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Zauberlaterne
Author: Simon Fistrich & Sebastian Göttling
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© Simon Fistrich & Sebastian Göttling
Description
Die Zauberlaterne ist das Programmkino unserer Herzen. Zweimal pro Monat wird ein Lieblingsfilm angeschaut – einer von Simon, einer von Sebastian (die Macher des größten deutschen Star-Trek-Podcasts "Trek am Dienstag"). Dabei reicht das Spektrum von Bergman bis B-Movie, von Flash Gordon bis Fellini. Hauptsache, einer der beiden Podcaster spürt eine tiefe Filmliebe. Um diese Gefühle geht es in ihrer Besprechung, aber auch um Interpretation, Making-of und filmhistorische Einordnung. Am Schluss steht immer die feierliche Aufnahme des Films in den erlesenen Zauberlaterne-Kanon.
43 Episodes
Reverse
Japan, in den 1950er Jahren. Die zwei Schwestern Satsuki und Mei ziehen mit ihrem Vater aufs Land, um näher bei Mutter zu sein, die nach langer Krankheit in Reha ist. Die schwierige Situation, die Natur und die kindliche Fantasie beschwören Waldgeister herauf – der mächtigste unter ihnen ist der, den die kleine Mei Totoro nennt. Simon & Sebastian blicken auf diesen Klassiker des Kinderfilms aus dem Studio Ghibli.
Über dem San Francisco der ausgehenden Siebziger geht grotesker Regen hernieder, der Sporen einer sterbenden, außerirdischen Welt mitbringt. Bald sind viele Menschen für ihre Angehörigen im Uncanny Valley – "er sieht zwar aus wie mein Manfred, er benimmt sich aber anders" – und die Müllabfuhr holt große, graue, tote Wollmäuse ab. Philip Kaufmans SciFi-Horrorklassiker mit Donald Sutherland.
Der desillusionierte und versoffene Poolreiniger Morris Buttermaker (Walter Matthau in Bestform) übernimmt als Baseball-Coach für die Bären, die wohl glückloseste Little-League-Mannschaft unter der Sonne des San Fernando Valley – und die wohl authentischste Ansammlung an Kinderdarstellern der 70er. Ihre gemeinsame Spielsaison zerlegt den amerikanischen Traum und trifft subversiv-rotzig mitten ins Herz.
In diesem Frühwerk castet Regisseur Alexander Payne den unvergleichlichen Jack Nicholson, der in diesem Spätwerk aus seiner gewohnten Rolle fällt: Warren R. Schmidt ist ein Leisetreter, ein Versager, der nach einer durchschnittlichen Karriere als Versicherungsrechner mit der Rente direkt verwitwet, in ein schwarzes Loch der Bedeutungslosigkeit fällt und das Publikum mitnimmt auf einen tragikomischen Roadtrip.
Es geht auf große Sommerferienreise, den Fluss der Zeit hinab. Die vier Jungs des heutigen Films – in Szene gesetzt von Trickfilmlegende Karel Zeman – paddeln im Rückwärtsgang durch unterschiedliche Erdzeitalter, vorbei an Mammuts und Stegosauriern bis ins Silur, wo sie endlich einen Trilobiten finden. Für Simon geht es gerade mal schlappe vierzig Jahre zurück, denn Sebastian nimmt ihn mit ins Kindergartenkino.
Ein Jahr, nachdem ihr Eigenheim in die Dimension der Gespenster eingesaugt wurde, bekommt es die Familie Freeling wieder mit übernatürlichen Kräften zu tun, die als erste vom hellseherischen Töchterchen Carol Anne bemerkt werden. Doch diesmal manifestieren sich die Kräfte von Gut und Böse wahrhaftig – auf der hellen Seite der Schamane Taylor, auf der dunklen der wahnsinnige Reverend Kane.
Im Speckgürtel der Floridaner Disney-Vergnügungsparks stehen Diner, Souvenirläden und Motels wie das heruntergekommene Magic Castle Inn & Suites, wo im Abglanz des Cinderella-Schlosses eine unsichtbare Bevölkerungsgruppe am Rande des sozialen Abstiegs lebt. Unter ihnen die sechsjährige Moonee, die mit ihren Freunden aus der Betonwelt Abenteuerspielplätze macht, und ihre Mutter Halley.
Mayfield Place ist eine beschauliche Nachbarschaft in Anytown, USA – wäre da nicht diese verdammte, selbstzerstörerische und doch so alltägliche Neugierde und Sensationslust. Etwas Sinistres scheint im Keller des verfallenen Klopek-Hauses vor sich zu gehen und das Verschwinden des Nachbarn Walter lässt diese Horrorkomödie von Gremlins-Mann Joe Dante mit einem frühen Tom Hanks überkochen.
Eine Nachbarschaft in Japan Ende der 50er – einerseits so fremd wie das Land der aufgehenden Sonne, andererseits so vertraut wie die Hoods unserer Kindheit: Die Jungs machen Blödsinn und furzen um die Wette, die Erwachsenen sind spießig, die Klatschtanten tratschen und nebenan hat jemand hochmodernes technisches Gerät, das die Großen nicht kapieren, das den Kleinen aber Freiheit und Zukunft verheißt: ein Fernseher!
Es weihnachtet sehr im April, denn Simon zückt einen Feiertagsklassiker von Regisseur Frank Capra. Außerdem ist Jimmy-Stewart-Monat in der Laterne, denn hier mimt er den rechtschaffenen Raiffeisenbänker George Bailey, der sein Leben lang nur Gutes vollbrachte und doch eines Weihnachtsabends einen finstren Moment auf einer Brücke hat, aus dem heraus ihm nur ein Engel in spe helfen kann.
Ein Frachtflugzeug stürzt in den Wüstensand der Sahara, fernab jeglicher Zivilisation, an Bord ein All-Star-Cast von Jimmy Stewart über Ernest Borgnine bis Hardy Krüger. Die Nerven liegen schnell blank und ihre einzige Hoffnung in diesem Abenteuerklassiker ist ein ingenieurstechnisches Geniestück. Außerdem feiern Simon & Sebastian mit zahlreichen Star-Trek-Bezügen die Mitte ihres Projekts "Trek am Dienstag".
Fast vergessen hat die Filmwelt heute, dass der Actionfilm in den Nullerjahren auf Desorientierung in Form schnell geschnittener Ultra-Closeups setzte. Eine frische Brise war im Jahr 2011 unser heutiger Independent-Kracher, den ein Waliser in Indonesien filmte, der sowohl das Übersichtliche als auch feinste Choreographie zurückbrachte – und der trotzdem knüppelhart ist. Kommt mit ins Hochhaus!
Das Erstlingswerk der Gebrüder Coen ist eine Geschichte von Ehebruch, mörderisch-schleimigen Cowboys und vermeintlichen Untoten. Wer jetzt denkt, das klingt wie eine wilde Mischung aus schwarzer Komödie, Thriller, Horror, Western, Neo-Noir und Pulp, liegt goldrichtig. Vieles, was die späteren "großen" Filme der Coens ausmachte, ist hier bereits vorhanden, nur roher – oder besser gesagt "blood simple"…
Simon & Sebastian lassen die Muckis spielen und nehmen sich den Dokumentarfilm-Klassiker vor, der Bodybuilding zur Trendsportart und Arnold Schwarzenegger zum Superstar machte. Im Kampf um den Titel "Mr. Olympia" gönnen sich der starke Steirer und der zukünftige Hulk Lou Ferrigno im Trash-Talk scheinbar nicht das Schwarze unter den Fingernägeln – doch die Kraft der Wahrheit steht auch auf dem Prüfstand.
Kurz vorm Valentinstag wird es diesmal menschlich-romantisch in der Zauberlaterne – mit einem unserer beider liebsten Schauspieler. Ein junger Ernest Borgnine brilliert in seiner Academy-Award-prämierten Paraderolle als liebesbekümmerter Metzger und Sympathiebolzen Marty. Drückt ihm kräftig die Daumen, dass er sich nicht wie gewohnt unterbuttern lässt, denn es geht um die große Liebe!
"Wer das hier liest, schau hin und guck, wird ihn nicht mehr los, den Babadook." Ist es ein schauriges Pop-Up-Buch? Vielleicht ein wahrhaftiges Monster? Möglicherweise pure Einbildung? Oder die Manifestation eines tief sitzenden Traumas? Was immer der Babadook ist, er will Besitz ergreifen von Amelia und ihrem sechsjährigen Sohn Samuel – in diesem tiefenpsychologischen, modernen Klassiker des Horrorfilms.
Zu jedem Jahresanfang gehört der Reigen international bedeutender Filmpreise, dem die Zauberlaterne nun einen brandneuen hinzufügt: den Prix de la Lanterne Magique! Von dem kann sich zwar niemand was kaufen, doch Simon & Sebastian lassen ihren Medienkonsum sowie das Laternen-Œuvre des Jahres 2023 noch einmal Revue passieren und packen Tipps ebenso wie Favoriten aus.
"In nicht allzu ferner Zukunft gibt es kein Kriege mehr. Aber dann gibt es Rollerball." Im Gründungswerk des Mikro-Genres "Dystopischer Sportfilm" finden wir uns in der Endzeit wieder (eigentlich im Retro-Futurismus von Olympia-München), wo skrupellose Großkonzerne die Erde unter Kontrolle halten, indem sie jeglichen Individualismus unterbinden. Schlüssel dazu ist der ultrabrutale Sport Rollerball, dessen Champion Jonathan E. sich gefährlicher Beliebtheit erfreut.
Bud Spencer & Terence Hill sind in ihrem fünften gemeinsamen Film zum ersten Mal als das Prügel-Comedy-Duo unterwegs, mit dem sie nicht bloß riesigen Erfolg in deutschen Kinos hatten, sondern auch zu Helden aller Kinder werden sollten. Als Viehdiebe "Der Kleine" & "Der Müde Joe" sind sie tief im Herzen doch Kräfte von Recht & Ordnung, vertrimmen allerlei Schurken und stehen gottesfürchtigen Mormonen bei.
Joe Needleman, das Alter Ego von Regisseur Woody Allen, erinnert sich nostalgisch an zahllose Anekdoten aus seiner Kindheit in den 1940er Jahren. Ans Familienleben in Brooklyn mit all seinen ulkigen Kleinkatastrophen und an das Massenmedium, das damals alle verband: das Radio und seine Stars, Sternchen & Skandale. Die Erinnerungen mögen verblassen, doch sie werden mit jedem vergangenen Jahr wärmer.
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