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Wissenschaftsmagazin

Wissenschaftsmagazin
Author: Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)
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© 2025 SRG SSR
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Bildung, Wissenschaft und Innovation sind die Säulen einer modernen Gesellschaft. Das Wissenschaftsmagazin macht Forschen und Forschungsergebnisse zum Thema, informiert über die gesellschaftlichen Auswirkungen und stellt kritische Fragen nach dem Nutzen.
Das Wissenschaftsmagazin öffnet ein Fenster in die Welt von Forschung und Entwicklung und deren Auswirkungen, berichtet aktuell und fundiert über Neues in Naturwissenschaft, Medizin und Technik, schlägt Brücken zu angrenzenden Wissenschaften wie Wirtschaft, Psychologie und Soziologie, verfolgt die Forschungs- und Bildungsdebatten der Politik und richtet dabei ein besonderes Augenmerk auf den Forschungsplatz Schweiz.
Das Wissenschaftsmagazin öffnet ein Fenster in die Welt von Forschung und Entwicklung und deren Auswirkungen, berichtet aktuell und fundiert über Neues in Naturwissenschaft, Medizin und Technik, schlägt Brücken zu angrenzenden Wissenschaften wie Wirtschaft, Psychologie und Soziologie, verfolgt die Forschungs- und Bildungsdebatten der Politik und richtet dabei ein besonderes Augenmerk auf den Forschungsplatz Schweiz.
310 Episodes
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Ist eine Stadt so gestaltet, dass sie Regenwasser wie ein Schwamm aufsaugt, und bei Bedarf wieder abgibt, hat das verschiedene Vorteile: Die Stadt wird widerstandsfähiger gegen Hitze, Starkregen und Trockenheit – soweit die Theorie, aber wie gut funktioniert das in der Praxis?
(03:40) Der Wasserkreislauf: Wir zeigen an Beispielen aus der Stadt Zürich, wie sich das Wasser von den Dächern gleich wieder versickern lässt. Bei Regen bilden sich in Versickerungsmulden kleine Teiche, die mit der Zeit wieder austrocknen. Bäume werden ebenfalls direkt mit Dachwasser versorgt. Und Bodenbeläge kann man öffnen, so dass der Boden möglichst viel Wasser aufnehmen kann. Aber was geschieht mit dem Dreck vom Dach und von der Strasse? Gelangt der so direkt ins Grundwasser?
Autor:innen: Felicitas Erzinger und Christian von Burg
(12:50) Bäume als Klimaanlagen: Indem sie Wasser verdunsten und Schatten spenden, kühlen Bäume und andere Pflanzen die Umgebung. Doch die Stadtbäume stehen unter Druck: Sie leiden selber unter Hitze, kriegen zu wenig Luft und müssen mit vielen anderen um den knappen Platz in der Stadt kämpfen. Wie sieht der ideale Stadtbaum aus – und wie stark kann er die Temperatur wirklich runterkühlen?
Autor:innen: Cathrin Caprez und Christian von Burg
(19:50) Von der Theorie zur Praxis: Seit mehreren Jahren schon wird über die Schwammstadt gesprochen, aber wie weit sind die Städte bei der Umsetzung? Silvia Oppliger vom Verband der Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute weiss, wo die Knackpunkte liegen.
Autor:innen: Katharina Bochsler und Christian von Burg
Links:
Grundlegendes zum Konzept Schwammstadt / blau-grüne Infrastruktur: eawag.ch/de/info/publikationen/infotag-magazin/2024/kapitel-5-clevere-staedte-und-gemeinden-schaffen-blau-gruene-infrastrukturen/
Schwammstadt in Zeiten des Klimawandels: iopscience.iop.org/article/10.1088/1748-9326/ad6462
Regenwasser in Städten: bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/klima/publikationen-studien/publikationen/regenwasser-im-siedlungsraum.html
Kanalisation entlasten mit Schwammstadt-Konzept: eawag.ch/fileadmin/Domain1/News/2024/10/08/fa_cavadini_med.pdf
Beispiele von Schwammstadt-Elementen: sponge-city.info/beispielsammlung/
Zusammenstellungen von Zukunftsbäumen für die Stadt: bafu.admin.ch/dam/bafu/de/dokumente/biodiversitaet/fachinfo-daten/Habitate%20und%20Pflanzenarten%20f%C3%BCr%20das%20Siedlungsgebiet.pdf.download.pdf/Habitate%20und%20Pflanzenarten%20f%C3%BCr%20das%20Siedlungsgebiet.pdf (Schweiz) und galk.de/arbeitskreise/stadtbaeume/themenuebersicht/zukunftsbaeume-fuer-die-stadt/ (Deutschland)
Weltweit – aber auch in der Schweiz – steigt der Energiebedarf, um Gebäude zu kühlen. Ausserdem: Ein Blick in die zweitgrösste Forschungsanlage in der Schweiz. Und: gefälschte Studien nehmen rasant und bedrohen die Glaubwürdigkeit der Wissenschaft.
Das Ufo von Villigen
Die Synchrotron-Lichtquelle Schweiz SLS zählt nach dem CERN zu den grössten Forschungsanlagen in der Schweiz. Diese Woche wurde sie nach gut zwei Jahren Renovation wieder in Betrieb genommen. Reportage aus dieser hochpräzisen Röntgenmaschine, die zerstörungsfrei 3D-Aufnahmen in Hochauflösung machen kann.
Autor: Christian von Burg
Systematische Fälschungen nehmen in der Wissenschaft rasant zu
Gegen Bezahlung stellen sogenannte «Paper Mills» gefälschte wissenschaftliche Arbeiten her – für Leute, die Studien auf ihren Namen brauchen. Forschende haben jetzt ein ganzes Netzwerk solcher Paper Mills aufgedeckt und kommen zum Schluss: Die Menge an gefälschten Studien wächst rasend schnell – unter anderem auch mit Unterstützung durch KI. Damit gerät die Glaubwürdigkeit der Wissenschaft in Gefahr.
Autor: Sandro Della Torre
Wissenschaftsmeldungen:
- Das Abbild des Körpers hält sich im Gehirn - deutlich länger und umfassender, als bisher gedacht
- Einem grossen Stern beim Sterben zuschauen - und Neues über die Entstehung der chemischen Elemente lernen
- Die Giraffe ist diverser als lange gedacht
Autorin: Miriam Kull und Angelika Kren
Kühle Gebäude bewahren – möglichst nachhaltig
Die Internationale Energieagentur prognostiziert, dass der Energieverbrauch für Klimaanlagen in den kommenden Jahrzehnten deutlich zunehmen wird. Auch in der Schweiz sorgen die sommerlichen Hitzewellen dafür, dass immer mehr Menschen eine Klimaanlage beschaffen. Doch wie gelingt Gebäudekühlung auf möglichst nachhaltige Art und Weise? Eine Rundumschau.
Autorin: Anita Vonmont
Links:
SRF-Artikel mit Bildern aus der SLS am Paul-Scherrer-Institut: srf.ch/wissen/forschung/upgrade-fuer-forschungsanlage-129-millionen-upgrade-die-roentgenmaschine-der-superlative
Betrügerische wissenschaftliche Studien: pnas.org/doi/abs/10.1073/pnas.2420092122
Veränderung im Gehirn nach der Amputation einer Hand: nature.com/articles/s41593-025-02037-7
Analyse einer Supernova: nature.com/articles/s41586-025-09375-3
Kommentar zu der Nature-Studie über die Supernova: nature.com/articles/d41586-025-02425-w
SRF-Artikel mit Visualisierungen der Supernova: srf.ch/wissen/weltraum/supernova-sn2021yfi-sterbender-stern-enthuellt-sein-inneres
Verschiedene Giraffen-Arten: iucn.org/sites/default/files/2025-08/gosgtaxonomictask-force_iucn_giraffetaxonomyassessment_final.pdf
Film über die Phagen-Therapie: phagenforum.ch/film/
Sie verlassen ihren Körper, wandern durch dunkle Tunnels und kommen an im Licht. Menschen, die an der Schwelle zum Tod standen, berichten Ähnliches. Seit Jahrtausenden. Was die Wissenschaft heute über das sterbende Gehirn weiss, warum alles Leben leuchtet und was Quantenphysik damit zu tun hat.
Wie ist es zu sterben? Was passiert in unserem Gehirn, was mit unserem Körper? Es gibt Menschen, die es wissen. Doch die Wissenschaft kann sich noch immer nicht genau erklären, was da eigentlich passiert und wie sie deuten soll, was die Survivors berichten. Menschen, die an der Grenze zum Tod standen, deren Herz aufgehört hat zu schlagen, die kritisch krank auf der Intensivstation lagen und wieder zurückgekommen sind. Was bedeuten ihre Erzählungen von Licht und Dunkel? Sind sie mehr als das Gespinst eines durchdrehenden Gehirns an der Schwelle zum Tod. Eine kleine Geschichte des Lebenslichts.
«Das Ende» – die letzte Sommerserie des SRF Wissenschaftsmagazins. Folge 7/7
Stimmen in der Sendung:
· Sabina Hunziker Schütz, Professorin für Medizinische Kommunikation, Universität Basel
· Daniel Oblak, Quantenphysiker, University of Calgary Canada
· Ajmal Zemmar, Neurochirurg, VA Medical Center, Louisville USA
Links (eine Auswahl)
· Post ICU Care, Sprechstunde für Universitätsspital Basel für Patiet:innen nach einer Intensivbehandlung: unispital-basel.ch/dam/jcr:b5c639d8-1318-42f4-9b20-4b409c571716/23451_Post-ICU%20Care_Falzflyer_A5_250gr_V5_GZD.pdf
· Das Licht des Lebens, Sudie von Daniel Oblak et al.: pubs.acs.org/doi/10.1021/acs.jpclett.4c03546
· Der Lebensfilm an der Schwelle zum Tod: frontiersin.org/journals/aging-neuroscience/articles/10.3389/fnagi.2022.813531/full
· Die Motive von Nahtoderfahrungen: journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0227402; pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC3609762/
· Out-of-Body Erfahrungen, Olaf Blanke et al.: epfl.ch/labs/lnco/wp-content/uploads/2018/08/2009_Blanke_TNCchap_leaving-body-and-life-behind-obe-and-nde.pdf
· Studien zu Überlebenden nach einem Herzstillstand
· AWARE-Studie I: resuscitationjournal.com/article/S0300-9572(14)00739-4/abstract
· AWARE-Studie II: resuscitationjournal.com/article/S0300-9572(23)00216-2/abstract
· Erlebnisberichte/Testimonials: NDEFRF – Near-Death Experience Reasearch Foundation nderf.org/index.htm
· Kinder auf der Intensivstation: sciencedirect.com/science/article/pii/S1550830723002616
· Lebensverändernde Nahtoderfahrungen; journals.sagepub.com/doi/abs/10.1177/00221678980383005; lup.lub.lu.se/luur/download?func=downloadFile&recordOId=9131344&fileOId=9131415
· Delirium auf der Intensivstation: journals.lww.com/ccmjournal/abstract/2013/09001/implementation_of_the_pain,_agitation,_and.12.aspx
Die Suche nach unbekannten, super schweren Elementen ist «Chemie am Limit» und ist nur möglich mit riesigen Teilchenbeschleunigern. Es ist klassische Grundlagenforschung mit unbestimmtem Ausgang – gibt den Forschenden aber einen Blick in eine wunderliche Welt.
Sie heissen zum Beispiel Flerovium, Hassium und Copernicum. Sie gehören zu den schwersten Elementen die man kennt, ganz am Ende des Periodensystems. Teilweise existieren sie wenige Sekunden oder gar nur Sekundenbruchteile. Ihre kurze Lebensdauer erklärt auch, warum man sie in der Natur gar nicht findet – sie existieren nur für diese ganz kurze Zeit in den Teilchenbeschleunigern, wenn sie von Forscherinnen und Forschern künstlich hergestellt werden. Diese Elemente sind so gross und schwer, dass sie gleich wieder zerfallen – aber sie haben teilweise exotische Eigenschaften, die man so nicht erwarten würde, das fasziniert die Forschenden und lässt sie nach immer noch schwereren Elementen suchen, am Ende des chemischen Periodensystems.
«Das Ende» – die letzte Sommerserie des SRF Wissenschaftsmagazins. Folge 6/7
In der Sendung zu Wort kommen:
-Christoph Düllmann, Professor für Kernchemie mit Spezialgebiet «Erforschung der schwersten Elemente», Johannes Gutenberg Universität Mainz und GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt
-Patrick Steinegger, Assistenzprofessor und Gruppenleiter am Paul Scherrer Institut (PSI), Labor für Radiochemie, Professur für Radiochemie der ETH Zürich
Links:
superheavies.uni-mainz.de
psi.ch/de/lrc/heavy-elements
Langlebigkeit war schon immer ein Thema mit grossem Hype. Heute aber ist er sichtbarer, öffentlicher, schlagzeilenträchtiger. Und verbunden mit sehr viel Geld. Was sagen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, dazu, die selbst auf dem Gebiet forschen oder die Entwicklungen aufmerksam verfolgen?
Superreiche aus dem Silicon Valley schlucken unzählige Pillen mit dem Wunsch, dem Tod ein Schnippchen zu schlagen. Immer mehr Kliniken bieten teure Therapien an. Ein bisschen wie im wilden Westen gehe es zu und her, sagen Altersforscherinnen und -forscher – sie sind besorgt. Denn obwohl nicht alles total aus der Luft gegriffen ist, fehlen die Beweise, dass diese Medikamente oder Therapien auch uns Menschen länger leben lassen. Gleichzeitig gibt es durchaus Dinge, von denen man heute schon weiss, dass sie den biologischen Alterungsprozess verlangsamen. Und was bei allem Rummel um mehr eigene Lebenszeit nicht vergessen werden sollte: die Gesellschaft, die Gemeinschaft, die Umwelt.
Das Ende. Die letzte Sommerserie der Radio-Wissenschaftsredaktion. Folge 5/7
In der Sendung zu Wort kommen:
- Michael Hall, Molekularbiologe, Biozentrum der Universität Basel
- Heike Bischoff-Ferrari, Altersforscherin, Universität Basel und Universitäre Altersmedizin Felix Platter
- Christina Röcke, Entwicklungspsychologin, Healthy Longevity Center der Universität Zürich
Es dauert Anfang Jahr nur Tage bis klar ist: Die Trump-Regierung 2.0 macht Ernst und streicht massiv Gelder für Forschung und Wissenschaft. Wie tief greift diese Krise? Und was führt wieder raus?
Die Trump-Regierung 2.0 macht Ernst mit ihrer Ankündigung, massiv Gelder für Forschung zu streichen und Organisationen und Institutionen radikal umzubauen, zu verkleinern oder ganz zu streichen.
Betroffen sind unter anderem die amerikanische Seuchenbehörde CDC, das Nationale Institut für Gesundheitsforschung NIH, die Zulassungsbehörde FDA, die Wetterbehörde NOAA, die Raumfahrtorganisation NASA – überall drohen harte Kürzungen und strukturelle Eingriffe.
Auch renommierte Universitäten wie Harvard und Columbia geraten öffentlichkeitswirksam ins Visier – ebenso, wenn auch weniger beachtet, viele kleinere Hochschulen, die mit neuen Vorschriften und gekürzten Mitteln zu kämpfen haben.
Wie tief greift diese Krise, die gerade erst ein paar Monate dauert? Wir fragen nach – bei einem mRNA-Forscher, der nun Ziel für Attacken ist, bei lokalen Gesundheitsbehörden in Texas, die einen Masernausbruch durchleben, und bei einem Historiker, der sagt: «Das hatten wir doch alles schonmal.»
Folge 4/7 der letzten Sommerserie des SRF Wissenschaftsmagazins.
Zu Wort kommen:
Jeff Coller, mRNA-Forscher an der Johns Hopkins Universität in Baltimore
Holden Thorp, Chefredakteur von "Science"
Mike Osterholm, Epidemiologe an der Universität von Minnesota
Zach Holbrooks, Chef der lokalen Gesundheitsbehörde, Gaines County, Texas
Clay Risen, New York Times Journalist und Historiker
Links
Jeff Coller
collerlab.org
Allianz für mRNA-Medizin
mrnamedicines.org
Holden Thorp
science.org/content/author/h-holden-thorp
Mike Osterholm
cidrap.umn.edu/michael-t-osterholm-phd-mph
Zach Holbrooks
levellandtexas.org/DocumentCenter/View/2502/1-HEALTH-Levelland-Profile
Buch The Red Scare von Clay Risen
simonandschuster.com/books/Red-Scare/Clay-Risen/9781982141806
Die Geschichte davon, wie eine Naturkatastrophe vor 200 Jahren den Menschen Angst vor einem Weltuntergang bereitet. Und wie zwei sehr unterschiedliche Männer ein altes Rätsel lösen.
Der Klimaphysiker Michael Sigl erforscht das Klima auf der Erde zu längst vergangenen Zeiten. Walter Bersinger verbringt seit seiner Pension viel Zeit mit einem privaten Recherche-Projekt, das sich um die Schweiz-Reisen eines seiner Lieblings-Komponisten dreht.
Der Komponist - der dritte Protagonist dieser Geschichte - heisst Felix Mendelssohn Bartholdy und reiste im Sommer 1831 während fünf Wochen einmal quer durch die Schweiz. Eine Reise, die gezeichnet ist von heftigen Unwettern und rätselhaften Phänomenen am Himmel.
Durch einen Zufall lernen sich Walter Bersinger und Michael Sigl kennen. Es gelingt ihnen schliesslich, die Ursache hinter dem katastrophal schlechten Wetter im Sommer 1831 zu lösen und zu erklären, warum Felix Mendelssohn Bartholdy damals dermassen verregnet wurde.
Das Ende. Die letzte Sommerserie der Radio Wissenschaftsredaktion. Folge 3/7
In der Sendung zu Wort kommen:
- Michael Sigl, Klimaphysiker, Universität Bern
- Walter Bersinger, früher Verwalter einer Pensionskasse, seit einigen Jahren pensioniert
Publikation von Michael Sigl: pnas.org/doi/10.1073/pnas.2416699122
Webseite von Walter Bersinger: walterbersinger.ch/mendelssohn-reise-1831/
Hörpunkt-Stunde von 2011 zu Felix Mendelssohns Reise von 1831: srf.ch/audio/hoerpunkt-toene-aus-dem-reisekoffer/felix-mendelssohn-zu-fuss-durch-die-schweiz?uuid=46d1bcc7-45fb-4660-ab17-77345138fff6
Über 600 Wildbienenarten gibt es in der Schweiz. Aber fast die Hälfte der Arten steht auf der roten Liste und zehn Prozent aller Wildbienenarten sind bereits ausgestorben. Was lässt sich - zumindest im eigenen Garten - dagegen tun?
Die beliebten Wildbienen-Hotels sind zwar grossartig, um Wildbienen im eigenen Garten zu beobachten, aber in den meisten Fällen bringen sie für den Naturschutz nicht viel. Mehr als die Hälfte der Wildbienen machen ihre Brutzellen im Boden, andere in Hohlräumen oder gar in Schneckenhäuschen. Fast noch wichtiger ist für die Wildbienen Nahrung für sich und den Nachwuchs: Pollen und Nektar von möglichst vielen verschiedenen einheimischen Blumen und Sträuchern. Die gute Nachricht: In Gärten und Städten lassen sich sehr viele und auch seltene Arten wieder ansiedeln, wenn man weiss wie.
Das Ende. Die letzte Sommerserie der Radio Wissenschaftsredaktion. Folge 2/7
In der Sendung zu Wort kommen:
- Andreas Müller, Verfasser der roten Liste der Wildbienen der Schweiz.
- Tom Strobl, Inhaber der Firma Wildbiene und Partner
- Felix Amiet, Biologe und Wildbienenkenner
Hunde, Katzen, Schweine oder Ratten haben einen, und auch die meisten Affen sind damit ausgestattet: einem Schwanz. Uns Menschen aber und unseren nächsten Verwandten, den Menschenaffen, fehlt dieses tüchtige Teil am hinteren Ende.
Die menschliche Wirbelsäule endet in einem kurzen Steissbein, ein zusammengestauchter Rest früherer Schwanzknochen. Man weiss heute, dass das Gen, das bei allen Säugetieren das Wachstum des Schwanzes steuert, bei Menschen und Menschenaffen verändert ist.
Dieser Wandel liegt weit, weit zurück in der Vergangenheit. Rund 25 Millionen Jahren vor unserer Zeit kam unseren tierischen Vorfahren der Schwanz abhanden. Warum?
Das Ende. Die letzte Sommerserie der Radio-Wissenschaftsredaktion. Folge 1/7
In der Sendung zu Wort kommen:
- Anne-Claire Fabre, Kuratorin für Säugetiere am Naturhistorischen Museum Bern und Professorin für funktionelle Morphologie an der Universität Bern
- Bo Xia, Genforscher am Broad Institute des MIT und der Harvard University, Cambridge, Massachusetts USA
- Carel van Schaik, emeritierter Professor für evolutionäre Anthropologie der Universität Zürich und erfolgreicher Buchautor
Mit Hilfe von Ultraschall wird es neu möglich, direkt im Körper zu drucken – vorerst bei Maus und Kaninchen. Ausserdem: Wie sich Materie in Galaxien bisher versteckt hielt.
(00:50) Medizinische Implantate aus dem 3D-Drucker sind bereits heute in gewissen Spitälern Realität. Forschende aus den USA sind nun der nächsten Generation von 3D-Druck einen Schritt nähergekommen: Sie haben statt ausserhalb des Körpers, direkt im Körper gedruckt, und zwar mit Hilfe von Ultraschall, vorerst bei Versuchstieren. Ein Einblick in den medizinischen 3D-Druck von heute und morgen.
(11:00) Meldungen:
Warum Platanen selbst bei 40 Grad noch kühlend wirken.
Wie Menschen- und Affenkinder Sprache lernen.
Was das Vera-Rubin-Observatorium an seinem ersten Arbeitstag alles erblickt hat.
(19:00) Fehlende Materie im Universum gefunden: Galaxien sind die Massehaufen des Universums. Doch durch Modellrechnungen war bekannt: Nur ein kleiner Teil der herkömmlichen Masse im Universum sitzt zusammengeklumpt in Galaxien. Nun zeigen Forschende in den USA, wo sich der grosse Rest der Masse versteckt: fein verteilt als Gas zwischen den Galaxien. Übrigens: mit der berüchtigten Dunklen Materie hat das alles nichts zu tun. Von der fehlt weiterhin jede Spur.
Links:
Implantate aus dem 3D-Drucker:
science.org/doi/10.1126/science.adt0293
unispital-basel.ch/radiologie-nuklearmedizin/3dprintlab
Platanen trotzen der Hitze in den Städten:
dora.lib4ri.ch/wsl/islandora/object/wsl%3A40264/datastream/PDF/Bachofen-2025-High_transpirational_cooling_by_urban-%28published_version%29.pdf
Babysprache von Menschen und Affen:
science.org/doi/10.1126/sciadv.adt7718
Die ersten Bilder aus dem Vera-Rubin-Observatorium
rubinobservatory.org/
Fehlende Materie im Universum gefunden:
nature.com/articles/s41550-025-02566-y
aanda.org/articles/aa/full_html/2025/06/aa54944-25/aa54944-25.html
Im Kanton Jura soll ein Pionierkraftwerk entstehen: Mit Wärme aus dem Erdinnern soll es klimafreundlichen Strom gewinnen. Dann: US-Wissenschaftler wehren sich gegen Trumps Angriff. Und: Eine Zukunft für die Bachmuschel, erste Zuchterfolge machen Hoffnung, dass sich ihr Aussterben aufhalten lässt.
00:00 Schlagzeilen
00:45 US-Wissenschaftler lancieren den Gegenangriff
Seit seinem Amtsantritt zielt Präsident Donald Trump mit seiner Politik darauf ab, die wissenschaftlichen Institutionen in seinem Land zu schwächen. Nun haben Mitglieder der wachsenden Organisation «Stand up for Science» genug: Sie wollen die Erlasse der Regierung mit deren eigenen Mitteln bekämpfen. Mit Streitschriften, Social Media-Kampagnen und dem Protest auf der Strasse.
06:47 Meldungen:
Zwischenbericht des Weltklimarats
Extreme Starkregen in den Alpen nehmen bei zwei Grad Klimaerwärmung deutlich zu
Permafrost in den Alpen: Rekordjahr 2024
Motten orientieren sich an Sternen
14:07 Prüfstein für die Geothermie
Im Kanton Jura planen mehrere Energieversorger, unterstützt vom Bund, ein Schweizer Pionierkraftwerk: Mit Wärme aus dem Erdinnern soll es klimafreundlichen Strom gewinnen – Strom der auch im Winter fliesst oder in der Nacht.
Dieses neuartige Projekt wurde dann aber jahrelang verzögert, und kleinere Teile der Bevölkerung bekämpfen es immer noch, unter anderem aus Angst, eine Geothermie-Anlage könnte Erdbeben auslösen. Mittlerweile steht die Baustelle in Haute-Sorne, das erste Loch wurde plangemäss gebohrt und in 4 Kilometern Tiefe steht ein Test bevor, der die Gretchen-Frage beantworten soll: Werden Erdbeben (wie in Basel und St.Gallen) bald wieder einen vorzeitigen Abbruch der Übung erzwingen oder – kann es weitergehen?
19:57 Zuchterfolg bei heimischen Bachmuscheln
Einst war die Bachmuschel im ganzen Mittelland verbreitet. Doch schon vor hundert Jahren begann sie zu verschwinden, erst langsam, dann immer schneller. Heute kommt die Bachmuschel nur noch in einer Handvoll Bäche vor, sie ist vom Aussterben bedroht. Nach langjährigen, erfolglosen Versuchen hat es 2024 im Kanton Zürich erstmals geklappt rund 20 erbsengrosse Muscheln zu züchten. Dieser Erfolg ist auch für andere Kantone interessant - als national prioritäre Art, muss die Bachmuschel nämlich überall gefördert werden. In Zürich läuft nun der zweite Zucht-Versuch – wir waren vor Ort.
Links:
Organisation "Stand up for Science": standupforscience.net
Dekret des US-amerikanischen Präsidenten: whitehouse.gov/presidential-actions/2025/05/restoring-gold-standard-science/
Protest-Brief von "Stand up for Science": act.standupforscience.net/petitions/open-letter-in-support-of-science
Zwischenbericht des Weltklimarats: essd.copernicus.org/articles/17/2641/2025/
Extreme Starkregen in den Alpen nehmen bei zwei Grad Klimaerwärmung deutlich zu: nature.com/articles/s41612-025-01081-1
Rekordwarmer Permafrost in den Alpen im Jahr 2024 : scnat.ch/de/uuid/i/f3abf5de-3e30-596d-861e-35f19699c1cf-Permafrost_in_den_Schweizer_Alpen_2024_war_ein_weiteres_Rekordjahr
Motten orientieren sich an Sternen: nature.com/articles/d41586-025-01709-5
Geothermie-Projekt Haute-Sorne: geo-energie-jura.ch
Warum die 3. UN-Ozeankonferenz auch für die Schweiz von Bedeutung ist. Ausserdem: Unterwegs im Taxi ohne Fahrer.
(00:45) Obwohl es weit weg ist, hat die Schweiz enge Verbindungen zum Meer: Das grösste Container-Schifffahrtsunternehmen hat hier seinen Sitz und auch eine Firma, welche die Tiefsee als Bergbaugebiet nutzen will. Aber in der Schweiz wird auch zum Meer geforscht. Forschende, Politiker und NGOs haben diese Woche an der 3. UN-Ozeankonferenz in Nizza über den Schutz der Meere diskutiert. Was hat die Konferenz gebracht?
(13:00) Meldungen: Wie sich Mädchen von Mathe verabschieden. Der Mageninhalt von Dinosauriern. Wie man Menschen anhand ihrer Atmung erkennt.
(20:00) Autos ohne Fahrer: Im Osten der USA sind fahrerlose Taxis seit bald einem Jahr Realität: Einsteigen, anschnallen und schon geht’s los. Das Lenkrad dreht sich wie von Geisterhand. Wie wirkt sich das auf die Sicherheit aus und auf Verkehrsstaus? Wir sind mitgefahren, in San Francisco.
Links:
Studie zu Matheleistungen in Frankreich
nature.com/articles/s41586-025-09126-4
MINT-Studie aus der Schweiz:
akademien-schweiz.ch/news/schweizer-mint-foerderung-stoesst-an-glaeserne-decke-mehr-fachkraefte-dank-systemischem-ansatz
MINT-Nachwuchsbarometer:
bildungswissenschaften.unibas.ch/de/forschung/forschungs-und-entwicklungsprojekte-von-prof-dr-susanne-metzger/mint-nachwuchsbarometer/
Studie zum Mageninhalt von Dinosauriern:
cell.com/current-biology/fulltext/S0960-9822(25)00550-0
Studie zur menschlichen Atmung:
cell.com/current-biology/fulltext/S0960-9822(25)00583-4?_returnURL=https%3A%2F%2Flinkinghub.elsevier.com%2Fretrieve%2Fpii%2FS0960982225005834%3Fshowall%3Dtrue
Sie brachten 1925 ein wenig Ordnung in die chaotische Welt der Quanten – allen voran Werner Heisenberg. Ausserdem: Wo steht der Hype um Taurin als Wundermittel gegen das Altern heute? Und: Wir schauen nochmals genau hin, was kam im Lötschental runter, was liegt nun da und was bedeutet das jetzt?
(00:00) Schlagzeilen
(00:45) Die Geburtsstunde der Quantenmechanik: Vor 100 Jahren brachte der 23-jährige Werner Heisenberg die Quantenmechanik auf der Insel Helgoland aufs Papier. Dorthin war er vor den Pollen gelüchtet. Er lüftet Nase und andere Schleimhäute und offenbar auch seinen Kopf.
(07:22) Meldungen: Das ungewisse Schicksal der Wissenschaft in den USA; der Schutz der Nashörner in Südafrika
(12:36) Gehyptes Taurin: Vor zwei Jahren wurde Taurin in der Fachzeitschrift Science als Wundermolekül gehypt: Die in zahlreiche biologische Prozesse involvierte Aminosäure verlangsame den Alterungsprozess. Eine neue Science-Studie kommt nun zum gegenteiligen Schluss – Taurin eigne sich nicht als Biomarker fürs Altern. Ein Lehrstück über ein Forschungsfeld, das auch von kommerziellen Interessen getrieben ist.
(19:06) Unverrückbare Schutthalde: Beim Bergsturz von Blatten donnerte keine Fels- und Schuttlawine ins Tal, sondern ein Gletscher mit Geröll obendrauf. Dies machte diesen Bergsturz so zerstörerisch und ist mit ein Grund, warum sich der mächtige Schuttkegel über dem Dorf nicht so einfach wegräumen lässt. Welche Rolle spielen Gletscher bei Bergstürzen und wie spielt dabei der Klimawandel mit?
Links:
Sachbuch: Thomas de Padova, Quantenlicht. Das Jahrzehnt der Physik 1919-1929 hanser-literaturverlage.de/personen/thomas-de-padova-p-1343
Enthornte Nashörner : science.org/doi/10.1126/science.ado7490
Taurin-Studie: science.org/doi/10.1126/science.adl2116
Die Europäische Weltraumorganisation eröffnet eine Niederlassung in der Schweiz. Ausserdem: Eine Impfung soll helfen, den "Tripper" endlich auszurotten. Und: Unsere Persönlichkeit verändert sich ein Leben lang.
In diesen Tagen feiert die Europäische Weltraumorganisation ihr 50-jähriges Bestehen. Und das Gründungsmitglied Schweiz erhält ein besonderes Geschenk: die ESA eröffnet am Paul-Scherrer-Institut eine Niederlassung. Ist das ein grosser Schritt für das Forschungsland Schweiz? Wie verträgt sich das mit den Kürzungen, die der Bundesrat für die Forschung vorsieht? Und warum eigentlich hat die ESA das PSI für sein neues Büro ausgewählt?
Autor: Christian von Burg
Meldungen:
Abbauprodukt Trifluoressigsäure (TFA) wird als fortpflanzungsgefährdend und umweltkritisch eingestuft
Tomate mit einer natürlich vorkommenden Resistenz wird patentiert
Wie ein Habicht sich eine Ampel für die Jagd zunutze machte
Autorin: Irène Dietschi
Gonorrhoe - auch bekannt als "Tripper" - zählt zu den sexuell übertragbaren Krankheiten. Sie zirkuliert vor allem unter Menschen, die sexuell sehr aktiv sind und den Partner, die Partnerin häufig wechseln. Seit rund einem Jahrzehnt versuchen Ärzte und Ärztinnen, Infizierte durch intensives Testen möglichst früh zu erkennen und die Krankheit so einzudämmen - leider erfolglos. Drum versucht Grossbritannien nun einen neuen Weg: in Bälde soll man sich gegen Gonorrhoe impfen lassen können. Was bringt das?
Autorin: Katrin Zöfel
"So ist sie halt" oder "Der ändert sich nicht mehr": schaut man sich die Forschung zur Persönlichkeitsentwicklung an, dann stimmen diese lapidaren Anmerkungen in aller Regel nicht. Unsere Persönlichkeit wandelt sich ein Leben lang - und zwar erstaunlich deutlich noch im Alter: Viele Menschen werden um die 70 herum verträglicher, ausgeglichener, weniger narzisstisch und: humorvoller.
Autorin: Katharina Bochsler
Links:
ETH-Forscher und früherer NASA-Forschungsleiter Thomas Zurbuchen im Interview zur ESA-Präsenz in der Schweiz: srf.ch/radio-srf-1/neues-esa-innovationszentrum-zurbuchen-ohne-die-schweiz-hebt-keine-europaeische-rakete-ab
nano-Beitrag zum 50. Geburtstag der ESA: 3sat.de/wissen/nano/250528-beitrag-esa-jubilaeum-weltraum-mission-forschung-nano-100.html
Einstufung von TFA als fortpflanzungsgefährdend und umweltkritisch: bfr.bund.de/presseinformation/trifluoressigsaeure-tfa-bewertung-fuer-einstufung-in-neue-gefahrenklassen-vorgelegt/
Umstrittenes Patent auf Tomate: register.epo.org/application?lng=de&number=EP18727798
Kluger Falke: frontiersin.org/journals/ethology/articles/10.3389/fetho.2025.1539103/full#f1
Impfung gegen "Tripper": england.nhs.uk/2025/05/nhs-and-local-government-to-roll-out-world-first-vaccine-programme-to-prevent-gonorrhoea/
Nationales Programm zur Prävention von sexuell übetragbaren Infektionen: bag.admin.ch/bag/de/home/strategie-und-politik/nationale-gesundheitsstrategien/nationales-programm-hiv-hep-sti-naps.html
Studie der Universität Zürich zum Einfluss der Mitstudierenden auf unsere Persönlichkeit: direct.mit.edu/rest/article-abstract/doi/10.1162/rest_a_01557/127733/Peers-Affect-Personality-Development?redirectedFrom=fulltext
Persönlichkeitsveränderungen über die Lebensspanne (PrePrint): osf.io/preprints/psyarxiv/ht93m_v1
Die beiden ausgeprägten Peaks der Persönlichkeitsveränderung: psycnet.apa.org/doiLanding?doi=10.1037%2Fa0036863
"SRF Wissen" zu Persönlichkeitsveränderungen: srf.ch/audio/srf-wissen/unsere-persoenlichkeit-wie-wir-sind-und-anders-werden?id=AUDI20250523_NR_0004
Dass wir Menschen kitzlig sind, hat die Wissenschaft bis heute kaum untersucht. Eine Forscherin will das nun ändern.
Ausserdem: KI-Chatbots können uns krude Theorien nahebringen - leider sehr überzeugend. Und: Was bedeutet das Pandemieabkommen der WHO konkret?
(00:00) Schlagzeilen
(00:42) Warum sind wir kitzlig?
Es ist ein Gefühl, das viele von uns kennen: Wie es sich anfühlt, gekitzelt zu werden. Doch was ist das eigentlich genau? Warum kitzelt es vor allem an den Füssen und unter den Achseln? Warum lachen wir, wenn wir es eigentlich gar nicht mögen? Und warum können wir uns nicht selbst kitzeln? Bei all diesen Fragen tappt auch die Forschung weitgehend im Dunklen. Eine Neurowissenschaftlerin, die in Schweden und den Niederlanden forscht, will das nun ändern.
Autorin: Felicitas Erzinger
(06:41) Überzeugende Geister
KI-Chatbots tun, was man ihnen sagt, sie verharmlosen den Holocaust auf Knopfdruck oder reden vom Genozid an den Weissen in Südafrika. Dabei wirken sie oft deutlich überzeugender als Menschen. Es reicht schon, wenn sie einige persönliche Details ihres Gegenübers kennen.
Autor: Sandro Della Torre
(13:13) Meldungen:
Genetische Ursache für orange Fellfarbe bei Katzen gefunden
Schrumpfen statt Schwitzen: wie Clownfische mit Hitzestress umgehen
Der evolutionäre Ursprung der Zahnschmerzen
Autorin: Anita Vonmont
(19:23) Kompliziertes Konstrukt für mehr Weltgesundheit
Das Pandemieabkommen hat eine weitere Hürde genommen und wurde in Genf durch die WHO-Versammlung einstimmig angenommen. Der Vertrag tritt in Kraft, wenn nun mindestens 60 Länder ihn ratifizieren und einige technische Fragen noch geklärt werden. Grund genug, sich die technischen Fragen genauer anzuschauen: Wie will dieser Vertrag dafür sorgen, dass Impfstoffe und Medikamente schneller entwickelt und weltweit ausgeglichener verteilt werden?
Autorin: Katrin Zöfel
Links:
KI-Chatbots und ihre Überzeugungskraft: nature.com/articles/s41562-025-02194-6
Übersichtsstudie zum Kitzeln: science.org/doi/10.1126/sciadv.adt0350
Genetische Ursache für orange Fellfarbe gefunden: cell.com/current-biology/abstract/S0960-9822(25)00552-4 und cell.com/current-biology/fulltext/S0960-9822(25)00391-4?_returnURL=https%3A%2F%2Flinkinghub.elsevier.com%2Fretrieve%2Fpii%2FS0960982225003914%3Fshowall%3Dtrue
Schrumpfen statt Schwitzen: wie Clownfische mit Hitzestress umgehen: science.org/doi/10.1126/sciadv.adt7079
Der evolutionäre Ursprung der Zahnschmerzen: nature.com/articles/s41586-025-08944-w
Pandemieabkommen der Weltgesundheitsorganisation WHO: apps.who.int/gb/ebwha/pdf_files/WHA78/A78_10-en.pdf
SRF Wissen - Der Podcast zum Aufschlauen: Unsere Persönlichkeit: Wie wir sind und anders werden: srf.ch/audio/srf-wissen/unsere-persoenlichkeit-wie-wir-sind-und-anders-werden?id=AUDI20250523_NR_0004
Ein internationales Team schreibt die Ahnengeschichte der Pferde in Nordamerika neu. Ausserdem: Die WHO veröffentlicht ihre neuen Richtlinien zur Genitalbeschneidung bei Mädchen und jungen Frauen. Und eine Französin bringt frischen Wind in die private europäische Raumfahrt.
00:45 Pferde zählen zu den ikonischen Tieren der Amerikas. Lange galt die These, dass sie während der letzten grossen Gletscherschmelze ausgestorben waren - und erst mit den spanischen Eroberern aus Südamerika wieder mit nach Nordamerika kamen. Eine neue Studie, die westliche Forschungsmethoden mit indigenem Wissen zusammenbringt, widerlegt diese These - und schreibt damit die Ahnengeschichte der Pferde Nordamerikas neu. Ein Gespräch über Chancen und Herausforderungen, wenn westliche Analytik auf traditionelles Wissen trifft.
Autorin: Katharina Bochsler
08:45 Mädchenbeschneidung wird zunehmend «medikalisiert». Weibliche Genitalbeschneidungen sind seit 1990 zwar rückläufig, aber die Weltgesundheitsorganisation WHO konstatiert in mehreren Ländern Afrikas einen gegenläufigen Trend: Immer öfter wird der Eingriff von Gesundheitsfachpersonen - Hebammen, Krankenschwestern, manchmal auch Ärztinnen - vorgenommen. Dieser «Medikalisierung» der Beschneidung will die WHO mit neuen Leitlinien entgegenwirken. Denn für die WHO steht fest: es sollen keine Genitalbeschneidungen mehr stattfinden, egal unter welchen Umständen.
Autorin: Irène Dietschi
14:55 Meldungen
Erste personalisierte Gentherapie erfolgreich eingesetzt
Neue vielversprechende Schluckimpfung gegen das Norovirus
Polarlichter am Himmel von Mars und Jupiter eingefangen
Autor: Sandro Della Torre
20:30 Das Raumfahrtunternehmen "The Exploration Company" ist erst vier Jahre alt - und beschäftigt heute bereits 250 Mitarbeitende. Gerade steckt das Unternehmen in der Endrunde eines ESA-Wettbewerbs zum Bau der ersten Raumkapsel für Europa. An der Spitze dieses Startups steht die Französin Hélène Huby. Sie ist auch spitze im Geldeinsammeln. Ihr Ziel: Europa im Weltall unabhängiger zu machen von der US-Konkurrenz.
Autorin: Anita Vonmont
Links:
Ahnengeschichte der Pferde in Nordamerika science.org/doi/10.1126/science.adr2355
Neue WHO-Empfehlungen zur Genitalbeschneidung bei Mädchen und Frauen who.int/news/item/28-04-2025-who-issues-new-recommendations-to-end-the-rise-in--medicalized--female-genital-mutilation-and-support-survivors
Erste personalisierte Gentherapie erfolgreich eingesetzt nejm.org/doi/10.1056/NEJMoa2504747
Schluckimpfung gegen das Norovirus scheint wirksam science.org/doi/10.1126/scitranslmed.ads0556
Polarlichter am Himmel von Mars und Jupiter eingefangen science.org/doi/10.1126/sciadv.ads1563 und nature.com/articles/s41467-025-58984-z
Jüngere Generationen werden ungleich stärker von Klimarisiken betroffen sein als die Boomer von heute. Und: Die Vorsorge bei Prostatakrebs ist heute besser und differenzierter. Ausserdem: Auf dem Meeresboden der Nord- und Ostsee liegen zirka 1,6 Millionen Tonnen aus dem Zweiten Weltkrieg.
(00:00) Schlagzeilen
(01:30 ) Düstere Prognosen für Kinder und Jugendliche: Ein heute fünfjähriges Kind wird im Verlauf seines Lebens zwei bis sieben Mal mehr extreme Klimaereignisse wie Hitzewellen oder Überschwemmungen erleben als seine Grosseltern – und das im besten Fall, wenn es noch gelänge, die Klimaerwärmung auf 1,5 Grad zu beschränken. Während die Auswirkungen in den Tropen generell grösser sind, werden auch hier in der Schweiz Kinder und Jugendliche besonders betroffen sein – was bedeutet das für sie?
(06:35 ) Meldungen:
- Reifenabrieb landet auf dem Teller
- Gegengift gegen Schlangenbisse
- Kahlschlag in der US-Wissenschaft
(12:22 ) Verbesserte Vorsorge Prostatakrebs: Bei der Früherkennung des Prostatakrebses, der häufigsten Krebsform bei Männern, setzte die Medizin lange auf die Tastuntersuchung und den PSA-Test. Vor allem dieser ist jedoch zunehmend in die Kritik geraten, weil er falsch-positive Befunde liefert und zu Überbehandlung führt. Nun hat sich an den Kliniken ein neues, differenziertes Vorgehen etabliert, das auch die Gene einbezieht.
(18:50) Tickende Zeitbomben am Meeresboden: In der deutschen Nord- und Ostsee liegen schätzungsweise 1,6 Millionen Tonnen alte Munition. Fast alles, was die Menschen während des Zweiten Weltkriegs an perfiden Waffen eingesetzt haben, lässt sich noch irgendwo am Meeresboden wiederfinden: Minen, Granaten, Patronen, Bomben, Torpedos. Dieses Erbe aus dem Zweiten Weltkrieg ist eine tickende Zeitbombe, denn sie rottet am Meeresboden vor sich hin und setzt Schadstoffe frei. Nun will man diese Altlasten aufräumen.
Links:
Klimaextreme und Generationen: nature.com/articles/s41586-025-08907-1
Reifenabrieb landet auf dem Teller: actu.epfl.ch/news/der-reifenabrieb-lagert-sich-auf-obst-und-gemuse-a/
Gegengift gegen Schlangenbisse: cell.com/cell/fulltext/S0092-8674(25)00402-7
Kahlschlag in der US-Wissenschaft: nature.com/articles/d41586-025-01397-1?utm_source=Live+Audience&utm_campaign=065145d367-nature-briefing-daily-20250506&utm_medium=email&utm_term=0_b27a691814-065145d367-49932580
Erstmals wird das Gewicht der Wälder unserer Erde vermessen - bis unters Blätterdach; das blühende Leben war einmal - junge Erwachsene sind nicht mehr so glücklich, wie die Jungen vor ihnen; Mensch und Erde gedeihen gemeinsam - das Konzept der "Planetary Health" untersucht die Zusammenhänge.
(00:00) Schlagzeilen
(00:49) Waldvermessung aus dem All: Die ESA hat diese Woche ihren Biomass-Satelliten in den Orbit geschossen. Erstmals soll das Gewicht der Wälder unserer Erde vermessen werden. Mit einer neuen Methode - einem Radar, das tief unter das Blätterdach blickt und Äste und Baumstämme bis zum Boden erfasst. Das hilft die Rolle der Wälder im globalen Kohlenstoffkreislauf besser zu verstehen und damit eins der letzten grossen Probleme der Klimaforschung zu verstehen (Angelika Kren)
(07:30) Meldungen (Katharina Bochsler)
Das blühende Leben: Jung und Alt geht’s am besten. Im mittleren Alter dagegen happerts mit dem Glück. Das war einmal. Die U-Kurve des Wohlbefindens flacht nämlich ab. Neue Daten zeigen: Die jungen Erwachsenen sind längst nicht mehr so glücklich, wie sie’s mal waren.
Stress und die Schlaflosigkeit auf dem Land: Das Wohlergehen von Schweizer Bäuerinnen und Bauern ist schlechter als das der Allgemeinbevölkerung.
Vom Löwen gebissen: Anthopologen entdecken zum ersten Mal Spuren eines Löwenbisses an einem Gladiatorenskelett.
(14:09) Mensch und Erde gedeihen gemeinsam: Mit dem systemischen Konzept «Planetary Health» fassen Forschende den Zusammenhang von Gesundheit des Menschen und Zustand des Planeten zusammen. Der Klimawandel, Biodiversitätsverlust, neue Infektionskrankheiten oder Kriege treffen die Umwelt genauso wie die Menschen. Immer mehr Menschen ohne Vorbelastung erkranken beispielsweise an einem chronischen Nierenleiden: Zuckerrohr-Erntehelfer in El Salvador, Reisbauern und Salzarbeiter in Thailand, nepalesische Wanderarbeiter im Nahen Osten und Erntehelfer von Ägypten bis Kamerun. Schuld ist die Hitze, der sie bei ihrer Arbeit ausgesetzt sind. Über diese und andere Planetary Health-Phänomene haben Fachleute aus aller Welt im indischen Bangalore diskutiert. (Irène Dietschi)
Links:
Biomass-Satellit: Die Waldmission der ESA esa.int/Applications/Observing_the_Earth/FutureEO/Biomass
Globale Wohlbefindensstudie (Nature Mental Health) nature.com/articles/s44220-025-00423-5
Der Fragebogen zur weltweiten Wohlbefindensstudie (BMC Global and Public Health) link.springer.com/article/10.1186/s44263-025-00139-9
Das Wohlbefinden der Schweizer Bäuerinnen und Bauern (Swiss Medical Weekly) smw.ch/index.php/smw/article/view/4135
Löwe beisst römischen Galdiator in die Hüfte (PLOS One) journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0319847
Eine innovative Lösung aus dem Berner Seeland sorgt für reineres Trinkwasser. Und: Dunkle Energie könnte unser Verständnis vom Universums verändern.
(00:00) Schlagzeilen
(00:45) Lösung für Wasserversorger: An vielen Orten im Mittelland ist das Trinkwasser so stark mit Pestiziden verschmutzt, dass es nicht mehr unbehandelt getrunken werden kann. Ein neu entwickeltes Verfahren macht die Reinigung mit Aktivkohlefilter nun bezahlbar und umweltfreundlicher als bisher. Doch es bleibt ein Haken an der Sache. (Christian von Burg)
(08:05) Drohnenangriff auf Tschernobyl mit Folgen: Am 14.Februar beschädigte eine wohl von Russland eingesetzte Drohne den Schutzbau des Kernkraftwerks Tschernobyl in der Ukraine. Die Schäden sind gravierend; ihr Ausmass wird erst allmählich klar. (Dagmar Röhrlich)
(12:35) Meldungen: Wie Bonoboweibchen sich gegen die stärkeren Männchen behaupten - Nur schon eine Viertelstunde mehr Schlaf verbessert die Gesundheit von Teenagern; erstaunlich viele Spontanmutationen im menschlichen Erbgut. (Angelika Kren)
(19:48) Dunkle Energie könnte schwächer werden: Dunkle Energie ist die mysteriöse Kraft, die unser Universum immer schneller auseinanderfliegen lässt. Die gängige Annahme ist: Sie ist eine konstante Energiedichte. Nun zeigen neue Daten: Es ist gut möglich, dass sich die Dunkle Energie abschwächt. Damit könnte unserem Universum ein anderes Schicksal blühen als bisher gedacht. (Sandro Della Torre)
Links:
Drohnenangriff auf Tschernobyl - Bericht IAEA:
iaea.org/newscenter/pressreleases/update-278-iaea-director-general-statement-on-situation-in-ukraine
Drohnenangriff auf Tschernobyl - Artikel EU Neighbours East: euneighbourseast.eu/news/latest-news/ebrd-approves-extra-budget-over-reports-of-damage-to-chornobyl-new-safe-confinement/
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Meldungen - durchsetzungsfähige Bonoboweibchen:
dx.doi.org/10.1038/s42003-025-07900-8
Meldungen - Schlaf bei Jugendlichen:
cell.com/cell-reports/fulltext/S2211-1247(25)00336-5?_returnURL=https%3A%2F%2Flinkinghub.elsevier.com%2Fretrieve%2Fpii%2FS2211124725003365%3Fshowall%3Dtrue#fig4
Meldungen - Spontanmutationen in unserem Erbgut:
nature.com/articles/s41586-025-08922-2
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Dunkle Energie nimmt ab - Forschungsergebnisse der DESI-Kollaboration:
arxiv.org/abs/2503.14738
Dunkle Energie nimmt ab - Forschungsergebnisse der DES-Kollaboration:
arxiv.org/abs/2503.06712
Dürren über mehrere Jahre seien gemäss Experten in Zukunft möglich. Noch ist die Schweiz nur ungenügend vorbereitet. Doch es tut sich was. Zudem: In der Atacama Wüste in Chile soll das grösste je gebaute Teleskop in Betrieb gehen - doch Bauvorhaben in der Umgebung könnten das Projekt gefährden.
00:00 Schlagzeilen
00:44 Trockenheit: Mit dem Klimawandel werden Trockenperioden in der Schweiz häufiger und länger. Auch mehrere Jahre andauernde Dürren sind in Zukunft möglich. Noch ist die Schweiz darauf nur ungenügend vorbereitet. Untätig ist sie aber nicht. In wenigen Wochen nimmt der Bund ein nationales Früherkennungs- und Warnsystem für Trockenheit in Betrieb. Und auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz übt für den Krisenfall. (Felicitas Erzinger)
10:43 Meldungen: Neue Atomuhren mit Schweizer Beteiligung fliegen ins All - Einigung beim Pandemievertrag der WHO - Stammzellenstudien zur Behandlung von Parkinson. (Anita Vonmont)
18:10 Riesenteleskop: Das «Extremely Large Telescope» (ELT) wird einen parabolförmigen Spiegel von knapp 40 Meter Durchmesser haben und 100 Millionen Mal so lichtempfindlich sein wie das menschliche Auge. Damit soll in die Tiefen des Weltraums geschaut werden, um die Bildung von Galaxien näher zu erforschen. Aber auch nach Exo-Planeten mit einer Atmosphäre soll gesucht werden, auf der Suche nach möglichem ausserirdischen Leben. Ab 2027 soll es in Betrieb gehen - doch geplante Energieinfrastruktur in der Umgebung könnte das Projekt gefährden. (Teresa Delgado)
Links:
Studie in Science – Mehrjährige Dürren nehmen zu: science.org/doi/10.1126/science.ado4245
Informationsplattform der WSL zu Trockenheit:
drought.ch/de/
Trockenheits-Übung des Bevölkerungsschutzes:
dora.lib4ri.ch/wsl/islandora/object/wsl%3A39744/datastream/PDF/Bj%C3%B6rnsen-2025-Tabletop_%C2%ABDrought%C2%BB-%28published_version%29.pdf
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Atomuhr mit Schweizer Beteiligung:
esa.int/Science_Exploration/Human_and_Robotic_Exploration/ACES_Atomic_Clock_Ensemble_in_Space
Staaten einigen sich auf Pandemievertrag:
who.int/news/item/16-04-2025-who-member-states-conclude-negotiations-and-make-significant-progress-on-draft-pandemic-agreement
Stammzell-Therapie bei Parkinson erweist sich als sicher und verträglich:
nature.com/articles/s41586-025-08700-0
nature.com/articles/s41586-025-08845-y
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Europäische Südsternwarte ESO:
eso.org/public/
Westküste, nicht Ostküste!