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Author: Metaebene Personal Media - Tim Pritlove

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Description

Unfassbar kurzweilig und konkret weitblickend. UKW hat einfach mehr Reichweite und strahlt weiträumig ab. Das Hintergrundrauschen für Aufgeschlossene.
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Zugegeben, nichts nervt derzeit mehr als das Thema USA. Grönemeyers "Amerika, du hast viel für uns getan. Amerika, oh tu uns das nicht an" erscheint derzeit passender denn je. Und nichts scheint derzeit unattraktiver und unangemessener als eine Reise dorthin. Pavel hat es trotzdem getan, damit wir es nicht tun müssen und berichtet in dieser Sendung von seinen subjektiven Eindrücken, die er bei seiner Fahrt durch zahlreiche Bundesstaaten gesammelt hat.
Da die USA derzeit einfach nur ein einziger Fail ist geht auf dem diplomatischen Parkett in punkto Konfliktlösung schlicht nichts voran. Alle Initiativen Europas und der Ukraine sind mehr auf Schadensbegrenzung ausgerichtet und so steht Europa derzeit allein da, die Ukraine so weit zu unterstützen, dass sie dem russischen Vernichtungskrieg genug entgegensetzen kann, um einen größeren Vormarsch zu verhindern. Während Putin ohne Unterlass täglich hunderte bis tausend seiner Soldaten in den Tod schickt sind die Gewinne an der Front minimal, das Leiden der Ukrainer aber immer noch maximal. In der Ukraine gab es jetzt seit Kriegsbeginn das erste Mal Proteste gegen die Regierung, wir erklären, was es damit auf sich hatte. Wir fassen die Situation der letzten zwei Monate für Euch zusammen und geben Einblicke in vielleicht wichtige Entwicklungen. Nach einer Sommerpause wollen wir jetzt wieder regelmäßiger in die Berichterstattung einsteigen.
Der letzte Monat sah erneut wenig Bewegung an der Front erzeugte aber umso mehr Aufmerksamkeit, weil sich die Ukraine mit ein paar spektakulären Angriffen Russland schweren Schaden zufügt. Wir sprechen über die weiterhin scheiternden Bemühungen um Frieden und die außergewöhnlichen Drohnen-Angriffe der Ukraine auf russisches Material und Infrastruktur, die in die Militärgeschichte eingehen dürften.
Die politische Shitshow in den USA zeigt einmal mehr, dass in der Trump-Administration nur Laienschauspieler an den Hebeln der Macht sitzen. Trumps Initiative, mit den Russen in "Friedensverhandlungen" zu treten und nachhaltige Waffenstillstandsabkommen zu vereinbaren scheitert kläglich und die ablehnende Haltung Putins gegenüber irgendwelchen Zugeständnissen und ein langsam wachsender Widerstand in der republikanischen Partei führt dazu, dass Trump langsam seine "Strategie" ändert und Selensky wieder hoffähig geworden ist. Letzterer kristallisiert sich zunehmend als der Gewinner der letzten zwei Monate auf dem internationalen diplomatischen Parkett und stärkt auch mit dem Abkommen mit den USA über einen Investmentfond seine Position. Trumps Zollpolitik wiederum sorgt für eine weltweite Abkehr vom amerikanischen Modell und die USA selbst zählt die Tage bis die Auswirkungen der Maßnahmen sich auch in der Wirtschaft niederschlagen.
Serbien ist auf der politischen Landkarte Europas nur ein Nebendarsteller. Die Sonderrolle ist geprägt von einer schwierigen Rolle in den Jugoslawien-Kriegen, einem unklaren Verhältnis zu Rußland und einer inneren Korruption, gegen die sich die Menschen des Landes zunehmend stellen. Ein einstürzendes Bahnhofs-Vordach hat im November 2024 eine Kette von Protesten ausgelöst die bis heute täglich anhalten. Bei einer Großdemo in Belgrad und vielen Demos in anderen Städten gingen im März 2025 gut 10% des Landes auf die Straße. Doch noch hält sich das Regime des Präsidenten Aleksandar Vučić, aber es wackelt. Ich spreche mit Dejan Mihajlović, der selbst in der Demokratiebildung engagiert ist und in Serbien geboren wurde über Land und Leute, welche Bedeutung und Dimension die Proteste haben und was es braucht, um in Serbien eine grundlegende demokratische Neuorientierung anzustossen.
Enno war wieder in der Ukraine und berichtet in der Sendung aus der Region der Stadt Cherson, die die Ukraine zwar von den Russen befreien konnte, die aber immer noch Frontstadt ist und unter täglichem Beschuss steht. Zuvor schauen wir aber auch noch mal gemeinsam auf die überraschenden Ereignisse in Syrien und welche Rolle diese Revolution im Gesamtkonflikt spielt. Abschließend betrachten wir die neue Situation in der sich Europa jetzt befindet.
Das desaströse Treffen im Oval Office zwischen US-Präsident Trump, seinem Vize J.D. Vance und Selensky dürfte als das Ende des Westbündnisses zwischen den USA und seinen Alliierten in die Geschichte eingehen. Mit dem rüden Umgang mit dem Führer der freien Welt, der zeitgleichen Annäherung an Putins Propaganda und vor allem dem (vorübergehenden) Aussetzen der Militärhilfe für die Ukraine dürfte in Europa auch noch die letzten Zweifel vertriebene haben, dass man auf die USA künftig nicht mehr setzen kann. Hektische Diplomatie führte kurz darauf zu einer Kehrtwende in der Europäischen Politik und der Ankündigung eines massiven Aufrüstungsprogramms in Europa und in manchen Ländern zur Wiedereinführung der Wehrpflicht und der Diskussion um nukleare Schutzschilde durch Frankreich, dass das einzige Land ist, dass über eine von den USA unabhängige Militärtechnik verfügt. Dazu vergrault Trump auch ohne Not seine engsten Verbündeten auf dem amerikanischen Kontinent: den Kanadiern platzte die Hutschnur und kontert die Attacken Trumps mit einem gnadenlosen Boykott US-amerikanischer Waren und Drohungen bis hin zu einem Energiestopp. Trump musste schnell den Schwanz einziehen und viele seiner Drohungen zurückziehen. Der Börse gefällt dieses Hin und Her überhaupt nicht und antwortet mit massiven Kursstürzen. Wir diskutieren die Aspekte des Geschehens und welche Optionen Europa und die Ukraine jetzt haben, um sich künftig auch ohne die USA zu verteidigen.
Die Trump-Administration reißt in den ersten Wochen ihrer Amtszeit alles nieder und attackiert gleichsam den eigenen Staat als auch alle internationalen Beziehungen. Während Europa und alle Nachbarn zu Feinden ausgerufen werden verhandelt man lieber mit Russland über Fossil-Deals. Europa muss jetzt aufwachen und die Ukraine jedes möglich diplomatische Geschick an den Tag legen um dem neuen West-Faschismus etwas entgegenzusetzen. Doch es gibt auch viele Anzeichen dafür, dass sich Trump verrennt. Wir blicken auf die neue Situation. (Pavels Tonspur ist in der ersten Hälfte etwas verzerrt, danach wird es besser.)
Während sich der Krieg an der Front weiterhin festfährt und keine Seite nennenswerte Gewinne vorweisen kann mischt der Machtwechsel in den USA die Situation politisch neu auf. Derweil konzentriert sich die Ukraine auf eine technologische Weiterentwicklung ihres Widerstands während Russland mit personellen und wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hat. In Syrien musste sich Russland derweil zurückziehen und auch sonst gibt es wenig gute Nachrichten für Russland. Wir fassen die Situation der letzten drei Monate für Euch zusammen und versuchen einen Ausblick auf die kommenden Entwicklungen.
Es ist passiert: Trump hat die Wahl gewonnen und damit läuft für Europa nichts mehr nach Plan. Während Russland die Ukraine gerade an breiter Front in heftige Kämpfe verstrickt könnte jetzt bald der wichtige militärische Support der USA austrocknen und dann steht Europa dumm da. Während Trump die nächsten Jahre nutzen wird, die USA in einen faschistischen Fiebertraum zu verwandeln wird Europa gefordert sein, eine eigene Antwort auf den Krieg, die Bedrohung durch Russland und die innengemeinschaftlichen Gegner wie Orban zu finden. Wir geben Euch wieder ein Update vom Krieg und diskutieren, was jetzt in naher und ferner Zukunft von der Wahl für Effekte ausgehen werden.
Kurzfristig ergab sich für Enno jüngst die Möglichkeit, eine Reise an die Front des Konfliktes im Osten der Ukraine zu tätigen und konnte so aktuelle Eindrücke aus Charkiw, Isjum, Kramatorsk, Pokrowsk, Lyman und einigen kleineren Dörfern im Donbas einsammeln.
UKW125 Ukraine: Raketenbrot

UKW125 Ukraine: Raketenbrot

2024-09-2503:22:051

Nachdem die Ukraine in Kursk zunächst noch weitere Geländegewinne verzeichnen konnte und drauf und dran war, weiteres russisches Gebiet von gut 700 Quadratkilometern unter seine Kontrolle zu bekommen hat Russland nach einer Reorientierungsphase begonnen, den ukrainischen Vorstoss etwas entgegenzusetzen. Dies geht allerdings zunehmend auf Kosten der Offensive im Osten, die etwas an Fahrt verloren hat. Trotzdem sind wichtige ukrainische Hochburgen wie Vuhledar, Prokrovsk und Chasiv Jar weiter gefährdet, von Russland eingenommen zu werden. Allerdings verzeichnet die Ukraine auch wichtige Erfolge im russischen Hinterland. Jüngste Angriffe mit neuartigen Raketen-Drohnen-Hybriden auf Tanklager und drei Munitionslager haben den russischen Energie- und Munitionsreserven einen schweren Schlag zugesetzt. Doch der eigentliche Kampf tobt weiter auf dem politischen Parkett, wo die anstehenden Wahlen in den USA und eine fortgesetzte Zögerlichkeit im Westen der Ukraine weiter dazu führen, dass die Ukraine Ihre Mittel nur eingeschränkt zur Anwendung bringen kann.
Während die Russen in Donetsk in den letzten Monaten unter großen Verlusten schrittweise Geländegewinne verzeichnen konnte überrascht die Ukraine mit ihrer Invasion im russischen Oblast Kursk alle. Die Ukraine setzte alles auf eine Karte und der Westen muss sich kleinlaut hinter diese Initiative stellen. Die militärischen Folgen stellen sich nach 10 Tagen als sehr erfolgreich dar: über 1000 km2 russisches Gebiet konnte die Ukraine unter ihre Kontrolle bekommen. Wir erzählen, wie es dazu kam, was die Ukraine zu diesem Schritt motiviert haben dürfte, welche Implikationen das jetzt alles hat und welche Möglichkeiten das alles in der Zukunft eröffnet.
Nachdem Liz Truss ihre sehr kurze Regentschaft als Premierministerin beendet hatte war die Zeit für Rishi Sunak gekommen, der allerdings mit wenig Glück und Feingefühl es nicht vermochte, den Tories irgendeinen Auftrieb zu geben. Die jetzt vorzeitig ausgerufenen Neuwahlen werden daher voraussichtlich das Ende der 14-jährigen konservativen Herrschaft bereiten und eine Labour-Regierung unter Keir Starmer an die Macht bringen. Während der Brexit in der Bevölkerung zunehmend negativ betrachtet wird ist die Politik aber immer noch in Schockstarre vor den Hardcore-Befürwortern i der Bevölkerung und behandelt das Thema wie eine heiße Kartoffel. So oder so ist aber das Brexit-Kapitel abgeschlossen und hat am Ende den Tories den totalen Machtverlust beschert. Wohin die Reise für UK jetzt geht bleibt offen.
Der Westen traut sich langsam aber sicher zu, mehr Widerstand zu leisten und gibt der Ukraine neue Freiheiten bei der Bekämpfung der Invasion im Norden des Landes. Durch die Lieferung von Artilleriemunition und der Erlaubnis, auch mit Himars-Systemen die Russe bei Kharkiv anzugreifen kommt die russische Offensive nach einem halben Jahr weitgehend zum Stillstand. Währenddessen bekämpft die Ukraine im Osten und Süden russische Luftverteidigungssysteme und bereitet das Feld für den Einsatz von F16-Kampfflugzeugen im Spätsommer. Russlands Wirtschaft ist unter Druck und Putin gehen die politischen Allianzen aus, so dass er sogar in Nordkorea antanzen muss. Südkorea ist not amused und könnte dadurch bald dem Unterstützerkreis beitreten.
Während die USA sich endlich zu einer Fortsetzung der militärischen Hilfe durchringen konnte gerät die Ukraine an der Front zunehmend in die Defensive.
Während die Ukraine weiterhin mit hoher Effizienz mit ihrem Drohnenkrieg es schafft, sich Russland an der Front weitgehend noch vom Leib zu halten und auchdie russische Gas- und Ölindustrie zu beschädigen, ist die Luftabwehr im Inland zunehmend unter Druck, so dass es Russland gelingt zahlreiche kritische Infrastrukturen im Land zu zerstören. Aber auch der Druck an der Front nimmt zu und wenn der Westen es nicht schnell schafft für Nachschub zu sorgen, könnten bald weitere Gebiete von den Russen erneut besetzt werden. Wir schauen auf die militärische und politische Situation des Konflikts und welche Optionen der Ukraine bleiben, um den Widerstand aufrecht zu erhalten.
Das letzte Vierteljahr des Krieges in der Ukraine war geprägt von den russischen Bodenoffensiven um Avdiivka, Kremmina und Kupiansk im Osten des Frontverlaufs. Der Kampf um Avdiivka war die bisher verlustreichste Aktion der Russen und stellt sogar die unvorstellbaren Verluste in der Schlacht um Bakhmut in den Schatten. Am Ende musste die Ukraine sich etwas zurückziehen, das aber vor allem, weil durch die Scharaden der Republikaner in Washington und die ausbleibende Steigerung der Waffenproduktion in Europa langsam die Munition ausging. Dafür war die Ukraine in der Luft und auf hoher See ausgesprochen erfolgreich. Sie hat mit neuartigen Seedrohnen und Marschflugkörpern bald ein Drittel der russischen Schwarzmeerflotte zerstört und auch eine sehr große Zahl an Kampf- und Aufklärungsflugzeuge der russischen Luftwaffe vernichtet. Außerdem war Tim jetzt selbst eine Woche in der Ukraine und berichtet ausführlich von seinen Erlebnissen in Lwiw, Kyiv, Tschernihiv und Odessa. Wir diskutieren über diese Erfahrungen, die Wahrnehmung der westlichen Politik in der Ukraine und was der politische Kurs des Bundeskanzlers für Kollateralschaden auslöst.
Während der Krieg sich seinem traurigen zweijährigen Jubiläum nähert verschwindet hinter dem Vorhang einer Gewöhnung das Leid der ukrainischen Bevölkerung als auch die Realität des Krieges als solche. Ich spreche mit Enno Lenze, der das Land in den letzten zwei Jahren regelmäßig besucht hat über die Situation vor Ort, wie die Menschen mit dem Krieg umgehen und wie ihr Blick auf Deutschland, Europa und die Welt ist. Und wir reden auch über das teilweise erschreckende Kleinklein der Politik und welche Klimmzüge es gebraucht hat, um einen zerschossenen russischen Panzer aus der Ukraine vor die russische Botschaft in Berlin zu stellen.
Nachdem die Sommeroffensive der Ukraine gescheitert ist übernimmt die russische Armee unter großen Verlusten vorerst wieder die Initiative. Trotzdem gelingt es der Ukraine im Schwarzen Meer, die Russen aus dem Spiel zu halten und beginnt in Cherson schrittweise die Querung des Dnipro. Wir diskutieren die militärische Situation aber schauen vor allem auf die politische Unterstützung der Ukraine und was sich ändern muss, um Russland dazu zu bringen, vom Krieg abzulassen.
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Comments (1)

Seb

Gibt es einen Link der das erwähnte Fitting Model beschreibt?

Mar 14th
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