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Visionäre der Gesundheit

Author: Visionäre der Gesundheit

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Wir sprechen mit inspirierenden Persönlichkeiten über ihre Vision der Zukunft der Gesundheit.
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Judith Gerlach ist die bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention. Sie war zuvor Digitalministerin und hat als erste in Deutschland dieses Amt innegehabt. Als Juristin und CSU-Abgeordnete bringt sie vielfältige Kompetenzen in ihr Ministerium ein. Besonders bemerkenswert ist ihre praktische Erfahrung durch ein Pflegepraktikum, das ihr wertvolle Einblicke in die Pflege und die Herausforderungen des Gesundheitssystems gegeben hat. Digitalisierungsprojekte im Gesundheitswesen Judith Gerlach betont die Bedeutung der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Obwohl es bereits Fortschritte gibt, wie Projekte zur digitalen Bettenbelegung in Krankenhäusern und KI-gesteuerte Datenerhebungen, bestehen in vielen Bereichen noch grundlegende Defizite. Viele Pflegeeinrichtungen verfügen beispielsweise noch nicht über WLAN. Die Basisinfrastruktur muss geschaffen werden, bevor moderne Technologien wie Künstliche Intelligenz und Telemedizin umfassend genutzt werden können. Telemedizin und regionale Herausforderungen Besonders in Bayern, einem Flächenland, ist Telemedizin von zentraler Bedeutung. Projekte wie das virtuelle Kinderkrankenhaus, in dem vernetzt Kinderkliniken z.B. Belegung managen, zeigen, wie effizienteres Belegungsmanagement möglich ist. Auch die telemedizinische Abstimmung für komplexe Fälle wird ausgebaut. Ziel ist es, die medizinische Versorgung in ländlichen Gebieten zu verbessern, wo der Fachkräftemangel zunehmend spürbar wird. Hausärztemangel und Anreizsysteme Ein großes Problem in ländlichen Gebieten ist der Mangel an Hausärzten. Daher spricht Judith Gerlach über verschiedene Maßnahmen, die in Bayern ergriffen werden, um dem entgegenzuwirken, wie die Landarztquote und finanzielle Anreize für die Übernahme von Praxen. Auch die Digitalisierung soll helfen, den Hausärztemangel abzufedern, beispielsweise durch die Nutzung von Telemedizin und bessere Patientensteuerung. Herausforderungen der digitalen Transformation Die Einführung neuer digitaler Prozesse, wie das E-Rezept, stößt auf Widerstände. Viele Menschen, insbesondere ältere, fühlen sich überfordert. Es mangelt an einer breiten Aufklärung und Kommunikationsstrategien, um die Akzeptanz solcher Neuerungen zu fördern. Judith Gerlach erklärt, dass wir die Digitalisierung nicht als Belastung, sondern als Entlastung für das medizinische Personal verstehen müssen, was aktuell oft noch nicht der Fall ist. Prävention als neuer Schwerpunkt Ein weiterer Schwerpunkt ihres Amtes ist die Prävention, die erstmals auch im Titel des Ministeriums verankert ist. Bayern erstellt aktuell einen Masterplan Prävention, der bis 2025 fertiggestellt wird. Dieser soll körperliche und psychische Erkrankungen, Folgen des Klimawandels und des demografischen Wandels, aber auch Suchterkrankungen adressieren. Ziel ist es, die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu stärken, damit Menschen die richtigen Entscheidungen zur Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention treffen können. Fokus auf Frauengesundheit und Künstliche Intelligenz Judith Gerlach hat 2024 zum Jahr der Frauengesundheit erklärt und setzt sich für die Erforschung frauenspezifischer Erkrankungen ein, die bislang unterrepräsentiert sind. Ein Wettbewerb zur Förderung von Projekten im Bereich Künstliche Intelligenz und Frauengesundheit soll innovative Ansätze unterstützen. Drei Projekte werden dabei intensiv gefördert, um bahnbrechende Lösungen in der Forschung und Therapie von frauenspezifischen Gesundheitsproblemen zu entwickeln. Der Beitrag Digitalisierung und Prävention im Gesundheitswesen: Judith Gerlach über Bayerns Zukunftspläne erschien zuerst auf Visionäre der Gesundheit.
In dieser Folge spricht Inga Bergen mit Patrick Haberland, Headhunter im Gesundheitswesen mit über 20 Jahren Erfahrung.  Seit 2015 ist Patrick Haberland Managing Director bei DHR Global, einer internationalen Firma für Executive Search und Beratung für Führungskräfte. DHR Global ist eine amerikanische Recruitingfirma, die sich mit Patrick Haberland auf den deutschen Gesundheitsmarkt spezialisiert hat. Zu seinen Kundinnen und Kunden zählen neben großen akademischen und medizinischen Einrichtungen auch Krankenhäuser aller Versorgungsstufen sowie Pharma-, MedTech- und Digital-Health-Unternehmen. Er arbeitet „hinter den Kulissen“ der Öffentlichkeit in einem Team mit Kollegen und Kolleginnen auf nationaler und internationaler Ebene zusammen, um die besten Menschen für neue Position in Unternehmen zu finden. Headhunter aka Recruiter  Patrick Haberland beschreibt seinen Beruf darin, Unternehmen in ihrem aktuellem Entwicklungsstand und ihrem Know-how zu verstehen und auf der Gegenseite Menschen in ihrem persönlichen Karrierestatus, in ihren Fähigkeiten und Interessen zu begreifen und die notwendigen Schnittstellen zu identifizieren und zueinander zu bringen [ab min. 7]. Er analysiert den Ist-Stand von Unternehmen, was sie können, was ihre Ziele sind und wie sie sich weiter entwickeln wollen.  „Wenn ich daran denke, dass sich Skillset und Mindset im Head abspielt, dann ist Headhunting (als Definition) vielleicht gar nicht so falsch, denn je weniger es davon gibt, desto mehr muss man sie (Arbeitskräfte) jagen, aber vor allem muss man sie gewinnen – für die Klienten.“ – Patrick Haberland New Work und Generationswechsel – die Veränderung der 08/15-Karriere Patrick Haberland erlebt mit seiner Arbeit die Dynamik und die Veränderungen von Arbeitskräften live mit [ab min. 5], die Möglichkeit durch Veränderung und nicht nur gesammelten Jahre im Berufsleben aufzusteigen bietet neuen Anreiz. Es gibt vor allem für Einzelpersonen und Single Contributer eine immer größere Nachfrage von Unternehmen. Durch Digitalisierung und Transformation innerhalb von Unternehmen werden neue Stellen geschaffen und es benötigt Menschen mit neuem Wissen, neuen Ideen, Erfahrungen und Motivation für positive Veränderungen. Ein wichtiger Faktor den Haberland betont, ist das zunehmende Bedürfnis an Sinnhaftigkeit im eigenen Arbeitsfeld. Purpose Driven Work nimmt einen immer wichtigeren Stellenwert ein, weshalb das Gesundheitswesen auch für Menschen aus anderen Industrien interessanter wird. Für ihn selbst ist das auch ein wichtiger Faktor zur Arbeitszufriedenheit, auch wenn er in anderen Industrien mehr verdienen könnte. Das richtige Mindset für Unternehmen Wir befinden uns auf einem Arbeitnehmermarkt, weshalb Stellenangebote attraktiv gestaltet werden müssen. Hier sagt Haberland klar, dass es auf die Agilität der Klientinnen und Klienten ankommt und darauf, wie veränderungsfähig sie für neue Arbeitsmodelle sind [ab min. 20]. Unternehmen müssen sich selbst bewusst werden, was sie einzigartig macht und was sie anbieten können, was ihre Vorteile sind, was es für Ansprüche gibt und was erreicht werden soll. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber müssen ach wahrnehmen, dass im Gesundheitswesen 75 % der Arbeitnehmerinnen weiblich sind, wohingegen in den Führungsetagen nur 29 % Frauen vorzufinden sind. Diese Zahl ist in den letzten Jahren sogar weiter gesunken, auch hier ist viel Spielraum für Verbesserung in Unternehmen vorhanden. Auch Haberland weiß, dass die Konkurrenz nicht schläft, weshalb es oft schwer ist geeignete Leute innerhalb des Gesundheitssystems zu finden und dann auch zu rekrutieren. Daher wird auch in andere Industriefelder geschaut, was durchaus mit frischem Wind einzelner Personen verbunden sein kann [ab min. 16]. Die Geschwindigkeit von Prozessen im Rahmen der Digitalisierung im Vergleich zu anderen Industrien unterscheidet sich stark durch das benötigte Spezialwissen und die sensiblen Daten, die viel Schutz benötigen.  Welchen Mindset brauchen die Führungskräfte für Transformation? Haberland macht deutlich: Es braucht Dolmetscher [ab min. 11]. Menschen, die die Bedarfe jeder Berufsgruppe innerhalb des Gesundheitswesens wahrnehmen, die Bedarfe auf allen Ebenen kommunizieren können und verstehen, welchen Ansatz es für Veränderung braucht. Genauso wichtig ist aber nicht nur das Verstehen, sondern auch die Umsetzungsfähigkeit, die Planung und das setzten von Meilensteinen. Gerade weil für eine erfolgreiche Umsetzung alle Berufsgruppen miteinbezogen werden müssen.  Veränderung mit und durch den Fachkräftemangel?  Verändert hat sich im Gesundheitswesen die Geschwindigkeit und die Anforderungen innerhalb der Versorgung. Patrick Haberland nennt hierfür unterschiedliche Gründe: Gesetzgebungen, äußeren Einflussfaktoren und Rahmenbedingungen [bis min. 5]. Auf Führungsebene ist eine häufigere Fluktuation, aufgrund Trägerwechsel oder individuelle Ziele der Eigentümerinnen und Eigentümer zu bemerken. Aber auch ein hierarchisches System innerhalb von Krankenhäusern seien ein Grund, dass bspw. Ärztinnen und Ärzte das klinische Setting verlassen [ab min. 20]. Die zunehmende Geschwindigkeit in der Patientinnen- und Patientenversorgung ist mitunter auf unser Abrechnungssystem der DRG Fallpauschalen zurück zu führen. Früher war das Ziel, die Menschen möglichst lange im Krankenhaus zu behalten, mit einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 11 Tagen und heute ist das Ziel, sie möglichst schnell gesund zu machen, mit einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von fünf Tagen. Das wirkt sich auf die Arbeitswelt aus und trägt Veränderung mit sich. Haberland geht davon aus, dass diese dauerhaften Impacts weitere Veränderungen mit sich bringen werden. Blick in die USA Haberland erzählt von seinen Erfahrungen mit dem Arbeitsmarkt in den USA und ist der Ansicht, dass dort keine bessere Gesundheitsversorgung vorliegt als bei uns [ab min. 35]. Sie versuchen jedoch stärker über Digitalisierung eine Skalierung der Arbeitskraft und des Workloads zu ermöglichen. Das heißt, dass eine medizinische Fachkraft mehr Patientinnen und Patienten behandeln kann, die Arbeitszufriedenheit gesteigert werden kann und eine bessere Vernetzung innerhalb verschiedener Gesundheitssektoren erfolgt. Sie machen vor, das sich ein Blick über den Tellerrand lohnen kann.  Hier geht es zu:  Patrick A. Haberland Der Beitrag Patrick Haberland – Headhunter mit über 20 Jahre Erfahrung im Bereich Recruiting im Gesundheitswesen erschien zuerst auf Visionäre der Gesundheit.
In dieser Folge spricht Inga Bergen mit Gloria Seibert, die Temedica schon im Jahr 2015 gegründet hat. Gloria Seibert kann man damit zurecht als Pionierin im Bereich Digital Health bezeichnen. Sie war Beraterin bei McKinsey, durch eine Multiple Sklerose-Erkrankung ihrer Familie wurde sie auf den Bedarf, neben einer Behandlung Unterstützung zu erfahren, aufmerksam.  Seit 6 […] Der Beitrag Gloria Seibert – Gründerin von Temedica und entwickelt digitale Begleiter für Menschen mit chronischen Erkrankungen erschien zuerst auf Visionäre der Gesundheit.
Wer ist Christian Karagiannidis? Prof. Dr. Christian Karagiannidis ist einer der bekanntesten Experten im deutschen Gesundheitswesen. Er ist Facharzt für Innere Medizin, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensiv- und Notfallmedizin (DGIIN) und war Mitglied des Corona-Expertenrats der Bundesregierung. Karagiannidis ist bekannt für seine direkte, datengestützte und oft unbequeme Analyse der Gesundheitsversorgung in Deutschland. Aktuell beschäftigt er sich mit der tiefgreifenden Transformation des Systems – unter anderem in seinem neuen Buch „Gesundheit der Zukunft“, das er gemeinsam mit Boris Zapatka veröffentlicht hat. Die Krise des Gesundheitssystems ist längst da Karagiannidis analysiert anhand belastbarer Daten, dass das deutsche Gesundheitssystem massiv übertherapiert, ineffizient und vor allem finanziell an seine Grenzen gestoßen ist. Allein über eine Million Menschen werden jährlich auf Intensivstationen behandelt – viele davon mit wenig Aussicht auf Besserung. Gleichzeitig fehle es an einer sinnvollen Steuerung über die gesamte Versorgungskette hinweg – von Hausarztpraxen bis hin zu Pflegeheimen. Es sei ein System ohne Begrenzung gewesen, sowohl ethisch als auch finanziell. Die Folge: Überforderung, Ineffizienz und kaum nachhaltige Versorgung. Die demografische Zeitbombe und wirtschaftliche Risiken Ein zentrales Thema der Folge ist der demografische Wandel: In den nächsten zehn Jahren werden jährlich ca. 500.000 Menschen mehr aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden als nachrücken. Gleichzeitig steigen die Gesundheitskosten rapide. Das führe nicht nur zu höheren Sozialabgaben für Bürger:innen, sondern stelle auch eine Gefahr für die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen dar. Wenn Lohnnebenkosten explodieren, überlegen sich Firmen wie VW zweimal, ob sie noch in Deutschland produzieren. Effizienz durch Daten und Strukturveränderung Deutschland hat mit durchschnittlich 10–12 Arztkontakten pro Kopf und Jahr einen weltweiten Spitzenwert – allerdings nicht im positiven Sinn. Christian Karagiannidis schlägt ein Modell vor, das sich am niederländischen System orientiert: Wer medizinische Leistungen in Anspruch nimmt, soll eine kleine Selbstbeteiligung zahlen (z. B. maximal 1 % des Einkommens), um unnötige Arztbesuche zu reduzieren. Zudem fordert er die Abschaffung der strikten Trennung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung und den Aufbau eines echten hausärztlich gesteuerten Primärversorgungssystems. Prävention statt Reaktion Ein weiteres zentrales Thema ist Prävention. Karagiannidis spricht sich für gezielte Maßnahmen wie eine Zucker- und Tabaksteuer aus – mit dem Ziel, Gesundheitsverhalten ökonomisch zu beeinflussen. Gleichzeitig sollte das Geld aus diesen Steuern direkt den gesetzlich Krankenversicherten zugutekommen. So entstünde ein echter Win-Win-Effekt: gesünderes Verhalten und gleichzeitig frisches Geld für das unterfinanzierte System. Digitalisierung als Schlüssel zur Transformation Christian Karagiannidis betont die Bedeutung der elektronischen Patientenakte (ePA) – nicht nur zur Vermeidung von Doppeluntersuchungen, sondern auch als zentraler Datenpool für Versorgungsforschung und Qualitätssicherung. Er fordert eine zentrale Plattform nach skandinavischem Vorbild, mit der Ärzt:innen schnell, sicher und maschinenlesbar auf Patienteninformationen zugreifen können. Die ePA müsse zudem durch „Patient Reported Outcomes“ ergänzt werden – also durch Bewertungen der Patient:innen selbst. Selbstverantwortung und Bildung als Hebel Ein durchgehendes Thema ist die Rolle der Patient:innen. Für Christian Karagiannidis ist klar: Das System muss Eigenverantwortung fördern. Dazu gehört schulische Bildung (z. B. Reanimationsunterricht), aber auch Belohnungssysteme für gesundes Verhalten, etwa für tägliche Bewegung oder Vorsorgeuntersuchungen. Gleichzeitig fordert er die radikale Entbürokratisierung – weg von Formularen ohne Nutzen, hin zu echter Ergebnisorientierung. Entlastung durch Pflegekompetenz – mehr als nur Assistenz Ein großes Potenzial sieht Christian Karagiannidis in der Stärkung der Pflege. Dabei geht es ihm nicht nur um Physician Assistants, sondern um echte Advanced Practice Nurses (APNs) mit eigenen Verantwortlichkeiten und Budgets – beispielsweise in Form eines Kapitationsmodells: Pflegekräfte könnten ganze Regionen eigenverantwortlich versorgen, wie es in England bereits passiert. Notfallversorgung neu denken Ein besonders kritischer Punkt: Die Notfallversorgung. Christian Karagiannidis fordert eine zentrale Lotseninstanz, die mithilfe von KI und strukturierter Abfrage entscheidet, ob jemand ins Krankenhaus, zur Hausärztin oder in die Telemedizin muss. Dafür brauche es qualifizierte Koordinator:innen und eine bessere technische Infrastruktur. Inspiration bietet das amerikanische Modell mit „24/7-Walk-in-Zentren“, die Notfälle effizient abdecken – auch in ländlichen Regionen. Vision eines zukunftsfähigen Systems Zum Abschluss formuliert Prof. Dr. Christian Karagiannidis seine Vision: ein starkes hausärztlich zentriertes Primärsystem, eine selbstständige Pflege mit medizinischer Grundversorgung, eine digitale Infrastruktur mit echter Nutzbarkeit, ein klar geregelter Notfallmechanismus, eine präventionsorientierte Bevölkerung. Er appelliert an den Mut zur Veränderung – und daran, das System endlich auf die nächste Generation auszurichten: „Es geht um unsere Kinder.“ Hier gehts zum Buch – Die Gesundheit der Zukunft Der Beitrag Christian Karagiannidis – über ein Gesundheitssystem am Limit und seine konkrete Vorschläge zur Rettung erschien zuerst auf Visionäre der Gesundheit.
Dr. Vera Rödel ist Juristin mit einem Master in Medizin und Gründerin von Prof. Valmed, der ersten generativen KI-Medizinprodukt der Klasse IIb in Europa. Gemeinsam mit dem Neurologen Prof. Heinz Wiendl entwickelt sie KI-Lösungen, die klinische Entscheidungsprozesse sicher, valide und datenschutzkonform unterstützen. Ihre seltene Kombination aus juristischem und medizinischer Fachwissen und technischer Expertise macht Dr. Vera Rödel zu einer zentralen Gestalterin der medizinischen KI-Zukunft. Ihr Ziel ist es, eine verlässliche Alternative zu unregulierter „Shadow AI“ zu schaffen – mit einem System, das sich streng an Leitlinien orientiert und medizinische Erkenntnisse nachvollziehbar abbildet. Zertifizierte KI für die Medizin Gleich zu Beginn erklärt Dr. Vera Rödel, warum sie den anspruchsvollen Weg der Zertifizierung als Klasse IIb-Medizinprodukt gewählt hat. Für sie war klar, dass nur diese höhere Klassifizierung genügend Spielraum bietet, um medizinische Datenbanken fortlaufend aktualisieren zu dürfen und gleichzeitig die Qualität der Entscheidungsunterstützung abzusichern. Während viele KI-Tools bewusst geringere regulatorische Anforderungen wählen, setzt Prof. Valmed auf maximale Transparenz und medizinische Validität. Damit reagiert Dr. Vera Rödel auf den zunehmenden Einsatz von KI im klinischen Alltag, der bisher meist unkontrolliert und datenschutzrechtlich bedenklich stattfindet. KI wird unverzichtbar im Klinikalltag Im Gespräch zeigt sich, wie stark das Gesundheitswesen bereits jetzt auf KI zurückgreift. Dr. Vera Rödel beschreibt, dass viele Medizinerinnen und Mediziner ChatGPT oder ähnliche Modelle auf privaten Geräten nutzen, weil die Zeit im Alltag fehlt, komplexe Leitlinien nachzuschlagen. Genau hier sieht sie die dringende Notwendigkeit einer regulierten, sicheren und medizinisch geprüften Alternative. Für sie ist klar: KI darf im klinischen Umfeld nicht dem Zufall überlassen werden. Sie muss Ärztinnen und Ärzte entlasten, ihnen aber gleichzeitig die Sicherheit geben, dass jede Empfehlung auf valider Evidenz beruht. Wie Prof. Valmed funktioniert Die Oberfläche des Tools orientiert sich bewusst an modernen Sprachmodellen. Anwenderinnen und Anwender können Fragen so formulieren, wie sie es im Gespräch mit Kolleginnen oder Kollegen tun würden. Die KI antwortet ausschließlich auf Basis geprüfter Daten, zeigt Quellen an und verweist auf die zugrunde liegenden Leitlinien. Dr. Vera Rödel hebt hervor, dass das System lieber bewusst keine Antwort gibt, als falsche Inhalte zu generieren. Zudem arbeitet Prof. Valmed ohne personenbezogene Daten, was die Nutzung in sensiblen klinischen Umgebungen erleichtert. Das Ergebnis ist ein vertrautes, intuitives Interface, das dennoch strenge medizinische Standards erfüllt. Integration in klinische Systeme Besonders wirkungsvoll wird Prof. Valmed, wenn es direkt in bestehende KIS-Systeme integriert ist. Dr. Vera Rödel beschreibt, wie sich dadurch der Workflow spürbar verändert: Die KI erscheint genau dort, wo Entscheidungen getroffen werden, und liefert Vorschläge, ohne dass zusätzliche Fenster oder Programme geöffnet werden müssen. Diese Integration sorgt für Akzeptanz und führt dazu, dass medizinische Teams das Tool selbstverständlich in den Alltag übernehmen. Kooperationen wie jene mit Medatixx zeigen, wie stark die Nachfrage nach eingebetteten KI-Lösungen wächst. Die medizinische Datenbasis Ein wesentlicher Erfolgsfaktor des Systems ist die umfassende Datenbasis. Prof. Valmed verarbeitet rund 2,5 Millionen medizinische Dokumente, darunter Leitlinien, PubMed-Artikel im Open Access, Cochrane Reviews und EMA-Dokumente. Auch internationale Richtlinien, etwa aus Italien, sind eingebunden. Dr. Vera Rödel betont, dass diese Daten laufend aktualisiert werden und eine außergewöhnliche Breite medizinischer Sachverhalte abbilden. Das ermöglicht sichere Entscheidungen selbst bei seltenen Erkrankungen. Nutzen im Alltag Besonders eindrücklich beschreibt Dr. Vera Rödel das Feedback aus der Versorgungspraxis. Anwenderinnen und Anwender berichten über deutliche Zeitersparnis und bessere Entscheidungen, weil Leitlinien nicht länger mühsam recherchiert werden müssen. Gleichzeitig steigt die Behandlungsqualität, da die Empfehlungen immer evidenzbasiert sind. Interessant ist, dass nicht nur Ärztinnen und Ärzte, sondern auch Pflegekräfte, Apotheker und pharmazeutische Unternehmen von dem Tool profitieren. Alle erhalten schnellere, klarere und nachvollziehbare Informationen für ihre täglichen Aufgaben. KI für Patientinnen und Patienten Ein spannender Teil der Diskussion widmet sich der Frage, wie Patientinnen und Patienten künftig selbst mit KI arbeiten werden. Dr. Vera Rödel weist darauf hin, dass Menschen immer weniger googeln und stattdessen sofort KI-Systeme befragen – oft ohne zu wissen, woher die Informationen stammen. Für sie ist das ein Risiko, aber auch eine Chance. Deshalb plant sie eine Version von Prof. Valmed, die medizinisch korrekte Informationen direkt für Betroffene zugänglich macht. So könnten patientenseitige Recherchen zuverlässiger werden und das Gespräch mit Ärztinnen und Ärzten auf einer besseren Basis stattfinden. Herausforderungen und Wandel im Gesundheitssystem Im weiteren Verlauf beleuchtet Dr. Vera Rödel die strukturellen Hürden im europäischen Gesundheitssystem. Datenschutz, fragmentierte IT-Infrastrukturen und konservative Ausbildungsstrukturen erschweren den Einsatz neuer Technologien. Gleichzeitig sieht sie die Notwendigkeit, KI-Kompetenzen stärker in der medizinischen Ausbildung zu verankern, damit zukünftige Generationen sicherer und selbstbewusster mit KI arbeiten können. Europa müsse lernen, moderne Technologien schneller und mutiger zu integrieren, ohne dabei die eigenen Werte zu gefährden. Prof. Valmed Academy und Zukunftspläne Zum Schluss erklärt Dr. Vera Rödel, wie Prof. Valmed mit der eigenen KI-Weiterbildung, der Prof. Valmed Academy, Vertrauen schafft. Ärztinnen und Ärzte können dort CME-Punkte erwerben und lernen, wie KI-Systeme funktionieren, welche Grenzen sie haben und warum sie zuverlässig genutzt werden können. Zudem berichtet sie über die breite Einführung des Tools: Mehr als 2000 Ärztinnen und Ärzte nutzen Prof. Valmed bereits, dazu mehrere Universitätskliniken sowie medizinische Einrichtungen in Italien, im Mittleren Osten und in Asien. Dass Prof. Valmed vollständig bootstrapped ist, ermöglicht schnelle Entscheidungen und eine klare Ausrichtung an medizinischen Bedürfnissen Der Beitrag Dr. Vera Rödel – CEO von Prof. Valmed – schafft sicheres „ChatGPT für die Medizin“ statt riskanter Schatten-KI erschien zuerst auf Visionäre der Gesundheit.
Dr. Johanna Ludwig ist Chirurgin, Gesundheitssystem-Visionärin und leitet seit Kurzem die neue Leiterin der Stabsstelle Versorgung bei der gematik. Nach mehreren Jahren klinischer Tätigkeit – unter anderem im Unfallbehandlungszentrum Berlin-Marzahn – absolvierte sie ein Zusatzstudium in Oxford, das ihr die Bedeutung von Prozessanalyse, Organisationsentwicklung und Digitalisierung im Gesundheitswesen verdeutlichte. Sie verbindet medizinische Expertise mit einem tiefen Verständnis für Versorgungsprozesse, Lean Management und digitale Transformation. In ihrer neuen Rolle bringt Dr. Johanna Ludwig Erfahrungen aus Klinik, Forschung, Startup-Arbeit und internationaler Weiterbildung ein, um die digitale Versorgung in Deutschland patientennah, alltagstauglich und zukunftsfähig zu gestalten.  Ein ungewöhnlicher Weg: Von der Chirurgie zur Digitalstrategie Zu Beginn berichtet Dr. Johanna Ludwig, wie sie von der klassischen Chirurgie in eine Rolle wechselte, die es ihr ermöglicht, Versorgung systemisch zu verbessern. Im Klinikalltag wurde ihr immer wieder bewusst, wie viel Zeit Ärztinnen und Ärzte mit Workarounds verbringen – mit Tätigkeiten, die eigentlich nur dazu dienen, Lücken in Prozessen zu überbrücken. Gerade diese täglichen Ineffizienzen weckten ihren Wunsch, Strukturen zu verändern und Organisationen zu modernisieren. Das Zusatzstudium in Oxford hat ihr dann gezeigt, dass Wissen allein nicht ausreicht, sondern dass man sein Umfeld aktiv gestalten muss, wenn man Versorgung verbessern will.  Digitalisierung und Weiterbildung gehören zusammen Ein zentrales Thema des Gesprächs ist die Frage, weshalb Digitalisierung oft nicht dort ankommt, wo sie eigentlich benötigt wird. Dr. Johanna Ludwig betont, dass digitale Lösungen nur funktionieren, wenn sie in echte Arbeitsabläufe eingebettet sind und wenn das Personal die Möglichkeit erhält, sich weiterzubilden. Besonders die Verknüpfung aus digitaler Kompetenz und strukturierter Weiterbildung hält sie für entscheidend. Ohne diese Verbindung könne der große Hebel digitaler Technologien nicht wirksam werden.  Die Rolle der neuen Stabstelle Versorgung bei der gematik Viele Außenstehende unterschätzen die Größe und Komplexität der gematik. Dr. Johanna Ludwig erklärt, dass ihre Aufgabe als Leiterin der Stabstelle Versorgung darin besteht, zwischen allen Akteuren zu vermitteln – von Krankenhäusern über Ärztinnen und Ärzte bis hin zu Industriepartnern und Selbstverwaltung. Es gehe nicht darum, analoge Abläufe einfach zu digitalisieren, sondern Digitalisierung so zu gestalten, dass sie die Versorgung tatsächlich verbessert. Die Stabstelle soll dafür sorgen, dass sowohl digital affine Praxen als auch kleine Landarztpraxen gehört werden und dass digitale Lösungen echten Mehrwert bieten. Warum digitale Lösungen häufig Frust auslösen Anhand eines Beispiels aus dem NHS beschreibt Dr. Johanna Ludwig, warum digitale Lösungen scheitern können, wenn sie an der Realität vorbeigeplant werden. Eine digitalisierte Überweisung hat zwar organisatorisch Sinn ergeben, aber gleichzeitig wertvolle ärztliche Kommunikation eliminiert, die zuvor nebenbei stattfand und für den Austausch zwischen Hausärzten und Fachärzten essenziell war. Die Folge war Frust statt Entlastung. Diese Geschichte zeigt, wie wichtig es ist, Digitalisierung aus Sicht der Anwenderinnen und Anwender zu denken und die Funktionsweise der Versorgung genau zu verstehen. johanna-inga Fragmentierung, Ressourcenmangel und der Alltag der Kliniken Ein weiterer Schwerpunkt ist die enorme Fragmentierung des deutschen Gesundheitssystems. Viele unterschiedliche Systeme, zahlreiche IT-Anbieter, regionale Unterschiede und finanzieller Druck erschweren einheitliche digitale Lösungen. Dr. Johanna Ludwig macht deutlich, dass Digitalisierung gerade in diesem Umfeld ein enormer Hebel sein könnte, wenn sie richtig umgesetzt wird. Sie sieht die Herausforderung darin, alle Beteiligten wieder auf eine gemeinsame Vision einzuschwören und den Fokus auf das gemeinsame Ziel zu richten: eine bessere Versorgung für Patientinnen und Patienten. Die elektronische Patientenakte: Ein großes Versprechen Im Gespräch zeigt sich Dr. Johanna Ludwig deutlich optimistischer als viele andere Stimmen im System. Auf die Frage, wie groß das Potenzial der elektronischen Patientenakte sei, gibt sie die höchste Bewertung. Schon heute könne ein sauber geführter Medikationsplan Leben retten. Zwar sei die ePA aktuell noch von PDFs geprägt und oft unvollständig, doch allein die Bündelung wichtiger Informationen bringe spürbare Erleichterungen. Ihr Ziel ist es, dass Ärztinnen und Ärzte künftig sagen: „Dieses digitale Tool erleichtert meinen Alltag wirklich.“  Weiterbildung im KI-Zeitalter – und warum Deutschland aufholen muss Ein großer Teil des Gesprächs dreht sich um die Zukunft der medizinischen Weiterbildung. Dr. Johanna Ludwig erläutert, dass Weiterbildung Zeit und Geld kostet, in Kliniken aber oft als Belastung wahrgenommen wird. Logbücher werden häufig ausgefüllt, ohne dass die Inhalte wirklich vermittelt wurden. International, etwa in Kanada, sei man deutlich weiter und arbeite seit vielen Jahren mit kompetenzbasierten Modellen. Angesichts der rasanten Entwicklungen in KI und Entscheidungsunterstützungssystemen müsse sich das Rollenbild von Ärztinnen und Ärzten verändern. In Zukunft brauche es nicht nur Fachwissen, sondern besonders Fähigkeiten wie Kommunikation, Teamarbeit und Patientenführung. Was nötig ist, damit der Kulturwandel gelingt Dr. Johanna Ludwig betont, dass es eine klare Vision braucht – ähnlich wie in einem Startup. Systeme und Weiterbildungsstrukturen müssen so gestaltet werden, dass sie gute Praxis unterstützen statt behindern. Im Mittelpunkt steht für sie der Mensch: Pflegende und Ärztinnen sollen Zeit für Patientinnen und Patienten haben, statt mit redundanten Dokumentationen oder fehlerhaften IT-Systemen kämpfen zu müssen. Nur wenn digitale Lösungen den Arbeitsalltag wirklich erleichtern, kann eine positive digitale Kultur entstehen. Persönliches Ziel: Die erste wirklich geliebte digitale Lösung Zum Ende definiert Dr. Johanna Ludwig ein persönliches Ziel: Sie möchte, dass es künftig mindestens ein digitales Produkt gibt, über das Ärztinnen und Ärzte sagen: „Das ist wirklich gut.“ Dieser Satz wäre für sie ein Zeichen dafür, dass Digitalisierung nicht mehr als Belastung, sondern als echte Verbesserung wahrgenommen wird. Ebenso wünscht sie sich, dass ihr Buch über Wege aus der Klinik irgendwann nicht mehr gebraucht wird, weil Menschen im Gesundheitssystem wieder das Gefühl haben, etwas bewegen zu können, ohne auszubrennen.  Mehr über unseren Podcast, alle erschienen Folgen und uns Inga Bergen & Larissa Middendorf findet ihr auf  www.visionaere-gesundheit.de Mehr von uns gibt es auch in unserem englischsprachigen Podcast „Visionaries of Health“ denn ihr auf allen gängigen Podcastplattformen findet.  Ihr habt Themenvorschläge oder Anregungen für uns? Melde euch gerne unter info@visionaere-gesundheit.de Der Beitrag Dr. Johanna Ludwig: Warum ihre Vision für die digitale Versorgung Mut macht erschien zuerst auf Visionäre der Gesundheit.
Dr. Ebru Yildiz ist eine der profiliertesten Stimmen für interkulturelle Kommunikation im deutschen Gesundheitswesen. Sie ist Fachärztin für Innere Medizin und Nephrologie und leitet das Transplantationszentrum der Universitätsmedizin Essen. Zusätzlich engagiert sie sich als Mentorin für Frauen im Gesundheitswesen. Was sie besonders auszeichnet: Sie hat ihre Karriere in der Pflege begonnen – ein Weg, der sie gelehrt hat, Medizin aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu sehen. In dieser Podcastfolge spricht sie mit Inga Bergen über strukturelle Barrieren, Chancen für mehr Vertrauen in der medizinischen Versorgung und den Unterschied zwischen „medizinisch versorgen“ und „gesund leben lassen“. Der Weg vom Pflegeberuf zur ärztlichen Leitung Dr. Ebru Yildiz beginnt ihre berufliche Laufbahn in der Pflege, während sie parallel ihr Medizinstudium abschließt. Diese Erfahrung prägt ihren heutigen Führungsstil und ihr Verständnis für Teamarbeit im Klinikalltag. Sie weiß, wie es ist, auf der Seite der Assistenz zu stehen – und erkennt die strukturellen Hürden, denen sich insbesondere Frauen mit Migrationshintergrund stellen müssen. Diese Perspektive macht sie zu einer Fürsprecherin für mehr Durchlässigkeit in der Gesundheitsbranche. Warum Kommunikation der Schlüssel ist – und oft scheitert Ein zentrales Thema im Gespräch ist die Rolle der Kommunikation zwischen Ärzt:innen und Patient:innen. Dr. Ebru Yildiz macht deutlich, dass viele Missverständnisse im klinischen Alltag nicht medizinischen, sondern kulturellen Ursprungs sind. Sprache sei dabei nur ein Aspekt – viele Patient:innen verstünden beispielsweise das Konzept von Organspende nicht oder hätten kulturell geprägte Vorstellungen von Tod, Körper und Familie, die mit dem medizinischen System kollidieren. Sie fordert daher ein systematisches Training in kultursensibler Kommunikation – für alle Berufsgruppen im Gesundheitswesen. Organspende: Wenn Vertrauen fehlt, hilft keine Aufklärung Als Leiterin eines Transplantationszentrums erlebt Dr. Ebru Yildiz täglich, wie schwierig es ist, über Organspende zu sprechen – insbesondere in Familien mit Migrationsgeschichte. Nicht, weil diese ablehnend wären, sondern weil Vertrauen fehle. Wer schlechte Erfahrungen mit dem Gesundheitssystem gemacht habe oder sich nicht gesehen fühle, wird sich schwer tun, Entscheidungen zu treffen, die so tief ins eigene Leben und in den Körper eingreifen. Sie plädiert für mehr kulturelle Übersetzungsarbeit, um Ängste abzubauen und Räume für echte Gespräche zu schaffen. Warum sie für „gesunde Lebensjahre“ kämpft – nicht nur für medizinische Versorgung Dr. Ebru Yildiz unterscheidet klar zwischen Medizin und Gesundheit. Während das medizinische System häufig auf Krankheit reagiere, brauche es einen Paradigmenwechsel hin zur Förderung gesunder Lebensjahre. Dabei gehe es nicht nur um Prävention, sondern auch um gesellschaftliche Teilhabe, Bildung, Ernährung und Arbeitsbedingungen – also um die sozialen Determinanten von Gesundheit. Besonders betroffen von ungerechten Gesundheitschancen seien Frauen, Menschen mit niedrigem sozioökonomischen Status und jene mit Migrationsgeschichte. Vertrauen, Haltung und Kommunikation auf Augenhöhe Dr. Ebru Yildiz betont im Gespräch mehrfach, dass Vertrauen die wichtigste Währung in der Medizin ist – besonders bei sensiblen Themen wie Organspende, Transplantation oder chronischer Erkrankung. Sie schildert, wie entscheidend es ist, Patient*innen auf Augenhöhe zu begegnen und eine Sprache zu finden, die nicht ausgrenzt, sondern einbindet. Dabei geht es ihr nicht nur um sprachliche Barrieren, sondern auch um kulturelle, soziale und emotionale Unterschiede. Als Beispiel nennt sie, wie auch gesundheitliche Kommunikation über Social Media neue Wege geht – und verweist auf Formate wie „Fit Dad Hendrik“, die niedrigschwellig Wissen vermitteln und dabei diverse Zielgruppen erreichen. Solche Initiativen zeigen, wie moderne Gesundheitskommunikation auch außerhalb klassischer medizinischer Kontexte funktionieren kann – nahbar, authentisch und lebensnah. Interkulturelle Medizin ist mehr als Diversity-Tag Gegen Ende des Gesprächs warnt Dr. Ebru Yildiz vor oberflächlichen Diversity-Initiativen. Für sie ist interkulturelle Medizin keine PR-Maßnahme, sondern ein struktureller Umbau: medizinische Versorgung muss konsequent auf die Bedürfnisse einer vielfältigen Gesellschaft ausgerichtet werden. Das heißt: Dolmetscherstrukturen, mehrsprachige Aufklärung, divers zusammengesetzte Teams und Entscheidungsfindung, die kulturelle Konzepte mitdenkt. Nur so könne Vertrauen entstehen – und echte Wirksamkeit. Unterschied von Herkunft und Haltung Im gesamten Gespräch wird deutlich: Für Dr. Ebru Yildiz bedeutet interkulturelle Medizin nicht, Menschen nach ihrer Herkunft zu sortieren. Vielmehr gehe es darum, Haltung zu zeigen – eine Haltung, die offen, lernbereit und respektvoll ist. Medizin darf nicht nach Schema F funktionieren, sondern muss individuell und kontextsensibel sein. Ebru Yildiz fordert: Mehr Menschlichkeit, mehr Struktur, mehr Verständnis Diese Podcastfolge mit Dr. Ebru Yildiz zeigt eindrücklich, wie wichtig kulturelle Kompetenz im Gesundheitswesen ist – und dass es nicht reicht, Wissen zu vermitteln. Es braucht Haltung, strukturelle Veränderungen und eine Medizin, die Kommunikation und Vertrauen in den Mittelpunkt stellt. Wer mehr über Organspende, interkulturelle Kommunikation, Gesundheitsgerechtigkeit und den persönlichen Weg einer beeindruckenden Ärztin erfahren möchte, sollte unbedingt reinhören. Der Beitrag Dr. Ebru Yildiz über interkulturelle Medizin, Organspende und Kommunikation auf Augenhöhe erschien zuerst auf Visionäre der Gesundheit.
Jan Zeggel ist Geschäftsführer von arztkonsultation.de, einer etablierten deutschen Plattform für Videosprechstunden und telemedizinische Lösungen. Gleichzeitig ist er Host des Podcasts „All About Telemedizin“, in dem er regelmäßig über digitale Gesundheitslösungen, regulatorische Entwicklungen und Anwendungsbeispiele spricht. Als Unternehmer mit gesundheitsökonomischem Hintergrund versteht Jan Zeggel es, technische Innovationen mit den Bedürfnissen des Gesundheitswesens zu verbinden. In dieser Folge von Visionäre der Gesundheit spricht er mit Inga Bergen über den Reifegrad der Telemedizin in Deutschland, über pragmatische Versorgungslösungen – und warum Telemedizin mehr ist als ein digitaler Ersatz für den Arztbesuch. Von der Vision zur Umsetzung – wie Telemedizin konkret funktioniert Gleich zu Beginn betont Jan Zeggel, dass Telemedizin keine abstrakte Zukunftstechnologie mehr ist, sondern längst in der Versorgung angekommen ist – zumindest dort, wo die Rahmenbedingungen stimmen. Er beschreibt, wie arztkonsultation.de heute als White-Label-Anbieter für zahlreiche Kliniken, MVZs und öffentliche Institutionen arbeitet und dabei die gesamte technische Infrastruktur für digitale Konsultationen bereitstellt. Dabei sei es entscheidend, dass die Lösung einfach funktioniert – für Ärzt:innen, Patient:innen und Institutionen. Seine Maxime: Technik muss sich an den Alltag der Nutzenden anpassen, nicht umgekehrt. Telemedizin in der Fläche – Erfolgsbeispiele aus der Praxis Im Gespräch mit Inga Bergen nennt Jan Zeggel mehrere konkrete Beispiele, wie Telemedizin Versorgungslücken schließen kann – etwa in ländlichen Regionen, wo Fachärzt:innen nicht verfügbar sind, oder bei der Nachsorge chronischer Erkrankungen. Besonders spannend sind Pilotprojekte, in denen Pflegekräfte vor Ort mit digitalen Konsultationen kombiniert werden, etwa in Pflegeheimen oder in strukturschwachen Gegenden. Auch in der betriebsmedizinischen Versorgung sieht er großes Potenzial für digitale Ansätze. Entscheidend sei, dass die Strukturen entlastet und nicht verdoppelt werden – Telemedizin als sinnvolle Ergänzung, nicht als zusätzliche Belastung. Datenschutz und Regulatorik – nicht nur Hürde, sondern auch Qualitätssicherung Ein zentrales Thema ist die Regulierung: Jan Zeggel erklärt, warum Datenschutz in der Telemedizin nicht nur ein Hemmnis ist, sondern auch ein Wettbewerbsvorteil für Anbieter wie arztkonsultation.de, die höchsten Sicherheitsstandards genügen. Gleichzeitig kritisiert er, dass manche regulatorischen Vorgaben Innovation erschweren – etwa durch starre Rahmenverträge oder lange Zertifizierungsprozesse. Dennoch sieht er Bewegung: Die gematik, neue DIGA-Regelungen und der Dialog mit Kassen und Ministerien machen Hoffnung auf mehr Tempo in der digitalen Transformation. Vom Startup zum Systempartner – warum Telemedizin strategische Relevanz gewinnt Im weiteren Verlauf des Gesprächs wird deutlich, dass Jan Zeggel Telemedizin nicht als kurzfristigen Hype versteht, sondern als langfristigen Strukturwandel. Er plädiert dafür, Telemedizin nicht nur als „Tool“ zu sehen, sondern als Teil eines neuen, patientenzentrierten Versorgungssystems. Besonders wichtig sei die Einbindung in bestehende Prozesse: Statt Insellösungen brauche es skalierbare, interoperable Plattformen – mit Schnittstellen zu Praxissystemen, ePA und Krankenhaus-IT. Nur dann könne Telemedizin nachhaltig wirken. Neue Rollenbilder – was Telemedizin für Ärzt:innen bedeutet Ein besonders spannender Teil der Folge dreht sich um das Rollenverständnis im digitalen Arzt-Patienten-Kontakt. Jan Zeggel berichtet von der anfangs teils kritischen Haltung einiger Mediziner:innen gegenüber der Videosprechstunde – und wie sich diese mit positiven Erfahrungen wandelt. Er ist überzeugt, dass Telemedizin sogar dazu beitragen kann, die ärztliche Tätigkeit wieder attraktiver zu machen – etwa durch flexible Arbeitszeiten, bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder den Einsatz im Homeoffice. Entscheidend sei, dass Ärzt:innen frühzeitig eingebunden und geschult werden. Jan Zeggel über Vertrauen, Pragmatismus und die Zukunft der Versorgung Zum Schluss der Folge spricht Jan Zeggel über Vertrauen – in Technologie, in Prozesse und in die Bereitschaft zur Veränderung. Er beschreibt, wie wichtig es sei, pragmatische Lösungen zu entwickeln, die wirklich im Alltag funktionieren. Für ihn ist klar: Die Zukunft der Versorgung ist hybrid. Telemedizin sei weder Ersatz noch Wundermittel, sondern ein Baustein, um Menschen besser, schneller und effizienter zu versorgen. Mit dem richtigen Mindset und passenden Rahmenbedingungen könne Deutschland hier deutlich mutiger agieren. Diese Folge mit Jan Zeggel ist ein inspirierender Blick hinter die Kulissen eines Unternehmens, das die Telemedizin in Deutschland seit Jahren mitgestaltet. Wer wissen möchte, wie aus digitalem Potenzial konkrete Versorgungslösungen werden, welche Rolle Datenschutz wirklich spielt und was es braucht, damit digitale Gesundheit in der Breite ankommt – sollte sich diese Folge unbedingt bis zum Ende anhören. Der Beitrag Jan Zeggel über die Zukunft der Telemedizin – und warum digitale Versorgung mehr als Technik ist erschien zuerst auf Visionäre der Gesundheit.
Prof. Dr. Kai Kolpatzik ist Arzt, Public-Health-Experte und eine der wichtigsten Stimmen für Gesundheitskompetenz und Prävention im deutschsprachigen Raum. Er ist Chief Scientific Officer (CSO) des Word & Bild Verlages, leitet die Berlin Health Media und ist Honorarprofessor für Digitale Gesundheit und Public Health Policy. Als öffentliche Stimme für ein modernes, präventives Gesundheitssystem setzt er sich für einen Paradigmenwechsel in Medizin, Kommunikation und Patientenverantwortung ein. In dieser Podcastfolge spricht er mit Inga Bergen über kulturelle Veränderungen, digitale Trends, den Wert von Prävention und die nötige Systemreform – alles mit dem Ziel, Gesundheit neu zu denken. Gesundheit neu denken – weg von Reparaturmedizin Prof. Dr. Kai Kolpatzik schildert zu Beginn, wie ihn seine Ausbildung in Medizin und Public Health für das Thema Gesundheitskompetenz sensibilisiert hat. Er kritisiert die Dominanz der sogenannten „Reparaturmedizin“ – also einer Medizin, die erst eingreift, wenn etwas bereits kaputt ist. In der Logik unseres heutigen Gesundheitssystems seien Leistungen wie Operationen und Eingriffe wirtschaftlich attraktiv, während Prävention, Lebensstilmedizin und Gesundheitsförderung kaum vergütet würden. Das führe zu einer Schieflage, in der das gesunde Leben zu wenig Wert erfahre. Zwischen Lifestyle und Leistungskatalog Kolpatzik argumentiert leidenschaftlich für eine Neubewertung von Lebensstilfaktoren wie Schlaf, Ernährung und Bewegung. Diese seien keine „Privatsache“ oder „weich“, sondern wissenschaftlich belegte Basis erfolgreicher Gesundheit. Er setzt sich dafür ein, dass das, was Patient:innen aktiv beitragen können – insbesondere in der Prävention – systematisch gestärkt wird. Das gegenwärtige System tue oft so, als seien Patient:innen passiv. Dabei müsse Eigenverantwortung gezielt gefördert und strukturell unterstützt werden. Digitale Gesundheitskompetenz & Künstliche Intelligenz Im Gespräch geht es auch um den Einfluss von KI, insbesondere Large Language Models (LLMs), auf das Gesundheitsverhalten. Prof. Dr. Kai Kolpatzik beschreibt, wie sich durch KI-gestützte Chatbots und Suchverhalten bereits erste kulturelle Verschiebungen zeigen. Immer mehr Menschen stellen ihre Gesundheitsfragen nicht mehr bei Google oder Ärzt:innen, sondern digitalen Assistenten – mit dem Potenzial, aber auch Risiken. Diese Entwicklung verändere die Erwartungen an ärztliche Kommunikation grundlegend und fordere das System heraus, sich neu aufzustellen. Die Macht der Sprache und Patientennavigation Besonders wichtig ist Kolpatzik die Kommunikation im Gesundheitswesen. Er betont, dass Packungsbeilagen, Arztbriefe und selbst offizielle Patienteninformationen häufig unverständlich seien. Gesundheitsinformationen müssten in einfacher, empathischer Sprache formuliert sein. Kommunikation dürfe nicht rein rational, sondern müsse emotional anschlussfähig sein. Dabei sieht er auch die Medien in der Verantwortung – etwa bei Word & Bild, wo er sich für patientenorientierte Inhalte engagiert. Ein weiterer Punkt: die Fähigkeit, sich im Gesundheitssystem zu orientieren. Der Begriff „Navigationskompetenz“ fällt mehrfach. Viele Menschen wüssten nicht, wo sie anfangen sollen – sie fühlten sich verloren. Ein modernes Gesundheitssystem müsse Navigation ermöglichen – durch echte Lotsen, digitale Tools und transparente Strukturen. Systemischer Wandel statt Schuldzuweisung Prof. Dr. Kai Kolpatzik macht deutlich, dass Gesundheitskompetenz nicht nur eine individuelle Aufgabe ist. Selbstverantwortung dürfe nicht bedeuten, Menschen mit komplexen Strukturen allein zu lassen. Er kritisiert, dass die elektronische Patientenakte (ePA) bislang nicht patientenfreundlich gedacht sei, sondern vorrangig für Ärzt:innen. In seinem Bild ist das deutsche Gesundheitswesen noch stark im „1950er-Jahre-Familienmodell“ verhaftet – mit klaren Rollen, wenig Eigenständigkeit für Patient:innen und wenig Dialog. Prävention braucht kulturellen Wandel Zum Abschluss diskutieren Inga Bergen und Prof. Dr. Kai Kolpatzik, wie man das System wirklich verändern kann. Er fordert mehr Mut, Verantwortung neu zu denken – sowohl bei Ärzt:innen als auch bei Politik und Gesellschaft. Prävention müsse endlich ernst genommen und strukturell verankert werden. Gesundheitskompetenz sei kein Nebenthema, sondern der Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit unseres Systems. Der Beitrag Prof. Dr. Kai Kolpatzik über Reparaturmedizin, Kulturwandel & digitale Gesundheitskompetenz erschien zuerst auf Visionäre der Gesundheit.
Christoph Werner ist Vorsitzender der Geschäftsführung bei dm-drogerie markt und prägt die strategische Ausrichtung des Unternehmens seit vielen Jahren entscheidend mit. Vor seinem Einstieg bei dm sammelte er 15 Jahre lang internationale Erfahrung in der Markenartikelindustrie in den USA und Frankreich. Seit 2011 verantwortet er bei dm das Ressort Marketing und Beschaffung, seit 2019 steht er an der Spitze des Unternehmens. In seiner Arbeit verbindet Christoph Werner wirtschaftliche Klarheit mit einem tiefen Fokus auf Menschen, Werte und Gemeinschaft. In dieser Podcastfolge spricht er mit Inga Bergen über seine Vision einer zukunftsfähigen, kundenzentrierten Gesundheitsversorgung. Gesundheit neu denken – aus Sicht des Handels Schon zu Beginn des Gesprächs macht Christoph Werner deutlich: Der Gesundheitsmarkt in Deutschland muss sich verändern – und dm möchte dabei eine aktive Rolle spielen. Als Händler sei dm nah an den Menschen und wisse, was Kund:innen wirklich brauchen. Deshalb sei es nur logisch, dass sich das Unternehmen zunehmend in den Gesundheitsbereich hineinbewegt – mit digitalen Services, Beratung und einem besseren Zugang zu Gesundheitsprodukten. Dabei betont Christoph Werner, dass es nicht darum gehe, klassische Gesundheitsanbieter zu ersetzen, sondern das bestehende System sinnvoll zu ergänzen. Gerade mit Blick auf Apotheken, Online-Diagnostik und neue Beratungsformate sieht er enormes Potenzial. Vertrauen als Grundpfeiler der Gesundheitsbeziehung Ein zentrales Thema der Folge ist der Vertrauensaufbau im Gesundheitsbereich. Christoph Werner erklärt, dass Menschen bei Gesundheitsfragen besonders sensibel sind – und Anbieter daher maximale Transparenz und Glaubwürdigkeit bieten müssen. dm versteht sich hier nicht als kurzfristiger Trendfolger, sondern als langfristiger Partner, der durch Konsistenz und Kundenorientierung Vertrauen schafft. Insbesondere im Bereich der Online-Apotheken und telemedizinischen Angebote wie DermaNostic geht es laut Werner darum, Hürden abzubauen, Vorbehalte ernst zu nehmen und gleichzeitig hochwertige Services anzubieten, die dem Alltag der Kund:innen gerecht werden. Der Mensch im Mittelpunkt – auch im digitalen Raum Christoph Werner unterstreicht, dass digitale Angebote nur dann erfolgreich sind, wenn sie konsequent vom Menschen her gedacht werden. Die Vision von dm sei nicht technikzentriert, sondern menschenzentriert: Es gehe darum, den Zugang zu Gesundheitswissen, Produkten und Beratung zu erleichtern – ohne die persönliche Ebene zu verlieren. Gerade Online-Kundenerlebnisse müssen Vertrauen und Nähe schaffen, sonst bleiben sie rein transaktional. Deshalb verfolgt dm das Ziel, digitale Gesundheitsangebote nicht nur funktional, sondern empathisch und verantwortungsbewusst zu gestalten – mit echter Unterstützung und Orientierung für Kund:innen. Innovationspartnerschaften als Schlüssel zur Zukunft Im weiteren Verlauf des Gesprächs geht Christoph Werner auf strategische Kooperationen ein. Projekte wie DermaNostic, aber auch der Einstieg in Online-Apothekenmodelle seien bewusst gewählte Schritte, um neue Gesundheitsservices anzubieten, die sowohl professionell als auch niedrigschwellig sind. dm wolle nicht alles selbst machen, sondern gemeinsam mit Spezialist:innen Lösungen entwickeln, die auf die sich wandelnden Bedürfnisse der Gesellschaft reagieren. Diese Offenheit für Partnerschaften sieht Christoph Werner als wichtigen Hebel, um Gesundheit neu zu denken – ganzheitlich, zugänglich und zukunftsfähig. Demografie, Eigenverantwortung und Prävention Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs ist der demografische Wandel. Christoph Werner zeigt auf, wie sich Gesundheitsbewusstsein, Eigenverantwortung und Konsumverhalten mit den Generationen verändern. Für ihn ist klar: Die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen steigt – aber nicht in Form klassischer Versorgungsmodelle. dm möchte Menschen dabei unterstützen, frühzeitiger und selbstbestimmter für ihre Gesundheit zu sorgen. Das Unternehmen will einen Beitrag leisten, Gesundheitskompetenz zu stärken und Prävention zugänglicher zu machen – nicht nur mit Produkten, sondern auch durch Wissenstransfer und niedrigschwellige Beratung. Die Vision: Gesundheit als gemeinsame Verantwortung Zum Abschluss formuliert Christoph Werner eine Vision, die weit über den Handel hinausgeht. Für ihn ist Gesundheit eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nicht allein auf Schultern von Ärzt:innen, Kassen oder Apotheken ruhen kann. Es brauche neue Allianzen – zwischen Unternehmen, Institutionen und Menschen. dm wolle dabei Brücken bauen zwischen Versorgung, Technologie und Alltag – mit Angeboten, die Orientierung geben und das Vertrauen in die eigene Gesundheitskompetenz stärken. Denn nur, wenn sich jede:r Einzelne eingebunden und befähigt fühlt, kann ein Gesundheitssystem nachhaltig funktionieren. Christoph Werner über die Zukunft der Gesundheit – Menschlich, vertrauensvoll und nah am Alltag Diese Folge von „Visionäre der Gesundheit“ zeigt eindrucksvoll, wie sich ein führendes Handelsunternehmen wie dm zunehmend als Gesundheitsakteur positioniert. Christoph Werner verbindet dabei wirtschaftliche Weitsicht mit einem klaren Wertekompass: Gesundheit soll nahbar, verständlich und zugänglich sein – für alle Menschen, in allen Lebenslagen. Wer wissen will, wie dm den Gesundheitsmarkt der Zukunft mitgestaltet, sollte sich diese Folge unbedingt bis zum Ende anhören. Der Beitrag Christoph Werner – Wie dm den Gesundheitsmarkt menschlicher, digitaler und vertrauensvoller gestalten will erschien zuerst auf Visionäre der Gesundheit.
Simone Schwering ist Vice President bei der Barmer, einer der größten gesetzlichen Krankenkassen Deutschlands. Die studierte Juristin blickt auf eine langjährige Karriere im Gesundheitswesen zurück und ist heute maßgeblich für die Transformation der Barmer verantwortlich – sowohl auf organisatorischer als auch auf kultureller Ebene. Neben Themen wie Digitalisierung, AI in healthcare und cultural change liegt ihr besonders die Stärkung der Patient*innen im Gesundheitssystem am Herzen – mit einem besonderen Fokus auf women’s health und Prävention. Der Startpunkt: Kultureller Wandel als Fundament der digitalen Transformation Zu Beginn des Gesprächs schildert Simone Schwering, dass sich die Barmer aktuell inmitten einer tiefgreifenden Transformation befindet. Neben demografischen Veränderungen und wachsendem Digitalisierungsdruck sei besonders die cultural transformation entscheidend. Mit dem unternehmensweiten Programm Barmer One wurde dieser Wandel strukturiert angestoßen. Dabei steht nicht eine rein technologische Modernisierung im Vordergrund, sondern eine neue Haltung, mehr Eigenverantwortung und echte Partizipation der Mitarbeitenden. Statt zentraler Vorgaben entwickelte die Organisation gemeinsam ein neues Führungsverständnis und eine moderne, dezentrale Arbeitsweise. Künstliche Intelligenz als logische Weiterentwicklung Die digitale Transformation bei der Barmer geht längst über einfache Digitalisierungsmaßnahmen hinaus: Der nächste Schritt heißt AI in healthcare. Mit der Gründung von Barmer KI – einer Innovationseinheit für Künstliche Intelligenz – wird das Thema strategisch angegangen. Ziel ist es, sowohl interne Prozesse zu vereinfachen (z. B. durch Chatbots zur Mitarbeitendenunterstützung) als auch innovative Anwendungen für die Versicherten zu schaffen – etwa im Bereich Prävention, Diagnostik oder digitale Therapiebegleitung. Für Simone Schwering ist klar: AI ist kein „nice to have“, sondern existenziell. Zwischen Akzeptanz und Aufbruch: Die Herausforderung des Wandels Ein zentrales Thema im Gespräch ist die Balance zwischen notwendiger Veränderung und menschlicher Sorge vor dem Unbekannten. Die Integration von AI wird bei der Barmer vor allem auch durch eine altersbedingt hohe Fluktuation von Mitarbeitenden vorangetrieben – rund 5.700 Personen werden in den nächsten Jahren in Rente gehen. Simone Schwering betont, dass AI nicht als Bedrohung gesehen werden soll, sondern als Chance, Aufgaben neu zu denken und Arbeit sinnvoll zu unterstützen – ohne Menschen zu ersetzen. Women’s Health: Eine neue Rolle für Krankenkassen Besonders am Herzen liegt Simone Schwering das Thema women’s health. Die Barmer positioniert sich dabei nicht als „Kontrollinstanz“, sondern als Unterstützerin für mehr Selbstverantwortung und Gesundheitskompetenz. Mit Initiativen wie dem Women’s Health Club, BGM-Konzepten wie „Menopause at Work“ oder einem Hitzeschutz-Leitfaden will die Kasse gezielt Frauen ansprechen – aber auch Männer miteinbeziehen. Gesundheit wird hier nicht nur als Reaktion auf Krankheit verstanden, sondern als gestaltbarer Lebensbereich. Die GKV im Wandel: Vom Kostenübernehmer zum Gesundheitspartner Die Rolle der gesetzlichen Krankenkassen verändert sich. Für Simone Schwering geht es darum, nicht nur Leistungen zu bezahlen, sondern Patient Empowerment und gesundheitsrelevante Informationen proaktiv zugänglich zu machen – unabhängig von Öffnungszeiten, am besten digital unterstützt. Sie sieht die GKV in einer aktiven Rolle: als Enabler für gute Entscheidungen, als Wissenspartner und als Brücke zwischen Sektoren. In einer Zeit, in der Gesundheitskosten durch ineffiziente oder unnötige Versorgung entstehen, sei Information entscheidend. Zusammenarbeit statt Silodenken: Warum Innovation Partnerschaft braucht Statt alles selbst zu machen, setzt Simone Schwering auf Kooperation mit Expertinnen aus der Wirtschaft, Wissenschaft und dem digitalen Sektor. Public-Private-Partnerships sieht sie als essenziell – nicht nur, um mit der rasanten Entwicklung im Bereich AI in healthcare Schritt zu halten, sondern auch, um neue Versorgungsmodelle nachhaltig finanzieren zu können. Wichtig ist dabei, dass jede Organisation in ihrer Core Competence bleibt und die Patientinnen im Mittelpunkt stehen. Simone Schwering über neue Rollen, mutige Entscheidungen und den Wert von Offenheit Am Ende des Gesprächs wird deutlich: Simone Schwering verkörpert einen neuen Typ Führungskraft im Gesundheitswesen. Sie verbindet juristisches Know-how mit strategischer Weitsicht, menschlichem Gespür und technologischem Verständnis. Ihr Ansatz ist pragmatisch, partizipativ und gleichzeitig visionär – ob es um die Umgestaltung interner Strukturen, den Einsatz von AI oder neue Angebote für Versicherte geht. Der rote Faden dabei: Menschen in ihrer Gesundheitskompetenz zu stärken und das System auf die Zukunft vorzubereiten. Simone Schwering über die neue Rolle der GKV, künstliche Intelligenz und den Mut zur Veränderung Diese Folge ist ein Muss für alle, die sich für die digitale Zukunft des Gesundheitswesens interessieren. Simone Schwering zeigt, wie kultureller Wandel, digitale Tools und menschliche Nähe sich nicht ausschließen, sondern ein starkes Trio bilden können. Hört rein und erfahrt, wie eine der größten Krankenkassen Deutschlands mutig neue Wege geht – von Barmer One über AI in healthcare bis hin zu Women’s Health als strategischem Thema. Der Arzt im technischen ZeitalterIngas BuchtipP Der Beitrag Simone Schwering, Vice President Barmer, zeigt: Kultureller Wandel ist der Schlüssel zur digitalen GKV erschien zuerst auf Visionäre der Gesundheit.
Wer ist Anjali Bhagra? Anjali Bhagra ist Internistin, Wissenschaftlerin und Führungspersönlichkeit an der renommierten Mayo Clinic. Sie hat eine weltweit einzigartige Doppelfunktion: Zum einen leitet sie den Bereich „Enterprise Automation“, also die strategische Integration von Automatisierung und KI in den Klinikalltag. Zum anderen steht sie an der Spitze des „Office of Belonging“, das sich um kulturelle Transformation, psychologische Sicherheit und Zugehörigkeit innerhalb der Organisation kümmert. Ihr Ziel: Technologie und Menschlichkeit gemeinsam weiterentwickeln, um eine moderne, menschzentrierte Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Technologie + Empathie = Heilung Anjali Bhagra beginnt das Gespräch mit Inga Bergen, indem sie die vermeintlich gegensätzlichen Welten von Automatisierung und Zugehörigkeit vereint. Für sie sind beide Themen untrennbar miteinander verbunden – denn echte Innovation kann nur in einem Umfeld entstehen, das auf Vertrauen, psychologische Sicherheit und kulturelle Intelligenz setzt. Technologie sei kein Selbstzweck, sondern müsse helfen, Barrieren im Klinikalltag zu reduzieren – sowohl für medizinisches Personal als auch für Patient:innen. Ihr Credo: „Healing happens when people feel seen, valued and supported.“ KI als kultureller Wandel – nicht nur technischer Fortschritt Besonders spannend ist Anjali Bhagras Sichtweise auf KI: Sie begreift künstliche Intelligenz als kulturelle Revolution. In der Medizin sei es entscheidend, nicht nur Effizienz zu steigern, sondern auch die menschliche Komponente zu erhalten. Bei der Einführung neuer Technologien gehe es nicht um die Frage ob, sondern wie. Die richtige Balance aus menschlichem Einfühlungsvermögen und technischer Unterstützung sei entscheidend, um den Heilungsprozess zu stärken – nicht zu entmenschlichen. Wie die Mayo Clinic KI in den Alltag integriert Anhand konkreter Beispiele zeigt Anjali Bhagra, wie die Mayo Clinic Automatisierung sinnvoll einsetzt: Ambiente KI im Behandlungszimmer: Ein KI-System dokumentiert Gespräche mit Patient:innen automatisch, sodass Ärzt:innen sich auf den Menschen vor ihnen konzentrieren können – statt auf ihre Tastatur. Automatisierung von Verwaltungsprozessen: Aufgaben wie Abrechnung, Codierung oder Genehmigungen werden zunehmend von Bots übernommen, um Zeit für tatsächliche Versorgung zu schaffen. Plattform-Modell für globale Gesundheitsversorgung: Die Mayo Clinic baut ein datengestütztes Ökosystem auf, das weltweit Kliniken und Anbieter vernetzt. Der Fokus liegt dabei auf der Verbindung von Daten, Rechenleistung und Talenten. Die Plattformstrategie der Mayo Clinic Ein zentrales Element ist das sogenannte „Platform Model“. Anjali Bhagra erklärt, dass drei Dinge entscheidend sind, um komplexe Herausforderungen mit Technologie zu lösen: Daten – möglichst divers, de-identifiziert und global, Rechenkapazitäten – um Modelle effizient entwickeln und skalieren zu können, Talente – Expert:innen, die in der Lage sind, die Lösungen auch umzusetzen. Mit der Mayo Clinic Platform stellt die Organisation all das zur Verfügung – nicht nur für sich selbst, sondern auch für Partner weltweit. Das „Office of Belonging“ – Kulturwandel als strategisches Ziel Ein bislang in Deutschland kaum bekanntes Konzept ist das „Office of Belonging“, das Anjali Bhagra ebenfalls verantwortet. Dort wird systematisch daran gearbeitet, dass sich alle Mitarbeitenden – unabhängig von Hintergrund, Herkunft oder Funktion – sicher, gesehen und geschätzt fühlen. Dies geschieht durch regelmäßige Umfragen, Datenanalysen und konkrete Maßnahmen an allen Standorten. Ziel ist es, ein Umfeld zu schaffen, das Zusammenarbeit, Innovation und nachhaltiges Wohlbefinden ermöglicht. Leadership im Zeitalter von KI Die Einführung von KI verändert auch das Rollenverständnis medizinischer Fachkräfte. Anjali Bhagra betont, dass es nicht nur um den Ersatz von Arbeit geht, sondern um die Neugestaltung der Aufgaben. Durch Fachkräftemangel werde Automatisierung zur Notwendigkeit – nicht zum Luxus. Gleichzeitig sei klar: KI kann und wird nicht Empathie, menschliche Nähe oder den „Healing Touch“ ersetzen. Vielmehr müssen Führungskräfte heute Räume schaffen, in denen Mensch und Maschine koexistieren – sinnvoll und verantwortungsbewusst. Trends, die Anjali Bhagra im Blick hat Zum Abschluss nennt Anjali Bhagra die wichtigsten Entwicklungen, die sie aktuell beobachtet: Demokratisierung des Zugangs zu Technologie – jede:r kann heute potenziell auf moderne Tools zugreifen. Hyperautomatisierung – nicht nur einzelne Prozesse, sondern ganze Versorgungsketten sollen effizienter werden. Human-in-the-Loop-Automatisierung – KI immer mit menschlichem Mitdenken, Mitentscheiden und Mitverantworten. Governance & Ethik – klare Regeln sind entscheidend, um Vertrauen und Wirksamkeit langfristig zu sichern. Anjali Bhagra über die Zukunft der Medizin: Menschlich, automatisiert – und verbunden Diese Podcastfolge ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie moderne Technologie und menschliche Werte Hand in Hand gehen können. Anjali Bhagra zeigt, dass KI nicht nur ein Werkzeug, sondern ein Hebel für kulturellen Wandel sein kann – vorausgesetzt, wir gestalten ihn aktiv. Wer wissen will, wie ein weltweit führendes Gesundheitsinstitut wie die Mayo Clinic Zukunft denkt, handelt und führt – sollte sich diese Folge in voller Länge anhören. Der Beitrag Anjali Bhagra – Wie Technologie und Zugehörigkeit die Zukunft der Medizin gestalten erschien zuerst auf Visionäre der Gesundheit.
Tobias Leipold ist Arzt, Unternehmer und Seriengründer mit einer klaren Mission: die Gesundheitsversorgung effizienter, niedrigschwelliger und patientennäher zu gestalten. Nach Stationen im medizinischen Bereich entschloss er sich, innovative Wege zu gehen – unter anderem als Mitgründer von Medivise. Mit diesem Unternehmen möchte er die Lücke zwischen digitaler und physischer Versorgung schließen und Telemedizin für alle zugänglich machen – in Apotheken, Supermärkten und ländlichen Gemeinden. Die Idee hinter Medivise Im Gespräch mit Inga Bergen erklärt Tobias Leipold, wie die Idee für Medivise aus einer klaren Versorgungslücke entstand. Immer mehr Patient:innen, aber zu wenige Ärzt:innen, lange Wartezeiten auf Termine und eine überlaufene Notfallversorgung – all das machte deutlich: Es braucht neue Lösungen. Statt wie früher Ärzt:innen mobil durch ländliche Regionen zu schicken, setzt Leipold auf fest installierte Telemedizinboxen. Diese verbinden digitale Diagnostik mit medizinischer Expertise – und das direkt im Supermarkt, in der Apotheke oder in einer Klinik. So funktioniert eine Telemedizinbox Die Funktionsweise ist denkbar einfach: Patient:innen buchen online einen Termin oder kommen spontan vorbei. Vor Ort erfolgt eine erste Erfassung durch Einlesen der Gesundheitskarte. Die Box erkennt anhand eines standardisierten Vorab-Screenings, ob sich das Anliegen telemedizinisch behandeln lässt. Danach beginnt die Sitzung mit einer Messung von Vitalwerten – teils über berührungslose Verfahren wie Gesichtsscanner zur Puls- und Atemfrequenzmessung. Tobias Leipold beschreibt eindrücklich, wie ein Arzt oder eine Ärztin aus der Ferne direkt mit den Patient:innen kommuniziert. Bei Bedarf werden medizinische Geräte per Fernsteuerung freigeschaltet – etwa Mikroskope, EKGs, Otoskope oder sogar Blutentnahmesets. Das Ergebnis: Diagnose, Rezept und Beratung in wenigen Minuten – ohne Wartezimmerstress. Skalierbarkeit und Einsatzorte Ein großer Vorteil der Lösung liegt laut Tobias Leipold in ihrer Anpassbarkeit: Die Telemedizinboxen lassen sich modular bestücken – vom einfachen Setup in einer Apotheke bis zur umfassend ausgestatteten Doppelbox in einer Notaufnahme. Besonders spannend: Erste Pilotprojekte laufen in Supermärkten kleiner Gemeinden, gemeinsam mit Partnern wie Tante Enso. Leipold sieht hier enormes Potenzial, gerade dort, wo Ärzt:innen fehlen oder Versorgungslücken bestehen. Akzeptanz und Vertrauen Ein wiederkehrendes Thema ist die Hürde der Nutzung. Tobias Leipold ist sich bewusst, dass Telemedizin nicht für alle selbstverständlich ist. Deshalb setzt Medivise auf Vertrauen: Regionale Ärzt:innen können Teil des Systems sein und Patient:innen aktiv in die Box „überweisen“. So wird die Nutzung zur Erweiterung bestehender Arzt-Patienten-Beziehungen, nicht zum Ersatz. Auch Apotheken, die sich schon lange als primäre Anlaufstelle verstehen, profitieren – sie werden aktiv in die Versorgung eingebunden. Integration ins Gesundheitssystem Leipold unterstreicht, wie wichtig die Einbindung in bestehende regulatorische Strukturen ist. Die Boxen sind an die Telematikinfrastruktur (TI) angebunden und ermöglichen eine abrechenbare Behandlung nach EBM, dem einheitlichen Bewertungsmaßstab für Kassenärzt:innen. Auch rechtlich sei Medivise auf dem neuesten Stand – etwa dank des Digitale-Versorgung-Gesetzes und aktueller telemedizinischer Rahmenverträge. Ein Blick in die Zukunft Zum Schluss gibt Tobias Leipold einen Ausblick: Medivise entwickelt keine eigene Diagnostik oder Telemedizinplattform – vielmehr schafft das Unternehmen die Schnittstellen, über die bestehende Systeme effizient verbunden werden. Die Vision: ein flächendeckendes Netz an wohnortnahen Zugängen zur medizinischen Versorgung, gestützt durch moderne Technologie, KI-gestützte Diagnosen und eine enge Zusammenarbeit mit Apotheken und Arztpraxen. Tobias Leipold zeigt: Gesundheitsversorgung muss dahin, wo die Menschen sind Diese Podcastfolge liefert einen spannenden Einblick in die Vision eines Gesundheitssystems, das nicht länger auf Wartezimmer und Bürokratie setzt, sondern auf Zugänglichkeit, Technologie und Zusammenarbeit. Wer erfahren möchte, wie Tobias Leipold das Gesundheitswesen konkret verändern will – und warum er dabei auf Discounter, Apotheken und Herzkatheter im Container setzt – sollte sich die Folge unbedingt in voller Länge anhören. Der Beitrag Tobias Leipold über die Modulare Gesundheitsbox – Telemedizin mitten im Alltag erschien zuerst auf Visionäre der Gesundheit.
Marcell Jansen ist vielen als ehemaliger Profifußballer bekannt, unter anderem spielte er für Borussia Mönchengladbach, Bayern München und den Hamburger SV. Nach dem Ende seiner aktiven Karriere blieb er dem HSV treu – heute ist er Präsident des Vereins. Doch neben dem Fußball engagiert sich Marcell Jansen intensiv im Bereich Gesundheit, Prävention und Unternehmertum. Mit seinem Startup STATICS verfolgt er das Ziel, Menschen dabei zu unterstützen, ihre mentale und körperliche Resilienz zu stärken – unabhängig davon, ob sie im Büro arbeiten oder körperlich schwere Arbeit verrichten. In der Podcast-Folge von „Visionäre der Gesundheit“ mit Inga Bergen spricht er ausführlich über seine Motivation, seine Vision und seine konkreten Angebote. Vom Profisport zur Prävention für alle Marcell Jansen erkennt ein großes Privileg aus seiner Sportlerkarriere: den Zugang zu individueller medizinischer Betreuung und präventiven Maßnahmen. Dieses Privileg will er nicht für sich behalten. Stattdessen sieht er es als seine Verantwortung, dieses Wissen und den Zugang zu Gesundheitsressourcen für alle zugänglich zu machen – insbesondere für diejenigen, die in körperlich oder psychisch fordernden Berufen arbeiten. Seine zentrale Botschaft: Jeder Mensch ist ein Leistungssportler – ob im Job, im Familienleben oder im Alltag. STATICS: Prävention auf Top-Niveau für die breite Gesellschaft STATICS, das Unternehmen von Marcell Jansen, bietet individuelle Resilienzprofile an – sowohl körperlich als auch mental. Diese Profile basieren auf fundierten Analysen wie Ganganalysen, Wirbelsäulen-Screenings, mentalen Belastungsfaktoren oder Zahnstatiken. Auf Basis dieser Daten erhalten Nutzer maßgeschneiderte Empfehlungen für Routinen, Übungen oder Coachings – abgestimmt auf ihren persönlichen Alltag und ihre Lebensrealität. Dabei betont Jansen, dass kleine Veränderungen oft große Wirkung haben und Prävention kein riesiger Aufwand sein muss. Mentale Gesundheit messbar und konkret machen Besonders wichtig ist Marcell Jansen, dass mentale Gesundheit nicht länger abstrakt bleibt. Mit 37 psychologischen Faktoren analysiert STATICS die mentale Resilienz und gibt individuell abgestimmte Hinweise – anonym und auf Augenhöhe. Die Nutzer können dadurch verstehen, was sie belastet, wie sie regenerieren und welche Maßnahmen wirklich helfen. Für Jansen ist das Ziel nicht, Krankheiten zu behandeln, sondern sie so lange wie möglich zu vermeiden. Unternehmenskultur neu denken: Mitarbeiter als Leistungsträger In der Zusammenarbeit mit Unternehmen verfolgt Marcell Jansen eine klare Vision: Mitarbeiter:innen sind die Leistungssportler des Unternehmens. Dementsprechend sollten sie auch betreut und gefördert werden. STATICS setzt hier auf nachhaltige, systematische Präventionskonzepte, die sich in den Arbeitsalltag integrieren lassen. Statt punktueller Gesundheitsangebote werden ganze Prozesse begleitet – mit Technik, persönlicher Betreuung und konkreten Trainings. Ob Pflegekräfte, Hotellerie, Gastronomie oder Büroangestellte – STATICS hat bereits viele unterschiedliche Branchen erfolgreich betreut. Regeneration als Schlüssel zur Leistungsfähigkeit Ein zentrales Thema für Marcell Jansen ist Regeneration – sowohl physisch als auch mental. In einer Welt, die ständig Leistung fordert, betont er die Wichtigkeit von Pausen, Rückzugsphasen und individuellen Regenerationsstrategien. Er kritisiert das gesellschaftliche „Müssen“ und plädiert dafür, wieder mehr auf den eigenen Körper zu hören. Entscheidend sei nicht ein 6-Wochen-Programm, sondern alltagstaugliche Routinen, die sich langfristig in den Lebensstil integrieren lassen. Ein Startup mit Herz und Verstand – und ohne Silicon-Valley-Mentalität STATICS ist kein typisches Tech-Startup. Zwar setzt das Unternehmen auf digitale Tools und Plattformen, doch die persönliche Begleitung steht im Mittelpunkt. Für Marcell Jansen ist klar: Gesundheit ist individuell. Deshalb kombiniert sein Team Technologie mit menschlicher Expertise – und sorgt so dafür, dass die Präventionsmaßnahmen nicht nur ankommen, sondern auch wirken. Marcell Jansens Vision für ein gesünderes Leben Zum Abschluss formuliert Marcell Jansen eine klare und motivierende Botschaft: Jeder Mensch kann lernen, auf sich zu achten – mit kleinen Schritten, realistischen Zielen und dem richtigen Wissen. Dafür braucht es keine Extremprogramme, sondern eine neue Perspektive auf sich selbst. Mit STATICS will er genau das erreichen: Gesundheit begreifen, verstehen und umsetzen – für ein leistungsfähiges und erfülltes Leben. Der Beitrag Marcell Jansen über Resilienz, Regeneration und warum wir alle Leistungssportler sind erschien zuerst auf Visionäre der Gesundheit.
In der Podcast-Episode spricht Gastgeberin Inga Bergen mit Eric Carreel. Er ist Gründer und Präsidenten von Withings und spricht über seinen Weg und seine Vision, das Gesundheitswesen durch innovative Technologie und personalisierte Gesundheitslösungen zu transformieren. Menschen befähigen Eric Carreel erläutert, wie Withings darauf abzielt, Einzelpersonen zu befähigen, ihre Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen. Dazu wird kontinuierliches Monitoring angeboten und der Zugang zu geeigneten Gesundheitsfachkräften erleichtert. Er beschreibt die Entwicklung des Unternehmens von einem Hersteller vernetzter Geräte hin zu einem Anbieter von langfristigen Gesundheitsdaten und maßgeschneiderten Empfehlungen. Besonderen Wert legt Carreel auf benutzerfreundliches Design, das die regelmäßige Nutzung der Geräte fördert. Und er betont die Bedeutung der langfristigen Datenerfassung, um Gesundheitstrends zu verstehen und proaktive Gesundheitsmaßnahmen zu ermöglichen. Innovationen: U-Scan Ein Highlight des Gesprächs ist die neueste Innovation von Withings: ein Urintest-Kit namens U-Scan, das personalisierte Gesundheitsinformationen und Empfehlungen auf Basis von Urinanalysen liefert. Carreel erklärt, wie dieses Gerät in die umfassendere Strategie von Withings passt, ganzheitliche Gesundheitsüberwachungslösungen anzubieten. Gesundheitsmärkte: USA vs. Europa Das Gespräch beleuchtet auch die Unterschiede zwischen den Gesundheitsmärkten in den USA und Europa, insbesondere hinsichtlich Erstattungsmodellen und regulatorischen Herausforderungen. Und Eric Carreel erläutert die Strategie von Withings, sowohl Selbstzahler als auch erstattungsbasierte Gesundheitssysteme anzusprechen, um eine maximale Wirkung zu erzielen. Der Beitrag Eric Carreel: Gesundheit beginnt mit Wissen – und einem vernetzten Gerät erschien zuerst auf Visionäre der Gesundheit.
Wer ist Yves Nordmann? Dr. Yves Nordmann ist nicht nur praktizierender Kinderarzt mit eigener Praxis in Zürich, sondern auch einer der visionärsten digitalen Gesundheitsunternehmer Europas. Mit einem schweizerisch-israelischen Hintergrund und einer tiefen Verwurzelung in Medizin und Technik hat er Unternehmen wie Welldoc, Oviva, e-Medicus, docdok.health und docjo.health mitgegründet. Seine Mission: medizinisches Fachpersonal entlasten, Patient:innen empowern und eine menschlichere, datengetriebene Versorgung ermöglichen. Vom Praxisalltag zur digitalen Revolution Nordmanns Weg in die Welt der digitalen Gesundheitslösungen begann mit einem Aha-Erlebnis: Während eines Forschungsaufenthalts am renommierten Joslin Diabeter Center in den USA fiel ihm auf, dass Patient:innen zwar monatelang auf einen Termin warteten, aber dann ihre wichtigsten Daten – etwa Blutzuckerwerte – nicht zur Hand hatten. Die Lösung: Welldoc, die erste von der FDA zugelassene medizinische App in den USA, die Blutzuckerdaten via Bluetooth vom Messgerät auf ein Nokia-Handy übertrug. So einfach, so revolutionär. Daten als Schlüssel zu personalisierter Medizin Für Nordmann sind Daten mehr als Zahlen – sie sind der Schlüssel zur Zukunft der Medizin. Während früher nur klinische Daten berücksichtigt wurden, erkennt man heute die Relevanz von patientengenerierten Daten: Bewegungsverhalten, Ernährung, Symptome, Stimmungen. Diese Daten liegen jedoch oft in Silos – verteilt auf Arztpraxen, Kliniken und Patient:innen selbst. Erst durch die Vernetzung entsteht ein ganzheitliches Bild, das echte personalisierte Medizin ermöglicht. Nordmann plädiert daher klar gegen ein „One-size-fits-all“-Modell im Gesundheitssystem. Oviva: Digitale Ernährungstherapie für alle Ein weiteres Beispiel aus Nordmanns Innovationswerkstatt ist Oviva – eine App, die digitale Ernährungsberatung ermöglicht, besonders für übergewichtige Jugendliche. Die Idee entstand aus der Erkenntnis, dass es zu wenige spezialisierte Fachkräfte gibt, aber viele Patient:innen, die Unterstützung brauchen. Oviva setzt auf einen hybriden Ansatz: digitale Inhalte kombiniert mit menschlicher Begleitung. Trotz regulatorischer Hürden, etwa in Deutschland bei den DiGAs, zeigt die internationale Evidenz, dass gerade diese Kombination aus Technologie und menschlichem Kontakt am wirksamsten ist. Epacura: Die EPA neu gedacht Ein zentrales Thema ist für Nordmann die elektronische Patientenakte (EPA). Während sie in Deutschland und der Schweiz oft als „PDF-Friedhof“ wahrgenommen wird, entwickelt er mit dem Unternehmen Epacura eine neue Lösung: strukturierte Daten, frühzeitige Anamnese, smarte Vorbereitung auf Arztgespräche. Das Ziel: Ärzt:innen mehr Zeit für echte Gespräche geben, indem die Vorbereitung digital und intelligent erfolgt. So soll aus Datensammlung echte Versorgungsqualität entstehen – sowohl für Patient:innen als auch für das medizinische Fachpersonal. Velaria: KI-gestützte Therapie bei Atemwegserkrankungen Mit Velaria bringt Nordmann eine Lösung für Asthma und COPD auf den Markt. Hier werden Symptome kontinuierlich dokumentiert und mit ärztlichen Vorgaben abgeglichen – ganz im Sinne der internationalen Leitlinien. Ziel ist es, Patient:innen datenbasiert zu begleiten und gleichzeitig Ärzt:innen eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu liefern. Statt „Gefühlsmedizin“ wird hier präzise digitale Begleitung Realität. Wie entsteht bei Yves Nordmann Innovation? Für Nordmann beginnt Innovation immer mit einem echten Versorgungsproblem – erlebt in der Praxis. Dann stellt er sich die Frage: Wie kann eine Lösung in den bestehenden Arbeitsablauf von Ärzt:innen integriert werden, ohne sie zu überfordern? Wichtig ist ihm, dass neue Tools nicht als Bedrohung, sondern als Erleichterung wahrgenommen werden. Deshalb setzt er auf einfache Integration, direkte Einbindung des medizinischen Personals und spürbare Entlastung – etwa durch Chatfunktionen, Video-Sprechstunden oder automatisierte Vorab-Anamnese. Vertrauen als Fundament: Die Kraft der ersten Begegnung Ein zentrales Motiv der Folge ist das Vertrauen zwischen Ärzt:innen und Patient:innen. Nordmann beschreibt eindrucksvoll, wie ein gut vorbereiteter Erstkontakt die gesamte Behandlungsbeziehung prägen kann – oft über Jahre hinweg. Wenn Patient:innen sich gesehen fühlen, wenn Ärzt:innen bereits Informationen haben, entsteht eine Verbindung, die wirkt. Nordmann nennt konkrete Beispiele – etwa die Heilung einer Jugendlichen mit Anorexie nach gezielter, datengestützter Vorbereitung. Was treibt Yves Nordmann an? Er selbst sieht seinen Antrieb als „genetisches Geschenk“, verwurzelt in einer orthodox-jüdischen Familie, in der das Studium alter Texte wie Tora und Talmud früh eine Lern- und Innovationskultur vermittelte. Gleichzeitig lebt er diese Offenheit für Wandel jeden Tag als praktizierender Arzt. Sein Rat an Kolleg:innen: keine Angst vor digitalen Tools – wenn sie gut gemacht sind, unterstützen sie uns und machen unsere Arbeit wirksamer und menschlicher. Yves Nordmann verändert nicht nur Systeme – er verändert Perspektiven Diese Podcastfolge ist ein echtes Plädoyer für ein neues Denken im Gesundheitswesen: patientenzentriert, datenbasiert, empathisch und mutig. Yves Nordmann zeigt mit beeindruckender Klarheit, wie wir aus der Praxis heraus Lösungen entwickeln können, die digital und menschlich zugleich sind. Unbedingt reinhören – es lohnt sich! Folgen, die euch auch interessieren könnten: Digitale Lösungen gegen Adipositas: Wie Kai Eberhardt mit Oviva Therapie, Technologie und Prävention vereint Revolutionäre Geheimnisse der Medizin: Wie KI unser Leben verändert – Ein Blick hinter die Kulissen mit Prof. Dr. Martin Hirsch Der Beitrag Dr. Yves Nordmann über Vision, Daten und Vertrauen: Wie ein digital denkender Arzt unser Gesundheitssystem verändern will erschien zuerst auf Visionäre der Gesundheit.
John D. Halamka ist Präsident der Mayo Clinic Platform und treibt die Zusammenarbeit zwischen Lösungsentwicklern, Datenpartnern und Gesundheitsdienstleistern voran, um die Transformation des Gesundheitswesens maßgeblich zu gestalten. Mit einem Hintergrund in der Notfallmedizin und medizinischen Informatik blickt Dr. Halamka auf über 25 Jahre Erfahrung in der Entwicklung und Umsetzung von Strategien und Richtlinien zur Digitalisierung im Gesundheitswesen zurück. In dieser Podcast-Episode teilt John D. Halamka seine fundierten Einblicke in die digitale Transformation des Gesundheitswesens – ein Prozess, der sich über die letzten 50 Jahre erstreckt. Er bietet eine klare Orientierung in der heutigen digitalen Gesundheitslandschaft: von der Unterscheidung zwischen wissenschaftlicher Realität und Science-Fiction, über die Rolle der Mayo Clinic in der datengetriebenen Revolution bis hin zu einer Vision für innovative, kollaborative Versorgungsmodelle. Digitale Transformation mitgestalten In dieser Folge spricht Inga Bergen mit John D. Halamka, dem Präsidenten der Mayo Clinic Platform und Autor des Blogs „The Geek Doctor“. Im Zentrum des Gesprächs steht sein Weg als Arzt und Vordenker, der die Digitalisierung als zentralen Hebel für die Verbesserung der Gesundheitsversorgung versteht. Drei Jahrzehnte digitale Gesundheitswelt: Einblicke und Erfahrungen Bereits in den 1980er-Jahren erkannte Halamka das Potenzial der Digitalisierung für das Gesundheitswesen. Im Gespräch blickt er auf seine Arbeit unter drei US-Präsidenten zurück sowie auf internationale Erfahrungen in über 40 Ländern. Dabei erläutert er auch, welche Grundlagen notwendig waren, um von papierbasierten zu digitalen Gesundheitsakten überzugehen – und wie Künstliche Intelligenz heute zunehmend eine Rolle spielt. Die datengetriebene Revolution der Mayo Clinic Im Gespräch mit Inga Bergen beleuchtet Halamka die tiefgreifenden Veränderungen bei der Mayo Clinic, bei denen technologische, medizinische und kulturelle Innovationen zusammenkommen. Anhand konkreter Beispiele – wie der Entwicklung von KI-Modellen basierend auf Millionen von Patientengeschichten – wird deutlich, wie die Klinik neue Wege für frühzeitige Diagnosen und empathische medizinische Versorgung geht. Die Zukunft gestalten: Kollaborative Innovation im Gesundheitswesen Zum Abschluss entwirft John D. Halamka eine Vision, in der KI-Modelle globale Patientendaten analysieren, um personalisierte Behandlungsprotokolle zu erstellen. Die weltweiten Partnerschaften der Mayo Clinic stehen sinnbildlich für das enorme Potenzial großflächiger Innovationsnetzwerke, die das Gesundheitswesen nachhaltig verändern können – über Generationen hinweg. Der Beitrag John D. Halamka – Präsident der Mayo Clinic Platform über die digitale Transformation im Gesundheitswesen erschien zuerst auf Visionäre der Gesundheit.
Marc Kriesten ist Apotheker, Unternehmer und ein Visionär im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) im Gesundheitssektor. Er begann seine Karriere als klassischer Apotheker, hat sich jedoch in den letzten Jahrzehnten zunehmend auf Digitalisierung und KI-Anwendungen im Apothekenwesen spezialisiert. Neben seiner Tätigkeit als Apotheker ist er in verschiedenen Netzwerken aktiv, unter anderem im FITTECH Club, einer der größten Organisationen für Fitness-Technologie weltweit. Die Zukunft der Apotheke: Ein Paradigmenwechsel Marc Kriesten ist überzeugt, dass Apotheken sich weiterentwickeln müssen, um langfristig relevant zu bleiben. Während Logistik weiterhin eine Rolle spielt, wird sich der Fokus in Zukunft stärker auf Prävention, Beratung und Serviceleistungen verlagern. Gesundheitskompetenz der Bevölkerung verbessern Laut Kriesten haben 60 % der Menschen in Deutschland eine unzureichende Gesundheitskompetenz, bei digitalen Gesundheitskompetenzen ist die Situation noch schlechter. In der Vergangenheit hatten Familien häufig Nachschlagewerke für Gesundheitsthemen, heute dominiert jedoch das Internet und Social Media, was zu Unsicherheiten und Fehlinformationen führen kann. Viele Menschen besuchen Ärzte aufgrund von Unsicherheit, nicht zwingend aus medizinischer Notwendigkeit. Rolle der Apotheke in der Patientenberatung Apotheken sollten nicht nur Medikamente ausgeben, sondern eine stärkere Rolle in der Gesundheitsbildung einnehmen. Die elektronische Patientenakte (ePA) ermöglicht eine bessere Einsicht in die Medikation der Patienten, wodurch Apotheken gezieltere Beratung anbieten können. Ein Beispiel für eine solche Beratung ist die „Brown Bag Review“, bei der Patienten alle Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel mitbringen und Apotheker sie auf Wechselwirkungen und Notwendigkeit überprüfen. Die Rolle der KI in Apotheken KI als Effizienztreiber Marc Kriesten nutzt bereits generative KI in verschiedenen Unternehmensbereichen. Eine zentrale Herausforderung ist jedoch, dass die Digitalisierung in Apotheken noch in Silos organisiert ist – er arbeitet daran, eine durchgehende digitale Prozessstruktur zu schaffen. Einsatzbereiche für KI in der Apotheke Optimierung von Logistikprozessen KI kann die Lieferkette effizienter gestalten und die Warenverfügbarkeit verbessern. Automatisierte Kundenberatung KI-gestützte Systeme könnten Kunden in der Apotheke gezielt beraten, insbesondere bei der Auswahl von rezeptfreien Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln. Entscheidungsunterstützung für Apotheker KI kann Wechselwirkungen von Medikamenten analysieren und Apotheker in der Beratung unterstützen. Vernetzung mit der elektronischen Patientenakte (ePA) Die ePA ermöglicht eine bessere Einsicht in die Medikamentenhistorie, jedoch gibt es noch technische und regulatorische Hürden. Zukünftig sollen auch Nahrungsergänzungsmittel in die ePA aufgenommen werden, um eine vollständige Übersicht der Patientenmedikation zu ermöglichen. Internationale Vorbilder: Das „Pharmacy First“-Modell Apotheken als erste Anlaufstelle für Patienten In Ländern wie Großbritannien spielen Apotheken bereits eine zentrale Rolle in der Primärversorgung. Dort können Apotheker nach einer zusätzlichen Ausbildung eigenständig Medikamente für bestimmte Erkrankungen verschreiben. Marc Kriesten sieht großes Potenzial für Deutschland, da die Zahl der Ärzte zurückgeht (bis 2030 könnten 25 % der Ärzte in Rente gehen). Herausforderungen für Apotheken in Deutschland Regulierungen und Skalierbarkeit In Deutschland ist die Anzahl der Apotheken pro Apotheker auf vier begrenzt, was Expansionen erschwert. Die digitale Transformation ist kostenintensiv und für kleinere Apotheken schwierig umzusetzen. Kriesten plädiert für übergreifende Lösungen, z. B. B2B-Plattformen, über die Apotheken digitale Services und KI-Anwendungen beziehen können. Konkurrenz durch Online-Handel und Drogeriemärkte Drogerieketten und große Versandapotheken drängen in den Markt. Während Apotheken auf Regulierungen achten müssen, setzen Unternehmen wie DM auf Kundenbedürfnisse und Convenience. Apotheken müssen daher eine klare Differenzierung schaffen, z. B. durch bessere Beratung, personalisierte Medizin oder Services im Bereich Prävention und Selbstoptimierung. Zukunftspotenziale: Personalisierte Medizin und Longevity Genetische Analysen als USP für Apotheken Kriesten hat selbst eine vollständige Genomanalyse durchgeführt und sein Leben daraufhin angepasst. Solche Analysen könnten in Apotheken angeboten werden, um personalisierte Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente zu empfehlen. Die Verknüpfung mit KI könnte diese individualisierten Therapien noch effizienter gestalten. Selbstoptimierung und Biohacking Der Trend zu Selbstmessung (Wearables, Blutanalyse) bietet Apotheken neue Geschäftsfelder. In anderen Ländern gibt es bereits Infusionskliniken für gezielte Mikronährstoff-Versorgung – ein Markt, der auch in Deutschland wachsen könnte. Die Apotheke der Zukunft Apotheken stehen vor einem Wandel von der reinen Medikamentenausgabe hin zu einer zentralen Gesundheitsberatungsstelle. KI kann Apotheken effizienter machen, aber der Zugang zu strukturierten Daten bleibt eine Herausforderung. Die elektronische Patientenakte bietet neue Möglichkeiten für Medikationsanalysen, ist aber noch nicht vollständig implementiert. Personalisierte Medizin und Prävention sind Zukunftsmärkte, in denen Apotheken sich gegenüber Online-Händlern differenzieren können. Eine zentrale Herausforderung bleibt die Skalierbarkeit von digitalen Lösungen in einem stark regulierten Markt. Marc Kriesten ist überzeugt, dass Apotheken sich verändern müssen, um langfristig eine Rolle im Gesundheitswesen zu spielen. Durch den gezielten Einsatz von KI, digitale Prozesse und eine stärkere Beratungskompetenz können sie ihre Bedeutung in der Gesundheitsversorgung sichern. Der Beitrag Apotheker und Unternehmer Marc Kriesten über KI, Prävention und Gesundheitskompetenz in der Apotheke der Zukunft erschien zuerst auf Visionäre der Gesundheit.
Constanze Stypula: Wie Jameda mit Noa und KI die medizinische Dokumentation revolutioniert Wer ist Constanze Stypula? Constanze Stypula ist CEO von Jameda, einer führenden digitalen Plattform im deutschen Gesundheitswesen. Vor ihrer Zeit bei Jameda arbeitete sie über zehn Jahre bei Amazon, wo sie den Aufbau von Audible Deutschland mitgestaltete, später Audible Frankreich launchte und schließlich weltweit die Entwicklung der Text-to-Speech-Technologie für Amazon und Alexa leitete. Nach ihrem Wechsel in die Startup-Welt war sie in TaxTech-Unternehmen wie TaxFit und PayFit tätig, bevor sie das Angebot erhielt, Jameda zu übernehmen. Von der Bewertungsplattform zur digitalen Patientenlösung Jameda wurde 2007 gegründet und war zunächst ein Arztbewertungsportal, das Patienten helfen sollte, transparente Informationen über Ärztinnen und Ärzte zu erhalten. Heute ist Jameda weit mehr als das: Digitale Arzt-Patienten-Kommunikation: Online-Terminbuchungen, Erinnerungen und ein Messaging-System für Ärzte und Patienten. Expertenartikel: Ärztinnen und Ärzte können Fachartikel veröffentlichen, um ihre Expertise sichtbar zu machen. Teil von Docplanner: Seit 2021 gehört Jameda zur Docplanner Group, einer internationalen Digital-Health-Plattform, die in 13 Ländern aktiv ist. Noa: KI-gestützte medizinische Dokumentation Ein zentrales Thema des Gesprächs war Noa, ein KI-Assistent für die medizinische Dokumentation, der Arzt-Patienten-Gespräche in Echtzeit aufzeichnet und strukturiert dokumentiert. ✩ Wie funktioniert Noa? Noa „hört“ mit, während Arzt und Patient sprechen, sortiert die Informationen automatisch in vordefinierte Textbausteine, und erstellt eine vollständige Dokumentation ohne manuelles Mitschreiben. ✩ Welche Vorteile bietet Noa? Mehr Zeit für Patienten: Ärzte müssen nicht mehr parallel tippen und können sich voll auf das Gespräch konzentrieren. Weniger Bürokratie: Die Dokumentation nimmt pro Woche bis zu 10 Stunden in Anspruch – Noa reduziert diesen Aufwand drastisch. Sprachagnostische Funktion: Noa erkennt mehrere Sprachen und gibt die Dokumentation auf Deutsch aus. Zukunftspotenzial: Künftig könnte Noa auch Diagnosen direkt in ICD-Codes übersetzen und mit Abrechnungsziffern verknüpfen. Akzeptanz in der Praxis: Haben Patienten Vorbehalte? Eine häufige Sorge bei KI-gestützter Dokumentation ist die Akzeptanz durch Patienten. Doch laut Stypula gab es keinen einzigen Fall, in dem ein Patient sich gegen Noa entschieden hat. Ärzte müssen vorab informieren, dass Noa mitläuft – doch offenbar überwiegt das Vertrauen in die behandelnden Ärzte. Cloud vs. On-Premise – Warum die Digitalisierung in Deutschland stockt Ein weiteres großes Thema: Warum ist das deutsche Gesundheitswesen so schwerfällig in der Digitalisierung? Ein zentraler Grund ist, dass viele Arztpraxen immer noch mit On-Premise-Software arbeiten, also lokal installierten Systemen. ✩ Probleme durch On-Premise-Software: Manuelle Updates: MFA (Medizinische Fachangestellte) müssen Updates selbst durchführen. Individuelle Server-Strukturen: Jede Praxis hat eigene Netzwerkkonfigurationen, was die Integration neuer Lösungen erschwert. Fehlende Interoperabilität: Viele Systeme sind nicht kompatibel, wodurch ein reibungsloser Datenaustausch schwierig ist. ✩ Vorteile von Cloud-Lösungen: Automatische Updates & Backups → Keine manuelle Wartung nötig. Zentrale Sicherheitsmaßnahmen → Weniger anfällig für Fehler & Cyberangriffe. Flexibilität → Ärzte können von überall aus arbeiten, z. B. bei Video-Sprechstunden. „Cloudifizierung ist der Schlüssel zur Digitalisierung des Gesundheitswesens.“ – Constanze Stypula Noa Booking: Die nächste Stufe der KI in Arztpraxen Neben Noa Notes wird Jameda bald Noa Booking launchen – eine KI-gestützte Telefonassistenz. ✩ Was macht Noa Booking? Patienten können telefonisch automatisiert Termine buchen oder verschieben. Die KI übernimmt 30–50 % der Anrufe, die bisher MFA erledigen mussten. Die Terminbuchung erfolgt direkt in den Arztkalender – kein manuelles Nachtragen nötig. KI und Cloud als Schlüssel zur Zukunft des Gesundheitswesens KI-gestützte Tools wie Noa und cloudbasierte Lösungen könnten das Gesundheitswesen effizienter, sicherer und patientenfreundlicher machen. Was könnte KI noch bringen? Automatisierte Befundung: KI kann bereits radiologische Bilder besser auswerten als Ärzte. Individuelle Gesundheitscoaches: Wearables & KI könnten präventiv Empfehlungen geben. Personalisierte Behandlungsstrategien: KI-Analysen könnten Behandlungen auf Patienten zugeschnitten optimieren. Fazit: Effizienz, Entlastung und bessere Patientenversorgung Jameda entwickelt sich von einer reinen Bewertungsplattform zu einer ganzheitlichen digitalen Gesundheitsplattform. KI und Cloud-Technologien bieten enormes Potenzial für die Entlastung von Ärzten und eine bessere Patientenversorgung. Der Beitrag Constanze Stypula, CEO von Jameda – über Noa Notes und die Zukunft der digitalen Arztpraxis erschien zuerst auf Visionäre der Gesundheit.
Hannes Kolbe ist Joint Lead AI bei der AOK Nordost und einer der ersten, die eine spezialisierte KI-Einheit in einer gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland aufgebaut haben. Er hat keinen klassischen Informatik-Hintergrund, sondern kommt aus der Gesundheitswissenschaft. Nach seinem Bachelor in Prävention und Gesundheitssport und einem Master in Public Health an der Universität Bielefeld begann er seine Karriere bei der AOK Nordost. Über die Abteilung für individuelle Prävention gelangte er zur Unternehmensstrategie. Mit der Veröffentlichung von ChatGPT Ende 2022 erkannte er das enorme Potenzial der Technologie und eignete sich intensiv Wissen durch Selbststudium an – mittels YouTube-Videos, Podcasts und Newslettern. Diese intrinsische Motivation ermöglichte es ihm, das Thema KI bei der AOK auf die Agenda zu setzen und eine eigene KI-Einheit aufzubauen. Wie KI Einzug in die gesetzliche Krankenversicherung hält Der Einstieg in das Thema KI bei der AOK Nordost Hannes Kolbe schildert, dass er sich zunächst selbst für KI begeisterte, obwohl er kein technischer Experte war. Sein erstes Experiment bestand darin, sich von ChatGPT ein komplett neues Brettspiel erstellen zu lassen – inklusive Regelwerk und Code für eine digitale Umsetzung. Diese Fähigkeit, neue Dinge in kürzester Zeit zu generieren, überzeugte ihn von der Tragweite der Technologie. Um das Thema in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu etablieren, nutzte er ein praxisnahes Beispiel, um Kollegen zu überzeugen: KI wird in Zukunft unverzichtbar sein – nicht um Menschen zu ersetzen, sondern um Prozesse effizienter zu gestalten. Es wird keine zukünftigen Arbeitsprozesse ohne KI-Unterstützung geben. Herausforderungen der KI-Integration im GKV-Kontext Datenschutz und regulatorische Hürden Ein großes Hindernis für den Einsatz von KI in der GKV ist der sehr hohe Datenschutzstandard für Sozialdaten. Während andere Branchen bereits mit KI experimentieren, sind gesetzliche Krankenkassen aufgrund der strengen SGB V-Regulierungen stark eingeschränkt.Dennoch gibt es viele unproblematische Anwendungsfälle, etwa: Textzusammenfassungen medizinischer Gutachten, die von Menschen final geprüft werden. E-Mail-Kategorisierung zur schnelleren Bearbeitung. Marketing- und Strategieentwicklung mit KI-gestützten Tools. Kolbe plädiert für einen stufenweisen Ansatz: Erst wird mit öffentlichen Daten gearbeitet, dann mit internen Verwaltungsdaten, und schließlich kann – mit entsprechenden Schutzmechanismen – auch mit sensiblen Sozialdatenexperimentiert werden. Das „Too Busy to Innovate“-Problem Warum KI in vielen Organisationen nicht vorankommt Ein großes Problem ist, dass viele Gesundheitsorganisationen in ihrem Tagesgeschäft gefangen sind und keine Kapazitäten für Innovation haben. „Zu beschäftigt zum Innovieren“ bedeutet, dass Organisationen ihre bestehenden Probleme managen, aber keine Zeit haben, um sich mit Zukunftstechnologien auseinanderzusetzen. Lösung: Die Schaffung einer klaren Zuständigkeit für Innovation. Unternehmen brauchen dedizierte KI-Teams, die neue Technologien vorantreiben, anstatt zu warten, bis sie irgendwann „dringend“ werden. Kolbe betont, dass Organisationen, die sich jetzt nicht mit KI beschäftigen, bald nicht mehr wettbewerbsfähig sein werden. KI und Change Management in Unternehmen Die 4 Typen von Mitarbeitenden im Umgang mit KI Kolbe beschreibt vier typische Reaktionen auf KI in Unternehmen: Die Enthusiasten: Sie sind begeistert und erwarten, dass KI sofort perfekte Ergebnisse liefert. Sie müssen realistisch auf das 80/20-Prinzip eingestellt werden: 80 % KI-Unterstützung, 20 % menschliche Feinarbeit. Die Ängstlichen: Sie fürchten Kontrollverlust und negative Konsequenzen, z. B. durch Deepfakes oder Bias in KI-Systemen. Hier hilft Aufklärung und gezieltes Change Management. Die Skeptiker (Führungskräfte): Sie sind meist rational, aber sehen KI als Bedrohung für ihre eigene Expertise und Erfahrung. Diese Gruppe bringt oft bewusst Negativbeispiele ein, um KI abzulehnen. Die Anpassungsfähigen: Diese Gruppe nutzt KI realistisch und strategisch, macht sich mit neuen Tools vertraut und nutzt sie zur eigenen Weiterentwicklung. Die Herausforderung besteht darin, die ersten drei Gruppen durch gezielte Maßnahmen abzuholen. Die Zukunft der KI im Gesundheitswesen Veränderung des Arzt-Patienten-Verhältnisses Ein spannendes Zukunftsszenario ist die Veränderung des Gesundheitswesens durch KI. Immer mehr Patienten nutzen KI, um sich selbst über Krankheiten und Therapieoptionen zu informieren – ähnlich wie bei Google-Suchen heute. Ärzte müssen sich darauf einstellen, dass Patienten mit KI-generierten Studienanalysen in die Praxis kommen. Die Kompetenz, Informationen zu hinterfragen und zwischen KI-generierten und echten medizinischen Erkenntnissen zu unterscheiden, wird essenziell. Automatisierung von Bürokratie und Wissensmanagement KI kann nicht nur Patienten, sondern auch Ärzte und Versicherungen unterstützen: Studienzusammenfassungen für Ärzte in wenigen Sekunden. KI-gestützte Entscheidungsfindung bei Anträgen. Automatisierte Erstellung von Versicherungsdokumenten. Gesellschaftliche und ethische Implikationen von KI Manipulationsgefahr und Sicherheit Betrüger nutzen KI bereits für Deepfakes und Betrugsversuche (z. B. im Enkeltrick-Betrug). Datenschutz und Cybersicherheit müssen weiterentwickelt werden, um diesen Bedrohungen entgegenzuwirken. Neue Ungleichheiten oder mehr Chancengleichheit? KI kann bestehende Wissensungleichheiten reduzieren, indem sie Informationen für jeden zugänglich macht – auch für Menschen ohne klassische Bildung. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass nur gut informierte oder wohlhabende Menschen von den neuen Möglichkeiten profitieren. Vision für die Zukunft der gesetzlichen Krankenkassen KI als Gamechanger für das gesamte Gesundheitssystem Kolbe beschreibt eine Zukunft, in der: Jede Interaktion mit Krankenkassen, Ärzten oder Behörden KI-gestützt ist. Prozesse vollständig automatisiert werden – von der Leistungsabrechnung bis zur medizinischen Beratung. Versicherte personalisierte Angebote erhalten, basierend auf individuellen Gesundheitsdaten und präzisen Prognosen für Krankheiten oder Therapien. KI-Agenten als persönliche Gesundheitsassistenten fungieren, die Versicherte rund um die Uhr unterstützen. Diese Zukunft wird nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch die Qualität der Gesundheitsversorgung verbessern. KI als Chance für das Gesundheitswesen Zum Abschluss betont Kolbe, dass KI nicht nur eine technologische Entwicklung, sondern eine gesellschaftliche Transformation ist. Diejenigen, die sich frühzeitig mit KI auseinandersetzen, werden langfristig bessere Entscheidungen treffen, effizienter arbeiten und innovativer agieren können.Wer sich dagegen sperrt, wird bald den Anschluss verlieren. Inga Bergen bedankt sich für das spannende Gespräch und verweist auf weitere Angebote zur KI-Weiterbildung, u. a. über die Future Health Academy. Der Beitrag Hannes Kolbe – Joint Lead AI bei der AOK Nordost – über Chancen und Herausforderungen von KI in der GKV erschien zuerst auf Visionäre der Gesundheit.
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