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Solo-Selbststaendige in der Krise
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Solo-Selbststaendige in der Krise

Author: Kathy Ziegler

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Dieser Podcast entstand zu Beginn der Pandemie. Die Corona-Maßnahmen haben teils wie Arbeitsverbote für Solo-Selbstständige gewirkt. Die Folge: Sie hatten plötzlich weniger bis gar kein Einkommen. Die Corona-Soforthilfe war für viele Solo-Selbstständige keine Hilfe. Bis heute müssen die meisten Tausende von Euro zurückzahlen. Andere Coronahilfen konnten sie oft wegen der Kriterien nicht beantragen. Grundsicherung oder Bürgergeld war keine angemessene Lösung für die Einkommensverluste. Was die ver.di-Selbstständigen schon lange kritisieren, ist in der Corona-Krise überdeutlich geworden: die mangelnde soziale Sicherung Solo-Selbstständiger, von denen es bundesweit mehr als zwei Millionen gibt.

Im Podcast erzählen Solo-Selbstständige wie es ihnen in der Corona-Krise ergangen ist. Es kommen auch Fachleute und Politiker zu Wort. Zuletzt wurde die Petition thematisiert, die die ver.di-Selbstständigen an NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur übergeben hatten.

Nun kommen neue Folgen, in denen Solo-Selbstständige erzählen, wie es ihnen 5 Jahre nach Corona inzwischen geht.
35 Episodes
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Marlies Blauth ist Künstlerin. Sie verdient ihr Geld mit Ausstellungen und Verkäufen ihrer Werke. Es hat lange gedauert, bis das Publikum wieder zahlreich bei Ausstellungen erschienen ist, sagt sie im Rückblick. Jetzt, 5 Jahre nach Corona, stellt sie aber auch wie viele andere Solo-Selbstständige fest, dass ihr Einkommen nicht mehr an das heranreicht, was sie einmal vor Corona erwirtschaftet hat. Schuld daran ist aber nicht allein Corona, auch die Inflation spüre sie deutlich in ihrem Geldbeutel. Weniger Geld in der Tasche sei für viele auch ein Grund, gerade bei der Kunst zu sparen. Doch damit tue sich die Gesellschaft keinen Gefallen.
Die Corona-Soforthilfe sollte schnell bei den Solo-Selbstständigen ankommen. Doch die Kommunikation über die Antragskriterien und später die Abrechnung der Soforthilfe und Rückforderung war "ausbaufähig und ist es bis heute". Noch immer berät Rainer Bode vom Kulturrat NRW solo-selbstständige Kulturschaffende, die noch mit der Abrechnung oder der Rückforderung der Soforthilfe beschäftigt sind. Einige Kulturschaffenden haben bis heute mit den Folgen der Corona-Maßnahmen zu kämpfen. Schon vor Corona und während der Pandemie wurde wiederholt gefordert, die Arbeitslosenversicherung für Solo-Selbstständige zu öffnen und ein analoges Kurzarbeitergeld für Solo-Selbstständige bereitzustellen. Doch über die Vorschläge ist bis heute immer noch nichts passiert. "Im Prinzip gehört das zur Aufarbeitung von Corona, sich gemeinsam zu überlegen, wie können Künstler*innen Rücklagen bilden oder ihre Auftragslage verbessern? Einfach nur zu sagen, jetzt haben wir es überstanden und in der Tagesordnung weiterzugehen, ist ein großer Fehler", sagt Rainer Bode.
Wie viele Solo-Selbstständige hatte auch Angelika als Fotografin erhebliche Einkommenseinbußen, als die Corona-Maßnahmen eingeführt wurde. Und wie so viele hatte sie sich darauf verlassen, dass - so wie es zu Beginn der Soforthilfe hieß - diese auch für Lebenshaltungskosten aufgewendet werden darf. Im Nachhinein wurden die Kriterien geändert. Die Soforthilfe musste abgerechnet werden, Betriebskosten sollten angegeben werden. Wer das nicht konnte, musste die Soforthilfe zum überwiegenden Teil zurückzahlen. Und wie für viele Solo-Selbstständige war das auch für Angelika schwierig, denn das Einkommen ist längst nicht mehr so wie vor Corona.
Der Komponist Matthias Hornschuh schreibt in seinem Buch "Wir geben uns auf - KI, Kultur und die Entwertung der Wissensarbeit" hauptsächlich über die Auswirkungen von generativer KI auf die Kulturschaffenden. Doch in einem Kapitel analysiert er auch die Folgen der Corona-Krise auf Solo-Selbstständige im Kulturbereich. Die mangelnde soziale Absicherung von Kulturschaffenden war schon vor Corona ein Thema, aber es fehlte der politische Wille, daran etwas zu ändern. Die Corona-Krise hat sich für sie existenziell ausgewirkt. Bis heute kämpfen viele mit den Folgen. Doch an der soziale Absicherung hat sich immer noch nichts geändert. Der Titel "Wir geben uns auf" klingt dystopisch, doch "das Buch ist ein flammendes Plädoyer für die Kraft, die im Denken und im Schöpferischen liegt", sagt Matthias Hornschuh.
Hier kommen nach einer zweijährigen Pause neue Folgen des ver.di-Selbstständigen-Podcast von und mit Kathy Ziegler. Die neuen Folgen drehen sich um die Perspektive "5 Jahre Corona – Was muss sich endlich für Solo-Selbstständige ändern". Die 31. Folge widmet sich erst einmal mit einem Rückblick. Wir beamen uns zurück ins Jahr 2020: Wir war das damals noch mal? Wie hat die Soforthilfe geholfen? Oder auch nicht. Und welche Vorschläge hatten wir als Alternative dazu? Das Haus der Selbstständigen NRW macht genau dazu eine Veranstaltung mit dem Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der Hans-Böckler-Stiftung am 17. November in Düsseldorf. Über den Anmeldelink findet ihr auch weitere Infos zur Veranstaltung. Eine Teilnahme per Teams-Link ist ebenfalls möglich. Den Anmeldelink findet ihr in den Shownotes.
Warum NRW-Wirtschaftsministerin die Rückzahlung der Corona-Soforthilfe erlassen sollte, erklärt Ursula aus ihrer aktuellen Einkommenssituation heraus. Rücklagen sind aufgebraucht, neue lassen sich kaum erwirtschaften. Eine Rückzahlung bedroht ihre Existenz.
Quasi zum Nikolaus haben wir NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur unsere Petition in die Hand gedrückt. Es bleibt die Hoffnung.
Es ist eine Mini-Chance, der Antrag auf Wiederaufgreifen des Verwaltungsverfahrens. Ein paar Erklärungen zum Verfahren.
Was bedeutet das Urteil des Verwaltungsgerichts Düsseldorf zu den sogenannten Schlussbescheiden der Corona-Soforthilfe? Was bedeutet das für die Kläger*innen? Und was für die, die keinen Widerspruch eingelegt haben?
Im Podcast erzählt Anja, warum sie die Petition unterschrieben hat. Ihr geht es um mehr als um Geld, für sie ist es eine Frage der Gerechtigkeit.
Das NRW-Wirtschaftsministerium hat die Forderung der ver.di-Selbstständigen in NRW nach Einstellung der Rückzahlungsforderung an Solo-Selbstständige, die Corona-Soforthilfe erhalten haben, eine Absage erteilt.
Als Schriftsteller und Sportkolumnist brach bei Johannes direkt zu Beginn der Pandemie alles weg. Mit Grundsicherung und Corona-Soforthilfe glaubte er, alles richtig gemacht zu haben.
Wer sich noch unsicher ist, wen er wählen soll, hört am besten in diese Podcast-Folge rein. Wir sagen worauf es ankommt, und ihr guckt, welche Partei am ehesten danach handeln möchte.
Bis Ende Oktober sollen Solo-Selbstständige die Abrechnung über die verwendete Soforthilfe vorlegen. Vor diesem Zeitpunkt fürchtet Merle sich schon seit letztem Jahr. Sie oft auf Hilfe durch den ver.di-Rechtsschutz.
In dieser Folge skizziert Christian Ludwig, Pressesprecher der Bundesagentur für Arbeit, wie die aktuellen Regelungen bei der freiwillige Arbeitslosenversicherung aussehen. Der Arbeitsmarktforscher Enzo Weber erklärt, welche Vorteile eine Arbeitslosenversicherung für Solo-Selbstständige und den Staat hat.
In dieser Folge gibt der ver.di-Steuerexperte Edmund Lennartz Hinweise für Solo-Selbstständige, worauf sie bei ihrer Steuererklärung achten sollten.
Christoph Dammermann, Staatssekretär im NRW-Wirtschaftsministerium, kennt aus eigener Erfahrung die Situation als Solo-Selbstständiger. Er weiß, dass Hilfe jetzt schnell ausgezahlt werden muss. Solo-Selbstständige auf Grundsicherung zu verweisen, hält er nicht für die richtige Antwort.
Seit September 2020 hat das Haus der Selbstständigen in Leipzig "geöffnet". Pandemiebedingt müssen Seminar und Veranstaltungen in den digitalen Raum verlegt werden. Aber so können auch Solo-Selbstständigen bundesweit daran teilhaben.
Weil viele Solo-Selbstständigen nicht die Voraussetzungen erfüllen, um Corona-Hilfen zu beantragen, bleibt ihnen oft nichts anderes als Grundsicherung. Wer in einer sogenannten Bedarfsgemeinschaft lebt, guckt auch da in die Röhre. Auch deshalb macht sich das NRW- Arbeitsministerum stark für die Öffnung der Arbeitslosenversicherung für Solo-Selbstständige.
Die Pandemie-Maßnahmen treiben Mike Bachmann in die Pleite. Deshalb hat er vor Kurzem eine Petition gestaret. Erst vor zwei Jahren hat sich der Friseurmeister, Coach, Yogalehrer und Heilpraktiker selbstständig gemacht.
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