Wenn der Wald lichter wird, finden zwischen November und Januar wieder verstärkt Drückjagden statt. Meist werden dabei Wildschweine, Rehe oder Hirsche gejagt. Die Drückjagd ist eine Bewegungsjagd, bei welcher etliche Treiber mit ihren Hunden das Wild aufscheuchen und den Jägern vor die Büchsen „drücken". Ziel ist es, möglichst viele Tiere zu töten.
Der Blick auf die aktuelle Verbreitungskarte des Bibers in Rheinland-Pfalz macht Freude: Der Baumeister und Landschaftsarchitekt ist auf dem Vormarsch. Wie an einer Perlenschnur reihen sich die Bibernachweise aneinander: Unter anderem an der Nahe und ihrem Nebenfluss aus dem Hunsrück, dem Simmerbach [1 – Verbreitungskarte]. Zwei Biberreviere [2 – Artportrait Biber]genau in dieser Region, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten, habe ich kürzlich besucht.
Noch im April berichteten wir über das Leid der Füchsin Vossy und ihrem Artgenossen Zorro. Beide Rotfüchse mussten in der Schliefenanlage des Deutschen Teckelklubs Westmünsterland immer wieder in einem künstlichen Tunnelsystem zum Training mit Jagdhunden herhalten. Auf gerade einmal 40 qm eingesperrt zeigten beide Füchse zwanghafte Verhaltensmuster. Die sogenannten Bewegungsstereotypien sind Anzeichen für erhebliche Leiden und erfordern unverzügliches Handeln zum Wohl der Tiere.
Nach Monate langem Einsatz vieler Mitwirkenden rund um das Netzwerk Fuchs und die Fuchs-Hilfe sind die kranken Rotfüchse Fritz und Frieda heute aus der Schliefenanlage des Jagdterrier-Klubs AG Kuppenrhön in Eiterfeld-Ufhausen in eine nahegelegene Wildtierstation überführt worden. Dort werden sie kundigen Tierärzten vorgestellt, mit artgerechtem Futter versorgt und in einem gut strukturierten, etwa 250 qm großen Freigehege mit vielen Versteckmöglichkeiten von Wildtierexperten beobachtet. Ob eine Auswilderung irgendwann möglich ist, muss sich in den nächsten Wochen bzw. Monaten zeigen.
Im Landkreis Fulda, auf dem Ufhausener Sportplatz findet am 08. November eine Kirmesdisco statt, die alljährlich zu einem mehrtägigen Volksfest mit Musik, Tanz etc. einlädt. Kirmes hat auch dort eine lange Tradition, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Bis heute feiert sie Gemeinschaft und das Leben. Unweit des Sportplatzes wird eine ebenfalls mittelalterlich anmutende Tradition gepflegt, die vielen Ufhausern unbekannt sein dürfte. Sie beschäftigt sich mit dem Training von Jagdhunden.
Genau hingeschaut, haben aufmerksame Bürger, die unhaltbare Zustände in einer Schliefenanlage in Eiterfeld-Ufhausen (Landkreis Fulda) akribisch dokumentiert haben.
Während des jüngsten Hochwassers an der Oder in Brandenburg sind laut dem Liveblog auf rbb24.de 110 Biber präventiv getötet worden, 70 Tiere im Kreis Märkisch-Oderland und 40 im Kreis Oder-Spree (1). Als Grund wurde die Gefahr angegeben, dass die bei Hochwasser auf den Deichen Schutz suchenden Biber diese durch Graben von Höhlen bzw. Bauen gefährden könnten.
Es rauscht mal wieder mächtig im Blätterwald der Jäger: Die Grünen in Niedersachsen planen erneut Änderungen im Jagdrecht und greifen teilweise unsere langjährigen Forderungen auf: Die Jagd soll zumindest etwas weniger grausam werden.
In der Presse wurde in den vergangenen Tagen über die Tötung von zahlreichen Bibern zum Schutz von Deichen an der Oder berichtet. Auf der Seite „rbb24.de“ war am 24.09. zu lesen: „Der Landkreis Märkisch-Oderland teilte am Dienstag mit, 25 Biber seien in den vergangenen Tagen „entnommen“ worden. Bisher gemeldete Schadstellen seien aber unproblematisch.“
Grasfrosch, Erdkröte, Teichmolch und Bergmolch sind recht weit verbreitete und vielerorts noch relativ häufige Amphibienarten. Betrachtet man ihre Laichgewässer, so fällt auf, dass es sich meistens um von Menschen angelegte Tümpel und Teiche handelt. Diese Arten und viele andere Bewohner von Gewässern und Feuchtgebieten scheinen auf den gestaltenden Menschen angewiesen zu sein.
In unserem offenen Brief an die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder vom 28. August 2024 konfrontieren wir sie mit ihrer 180-Grad-Wende hinsichtlich der Baujagd, die die Ministerin nun wieder erlauben will.
Die Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten hat sich heute für die Herabstufung des Schutzstatus des Wolfes ausgesprochen. Dabei gibt es einen breiten Konsens in der Wissenschaft, dass nicht-letale Methoden zur Verringerung von Nutztierübergriffen durch Wölfe und andere große Beutegreifer nicht nur effektiver, sondern aus ökologischen, rechtlichen und wildtierpolitischen Gründen vertretbarer und gesellschaftlich tolerierter sind als letale Methoden.“
Es erscheint wie ein grausames Déjà-vu: Nachdem erstmals im Jahre 2022 durch wenig durchdachte Projektierung der ASP-Schutzzäune im Nationalpark Unteres Odertal viele Wildtiere qualvoll zu Tode gekommen sind, steht in diesen Tagen eine ähnliche Katastrophe bevor. Rehe, Rotwild, Wildschweine und zahlreiche andere Tiere sterben langsam an Entkräftung, nachdem sie keinen Ausweg aus den Zäunen finden konnten oder verhedderten sich bei Versuchen, den Zaun zu überwinden.
Es könnte so schön sein: In einem Naturpark sollen sich Tiere und Menschen gleichermaßen erholen. Vor allem sollen die natürlichen Lebensräume für Flora und Fauna bewahrt und verbessert werden. So steht es zumindest unter „§ 3 Zweck“ in der Verordnung über den Naturpark. Der Naturpark als teilweise steuerfinanzierter Verein hat die Aufgabe, die Ziele aus dieser Verordnung umzusetzen. Während auf dem Papier der Erhalt und die Verbesserung der natürlichen Lebensräume eine hohe Priorität haben, sieht die Realität oft anders aus. Es gibt zahlreiche Berichte und Beobachtungen, die auf Konflikte zwischen Naturschutzinteressen und anderen Interessen hinweisen.
Auch außerhalb von Restriktionsgebieten zur Afrikanischen Schweinepest (ASP) geht man in Sachsen weiter radikal und rücksichtslos gegen Wildschweine vor. War es bereits zuvor möglich Wildschweinen mittels einer „Rund-um-die-Uhr-Bejagung“ mit Hilfe von Scheinwerfern und von Nachtzieltechnik und ohne jegliche Schonzeiten nachzustellen, sind inzwischen auch Fangmethoden im Einsatz, die weder als weidgerecht noch als tierschutzkonform bezeichnet werden können. Selbst der präventive Totalabschuss von Wildschweinen wurde in Sachsen schon gefordert und scheint nach wie vor das Ziel zum Beispiel in Forstbetrieben des Staatlichen Betriebs Sachsenforst (SBS) zu sein.
Am Niederrhein ist der Biber inzwischen fest etabliert. Er besiedelt die meisten Altarme und Kiesbaggerseen längs des Rheins, sowie einige seiner Nebenflüsse. An der Lippe, die in Wesel in den Rhein mündet, kommt er verbreitet vor und er hat es auch in die Ruhr geschafft. Ganz anders sieht es bisher unmittelbar nordöstlich angrenzend im Kreis Borken aus: Seit 2009 lebt hier genau ein einziger Biber an dem Flüsschen Bocholter Aa. Wir berichteten im vergangenen Jahr bereits über ihn: Wie ein Biber nach Borken an den Niederrhein kam Die Reise des Bibers nach Borken
Viele schöne Worte machen es nicht besser: Fuchsjagd ist tierschutzrelevant und ökologisch überflüssig. Geben Sie dem Fuchs Ihre Stimme.
Tierquälerei hat auch im Landkreis Fulda einen Namen: Deutscher Jagdterrierclub AG Kuppenrhön. Ein viel zu kleiner Zwinger mit einem Boden aus verdreckten Holzhackschnitzeln, ohne Beschäftigungs- und Spielmöglichkeiten und nur zwei kleinen hohlen Baumstammstücken als Versteck, zwei verängstigte Füchse mit stumpfem Fell, überall liegt dünner breiiger Kot – die Zustände in der im Namen des Jagdterrierclubs betriebenen Schliefenanlage in Eiterfeld-Ufhausen im Landkreis Fulda (Hessen) könnten kaum schlimmer sein.
Die Welt ist voller Talente in allen denkbaren Bereichen. Doch im Gegensatz zu anderen Bereichen, in denen qualifizierte Menschen ihr Talent nutzen können, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten oder sich zumindest mit einem Job zufrieden zu geben, bleibt die Kunst die Ausnahme.
„Fuchsjagd beenden! Dieses Hobby schafft Leid und keinen Artenschutz“ ist mit einigem Abstand auf Platz 1 der diesjährigen Themenwahl bei Abstimmung21 gekommen. Das Thema führte und führt weiterhin zu hitzigen Diskussionen: Es gäbe doch viel wichtigere Themen auf dieser Welt, oder: Wie ist es möglich, dass ein solches Randthema auf den ersten Platz gelangt?