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Tagesgespräch
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Tagesgespräch

Author: Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)

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Die aktuelle Talk-Sendung: Im Tagesgespräch wird das Thema des Tages mit Gästen aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft diskutiert und vertieft.
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Martin Pfister wurde zum Nachfolger von Viola Amherd gewählt. Hat sich nun die Machtbalance im Bundesrat verschoben? Ist die aktuelle parteipolitische Zusammensetzung schon bald Geschichte? Im Tagesgespräch diskutieren die Fraktionsspitzen von der Mitte, der FDP und den Grünen. Die Grünen drängen in den Bundesrat, die Mitte strebt nach einem zweiten Sitz und die FDP kämpft darum, ihre beiden Sitze halten zu können. Im Tagesgespräch analysieren Aline Trede, Philippe Matthias Bregy und Damien Cottier die heutige Wahl, erzählen, was sie von Martin Pfister erwarten und wie sie bei einer nächsten Vakanz im Bundesrat regieren werden.
Am Dienstag sind Wahlen in Grönland. Dabei geht es um mehr, als um die Zusammensetzung des Parlamentes auf der grössten Insel der Welt. Angesichts der Übernahme-Gelüste von US-Präsident Trump steht die Zukunft des arktischen Landes im Zentrum. Nordeuropa-Korrespondent Bruno Kaufmann ordnet ein. Noch vor wenigen Monaten hätte diese Parlamentswahl kaum Beachtung gefunden, doch mittlerweile richtet die ganze Welt ihre Aufmerksamkeit auf Grönland. Donald Trumps Drohungen haben den Wahlkampf in Grönland verändert. Welche Rolle spielen die Spannungen mit den USA? Welche Rolle spielt Dänemark und wie stark ist sein Einfluss?
Die Welt steht Kopf und die Schweiz ringt um eine Position. Der Bundesrat betont, dass sich die Aussenpolitik nicht verändert habe. Doch der Konfliktforscher Daniel Möckli plädiert für strategischen Wandel und konkrete Taten. Die Grossmächte USA, China und Russland wollen die regelbasierte Weltordnung einreissen. Zudem kann sich Europa nicht mehr auf die Schutzleistungen aus den USA verlassen. Dies habe direkte Auswirkungen auf die Schweiz. Auch sie habe sich auf den Schutz der USA verlassen, die Schweiz sei daher heute schlechter geschützt. Nun müsse sie ihre Verteidigungsfähigkeit stärken und mit konkreten Taten sicherstellen, dass sie verlässliche Partner in Europa hat. Daniel Möckli leitet den Thinktank am Center for Security Studies der ETH Zürich und war vorher Chef der Politischen Planung im Aussendepartement EDA.
Wenn sich die USA und Europa streiten, kann das die Schweiz nicht kalt lassen. Doch der Bundesrat schweigt zu den Spannungen, was politisch für immer lautere Kritik sorgt. Wie könnte eine Schweizer Strategie aussehen? Was gilt es jetzt zu tun? Fragen an FDP-Präsident Thierry Burkart. Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump überschlagen sich die Ereignisse und scheint die alte Weltordnung passé zu sein. Spätestens nach dem Eklat beim Besuch des ukrainischen Präsidenten im Weissen Haus ist klar, die USA fällt als Schutzmacht Europas und der Ukraine weg. Während die europäischen Länder sich zusammentun, Koalitionen bilden, sicherheitspolitische Strategien schmieden, bleibt die Schweiz stumm und schaut zu. Fehlt es an einer aussen- und sicherheitspolitischen Strategie? Kann die Schweiz in Zeiten des Umbruchs noch auf eine strikte Neutralität setzen? Sind die «guten Dienste» überhaupt noch gefragt? Während klare Positionen vom Bundesrat ausstehen, hat sich der Nationalrat diese Woche für eine aktivere Schweizer Rolle bei einer europäischen Sicherheitspolitik ausgesprochen. Dass unser Land auf europäische Kooperationen angewiesen ist, machte kürzlich auch der Schweizer Rüstungschef klar. Die Schweiz komme kaum mehr an Rüstungsgüter, ohne sich bei Beschaffungen an europäischen Ländern anzuschliessen. Doch, gratis ist die europäische Zusammenarbeit nicht. Was ist die Schweiz bereit dafür zu zahlen? Und wie sollen die anstehenden Investitionen in die Schweizer Sicherheit finanziert werden? Die Budget-Diskussion zur Armeefinanzierung geht in die nächste Runde. Ist FDP-Präsident Burkart bereit für Kompromisse? Thierry Burkart ist Gast in der «Samstagsrundschau» bei Eliane Leiser. Ergänzend zum «Tagesgespräch» finden Sie jeden Samstag in unserem Kanal die aktuelle «Samstagsrundschau».
Europa steht vor einer grundlegend veränderten Weltlage und will aufrüsten. Die Expertin für europäische Sicherheitspolitik, Ronja Kempin, hält massive Rüstungsausgaben der EU-Staaten für notwendig. Aber: eine prall gefüllte Kasse allein reiche nicht. Beim EU-Sondergipfel in Brüssel sind am Donnerstag die Weichen für Europas Zukunft gestellt worden: Aufrüsten und zwar massiv und sofort, da waren sich die Staats- und Regierungschefinnen und -chefs einig. Geht es aber um die Unterstützung der Ukraine, dann schert ein Land aus: Ungarn stellte sich wie erwartet gegen den Rest der EU-Staaten. Ronja Kempin, Expertin für europäische Sicherheitspolitik bei der Stiftung Wissenschaft und Politik analysiert im Tagesgespräch.
Seit Oktober 2024 leitet Jens Fehlinger die Fluggesellschaft Swiss. Er übernahm ein gesundes Unternehmen, im letzten Jahr erzielte es das zweitbeste Ergebnis seiner Geschichte. Im Tagesgespräch gibt er sein erstes grosses Interview. Am Donnerstag hat die Swiss die Zahlen vom letzten Jahr präsentiert. Die Fluggesellschaft machte einen Gewinn von 684 Millionen Franken. Doch die Herausforderungen sind gross: Im 2025 sollen Rekordsummen ins Unternehmen investiert werden, sagt Fehlinger. Das sei nötig, weil die Swiss aktuell ihre Qualitäts-Versprechen nicht immer halten könne. Tatsächlich kämpft die Swiss mit Verspätungen und muss punkto Ausstattung aufholen. Wie Fehlinger das machen will, erzählt er im Tagesgespräch. Sein Start bei der Swiss war nicht einfach. Das Unternehmen hatte den Tod eines Flugbegleiters zu verkraften. Das habe alles verändert, sagt Fehlinger. Der 44-Jährige ist selber Pilot. Er könnte sich vorstellen, dereinst für die Swiss ins Cockpit zu steigen.
Die US-Zölle machen China zu schaffen, die Wirtschaft läuft nicht gut. Dennoch baut China Macht und Einfluss aus, indem es einspringt, wenn sich die USA bei Hilfsgeldern oder in internationalen Organisationen zurückziehen. Simona Grano, Sinologin der Universität Zürich, ist zu Gast im Tagesgespräch. China habe gehofft, dass Donald Trump die Wahlen gewinne. Denn aus den Erfahrungen aus der ersten Amtszeit wusste China; es kann davon profitieren. Nun springe es in die Lücken, welche die USA in internationalen Organisationen oder bei der Entwicklungszusammenarbeit hinterliessen. Dies sagt die Sinologin der Universität Zürich, Simona Grano. Dass die USA Russland und China auseinanderdividieren kann, daran glaubt sie nicht. Grano leitet den Forschungsschwerpunkt zu den Beziehungen China-Taiwan. Die Situation zwischen China und Taiwan spitze sich momentan nicht zu, China wolle sich stärker darauf konzentrieren, die Wirtschaftslage zu verbessern, statt einen neuen Konfliktherd zu schaffen. Wie schwer belasten China die Zollerhöhungen durch die USA? Wo wird China in den nächsten Jahren an Macht und Einfluss gewinnen?
Das letzte Jahr war für den Preisüberwacher erneut ein Rekordjahr. Über 800 Fälle hat er bearbeitet. Auch wenn die Inflation sinke, bleibe der Leidensdruck in der Bevölkerung gross. Was er im letzten Jahr erreicht hat und was er weiter im Fokus behält, erzählt Stefan Meierhans im Tagesgespräch. Stefan Meierhans ist seit über 16 Jahren Preisüberwacher der Schweiz. Bei der Post und dem öffentlichen Verkehr konnte er zuletzt bewirken, dass die Preise weniger stark ansteigen. Auch hat er mit der SBB erneut Spar-Billettes ausgehandelt. Er geht nicht davon aus, dass die Preise im öffentlichen Verkehr in diesem Jahr weiter steigen werden. Grundsätzlich müsste aber das Tarifsystem angepasst und gerechter werden. Im Blick behält der Preisüberwacher die UBS und die digitalen Plattformen. Bei der UBS geht es um die Frage, ob sie ihre Marktmacht missbraucht. Bei der Plattform «Booking.com» seien die einvernehmlichen Verhandlungen bereits gescheitert, dort könnte es bald zu einer Verfügung kommen.
Bei den Bundesratskandidaten stehen diese Woche die Hearings an. Heute stellen sie sich einem Militär-Hearing, ab morgen werden sie von den Bundeshausfraktionen getestet. Der Zuger Regierungsrat Martin Pfister will in den Bundesrat. Wie sieht er seine Chancen? Martin Pfister und Markus Ritter wollen für die Mitte in den Bundesrat. Die anstehenden Hearings der Bundeshausfraktionen, die diese Woche beginnen, werden zeigen, welcher der beiden Kandidaten die besseren Chancen hat. Angesichts der zahlreichen Enthüllungen und jüngsten Entwicklungen müssen sie vor allem ihre Führungsstärke und Entschlossenheit unter Beweis stellen. Zudem werden sie darlegen, wie sie eine Neustrukturierung im VBS gestalten und welche Konzepte sie für eine schlagkräftige Armee verfolgen. Markus Ritter war letzte Woche zu Gast im «Tagesgespräch», diese Woche befragen wir den Zuger Regierungsrat Martin Pfister.
Seit bald sieben Jahren ist der gebürtige Tessiner Quattrini zuständig für die Aussenbeziehungen des Südkantons. Er lobbyiert im Auftrag der Tessiner Regierung in Bern. «Es braucht diesen Diplomaten in Bern, um unsere Position in Bern zu stärken». Denn das Tessin sei einzigartig.
Seit bald sechs Monaten ist Alain Berset Generalsekretär des Europarates. Im Tagesgespräch analysiert er die aktuelle Weltlage, beschreibt die Rolle des Europarates darin und erzählt, warum ihn die Rede des US Vize J.D. Vance überrascht hat. Er habe mit allem gerechnet, als J.D Vance an der Münchner Sicherheitskonferenz zur Rede ansetzte. Aber nicht damit, dass er Europa für eine fehlende Meinungsäusserungsfreiheit kritisiert. Das könne er nicht nachvollziehen. Berset ist grundsätzlich froh, dass ein Frieden in der Ukraine näher rückt, es müsse aber ein für die Ukraine starker Frieden sein. Ausserdem müsse Russland zur Rechenschaft gezogen werden, Straflosigkeit dürfe nicht akzeptiert werden. Fünf Jahre nach dem ersten Corona-Fall in der Schweiz spricht Berset auch über diese anspruchsvolle Zeit. Er ist zu Gast bei Simone Hulliger.
Dank der Flucht wurde ihrer Familie kein Kind entrissen. Die «Huserbuebe» sind eine feste Grösse der Schweizer Volksmusik. Mit der Anerkennung der Verbrechen gegen die Menschlichkeit anerkenne die Schweiz die Geschichte der Jenischen. Sagt Isabella Huser, Übersetzerin, Autorin und Mitglied der EKR. Als Kind hat sie die Geschichte nie geglaubt, die ihr Vater erzählt hat: Dass jenischen Familien, wie der ihren, Kinder weggenommen wurden. Weshalb auch? Da hätten sich doch alle Lehrer und Kameradinnen gewehrt? Sie meinte auch, «stolze Zigeuner» sei ein Wort. Denn es wurde in ihrer Familie immer nur zusammen verwendet. Ihr Vater spielte in der Älplertracht mit den «Huserbuebe», es gab ebenso Fotografien der Kapelle mit Ross und Wagen. Beides gehörte zusammen. Die zehnjährige Recherche ihrer Familiengeschichte hat Isabella Huser eine andere Geschichte gezeigt. Sie hat zusammen mit der Radgenossenschaft der Landstrasse und der «Union des Associations et des Représentants des Nomades Suisses» (UARNS) ein Gutachten gefordert zur Frage eines Genozids an den Schweizer Jenischen. Das Gutachten von Oliver Diggelmann, Professors für Völkerrecht an der Universität Zürich, kommt zum Schluss, dass sich der Bund mit der Verfolgung der Jenischen an Verbrechen gegen die Menschlichkeit beteiligt hat. Der Bund hat diesen Befund anerkannt. Das sei eine historische Zäsur, sagt Isabella Huser. Was bedeutet diese, auch mit Blick auf die Zukunft? Isabella Huser ist Übersetzerin, Autorin und Mitglied der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus (EKR). Sie ist zu Gast im Tagesgespräch bei Karoline Arn.
Markus Ritter will in den Bundesrat. Es brauche jemanden im VBS, der aufräume, das traue er sich zu. Was will er anders machen als Viola Amherd, wo sieht er die Schweiz im aktuellen Gerangel der Grossmächte und was bedeutet ihm Demut? Markus Ritter ist zu Gast im Tagesgespräch. Markus Ritter ist als Präsident des Schweizerischen Bauernverbandes ein mächtiger Politiker im Bundeshaus. Was bedeutet ihm Macht und welche Rolle will er im Bundesrat spielen? Der 57-jährige St. Galler ist in einfachen Verhältnissen aufgewachsen. Bereits mit 22 Jahren übernahm er den elterlichen Hof, Herausforderungen scheinen ihn zu reizen. Die Kraft findet er im Glauben. Im Tagesgespräch erzählt er, warum Bauern regelmässig für ihn beten, was sein Konkurrent Martin Pfister besser kann als er und wie hoch er seinen «Gmögigkeitsfaktor» einschätzt.
Deutschland hat gewählt. Friedrich Merz von der CDU hat beste Chancen, neuer Deutscher Kanzler zu werden. Bedeutet der Regierungswechsel auch wirklich einen Politikwechsel? Was kommt auf den neuen Kanzler zu? Die Politikwissenschaftlerin Ursula Münch ist zu Gast im Tagesgespräch. Friedrich Merz versprach Wandel. Doch er ist auf Koalitionspartner angewiesen. Am wahrscheinlichsten erschient aktuell ein Zusammengehen mit der SPD. Könnte er seine Pläne in einer «grossen Koalition» umsetzen? Wäre die SPD überhaupt bereit dazu oder würde sie in einer solchen Regierung gänzlich zerrieben werden? Feiern konnte am Wahlsonntag die AfD, sie ist als zweitstärkste Kraft die heimliche Siegerin. Wie kann sie ihre Rolle als grosse Oppositionspartei spielen? Und was passiert mit der FDP, die aus dem Bundestag flog und dem Bündnis Sara Wagenknecht, das den Einzug verpasste? Ursula Münch analysiert im Tagesgespräch die Bundestagswahl, sie ist die Direktorin der Akademie für politische Bildung in Tutzing.
Erstmals hat der Bundesrat eine Beteiligung an Verbrechen gegen die Menschlichkeit anerkennt. Das Hilfswerk «Kinder der Landstrasse» und kirchliche Organisationen haben jenischen Familien 2000 Kinder weggenommen. Es gebe noch Lücken in der Aufarbeitung, sagt Völkerrechtsprofessor Oliver Diggelmann. Es waren Gesuche jenischer Organisationen, welche das Departement des Innern veranlassten, ein Gutachten in Auftrag zu geben, ob die Verfolgung von Jenischen in der Schweiz als Genozid, als Völkermord klassifiziert werden kann. Die Jenischen gehen davon aus, dass mit der Wegnahme von 2000 Kindern auch die jenische Kultur und damit die jenische Volksgruppe zerschlagen werden sollte. Oliver Diggelmann, Professor für Völker- und Staatsrecht an der Universität Zürich kommt nun in einem Gutachten zum Schluss, dass die Verfolgung der jenischen Familien kein Genozid war, auch kein «kultureller Genozid». Hingegen anerkennt der Bundesrat die Mitverantwortung an den Verbrechen gegen die Menschlichkeit, welche das Gutachten aufzeigt. Wie begründet der Staatsrechtler seinen Befund? Was unterscheidet die jenischen Opfer von anderen Opfern von Fürsorgerischen Zwangsmassnahmen oder von Verdingkindern? Hat sich der Bundesrat für diese Taten entschuldigt? Oliver Diggelmann ist zu Gast im Tagesgespräch mit Karoline Arn.
Donald Trump ist seit einem Monat erneut Präsident der USA. Er waltet und gestaltet in horrendem Tempo und stiftet mit widersprüchlichen Aussagen Verwirrung. Wie viel ist heisse Luft und was hat Potential, die USA nachhaltig zu verändern? USA Korrespondent Andrea Christen ist Gast im Tagesgespräch. Die neue US-Regierung überrumpelt mit ihren Aktionen so manche Weltgegend. Im eigenen Land baut eine Behörde unter der Leitung von Elon Musk den Staatsappart um, streicht Stellen und entlässt Leute. Gleichzeitig baut der Präsident seine Macht weiter aus, indem er per Dekret eigenmächtige Entscheidungen fällt. Wie spüren die US-Amerikanerinnen und Amerikaner die Veränderungen? Was passiert mit der ältesten Demokratie der Welt? Kann ihr die aktuelle Regierung nachhaltig schaden? Andrea Christen ist seit bald drei Jahren USA Korrespondent von Radio SRF und zu Gast im Tagesgespräch.
Der Direktor des Gewerbeverbandes, Urs Furrer, ist gefordert: Zölle der USA oder in der Folge der EU drohen. Will das Gewerbe das Verhandlungspaket des Bundesrates mit der EU unterstützen? Die Verhandlungen mit den Sozialpartnern zum Lohnschutz sind abgeschlossen, für den SGV gibt es rote Linien. Die Zölle gegen die EU hat der US-Präsident Donald Trump erst angekündigt. Bereits diese Unsicherheit schadet den KMU. Aufträge werden verschoben, die Kundschaft wartet ab. Urs Furrer ist seit knapp einem Jahr Direktor des Gewerbeverbands, des grössten Schweizer Wirtschaftsverbands. Er hat an den Verhandlungen mit den Sozialpartnern zum Lohnschutz teilgenommen und vertritt die Position des SGV zwischen Arbeitgebern und den Gewerkschaften, verteidigt die roten Linien des SGV. Stimmt das Gewerbe dem ausgehandelten Vertragspaket des Bundes mit der EU zu? Die grosse Forderung des SGV ist der Abbau an Regulierungen. Erhält er nun Support aus den USA und auch der EU, welche am sogenannten Green Deal Veränderungen vornehmen will, und die Bestimmungen lockern? Wie wichtig ist Furrer die nachhaltige Energieproduktion und weswegen spricht sich der Verband für die Aufhebung des AKW-Bauverbots aus, wenn doch viele KMU von den erneuerbaren Energien profitieren? Urs Furrer ist zu Gast im Tagesgespräch bei Karoline Arn.
Mehr Umsatz und Gewinn: Coop wächst auch 2024. Das hat der Detailhändler am Dienstag bekanntgegeben. Coop-Chef Philipp Wyss zieht im «Tagesgespräch» Bilanz und sagt, wie sie Fasnachtschüechli testen, ob es noch Coop- und Migros Kinder gibt und warum sie nun Gemüse aus Albanien importieren. Bei Coop ist es 2024 erneut besser gelaufen als im Jahr davor. Bei einem leicht höheren Umsatz weist die Coop-Gruppe einen etwas höheren Reingewinn von 585 Millionen Franken aus. Im «Tagesgespräch» zieht Coop-Chef Philipp Wyss Bilanz zum vergangenen Geschäftsjahr und spricht über den meistverkauften Artikel bei Coop, die Konkurrenz Migros, die Gründe, warum die meisten Leute immer noch im Laden statt online einkaufen und darüber, wie er nun Gemüse und Früchte aus Albanien importieren will.
Für den Iran könnte dieses Jahr ein schwieriges werden, sagt der deutsch-iranische Politologe Ali Fathollah-Nejad. Das Land befinde sich in einem Zustand historischer Schwäche. Was heisst das für das Regime, die Bevölkerung und die Region? Ali-Fathollah-Nejad ist zu Gast im Tagesgespräch. Das vergangene Jahr war für den Iran einschneidend: Die verbündeten Milizen, die Hisbollah im Libanon und die Hamas in Gaza, erlitten schwere Verluste. Das verbündete Assad Regime in Syrien wurde regelrecht weggefegt. Die sogenannte «Achse des Widerstands», der Verteidigungsring rund um Iran, bröckelt. Dazu kommen innenpolitische Krisen. Grosse Teile der Bevölkerung leben in Armut, die krasse Geschlechterungleichheit führt zu Missmut. Fathollah-Nejad sieht den Staat und die Gesellschaft auf Kollisionskurs. Das Regime steht unter Druck, auch von aussen: US-Präsident Trump spricht davon, maximalen Druck auf Iran auszuüben. Ali Fathollah-Nejad leitet das Center for Middle East and Global Order. Er veröffentlichte kürzlich das Buch «Iran: Wie der Westen seine Werte und Interessen verrät».
Bundesanwalt Stefan Blättler warnt: Die Schweiz vernachlässige die innere Sicherheit. Er verlangt mehr Ermittlerinnen, mehr Staatsanwälte und mehr Kompetenzen. Doch warum lässt ihn die Politik ständig abblitzen? Setzen er und seine Leute die Prioritäten richtig? Kritische Fragen an den Bundesanwalt. Die Terrorbedrohung ist hoch – das illustriert auch der Anschlag diese Woche in München. Als Bundesanwalt ist Stefan Blättler der oberste Terror-Ankläger in der Schweiz. Er klagt seit Jahren über eine Rekordzahl von Terrorfällen und verlangt deutlich mehr Ermittler und Staatsanwältinnen. Die Politik aber hat auf seine Forderungen bisher kaum reagiert. Fehlt es der Bundesanwaltschaft an guten Argumenten? Immer mehr Terrorverdächtige sind minderjährige. Für Bundesanwalt Blättler ein Problem: Für sie nämlich ist nicht seine Bundesanwaltschaft zuständig, sondern die Jugendanwaltschaften in den Kantonen. Manchen von ihnen fehle das Know-how, warnte Blättler vor einigen Monaten. Daraus könnten Sicherheitsprobleme resultieren. Inzwischen haben Bundesanwaltschaft und Jugendanwaltschaften eine engere Zusammenarbeit vereinbart. Reicht das? Thema in der Sendung ist auch die Wirtschaftskriminalität. Mit Strafbefehlen gegen die Rohstoff-Giganten Glencore und Gunvor hat die Bundeanwaltschaft jüngst grosse Erfolge erzielt. Doch die Verfahren dauern sehr lange. Blättler möchte zusätzliche Kompetenzen. Konkret möchte er mit fehlbaren Firmen Abmachungen aushandeln können über Bussen und Gewinnherausgaben und so die Verfahren beschleunigen – der Bundesrat warnt vor Intransparenz und Straffreiheit. Bundesanwalt Stefan Blättler ist Gast bei Dominik Meier in der «Samstagsrundschau». Ergänzend zum «Tagesgespräch» finden Sie jeden Samstag in unserem Kanal die aktuelle «Samstagsrundschau».
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