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Popcorn Culture: ein RefLab-Podcast

Popcorn Culture: ein RefLab-Podcast
Author: Manuel Schmid
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Description
Serien auf Netflix und Co. haben enorme Popularität und prägen ganze Generationen. In Serien werden Charakteren über viele Episoden und Staffeln hinweg entwickelt, und in den Narrativen spiegeln sich gesellschaftliche Verhältnisse und menschliche Grundfragen. Viele Sehnsüchte, Träume, ungeschriebenen Gesetze, Werte und Zweifel unserer Zeit lassen sich an Netflix-Serien schärfer und zeitnäher ablesen als in mancher soziologischer Literatur.
Die Idee dieses Podcast-Formates ist deshalb, in aktuelle, kultige Serien einzutauchen und anhand ihrer Charakteren und ihrer Plotentwicklung zeitgemässe Fragen aufzugreifen. Dazu spricht Manuel Schmid mit Künstlerinnen, Theologieprofessoren, Zeitgeistforscherinnen und anderen spannenden Persönlichkeiten über ihre Lieblingsserie – und über die gesellschaftlichen und spirituellen Einsichten, die sie damit verbinden.
Die Idee dieses Podcast-Formates ist deshalb, in aktuelle, kultige Serien einzutauchen und anhand ihrer Charakteren und ihrer Plotentwicklung zeitgemässe Fragen aufzugreifen. Dazu spricht Manuel Schmid mit Künstlerinnen, Theologieprofessoren, Zeitgeistforscherinnen und anderen spannenden Persönlichkeiten über ihre Lieblingsserie – und über die gesellschaftlichen und spirituellen Einsichten, die sie damit verbinden.
60 Episodes
Reverse
Live vom RefLab Podcast Festival: Wir haben es gewagt und den Film besprochen, der auf IMDb seit 2008 die Liste der höchstbewerteten Filme aller Zeiten anführt. Shawshank Redemption, auf Deutsch: Die Verurteilten, mit Tim Robbins und Morgan Freeman.
Der Film, eine Verfilmung eines Buches von Stephen King, erzählt wie kein anderer von der Widerstandskraft eines Menschen, der sich auch im Gefängnis die innere Freiheit bewahrt, um zeit seiner Haft für das Wiedergewinnen der äusseren Freiheit zu kämpfen.
Manu, Jay und Janna reden in dieser Liveaufnahme über Beharrlichkeit, die kleinen Freuden des Lebens und die Rolle von Religiosität und Glaube. Über allem steht die Frage, was uns zuversichtlich sein lässt, auch in den grössten Krisenzeiten des Lebens.
Am Ende der Folge hört ihr das Q&A der Liveaufnahme.
Die neue Netflix-Serie Untamed lockt mit gewaltigen Naturbildern – und führt tief in die Wildnis der Seele. Jay und Manuel fragen sich: Wie glaubwürdig ist die Geschichte eines gebrochenen Ermittlers, der im Yosemite-Park gegen das Verbrechen – und gegen seine eigenen Dämonen – kämpft?
Die Netflix-Serie Untamed hat in den letzten Wochen einiges an Aufsehen erregt: Ein wortkarger Ermittler auf einem Pferd, eine Leiche am El Capitan, ein Drogenring tief im Wald – und mittendrin: Eric Bana als Kyle Turner, der lieber mit der Natur als mit Menschen spricht und seine Vergangenheit mit Bourbon betäubt.
In dieser Folge sprechen Jay und Manuel über die bildgewaltige Inszenierung des Yosemite-Nationalparks – ein Ort, der nicht nur Kulisse, sondern Mitspieler ist: ungezähmt, wild und widerspenstig wie das Leben selbst. Die beiden fragen sich, wie glaubwürdig der Kriminalfall konstruiert ist, was es mit Turners inneren Abgründen auf sich hat und ob man mit so viel Trauma überhaupt noch Ermittlungen führen kann.
Dabei wird’s persönlich: Auch Jay bringt eigene Verlusterfahrungen ins Gespräch ein – und gemeinsam diskutieren die beiden, wie Serien wie Untamed unsere Vorstellungen von Kontrolle, Verlust und Erlösung herausfordern. Und natürlich geht’s auch um Sidekicks, Plot-Twists, Stereotype – und am Ende sneakt Jay ganz nebenbei eine themenfremde Filmempfehlung rein.
Eine Folge über tiefe Wälder, seelische Abgründe – und die unausweichliche Wahrheit, dass das Leben sich nicht zähmen lässt.
Achtung Spoilerwarnung: Nach der ersten halben Stunde wird hart gespoilert – also die zweite Hälfte des Gesprächs besser erst nach dem Genuss der Serie hören!
Eine Welt, in der Fruchtbarkeit zur Waffe wird und Glaube zur Tyrannei – willkommen in Gilead. Jay, Janna und Manuel tauchen ein in The Handmaid’s Tale – eine Serie, die näher an der Realität kratzt, als uns lieb sein kann. Jetzt reinhören, bevor es verboten wird!
In dieser Folge von PopcornCulture nehmen sich Jay, Janna und Manuel die düstere Dystopie von The Handmaid’s Tale vor – ein Schauplatz, in dem fruchtbare Frauen als Gebärmaschinen versklavt werden und ein dogmatisch-christlicher Gottesstaat die Macht übernommen hat. Klingt weit hergeholt? Leider nicht ganz. Denn das puritanische Regime von Gilead ist unangenehm nah dran an den Fantasien mancher US-Evangelikaler.
Wie viel Glaube steckt eigentlich in Gilead – und wie viel Ideologie? Was treibt Figuren wie Commander Fred Waterford an – der wie ein autoritärer Politiker stets nur dem eigenen Vorteil dient? Und wie steht es um Aunt Lydia, die kompromisslose Gläubige im System? Wer ist uns eigentlich unheimlicher – der zynische Opportunist oder die fromme Fanatikerin?
Eine Episode über Religion, Macht, Körperpolitik – und die Frage, warum The Handmaid’s Tale mehr ist als nur Fiktion.
Ohne George Harrison, den ehemaligen Pilzkopf, wäre dieser legendäre Film wohl niemals zustande gekommen.
Die Rede ist, natürlich, von Life of Brian, dem Meisterwerk der englischen Komikertruppe Monty Python, die 1979 für die Premiere extra nach Amerika fliegen mussten. Der Film war bereits vor Uraufführung so umstritten, dass er in England nicht gezeigt werden konnte.
Für den Kirchentag hat sich PopcornCulture aber nicht lange gestritten (Wortwitz!) bis klar war, sie müssen sich diesem Klassiker der Jesusfilm Parodien annehmen. Life of Brian, live vor Publikum. Viel mehr Livfe geht gar nicht.
Manu, Jay und Janna diskutieren dabei die Frage der Grenze des guten oder eben auch Sandalenhumors, wenn es um religiöse Gefühle geht. Wird in diesem Film eigentlich Jesus, der Glaube oder die Kirche auf Korn genommen?
«Eine unerträgliche Serie für Eltern, die alle sehen sollten», titelt der Tagesanzeiger. Sie haben recht. In der Serie, die schon jetzt als beste Serie des Jahres bezeichnet wurde, geht es um den 13-jährigen Jamie, der eines Morgens von der Polizei wegen des Mordes an seiner Mitschülerin Katie festgenommen wird.
In vier eindrücklichen One-Shot Folgen begleiten die Zuschauer*innen die verschiedenen Aktuer*innen der Serie im Laufe des Falls. Dadurch sind wir ganz nah dran: An den Eltern, die verzweifeln, den Polizeibeamten, die nicht verstehen, und den Jugendlichen, die in den Sozialen Medien zwischen Menosphere und Misogynie verlorengehen.
Es ist eine intensive Folge geworden, die Jay, Manu und Janna aufgenommen haben. Es geht um Identität, Religion, die Schule und die Frage wo und wie wir Beziehungen aufbauen. Und natürlich, um Kinder und Jugendliche und die Herausforderung in dieser Welt erwachsen werden zu müssen.
Wir sind zwar ein bisschen spät aber dafür umso verliebter in diese Serie. Und zwar im wörtlichen Sinn. Wer den Glauben an die Liebe verloren hat, sollte sich eine gute Dosis dieser herzerwärmenden britischen Serie verabreichen.
Es geht um die ganz grossen Themen: Liebe, Verlust und wie wir herausfinden, was uns glücklich macht.
Der deutsche Titel «Zwei an einem Tag» bringt es auf den Punkt: Es geht um die Geschichte zweier Menschen, die sich am 15. Juli 1988 das erste Mal begegnen. Der Clou der Serie: Wir bekommen einen Einblick in deren Beziehung zueinander- aber immer nur an einem Tag des Jahres, am 15. Juli.
Jay und Janna haben sich mal wieder zu zweit zusammengefunden und erfreuen sich an diesem Serienjuwel. Und wir können spoilern, es ist kein Auge trocken geblieben.
An Dune dürfen Kinofans und Serienjunkies nicht vorbeigehen! Jay und Manuel unterhalten sich mit dem einzigartigen Thorsten Dietz über die religiöse und politische Aktualität der Science Fiction Saga.
Das Dune-Universum ist durch die beiden bildgewaltigen und starbesetzten Kinofilme von Denis Villneuve nochmal zum weltweiten Ruhm gelangt. Vor kurzem erschien dann auch die Serie «Dune: Prophecy», in der die Vorgeschichte der Dune-Saga erzählt wird (10'000 Jahre vor den Ereignissen der Kinofilme).
Jay, Manuel und Thorsten unterhalten sich über die Dune-Saga und ihre Vorgeschichte – und kommen auf das Manipulationspotenzial von Religion zu sprechen. Die Bene Gesserit, ein spiritueller Schwesterorden, macht vor, wie Prophetie und Messiaserwartung für politische Machtspiele instrumentalisiert werden können.
Ist das nur eine latente Gefahr von Religion im Übertreibungsmodus, oder gehört der imperiale Gestus zum Wesen von Religion dazu? Was lässt sich aus der Dune-Geschichte für die gegenwärtige geopolitische Lage lernen, in der sich Putin mit der Orthodoxen Kirche und Trump mit den amerikanischen Evangelikalen verbündet, um eine bessere (?) Welt hervorzubringen...?
Diese Serie war der Überraschungserfolg auf Netflix. Die Serienadaption der Bücher von Karsten Dusse mit hochkarätiger Besetzung stellt uns auf amüsante Art die alte Frage: Heiligt der Zweck wirklich alle Mittel? Oder, um in der Handlung der Serie zu bleiben, ist es legitim einen Mord zu begehen, um dafür mehr Zeit mit der Familie zu verbringen?
Das Mittel der Wahl ist in der Serie die Achtsamkeit. Eine Methode für bewussteres Erleben und Handeln. Wir fragen uns, was es eigentlich mit der Achtsamkeit auf sich hat und warum sie nun schon seit einigen Jahren Dauergast im Lifestylebereich ist. Welche Sehnsucht steckt dahinter und (wem) hilft sie wirklich?
Manu fragt sich, wo er in seinem Alltag achtsam ist. Jay erzählt von seiner spirituellen Praxis und hat sich mit einem Baum befreundet und Janna meditiert beim Abwaschen, weil sie es ganz furchtbar findet, aber keine Geschirrspülmaschine hat.
Eine fluffige Weihnachtsfolge haben wir für euch aufgenommen! Dabei stellen wir fest, dass wir uns eher in die Weihnachtszeit schleppen als mit Energie in die Festtage zu starten. Einfach ein paar Tage mit guten Filmen und Serien auf der Couch verbringen, das wäre was.
Wir geben euch ein paar Serien- und Film-Tipps und erzählen von unseren Jahreshighlights. Diskutieren allgemeine Weihnachtsklassiker wie «Tatsächlich Liebe» und differenzieren zwischen Filmen, die zur Weihnachtszeit spielen, und expliziten Weihnachtsfilmen. Ausserdem haben ein für alle Mal die Frage geklärt ob und warum Stirb Langsam ein Weihnachtsfilm ist.
Jay entdeckt in Terminator das Christusgeschehen wieder. Janna führt Manu und Jay in die leichtverdauliche Welt der Hallmark Weihnachtsfilme ein und erläutert ihr gesteigertes Bedürfnis nach heiler Welt in der Weihnachtszeit. Manu guckt übrigens auch zur Weihnachtszeit seine liebsten Actionfilme.
Wie steht es um unsere Superhelden? Nicht wirklich gut, meinen Jay, Manu und Janna. In dieser Folge von Popcorn Culture, haben wir wieder eine Liveaufnahme für euch. Wir haben die Möglichkeit beisammen zu sein genutzt, um der Superhelden Ära auf den Grund zu gehen. Von den ganz frühen Anfängen in den 80ern bis hin zu den neusten Amüsements der Kinoleinwand.
Von Aquaman bis Wonder Woman, was fasziniert uns an diesen übermächtigen Gestalten, die ein ums andere Mal die Welt oder zumindest Gotham City retten müssen. Und warum beschleicht uns zusehends das Gefühl, die Geschichten hätten sich auserzählt? Wenn die grössten Erfolge nur noch mit Filmen erzielt werden, die die Superhelden selbst auf die Schippe nehmen. Deadpool lässt grüssen.
Jay erzählt von Kill Bill und warum dort bereits der Anfang vom Ende eingeläutet wurde, Janna stellt fest, dass Superhelden nicht mehr in eine Zeit passen, in der gesellschaftliche Sehnsüchte unbefriedigt bleiben und jeder sich um sich selbst kümmert und Manu fragt sich, ob Jesus eigentlich ein Superheld war und ob wir nach wie vor eine*n Retter*in brauchen.
Die Geschichte um die pubertierende Riley und ihre Gefühle, die ein besonderes Eigenleben führen, macht es uns warm ums Herz.
Riley, die Protagonistin des Pixar Filmes, pubertiert nicht nur, es treiben auch allerlei andere verunsichernde Faktoren ihr Unwesen in ihrem Leben. Grund genug für einiges an Aufruhr in ihrer emotionalen Schaltzentrale. Da haben wir Freude, die auf einmal gar nicht mehr so fröhlich ist. Oder der neu dazugekommene Selbstzweifel, der für ganz schön viel Trubel sorgt.
Alles steht Kopf 2, oder auf Englisch Inside Out 2, ist mittlerweile auf Platz 8 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Grund genug sich mit diesem Film auseinanderzusetzen, bei dem nicht nur Filmemacher, sondern auch Psychologinnen in besonderem Masse beteiligt wurden.
Denn es um mehr als die Gefühlsausbrüche eines Teenagers. Alles steht Kopf verbildlicht die menschlichen Gefühle und lehrt Selbstakzeptanz. Jay und Janna diskutieren über die unterschiedlichen Glaubenssätze, die Menschen für sich annehmen und wie der christliche Glaube dabei mal hilfreich aber manchmal auch kontraproduktiv sein kann.
Diese Serie hat auf Netflix eingeschlagen wie… naja, wie ein Blitz des Göttervaters Zeus. Denn der spielt auch die Hauptrolle. Janna, Jay und Manuel diskutieren über den Reiz der Serie…
Die Netflix-Produktion KAOS wurde ein Überraschungserfolg. Sie spielt mit der Idee, dass die Götter des griechischen Olymp real sind – und bis heute die Geschicke der Menschen lenken. Oder es zumindest versuchen: Zeus (sensationell gespielt von Jeff Goldblum) gleiten die Dinge immer mehr aus den Händen, und die Menschen beginnen, sich gegen ihre göttliche Bestimmung aufzulehnen…
Unser bewährtes PopcornCulture-Trio ist von der Serie sehr angetan – und sie empfehlen sie nicht nur denjenigen, die ihr Wissen aus dem gymnasialen Geschichtsunterricht auffrischen wollen, sondern auch allen, die Freude an einer bunten, frechen, teilweise bizarren Inszenierung haben… und die bereit sind, die religions- und sozialkritischen Untertöne wahrzunehmen, die sich durch die 8 Episoden von «KAOS» ziehen.
Dass das Gespräch dann auch eine spannende Brücke zum christlichen Glauben schlägt, versteht sich schon fast von selbst…
Diese als Science-Fiction-Comedy ausgeschriebene Serie rund um Schauspieler Alan Tudyk, der einen Ausserirdischen spielt, der versehentlich, beim Versuch die Menschheit zu zerstören, auf der Erde landet und in einen Mordfall verwickelt wird, stellt elementare Fragen an das Menschsein. Wie entstehen Gefühle und was ist das Geheimnis von Pizza?
Antworten liefert die Serie nicht gänzlich- aber wir können gut unterhalten beobachten, wie sich unser Ausserirdische auf der Erde Stück für Stück besser zurechtfindet und sich dabei mit eben jenen Fragestellungen konfrontiert sieht. Die Serie kommt im Alien Look der frühen 2000er daher. Die Charaktere sind manchmal etwas stereotyp entwickelt und unser Alien tölpelt auch eher vor sich hin- aber gerade das macht die Serie so sympathisch.
Wir bleiben natürlich nicht nur bei unserem Ausserirdischen. Manu stellt die steile These auf: Es geht um Inkarnation, es geht um Menschwerdung. Gott, der in Jesus ganz Mensch wird und Harry Vanderspeigle, der Alien, wird in Patience (seinem neuen Wohnort) zu einem empathischen Wesen, dass die ausserirdischen Apparaturen nicht mehr nutzen kann, weil er durch seine Zeit auf der Erde schon zu vermenschlicht ist. Ein Vergleich über den sich wahrlich streiten lässt.
Einmal Hölle und zurück. Nur dass das zurück irgendwie ausbleibt. Zumindest in der Serie Rentierbaby, die seit April dieses Jahres auf Netflix läuft. Eine Serie, die nicht ohne Grund die Altersempfehlung ab 18 bekommen hat. Daher auch von unserer Seite ein Hinweis, diese Serie ist nichts für zart besaitete Seelen.
Was als autobiografische Geschichte eines Stalking Falls beginnt, driftet schnell in die Abgründe der menschlichen Psyche ab und lässt uns durchaus verstört zurück. Die Serie zeigt uns die Geschichte von Donny und seiner Stalkerin Martha, eine Beziehungsdynamik, voll von Bildern, die kaum auszuhalten sind. Ein Fremdscham Moment reiht sich an den nächsten, eine „tu das nicht!“ Szene nach der anderen.
Eine Folge, die Jay und Janna an die persönlichen Grenzen bringt. Aber was ist persönlich und ab wann wird es uns zu privat. Was machen Traumata mit der menschlichen Seele? Und wer hat eigentlich ihre private Telefonnummer?
Videospiel-Umsetzungen sind für die Tonne? Nein, nicht immer! Mit «Fallout» wird uns eine Serie geboten, die ästhetisch und inhaltlich begeistern kann, und die Manuel, Janna und Jay viel Anlass zur Diskussion bietet…
Ja, wir wissen es: Wir haben für diese Folge eine Besprechung von «Poor Things» angekündigt – aber so viel Gutes aus dem Serien-Himmel hat sich in den letzten Wochen angestaut, dass wir beschlossen haben, das oscargekrönte Meisterwerk hinter uns zu lassen und uns «Fallout» zuzuwenden:
Die Serie spielt in einer nuklear verwüsteten Zukunftswelt, die zugleich eine Retrowelt aus den 50er Jahren ist, mit Röhrenfernseher und Swing-Tänzen… Sie führt uns aus den unterirdischen Bunkern, in denen hunderte von Überlebenden auf die Zeit warten, in der die Erde wieder bewohnbar ist – und die beim ersten Blick auf die Oberfläche merken, dass sich da schon ganz vieles tummelt…
«Fallout» beruht auf einer Gamevorlage, entwickelt aber erstaunlichen narrativen Tiefgang und inspiriert zum Gespräch über Grundsätzliches, das uns auch vor der grossen Apokalypse beschäftigt: Wer ist der Mensch, wenn er sich selbst überlassen wird? Wie kann man in Leiderfahrungen und Enttäuschungen seinen Charakter bewahren? Und können wir entscheiden, ob wir unter verschärften Bedingungen «bitter» oder «besser» werden?
Bleibt alles anders. So könnte das Motto der vierten Staffel von True Detective «Night Country» lauten. Neue Charaktere, neues Setting, gleiche Geschichte: Zwei Detectives auf der Suche nach der Wahrheit. Dieses Mal zwei Frauen, die in der Dunkelheit der Polarnacht Alaskas versuchen den Mord an 7 Wissenschaftlern aufzuklären, die aufs Eis getrieben wurden und dort zu einer menschlichen Eisskulptur zusammengefroren sind.
Es wird gespenstisch, und zwar nicht nur in Bezug auf die allumfassende Dunkelheit. Viele der Geschehnisse bleiben unklar und machen uns an Geister glauben. Es entspinnt sich ein Gegenüber von westlichem Fortschrittsdenken und Naturspiritualität, das den Zuschauenden vor die Frage stellt: Wie blicke ich auf unsere Welt?
Während Manus Gehirn sich noch an den losen Enden abarbeitet, fragt sich Jay wo uns Gott in der Welt etwas zu sagen hat und für Janna entsteht ein neues Weltbewusstsein, das mehr Fragen stellt als Antworten liefert.
Nein, es geht nicht um einen Bären. Eigentlich geht es eher um Beef, Fleisch, Cannoli, Doughnuts, in Cola geschmorrten Braten, Spaghetti Bolognese, Zitronen Hühnchen und eine Horde mehr oder minder gescheiterte Existenzen, die sich daran versuchen eben diese Köstlichkeiten miteinander zuzubereiten. Das ist The Bear – eine Serie die mitunter Herzrasen verursacht.
Wer nicht bereits mit voller Leidenschaft in einer Küche arbeitet, tut es nach dieser Serie bestimmt nicht mehr. Hier wird sehr realistisch dargestellt, wie rau der Ton werden kann, wie jede Sekunde zählt, was für ein Nullsummenspiel es ist, heutzutage ein Restaurant zu eröffnen, wenn es nicht direkt ausgezeichnet wird. Die Küche ist der Hauptspielplatz in diesem intensiven Serienritt.
Für Janna stellt die Serie die grossen, wichtigen Fragen des Lebens, Jay hadert mit der Tiefe der Serie und Manu sieht Parallelen zu Gemeindekontexten. Es geht um die Frage woher wir unsere Energie nehmen und wir stellen gemeinschaftlich fest, welcher Typ Predigtschreibende wir sind: Sonntag, 5 Uhr morgens, läuft.
Mrs. Davis, oder auch Madonna, Mary, wie auch immer. So heisst Sie oder Es. Die Stimme, die mittlerweile jeder im Kopf hat, resp. im Ohr. Zumindest in der Serie Mrs. Davis, über die wir in dieser Folge von Popcorn Culture gesprochen haben.
Eine KI, die den Menschen alles gibt, wonach sie verlangen. Ein Algorithmus, der durch einen Knopf im Ohr permanenten Zugriff auf den Menschen hat und eine Nonne, die versucht den Heiligen Gral zu finden um damit die übermächtige KI, Mrs. Davis, zu zerstören. So die rudimentäre Zusammenfassung einer Serie, bei der wir uns mehr als nur einmal gedacht haben: «what the f*** passiert hier gerade?“
Dabei geht es um viel mehr als nur eine wild gewordene KI. Zumindest in unserem Gespräch. Eine tiefsinnige Folge ist es geworden, in der wir sehr persönlich werden. Manu stellt sich die Frage, ob KI die Rolle der Religion übernehmen kann. Jay hätte manchmal lieber einen Gott, der genauso zuverlässig funktioniert wie eine KI und Janna stellt fest, dass Glaube auch mit Unverfügbarkeit zusammenhängt.
Die Aufnahme dieses Gesprächs hat so viel Spass gemacht wie eine Folge der wunderbaren Serie «Ted Lasso» selbst! Nachdem uns unzählige Hörer:innen gedrängt haben, doch endlich mal eine Podcastfolge über dieses herzerwärmende Format auf Apple-TV zu machen, sind wir diesem Wunsch endlich nachgekommen – und wir bereuen nichts! Ted Lasso ist ganz grossartig, und die Figur dieses unverbesserlichen Optimisten und Menschenfreundes, der in England ein Fussball-Team coacht, obwohl er die Offside-Regel noch nicht begriffen hat und auch sonst nicht in die Landschaft passt: diese Figur kann uns so viel über das Leben lernen, dass Jay sich für den Slogan stark gemacht hat: «WWTLD – What Would Ted Lasso Do?».
Wenn ihr nur halb soviel Spass beim Hören der Folge habt wie wir beim Aufnehmen, dann hat sich diese gute Stunde auch für euch mehr als gelohnt!
Die Netflix Serie Sex Education ist nach einer vierten Staffel abgeschlossen. Grund genug noch einmal in den Serienerfolg rund um den selbsternannten Schulsextherapeuten Otis einzutauchen.
Otis und seine Freunde treibt es aufs College. Und dort sind die Dinge etwas anders, als noch auf der in Verruf geratenen Moordale High School. Otis ist auf der Suche nach seiner Rolle im Sozialgefüge, denn: Es gibt bereits eine Sextherapeutin. Eric hadert mit seinem Glauben und auch die grossen Themen wie Tod, Depression und Transitionsprozesse finden ihren Platz. Die acht neuen Folgen der vierten Staffel warten auf mit einer Fülle an Themen und Geschichten. Wir begleiten die bald-nicht-mehr Jugendlichen auf ihrem Weg in das Erwachsenenleben. Es wird intensiv.
Manuel, Jay und Janna haben sich mit Freuden wieder auf die Schulbank begeben und sind fasziniert von einer fulminanten Ästhetik und der exquisiten Schauspielleistung. Jay beobachtet sich selbst beim Serie schauen und fragt sich, für welches Zielpublikum die Serie eigentlich konzipiert wurde. Manu ist gerührt von der Vater-Sohn-Beziehung, die in der Serie ihren ganz eigenen Erzählstrang verfolgt und Janna würde am liebsten jeden Tag die Garderobe mit Eric tauschen.
Haben es die Macher einen Schritt zu weit getrieben mit den sich in der Serie tummelnden Themen rund um Gender und sexuelle Identitäten. Oder bleibt die letzte Staffel vornehmlich ein Coming-of-age Feuerwerk, in dem die platonischen Beziehungen und die Beziehung zu sich selbst als Gegengewicht zu romantischen Verstrickungen in den Fokus gerückt werden.