Pur und Ungesüßt - Der Künstler*innen Talk

In Pur und Ungesüßt - Der Künstler*innen Talk treffe ich spannende Persönlichkeiten aus der österreichischen Kunst- und Kulturbranche und spreche mit ihnen über ihr künstlerisches Schaffen, Höhen und Tiefen ihrer Karriere und über das Menschsein in all seinen Facetten. Was bewegt sie? Was treibt sie an? Wie sehen sie die Welt? Persönliche und politische Gespräche, die emotional berühren, unterhalten und zum Nachdenken einladen. Pur und Ungesüßt wird auf Radio Orange 94.0 ausgestrahlt und ist als Podcast auf allen gängigen Plattformen verfügbar.

Mademoiselle Giselle: Drag Queen

Drag Queen Mademoiselle Giselle

09-04
35:25

Ruhmer: Musiker

Ruhmers musikalische Laufbahn begann am Schlagzeug – heute steht er ganz vorne auf der Bühne. Ruhmer war Live-Drummer bei der Band Oehl und tourte als Support Act mit Herbert Grönemeyer. 2023 veröffentlichte er sein Debütalbum "Cherryland", vor kurzem folgte das zweite Album: "Masterplan". Doch gibt es den eigentlich - den Masterplan für sein Leben?In dieser Folge sprechen wir über einschneidende Lebensentscheidungen, darüber, wann ein Werk wirklich fertig ist und Songs wie "Kill Me Now", die von toxischen Beziehungen erzählen und wie man sich davon befreit. Außerdem erzählt Ruhmer, wie er heute mit der Energie bei Live-Auftritten umgeht und warum er es liebt, sein Publikum zu erobern.

07-04
25:57

Andreas Födinger / AF90: Musiker

Er ist seit zwei Jahrzehnten ein fixer Bestandteil der österreichischen Musikszene: Andreas Födinger ist Mitbegründer der legendären Band "Bilderbuch", langjähriger Schlagzeuger und Gitarrist und seit 2022 mit seinem neuen Projekt "AF90" unterwegs.Andreas weiß, was es für einen Hit braucht: "Das richtige Timing. Ich bin überzeugt, zwei Jahre früher hätte "Maschin" nicht den gleichen Impact gehabt."Wie man es nach so vielen Jahren im Geschäft schafft, die Leichtigkeit zu behalten? "Jeder Künstler hat Selbstzweifel, aber den Druck macht man sich ja nur selbst. Es ist ok einen Song nur für sich zu haben. Scheiß drauf, ob der im Radio gespielt wird oder ob jemand anderer ihn gut findet."Sein Geheimrezept: "Weniger darauf schauen, was anderen gefallen könnte oder gerade dem Zeitgeist entspricht, sondern das tun, was man selber geil findet!"photo credit (c) Liebentritt

06-05
38:55

Tereza Kotyk: Regisseurin und Drehbuchautorin

„Ich hab manchmal das Gefühl, ich könnte aus allem eine Geschichte erzählen“, sagt Regisseurin und Drehbuchautorin Tereza Kotyk über ihren unbändigen Erzähldrang. Am 9. Mai kommt ihr neuer Film “Nebelkind - The End of Silence” in die österreichischen Kinos.Bildgewaltig und berührend erzählt Tereza die Geschichte von drei Frauen. Auf den Spuren eines entlaufenen Wolfes begibt sich die Wolfshüterin Hannah nur widerwillig in das tschechische Heimatdorf ihrer Großmutter, nahe der österreichischen Grenze. Hier lebt Hannahs Mutter, die sich mit der versuchten Aufarbeitung der traumatischen Familiengeschichte keine Freunde im Dorf gemacht hat. Auch Hannah kann sich der tabuisierten Vergangenheit nicht länger entziehen.„Wir erzählen einander Geschichten, um anderen näher zu sein und uns zu verbinden.“ Ihre Filme entstehen aus dieser Sehnsucht nach Nähe, nach dem Unsagbaren, nach dem, was unter der Oberfläche liegt.Für Tereza ist klar: „Das Leben ist wie ein Kreis und niemals linear.“ Und Kunst? „Kunst kann  verändern und Perspektiven öffnen.“

05-08
35:44

Christopher Wurmdobler: Schriftsteller & Performer

Auf der Waldorfschule wurde Christopher Wurmdobler eigenen Angaben zufolge fast alles beigebracht - außer seinen Namen zu tanzen. Er hat Angewandte Theaterwissenschaft studiert, schreibt Bücher, ist Ensemblemitglied bei Nesterval und war mehrfach für den Wiener Theaterpreis nominiert.Im März ist sein neuer Roman “Felix Austria” erschienen, eine berührende queere Liebesgeschichte zwischen Felix und dem Zirkusartisten Jack. “Ich hatte in meiner Biografie als schwuler Mann das Glück, keine Ahnung zu haben, dass Homosexualität geächtet wird”. Als junger Mann, erzählt Christopher, strotzte er nur so vor Selbstbewusstsein und dieses Gefühl von Selbstsicherheit und Selbstverständlichkeit wollte er auch seiner Romanfigur mitgeben.“Ich mag es nicht, wenn über uns Schwule immer nur Trauergeschichten erzählt werden. Ich bin für meine Homosexualität mehr als einmal blutig geschlagen worden, aber es ist doch mehr als absurd, dass ein so wertvolles Gefühl wie Liebe überhaupt bestraft wird. Ich kann sagen, ich hatte deshalb nie Schuldgefühle oder gar Minderwertigkeitskomplexe. Warum denn?”Dieses Originalzitat eines Überlebenden (Friedrich Paul von Großheim, 1906-2006) steht auf der letzten Seite von Christophers neuem Buch “Felix Austria” und es findet sich auch in der Nestroy-nominierten Theaterproduktion “Die Namenlosen” des  immersiven Theaterensembles Nesterval wieder. Christopher spielte seit der Premiere 2023 den schwulen Boutiquebesitzer “C”, der von den Nationalsozialisten aufgrund seiner sexuellen Orientierung verfolgt und von einem Wehrmachtssoldaten auf der Flucht erschossen wurde. Mit Blick auf die aktuellen politischen Entwicklungen und Angriffe gegen die LGBTQIA+ Community sagt er: “You can't take our pride! Wir müssen dagegen halten und aufstehen gegen das, was gerade passiert!”photo credit (c) Julia Fuchs

04-02
36:53

Claudia Six: Bildende Künstlerin & Performerin

Große Bekanntheit hat Claudia Six durch ihre Puppen und Figuren erlangt, die nicht nur in Ausstellungen, sondern auch auf wichtigen Bühnen im deutschsprachigen Raum zu sehen sind. Ihre Arbeiten sind subtil politisch und spiegeln ihre tiefgehende Auseinandersetzung mit der Welt wider.“Ich hab mir immer gewünscht, dass meine Kunst Unbehagen auslöst”. Claudia erschafft mit ihren Puppen düstere Welten, die gleichzeitig aber auch Geborgenheit und Sicherheit bieten - Safe Spaces, in die man sich zurückziehen kann, wenn einem die "echte" Welt zu viel wird. Kunst ist für Claudia keine Einbahnstraße, sondern vielmehr ein interaktiver Dialog zwischen Kunstschaffenden und Rezipient:innen, die sie ganz bewusst und mit großer Freude an ihren Werken mitgestalten lässt.Ob es sie stört, dass sie damit Deutungshoheit über ihre Kunst abgibt? "Nein, ich liebe es loszulassen!" Das Interpretieren ihrer Kunst überlässt sie gerne anderen, nämlich dem Publikum.photo credit (c) Claudia SixÜbermalt - credit: Erik Jan Rippmann 

03-06
27:04

Sassica Rabbit: Drag Queen

Sassica Rabbit ist ein Urgestein der österreichischen Drag Szene und mitverantwortlich für den Boom, der in den letzten Jahren entstanden ist. Manche mag es verwundern, aber: "Wien ist zu einem Hotspot für Drag Artists geworden".Body Standards, das perfekte Make-up und bestimmte Kleidergrößen findet Sassica uninteressant . Vielmehr geht es ihr darum, das Publikum mit ihrer positiven Energie mitzureißen und dabei selbst Spaß zu haben. Diesen Spirit gibt sie auch an die nächste Generation weiter.Als Begründerin des legendären Lipstick Balls bietet sie aufstrebenden Nachwuchstalenten eine Bühne. Unterstützt wird sie dabei von ihren Freundinnen Mademoiselle Giselle, Lexi Labor und Miss Patty Fanny.Wie schaut es eigentlich mit fairer Bezahlung im Kulturbereich aus? Schwierig, aber es wird langsam besser. Ihren Kund:innen richtet Sassica augenzwinkernd aus: „Du willst Qualität, ich geb dir Qualität. Und dann musst du dafür zahlen!". photo credit (c) Uschi Straight

02-06
35:24

Lukas Mayer: Musicaldarsteller

Wie fühlt es sich eigentlich an, tot zu sein, Lukas? Der Shootingstar Lukas Mayer übernimmt eine der legendärsten Rollen der Musicalgeschichte und begeistert uns als “Tod” im Kultmusical “Elisabeth”. In China wurde er wie ein Popstar empfangen. Bis August 2025 ist er nun auf großer Deutschland-Tournee. Und dennoch plagen auch ihn manchmal Selbstzweifel: “Vor jedem neuen Engagement bin ich mir sicher, dass jetzt auffällt, dass ich eigentlich gar nicht singen kann.”  Das Theater sieht er als einen besonderen Ort mit gesellschaftspolitischer Relevanz: “Als Schauspieler:in auf der Bühne ist es unsere Aufgabe, ein Spiegel der Gesellschaft zu sein und für eine Katharsis zu sorgen.”  Darf Entertainment politisch sein? “ In der Zeit, in der wir leben, muss man fast ein politischer Mensch sein, um sich zu bewegen.” photo credit: (c) shadow

12-04
33:33

Lily Ringler: Drehbuchautorin

"Als Drehbuchautorin ist der Plot und die Figurenführung immer das erste, worauf ich schaue. Aber ein Film ist so viel mehr." Aktuell arbeitet sie mit Regisseur Sebastian Brauneis an einem neuen Film: "AMS - Arbeit Muss Sein". Nach dem Erfolgsfilm "Die Vermieterin" der nächste Film über prekäre gesellschaftliche Zustände. "Uns ist es wichtig, dass die Figuren in unseren Filmen verschiedene Aspekte repräsentieren, ohne die Menschen, die es tatsächlich betrifft zu stereotypisieren." Der wichtigste Rat für junge Kunstschaffende? "Tu es einfach! Je mehr du machst, desto mehr kannst du herzeigen. Go where the people are und schau wen du dort findest!" Ihr Wünsche für die Zukunft? Das queere Kino erlebt gerade eine Hochphase und davon möchte Lily in Zukunft noch mehr sehen. Und sie fordert mehr Förderungen für angehende Filmemacher:innen. "Nicht, um teurere Filme zu machen, sondern damit mehr Menschen Filme machen können."

11-07
44:39

Julia Fuchs: Fotografin und Performerin

Warum werden Männer und Frauen so anders betrachtet? Warum werden ihren Körpern und ihren Wesen andere Eigenschaften zugeschrieben? In ihren fotografischen Arbeiten beschäftigt sich Julia Fuchs mit Genderfragen, Nacktheit und Scham. In ihren Fotografien bricht sie ganz bewusst mit unseren Sehgewohnheiten und mit tradierten Rollenbildern und stellt dabei in Frage, ob das binäre System aus "männlich" und "weiblich" überhaupt noch zeitgemäß ist. Nach dem Studium der Theaterwissenschaft, Germanistik und Philosophie, absolvierte sie ihre Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste und machte etliche Ausstellungen, u.a. Kunsthalle Exnergasse, MUMOK, Ateliertheater, Kunsthistorisches Museum Wien, Künstlerhaus Bregenz und Queer Art Spaces im Wiener WUK. Julia ist seit vielen Jahren Mitglied des queer-feministischen NESTERVAL-Ensembles und hat sich zudem in der Wiener Drag- und Performance Szene einen Namen als "Frieda Boobs" gemacht. photo credit (c) Julia Fuchs

07-04
33:40

Sophie Augustin: Soul & Blues Sängerin

"Dance roles do not equal gender roles". Für Sophie Augustin geht es beim Singen, wie auch beim Tanzen darum, Beziehungen aufzubauen. Ihr Tanz Event "Blues at Heart" ist von Offenheit und gegenseitiger Wertschätzung geprägt. Alle tanzen mit allen - unabhängig von Gender, Herkunft oder sexueller Orientierung. Ein radikaler Ansatz mit subversivem Potential? "Ja, aber in meiner Vision ist das irgendwann ganz normal!" Nach einer klassischen Gesangsausbildung hat die studierte Soziologin ihre Liebe zum Blues gefunden. "Singen ist etwas total Befreiendes, es kommt von innen". Bei ihren Konzerten spricht sie über Body Positivity, den Kampf um Gleichberechtigung und die Liebe zu sich selbst. Unterhaltung mit Haltung. The Cooltrains:Vocals – Sophie AugustinTrumpet - Peter DobiaschDrums – Thomas HaberlGuitar – Christoph HolzhauserSaxophone - Noël KrižnikHarps – Helmut NeuberPiano – Magdalena PlattnerBass – Gerhard Wisshaupt Instagram: @thecooltrainsFacebook: The Cooltrains Blues-Tanz Abend „BLUES AT HEART“Jede zweite Woche am Dienstag im Spitzer beim Odeon Theater19-20 Uhr beginner-friendly Taster Class20-23:30 Uhr TanzenSolidaritätsbeitrag 5 Euro photo credit (c) Maximilian Fuchs

06-06
40:37

BRO HOMO: Das Wiener Drag-Kollektiv

Dixi Glow und Karl Klit vom Wiener Drag Kollektiv Bro Homo sind politische Aktivist:innen ohne Scheu vor Konflikten. »Meine Figur Karl Klit hat sich ursprünglich aus purem Männerhass heraus entwickelt”, erzählt Karl im Gespräch. Missstände, auch in der eigenen Community, werden schonungslos angeprangert. Zum ersten Mal sorgte das Kollektiv bei der Besetzung der Hauptuni Wien im Dezember 2022 für großes Aufsehen. Seitdem ist Bro Homo aus der Wiener Drag Szene nicht mehr wegzudenken. Neben klassischen Drag Shows, liegen die Schwerpunkte auf Bildungsarbeit, Awareness und Repräsentation von Gender-Identitäten abseits von Cis-Männlichkeit. Insta: @brohomo.drag, @dixi.glow, @karl.klit

05-01
41:00

Anja Salomonowitz: Filmemacherin

Die vielfach ausgezeichnete Regisseurin und Drehbuchautorin Anja Salomonowitz präsentiert mit ihrem neuesten Film "Mit einem Tiger schlafen" erneut ein Meisterwerk. Das Biopic über die berühmte österreichische Malerin Maria Lassnig begeistert durch technische Raffinesse und ganz viel Gefühl. In der Hauptrolle: Birgit Minichmayr. Kinostart in Wien ist am 12. April 2024.

04-04
39:19

Jerôme Knols: Regisseur und Choreograf

Alles für die Kunst? Knochenbrüche und Schimpftiraden - das war in Jerômes Karriere als Musicaldarsteller Normalität. Inzwischen beobachtet er einen Wandel in der Unterhaltungsbranche und Regisseur:innen nehmen zunehmend Rücksicht auf die psychische und körperliche Unversehrtheit ihrer Darsteller:innen. Jerômes unkonventionelle Choreografie der legendären Rocky Horror Show hat das Publikum begeistert. Zuletzt choreografierte er in Deutschland die Arena-Tour der Verdi-Oper "Aida" und die Nesterval-Produktion "Das Festbankett" im Wien Museum. Als nächstes geht's für ihn ins Salzkammergut: Im Rahmen der Kulturhauptstadt Bad Ischl/Salzkammergut 2024 feiert diesen Frühling das Musical "Wolf" auf der neu errichteten Bühne am Wolfgangsee Premiere.

03-07
41:59

Lavinia Lanner: Bildende Künstlerin und Schmusechor-Mitglied

Mit dem ersten queer-feministischem Neujahrskonzert hat der Schmusechor Anfang des Jahres für viel Aufsehen gesorgt. Die Schmusis begeistern ihr Publikum mit opulenten Kostümen, energiegeladenen Performances und stimmlicher Perfektion. Ihre Shows sind innerhalb weniger Minuten ausverkauft. Neben musikalischer Brillanz, glänzt der 50-Personen-Chor auch als starke und unmissverständliche Stimme für Diversität, Gleichberechtigung und Selbstbestimmung. Themen, die in der gesamten Gesellschaft eine Selbstverständlichkeit sein sollten. „Es braucht nicht immer ein radikales Neudenken oder das Verwerfen von Altem“, findet Schmusechor-Mitglied Lavinia Lanner. Aber Missstände und Ungerechtigkeiten müsse man immer ansprechen, auch wenn man damit aneckt. Songs: Flowers - Miley Cyrus Composed by Gregory "Aldae" Hein, Michael Pollack, Miley Cyrus Arrangement by Sebastian Abermann Land Of All – Woodkid Composed by Joann Lemoine Transcribed for Schmusechor by Viorel Oncea inspired by London Contemporary Voices Sonatina BWV 106 – interpretiert von Martha und György Kurtág CVNT – Sophie Hunter   Photo credit © Simon Krimplstätter

02-08
37:43

Elisabeth Schweeger: Kulturmanagerin & Intendantin der Kulturhauptstadt 2024

„Die ganze Menschheit befindet sich immer im Wandel. Das ist ja nichts Neues. Jetzt sind aber große Umbrüche, die wir erleben!“ Sie ist promovierte Philosophin, Theatermacherin und Kulturmanagerin. 2024 sind Bad Ischl und die Region Salzkammergut europäische Kulturhauptstadt. Elisabeth Schweeger verantwortet als Intendantin das künstlerische Programm. An der Region schätzt sie den Eigensinn und die Widerstandfähigkeit, auch wenn das ihre Arbeit als Intendantin nicht einfach macht. Diskussion und konstruktiven Streit sieht sie als elementare Pfeiler unserer Demokratie. Und welche Rolle spielt die Kunst dabei? „Ohne Kunst können wir keine zivilen Gesellschaften bauen“ Elisabeth Schweeger blickt auf eine lange Karriere zurück, zuletzt war sie Chefdramaturgin am Bayerischen Staatsschauspiel und Künstlerische Leiterin der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg. Ob sie sich und ihr Tun in dieser Zeit jemals fundamental hinterfragt hat? „Jeden Tag! Ich bin nie überzeugt, dass es absolut richtig ist. Selbstkritik ist der Ausgangspunkt, dass du dich überhaupt nach vorne bewegst.“ photo credits (c) die arge lola

01-18
41:16

Steffi Stanković: Stand-up Comedian

„Könnt ihr bitte alle mal die Fresse halten?“ Stand-up Comedian Steffi Stanković sagt ungefiltert, was sie sich denkt. So etwas wie eine innere Stimme hat sie eigenen Angaben zufolge nicht. Und das, was sie sagt, gefällt nicht immer allen. „Fakt ist, dass viel zu viele Leute nichts zu sagen haben oder das, was sie sagen kompletter Müll ist“. Steffi ist zu einer Gallionsfigur der alternativen Stand-up Comedy Szene avanciert und in der österreichischen Öffentlichkeit eine der lautesten Stimmen gegen Hass und Diskriminierung. Ob ihre Comedy politisch ist? „Ich kann gar nicht nicht politisch sein. Alles an mir ist politisch!“ Und ihren Kritiker:innen richtet sie aus: „Ich wäre viel ruhiger und würde viel weniger meine Meinung sagen, würde es andere Meinungen nicht geben…“ photo credit (c) Zoe Opratko

12-07
36:04

Julia Kautz: Sängerin

Sie war die Gesangslehrerin von Wincent Weiss und hat mit Lady Gaga im berühmt-berüchtigten Berghain in Berlin gefeiert: Julia Kautz. Nach ihrem Germanistikstudium in Wien, ist sie als Chefreporterin des legendären Jugendmagazins BRAVO um die halbe Welt gereist, um Bruno Mars, Katy Perry und Justin Bieber zu interviewen. Inzwischen hat Julia die Seiten gewechselt und steht nun selbst auf der Bühne. Dieses Jahr erscheinen ihre neuesten Songs "Bengalos", "Utopia" und "Kaputt", in denen sie über Gefühlschaos, Selbstsabotage und ihren großen Weltschmerz singt. Als Songwriterin schreibt sie Songs für Max Mutzke, Tina Naderer oder Ina Regen. 2015 landet ihr Song "Music is my life" der koreanischen Boyband "My Name" auf Platz 1 der japanischen Charts. 2018 wird Julia mit Platin ausgezeichnet. In ihren Songwriting Sessions mit Musiker:innen wird viel geweint: "Als Musikerin öffnest du dein Herz und gibst alles von dir". Diesen Prozess empfindet sie als kathartisch und heilsam. Kein Wunder also, dass Julia bei einigen in der Musikszene auch als "Therapeutin Kautz" bekannt ist. photo credit (c) Steffen Wagner

11-04
29:36

Lotte de Beer: Direktorin der Wiener Volksoper

Lotte de Beer ist aktuell eine der gefragtesten Opernregisseurinnen unserer Zeit. 2015 wird sie bei den International Opera Awards in der Kategorie Newcomer ausgezeichnet. Seit einem Jahr ist Lotte de Beer nun Direktorin der Wiener Volksoper und stellt dort so ziemlich alles auf den Kopf. Das Regietheater hält Einzug in die Wiener Volksoper. Schmalzgetränkte Operetteninszenierungen? Nein danke! Lotte de Beer durchbricht eine lange Tradition der Wiener Operetteninszenierung, in der sexistische Rollenbilder, patriarchale Machstrukturen und veraltete Moralvorstellungen unreflektiert übernommen und auf der Bühne gezeigt werden. Nicht allen war das anfangs recht. „Wenn man Sachen neu machen will, dann kommt da eine Menge Widerstand – besonders in Wien!“ Doch der Erfolg gibt ihr recht: Die Auslastung ist hoch, die Abo-Verkäufe nehmen zu und der Anteil des jungen Publikums ist auf 25% gestiegen. Darauf ist sie besonders stolz, denn das sei keine Selbstverständlichkeit für ein Musiktheater. Diesen Erfolgsweg möchte Lotte auch in den kommenden Spielzeiten weitergehen, denn für sie bedeutet Theater konstante Erneuerung und Veränderung: „Wenn wir stehen bleiben und es wie ein Museum behandeln, dann stirbt das Theater! photo credit (c) Andreas Jakwerth

10-05
43:41

CineCollective

Die Filmexpertinnen Djamila Grandits und Doris Posch sind Teil des CineCollectives und Organisatorinnen des Freiluft Filmfests "Kaleidoskop" am Wiener Karlsplatz. Von 30. Juni bis 14. Juli 2023 sind 15 Filme aus der ganzen Welt zu sehen - open air und bei freiem Eintritt. Ein Thema zieht sich dabei durch alle Filme: Die Stadt als vielfältiger Lebens-, Begegnungs- und Kulturraum, der allen Menschen gehört. Was es bedeutet und bedeuten kann, wenn die versprochene Freiheit und Teilhabe verwehrt bleiben, ist die zentrale Fragestellung, denen die Kuratorinnen mit ihrer Filmauswahl nachgehen. Das Freiluft Filmfest "Kaleidoskop" wird auch 2024 wieder auf dem Wiener Karlsplatz stattfinden. photo credit (c) Peter Griesser

09-07
43:38

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