ZGW (ETH & UZH)

Das Zentrum »Geschichte des Wissens« (ZGW) (http://www.zgw.ethz.ch) ist ein gemeinsames wissenschaftliches Kompetenzzentrum der Universität Zürich (http://www.uzh.ch) und der ETH Zürich (http://www.ethz.ch), das sich der Förderung und Koordination kulturwissenschaftlicher, historischer und philosophischer Forschung und Lehre über moderne Wissenssysteme und Wissensgesellschaften verpflichtet hat. Das ZGW versteht sich einerseits als wissenschaftlichen Forschungsverbund, bietet andrerseits aber über regelmässige Kolloquien eine Plattform für ein öffentliches Nachdenken über die Funktion von Wissen in modernen Gesellschaften. Mit der Bestätigung durch den Universitätsrat der Universität Zürich ist rückwirkend zum 1. Januar 2005 das ZGW als gemeinsames Kompetenzzentrum von ETH Zürich und Universität Zürich gegründet worden. Gegenwärtig wird das ZGW von sechzehn UZH und ETHZ ProfessorInnen und ihren MitarbeiterInnen sowie drei temporär assoziierten Mitgliedern getragen (vgl. Mitgliederverzeichnis); es führt damit Kompetenzen aus Philosophie, Geschichtswissenschaft, Kunstgeschichte, Medizin, Technikgeschichte und Literaturwissenschaft zu einem interdisziplinären und stark international ausgerichteten Forschungsverbund zusammen. Am ZGW angebunden ist auch ein Masterstudiengang sowie ein Graduiertenkolleg, das von den Gründungsmitgliedern geleitet und vom Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (SNF) unterstützt wird. Produced by Voice Republic For more podcasts visit http://voicerepublic.com

Was Wissen die Börsen?

Sind Börsen die spektakulären Casinos des Kapitalismus? Oder sind sie kühle Barometer der Wirtschaft? Wie gelangten die Trader im 19. Jahrhundert überhaupt zu jenem Wissen, dass sie beispielsweise befähigte grossangelegte Eisenbahn- projekte am anderen Ende der Welt zu finanzieren? Und wie hat der Dadaist und Avantgardefilmer Hans Richter die Börse in einem Werbe- film dargestellt, den er im Auftrag der Schweizer Börse für die Landes- ausstellung von 1939 drehte? Um uns der verborgenen Welt der Ringhändler und Finanzanalysten zu nähern, haben wir einen Wirt- schaftshistoriker und einen Anthro- pologen eingeladen. Marc Flandreau wird uns sein neu erschienenes Buch zur Geschichte der Börse im Zeitalter des Imperalismus vorstel- len und dabei zeigen, dass die An- thropologen aktiv in den Börsenhan- del involviert waren. Im Anschluss an die kurze Filmvorführung von Hans Richters Die Börse diskutieren Monika Dommann und Matthieu Leimgruber mit Marc Flandreau und Stefan Leins über die Rolle der Bör- se in einer globalisierten Welt. Produced by Voice Republic For more podcasts visit http://voicerepublic.com

11-16
01:30:16

Was Wissen die Börsen?

Sind Börsen die spektakulären Casinos des Kapitalismus? Oder sind sie kühle Barometer der Wirtschaft? Wie gelangten die Trader im 19. Jahrhundert überhaupt zu jenem Wissen, dass sie beispielsweise befähigte grossangelegte Eisenbahn- projekte am anderen Ende der Welt zu finanzieren? Und wie hat der Dadaist und Avantgardefilmer Hans Richter die Börse in einem Werbefilm dargestellt, den er im Auftrag der Schweizer Börse für die Landes- ausstellung von 1939 drehte? Um uns der verborgenen Welt der Ringhändler und Finanzanalysten zu nähern, haben wir einen Wirt- schaftshistoriker und einen Anthropologen eingeladen. Marc Flandreau wird uns sein neu erschienenes Buch zur Geschichte der Börse im Zeitalter des Imperalismus vorstel- len und dabei zeigen, dass die An- thropologen aktiv in den Börsenhan- del involviert waren. Im Anschluss an die kurze Filmvorführung von Hans Richters Die Börse diskutieren Monika Dommann und Matthieu Leimgruber mit Marc Flandreau und Stefan Leins über die Rolle der Bör- se in einer globalisierten Welt. Produced by Voice Republic For more podcasts visit http://voicerepublic.com

11-16
02:24

Wirtschaftswissen

Seit etwa zehn Jahren haben wissensgeschichtliche Ansätze verstärkt in der Wirtschaftsgeschichte Einzug gehalten und hier eine Reihe von wichtigen Perspektivenwechseln ermöglicht. Dabei hat die Wissensgeschichte auf der einen Seite eine Vielzahl neuer Schlaglichter auf die sich wandelnde Rolle von Wissen IN der wirtschaftlichen Praxis geworfen, etwa im Kontext von Innovationen, aber auch im wirtschaftlichen Alltagshandeln, wo beispielsweise die Rolle von „tacit knowledge“ und anderen Wissensformen thematisiert wurde. Auf der anderen Seite hat die Wirtschaftsgeschichte auch die Frage gestellt, inwieweit sich auch das Wissen ÜBER die Wirtschaft und damit die Darstellung und Wahrnehmung der ökonomischen Vorgänge in der Vergangenheit verändert haben. Neu in den Blick genommen wurden dabei etwa die Geschichte von Statistiken oder Prognosen, welche die „Wirtschaft“ überhaupt erst als ein klares Feld fass- und verstehbar machten, wie auch die Rolle der an der Entwicklung und Verbreitung derartiger ökonomischer Bilder und Vorstellungswelten beteiligten Experten. Der Vortrag zieht vor diesem Hintergrund eine (vorläufige) Bilanz über wichtige Themen und Tendenzen der Forschung, fragt aber auch nach neuen Potentialen und Themenfeldern, in denen die wissensgeschichtlichen Ansätze Erkenntnisgewinne zu bringen versprechen. Dabei soll insbesondere das Verhältnis einer derartig kultur- und wissenschaftsgeschichtlich orientierten Wirtschaftsgeschichte zu eher klassischen und auch ökonometrischen Ansätzen neu ausgelotet werden. Inwiefern lassen sich hier Synergiepotentiale bestimmen, welche ältere Polarisierungen überwinden helfen und neue Perspektiven etwa auf die Geschichte der Industrialisierung im 19. Jahrhundert eröffnen? Produced by Voice Republic For more podcasts visit http://voicerepublic.com

07-05
01:50:45

Welche Geschichte braucht die Nation

Das »Volk« als Souverän – als schweizerische Ausformung einer direkten Demokratie war dies einst eine Kampfansage gegen reaktionäre Mächte und illegitime Machtanmassungen. Inzwischen ist die Schweiz zum Aushängeschild rechtsextremer Bewegungen und EU-feindlicher Parteien in ganz Europa geworden. Was ist passiert? Welche Rolle kann der Geschichtswissenschaft in den Deutungskämpfen der Gegenwart zukommen? Und kann eine kritische Auseinandersetzung mit historischen Traditionen ein Gegengift gegen aufstrebende rassistische Nationalismen liefern? Produced by Voice Republic For more podcasts visit http://voicerepublic.com

04-20
01:29:45

Divergenz und Konflikt – Expertenkultur im Kalten Krieg

Wo Experten beraten und vermeintlich unparteiisch die Öffentlichkeit informieren, taucht in der Regel auch die Figur des „Gegen-Experten“ auf. Ein dichotomisches Verständnis von Expertenkulturen ist jedoch kaum aufrecht zu erhalten, schließlich trug die permanente und öffentlich sichtbare Kontroverse um Wissen dazu bei, die Figur des Experten nicht nur zu entmystifizieren, sondern den abweichenden Experten zum Normalfall werden zu lassen. Im Vortrag soll die Figur des "divergenten Experten" theoretisch begründet und zeithistorisch auch in den Koordinaten des Kalten Krieges verortet werden. Produced by Voice Republic For more podcasts visit http://voicerepublic.com

04-14
01:29:44

Where is the humanities in digital humanities?

Of the novelties introduced by the »digital« in the »humanities«, sheer numbers are probably the most dramatic: we used to work on a couple of hundred nineteenth-century novels, and we can now analyze thousands of them, tomorrow hundreds of thousands. It’s a moment of euphoria, for those working in this field: like having a telescope, that makes you see entirely new galaxies. And it’s a moment of truth: so, have the digital skies revealed anything that changes our idea of the humanities? Or have they simply abolished the humanities? Produced by Voice Republic For more podcasts visit http://voicerepublic.com

03-06
01:34:05

Prof. Dr. Matthieu Leimgruber - More than a Rational Number-Cruncher.

The Organization for Economic Co-operation and Development (OECD) reports and statistics are widely used by researchers and journalists alike as a recognized expert opinion on current affairs. OECD officials have described their tasks as assembling, producing, and diffusing »knowledge relevant to rational policy-making in every major field of economic activity«. OECD scholars have also tended to idealize the OECD’s work as a rational process of »epistemic learning« that is »campaigning on expertise.« In short, the OECD has been described as a »communication system«, an »orchestrator of global knowledge networks,« or an »ideational artist” and has been analyzed as a relatively non-hierarchical, knowledge-based forum. Highlighting the OEEC/OECD soft power functions may shed light on its distinctive modes of governance, but this perspective impedes a more thorough understanding of its role within the postwar ecosystem of multilateral organizations and tends to downplay or even ignore the use and diffusion of power and (geo-)political interests within and through the OEEC/OECD as well as its competition and collaboration with other international organizations. Such narratives obscure the foundational role the OEEC/OECD’s entanglements in the (post-)colonial period and its key function as a Cold War »Warden of the West«. Produced by Voice Republic For more podcasts visit http://voicerepublic.com

12-02
01:31:27

#5: Neue Formen der Verwandtschaft?

Die Debatten um Präimplantationsdiagnostik in der Schweiz und die jüngste Annahme der entsprechenden Verfassungsänderung an der Urne zeigen, dass die Reproduktionsmedizin im Herzen der Gesellschaft angekommen ist. Verfahren wie assistierte Empfängnis sind keine Randerscheinungen mehr und verändern unsere Vorstellungen von Verwandtschaft und Familie. Produced by Voice Republic For more podcasts visit http://voicerepublic.com

11-18
01:36:48

Sehnsucht nach Souveränität - Wissen in Gesellschaft #4

Der Begriff der Souveränität steht im Mittelpunkt aktueller Debatten in Europa und gerade auch in der Schweiz. Hier kreist die Diskussion um das Verhältnis zwischen Völkerrecht und direkter Demokratie. Die einen überhöhen Souveränität als Allheilmittel, die anderen sehen sie als nutzloses, gar schädliches Konzept. Von Griechenland bis Grossbritannien rückt das Nationale wieder in den Vordergrund. Das ist ein idealer Zeitpunkt für einen Austausch mit dem weltberühmten finnischen Völkerrechtler Martti Koskenniemi: Er lädt uns ein, den Diskurs über Souveränität jenseits der schematischen Kämpfe um das „gute“ oder „böse“ Völkerrecht differenzierter zu führen. TEILNEHMER ⁄ -INNEN Martti Koskenniemi ist ein finnischer Jurist und ehemaliger Diplomat. Er ist seit 1994 Professor für internationales Recht und seit 1997 Direktor des Erik-Castrén-Instituts für internationales Recht und Menschenrechte an der Universität Helsinki. Sein Forschungsinteresse umfasst insbesondere Theorie und Struktur des Völkerrechts sowie dessen historische Entwicklung. Fanny de Weck leitet beim Think Tank foraus das Programm Völkerrecht und Menschenrechte. Die promovierte Juristin studierte an der HSG und promovierte an der Universität Luzern. Sie ist juristische Mitarbeiterin einer Zürcher Anwaltskanzlei mit Schwerpunkt Straf- und Migrationsrecht. Sie versieht einen Lehrauftrag an der Universität Luzern. Stefan Schlegel hat in Zürich studiert und promoviert derzeit in Bern im Bereich des Migrationsrechts. Er hat den Think Tank foraus mit aufgebaut, leitete während fünf Jahren dessen Programm Migration und ist Autor mehrerer Diskussionspapiere zur Migrationsaussenpolitik und zum Verhältnis von Landesrecht und Völkerrecht in der Schweiz. Svenja Goltermann ist Professorin für Geschichte der Neuzeit an der Universität Zürich und stellvertretende Direktorin des Zentrums „Geschichte des Wissens“. Sie arbeitet derzeit an einem Buch über „Krieg, Gewalt und Tod. Eine Wissens- und Wahrnehmungsgeschichte des Opfers in der Moderne“. Produced by Voice Republic For more podcasts visit http://voicerepublic.com

10-21
01:36:14

Knowledge Nation Israel

Anschliessendes Zwiegespräch mit Prof. Dr. Andreas Kilcher. Produced by Voice Republic For more podcasts visit http://voicerepublic.com

10-07
01:35:51

Abendvortrag: The Multiple Shadows of the Color Line

«Das Problem des zwanzigsten Jahrhunderts ist das der color line» schrieb W.E.B. Du Bois im Vorwort seines Buches Die Seele der Schwarzen (1903). Der Vortrag wird - ausgehend von Du Bois‘ Arbeit und seinen Jahrzehnte währenden Kämpfen – ungewöhnliche und pro- duktive Perspektiven auf aktuelle Prozesse der Multiplikation und Heterogenisierung von Grenzen aufwerfen, die Sandro Mezzadra jüngst im Buch «Border as Method» gemeinsam mit Brett Neilson einer kritischen Betrachtung unterzogen hat. Insbesondere wird es um den Versuch gehen, die vielfältigen Funktionen von «Rasse» und Rassismus in diesen Prozessen herauszuarbeiten. In Weiterführung der Konzepte zur ‹multiplication of labor›, zur ‹differential inclusion› und der ‹autonomy of migration› wird ein Ansatz vorgeschlagen, mit dem eine kritische Befragung der Relation von «Rassismus und Ökonomie» möglich wird.  Produced by Voice Republic For more podcasts visit http://voicerepublic.com

05-20
01:03:57

Zwei Kommentare & Abschlussdiskussion

Kommentar: Prof. Dr. Sandro Mezzadra (Universität Bologna), 7min - 37min Kommentar: Dr. Patricia Purtschert (ETH Zürich & ZGW), 37min-49min Abschlussdiskussion, 49min-90min Produced by Voice Republic For more podcasts visit http://voicerepublic.com

05-20
01:21:16

Postmigration und dekoloniale Kritik

Vortrag: 0-32min Diskussion: 32- 75 min Produced by Voice Republic For more podcasts visit http://voicerepublic.com

05-20
01:16:46

Routes & Roots

Vortrag: 0- 30 min Diskussion: 30- 58 min Produced by Voice Republic For more podcasts visit http://voicerepublic.com

05-20
58:11

Postmigrantische Gesellschaft und Rassismus

Vortrag:0-31 min Diskussion: 31min- 44min Produced by Voice Republic For more podcasts visit http://voicerepublic.com

05-20
44:29

Einleitung Postmigrantisches Europa in einer postkolonialen Welt

Dr. Kijan Espahangizi (Zentrum "Geschichte des Wissens«, ETH & Universität Zürich), 0-17.30 min,   Dr. Francesca Falk (Uni Fribourg), 17.30 min - 25 min, Dr. Rohit Jain (NCCR on the move), 25min- 36min Produced by Voice Republic For more podcasts visit http://voicerepublic.com

05-20
36:13

Heldengeschichten und Feldforschung

Input Moritz Mähr (ETH Zürich) und Abschlussdiskussion  Produced by Voice Republic For more podcasts visit http://voicerepublic.com

05-20
01:14:09

„A little apparatus called IS-LM”

Input Dr. Hanno Pahl (Universität Luzern) und Kommentar von Prof. Dr. Karin Knorr Cetina (University of Chicago) und Diskussion  Produced by Voice Republic For more podcasts visit http://voicerepublic.com

05-20
01:02:44

Performative Ökonomik

Input Stefan Leins (Universität Zürich / LSE) und Kommentar von Karin Knorr-Cetina Produced by Voice Republic For more podcasts visit http://voicerepublic.com

05-20
01:04:27

Ist der Strafvollzug in der Krise?

Die Bekämpfung von Kriminalität und Drogen in den USA hat in den letzten 40 Jahren dazu geführt, dass mehr Bürgerinnen und Bürger gefangen gehalten werden als in irgend einem anderen Land der Welt. Heather Ann Thompson (http://sites.temple.edu/heatherannthompson/about-2/) geht in ihrem Vortrag den Ursachen dieser Politik des Bestrafens nach sowie den weitreichenden, aber unterschätzten Konsequenzen für die Städte, die Wirtschaft und die Grundlage der Demokratie. In der anschliessenden Podiumsdiskussion mit Thompson und den beiden Experten Laura von Mandach (http://www.prison.ch/de/saz/ueber-uns/team/laura-von-mandach) und Ronald Gramigna (http://www.zg.ch/behoerden/sicherheitsdirektion/strafanstalt) wird der US-amerikanische Fall mit der Gefängnissituation in der Schweiz verglichen.    Produced by Voice Republic For more podcasts visit http://voicerepublic.com

05-12
01:44:21

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