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SWR2 am Samstagnachmittag
SWR2 am Samstagnachmittag
Author: SWR
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Ob Wochenende oder nicht, hier finden Sie immer die Stimmung eines entspannten Samstagnachmittags. Endlich Zeit für Dinge, für die sonst keine Zeit bleibt: Besuche bei Kunstschaffenden, Schriftsteller*innen und Musiker*innen, Literatur zum Lesen und Hören, DVDs und Blu-rays, Mode und Design, neue CDs vom Klassikmarkt. Das gibt es alles hier zum Nachhören, wann immer Sie möchten. Zur ARD Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/swr2-am-samstagnachmittag/10001581/
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Wie viele Werke er und seine Frau besitzen, kann Manfred Fuchs gar nicht sagen. Schon als Schüler kaufte er von seinem ersten Taschengeld erste Drucke und saß stundenlang in der Kunsthalle Mannheim, um berühmte Werke zu kopieren. Doch nach dem frühen Tod des Vaters musste sich Manfred Fuchs vor allem um das Familienunternehmen kümmern. Die Leidenschaft für die Kunst ist aber immer geblieben. Heute, im Ruhestand, genießt er seine beeindruckende Kunstsammlung und verbringt viel Zeit in seinem Atelier beim Malen.
Polvorones, das sind spanische Weihnachtsplätzchen mit Zimt, gerösteten Mandeln und einem Hauch von Anis. Einmal damit angefangen, mag man nie wieder aufhören, diese Erfahrung hat auch unser Genussforscher Thomas Vilgis gemacht. Logisch, dass er das Rezept mit uns teilt, das er, so kennen wir unseren Genussforscher, noch mit einem eigenen kulinarischen Kniff verfeinert hat.
Im Buch „Scheißkerle“ erinnert sich Andrev Walden an seine Jugend im Schweden der 80er- und 90er-Jahre zwischen Waldorfschule, Alternativmilieu und sieben wechselnden Vaterfiguren. Ein Roman voller Humor, Schmerz und staunender Genauigkeit. Das Hörbuch, gelesen von Shenja Lacher, verstärkt seine außergewöhnlichen Beobachtungen mit einem ganz eigenen und unaufgeregten Ton.
„Inuit“ ist Grönländisch und bedeutet „Mensch“. Die Grönländerin Laali Lyberth hat den Inuit-Verlag 2024 gegründet, unter dem Dach des Dauner Verlags Kraterleuchten. In diesem Herbst hat sich ihr erstes Buch verlegt und auf der Frankfurter Buchmesse präsentiert: „Sila“, ein Kinderbuch der grönländischen Autorin Lana Hansen. Erzählt wird die Geschichte von einem grönländischen Jungen, der sich in einen Raben verwandeln kann und der den schwierigen Auftrag bekommt, die vom Menschen bedrohte Natur zu retten. Hier treffen sich grönländische Mythen, spannende Abenteuer und Probleme der modernen Gesellschaft. Weitere Titel sollen folgen – Laali Lyberth möchte die grönländische Literatur dem deutschen Publikum bekannt machen.
Mobben, ghosten, nicht wertschätzen oder: Kujonieren. Ein etwas altertümlich anmutender Begriff, der ausdrückt, dass man unwürdig behandelt, schikaniert oder unnötig und bösartig bedrängt wird. Mitgebracht und analysiert von unserer Expertin Sandra Richter, Leiterin des Literaturarchivs in Marbach.
Es klingt wie ein filmisches Kammerspiel zwischen Jazz und Neuer Musik und ganz viel Drama, meint unsere Jazz-Kritikerin Fanny Opitz. Mit feinen Nuancen, musikalischer Raffinesse und klug gewählten Effekten, entsteht ein atmosphärischer Klang, der der Soundtrack für True Crime-Serien oder Detektivgeschichten sein könnte.
Fast zwanzig Jahre lang hat die ARD-Korrespondentin Annette Dittert ihre Zuschauer durch die Höhen und Tiefen britischer Politik und Lebensart geführt. Vom Brexit bis zum Tod der Queen, von Kindergangs in Liverpool bis zu der geheimen Welt der Gentlemen-Clubs. Ende des Jahres ist damit Schluss. Von der Insel wird Annette Dittert aber auch in Zukunft berichten. Als Buchautorin oder in ihrem legendären Blog „London Calling“. Im Gespräch mit SWR Kultur am Samstagnachmittag erzählt Annette Dittert vom Leben auf ihrem Hausboot „Emilia“, mitten in London und warum sie inzwischen auch einen britischen Pass hat.
Wie schafft es die praktizierende Ärztin Susanne Gührs, die zuhause auch noch eine Familie mit zwei Kindern hat, seit vielen Jahren „nebenbei“ Lyrik zu verfassen? Ganz einfach deshalb, weil sie das Gedichteschreiben als Entspannung, Anregung und Unterhaltung empfindet. Seit ihrer Kindheit interessiert sie sich für die Möglichkeiten, die die deutsche Sprache bietet, wenn man sie genauer betrachtet, dreht und wendet und so manchmal ganz neue Worte kreiert. Dem Stuttgarter Verleger Hubert Klöpfer gefallen ihre Gedichte so gut, dass er sie in seinen handgeschriebenen Gedichtekalender aufgenommen hat. Eines ihrer Gedichte war in diesem Jahr darin und auch der Kalender für 2026 hat ein Gedicht von Susanne Gührs.
In einer Zeit des technischen Aufbruchs und der letzten kolonialen Eroberungen schreibt der französische Autor Charles Derennes einen ungewöhnlichen Abenteuerroman, der von den Geschichten Jules Vernes und H.G. Wells inspiriert ist. Die 1907 erschienene Geschichte hat der kleine Heidelberger Flur Verlag entdeckt und fast 120 Jahre nach seiner Veröffentlichung erstmals ins Deutsche übersetzen lassen. „Ungeheuer am Nordpol“ ist eine geschickt konstruierte, spannende Abenteuergeschichte, die mit Fakten und Fantasie spielt und zugleich sehr moderne ethisch-philosophische Überlegungen anstellt.
Die junge Autorin Alina Weber, die aus dem Westerwald stammt, interessiert sich für soziale Prozesse und gesellschaftliche Probleme. Das Thema Gewalt in Beziehungen hat sie zu ihrem Langgedicht „Lola“ inspiriert. Darin geht es um eine junge Frau, die von ihrem Partner ermordet wird. Für ihren Gedichtzyklus ist Alina Weber in Landau mit den Martha-Saalfeld-Förderpreis ausgezeichnet worden.
Vanillekipferl, Zimtsterne, Lebkuchen, Makronen oder Spekulatius, um nur einige der populärsten Weihnachtspätzchen zu nennen, die in der Adventszeit gebacken werden. Jeder, der diese Namen hört oder liest, hat sofort eine Vorstellung vom Geschmack des Gebäcks.
Als Kind saß Marleen Dahms vor dem Fernseher und schaute die amerikanische Zeichentrickserie „The Simpsons“. Dort sah sie eine der Figuren Saxophon spielen und das hat sie so sehr beeindruckt, dass sie wenige Wochen später selbst damit anfing. Später kamen noch Posaune und Klavier hinzu und das Studium der Jazz-Posaune in Berlin, Luzern, Leipzig und Barcelona. Nun hat die in Berlin lebende Bandleaderin mit ihrem Quintett „ALLOY“ ihr erstes Album mit dem Titel „Running and Belonging“ veröffentlicht.
Glück ist das Thema, über das sich der Kabarettist, Autor, Hörfunk- und Fernsehmoderator Florian Schroeder nicht nur auf der Bühne einen Kopf macht. In seinem neuen Buch „Happy End“ geht er gewohnt kritisch, ironisch, provokant, aber auch kenntnisreich dem Zustand der Freude auf die Spur. Dabei rechnet er mit dem Glückswahn ab und geht der Frage nach, warum man ohne Glück glücklicher ist.
Dietmar Bertram aus Mainz bespielt mit seinen Figuren nicht nur das Koblenzer Stadttheater, er geht auch direkt zu seinem Publikum. So führt er zum Beispiel in Pflegeheimen seine Produktion „Herr Gerber will heim“ auf.
Krieg in Europa, politische Unsicherheit, gesellschaftliche Polarisierung oder Klimawandel. Weltweit kriselt es, vertraute Gewissheiten bröckeln und die Zukunftsangst wächst. Wie lässt sich das aushalten? In diesem Zusammenhang fällt oft der Begriff Resilienz.
Rainer Maria Rilke (1875-1926) hat nicht nur Gedichte, sondern auch lyrische Prosa geschrieben. Sein berühmtestes Werk aus dieser Gattung erschien 1910: „Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge“. Es ist das Tagebuch eines jungen Schriftstellers, der im Paris der Jahrhundertwende gestrandet ist. Das Buch gilt als erster großer Roman der literarischen Moderne. Der verstorbene Sprecher und Schauspieler Gert Westphal macht Rilkes Dichtkunst zum beeindruckenden Hör-Erlebnis.
Das Ludwig Museum in Koblenz zeigt die Ausstellung „Tools of emotions and desires“ mit Werken des Künstlers Joël Andrianomearisoa. Er ist 1977 in Madagaskar geboren und pendelt zwischen seinem Heimatland und Paris. Der Künstler ist studierter Architekt. In seiner Kunst geht es immer darum Emotionen und Wünschen eine Gestalt zu geben. Dabei arbeitet er mit einfachen Materialien wie Metall, Wolle, Spiegelglas oder Plastik.
Es gibt unzählige Pop- und Rocksongs, deren Lyrics völlig anders verstanden werden, als sie eigentlich gemeint sind. Das reicht vom simplen Verhören oder einer selektiven Wahrnehmung bis hin zur Vereinnahmung und zum Missbrauch eines Songs, etwa zu politischen Zwecken. Der Musikjournalist und Autor Michael Behrendt ist seit jeher fasziniert von der Auseinandersetzung mit Lyrics der Pop- und Rockmusik und spürt in seinem jüngsten Buch „VERHÖRT, VERKANNT, VEREINNAHMT" dem Phänomen des Songmissverständnisses nach. Mit großer Sachkenntnis und einer gehörigen Portion Humor beschert sein informatives Buch Popliebhaber*innen so manches Aha-Erlebnis und sorgt zugleich für eine unterhaltsame Lektüre. Eine absolute Entdeckung für Popenthusiasten, bei der so mancher Lieblingssong in einem ganz neuen Licht erscheint.
Musikalische Missverständnisse gab es nicht erst im 20. Jahrhundert und nicht erst in der Popmusik – sondern bereits viel früher. Im Minnesang des Mittelalters – und später in der Klassik und Romantik. Oftmals sind versteckte Codes der Komponisten nicht leicht zu entschlüsseln. Oder verschiedene Bedeutungsebenen, wie sie etwa Schubert in seiner „Winterreise“ angelegt hat. Die Geschichte des musikalischen Missverständnisses hat also eine längere Tradition, mit den modernen Medien aber sind die Möglichkeiten seiner Verbreitung enorm gewachsen und damit ist es auch komplizierter und unberechenbarer geworden.
Das tägliche Schreiben und Notieren ist für Hanns-Josef Ortheil wahrscheinlich wie Atmen, Essen oder Schlafen. Seit Kindheitstagen schreibt er Erlebnisse auf. Davon konnte er schon oft auch für sein literarisches Schaffen zehren. So auch im Roman „Schwebebahnen“, in dem er von seiner Grundschulzeit in Wuppertal erzählt. Gleichzeitig entwirft er dabei ein Bild von Deutschland in den 1950er Jahren, von dieser Zeit des Neuanfangs. Es sei gewesen, als habe er sich in die Kindheit zurück geträumt, erzählt der Autor. Das merkt man dem Text an: Eine leichte, feinfühlige Erzählung aus der Perspektive des Jungen, der seine ganz eigene Sicht auf die Welt hat.
Die literarische Welt feiert am 4. Dezember den 150. Geburtstag von Rainer Maria Rilke, einer der bedeutendsten deutschen Lyriker, der 1875 in Prag geboren wurde. Im Alter von 30 Jahren veröffentlichte er sein „Stunden-Buch“, das ihn als Lyriker berühmt machte. Dieser Gedichtband und weitere faszinierten das Publikum, Rilkegedichte wurden in viele Sprachen übersetzt und sie beeinflussten unzählige andere Lyrikerinnen und Lyriker in aller Welt.
Die Autoren Jan Wagner und Nobert Hummelt hatten die Idee, deutsche Schreibende dazu einzuladen, sich mit Rilke zu beschäftigen und sich zu lyrischen „Antworten“ auf Rilke inspirieren zu lassen. Die Resonanz war überwältigend. Das faszinierende Ergebnis der unterschiedlichsten Gedichte ist im Band „Tanzt die Orange – 100 Antworten auf Rilke“ im Hanser Verlag erschienen.























