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SWR Kultur Essay
Author: SWR
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Der Essay bietet Produktionen auf höchstem Niveau und mit literarischem Anspruch. Unsere Autor*innen sind Philosoph*innen, Dichter*innen, Soziolog*innen, Künstler*innen. Im SWR Kultur Essay denken sie laut. Manchmal denken sie auch leise. Aber immer hörbar und meinungsstark. Der Essay: Ein akustisches Theorie-Theater.
46 Episodes
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Ist es ein politischer Akt, warten zu lassen? Flüchtlinge in der Wüste, Bittsteller auf dem Amt? Bestimmt. Behaupten Niehoff und Rücker im letzten Teil ihres “spoken essays”. (SWR 2018)
Warten, sagt Roland Barthes, ist im Grunde das Warten auf die Geliebte. Tatsächlich hat sich die Kunst gerade am liebenden Warten abgearbeitet: Proust, Schnitzler, Schönberg, Beckett.
Die Kunst misst aus, was an Erregung den scheinbar so ruhigen Vorgang des Wartens durchzieht, seine innere Erfahrung. Unruhe, Angst, Panik, Schock regieren, wo das Warten sich zieht oder der Geliebte ausbleibt.
Wer wartet, ist nicht mehr bei sich selbst, aber er ist auch nicht anderswo. Aber wo ist er? Und welche Kunst kann dem beikommen?
Von Reiner Niehoff und Sven Rücker (SWR 2018)
Wir alle warten, und wir alle warten dauernd: Auf dem Amt, auf den Prozess, auf den Arzt, auf das Flugzeug, auf den Bescheid, auf das Essen, auf Ankunft und Abfahrt.
Warten ist eine alltägliche Erfahrung, aber eine Erfahrung, die sich nicht will und über sich selbst wenig weiß. Wie lässt sich das Warten zum Sprechen bringen? Was heißt eigentlich "warten"? Worin besteht es? Was tut es mit uns und unserer Wahrnehmung?
Und mit dem, was uns umgibt? Warum wollen wir nicht warten? Und wo überhaupt warten wir? Was sagen die Räume, in denen wir warten, über das Warten aus? Und liegt im Warten, das uns schwerfällt, auch eine Chance? Wie spielen wir sie geschickt aus, die Karte Warten?
Von Reiner Niehoff und Sven Rücker (SWR 2018)
Dass Musikinstrumente weitaus mehr sind als bloße Klangerzeuger, führt die Geschichte des Klaviers eindrucksvoll vor Augen. Der Essay von Tobias Bleek geht der „Pianomanie“ auf den Grund und fragt, warum das Instrument nicht nur unser musikalisches Handeln und Denken bestimmt.
Tausende Menschen sind schon spurlos verschwunden – auf den gefährlichen Fluchtrouten nach Europa. Sie alle haben Familie. Sind Söhne, Töchter, Mütter, Väter, Brüder oder Schwestern. Was ist mit ihnen geschehen? In diesem Doku-Podcast begeben sich Angehörige aus dem Irak, Jemen, Marokko, Iran, Libanon und Syrien auf eine dramatische Suche nach den Vermissten. Getrieben von der Frage: Sind sie noch am Leben? Dabei stoßen sie auf kriminelle Netzwerke, korrupte Behörden und die EU-Grenzpolitik. Ein Recherche-Podcast über Hoffnung, Angst und den unermüdlichen Kampf um Antworten.
Jetzt anhören in der ARD Audiothek: https://1.ard.de/wo_bist_du
Im Dezember 1924 wurde die Dichterin Friederike Mayröcker in Wien geboren. Bekannt ist sie durch ihre Gedichtbände und lyrische Prosa geworden, aber auch durch Hörspiele, die sie zum Teil zusammen mit Ernst Jandl verfasste.
1969 wurde ihr gemeinsames Hörspiel "Fünf Mann Menschen" mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet und leitete die Ära des sogenannten Neuen Hörspiels ein. Zum 100. Geburtstag von Friederike Mayröcker wiederholen wir eine Sendung aus dem Jahr 1974. In der historischen Reihe "Autoren-Musik" denkt die Dichterin über ihr Verhältnis zur Musik und zum Musizieren nach.
Von Friederike Mayröcker
SWR 1974
Die Weltraumforschung entwickelt sich sprunghaft. Solange sich unser Zusammenleben auf dem Planeten einigermaßen friedlich gestaltet, werden die Teleskope auf andere Sterne gerichtet und tolle Fotos gemacht. Kaum beginnt die Erde unter den Füßen zu brennen, kommt es zu einem Stau im All, die Weltmächte setzen ihren Kampf im Kosmos fort.
Was genau sie erobern wollen und zu welchem Zweck, wird nicht eindeutig gesagt. Andere Länder tun es ihnen nach. Aber, über mongolischen, den sambischen und sogar den afghanischen Kosmonauten, wird wenig berichtet. Deshalb stehen sie in diesem Essay im Mittelpunkt.
Von Wladimir Kaminer
SWR 2024
50 Jahre befindet er sich auf der Welt. Wir haben ihm zugesehen. Bis hierher.
Er war Börsenmakler, Plantagenbesitzer, Trapper, Romeo Montague, der große Gatsby, König Ludwig XIV., Klimaschützer, Insel-Besitzer, Oscar-Gewinner, ein Mann in einer blauen Badehose auf einer Yacht in St. Tropez, ein Mann auf einem Schiff, der ruft: "Ich bin der König der Welt".
Lena Reißner versucht herauszufinden, was sie von Leonardo DiCaprio hält: ist er ein guter Schauspieler, ein toller Hecht, ein lieber Mensch, ein guter Mann, ein Frauenschwarm – und was ist das alles überhaupt?
Von Lena Reißner
SWR 2024
Liebe! Eigentlich geht nichts ohne sie – und doch, so schrieb der französische Philosoph Alain Badiou vor einigen Jahren, sei die Liebe bedroht, man müsse sie neu erfinden.
Gordon Kampe geht der Frage nach, ob die Liebe auch in der gegenwärtigen Musik bedroht ist – oder sich vielleicht gerade jetzt anschickt, in vielfältigsten Erscheinungsformen wieder zu einem der Themen schlechthin zu werden, denen sich Musik widmen kann.
Von Gordon Kampe
Juliane Liebert ist Journalistin und Lyrikerin. In ihrem neuen Essay setzt sie sich mit dem Begehren in der Literatur auseinander, genauer: Dem weiblichen Begehren. Genauer: In der Lyrik. Sie besucht Anne Sexton und Christine Lavant, macht Abstecher in die Popkultur und die Philosophie. Nicht die Liebe, diese öde Schwester der Sexualität, interessiert sie. Sondern das Begehren, die Sucht, sich jemanden, der nicht da ist oder noch nicht oder nur Zentimeter entfernt, einzuverleiben. Von Juliane Liebert (Produktion: SWR 2022 - FSK18)
Welche Rolle spielen Öffentliche Bibliotheken in der digitalen Ära eigentlich? Brauchen wir sie heute noch, und wenn ja: wofür?
Jonas Fansa, bibliothekarischer Leiter der Stiftung Zentral- und Landesbibliothek Berlin, nimmt uns mit auf einen Streifzug durch die Welt der Öffentlichen Bibliotheken.
Er erzählt uns dabei von den jüngsten Entwicklungen der Branche, beleuchtet den sozialen Beitrag von Bibliotheken und wirft ein paar Schlaglichter auf die aktuellen Herausforderungen dieser Kulturinstitution.
Von Jonas Fansa
SWR 2024
"Bist du nicht die Puppe vom Kostüm?" Ob auf der Bühne, auf der Leinwand oder in der Werbung jedes Mal, wenn wir Personen sehen, die etwas darstellen, stecken sie dahinter: Die Kostümschaffenden. Kostüme sind das materielle Produkt künstlerischer Arbeit. Doch der Berufsalltag, in dem die Kostüme entstehen, bringt die Kostümschaffenden oft an ihre Grenzen. Um die schwierigen Arbeitsbedingungen zu benennen, hat die Initiative "Critical Costume" gegründet und Kostümschaffende nach ihren Erfahrungen gefragt. Die Antworten bilden die Grundlage für diesen Essay.
Von critical.costume | SWR 2023
Zukunftsfragen sind spekulativ, waren aber immer wieder Bestandteil musikalischer Diskurse. Wohin könnte die Reise der Kunst Musik also aus heutiger Sicht gehen unter den Vorzeichen von Künstlicher Intelligenz, von institutionellen und kompositionspraktischen Fragen? – Ein sicher nicht ganz widerspruchsloser Musik-Essay zu Zeiten einer wirren, postliberalen Gegenwart, die den Blick zuweilen verloren hat für Fragen nach Vergangenheit und: Zukunft. Von Thorsten Möller
In der Bibliothek der ungeschriebenen Bücher liegen die Träume der Schreibenden im Rohzustand. Nie wieder ist ein Text so perfekt wie im Moment seines imaginierten Daseins.
Von Christian Scherf (SWR 2017)
In der Spice-Girls-Ära erlebt die Autorin erste Intimität und erstes Unbehagen. Sie fragt ihre Freunde: Wie haben wir gelernt, wo unsere Grenzen sind, wie wurden sie verteidigt?
Improvisieren? Das machen doch die Jazzer! Komponieren, Spielen nach Noten? Immer diese Klassiker, die ohne ihre Partitur verloren sind!
Aber lassen sich Improvisation und Komposition wirklich so eindeutig Genres zuordnen? Dieser Essay bringt Licht ins Dunkel und zeigt die vielfältigen und manchmal versteckten Einflüsse und Wechselwirkungen der beiden unterschiedlichen Disziplinen des Musikschaffens auf.
Es ist viel darüber nachgedacht worden, was die Faszination des Fußballs ausmacht. Im Jahr 2018 versucht Fred Bellmer eine weitere fröhliche Erklärung der Fußballfaszination.
Queen Elizabeth ist tot. Und wie lebendig ist die Monarchie? Die künftigen Königinnen in Europa üben schon. Können sie sich und ihre Rolle neu bestimmen? Vielleicht als Pop-Queens?
Die Meerjungfrau ist nicht Kitsch. Sie ist eine Störung, ein Modus des Nichtwissens, eine Fantasie des Lebens jenseits des Menschen.
Berlin, Mehringplatz. Mitten im Zentrum eine Wohnbetonburg wie sie andernorts nur am Stadtrand steht. Markus Liske und Manja Präkels leben dort und erkunden ihr Problemviertel.
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