Lachen oder weinen? Diese Frage mag sich bei vielen Monobrother-Tracks stellen, die schwere gesellschaftliche Themen anreißen und eher keine positiven Bestandsaufnahmen bieten. Für Yasmo ist die Antwort klar: als sie das Album zum ersten Mal gehört hat, ist sie lachend durch ihre Wohnung gegangen – Glitzeraugen inklusive. Die Begeisterung übers Album, die intelligenten, sarkastischen Texte und sprachlichen Feinheiten teilt sie mit uns in der neuen Podcast-Ausgabe. "Mir geht's um die Menschen" ist eine Wödscheim, die diese Bezeichnung ein Jahr nach der Veröffentlichung bedenkenlos verdient. Daumen hoch.
Bier, Tschick und eine Polizeikontrolle bei einer Autofahrt. Die erste Begegnung mit dem Album, besser gesagt mit der Musik von Voodoo Jürgens, hätte direkt eine Szene daraus sein können. Roman Geßler, Mitglied der Wiener Band Buntspecht, erzählt davon, wie er den Zugang zur "Ansa Woar" fand. Mit den Songs tauchte er tiefer ins Wienerische ein – in eine Stadt, in welche er wenige Jahre zuvor gezogen war. "Ansa Woar" ist das Solo-Debütalbum von Voodoo Jürgens. Es ist 2016 übers Lotterlabel erschienen.
Wer heute auf Robert Wolf trifft, könnte ihn fragen, wie er zu seinem Alias „Räudig“ kommt. Die Zeiten haben sich geändert, sein Status als einer der Wegbereiter für Punk in Österreich bleibt. Er gründete 1977 Chuzpe, die erste Punkband Wiens. „Räudig“ war Sänger und Gitarrist. Bis heute ist er gut vernetzt und hat einige Anekdoten auf Lager – über die eigene Band genauso wie über Weggefährten wie Willi Warma. Roberts Wödscheim führt uns in die Heimat der "Stahlstadtkinder": Das Linz der späten 1970er und frühen 1980er-Jahre. Seinerzeit war Willi Warma eine angesehene Liveband. Ihr einziges Album ist erst Jahrzehnte später über Umwege erschienen. Robert Wolf taucht mit uns in die Entstehungszeit ein.
Mehrere Hansis haben die Wiener Popmusik der 1980er-Jahre geprägt. Einer davon, Hans Hölzel alias Falco, wurde international zum Star. Ein anderer, Hansi Lang, stand ihm im Talent um nichts nach, sich aber oft selbst im Weg. Das im Intro erwähnte Zitat des einstigen Weggefährten und Musiker-Kollegen Thomas Rabitsch spricht Bände. Hansi Lang ist im Jahr 2008 verstorben. Er bleibt als legendäre und tragische Figur in Erinnerung. Mit einigen Schätzen in seiner Diskografie, die nicht in Vergessenheit geraten sollen. Für der Journalisten, Blogger, Autor und Musikverleger Walter Gröbchen ist darunter eine Wödscheim: Das Minialbum „Keine Angst“. Dieses ist 1982 übers damals von Eberhard Forcher und Rudi Nemeczek geleitete Label Schallter erschienen. Einige Jahrzehnte später reaktivierte Gröbchen das Label und brachte 2021 eine um einige Tracks erweiterte „Keine Angst (Die Größten Hits)“-Reissue heraus. Gemeinsam sprechen die Hosts über die Person Hansi Lang, sein Werk, die damalige Zeit und wie sich das alles heute einordnen lässt. In eigener Sache: Ab sofort könnt ihr alle Episoden des Podcasts direkt auf Spotify kommentieren und auf diesem Weg direkt mit uns interagieren. Wir freuen uns auf eure Hinweise, Anregungen, Lob & Kritik!
Dank einiger glücklicher Fügungen konnten Paternoster Anfang der 1970er-Jahre in Gerhard Bronners Quodlibet-Studio aufnehmen. Dabei entstanden ist ein selbstbetiteltes Album, das eine gewisse Magie ausstrahlt. Zeitgenossen der Wiener Band konnten mit dem eigentümlichen Prog-Rock-Sound jedoch nichts anfangen. Das Album ist untergegangen, Paternoster war bald darauf Geschichte. Erst Jahrzehnte später schlug das Album bei Sammlern und Nerds immer größere Wellen. Reissues änderten nichts daran, dass Exemplare der Originalpressung heute ein Vermögen wert sind und in aller Welt gehandelt werden. Eine echte Wödscheim, die viel Gesprächsstoff bietet. Mit Al Bird Sputnik begrüßen die Hosts Daniel Shaked, Geri Hollerer und Simon Nowak einen Experten, der sich intensiv mit Musik aus den 1960er- und 70er-Jahren auseinandersetzt. Er gräbt mit der Reihe „Schnitzelbeats“ etwa vergessene österreichische Musikschätze aus und betreibt den Kulturverein „Trash Rock Archives“. Ein Nerdtalk über die Qualitäten des Albums und zur Einordnung aus diversen Blickwinkeln.
Nach dem 21. Mal anhören beschloss er sich, Eminems Lyrics genauer durchzulesen und ist seitdem noch mehr Fan als zuvor. Liedermacher Felix Kramer rappt exklusiv einen seiner ersten Rap-Parts vor, imitiert einen bekannten österreichischen Popstar und bespricht so nebenher mit uns seine Wödscheim: „Avant Trash“ von Cousines Like Shit. Ein catchiges Album mit „eleganter Scheißdrauf-Coolness“, das 2023 über Seayou Records erschienen ist.
Das Vorprogramm der „15 Jahre VOZ“-Jubiläumsshow im Wiener Flex hatte es in sich: Eine Wödscheim mit gleich vier Gästen im Talk über eines der wichtigsten österreichischen Rapalben. In Wohnzimmeratmosphäre beleuchten JerMc, Diggerue, Fid Mella und Pierre Striebeck mit uns das Album von Kamp & Whizz Vienna aus verschiedenen Perspektiven. Ein ambitioniertes Vorhaben mit begrenzter Zeit und der Gewissheit, nur einige relevante Aspekte ansprechen zu können. Der Live-Aufnahme mit fremdem Equipment geschuldet, fällt der Sound dieser Ausgabe weniger gut als gewohnt aus.
Mit dem Albumtitel beschreibt Shawn The Savage Kid (STSK) einen Widerspruch seiner Generation. Zwischen der Beobachterrolle, Storytelling und autobiografischen Einblicken switchend, rappt der Wahlwiener mit einer gewissen Leichtigkeit intelligente Texte übers Mittzwanzigerleben, Irrwege der Gesellschaft und schwierige Themen. Zur Qualität der Tracks tragen auch die größtenteils selbst produzierten Beats bei. Fellowsoph im Gespräch über ein Album, das nach knapp zehn Jahren fast ein wenig in Vergessenheit geraten ist, aber nach wie vor frisch klingt.
"Es hat mich in den Sessel reingedrückt und ist einfach durchgegangen mit mir" – die emotionale Intensität von "Entre Cielo y Tierra" hat bei Lylit für Gänsehautmomente gesorgt. Die spanischsprachigen Tracks von Phoebe Violet beeindrucken aber genauso mit musikalischer Qualität. Eine Wödscheim der in Costa Rica geborenen Sängerin, Violonistin und Komponistin, die seit ihrer späten Jugend in Österreich lebt.
„Ein geiler Produzent und ein geiler Rapper“ – jōshy kommt ins Schwärmen, lässt gleichzeitig bisschen Neid durchdringen. Wäre der Wiener Rapper doch immer schon gern selbst Teil eines solchen Gespanns gewesen. Seine Wödscheim führt uns in die Gründungsphase des Labels Heiße Luft, das jōshy und JerMc Ende 2017 ins Leben gerufen haben. Weniger Monate davor, als sich die beiden noch nicht gekannt haben, hat JerMc mit Gigolo D „eher schirch, aber eh ganz lieb“ veröffentlicht. Ein Album, das bei jōshy bleibenden Eindruck hinterlassen hat.
Einige Jahre vor den ersten HipHop-Gehversuchen in Österreich boten „Dunkelgraue Lieder“ von Ludwig Hirsch eine Parallele zu vielen guten Rapreleases: Herausragendes Storytelling. Mit seinen bittersüßen und schwarzhumorigen Texten legte der Wiener Liedermacher Ende der 1970er-Jahre die Finger in österreichische Wunden. Warum sein Debütalbum mehr als ein Austropop-Meilenstein ist und bis heute relevant ist, besprechen wir in der 10. Wödscheim-Ausgabe mit Burstup. Das Gründungsmitglied der Wiener HipHop-Crew Schönheitsfehler gibt uns obendrein Zusatzinfos zur allerersten Wödscheim, als wir mit Trishes über „Broj Jedan“ gesprochen haben.
Eine durchzechte Nacht nach einer „Rapper lesen Rapper“-Show samt restfettem Rapmeme-Austausch bei der Rückfahrt waren der Startschuss. Seither harmonieren Donna Savage und Brenk Sinatra als Rapperin-Producer-Duo, wie sich heuer auch bei der „Parole Donna“-EP gezeigt hat. Die Wiener Rapperin ist aber aus einem anderen Grund zu Gast: Einer Wödscheim. Ihre Wahl: Ein Album, das sie erst spät entdeckt, aber seither umso öfter gehört hat – „Supa Soul Shit“ von S3. Beim Gespräch über das Album von Brenk Sinatra mit dem US-Soulmusiker Miles Bonny schweifen wir immer wieder ab. Ein schmaler Grat zwischen ernster Albumbesprechung, Anekdoten und Wuchteln.
"F**k das Presswerk" waren die ersten Worte von Digga Mindz bei seiner Releaseshow ohne Release. Es war ein dunkler und kalter Dezembertag vor fast genau zehn Jahren, an dem die "Wundaschen"-EP erschienen ist. Eine Wödscheim, die nicht immer das verdiente Spotlight bekommen hat. Das Jubiläum ist ein guter Zeitpunkt, um das ein wenig zu ändern. Der Gast dieser Ausgabe, Funkmasta Koal von Rhymetime TV, war damals wie die beiden Hosts Daniel Shaked und Simon Nowak bei der besagten Releaseshow. Er zählte zu jener Gruppe an Leuten, die zu diversen Shows des Producers on the Mic gepilgert sind und die Texte live mitgerappt haben.
Die Blaupause für alle, die auf Mundart rappen? Digga Mindz, Austria’s finest Producer On The Mic, spricht über ein Meisterwerk aus der Stahlstadt: „Andagraund“ von Tibor Foco. 2006 erschienen, war das Album seiner Zeit viele Jahre voraus. Tibor Foco aka Markee aka Jack Untawega aka Kroko Jack hat Mundartrap aus Österreich nachhaltig mitgeprägt – nicht zuletzt auch einige Rapper des Labels Honigdachs, dem Digga Mindz angehört.
Angefangen von den Featuregästen bis hin zur Soundästhetik klingt alles auf „Mosaik“ überaus stimmig. Eine echte Wödscheim für die Wiener Rapperin Skofi, die dieses Album auch mit ihrer Maturareise verbindet. Kein klassischer Drum & Bass, vielmehr das Verschmelzen von verschiedenen elektronischen Richtungen zu einem druckvoll klingendem Album. Ein Sounderlebnis, das bis ins letzte Detail durchdacht und produziert ist. Das 2017 veröffentlichte Album ist das erste Release auf dem eigenen Label des Duos.
Es ist die Geschichte eines jungen Tirolers, der mit seinen Freunden Rap für sich entdeckt hat. Mit diesem Release erhielt Mo Cess den Beweis, dass es nicht nur auf englisch, sondern auch in österreichischer Mundart geht. Def Ill sorgte Ende 2012 für ein Album, das sich nachhaltig bei ihm eingebrannt hat. Jetzt, elf Jahre später, veröffentlichen die beiden Rapper und Producer ihre Musik auf dem gleichen Label, Duzz Down San.
Dorian Concept, Cid Rim, The Clonious und Willi Rosner waren die Mitglieder von JSBL. Die Abkürzung steht weder für ein geheimes Passwort oder für ein Offshore-Konto auf irgendwelchen pazifischen Inseln, sondern für Jacob’s Salty & Bamboozling Ladder. 2008 veröffentlichen sie "Twice Upon Two Times" auf Affine Records und legten den Veröffentlichunggrundstein für Weltkarrieren. DJ und Produzent Osive schwelgt in Erinnerungen an Partys und Proberaum-Sessions in seiner Schulzeit.
Mit Babu104 von der 808factory als Gast wird es Zeit für die erste Wödscheim aus der jüngeren Vergangenheit. Der König der Alpen setzt seine Herzchen-Sonnenbrille auf, das Gödlife wird zelebriert. Mit seinem 2015 erschienenen Debütalbum „Kirsch“ und Hits wie "Oder ned" , "Ned Gscheid" oder "Gwalla" hat Crack Ignaz nicht nur Salzburger Mundart-Rap aus dem Hanuschplatzflow-Umfeld auf ein neues Level gehievt. Viel mehr steht dieses Album fast leuchtturmhaft für eine neue Ära im deutschsprachigen Rap. „Kirsch“ ist auf Melting Pot Music erschienen, die Beats stammen von Produzenten wie Lex Lugner, Wandl, B.Visible oder Feux. Mit den Hosts Daniel Shaked und Simon Nowak spricht Babu darüber, was „Kirsch“ so innovativ und besonders gemacht hat und wie er auf die Zeit rund ums Release zurückblickt.
Als wir Def Ill für die Folge anfragten, kam die Wahl seiner "Wödscheim" wie aus der Pistole geschossen. Der Linzer war kaum zu bremsen in seiner Euphorie für diese EP, zitierte sogleich verschiedenste Textzeilen aus dem Stegreif, als wären sie Teil seiner aktuellen Show. Mit Daniel Shaked und Simon Nowak spricht Def Ill in dieser Folge über den Einfluss Wisdoms auf ihn und ob die beiden wieder mal ihrer Zeit voraus waren.
In der ersten Folge zu Gast ist Stefan Trischler, aka Trishes, seit fast 20 Jahren Moderator der HipHop-Sendung FM4 TRIBE VIBES. Neben seiner Tätigkeit beim Radio ist er auch als Produzent, DJ und Redakteur bekannt. Als jemand, der die österreichische HipHop-Szene seit mehr als zwei Jahrzehnten beobachtet und mitgeprägt hat, freut es uns umso mehr, dass wir ihn als Gast für unsere erste Ausgabe gewinnen konnten. In dieser Einstands-Episode nimmt er uns mit auf eine Zeitreise in die frühen 90er, in die Baby-Phase von HipHop in Österreich. "Broj Jedan" von Schönheitsfe(h)ler gilt als das erste hiesige Rap-Release auf Deutsch. Mit dem Label Duck Squad legten Schönheitsfehler zudem den Grundstein für viele Wegbereiter jeglicher Rap-Spielart. Ohne sie wäre HipHop in Österreich wohl nicht derselbe.