind, um unsere demokratischen Werte zu schützen und die Gesellschaft widerstandsfähig zu machen.
Der Krieg in der Ukraine hat weitreichende Auswirkungen auf Deutschland und die gesamte europäische Gemeinschaft. Unser Gast analysiert die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Konsequenzen und spricht über die Bedeutung einer gemeinsamen europäischen Verteidigung und Diplomatie.
Auch die Herausforderungen des Älterwerdens ist ein zentrales Thema dieser Folge. Hilft kalt Duschen am Morgen und wie wird man 100 Jahre alt?
Über den Gast:
Franz Müntefering war unter anderem Vizekanzler, Vorsitzender der SPD und Bundesminister für Arbeit und Soziales. Seit fast 60 Jahren ist er Mitglied der Partei. Mit seiner langjährigen Erfahrung und seinem tiefgehenden politischen Verständnis bietet er wertvolle Perspektiven auf die aktuellen Entwicklungen, die Zukunft der Partei sowie auf gesellschaftliche und internationale Fragen.
Der Redaktionsschluss für diese Folge war Freitag, 4. Juli 2025 um 14:30 Uhr.
Der Podcast macht eine kleine Sommerpause. Am 14. August kommt eine Folge mit Hazel Brugger. Und dann geht es ab dem 4. September mit aktuellen Folgen weiter.
Resiliente Menschen können besser mit Krisen und Veränderungen umgehen. Flexibilität, Offenheit und Kritikfähigkeit sind Eigenschaften, die dabei helfen, resilienter zu werden. Die Psychologie beschreibt Resilienz auf individueller Ebene und bezieht sich dabei zunächst auf den Umgang mit persönlichen Krisen wie Krankheit, Trennung oder Arbeitslosigkeit. Das Konzept lässt sich jedoch auch auf ganze Gesellschaften und Systeme übertragen, findet Christina Berndt, Wissenschaftsjournalistin bei der Süddeutschen Zeitung und promovierte Immunologin. Sie hat sich ausführlich mit Resilienz beschäftigt und einen Bestseller zum Thema geschrieben. Ihr neues Buch „Klimaresilienz“ ist Anfang dieses Jahres erschienen.
Resilienz ist eine Strategie – und die kann man lernen, sagt Christina Berndt. Wie kann unsere Gesellschaft also resilienter werden? Wie hilft Resilienz uns dabei, als Gesellschaft mit Bedrohungen wie der Klimakrise, mit der zunehmenden gesellschaftlichen Polarisierung und mit politischen Rückschlägen umzugehen? Darüber sprechen Anne Will und Christina Berndt in dieser Folge.
Der Redaktionsschluss für diese Folge war Dienstag, der 22. Juli um 16 Uhr.
Wie wichtig Zuhören sein kann, zeigt sich auf bundespolitischer Ebene immer wieder. Diese Woche waren die Debatten rund um die Rechtsprofessorin Frauke Brosius-Gersdorf ein besonders gutes Beispiel dafür. Hätten Jens Spahn und Friedrich Merz genauer bei der Parteibasis hinhören können und sollen, um die Stimmung gegen Brosius-Gersdorf bei einigen in der Union besser einzuschätzen? Doch wie gelingt es überhaupt, gut zuzuhören – wirklich zuzuhören? Und können wir das in Zeiten, in denen Debatten hitzig geführt werden und die kollektive Aufmerksamkeitsspanne schrumpft?
Über all das spricht Anne Will in der heutigen Folge mit ihrem Gast Bernhard Pörksen. Er ist Professor für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen und Autor des Buches „Zuhören – Die Kunst, sich der Welt zu öffnen“.
Der Redaktionsschluss für diese Folge war Mittwoch der 16. Juli um 20:00 Uhr.
Die verpatzte Wahl der Bundesverfassungsrichterinnen und -richter sorgt kurz vor der Sommerpause noch einmal für Stress im Bundestag. Denn die Wahl ist nicht so gelaufen, wie sich die Union das vorgestellt hat – und ganz sicher nicht so, wie Jens Spahn davon ausgegangen ist. Bereits im Vorfeld gab es Unruhen innerhalb der Union. Nicht allen hat die Kandidatin der SPD, die Rechtswissenschaftlerin Frauke Brosius-Gersdorf, gepasst. Vor allem wegen ihrer juristischen Arbeit zum Thema Abtreibung, in der sie zu dem Schluss gekommen ist, dass eine weitgehende Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs nicht gegen das Grundgesetz verstoßen würde. Kurz vor der Wahl wurde klar, dass 50 bis 60 Abgeordnete der Union doch nicht für sie stimmen würden. Die SPD, mit der dies anders abgesprochen war, möchte jedoch weiterhin an ihrer Kandidatin festhalten. Bundeskanzler Friedrich Merz spielte indes im ARD-Sommerinterview die Tragweite der gescheiterten Wahl herunter. Und Fraktionsvorsitzender Jens Spahn? Er wird von vielen Seiten als Hauptverantwortlicher für den Ausgang der Wahl gehandelt und muss einiges einstecken.
Es gibt also wahnsinnig viel zu besprechen für Anne Will und ihren Gast Veit Medick, den Leiter des Politikressorts des Stern. Redaktionsschluss für diese Folge war am Montag, dem 14. Juli um 18:00 Uhr.
Die Grünen sind wieder in der Opposition - eigentlich eine Rolle, mit der sich die Partei gut auskennt. Trotzdem müssen sich die Grünen nach der Regierungsbeteiligung in der Ampel-Ära jetzt neu finden. Bei den Bundestagswahlen bekamen sie 11,6 Prozent, Robert Habeck und Annalena Baerbock haben ihre Schlüsselpositionen in der Partei verlassen. Noch vor Friedrich Merz’ Wahl zum Kanzler unterstützten die Grünen nach langen Verhandlungen die neue Regierung: Nur mit ihren Stimmen konnten noch im alten Bundestag die Grundgesetzänderung bei der Schuldenbremse für die Verteidigung und ein Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaneutralität beschlossen werden. Das ist viel Geld, mit dem Schwarz-Rot nun arbeiten kann. Die Lockerung der Schuldenbremse war schon zu Ampelzeiten ein Ziel der Grünen, die Union hatte es in der Opposition aber stets blockiert.
“Ich möchte niemals so eine Oppositionsarbeit machen wie Friedrich Merz.” Das sagt Katharina Dröge, die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, im Interview mit Anne Will. Die beiden sprechen in dieser Folge darüber, ob die Grünen in der Opposition schon ihre Rolle gefunden haben, wie es gehen kann, “hart und konstruktiv” zugleich zu sein und ob es den Grünen gerade gelingt, ihre Themen zu platzieren und zu kommunizieren.
Der Redaktionsschluss für diese Folge war Dienstag, 8. Juli 2025 um 16:30 Uhr.
Es ist die letzte Sitzungswoche im Bundestag, danach geht das Parlament in die Sommerpause. Bei der Generaldebatte am Mittwoch im Bundestag wurde jetzt eine erste Bilanz von rund zwei Monaten Schwarz-Rot gezogen. Die neue Regierung hat in ihrer Amtszeit viel Geld zur Verfügung: Finanzminister Lars Klingbeil hat einen Rekordhaushalt vorgestellt, fast 850 Milliarden zusätzliche Schulden sind bis 2029 eingeplant, die Schuldenbremse wurde für Verteidigungsausgaben noch vor Beginn der Legislaturperiode mit den Mehrheiten des alten Bundestages ausgesetzt und auch ein Sondervermögen von 500 Milliarden für Infrastruktur und Klimaschutz gibt es. Auf die angekündigte Senkung der Stromsteuer für alle hatte man sich in der Koalition zuletzt aber nicht einigen können.
Die Opposition ging in der Generaldebatte hart mit Bundeskanzler Friedrich Merz ins Gericht. Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Katharina Dröge sagte, mit Blick auf die großen Geldsummen, über die die Regierung verfügen kann: “Und Sie kriegen es trotzdem nicht hin. Das muss man erstmal schaffen, Herr Merz.” Auch Alice Weidel, Fraktionsvorsitzende der gesichert rechtsextremistischen AfD-Fraktion, ging Merz scharf an und wurde nach ihrer Rede von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner ermahnt. Der Vorsitzende der Unionsfraktion Jens Spahn bezog sich später auf Weidels Rede und sagte: “Weil wir liefern, werden Sie immer schriller und immer lauter.”
Liefert Schwarz-Rot wirklich? Was ist in den ersten Monaten von der Regierung umgesetzt worden und was kann man erwarten? Darüber spricht Anne Will in dieser Folge mit Melanie Amann, stellvertretende Chefredakteurin des SPIEGEL. Es geht um den Umgang mit den komplizierten Mehrheitsverhältnissen im Bundestag, um den Haushalt und auch darum, wie die Regierung es nach dem Zerbrechen der Ampel und unter dem Eindruck der “Maskenaffäre” um Jens Spahn schaffen kann, wieder Vertrauen herzustellen.
Der Redaktionsschluss für diese Folge war Mittwoch, 9. Juli 2025 um 17:30 Uhr.
Jens Spahn, Fraktionsvorsitzender der Union, sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt. Es geht um die sogenannte ,,Maskenaffäre”, um Spahns Vorgehen bei der Maskenbeschaffung als Gesundheitsminister zu Beginn der Corona-Pandemie. Er soll während der Pandemie zu viele Masken für viel zu viel Geld gekauft haben und damit einen Milliarden-Schaden für die SteuerzahlerInnen verursacht haben. Um genauer über die damaligen Abläufe im Gesundheitsministerium aufzuklären, hatte Spahns Nachfolger Karl Lauterbach im Sommer 2024 Margaretha Sudhof als Sonderermittlerin beauftragt. Sudhof hat einen Bericht mit 168 Seiten verfasst. Diesen Bericht hatte das Gesundheitsministerium dem Bundestag zunächst nur mit Schwärzungen zugänglich gemacht, einige Seiten waren komplett geschwärzt.
Doch nun liegt der Bericht der Süddeutschen Zeitung, dem NDR und WDR komplett vor - und es wird deutlich, dass die Schwärzungen oftmals Passagen betreffen, an denen deutlich wird, wie Spahn damals als Minister in die Beschaffungsentscheidungen involviert war. Wie schwer die Fehler von Jens Spahn wiegen, darüber spricht Anne Will in dieser Folge mit Christina Berndt, Wissenschaftsjournalistin bei der Süddeutschen Zeitung. Sie beschäftigt sich schon lange mit dem Thema und hat, zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen von der Süddeutschen Zeitung, NDR und WDR, als erstes den ungeschwärzten Bericht der Sonderermittlerin Sudhof erhalten.
Der Redaktionsschluss für diese Folge war Montag, 7. Juli 2025 um 16 Uhr.
Nach ihrem Bundesparteitag steht die SPD noch schlechter da als zuvor. Mit gerade einmal 64,9 Prozent wurde Lars Klingbeil als Parteivorsitzender wiedergewählt. Seine neue Co-Vorsitzende Bärbel Bas erreichte mit 95 Prozent ein deutlich besseres Ergebnis. Klingbeils Wahlergebnis ist symptomatisch für den Zustand der Partei. Nach dem schlechtesten Wahlergebnis ihrer Geschichte bei der zurückliegenden Bundestagswahl muss sich die SPD neu aufstellen und sich ein neues Profil geben. Wie das gelingen kann, darüber spricht Anne Will in dieser Folge mit Philipp Türmer, dem Vorsitzenden der Jusos.
Die schwarz-rote Regierungskoalition zeigt erste Risse. Denn jetzt geht es ans Eingemachte. Es gibt Streit um die Stromsteuer, die Migrationspolitik und ein mögliches AfD-Verbotsverfahren. Bundeskanzler Friedrich Merz war nach seinem Amtsantritt zunächst vor allem im Ausland präsent, sodass er von vielen bereits als “Außenkanzler” betitelt wurde. Jetzt muss er zeigen, dass er auch Innenpolitik kann. Ob und wie ihm das gelingt, bespricht Anne Will in dieser Folge mit der Politik-Chefin der ZEIT, Tina Hildebrandt.
Die NATO-Staaten haben auf dem Gipfel in Den Haag in dieser Woche Historisches beschlossen. Fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts der Bündnispartner sollen in die Verteidigung fließen. Lange hatten die USA gefordert, dass Deutschland und Europa einen größeren Teil der Kosten übernehmen. Donald Trump hatte sogar gedroht, die NATO zu verlassen, sollten sie das nicht tun. Und dennoch sei die Entscheidung von Den Haag kein Geschenk an den US-Präsidenten, sondern an uns selbst, sagt André Wüstner, Chef des Bundeswehrverbandes im Gespräch mit Anne Will.
Frau Will hat leider Herrn Banaszak zu viel Redezeit eingeräumt. in seinen oft sehr langen Ausführungen, vor allem über die Fehler der anderen Parteien, ist er den Fragen von Frau Will ausgewichen. Da hätte sie nachhaken müssen. Schade!! So haben wir als Zuhörer nichts darüber erfahren, wie die Grünen mit ihrem Wählerrückgang umgehen wollen. Aber vielleicht hatte Herr Banaszak dazu nichts zu berichten.
Sehr gute Folge, toller Gast! Ich würde wetten, dass mit ihm als erstem Sicherheitsberater unter Herrn Laschet einige Dinge in Deutschland anders gelaufen wären. Das Buch werde ich mir auf jeden Fall kaufen!
Guter Beitrag-
Guter Beitrag. Danke.