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Zwölfuhrläuten
Zwölfuhrläuten
Author: Bayerischer Rundfunk
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©2025 Bayerischer Rundfunk
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Sie sind die akustischen Visitenkarten tausender Dome, Münster, Kirchen und Kapellen in tausenden von Städten, Märkten, Dörfern und Weilern Bayerns - unsere Glocken. Sie haben Schicksale, erhabene, traurige, wundersame. Wer von Glocken erzählt, erzählt immer auch von Menschen-Geschichte, nicht selten zurück über Jahrhunderte.
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Das besondere "Schmankerl" der Jesus-Christus-Kirche stellt das in mehrerlei Hinsicht ungewöhnliche Geläut im runden Glockenturm dar. Es wurde 1968 von Karl Czudnochowsky in Erding gegossen und setzt sich aus nicht weniger als sechs Instrumenten zusammen. Die spannungsvolle, seltene Tonfolge verbindet die Dur- mit der Moll-Harmonik, alle Glocken wurden zudem in einer für den Gießer unüblichen extrem schweren Ausführung gegossen.
Eine Kirche in Adelsdorf ist anno 1308 erstmals urkundlich verbrieft. Weil sie für die wachsende Pfarrgemeinde zu klein geworden war, entstand in den Jahren 1908 und 1909 die neue Pfarrkirche St. Stephanus. Die fünf Stahlglocken auf dem Turm der St.-Stephanus-Kirche hat der Bochumer Verein 1949 angefertigt.
Katholische Domkirchen oder evangelische Hauptkirchen verfügen traditionell mit über die mächtigsten Geläute. Heute, am Heiligen Abend, wird es feierlich und prächtig geräuschvoll, denn mehr als 70 Glocken unterschiedlicher Größe und unterschiedlichen Gewichts läuten uns die Weihnacht ein.
Wie so oft, wurde auch das Innernzeller Geläut von St. Nikolaus im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen. Die glockenlose Zeit endete 1949, da erhielt die Pfarrei ihr jetziges Bronze-Quartett von der Passauer Gießerei Perner, die Nikolausglocke in der Tonart g erklingt auch heute.
Aus romanischer Zeit datiert der markante Satteldachturm von St. Magnus mit den dreifach gekuppelten Schallarkaden. Die Vier Bronzeglocken sind jüngste Kirchenausstattung und wurden 2024 in Passau gegossen. Das Vorgängergeläut aus Eisenhartguss musste wegen Materialermüdung ersetzt werden.
In kirchenarchitektonischer Hinsicht erregt die fest im Ortsbild verankerte evangelische Auferstehungskirche Aufsehen. Steht man vor ihr, kommt vielen sofort ein Gedanke in den Sinn: da haben sich Geister verschiedener Epochen den Kopf zerbrochen! Und im Turm verrichten derzeit drei Eisenhartguß-Glocken in einem Moll-Dreiklang ihren Dienst.
Die Möhrener Pfarrkirche ist das Ergebnis einer umfassenden Erneuerung in den Jahren 1726 bis 1729. Viel jünger als das Gotteshaus sind die drei Glocken: 1894 goss Martin Kopfmüller in Eichstätt die große, die beiden kleineren wurden 1963 in Heidelberg aus der Grube gehoben.
Den schlichten Innenraum überspannt eine Holzdecke, über dem Altar zieht seit 1960 die moderne, vom bekannten Landshuter Bildhauer Fritz König geschaffene Bronzefigur des Gekreuzigten alle Blicke auf sich. Sie war anfangs in der Gemeinde durchaus umstritten. Inzwischen ist man jedoch stolz auf das Werk aus der frühen Schaffensphase Königs.
Das dreistimmige Geläut von Herz Jesu stammt nicht aus der Region, sondern aus dem hohen Norden. Es wurde im Jahr 1948 bei der Gießerei Otto in Bremen-Hemelingen aus der Grube gehoben.
Im mächtig gedrungen wirkenden Glockenturm hingen bis Ende des 20. Jahrhunderts Stahlglocken, die jedoch schadhaft geworden waren. Somit wurden ein nagelneues, rund fünf Tonnen schweres Bronzeglocken-Quartett aus der Heilbronner Gießerei Bachert angeschafft. Im Dezember 2000 wurde es feierlich eingeweiht.
Die Wurzeln von Pfarrei und Kirche reichen ins 13. Jahrhundert zurück. In diese Zeit datiert auch der romanische Unterbau des Chorturms der Pfarrkirche St. Ursula. Im heutigen Turm mit der Zwiebelhaube sind drei Glocken zu hören: zwei davon wurden 1953 von der Gemeinde gestiftet.
Die drei neuen Glocken der Evangelischen Auferstehungskirche wurden 2009 angeschafft. Sie kommen aus der Glockengießerei Perner in Passau und sind ökumenisch abgestimmt auf das Geläute der benachbarten, katholischen Laurentiuskirche.
Der Regensburger Architekt Friedrich Niedermayer schuf eine imposante, dreischiffige Basilika im neugotischen Stil mit hoch aufragendem Turm. In ihm läutet ein Geläutquartett mit den Schlagtönen d, f, g und b. Es wurde 1946 bei Petit & Edelbrock im westfälischen Gescher gegossen.
Neben vielen Sehenswürdigkeiten im Inneren von St. Emmeram kann man einen weiteren Schatz nur hören: Sehr wertvoll, weil vor etwa 650 bzw. 525 Jahren in Nürnberg gegossen, sind die kleine und die große Glocke des dreistimmigen Geläuts.
Dieses barocke Gotteshaus, erbaut von 1766 bis 1768, gilt als eine der schönsten und angeblich teuersten Markgrafenkirchen Oberfrankens. Im obersten, achteckigen Turmgeschoß ertönt ein harmonisches Vierer-Geläut. Die älteste Glocke ist von 1599.
Seit dem Jahr 1970 erschallt ein Glockenquartett über den Dächern Tittings. Die drei vorhandenen Glocken der Regensburger Gießerei Hamm von 1929 erhielten Zuwachs durch ein neues Instrument aus Heidelberg. Zusammen erklingen sie in den Tönen f, as, b und c.
Vom fünfstimmigen Geläute hat die Glocke der Evangelischen Petruskirche eine bewegte Geschichte. Sie stammt aus der Christophori-Kirche in Breslau und trägt die Jahreszahl 1702. Mit 66 Kilo ist sie zwar die kleinste Glocke des Geläutes, hat aber mit ihrem Schlagton "gis" die Stimmung für die vier neuen Glocken vorgegeben.
Im mächtigen Zwiebelturm der ortsbildprägenden Pfarrkirche St. Ulrich ertönt ein unverwechselbares, sechsstimmiges Geläut. Die älteste Glocke stammt aus dem Jahr 1645 und wurde in Regensburg gegossen, die anderen fünf kamen im 18. Jahrhundert bzw. nach dem Zweiten Weltkrieg auf den Turm.
1942 mussten für Rüstungszwecke alle Glocken von St. Afra abgeliefert werden. Erst kurz vor dem Weihnachtsfest, am 21. Dezember 1947, kam ein neues Quartett aus der Kemptner Glockengießerei nach Lachen, das bis heute seinen klangvoll harmonischen Dienst verrichtet.
Ihren heutigen Namen trägt die Kreuzkirche erst seit dem 4. Mai 1986. Die drei Glocken im 20 Meter hohen Turm rufen auch heute in der Tonfolge g-a-h zum Gottesdienst, das mittlere Instrument wurde von der Kreisstadt Aschaffenburg gestiftet.




















