SWR Kultur Das Musikporträt

Persönlichkeiten aus dem internationalen Musikleben der Klassik sind zu Gast bei SWR Kultur und sprechen über ihr Leben, ihre Musik und ihren Werdegang. Zur ARD Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/swr2-zur-person/8757852/

Der Komponist Wladimir Tarnopolski – Ein Europäer im Exil

Der Komponist Wladimir Tarnopolski floh aus Russland unmittelbar nach Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine. Dabei ist er Dreh- und Angelpunkt der zeitgenössischen Musik in Moskau: Professor am Konservatorium, Festivalleiter und unermüdlicher Brückenbauer zwischen Russland und dem westlichen Europa. Jetzt schreibt der 1955 in der Ukraine geborene Tarnopolski aus dem deutschen Exil gegen die Gewalt und das Unrecht in seiner Heimat an.

01-26
56:01

Das Boulanger Trio – „Komplett sind wir nur zu dritt“

Seit fast 20 Jahren ist das Boulanger Trio jetzt schon zusammen, und gilt als eines der erfolgreichsten Klaviertrios unserer Zeit. Ebenso wie ihre Namensgeberinnen, die Boulanger-Schwestern stehen auch die drei Musikerinnen für Durchsetzungskraft, Leidenschaft und eine große Liebe zur Musik. Hochemotional und technisch brillant ihre Interpretationen, klug konzipiert und originell ihre Programme und ihre zahlreichen Alben.

01-19
56:01

Die Organistin Anna Lapwood – Ein Star auf Social Media

Im Internet ist sie die berühmteste Organistin der Welt: Die Britin Anna Lapwood teilt ihre Konzerte, Proben und nächtlichen Übesessions mittlerweile auf Instagram und TikTok mit über 800.000 Menschen. Manche nennen sie deshalb schon "Taylor Swift der klassischen Musik". Tatsächlich ist sie ein Sprachrohr, eine Motivatorin für junge Frauen in der klassischen Musik, die sich in ein monströses Instrument verliebt haben. Und sie widmet sich der populären und Filmmusik mit derselben Hingabe wie Bach, Vierne und Reger.

01-12
56:01

Der Pianist und Komponist Tigran Hamasyan – Virtuoser Mystiker

Jazz, Klassik, Folklore, Rock und Metal - es gibt kaum ein Genre das der armenische Pianist Tigran Hamasyan nicht streift. Er ist nicht nur ein Klaviervirtuose, sondern setzt sich als Komponist für die Sichtbarkeit seiner Nation ein, deren kulturelles Erbe heute bedroht ist. Mit Fanny Opitz spricht er über seine Lehrjahre in den USA, und darüber, was es für ihn bedeutet, wieder ganz bewusst in seine Heimat Armenien zurückzukehren.

12-29
55:47

Der Pianist Kirill Gerstein – Kurator und Impulsgeber

Beinahe wäre Kirill Gerstein Jazz-Pianist geworden, aber dann entscheidet er sich als Jugendlicher doch für die Klassik. Aber wenn man ihn hört, sein agiles, perlendes, transparentes Spiel, scheint der Jazz ihn allerdings nie verlassen zu haben. Gerstein wird weltweit als Solist gefeiert, passt aber nicht in den typischen Star-Reigen. Alles bei ihm ist individuell, nichts von der Stange, auch nicht sein vielseitiges, tief durchdachtes Repertoire.

12-25
55:50

Der Organist Niklas Jahn – Jugendlicher Elan auf Traditionsposten

Wenn, dann richtig – mit 28 Jahren wird Niklas Jahn ab Dezember 2024 Organist an der der Dresdner Frauenkirche - und hat damit eine der begehrtesten Organisten-Stellen im deutschsprachigen Raum. Wo einst Bach spielte, sitzt nun er an dem rekonstruierten Instrument, ein historischer Klang, vereint mit moderner Technik. Das Besondere aber wird die Improvisation, die nämlich ist Niklas Jahns Leidenschaft. Da verarbeitet er dann Historisches mit eigenen Ideen, spielt mit freien Formen und mit Motiven aus Stummfilmen und spontanen Themen aus dem Publikum.

12-22
50:14

Das Folkensemble Värttinä – Landschaften werden Klang

Seit über 40 Jahren gibt es das Folkensemble Värttinä – übersetzt "Spindel". Die drei Sängerinnen und drei Instrumentalisten singen und spielen karelische Volkslieder, anderen finnische Lieder und inzwischen auch eigene Kompositionen. Die frischen, frechen Stimmen von Värttinä zaubern zeitlos-archaische Klänge, begleitet von zündenden Rhythmen auf Volksinstrumenten wie Kantele und Knopfakkordeon.

12-08
55:48

Die Cellistin Harriet Krijgh – Mit aller Hingabe

Mit ihrer beeindruckenden Technik und emotionalen Ausdruckskraft verzaubert sie das Publikum weltweit. Die Niederländerin und Wahl-Wienerin Harriet Krijgh gilt als eine der vielversprechendsten Cellistinnen ihrer Generation – und das nicht nur solistisch. Am Familienschloss im niederösterreichischen Feistritz organisiert sie jährlich ein Kammermusikfestival, wo sie mit Freunden im mittelalterlichen Rittersaal auftritt.

11-24
55:47

Der Dirigent und Musiker Rubén Dubrovsky – Mit Leidenschaft zwischen den Musikwelten

Seit dieser Spielzeit ist Rubén Dubrovsky Chefdirigent am Gärtnerplatztheater in München. Aber er spielt außerdem hervorragend Cello, verschiedene Gitarren und Percussions, ist Arrangeur und Folklore-Forscher. Geboren ist er in Argentinien, stammt aus einer italienisch-polnischen Künstlerfamilie, spricht sechs Sprachen und ist bis heute fasziniert von der südamerikanischen Volks- und Barockmusik.

11-17
56:00

Die Pianistin Anna Vinnitskaya – Brillante Geschichtenerzählerin

Anna Vinnitskaya spielt Klavier am liebsten aus dem Bauch spielen und erzählt dabei Geschichten. Die Leichtigkeit und technische Brillanz dazu hat sie. "Entweder die Erste sein oder niemand" heißt es bei ihrer frühen Ausbildung in Russland. In Deutschland wird die Freude am gemeinsamen Musizieren schnell wichtiger als Geld und Ruhm. Preisgekrönt ist sie trotzdem und wird mit nur 26 Jahren Professorin für Klavier.

11-10
55:49

Die Cellistin Sol Gabetta – Energie mit Tiefgang

"Ich habe argentinisches Temperament, aber einen europäischen Kopf", sagt die Cellistin Sol Gabetta. Vor allem hat sie jede Menge Disziplin: Als Teenager übt sie bis zu 14 Stunden täglich und erlebt bis heute fast keinen Tag ohne Instrument. Trotzdem ist sie permanent auf der Suche: nach dem eigenen Klang und der treffenden künstlerischen Aussage, ein Prozess, der für Sol Gabetta nie abgeschlossen ist und sein wird.

11-01
55:50

Die Jazzpianistin Johanna Summer – Faszinierende Klangphilosophin

Johanna Summer ist furchtlos, hartnäckig und fantasievoll – perfekte Voraussetzungen, um das Fach Solo-Jazz-Klavier in der Gegenwart so richtig aufzumischen. Mit Bravour gelingt es ihr, alte Stoffe in neue Gewänder zu hüllen – von Schumann bis hin zu Ligeti: Ihnen allen nähert sie sich aus der Perspektive der Improvisation. Dabei hätte auch alles anders kommen können, denn fast hätte die gebürtige Vogtländerin Konzertflügel gegen Fußball getauscht.

10-27
56:03

Die Komponistin und Cellistin Séverine Ballon – Furchtlose Forscherin

Die französische Cellistin und Komponistin Séverine Ballon hat sich schon einem Repertoire verschrieben, das es erst zu entdecken und hörbar zu machen gilt. Die zeitgenössische Musik ist ihr Terrain. Über das tägliche Improvisieren als Interpretin hat sie dann auch zur Komposition gefunden. Bei den Donaueschinger Musiktagen entwickelt sie mit Geflüchteten eine Performance.

10-20
56:00

Die Fagottistin Sophie Dervaux – Leichtigkeit und Entdeckerfreude

Die Französin Sophie Dervaux stellt es immer wieder unter Beweis: das Fagott kann singen, und zwar leichtfüßig und klangschön! Durch verschiedenste Epochen hindurch brilliert sie auf ihren Solo-Alben mit warmem Ton, virtuoser Technik und feinfühliger Interpretation; zeitweise steht sie dabei sogar noch selbst am Dirigentenpult. Musikalisch ist Sophie Dervaux dabei immer wieder auf Entdeckungsreisen, und das mit großem Erfolg.

10-13
55:49

Der Komponist Pēteris Vasks – auf der Suche nach Harmonie

Der lettische Komponist Pēteris Vasks glaubt daran, der Seele mit Musik Nahrung geben zu können. In seinen Werken verbindet er die Klangsprachen der westeuropäischen Musik mit den archaischen Traditionen seiner osteuropäischen Heimat. Fern aller Oberflächenaufgeregtheit erschafft Vasks eine tiefe, mystische Ausdruckskunst, die uns im Innersten treffen kann.

10-03
55:48

Die Sopranistin Anna Prohaska – Enorm präsent

Anna Prohaska, eine Sopranistin mit unglaublicher Präsenz, stimmlich, darstellerisch, im Gespräch. In schwindelerregendem Tempo hat die gebürtige Neu-Ulmerin mit Wohnsitz in Berlin die großen Bühnen und Konzertpodien erobert, gab mit 17 ihr Debüt an der Komischen Oper Berlin, bevor Daniel Barenboim die 23-Jährige fest an seine Berliner Staatsoper engagierte. Aber sie ist Kind einer Künstlerfamilie und blickt deshalb gerne über die Grenzen des Gesangs hinaus.

09-29
55:48

Der Barde Taras Kompanichenko – Künstler und Patriot

Seit dem Überfall Russlands am 24. Februar 2022 ist auch der Barde Taras Kompanichenko an der Front. Er spendet mit seinem Gesang zur Bandura Trost bei Soldaten und Zivilisten, in Kirchen und Luftschutzkellern. Geschult in der jahrhundertealten Kunst der Kobzaren, interpretiert er, auch zusammen mit seinem Ensemble "Chorea Kazacka" das traditionelle Repertoire seines Volkes mit Themen rund um Krieg und Frieden.

09-22
55:40

Der Organist Daniel Roth – Musizieren, um Menschen Gutes zu tun

Daniel Roth, lange war er Titularorganist, und zwar nicht irgendwo, sondern an der geschichtsträchtigen Kirche Saint-Sulpice in Paris, ein französisches Nationalmonument. Hier spielte und komponierte schon Charles Marie Widor, dessen Andenken Daniel Roth auch sehr am Herzen liegt. Er selbst ist ebenfalls eine außergewöhnliche Künstlerpersönlichkeit. Geboren im Elsass des 2. Weltkrieges steht er zwischen zwei Ländern und Sprachen - und verbindet sie durch Musik.

09-15
56:01

Der Pianist Nicolas Namoradze – Pfad zwischen Empfindsamkeit und Verblüffung

Besessen von Musik war Nicolas Namoradze immer schon. Heute sucht er als Pianist, Komponist und Neurowissenschaftler neue Wege, Musik noch besser zu erleben und zu vermitteln. Er nutzt Erkenntnisse der Hirnforschung und trainiert sein inneres Ohr, um allein durch mentale Vorstellungskraft ideale Interpretationen zu entwickeln. Durch Mediation versucht er das Publikum noch achtsamer ins Musikhören hineinzubringen. Damit hat er weltweit Erfolg.

09-08
55:49

Der Dirigent Masaaki Suzuki – Bach im Zentrum des Lebens

Musik? War für Masaaki Suzuki schon immer da. Schon als Kind spielt der japanische Protestant aus Kobe Kirchenlieder, früh begegnet er dem Werk von Johann Sebastian Bach – es wird sein Lebensthema. Masaaki Suzuki studiert in Amsterdam bei Ton Koopman und Piet Kee, gründet 1990 das Bach-Collegium Japan und trägt Bachs Musik fortan in die Welt hinaus. Längst zählt er selbst zu den großen Interpreten – auch jüngerer Musik.

09-01
55:49

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