Was liest du gerade?

Wer ist nun besser: Kehlmann oder Kafka? Und was macht ein wirklich gutes Buch mit seinen Lesern und Leserinnen? Zweimal im Monat streiten und schwärmen wir über Bücher. Wir suchen aus der Fülle der Neuerscheinungen die interessantesten Bücher aus – mit Vorliebe solche, die uns selbst auf neue Gedanken gebracht haben. Es geht um neu erschienene Romane und Sachbücher und literarische Klassiker, die überraschende Schlaglichter auf die Gegenwart werfen. Im Wechsel sprechen aus den ZEIT-Redaktionen Adam Soboczynski und Iris Radisch über Belletristik sowie Maja Beckers und Alexander Cammann über Sachbücher. Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT: www.zeit.de/podcast-abo

Zauberberg an der Ostsee

In der neuen Folge unseres Buch-Podcast „Was liest du gerade?“ sprechen Iris Radisch und Adam Soboczynski über die fantastische Aktualität eines der bedeutendsten Romane der deutschen Literatur: „Der Zauberberg“ von Thomas Mann erschien vor genau 100 Jahren und lässt uns in die Debatten einer großen europäischen Umbruchszeit eintauchen, aus denen wir viel für unsere Gegenwart lernen können.  Im neuen Roman „Man kann auch in die Höhe fallen“ von Joachim Meyerhoff geht es auch um eine Krise: in diesem Fall um die Lebens- und Schreibkrise des berühmten deutschen Schauspielers und Autors, aus der er während eines langen Kuraufenthalts bei seiner vor Lebensenergie nur so sprühenden 86-jährigen Mutter an der Ostsee wieder herausfindet – indem er ungemein unterhaltsam von ihr erzählt.  Auch in dem autobiographischen Roman „Vilhelms Zimmer“ von Tove Ditlevsen geht es um die Lebenskrise einer berühmten Autorin, die nicht weiterleben kann, nachdem sie von ihrem vierten Ehemann, dem Chefredakteur einer Kopenhagener Zeitung, verlassen wurde. Anrührend und mit dem mitreißenden Humor der Verzweifelten erzählt die spät wiederentdeckte dänische Schriftstellerin von ihrer gescheiterten Ehe und ihren vergeblichen Versuchen, das Leben durch eine skurrile Heiratsannonce noch einmal neu zu starten. Unser Zitat des Monats stammt dieses Mal aus dem neuen Buch „Das Schattengetuschel“ von Botho Strauß, der am 2. Dezember 80 Jahre alt wird. Sie erreichen das Team von "Was liest du gerade?" unter buecher@zeit.de.   Literaturangaben: Thomas Mann: Der Zauberberg, Fischer Taschenbuch Verlag, 1120 Seiten, 22 Euro  Joachim Meyerhoff: Man kann auch in die Höhe fallen, Kiepenheuer und Witsch Verlag, 368 Seiten, 26 Euro Tove Ditlevsen: Vilhelms Zimmer, Aufbau Verlag, 206 Seiten, 22 Euro [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

11-16
56:50

Was genau ist mit Thomas Gottschalk los?

Die Sachbuch-Folge von "Was liest Du gerade?" diesmal etwas anders als sonst: Thea Dorn ist am Mikro als Gast-Host dabei, die Essayistin, Schriftstellerin und Moderatorin des "Literarischen Quartetts" im ZDF.  Den "Ersten Satz" liefert Svenja Flaßpöhler in ihrem Essay "Streiten": Warum ist Streit so wichtig, privat und gesellschaftlich – und was unterscheidet ihn von der Diskussion, der Debatte, dem Miteinanderreden?  Heftigen Streit ausgelöst hat aktuell die Entertainerlegende Thomas Gottschalk mit seinem Buch "Ungefiltert": Er zieht darin mächtig vom Leder gegen den Zeitgeist, gegen Influencer, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und gegen alles, was ihm sonst momentan nicht passt. Erleben wir das persönliche Drama eines 74-Jährigen oder lohnt sich die Diskussion über einige von Gottschalks Thesen? Die Journalistin und Historikerin Anne Applebaum hat neulich in Frankfurt den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels bekommen. Jetzt schreibt sie in ihrem Buch "Die Achse der Autokraten", wie gefährlich die neuen Allianzen zwischen China, Russland, Iran und diversen anderen diktatorisch regierten Ländern für die Demokratien weltweit sind.  Wenige Tage vor den Schicksalswahlen in Amerika schauen wir auf eine Klassikerin, die uns dieses faszinierende Land mit seinen politischen Dramen erklärt: Hannah Arendts Buch "Über die Revolution" von 1963. Sie erklärt darin, wie der Amerikanischen Revolution im 18. Jahrhundert die "Gründung der Freiheit" gelang. Wäre Hannah Arendt heute auch noch so optimistisch? Sie erreichen das Team von "Was liest Du gerade?"  unter buecher@zeit.de. Literaturangaben: Svenja Flaßpöhler: Streiten, Hanser Berlin, 128 Seiten, 20 Euro Thomas Gottschalk: Ungefiltert. Bekenntnisse von einem, der den Mund nicht halten kann, Penguin, 320 Seiten, 24 Euro Anne Applebaum: Die Achse der Autokraten. Korruption, Kontrolle, Propaganda: Wie Diktatoren sich gegenseitig an der Macht halten, aus dem Englischen von Jürgen Neubauer, Penguin, 208 Seiten, 26 Euro Hannah Arendt: Über die Revolution, Piper, 544 Seiten, 16 Euro [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

11-03
01:26:34

Die Berlin-Paris-Connection (live von Buchmesse)

In der neuen Folge unseres Buchpodcasts "Was liest du gerade?" sprechen Iris Radisch und Adam Soboczynski über Zurückgebliebene und Aussortierte der Zeitläufe in Berlin und in Paris. Im neuen Roman "Unser Ole" von Katja Lange-Müller geht es um zwei alte Frauen – eine aus dem Westen, eine aus dem Osten –, die zusammen in einem heruntergekommenen Dorfhaus im Speckgürtel Berlins in einer Zweck-WG leben. Doch plötzlich liegt eine der beiden tot auf dem Treppenabsatz, und der seelisch kranke Enkel ist auch verschwunden. Fast ein Krimi, aber auch ein Seelendrama, das ungeschminkt und heiter vom Überleben der Kriegskindergeneration in Deutschland erzählt. Auch im Roman "Memory Lane" des französischen Literaturnobelpreisträgers Patrick Modiano geht es um Übriggebliebene und Lebenskünstler. In diesem Fall um ein Pariser Freundesgrüppchen, das sich nach dem Zweiten Weltkrieg im verblichenen Glanz früherer Tage sonnt, bis diese Scheinexistenz zusammenkracht und die Freunde sich in alle Winde verstreuen. Unser Klassiker verbreitet Mut: Bertolt Brechts "Unwürdige Greisin" zeigt uns, wie man im Alter noch einmal ganz neu anfangen kann. Und unser Zitat des Monats stammt dieses Mal von der frisch gekürten Literaturnobelpreisträgerin Han Kang, die sich auf beeindruckende Weise den dunklen Seiten der koreanischen Geschichte zuwendet. Sie erreichen das Team von "Was liest du gerade?" unter buecher@zeit.de. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

10-22
34:22

Wieder unterwegs mit Hape Kerkeling

Er ist wieder mal ganz oben auf der Bestsellerliste, bei uns liefert er den Ersten Satz: Diesmal hat Hape Kerkeling mit Gebt mir etwas Zeit ein Buch über sich und seine Vorfahren geschrieben – mit auch politisch überraschenden Ergebnissen. Man kann aus seiner Recherche lernen, wie vielfältig Deutschland in Sachen Herkunft seit Jahrhunderten ist. Erfindet sich da ein Entertainer etwa neu? Die prominente Aktivistin und Bestsellerautorin Naomi Klein begibt sich in ihrem Buch Doppelgänger auf die Spur einer merkwürdigen Geschichte, die sehr viel mit ihr persönlich zu tun hat: Immer wieder wird sie im Internet mit der bekannten Feministin Naomi Wolf verwechselt, die sich von einer linken Ikone in eine rechte Verschwörungstheoretikerin verwandelt hat. Was sagt diese Verwandlung über das Amerika von heute, kurz vor den Präsidentschaftswahlen? Wie konnte so etwas überhaupt in dieser Gesellschaft passieren? Und wie selbstkritisch müssen Linke wie Naomi Klein mit ihren eigenen Illusionen umgehen, wenn es um die Verteidigung von Demokratie und Öffentlichkeit geht? Verlust – das ist vielleicht das zentrale Gefühl unserer Gegenwart. Jeder kennt es, und ausgerechnet jetzt wirkt es als Krisenverstärker in den westlichen Gesellschaften. Der Soziologe Andreas Reckwitz erklärt in seinem bahnbrechenden Buch Verlust erstmals, weshalb diese Krisen von heute mit Verlust zusammenhängen und warum Fortschritt nicht mehr so wichtig ist. Wie können wir als Gesellschaft lernen, mit Verlusten umzugehen, um die Zukunft zu meistern? Merke: Keine Angst mehr vor Verlust! Als Klassiker empfehlen unsere Hosts diesmal Walden von Henry David Thoreau: 1845 zog sich der amerikanische Autor in eine Blockhütte zurück, wo er zwei Jahre in der Einsamkeit des Waldes lebte. Über diese existenzielle Erfahrung schrieb er ein berühmtes Buch, das die Natur, Freiraum und menschliches Dasein, Amerikas Geist und die Grenzen der Zivilisation verknüpfte. Hilft uns diese Lektüre heute wieder? Sie erreichen das Team von Was liest du gerade?  unter buecher@zeit.de. Literaturangaben: Hape Kerkeling: Gebt mir etwas Zeit. Meine Chronik der Ereignisse, Piper, 368 Seiten, 24 Euro Naomi Klein: Doppelgänger. Eine Analyse unserer gestörten Gegenwart. Übersetzt von Peter Robert und Rita Seuß, S. Fischer, 496 S., 29 Euro Andreas Reckwitz: Verlust. Ein Grundproblem der Moderne, Suhrkamp, 463 Seiten, 32 Euro Henry David Thoreau: Walden oder Leben in den Wäldern. Diverse Übersetzungen und Ausgaben auf Deutsch [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

10-05
45:41

Kampf und Glamour

In der neuen Folge unseres Buchpodcasts Was liest du gerade? lassen Iris Radisch und Adam Soboczynski sich von der deutsch-indischen Autorin Mithu Sanyal auf eine Zeitreise ins London um 1906 mitnehmen. In ihrem neuen Roman Antchristie begegnen wir den Helden der indischen Befreiungsbewegung und erleben die Debatten mit Mahatma Gandhi. Sollen sich die Inder vom Joch des britischen Kolonialismus mit oder ohne Gewalt befreien? Und was ist anders, wenn man die Weltgeschichte konsequent aus indischer Perspektive betrachtet? Eine wichtige Frage ist auch: Schafft es Mithu Sanyal, ihren schon aus Identitti bekannten Sinn für scharfen Witz und Humor in die wortreichen Auseinandersetzungen über den britischen Kolonialismus hineinzuschmuggeln?  David Wagners Roman Verkin fußt auf einer wahren Begebenheit: Er handelt von der Lebensgeschichte einer türkischen Armenierin und dem Schicksal ihrer Familie, die dem Völkermord 1915/16 ausgesetzt war. Verkins Vater gelingt es, als Unternehmer in der türkischen Gesellschaft aufzusteigen, auch mit fragwürdigen Mitteln. Die Tochter, heute Ende siebzig, führt ein illustres Jetset-Leben, das sie immer wieder in die höchsten Kreise und die Popkultur führt. Wagner besucht seine Protagonistin immer wieder in Istanbul. Und ist auch mit einer dunklen Seite Verkins konfrontiert: Wie passt es, dass sie sich für Erdoğans AKP engagiert? Unser Klassiker ist diesmal eine sensationelle Neuentdeckung: Völlig überraschend sind fünf neue und bedeutende Briefe von Heinrich von Kleist (1777–1811) aufgefunden worden. Wir können ihn erstmals als unmittelbaren Beobachter einer Schlacht erleben – und als einen Agenten in Aktion mit einer politischen Mission. Kleist gehörte einem Kreis von Napoleon-Gegnern an, die sich konspirativ einem Befreiungsprojekt verschrieben haben: Die Deutschen sollten sich vereinen und Napoleon in einem nationalen Volksaufstand niederringen. Als das Vorhaben scheitert, ist Kleist am Boden zerstört. Die Briefe zeigen, wie sich der große Dichter des Zerbrochenen Krugs und der Marquise von O… auch politisch ins Abseits manövrierte.        Unser Zitat des Monats kommt aus Parade, dem neuen Buch der kanadisch-britischen Autorin Rachel Cusk, in dem es um die nur schwer zu erreichende Vereinbarkeit von Mutterschaft und weiblichem Künstlertum geht. Sie erreichen das Team von Was liest du gerade? unter buecher@zeit.de. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

09-21
51:45

Geld beruhigt auch nicht immer

Der Sommer geht zu Ende, es beginnt der Herbst mit vielen neuen Sachbüchern, die Diskussionen auslösen werden. In Amerika hat das Samuel Moyn schon geschafft: Mit seinem Buch Der Liberalismus gegen sich selbst greift der Ideenhistoriker berühmte Klassiker des liberalen Denkens nach 1945 an, von Hannah Arendt, Isaiah Berlin bis hin zu Karl Popper und Judith Shklar. Alle seien sie mitschuldig am Aufstieg Trumps und der heutigen Schwäche der westlichen Demokratie – denn der Liberalismus dieser Denker sei einseitig gewesen. Hat Moyn recht mit seiner Attacke? Die Welt der Superreichen ist vor den Blicken der Normalverdiener meistens gut geschützt. Der Journalistin Julia Friedrichs gelingt jetzt ein Blick an Bord der Luxusjachten und hinter die Mauern und Hecken um all die großen Villen: Ihre Recherche schaut auf Statistiken ebenso wie auf ganz normalen superreichen Lebensalltag, auf das gute oder schlechte Gewissen, das auf immensen Reichtum folgt. Die Privilegien kommen ebenso vor wie die Sinnkrisen dieser Elite, während die Autorin nach Antworten sucht, wie eine Gesellschaft, die gerecht sein will, obszöne Ungleichheit in den Griff bekommen kann. Der "Erste Satz" stammt diesmal aus dem Buch von Barbara Bleisch, Mitte des Lebens: Darin geht es um die schon so oft beklagte Midlife-Crisis – aber diesmal ganz anders als sonst. Denn die Philosophin Bleisch erklärt auf originelle Art, weshalb diese "besten Jahre" eigentlich ziemlich lässig sein können und auch noch überraschend viele neue Chancen bieten. Als Klassikerin empfehlen unsere Hosts diesmal Hannah Arendt mit zwei neu entdeckten Texten, die in dem Band Über Palästina erschienen sind. Sie zeigen die weltberühmte Denkerin von einer wenig bekannten Seite: als politisch hellwache Zeitgenossin, die sich schon in den 1940er- und 1950er-Jahren Gedanken über Lösungen im Nahostkonflikt machte. Und diese Gedanken sind leider immer noch hochaktuell. Sie erreichen das Team von Was liest du gerade? unter buecher@zeit.de. Literaturangaben: Barbara Bleisch: Mitte des Lebens. Eine Philosophie der besten Jahre, Hanser, 272 Seiten, 25 Euro Samuel Moyn: Der Liberalismus gegen sich selbst. Intellektuelle im Kalten Krieg und die Entstehung der Gegenwart, übersetzt von Christine Pries, Suhrkamp, 303 Seiten, 30 Euro Julia Friedrichs: Crazy Rich. Die geheime Welt der Superreichen, Berlin Verlag, 384 Seiten, 24 Euro Hannah Arendt: Über Palästina, übersetzt von Mieke Hiegemann, Piper, 272 Seiten, 22 Euro [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

09-07
46:50

Sex mit Künstlicher Intelligenz

Wir sprechen über Alexander Schimmelbuschs neuen Roman „Karma“, der einen Blick in die Zukunft wagt. Wie sieht Deutschland im Jahr 2033 aus? Was wird die Künstliche Intelligenz mit uns machen? Und vor allem: Wie steht es in wenigen Jahren um die Liebe und den Sex? Auch Martina Hefters neuer Roman „Hey guten Morgen, wie geht es dir?“ handelt von der Liebe im digitalen Zeitalter. Die Heldin des Romans treibt in ihrer Leipziger Wohnung nachts ein aufregendes Spiel mit Love-Scammern. Also mit Männern, die einsamen Frauen auf Instagram Liebe versprechen, um ihnen am Ende ihr Geld abzuknöpfen. Doch hier hält die Erzählerin souverän alle Fäden in der Hand, während ihr schwer kranker Partner im Nebenzimmer an seinem Roman arbeitet. Unser Klassiker ist Robert Musils erster Roman „Die  Verwirrungen des Zöglings Törless“ aus dem Jahr 1906. Er  bietet nicht nur erstklassigen Lesegenuss, sondern auch reichlich Stoff, um über den spektakulären Untergang der Welt des 19. Jahrhunderts, sowie über die Entdeckung sexueller und seelischer Abgründe zu diskutieren. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

08-24
41:48

Vier Bücher, um die US-Wahlen zu verstehen

Selten war ein Wahlkampf derart turbulent – vom Attentat auf Donald Trump bis zu Joe Bidens Verzicht und der Einwechslung von Kamala Harris als Kandidatin der Demokraten. Wohin treibt Amerika? Es gibt viele Bücher, die versuchen, ein Land im Aufruhr zu erklären. Für ein "Was liest du gerade?"-Spezial sprechen Maja Beckers und Alexander Cammann über vier Sachbücher, die sich wirklich lohnen. Da ist das neue Buch von Daniel Ziblatt und Steven Levitsky, Politikwissenschaftler in Harvard und Autoren des Weltbestsellers Wie Demokratien sterben. Sie glauben, die amerikanische Demokratie stehe am Abgrund, weil Mehrheiten sich nicht mehr durchsetzen können. In ihrem neuen Buch Die Tyrannei der Minderheit erklären sie, warum das amerikanische Wahlsystem geradezu darauf ausgelegt ist, dass eine reaktionäre Minderheit sich durchsetzt und warum deshalb diese reiche Demokratie besonders anfällig ist für den Autoritarismus. Jemand, der davon profitiert, ist J. D. Vance, Trumps Kandidat für die Vizepräsidentschaft. In der Rubrik Der erste Satz diskutieren unsere Hosts über ein Zitat aus seinem gefeierten Buch Hillbilly-Elegie von 2016. Was meint Vance damit, wenn er den weißen Armen im Rust Belt eine geradezu spirituelle Kultur des Scheiterns attestiert? Wachsende Zeltstädte, Sucht und Obdachlosigkeit – die oft extreme Armut in den USA ist ein zentrales Thema vieler Wahlkampfdebatten. Matthew Desmond ist Soziologe in Princeton und Pulitzer-Preisträger. In seinem Buch Armut. Eine amerikanische Katastrophe versucht er zu verstehen, warum Armut in den USA ein derart gravierendes und dauerhaftes Problem ist. Und er kommt zu einigen überraschenden Schlüssen, die mit den üblichen Erklärungen von rechts (Migration) und links (Neoliberalismus) nichts zu tun haben. Und warum spielen individuelle Rechte, von Schwangerschaftsabbrüchen bis Black Lives Matter, in den amerikanischen Diskussionen immer so eine große Rolle? Aufschlussreich ist da ein Blick in vier Essays von Judith Shklar, die unter dem Titel Der Liberalismus der Rechte zum Klassiker geworden sind. Die 1992 verstorbene und seit einigen Jahren wiederentdeckte Theoretikerin findet, dass genau dieser Fokus auf persönliche Rechte typisch ist für den besonderen amerikanischen Liberalismus. Sie erreichen das Team von Was liest du gerade? unter buecher@zeit.de. Literaturangaben: Steven Levitsky, Daniel Ziblatt: "Die Tyrannei der Minderheit. Warum die amerikanische Demokratie am Abgrund steht und was wir daraus lernen können", übersetzt von Klaus-Dieter Schmidt, DVA, 352 Seiten, 26 Euro  Matthew Desmond: "Armut. Eine amerikanische Katastrophe", übersetzt von Jürgen Neubauer, Rowohlt, 304 Seiten, 20 Euro  JD Vance: "Hillbilly-Elegie", übersetzt von Gregor Hens, Ullstein, 304 Seiten, 18 Euro Judith Shklar: "Der Liberalismus der Rechte", übersetzt von Dirk Höfer, Hannes Bajohr (Hg.), Matthes & Seitz, 203 Seiten, 16 Euro [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

08-10
57:24

Gin am rauschenden Meer und Esel auf der Hausweide

In unserer August-Folge von Was liest du gerade? geht es um Sommerbücher, die der Seele guttun. Wir blicken mit Anna Katharina Fröhlichs Sommernovelle Die Yacht aufs rauschende Meer. Die in Italien lebende Autorin entführt uns nach Sizilien in eine Welt des edlen Müßiggangs. Geld spielt keine Rolle, alle tragen weiße Leinenkleider, trinken Gin, ergehen sich in gebildeter Kulturkritik und glühenden Leidenschaften. Natürlich endet alles in einem dramatischen Finale, in dem diese herrlich sorglose Parallelwelt grandios in sich zusammenfällt. Aber bis dahin schwelgen wir in geschmackvoller süditalienischer Oberklassenherrlichkeit und einer verschwenderischen Wortpracht. Ganz anders, aber auch sommerleicht geht es im Tagebuch der Dichterin Sarah Kirsch zu. In Berlin dreht sich im historischen Sommer 1990 alles um die Wiedervereinigung. Die Dichterin sitzt währenddessen in ihrem Landhaus in Schleswig-Holstein und trinkt erst einmal "Koffie", füttert die Katzen und bringt den Esel auf die Hausweide. Die Politik ist Sarah Kirsch lästig, die Akteure in Berlin kommen ihr wichtigtuerisch und eitel vor. Sie bevorzugt ein mönchisches Leben in der Natur und hinterlässt uns ein hinreißendes Plädoyer für ein beschauliches Sommeridyll auf dem Land. Sie erreichen das Team von Was liest du gerade? unter: buecher@zeit.de. Literaturangaben: Anna Katharina Fröhlich: "Die Yacht; Eine Sommernovelle", Friedenauer Presse, Berlin 2024, 164 S., 20,– Euro Sarah Kirsch: "Der Sommer fängt doch so an! Tagebuch 1990", Steidl Verlag, Göttingen 2023, 221 S., 24,– Euro [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

07-29
16:52

Was ist nur mit den Ossis los?

Es ist ein Dauerbrenner in den öffentlichen Debatten: die schwierige Situation in Ostdeutschland. Daher schauen Maja Beckers (West) und Alexander Cammann (Ost) diesmal in der Sachbuchausgabe von Was liest Du gerade? auf interessante Bücher von Ostdeutschen über den Osten. Der Soziologe Steffen Mau plädiert für Realismus: In seinem Bestseller Ungleich vereint erklärt er, weshalb der Osten auch in Zukunft sich vom Westen unterscheiden wird und wie eine kluge Politik darauf reagieren sollte. Die Tagesthemen-Moderatorin Jessy Wellmer, wie Mau in der DDR geboren, erzählt in Die neue Entfremdung aus ihrer Kindheit in Mecklenburg, von Freunden und Familie und deren Träumen und Schwierigkeiten nach der Wiedervereinigung und von der gesellschaftlichen Gefahr durch Klischees und bequeme Mythen. Der erste Satz stammt diesmal aus einem besonderen Buch: Annett Gröschner, Peggy Mädler und Wenke Seemann haben sich mehrfach getroffen, diskutiert und gestritten und das alles in einen Gesprächsband Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich und gründen den idealen Staat verwandelt. Sie debattieren über Alltag und Aufwachsen in der DDR, Feminismus, Familie und Kapitalismus, Utopien und Alternativen. Als Klassiker empfehlen unsere Hosts diesmal Die Ostdeutschen. Kunde von einem verlorenen Land: Der Soziologe Wolfgang Engler hat sich darin bereits 1999 auf die Suche nach der speziellen Mentalität gemacht, die in der DDR entstanden ist, und mit diesem Buch die Ost-West-Debatten stark geprägt. Sind seine Thesen heute noch aktuell? Ob Heimatkunde oder Entdeckungstrip: Der Osten bleibt also aufregend! Sie erreichen das Team von Was liest du gerade? unter buecher@zeit.de. Literaturangaben: Steffen Mau: Ungleich vereint. Warum der Osten anders bleibt, Suhrkamp, 168 Seiten, 18,– € Jessy Wellmer: Die neue Entfremdung. Warum Ost- und Westdeutschland auseinanderdriften und was wir dagegen tun können, Kiepenheuer & Witsch, 256 Seiten, 24,– € Annett Gröschner, Peggy Mädler, Wenke Seemann: Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich und gründen den idealen Staat, Hanser, 320 Seiten, 22,– € Wolfgang Engler: Die Ostdeutschen. Kunde von einem verlorenen Land, Aufbau, 352 Seiten, 12,– € [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

07-13
58:31

Eine Liebe aus Klagenfurt und eine in Ost-Berlin

An diesem Wochenende wird der legendäre Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt verliehen. Seit Tagen streitet die Jury vor Publikum und Fernsehkameras über literarische Texte vor den Augen der Schriftstellerinnen und Schriftstellern. In dieser Folge von Was liest du gerade? sprechen Iris Radisch und Adam Soboczynski daher über ein neues Buch aus dem Nachlass von Ingeborg Bachmann mit dem Namen Senza Casa. Von der österreichischen Schriftstellerin (1926–1973), zu deren Ehren der Preis in ihrer Geburtsstadt verliehen wird, können im Juli bislang unbekannte autobiografische Skizzen und Notizen aus Neapel, Ischia und Klagenfurt entdeckt werden. Wir erfahren von einer unerfüllten Liebe, vom Leid des Schreibens – aber immer ist sie voller Lebenshunger, der ansteckend ist. Jenny Erpenbeck wurde vor Kurzem mit ihrem Roman Kairos den International Booker Prize verliehen. Wir sprechen über dieses große Werk, das uns in die letzten Jahre der DDR entführt: Es spielt im weinseligen und amourösen Intellektuellenmilieu Ost-Berlins. Wie wird in diesem Roman der Westen gesehen? Wie die Stasi? Und warum ist die Liebesgeschichte der jungen Protagonistin zu einem alten Schriftstellerfreund so böse, toxisch und sadistisch? Im Roman von Jenny Erpenbeck taucht auch der Schriftsteller Heiner Müller auf. Unser Klassiker ist diesmal eine Erzählung von Müller aus dem Jahr 1956: Das Eiserne Kreuz. Der "Erste Satz" kommt diesmal aus dem ungewöhnlichen und lustigen Krimi Die Frau mit den vier Armen von Jakob Nolte. Sie erreichen das Team von Was liest du gerade? unter: buecher@zeit.de. Literaturangaben: Ingeborg Bachmann: Senza Casa, Suhrkamp, 336 Seiten, 42 Euro Jenny Erpenbeck: Kairos, Penguin, 384 Seiten, 24 Euro Jakob Nolte: Die Frau mit den vier Armen, Suhrkamp, 235 Seiten, 20 Euro Heiner Müller: Werke 2. Die Prosa, Suhrkamp, herausgegeben von Frank Hörnigk, 210 Seiten, 30 Euro [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

06-29
41:28

Sommer, Sonne, Sachbücher

Ob am Strand, im Garten oder auf dem Balkon: Die Ferien können mit guter Sachbuchlektüre noch schöner werden. Dafür haben Maja Beckers und Alexander Cammann diesmal vier unterhaltsame und anregende Tipps parat. Der Bestsellerautor Manfred Lütz hat in seinem neuen Buch einen ganz besonderen Ort im Visier: Rom. In Der Sinn des Lebens erzählt er von der Ewigen Stadt und ihren legendären Kunstwerken, den Bauwerken, Bildern und Skulpturen, von der Antike bis heute. Lütz erklärt in Anekdoten und Analysen die nie nachlassende Faszinationskraft der Stadt mit ihrer besonderen Schönheit. Immer wieder hat sie die größten Künstler zu Meisterwerken angestachelt, von Michelangelo, Raffael bis Caravaggio – und sie zieht die Menschen aus aller Welt bis heute magisch an. Besessen von Kunst war auch einer der erstaunlichsten Täter der Kriminalgeschichte: Stéphane Breitwieser stahl in den 1990er-Jahren mit seiner Lebensgefährtin Kunstwerke aus 200 Museen im Wert von einer Milliarde Euro und hortete sie bei sich zu Hause. Michael Finkel hat den spannenden Fall dieses Mannes rekonstruiert. "Der erste Satz" stammt diesmal aus einem zur Reisezeit passenden Buch: Marion Löhndorf erzählt vom Leben im Hotel, über die legendären Häuser von Kalifornien bis Europa sowie ihre berühmten Gäste – und die besondere Aura, die ein Hotel von der Airbnb-Wohnung immer noch unterscheidet. Als Klassikerin empfehlen unsere Hosts diesmal Anne Fadiman und ihr 1998 erschienenes Buch Ex Libris. Aus dem Leben einer Bibliomanin. Höchst unterhaltsam schildert die amerikanische Autorin, was es im Alltag bedeutet, eine leidenschaftliche Buchliebhaberin zu sein – viele süchtige Leserinnen und Leser dürften sich bei ihr wiedererkennen. In diesem Sinne, einen schönen Urlaub! Sie erreichen das Team von Was liest du gerade?  unter buecher@zeit.de. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

06-15
54:37

Hellwach sein ist auch keine Lösung

In dieser Folge von Was liest du gerade? sprechen Iris Radisch und Adam Soboczynski über die Fortsetzung der aktuellen Morgenstern-Serie von Karl Ove Knausgård. Im neuen Band Das dritte Königreich steht noch immer ein unbekannter Stern am Himmel, und es häufen sich magische und unerklärliche Ereignisse. Die Mystery-Handlung des aktuellen Bandes lässt viel Raum für die originellen philosophischen und theologischen Reflexionen, für die der norwegische Starautor bekannt ist. Außerdem sprechen sie über die aktuelle Neuerscheinung von Saša Stanišić Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne. Das neue Buch des erfolgreichen, aus Bosnien stammenden deutschsprachigen Schriftstellers ist ein Erzählungsband, der humorvoll das Fremdsein junger Einwanderer in Deutschland reflektiert, aber auch nachdenklich von der Einsamkeit alter Frauen oder einer seltsamen Fantasiereise nach Helgoland erzählt. Die Tonlage ist stets heiter und pointensatt. Das liest sich munter und frisch. Oder kann es auch schon mal nerven? In der neuen Reihe des Hanser Berlin Verlages, in dem aktuell die existenziellen Themen des Lebens von prominenten Autoren und Autorinnen essayistisch bearbeitet werden, hat Theresia Enzensberger einen interessanten Essay über den Schlaf veröffentlicht. Woran liegt es, dass immer mehr Menschen so schlecht schlafen? Warum hat der Schlaf so einen miesen Ruf? Wäre es nicht besser, wenn man nicht ständig hellwach seien müsste?  Die Schriftstellerin führt anschaulich durch ein vermintes Themenfeld und bekennt: Sie selbst kann auch nicht gut schlafen. Willkommen im Club. Passend zum Schlaf-Essay fragt der Klassiker diesmal nach den unkontrollierten Nachtseiten der Existenz. In Heinrich von Kleists Novelle Die Marquise von O … wird eine junge Witwe während einer Ohnmacht von einem Unbekannten geschwängert und sucht anschließend in schöner Unschuld per Zeitungsannonce nach dem Vater ihres ungeborenen Kindes. Sie erreichen das Team von Was liest du gerade? unter: buecher@zeit.de. Literaturangaben: Karl Ove Knausgård: Das dritte Königreich, aus dem Norwegischen von Paul Berf, Luchterhand Verlag, 656 Seiten, 28 Euro Theresia Enzensberger: Schlafen, Hanser Berlin, Berlin 2024, 112 Seiten, 20 Euro Saša Stanišić: Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne. Erzählungen, Luchterhand, 256 Seiten, 24 Euro Heinrich von Kleist: Die Marquise von O …, Reclam, 88 Seiten, 3,50 Euro [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

06-01
44:59

Goethe, der Judenfeind?

Über dieses heikle Thema sei zu lang geschwiegen worden, sagt der US-amerikanische Germanist und Goetheforscher Daniel Wilson: "Goethe und die Juden". So heißt sein neues Buch, in dem er sich das Verhältnis des Dichters zu Jüdinnen und Juden ganz genau ansieht. Wilson durchkämmt sein Werk, aber schaut sich auch an, wie Goethe privat sprach, wie er sich politisch verhielt oder als Theaterdirektor in Weimar – mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen: zwischen Feindschaft und Faszination. Außerdem diskutieren Maja Beckers und Alexander Cammann diesmal über ein hochaktuelles und ebenso streitbares Buch: "Die vulnerable Gesellschaft" von Frauke Rostalski. Die Juristin beklagt eine neue Verletzlichkeit und die juristischen Folgen. Sind wir wirklich zu weich? Geht das Gesetz zu weit und macht selbst Opfer unfrei? "Der erste Satz" kommt diesmal aus einem Buch, das höchst unterhaltsam Illusionen platzen lässt: In "Mythos Nationalgericht" erklärt der italienische Historiker Alberto Grandi, was wirklich hinter Pizza, Carbonara und italienischem Olivenöl steckt. Und kurz vor der Europawahl empfehlen unsere Hosts diesmal den Klassiker "Der entführte Westen", ein Essay von Milan Kundera aus dem Jahr 1983. Darin beklagt Kundera eine Entführung, wie er es nennt, von Mitteleuropa in den Osten, obwohl Staaten wie Polen, Tschechien oder Ungarn eigentlich tief sitzende westliche Traditionen hätten. Sie erreichen das Team von "Was liest du gerade?" unter buecher@zeit.de. Literaturangaben: W. Daniel Wilson: Goethe und die Juden. Zwischen Feindschaft und Faszination, C.H. Beck, 351 Seiten, 29,90 Euro Frauke Rostalski: Die vulnerable Gesellschaft. Die neue Verletzlichkeit als Herausforderung für die Freiheit, C.H. Beck, 189 Seiten, 16 Euro Alberto Grandi: Mythos Nationalgericht. Die erfundenen Traditionen der italienischen Küche, aus dem Italienischen von Andrea Kunstmann, Harper Collins, 256 Seiten, 22 Euro Milan Kundera: Der entführte Westen. Die Tragödie Mitteleuropas, aus dem Französischen von Uli Aumüller, Kampa, 96 S., 20 Euro [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

05-18
01:06:13

Eine Liebe, die den Schmerz besiegt

In dieser Folge sprechen wir über das aufsehenerregende Buch „Knife“ von Salman Rushdie. Im August 2022 hat der weltberühmte Schriftsteller einen Anschlag nur knapp überlebt und jetzt ein großes Buch über den körperlichen Schmerz und die Liebe zu seiner Frau, seiner Familie und seinen Freunden veröffentlicht. Er versucht zu erklären, weshalb religiöse Fanatiker es auf ihn abgesehen haben und was es bedeutet, im Leben eine zweite Chance zu erhalten.  Wir diskutieren über einen besonders düsteren und hochkarätigen Autor Amerikas, über George Saunders. In seinem Erzählungsband „Tag der Befreiung“ werden Menschen versklavt und programmiert, sie haben nicht den Mut sich gegen eine Diktatur zu erheben, sie schlagen sich gegenseitig halbtot. Freiheit gibt es keine mehr, oder ist das Schreiben vielleicht der letzte Akt von Unabhängigkeit? Und überhaupt: Was ist so faszinierend an diesen Erzählungen, die so bedrückende Botschaften transportieren? Die Dänin Madame Nielsen erzählt in ihrem Buch „Mein Leben unter den Großen“ herrlich unterhaltsam, wie sie zuerst zum Schriftsteller, und dann zur Schriftstellerin wurde. Sie wurde auch deshalb zur großen Autorin, weil sie andere Schriftstellerinnen und Schriftsteller traf, die ihr mal großherzig, mal arrogant entgegentraten. Ein Sittengemälde des Literaturbetriebs. Unser Klassiker ist ein wenig bekanntes Meisterwerk von Anna Seghers, die Erzählung „Der Ausflug der toten Mädchen“: Wie konnten aus harmlosen Schulkameradinnen nur glühende Nationalsozialistinnen werden? Sie erreichen das Team von "Was liest du gerade?" unter: buecher@zeit.de Literaturangaben: Salman Rushdie: Knife, Penguin, 256 Seiten, 25 Euro George Saunders: Tag der Befreiung, Luchterhand, 320 Seiten, 25 Euro Madame Nielsen: Mein Leben unter den Großen, Kiepenheuer & Witsch, 224 Seiten, 24 Euro Anna Seghers: Der Ausflug der toten Mädchen. Erzählungen, Aufbau Taschenbuch, 151 Seiten, 11 Euro [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

05-04
50:04

Schäubles Memoiren und Susan Sontags Frauen

Ein Politikerleben voll shakespearehafter Dramen steht auf Platz eins der "Spiegel"-Bestsellerliste: Wolfgang Schäuble war ein Nachkriegskind, verhandelte 1989 die deutsche Wiedervereinigung, überlebte ein Attentat und war fortan der erste Spitzenpolitiker im Rollstuhl. In dieser Folge von "Was liest du gerade?" sprechen Maja Beckers und Alexander Cammann über Schäubles kurz vor seinem Tod fertiggestellte Autobiografie "Erinnerungen" und über die Frage: Wozu eigentlich Politikermemoiren? Können sie überhaupt richtig gut sein?    Außerdem geht es um Bernd Brunners Buch "Unterwegs ins Morgenland", eine faszinierende Sammlung mit Geschichten von Pilgern, Wissenschaftlern und Abenteurern, die sich seit dem Mittelalter aufmachten ins Heilige Land, ins historische Palästina. Wie stellte man sich in Europa, aber nicht nur dort, das Heilige Land vor und wie war es wirklich? Was ist das für ein Märchenlandgefühl, das die Reisenden hier befiel, und wie wichtig war die Idee des Heiligen Landes für Christen, Juden und Muslime?   Der Klassiker diesmal: Mit "Über Frauen" ist gerade eine verblüffende Essaysammlung von Susan Sontag über diverse Aspekte des Frauseins erschienen. Erstmals erschienen in den 1970er-Jahren, geht es um Schönheit, um weibliches Altern, um die falsche Verehrung für Leni Riefenstahl – in jedem Fall fruchtbar für aktuelle Debatten von Karrierefeminismus bis Schönheits-OPs und Ageism.   "Der erste Satz" stammt diesmal aus dem Buch "Zugemüllt" des Philosophen Oliver Schlaudt. Er ist zu den dreckigsten Orten Deutschlands gereist – vom Chemiewerk bis zum Abwasserkanal – und hat dort das seltsam paradoxe Verhältnis beobachtet, das unsere Gegenwart zur Sauberkeit hat. Sie erreichen das Team von "Was liest du gerade?" unter buecher@zeit.de. Literaturangaben: Oliver Schlaudt: Zugemüllt. Eine müllphilosophische Deutschlandreise, C. H. Beck, 364 Seiten, 22 Euro Wolfgang Schäuble: Erinnerungen. Mein Leben in der Politik, Klett-Cotta, 656 Seiten, 38 Euro Bernd Brunner: Unterwegs ins Morgenland. Was Pilger, Reisende und Abenteurer erwarteten und was sie fanden, Kiepenheuer & Witsch, 320 Seiten, 28 Euro Susan Sontag: Über Frauen. Übersetzt aus dem Englischen von Kathrin Razum, Hanser, 208 Seiten, 23 Euro [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

04-20
54:59

Verborgene Leidenschaft, missbrauchte Chorknaben und ein Sklave, der sich selbst befreit

Dieses Mal geht es um einen tollen neuen Trend: Klassiker der Weltliteratur werden noch einmal neu geschrieben, aber jetzt viel moderner und zeitgemäßer. Wir sprechen über Percival Everetts Remake von Mark Twains Huckleberry Finn. In der neuen Fassung des Romans ist es der Sklave James, der die alte Geschichte von Rassismus und brutaler Unterdrückung aus seiner Sicht erzählt. Bei Everett ist der Sklave kein dummer, pseudokindlich sprechender Schwarzer mehr wie bei Twain, sondern ein gebildeter Schwarzer, der die Weißen schlau an der Nase herumführt, indem er den Dummen nur spielt.  Außerdem tauchen wir in dem Debüt der Österreicherin Julia Jost, Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht, noch einmal ein in das schöne Kärnten in seiner alten Pracht und Scheußlichkeit, samt unverbesserlichen Alt-Nazis, neurechten Populisten, schlagenden Vätern und missbrauchten Messdienern.  Unser Zitat der Woche stammt aus Inga Machels Debütroman Auf den Gleisen, einem berührenden Erinnerungsbuch über einen jungen Mann, der seinen an Depressionen leidenden Vater verloren hat.  Unser Klassiker ist die Neuübersetzung von Julien Greens Roman Treibgut, einem vor über neunzig Jahren zum ersten Mal erschienenen Paris-Roman, der unnachahmlich die Abgründe unerfüllter Liebe auslotet. Sie erreichen das Team von Was liest du gerade? unter: buecher@zeit.de. Literaturangaben: Percival Everetts: James, Hanser, 336 Seiten, 26 Euro Jette Jost: Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht, Suhrkamp,  231 Seiten, 24 Euro Inga Machels: Auf den Gleisen, Rowohlt, 160 Seiten, 22 Euro Julien Green: Treibgut, Hanser, 400 Seiten, 28 Euro [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

04-06
38:55

Der perfekte Faschist

Eine Jüdin heiratet einen Top-Faschisten und Mussolini ist Trauzeuge? Klingt wie ein Roman und ist doch wahr. Die amerikanische Historikerin Victoria de Grazia erzählt in "Der perfekte Faschist" die Geschichte eines italienisch-jüdisch-amerikanischen Glamourpaares in Mailand und Rom der 1920er-Jahre. Wer verstehen will, wie der Faschismus die italienische Gesellschaft bis in die bürgerlichen Kreise erobert hat, wie Italien in den Krisen und Kriegen Anfang des 20. Jahrhunderts tickte, der lese diesen brillanten Pageturner. Der Soziologe Jens Beckert will erklären, warum es mit dem Stopp des Klimawandels nicht so einfach klappt. "Verkaufte Zukunft. Warum der Kampf gegen den Klimawandel zu scheitern droht" ist eine Bestandsaufnahme der heißen gesellschaftlichen Debatten momentan – aber erfahren wir auch etwas Neues darin? In der Rubrik „Der erste Satz“ gackern wir mit einem unterschätzten Tier, es ist ja bald Ostern: Sally Coulthard präsentiert in "Am Anfang war das Huhn" unterhaltsam alles, was wir über diese Vögel, die Eier und alles andere zwischen Kultur, Natur, Mythologie und Biologie heute wissen – das Huhn ist wirklich ein rasend interessantes Tier!  Und unser Klassiker kommt diesmal aus Amerika: Der berühmte Schriftsteller Mark Twain lebte 1891/92 für ein paar Monate in Berlin – und was er da als Reisender Lustiges und Befremdliches erlebt hat, nicht zuletzt auf dem wie heute heftig umkämpften Wohnungsmarkt, das hat er in fünf sehr komischen, hochaktuellen Reisereportagen den Amerikanern damals berichtet. Frohe Ostern, gutes Hören und Lesen! Sie erreichen das Team von "Was liest du gerade?" Unter buecher@zeit.de Literaturangaben: Sally Coulthard: "Am Anfang war das Huhn", übersetzt von Andrea Kunzmann, Harper Collins, 304 S., 24 Euro Jens Beckert: "Verkaufte Zukunft. Warum der Kampf gegen den Klimawandel zu scheitern droht", Suhrkamp, 238 S., 28 Euro Victoria de Gracia: "Der perfekte Faschist", Wagenbach, 512 S., 38 Euro Mark Twain: "Wie man in Berlin eine Wohnung mietet", Bebra Verlag, 80 S., 10 Euro [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

03-23
49:45

Ein letztes Mal Weltliteratur von Gabriel García Márquez

In der neuen Folge von „Was liest du gerade“ sprechen Iris Radisch und Adam Soboczynski über ein echtes Weltereignis: Der große Gabriel García Márquez ist zwar bald zehn Jahre tot, aber er hat einen fertigen Roman nachgelassen: „Wir sehen uns im August“, der jetzt zeitgleich in vielen Sprachen erscheint. Es geht, wie immer beim legendären „Gabo“ um Sex, um Treue, um Träume von einem anderen, wilderen Leben. Immer am 16. August fährt Ana Magdalena Bach auf eine kleine Karibikinsel,  um Gladiolen auf das Grab ihrer Mutter zu legen. Danach vergnügt sie sich im Hotel Jahr um Jahr und Kapitel für Kapitel reichlich deftig  mit allen möglichen Herren. Ansonsten ist sie eine brave Ehefrau. „Garbo“ wollte den Roman nicht mehr veröffentlichen, hielt ihn für schlecht. Seine Söhne sahen das anders. Die Meinungen gehen auseinander: Ist das letzte Buch des Weltstars nun eine peinlich machohafte Altherrenfantasie? Oder ein herrlich melancholisches Porträt der sexuellen Sehnsüchte älterer Frauen? Außerdem geht es um den vermutlich interessantesten Roman dieser Saison: Timon Karl Kaleytas „Heilung“, ein mit allen Wassern der Ironie, der Gegenwartskritik und der literarischen Parodie gewaschener Roman eines jungen Autors, der das Zeug hat zum deutschsprachigen Michel Houellebecq zu werden. Der Klassiker ist diesmal Arthur Schnitzlers „Traumnovelle“, ein erstaunlich schwüler Versuch das Freudsche Unbewusste zum ersten Mal für die Literatur zu entdecken. Sie erreichen das Team von "Was liest du gerade?" unter: buecher@zeit.de Literaturangaben: Gabriel García Márquez: Wir sehen uns im August, übers. von Dagmar Ploetz, Kiepenheuer & Witsch, 144 Seiten, 23 Euro Timon Karl Kaleyta: Heilung, Piper, 208 Seiten, 22 Euro Iris Wolff: Lichtungen, Klett-Cotta, 256 Seiten, 24 Euro Arthur Schnitzler: Traumnovelle, Reclam, 125 Seiten, 3,60 Euro     [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

03-09
50:33

Früher ging's auch ohne Patriarchat

Von wegen Speer und Mammutjagd: Die schwedische Wissenschaftsjournalistin Karin Bojs hat ein Buch über Frauen in der Frühgeschichte geschrieben. Und es ging damals weiblicher zu, als wir heute denken. Mit Netzen gingen Frauen auf die Jagd, und vielleicht betete man sogar zu einer Göttin. Frauen waren auch damals oft die stärkere Hälfte, ebenso wie ihre vergessenen Erforscherinnen – wie das unterhaltsame Buch "Mütter Europas" zeigt. Ein dramatisches Kapitel der deutschen Geschichte präsentiert in seinem spannenden Buch "Marseille 1940" der Journalist Uwe Wittstock: Nachdem die deutsche Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg Frankreich besiegt hatte, mussten zahlreiche Emigranten in Frankreich plötzlich fliehen, darunter etwa Heinrich Mann, Hannah Arendt, Lion Feuchtwanger. Sie versuchten, unter lebensbedrohlichen Umständen nach Amerika zu kommen. Der Autor erzählt von ergreifenden Schicksalen und von der Geheimmission des amerikanischen Journalisten Varian Fry, der für die Flüchtlinge in Marseille Pässe und Auswege organisierte. In der Rubrik "Der erste Satz" geht es diesmal um ein verrücktes, schreckliches Phänomen: die frei zugänglichen Schusswaffen in Amerika – und ihre alltäglichen Opfer. Der Schriftsteller Paul Auster hat über diesen Wahnsinn einen ergreifenden, die Hintergründe erklärenden Essay geschrieben, ergänzt um Fotos zahlreicher Tatorte. Der aktuelle Klassiker hat hingegen Verständnis für eines der ältesten Laster der Welt: Das Buch "Betrunkenes Betragen" hat schon 1968 gezeigt, dass es beim Alkohol in vielen Kulturen nur auf das Vorbild ankommt – wenn alles richtig läuft, dann klappt der wilde Rausch auch ohne schlimme Enthemmung.   Sie erreichen das Team von "Was liest du gerade?" unter buecher@zeit.de. Literaturangaben: Paul Auster: Bloodbath Nation, Rowohlt, 192 S., 26 Euro Karin Bojs: Mütter Europas, C.H. Beck, 252 S., 26 Euro Uwe Wittstock: Marseille 1940. Die große Flucht der Literatur, 351 S., 26 Euro Craig MacAndrew / Robert B. Edgerton: Betrunkenes Betragen, Galiani, 304 S., 24 Euro [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

02-24
45:57

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