Was liest du gerade?

Wer ist nun besser: Kehlmann oder Kafka? Und was macht ein wirklich gutes Buch mit seinen Lesern und Leserinnen? Zweimal im Monat streiten und schwärmen wir über Bücher. Wir suchen aus der Fülle der Neuerscheinungen die interessantesten Bücher aus – mit Vorliebe solche, die uns selbst auf neue Gedanken gebracht haben. Es geht um neu erschienene Romane und Sachbücher und literarische Klassiker, die überraschende Schlaglichter auf die Gegenwart werfen. Im Wechsel sprechen aus der ZEIT-Redaktion Adam Soboczynski und Iris Radisch über Belletristik sowie Maja Beckers und Alexander Cammann über Sachbücher. Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT: www.zeit.de/podcast-abo

Dein Körper, deine Klasse

Sie ist wieder da, nach elf Jahren und acht Millionen verkauften Büchern: Giulia Enders hat nach ihrem Weltbestseller Darm mit Charme ihr zweites Buch geschrieben. Hat Organisch wie ihr Erstling das Zeug zum Megaerfolg? Darüber diskutieren Maja Beckers und Alexander Cammann in der neuen Sachbuch-Folge von "Was liest du gerade?" Enders will den Leserinnen und Lesern Wissen über den menschlichen Körper vermitteln, den wir immer noch zu wenig kennen. Was daran ist die typische Enders-Mischung, was macht die 35-jährige Medizinerin diesmal anders? Seit einigen Jahren diskutieren wir wieder stärker über soziale Ungleichheit, Herkunft und ungerecht verteilte Lebenschancen. Da kommt der Philosoph Hanno Sauer mit seinem Buch Klasse. Die Entstehung von Oben und unten gerade richtig: Warum existieren Klassen überhaupt und wie erkennt man sie? Soll man sie abschaffen oder lieber nicht – und was ist an ihnen eigentlich so schlimm? Die Rubrik "Der erste Satz" dreht sich diesmal um ein Gefühl, das wir alle kennen: Nostalgie. Die britische Historikerin Agnes Arnold-Forster erkundet seine Geschichte im Laufe der Jahrhunderte als private und gesellschaftliche Emotion – mal als Warnung, mal als Verteidigung. Die Klassikerin ist diesmal Margaret Fuller: Die 1850 im Alter von nur 40 Jahren verstorbene amerikanische Essayistin, glänzende Literaturkritikerin und Reporterin gehört zu den bahnbrechenden Figuren des frühen Feminismus, vor allem mit ihrem Buch Frauen im 19. Jahrhundert. Jetzt kann man sie in dem Band Die Freiheit ist weiblich mit ihren besten Texten endlich auf Deutsch wiederentdecken. Das Team von "Was liest du gerade?" erreichen Sie unter buecher@zeit.de.  Literaturangaben: - Agnes Arnold-Forster: "Nostalgie. Geschichte eines gefährlichen Gefühls". Aus dem Englischen von Christiane Burkhardt, 304 Seiten, Reclam, 28 Euro - Hanno Sauer: "Klasse. Die Entstehung von Oben und Unten". 368 Seiten, Piper, 26 Euro - Giulia Enders: "Organisch". Illustriert von Jill Enders, 338 Seiten, Ullstein, 24,99 Euro - Margaret Fuller: "Die Freiheit ist weiblich. Schriften zur Romantik und Revolution". Herausgegeben und aus dem Amerikanischen übersetzt von Lisa Kunze, 368 Seiten, Wallstein, 34 Euro     [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

09-06
44:02

Wie viele Krankheiten hätten Sie denn gern?

Wir sprechen in dieser Ausgabe von „Was liest Du gerade?“ über den neuen Roman von Daniela Dröscher. Nach dem großen Erfolg ihres 2022 erschienenen Romans Lügen über meine Mutter hat sie nun den Roman Junge Frau mit Katze veröffentlicht. Die Literaturwissenschaftlerin Ela bereitet sich darin auf ihre Promotionsprüfung vor und ihr Körper spielt völlig verrückt. Sie leidet mit einem Mal an rätselhaften Symptomen und rätselhaften Diagnosen. Ärzte vermuten eine Katzenhaarallergie, ein Herzflimmern, eine Textilfarbenunverträglichkeit, eine Schilddrüsenunterfunktion und einiges mehr. Oder sind ihre Krankheiten psychosomatisch? In jedem Fall geht es ihr erst besser, als sie eine folgenreiche Entscheidung in ihrem Leben trifft. In Raphaela Edelbauers Roman Die echtere Wirklichkeit planen fünf „philosophische Terroristen“ einen Anschlag auf die Wiener Universität. Aus ihrer Sicht ist die Wissenschaft dafür verantwortlich, dass wir keinen Sinn mehr für die Wahrheit haben. Postmoderne Theorien hätten dafür gesorgt, dass wir Fake News konsumieren, dass wir desorientiert vor uns hin leben, und dass Trump und Orbán Wahlen gewinnen können. Die zumeist jungen Terroristen sind nur halb gut organisiert – aber sie schreiten dennoch zur Tat. Die echtere Wirklichkeit der 35-jährigen Schriftstellerin ist ein wilder Roman über die Verschwörungstheorien unserer Zeit und über die Sehnsucht, sie mit Gewalt zu bekämpfen. In unserem Klassiker beschäftigen wir uns mit einem Werk von Leo Perutz (1882-1957) – dem großen Unbekannten der österreichischen Literatur. Wer seinen Roman Der schwedische Reiter noch nicht gelesen hat, sollte dies dringend nachholen. Perutz entführt uns in das frühe 18. Jahrhundert, das von Gewalt und von Gespenstern geprägt ist. Hier tauschen zwei Männer ihre Identität: Ein Dieb wird zum Aristokraten, und ein Aristokrat zum Dieb. Und erst, indem sie nicht mehr das sind, was sie waren, finden sie in ihrem Leben einen Sinn – und die große Liebe. Und unser "Zitat des Monats" stammt aus dem Roman Besessenheit der französischen Nobelpreisträgerin Annie Ernaux. Das Team von "Was liest du gerade?" erreichen Sie unter buecher@zeit.de. Literaturangaben: - Daniela Dröscher: Junge Frau mit Katze. Roman. Kiepenheuer & Witsch. 320 S., 24 Euro. - Raphaela Edelbauer: Die echtere Wirklichkeit. Roman. Klett-Cotta. 448 S., 28 Euro. - Leo Perutz: Der schwedische Reiter. Roman. Dtv. 256 S., 13 Euro. - Annie Ernaux: Die Besessenheit. Suhrkamp Verlag. Aus dem Französischen übersetzt von Sonja Finck. 66 Seiten, 20 Euro [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

08-23
45:43

Heute mal Klatsch und Tratsch

Im 21. Jahrhundert ist es wieder zum Schicksal von Millionen Menschen weltweit geworden: Flucht, Emigration, Exil. In der neuen Sachbuchfolge von "Was liest du gerade?" sprechen Maja Beckers und Alexander Cammann in der Rubrik "Der erste Satz" über ein Zitat von Ursula Krechel. Die Schriftstellerin erhält in diesem Jahr die wichtigste deutsche Literaturauszeichnung, den Büchnerpreis – und sie hat gerade einen Essay über ihr Lebensthema veröffentlicht: "Vom Herzasthma des Exils". Klatsch und Tratsch fasziniert alle: oft geliebt, manchmal erlitten. Die amerikanische Journalistin Kelsey McKinney hat darüber mit "Normal Gossip" lange einen erfolgreichen Podcast betrieben – jetzt schreibt sie ein Buch zu diesem Thema: "Gossip" will erklären, warum wir überhaupt tratschen, weshalb sie selbst es seit ihrer Jugend so gerne tut und was es für die gesellschaftlichen Machtverhältnisse bedeutet, Gerüchte zu verbreiten. Wie kommt man einigermaßen durch diese finsteren Zeiten? Möglichst cool bleiben, findet Helmut Lethen. "Stoische Gangarten" nennt der berühmte Literaturwissenschaftler sein neues Buch. Er ist mittlerweile 86 Jahre alt und erzählt, wie er nach einer Gehirnblutung noch einmal über sein Leben und seine Thesen nachdenkt – und gleich wieder dicke Romane liest. Der Klassiker wurde diesmal von Hans Pleschinski übersetzt und herausgegeben: Aus den Erinnerungen ihrer Kammerfrau Henriette Campan erfahren wir präzise anschaulich, wie Marie Antoinette, die 1793 hingerichtete französische Königin, am Hof von Versailles lebte – ein farbiges Sittengemälde aus der Zeit der Französischen Revolution. Das Team von "Was liest du gerade?" erreichen Sie unter buecher@zeit.de. Literaturangaben: - Ursula Krechel: "Vom Herzasthma des Exils". 176 Seiten, Klett-Cotta, 18 Euro - Kelsey McKinney: "Gossip". Übersetzt von Katharina Herzberger. 336 Seiten, dtv, 18 Euro - Helmut Lethen: "Stoische Gangarten. Versuche der Lebensführung". 224 Seiten, Rowohlt Berlin, 24 Euro - "Das kurze und verschwenderische Glück der Königin Marie Antoinette. Die Aufzeichnungen ihrer Kammerfrau Henriette Campan", hrsg. und übersetzt von Hans Pleschinski. 345 Seiten, C.H. Beck, 26 Euro [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

08-09
59:10

So feministisch war die Steinzeit

Sprachkritik steht am Anfang der neuen Sachbuchfolge von "Was liest du gerade?": Maja Beckers und Alexander Cammann diskutieren in der Rubrik "Der erste Satz" über den Essay "Irgendwie total spannend" von Wolfgang Kemp, der scharfsinnig die Floskeln unserer Gegenwart aufspießt – und jawohl, besonders Podcasts hat er im Visier. Zum ersten Mal hat gerade ein Comic den Deutschen Sachbuchpreis gewonnen: Die längst legendäre feministische Zeichnerin Ulli Lust erzählt in "Die Frau als Mensch" die wahre weibliche Frühgeschichte der Menschheit, gegen alle patriarchalen Legenden – eine aufregende visuelle Entdeckungsreise, wie immer bei dieser Künstlerin mit autobiografischen Anteilen. Der indische Schriftsteller Amitav Ghosh hat ein Buch über die finstere Macht des Opiums geschrieben: "Rauch und Asche" handelt von der globalen Wirtschaftsgeschichte dieser Droge und davon, wie vor allem Großbritannien und die USA im 19. Jahrhundert an ihr verdienten, während sie Asien das große Elend brachte. Leid und Reichtum, bis heute nachwirkend. Der Klassiker reist diesmal mit Magellan um die Welt: Antonio Pigafetta war von 1519 bis 1522 bei dessen erster Weltumseglung dabei. Sein Reisebericht erzählt von den Qualen der Seeleute und von deren Abenteuern und Entdeckungen – sowie vom oft tödlichen Aufeinanderprallen der Kulturen.   Das Team von "Was liest du gerade?" erreichen Sie unter buecher@zeit.de. Literaturangaben: - Wolfgang Kemp: "Irgendwie so total spannend. Unser schöner neuer Sprachgebrauch". 144 Seiten, zuKlampen! Verlag, 18 Euro - Ulli Lust: "Die Frau als Mensch. Am Anfang der Geschichte". 256 Seiten, Reprodukt, 29 Euro - Amitav Ghosh: "Rauch und Asche. Die geheime Geschichte des Opiums". 432 Seiten, Matthes & Seitz, 28 Euro - Antonio Pigafetta: "An Bord mit Magellan. Bericht über die erste Reise rund um die Welt 1519–1522". Übersetzt von Christian Jostmann, 221 Seiten, C. H. Beck, 22 Euro [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

07-26
56:34

Trost in finsteren Zeiten

Wir sprechen in dieser Ausgabe von "Was liest Du gerade?" über zwei literarische Entdeckungen, die uns wunderbar durch den Sommer bringen: über Stig Dagermans poetisches Buch "Trost" und Ré Soupaults Reisebericht "Kaffee mit Croissant". Stig Dagerman (1923–1954) gilt heute als einer der wichtigsten schwedischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Mit seinen eindringlichen, international gefeierten Romanen "Die Schlange" (1945) und "Die Insel der Verdammten" (1946) hatte er mit Anfang zwanzig den Schrecken des Krieges eingefangen. Trotz dieses frühen Erfolgs litt Dagerman fortwährend unter schweren Depressionen und Schreibkrisen. Mit nur 31 Jahren setzte er seinem Leben durch Suizid ein Ende. Umso erstaunlicher ist sein jetzt ins Deutsche übersetzter, funkelnder, lebensfroher Essay "Trost", in dem er erkundet, was uns am Leben hält – gerade dann, wenn man nicht an Gott glaubt und metaphysisch obdachlos ist. Die in Deutschland geborene und aufgewachsene Ré Soupault (1901–1996) war ein Multitalent: Sie war Bauhaus-Künstlerin, Fotografin, Journalistin, Zeichnerin, Modemacherin – und wirkte seit Ende der Zwanzigerjahre in Paris in avantgardistischen Kreisen. Wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg unternahm sie mit einem Vélosolex, einem motorbetriebenen Fahrrad, alleine eine Reise durch Südfrankreich und führte dabei auf losen Blättern ein Tagebuch. Es ist nun unter dem Titel "Kaffee mit Croissant in Avignon" erschienen. Soupault schreibt über Reisebekanntschaften, erkundet Landschaften, verlassene Schlösser und den Neubeginn des Tourismus. Es ist ein herrliches Buch über ein Europa im Umbruch und im Neubeginn. Wenige Monate später setzt sie ihre Reise fort – und gelangt nach Deutschland, ihr Heimatland, und führt abermals Tagebuch, das unter dem Titel "Überall Verwüstung. Abends Kino" erschienen ist. In unserem Klassiker beschäftigen wir uns mit dem französischen Schriftsteller Philippe Jaccottet. In seinem sehr persönlichen Buch "Bonjour, Monsieur Courbet" erkundet Jaccottet, der am 30. Juni 100 Jahre alt geworden wäre, die Kunst der Moderne. Und unser "Zitat des Monats" stammt aus dem neuen Roman von Katharina Hagena, "Flusslinien".   Das Team von "Was liest du gerade?" erreichen Sie unter buecher@zeit.de.   Literaturangaben: - Stig Dagerman: "Trost". Mit einem Nachwort von Felicitas Hoppe. Aus dem Schwedischen von Paul Berf. S. Fischer Verlag, 64 S. - Ré Soupault: "Kaffee mit Croissant in Avignon: Reisetagebuch". Verlag Das Wunderhorn, 160 S. - Philippe Jaccottet: "Bonjour, Monsieur Courbet: Künstler, Freunde, kunterbunt". Aus dem Französischen übersetzt von Elisabeth Edl und Wolfgang Matz. Wallstein Verlag, 197 S. - Katharina Hagena: "Flusslinien". Kiepenheuer & Witsch Verlag, 400 S. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

06-28
49:30

Sommer, Sonne, Sachbücher

Alle Jahre wieder die Frage: Was ist das richtige Buch für den Strand? Das gilt auch für "Was liest Du gerade?". Maja Beckers und Alexander Cammann präsentieren diesmal in der Sachbuchfolge vier Sommerbücher, über die man wunderbar debattieren kann.  In der Rubrik "Der erste Satz" geht es diesmal um Glamour: Ute Cohen erklärt, wer oder was alles glamourös sein kann und ob wir in verdammt unglamourösen Zeiten leben. Eine neue Sicht auf Thomas Mann bietet Tilmann Lahme in seiner Biografie des Literaturnobelpreisträgers, pünktlich zu dessen 150. Geburtstag. Sie wurde in den vergangenen Wochen bereits gefeiert und intensiv diskutiert: Spiegelt sich in Manns Leben und Werk dessen Homosexualität noch stärker als bisher bekannt wider? Ob Musik oder Film, Madonna oder Taylor Swift: Seit den späten 1990er-Jahren sind Frauen in der Popkultur häufig zu globalen Stars geworden. Für die Journalistin Sophie Gilbert ist dieser Siegeszug aber kein Anlass zur Freude: Denn hinter solch vermeintlichem Empowerment steckt in Wahrheit vor allem Sexismus und eine globale pornografische Kultur. Was ist dran an dieser These? Der Klassiker stammt diesmal aus dem Jahr 2017 und ist ein etwas anderes Reisebuch: Rainer Wieland hat in einem prächtigen Band viele Texte berühmter Deutschland-Touristen aus 2.000 Jahren versammelt: Von Caesar bis Virginia Woolf, von Mary Shelley bis Andy Warhol erzählen diese Reisenden davon, wie sie ein ihnen fremdes Land erlebt haben – oft klug beobachtet, oft saukomisch. Mit diesen Lektüren werden Sie den Sommer jedenfalls gut überstehen!   Das Team von "Was liest du gerade?" erreichen Sie unter buecher@zeit.de.   Literaturangaben: Ute Cohen: Glamour. Über das Wagnis, sich kunstvoll zu inszenieren. 184 Seiten, zu Klampen, 22 Euro Tilmann Lahme: Thomas Mann. Ein Leben. 592 Seiten, dtv, 28 Euro Sophie Gilbert: Girl vs. Girl. Wie Popkultur Frauen gegeneinander aufbringt. A. d. Englischen übersetzt von Britta Fietzke, 336 Seiten, Piper, 17,99 Euro Rainer Wieland: Das Buch der Deutschland-Reisen. Von den alten Römern bis zu den Weltenbummlern unserer Zeit. 512 Seiten, Propyläen, antiquarisch erhältlich [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

06-14
01:06:52

Berliner und anderes Liebeslieben

Eine sehr junge literaturinteressierte Frau, die am Gardasee lebt, verliebt sich auf der Frankfurter Buchmesse in einen sehr viel älteren, fabelhaft reichen und gebildeten Grandseigneur, der zufällig auch noch einer der bedeutendsten italienischen Verleger ist. Soweit alles ganz normal, doch folgt daraus eine 30 Jahre dauernde Liaison zwischen der deutschen Autorin Anna Katharina Fröhlich und dem Verleger des Adelphi Verlages Roberto Calasso, deren Bedingungen von Anfang an unverrückbar waren. Der inzwischen verstorbene Roberto Calasso blieb zeit seines Lebens gut italienisch verheiratet, obwohl seine Mätresse ihm im Lauf der Jahre einen Sohn und eine Tochter schenkte. Wir besprechen in unserem Buchpodcast dieses turbulente und mit viel Sinn für Stil und Humor geschriebene Erinnerungsbuch an eine aufregende Liebe. Außerdem geht es um eine sehr interessante Ausgrabung. Im Nachlass des Historikers Sebastian Haffner hat sich ein bezaubernder kleiner Paris-Roman aus den frühen 1930er-Jahren gefunden. Darin lebt man mit einer jungen deutschen Bohème noch einmal ein paar sorglose Tage und Nächte im alten Paris der Zwischenkriegszeit, obwohl man spürt, dass die Uhr tickt und man bereits auf einem Pulverfass tanzt.  Unser Klassiker ist in dieser Podcast-Folge der Berliner Großstadtroman Fabian von Erich Kästner, der Kästners Unbehagen am wilden Berliner Liebesleben der späten 1920er-Jahre wunderbar aufs Korn nimmt.  Unser Zitat des Monats kommt aus dem neuesten Berlin-Roman von Nell Zink Sister Europe, in dem die Autorin sich über den Berliner Literaturbetrieb lustig macht.  Das Team von "Was liest du gerade?" erreichen Sie unter buecher@zeit.de. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

05-31
55:42

Wohnst du noch, oder liest du schon?

Der erste Satz stammt diesmal von der Autorin und Filmregisseurin Doris Dörrie, die ein Buch über das Wohnen und ihr Leben geschrieben hat. Maja Beckers und Alexander Cammann stellen es in der neuen Sachbuchfolge von Was liest du gerade? vor. Doris Dörrie erzählt davon, wie sich die Einstellung zum Wohnen seit ihrer Kindheit verändert und was unsere Wohnträume über uns aussagen. Doris Dörrie feiert am 26. Mai ihren 70. Geburtstag – wir gratulieren! Ein erschütterndes, bisher fast unbekanntes Kapitel aus der Geschichte des Nationalsozialismus hat die polnische Autorin Karolina Sulej in ihrem sensationellen Buch „Persönliche Dinge“ erstmals aufgearbeitet: welche Rolle Kleidung und Mode in den KZ spielte, wie sie der Entmenschlichung der Häftlinge diente und ihnen andererseits manchmal bei der Bewahrung ihrer Individualität half. David A. Graham, Reporter bei „The Atlantic“, rekonstruiert in seiner spannenden Recherche die Ideen und Pläne hinter der Trump-Regierung: Minutiös wurde in den vergangenen Jahren im Think Tank „The Heritage Foundation“ all das vorbereitet, womit der Präsident jetzt Amerika komplett umbauen will. Neugierig haben nicht nur Katholiken in aller Welt in den vergangenen Wochen nach Rom gestarrt. Erst starb Papst Franziskus, dann gab es das geheimnisvolle Konklave, bei dem überraschend der erste Amerikaner auf dem Heiligen Stuhl landete: Leo XIV. Was es mit dem Amt des Papstes seit 2000 Jahren auf sich hat, erklärt ein 1996 erschienener, jetzt wieder aktueller Klassiker, Horst Fuhrmanns Geschichte der Päpste. Das Team von "Was liest du gerade?" erreichen Sie unter buecher@zeit.de.   Literaturangaben: Doris Dörrie: Wohnen. 128 Seiten, Hanser Berlin, 20 Euro Karolina Sulej: Persönliche Dinge. Was Kleidung aus NS-Lagern uns heute erzählen kann. Aus dem Polnischen von Bernhard Hartmann, 432 Seiten, Chr. Links, 26 Euro David A. Graham: Der Masterplan der Trump-Regierung. Aus dem Englischen von Stephanie Singh, 192 Seiten, S. Fischer, 18 Euro (erscheint am 28. Mai) Horst Fuhrmann: Die Päpste. 330 Seiten, C.H. Beck, 19,95 Euro   [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

05-17
01:02:30

Ein weiblicher Houellebecq

In dieser Folge von "Was liest du gerade?" geht es um zwei der wichtigsten Gegenwartsautorinnen unserer Zeit: die Französin Annie Ernaux und die Amerikanerin Rachel Kushner, die in der kommenden Woche mit ihrem neuen Roman durch Deutschland tourt. Beide haben Neuland in der Literatur betreten. Annie Ernaux führt in ihrem neuen Buch "Ich komme nicht aus der Dunkelheit raus" auf schonungslose Weise Protokoll über den Verfall und das Sterben ihrer Mutter, die an Alzheimer erkrankt war.  Und Rachel Kushner lässt in ihrem Roman "See der Schöpfung" eine abgebrühte amerikanische Undercoveragentin davon erzählen, wie sie in Südfrankreich eine Gemeinschaft von radikalen Öko-Aussteigern und Zivilisationskritikern infiltriert und zu Straftaten anstiftet. Einen lustigen Gastauftritt hat der Schriftsteller Michel Houellebecq, dessen Ton Rachel Kushner erfrischend zu parodieren versteht.  Unser monatlicher Klassiker ist der Roman "Der Meister und Margarita" von Michail Bulgakow. Wer die kongeniale Verfilmung des Romans von Michael Lockshin gesehen hat, die gerade in deutschen Kinos läuft, sollte auch das fantastische Feuerwerk der russischen Literatur nicht verpassen, das von der Kollision eines genialen Künstlers mit der sowjetischen Staatsmacht erzählt.  Unser Zitat des Monats stammt aus der aktuellen Neuübersetzung von Scott Fitzgeralds legendärem Roman "Der große Gatsby" von Bernhard Robben. Das Team von "Was liest du gerade?" erreichen Sie unter buecher@zeit.de. Literaturangaben: Annie Ernaux: Ich komme nicht aus der Dunkelheit raus. Aus dem Französischen von Sonja Finck, 106 Seiten, Suhrkamp, 22 Euro Michail Bulgakow: Meister und Margarita. Aus dem Russischen von Alexander Nitzberg, 608 Seiten, dtv, 15 Euro Rachel Kushner: See der Schöpfung.  Aus dem Englischen von Bettina Abarbanell, 480 Seiten, Rowohlt, 26 Euro Scott Fitzgerald: Der große Gatsby. Aus dem Englischen von Bernhard Robben, 352 Seiten, Penguin, 30 Euro [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

05-03
50:05

Wir und die Außerirdischen

Ostern ist Hasenzeit: Passend dazu hat die britische Außenpolitikexpertin Chloe Dalton ein zauberhaftes Buch über ein spezielles Tier geschrieben, über das Maja Beckers und Alexander Cammann in der neuen Sachbuchfolge von "Was liest du gerade?" sprechen. "Hase und ich" erzählt von ihrer Begegnung mit einem verlassenen Hasenjungen, das sie auf dem Land zu sich nach Hause nimmt und aufzieht, obwohl sie erst einmal gar keine Ahnung davon hat. Der Hase verändert ihr Leben komplett, ebenso ihre Sicht auf die Natur. Momentan wird die Welt von Donald Trump gerade komplett umgekrempelt. Was das für Deutschland heißt, analysiert Herfried Münkler in seinem Buch "Macht im Umbruch": Wenn Europa jetzt stärker werden muss, so muss Deutschland als Wirtschaftsmacht auch stärker führen wollen. Die Rubrik "Der erste Satz" dreht sich um ein Mode-Buch: Der Philosoph Emanuele Coccia und der Ex-Gucci-Designer Alessandro Michele erklären, was hinter Mode heute in unserer Gesellschaft geistig und künstlerisch steckt. Über den Mars und Außerirdische wird ja gerade wieder viel spekuliert. Daher stellen wir einen Klassiker von 1957 vor: Der französische Denker Roland Barthes, hat schon damals in seinen legendären Mythen des Alltags" einen Essay über "Marsmenschen" geschrieben – der verblüffend aktuell ist.   Das Team von "Was liest du gerade?" erreichen Sie unter buecher@zeit.de   Literaturangaben:   Emanuele Coccia/Alessandro Michele: "Das Leben der Formen. Eine Philosophie der Wiederverzauberung." Aus dem Italienischen von Thomas Stauder, 256 Seiten, Hanser, 28 Euro Chloe Dalton: "Hase und ich. Die Geschichte einer außergewöhnlichen Begegnung." Übersetzt von Claudia Amor, 299 Seiten, Klett-Cotta, 22 Euro Herfried Münkler: "Macht im Umbruch. Deutschlands Rolle in Europa und die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts." 431 Seiten, Rowohlt Berlin, 30 Euro Roland Barthes: Marsmenschen, in: "Mythen des Alltags." Aus dem Französischen von Horst Brühmann, 325 Seiten, Suhrkamp, 12 Euro [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

04-19
53:46

Schneller Sex

Wir sprechen über den vielleicht schönsten Liebesroman des Frühjahrs. Roland Schimmelpfennigs "Sie wartet, aber sie weiß nicht, auf wen" orientiert sich an Arthur Schnitzlers Drama "Reigen". Schimmelpfennig erzählt in kurzen Episoden von den aktuellen Abgründen unserer Sehnsüchte, unseres Begehrens, des schnellen und traurigen Liebesakts. Es treten auf: Soldaten, Angestellte, Reinigungskräfte. In ein prachtvolles und doch düsteres Fantasiereich entführt uns Christian Kracht in seinem viel diskutierten neuen Roman "Air" – die Figuren werden aus ihrem Alltag auf einen anderen Planeten, in einen Traum oder ins Jenseits katapultiert. Geht es hier um das Ende der Welt? Wenn ja, dürfte unser Klassiker Vorbild für diese Vision gewesen sein: Lord Byrons berühmtes Gedicht "Finsternis". Unser Zitat des Monats kommt von der Gewinnerin des Preises der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik, Kristine Bilkau. Ihr Roman "Halbinsel" handelt vom Klimawandel und der Beziehung einer Mutter zu ihrer Tochter. Das Team von "Was liest du gerade?" erreichen Sie unter bücher@zeit.de. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

04-05
58:40

Endlich wird es Frühling!

In Trumps Amerika herrschen jetzt die Tech-Milliardäre: Grund genug für Maja Beckers und Alexander Cammann, in der neuen Sachbuchfolge von „Was liest du gerade?“ über einen Satz von Douglas Rushkoff zu diskutieren. Der Medientheoretiker aus New York kritisiert in seinem Buch „Survival of the Richest“ die antidemokratische Gedankenwelt dieser Superreichen. Herta Lueger war eine legendäre Münchner Nachtclub-Betreiberin und Domina. Jetzt erzählt die 78-Jährige in „Bardame gesucht – Zimmer vorhanden“ zusammen mit ihrer Tochter Patricia ihr Leben zwischen Emanzipation, Kriminalisierung, Drogen, Mord und Halbwelt, von guten und üblen Freiern, mit Mädchen, die anschaffen, zwischen Glamour und Abgründen. Wie überzeugend ist dieses etwas andere bundesdeutsche Sittengemälde? Eine kleine Vorsilbe beherrscht unsere gesellschaftlichen Debatten: „post“. Ob Postdemokratie oder Postmoderne, postfaktisch oder postfeministisch – immer wieder taucht sie auf. Der Philosoph Dieter Thomä hat jetzt ein erhellendes Buch über diese vier Buchstaben geschrieben, das uns von ihrer Allgegenwart endlich befreien will. Passend zur Jahreszeit führt uns der Klassiker diesmal in die Natur: Die Amerikanerin Susan Fenimore Cooper hat im 19. Jahrhundert ein hinreißendes Tagebuch über das Leben auf dem Land im Wechsel der Jahreszeiten geschrieben, über Pflanzen und Tiere, Klima und Landschaften. Dieser Klassiker des Nature Writing macht Lust auf Frühling! Die Literaturangaben zur Folge finden Sie hier. Das Team von "Was liest du gerade?" erreichen Sie unter buecher@zeit.de [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

03-22
42:57

Die sogenannte Wirklichkeit

Was geschieht, wenn lang Verdrängtes wieder an die Oberfläche kommt? In dem beeindruckenden Roman "Wiederholung" der Norwegerin Vigdis Hjorth wird die "sogenannte Wirklichkeit" zerbrechlich, als ein unterdrücktes Familiengeheimnis wieder zutage kommt. Außerdem sprechen Iris Radisch und Adam Soboczynski über eine sensationelle Neuentdeckung aus Amerika: Zach Williams Storys "Es werden schöne Tage kommen", übersetzt von Clemens Setz und Bettina Arbarbanell, passt perfekt zur aktuellen Lage. Auf nichts ist mehr Verlass, alles wird in jeder Sekunde neu verhandelt. Das Unheimliche lauert hinter jeder Tür. Unser Klassiker sind dieses Mal drei Briefe von Sigmund Freud und Rainer Maria Rilke, die in der Zeitschrift "Sinn und Form" veröffentlicht wurden. Sie lesen sich wie ein abgebrochenes Therapiegespräch zwischen einem großen Dichter und seinem Arzt mitten im Ersten Weltkrieg. Unser Zitat des Monats kommt aus dem Roman "Striker" von Helene Hegemann. Die Literaturangaben zur Folge finden Sie hier. Das Team von "Was liest du gerade?" erreichen Sie unter buecher@zeit.de. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

03-08
48:50

Extrem rechts, extrem erfolgreich

Leider atemberaubende Zeiten: Kurz vor der Bundestagswahl schauen Maja Beckers und Alexander Cammann in der Sachbuchfolge von "Was liest du gerade?" nach rechts außen. Volker Weiß seziert in seinem Buch "Das Deutsche Demokratische Reich" minutiös die Ideologie der AfD und der neuen Rechten. Der Historiker beschreibt, wie dort Begriffe umgedeutet werden und man nicht trotz, sondern wegen Widersprüchlichkeiten erfolgreich ist. Dramatisch aktuell ist der Klassiker aus dem Jahr 1930: Thomas Manns "Deutsche Ansprache", die er kurz nach der Reichstagswahl hielt, bei der die NSDAP sehr stark hinzugewann. Der Schriftsteller hielt daraufhin ein vehementes Plädoyer für die Demokratie, gegen die Extreme. Hören wir ihm heute besser zu als damals? Außerdem: Lange war er der reichste Mann der Welt, jetzt hat er mit seinen Memoiren begonnen, drei Bände sollen es werden: Microsoft-Gründer Bill Gates erzählt in "Source Code" die Geschichte seiner Kindheit und Jugend im Amerika der 1960er-Jahre und davon, wie ein hochbegabter Junge in den 1970ern zum Pionier des Computerzeitalters wurde. Nur eine weitere Klischeevariante vom heute ausgeträumten American Dream – oder steckt doch mehr in dieser Story eines Multimilliardärs? Der erste Satz stammt diesmal von Elke Heidenreich, die mit ihrem Buch "Altern" seit Monaten ganz oben auf der Bestsellerliste rangiert, mit über 700.000 verkauften Exemplaren – sagenhaft! Die Literaturangaben zur Folge finden Sie hier. Das Team von "Was liest du gerade?" erreichen Sie unter buecher@zeit.de.   [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

02-22
42:01

Die Sprache der Liebe

Wann war das noch mal, als man über Sex sprach wie Ingenieure über den Bau einer Brücke? In der neuen Folge unseres Buch-Podcasts „Was liest du gerade?“ diskutieren Iris Radisch und Adam Soboczynski über das neue Buch von Michael Köhlmeier, „Die Verdorbenen“. Darin geht es um die Liebe in den wüsten Siebzigerjahren, als man sich von allen Liebeskonventionen befreien wollte und nicht wusste, wie das geht. Die langweilige, „warmbackene“ Liebe der Eltern war kein Vorbild mehr. Man wollte lieber gefährlich, radikal und unbedingt sein. Die Anleitung zum Lieben kam aus Filmen und Büchern. Auf die Frage, was es ist, das man im Leben auf alle Fälle wenigstens einmal tun möchte, hatte man dann manchmal nur die schlimmste aller möglichen Antworten. Außerdem geht es um den gefeierten neuen Roman „Verzauberte Vorbestimmung“ von Jonas Lüscher. Nach seiner schweren Covid-Erkrankung, die der Autor nur mithilfe hoch technisierter Apparatemedizin überlebte, hat er ein wildes Buch über das Verhältnis von Mensch und Maschine geschrieben. Es geht auf den Spuren des Schriftstellers Peter Weiss nach Südfrankreich und Böhmen, aber auch nach Ägypten und in eine von Cyborgs bevölkerte Zukunft. Eindrückliche Todesbilder und düstere Träume von einer menschenleeren, durchtechnisierten Maschinenwelt begleiten diese Reise. Am Ende ist es auch hier die Liebe, die alles retten darf. Unser Zitat der Woche kommt aus dem Roman „Monique bricht aus“ von Édouard Louis (aus dem Französischen von Sonja Finck), in dem der französische Autor von der Befreiung seiner Mutter aus einer gewaltvollen Liebesbeziehung zu einem alkoholabhängigen Pariser Hausmeister berichtet. Unser Klassiker ist passend zu dem Roman von Jonas Lüscher: Peter Weiss' Novelle „Der Schatten des Körpers des Kutschers“. Der 1960 zum ersten Mal erschienene Miniroman ist in seinem überwältigenden, hyperpräzisen Beschreibungsrausch womöglich ein Vorbild für den Stil von Jonas Lüscher. Aber auch sonst ist er ein mitreißendes kleines Werk deutscher Nachkriegsliteratur, dessen mächtige Innovationskraft bis heute anhält. Das Team von "Was liest du gerade?" erreichen Sie unter buecher@zeit.de.   Literaturangaben: Michael Köhlmeier: „Die Verdorbenen“, Hanser Verlag, 160 S., 23 Euro  Jonas Lüscher: „Verzauberte Vorbestimmung“, Carl Hanser Verlag, 352 S., 26 Euro Édouard Louis: „Monique bricht aus“, S. Fischer Verlag, 160 S., 22 Euro Peter Weiss: „Der Schatten des Körpers des Kutschers“, Suhrkamp Verlag, 100 S., 15 Euro [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

02-08
56:37

Hilft jetzt nur noch Alkohol?

Dry January: So beginnt für viele Menschen das neue Jahr. Also beginnen wir 2025 mit Alkohol oder, genauer gesagt, ohne ihn. In der ersten Sachbuchfolge von "Was liest du gerade?" in diesem Jahr ist Maja Beckers wieder als Host dabei und wir diskutieren über das neue Buch des Bestsellerautors Bas Kast: "Warum ich keinen Alkohol mehr trinke". Er will uns erklären, wie gefährlich ein Leben selbst mit nur geringen Mengen Wein oder Bier ist und warum wir daher lieber komplett abstinent leben sollten. Kann er damit überzeugen? Außerdem stellen wir das Buch von Caroline Darian vor: Unter dem Titel "Und ich werde dich nie wieder Papa nennen" schreibt die Tochter von Gisèle Pelicot über die entsetzliche Geschichte ihres Vaters, dessen Verbrechen jüngst im Prozess von Avignon dank des Opfers, dank ihrer Mutter geahndet werden konnten. Den ersten Satz liefert diesmal Robert Habeck mit seinem Buch "Den Bach rauf", in dem der Kanzlerkandidat der Grünen seine grundsätzliche politische Sicht der krisenhaften Lage den Wählern vermitteln will. Und die furchtbaren Bilder vom brennenden Los Angeles vor Augen erinnern wir an einen Klassiker, der wie kein anderer diese Stadt mit ihren krassen Widersprüchen erforscht hat: Der kalifornische Stadtsoziologe Mike Davis hat in "City of Quartz" bereits 1990 Glanz und vor allem Elend dieses sehr speziellen amerikanischen Traums kritisiert und immer wieder vor Gewalt und Katastrophen gewarnt. Das Team von "Was liest du gerade?" erreichen Sie unter buecher@zeit.de. Literaturangaben: Robert Habeck: "Den Bach rauf. Eine Kursbestimmung", Kiepenheuer & Witsch, 141 S., 18 Euro Bas Kast: "Warum ich keinen Alkohol mehr trinke. Eine Entscheidungshilfe auf Basis neuester wissenschaftlicher Studien", S. Fischer, 109 S., 20 Euro Caroline Darian: "Und ich werde dich nie wieder Papa nennen", Kiepenheuer & Witsch, 224 Seiten, 22 Euro Mike Davis: "City of Quartz. Ausgrabungen der Zukunft in Los Angeles", Assoziation A, 422 Seiten, 24 Euro [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

01-25
51:15

Große Wohnungen, kleine Gefühle

In der neuen Folge unseres Buch-Podcasts "Was liest du gerade?" sprechen Iris Radisch und Adam Soboczynski über aktuelle Neuerscheinungen des neuen Jahres. Julia Schoch hat ihre autofiktionale Trilogie "Biographie einer Frau" abgeschlossen, in der sie dem Wandel der Liebe in verschiedenen Lebensabschnitten nachgeht. Trifft es zu, dass wir im Lauf unseres Lebens immer größere Wohnungen, aber immer kleinere Gefühle haben? Heute geht es um den letzten Band "Wild nach einem wilden Traum", in dem die Autorin von einer lange zurückliegenden "love affair" mit einem katalanischen Schriftsteller erzählt. Die Liebe, bekennt sie, steht in ihrem Leben immer für etwas Früheres, Älteres, das verloren gegangen ist. Ist sie am Ende vielleicht vor allem Einbildung, also Literatur? In dem großen Roman "Sehr geehrte Frau Ministerin" von Ursula Krechel ist die Liebe von Einsamkeit und hellsichtiger Desillusion abgelöst worden. Hier werden vier Frauenleben erzählt und kunstvoll miteinander verlinkt: das Leben einer älteren Fachverkäuferin für Reformhausartikel mit ihrem erwachsenen Sohn, das einer Lateinlehrerin mit ihrem Faible für Agrippina, der Mutter des römischen Imperators Nero, und das einer Justizministerin, die beinahe das Schicksal von Agrippina erleidet. Ursula Krechel erzählt von rätselhaften Mutter-Sohn-Beziehungen, von Alter, Krankheit und Gewalt gegen Frauen. "Die Frau", heißt es lakonisch, "ist lästig in der Geschichte, sie muss verschwinden. Am besten, sie räumt sich selber aus dem Weg, sodass kein Schatten von ihr auf die Geschichte fällt und die Männergeschichte unaufhaltsam ihren Lauf nimmt." Unser Klassiker ist die kleine Rede "Lübeck als geistige Lebensform" aus dem Jahr 1926, in der Thomas Mann, der vor 150 Jahren geboren wurde, sich zu seinen Wurzeln bekannt hat. Lübeck hat dem Jubilar beim Schreiben stets als Kompass gedient. Vom Lübecker Bürger ist er zum Weltbürger geworden, der mit norddeutscher Nüchternheit und Humor zu einem europäischen Humanismus fand.  Unser Zitat des Monats stammt dieses Mal aus dem neuen Roman Wackelkontakt von Wolf Haas. Das Team von "Was liest du gerade?" erreichen Sie unter buecher@zeit.de.   Literaturangaben: Julia Schoch: Wild nach einem wilden Traum, dtv, 176 Seiten, 23 Euro Ursula Krechel: Sehr geehrte Frau Ministerin, Klett-Cotta, 368 Seiten, 26 Euro Thomas Mann: Lübeck als geistige Lebensform, erschienen in Essays III, 1926 bis 1933 als Teil der Gesamtausgabe im S. Fischer Verlag Wolf Haas: Wackelkontakt, Hanser, 240 Seiten, 25 Euro [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

01-11
45:00

Droht uns ein neues 1933?

Die letzte Sachbuchfolge von "Was liest Du gerade?" 2024 wird diesmal wieder mit einem Gasthost präsentiert: Nora Bossong ist am Mikro dabei, die in diesem Jahr ihren Roman "Reichskanzlerplatz" veröffentlichte und auch schon Sachbücher geschrieben hat. Nebenbei klären wir die Frage, welche Lektüre sie als Schriftstellerin auf die einsame Insel mitnehmen würde – ziemlich wilde Lektüre, so viel sei schon verraten. Den ersten Satz liefert diesmal Tobias Haberl mit seinem Buch "Unter Heiden": Der Journalist erzählt in persönlichen Erlebnissen und Reflexionen von seiner Glaubenssuche und vom Unverständnis, auf das er heute trifft, wenn er sich als Katholik outet. Steht heute wieder der Faschismus vor der Tür? Diese Frage wird momentan oft und heftig diskutiert, weil die Demokratie kriselt und die AfD immer stärker wird. Zur Klärung taucht Jens Bisky in seinem Buch "Die Entscheidung" in die Endphase der Weimarer Republik ein und erzählt minutiös von deren Untergang – aber was kann man überhaupt aus dieser Geschichte für heute lernen? Auf nach Paris! Eine faszinierende Zeitreise dorthin unternimmt László Földényi in seinem Buch "Der lange Schatten der Guillotine": Er flaniert durch die Metropole im 19. Jahrhundert, schaut auf alte Artikel, Bilder und Fotografien, um zu erklären, wie sich an diesem Ort seit der Französischen Revolution unser modernes, nervöses Bewusstsein entwickelte. Auch die Klassikerin stammt diesmal aus Ungarn: Die 2019 verstorbene Ágnes Heller war eine der wichtigsten philosophischen Stimmen ihrer Zeit. In ihrem Buch "Von der Utopie zur Dystopie" dreht sich alles um die Ängste und die Hoffnungen, mit denen die Menschen seit der Antike auf die Zukunft schauen – und warum die Furcht heute bessere Romane produziert. Das Team von Was liest du gerade? erreichen Sie unter buecher@zeit.de.   Literaturangaben: Tobias Haberl: Unter Heiden, btb, 288 Seiten, 22 Euro Jens Bisky: Die Entscheidung. Deutschland 1929 bis 1933, Rowohlt Berlin, 640 Seiten, 34 Euro László Földényi: Der lange Schatten der Guillotine. Lebensbilder aus dem Paris des neunzehnten Jahrhunderts, Matthes & Seitz, 302 Seiten, 28 Euro Ágnes Heller: Von der Utopie zur Dystopie. Was können wir uns wünschen? Edition Konturen, 95 Seiten, 19,80 Euro [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

12-28
52:48

Vom Alltag in der Schwerelosigkeit

In der neuen Folge unseres Buchpodcasts "Was liest du gerade?" sprechen Iris Radisch und Adam Soboczynski über Samantha Harveys himmlischen Roman "Umlaufbahnen". Die diesjährige Gewinnerin des wichtigsten britischen Literaturpreises, des Man Booker Prize, erzählt von einer Weltraumstation, auf der sechs Astronauten und Kosmonauten um die Erde fliegen. Wie sieht ihr Alltag im All aus? Von welchen Hoffnungen, welchen Sehnsüchten zehren diese Frauen und Männer in der Schwerelosigkeit? Wir lernen: Dieser kleine Planet namens Erde ist nicht nur verdammt verletzlich, er ist ungeheuer schön.  In Lucy Frickes Bestsellerroman "Das Fest" wird Jakob 50 Jahre alt und steckt in der schlimmsten Midlife-Crisis: keine Beziehung, kein Kind, kein Haus. Und der Regisseur ist nicht einmal beruflich sonderlich erfolgreich. Sein Geburtstag wird trotzdem zu einer Feier des Lebens.  Unser Klassiker ist diesmal Simone de Beauvoirs "Die Mandarins von Paris". Sie entführt uns in die Intellektuellenszene Frankreichs am Ende des Zweiten Weltkriegs. Welche Hoffnungen haben die jungen Literaten und Künstlerinnen? Was denken sie über Amerika? Taugt die Sowjetunion als Vorbild? Und: Wie wird geliebt?  Unser Zitat des Monats stammt dieses Mal von den Schriftstellern Martin Suter und Benjamin von Stuckrad-Barre. In ihrem neuen Gesprächsband "Kein Grund, gleich so rumzuschreien" unterhalten sie sich über Hotels, Küchen und schlechten Service, aber auch über existenzielle Fragen des Lebens.    [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

12-14
45:17

Kennen wir Angela Merkel wirklich?

Diese Woche sind Angela Merkels lang erwartete Memoiren unter dem Titel Freiheit erschienen. 700 Seiten, übersetzt in mehr als 30 Sprachen, nach zwei Tagen waren sie allein in Deutschland 80.000-mal verkauft. Und in Washington präsentiert die Ex-Kanzlerin ihr Buch mit Barack Obama. Grund genug für ein brandaktuelles Sachbuch-Spezial von Was liest du gerade?, ganz anders als sonst: Alles dreht sich diesmal um Merkels Buch, und zu Gast am Mikro ist Heinz Bude, der Soziologe und Generationen-Experte. Merkels Memoiren standen sofort im Zentrum der Debatten, momentan wird heftig darüber diskutiert, was ihre politischen Fehler und Irrtümer waren und wie Merkel darüber heute schreibt. In diesem Podcast versuchen wir stattdessen einen anderen, analytischen Blick: Was steckt hinter dem Merkel-Hype und dem Merkel-Bashing? Was will die Ex-Kanzlerin mit ihrem Buch? Wie typisch oder untypisch ist sie für ihre Generation, wie wichtig ist ihre DDR-Herkunft? Versteht man sie nach der Lektüre besser, die erste Kanzlerin, eine Frau aus Ostdeutschland, die dann 16 Jahre lang regierte und Weltpolitik managte? Wir wollen ergründen, wie sie das geschafft hat und was das über die Deutschen sagt – und wie Angela Merkel ihre Geschichte heute für uns erzählt. Das Team von Was liest du gerade? erreichen Sie unter buecher@zeit.de.  [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

11-30
01:08:12

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