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hr2 Camino - Religionen auf dem Weg
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hr2 Camino - Religionen auf dem Weg

Author: hr2

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Reportagen aus der Welt der Kirchen und Religionen. Lebensfragen, Ethik, Theologie.
289 Episodes
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Albert Schweitzer wirkte jahrzehntelang als Urwaldarzt in Gabun, um den Einheimischen ein besseres Leben zu ermöglichen. Damit lebte der evangelische Theologe und Mediziner vor, was er als “Ehrfurcht vor dem Leben” lehrte - eine Ethik der Achtung vor allem Lebendigen, auch Tieren. Zum 60.Todestag erinnert Simon Berninger an den Pazifisten Albert Schweitzer.
Am 6. Juli ist "seine Heiligkeit", der 14. Dalai Lama, 90 Jahre alt geworden. Weltweit feiern viele den obersten tibetischen Buddhisten wie einen Popstar. Für viele Tibeter ist er die Identifikationsfigur, nicht nur in religiösen Fragen, sondern auch im Kampf gegen die Übermacht Chinas und für mehr Autonomie der Tibeter in ihrer Heimat. Doch inzwischen ist es ruhig geworden um den Dalai Lama. Längst hat die - politisch hoch sensible - Debatte um seine Nachfolge begonnen. Hören Sie dazu einen Beitrag von unserer Korrespondentin Charlotte Horn.
Der Klimawandel bedroht die natürlichen Grundlagen unseres Lebens. Deshalb engagieren sich auch Kirchen und Bistümer in Sachen Klimaschutz. Als einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz hat zum Beispiel die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck 700.000 Bäume gepflanzt. Was unternehmen die Kirchen in Sachen Klimaschutz? Und wo gibt es noch Handlungsbedarf? Diesen Fragen ist Michael Hollenbach in Camino nachgegangen.
Kreativität ist eine wichtige Kraftquelle im Leben. Deborah Buschendorf zum Beispiel ist Polizistin. Zweimal die Woche streifen sie und ihre Kolleginnen die Uniformen ab und tauchen ein in Klang und Farbe: Als Tanzgruppe Police Revolution bringen sie zum Beispiel die Ostergeschichte auf die Bühne mit Dancefloor, Hiphop und akrobatischer Gymnastik. Susanne Müller-Kölmel und ihre Mal-Schülerinnen schöpfen dagegen Kraft beim Malen und Gestalten. Im kreativen Prozess entsteht neue Kraft. Die Künstlerinnen erklären, wie Pinsel und Farbe helfen, den Alltag zu meistern.
Sport hilft dem Saarländer Michael Krauser, Stress abzubauen - und lässt ihn trotz einer Erkrankung lebensfroh und dankbar bleiben. Als Jugendlicher spielt er Fußball. Später reist er mit dem Fahrrad um die Welt. Mit Anfang 20 folgt die unerwartete Diagnose: Typ-1-Diabetes. Gesundheit wird fortan ein zentrales Thema. Auch für die 43-jährige Bibliothekarin Abou Kamar sind Sport und Bewegung eine wichtige Kraftquelle. Zwei Lebensgeschichten, die zeigen: Bewegung kann Gesundheit fördern und Lebensqualität schenken.
Für viele Menschen sind Rituale treue Wegbegleiter. Sie wirken durch die immer gleiche Wiederholung, sie schaffen Zusammengehörigkeit, geben Orientierung und helfen, Krisen zu bewältigen. In einem Ritual liegen die Erfahrungen vieler Generationen. Rituale prägen deshalb auch unser Zusammenleben und unsere Kultur. Aber: Wenn sich die Zeiten ändern, ändern sich auch die Rituale. Traditionelle Formen und Formeln bleiben vielen modernen Zeitgenossen fremd. Für manche sind sie bloß Relikte aus einer anderen Zeit. Worin also liegt die Kraft der Rituale? Was macht sie unverzichtbar?
Muße und Müßiggang, einfach mal nichts tun - danach sehnen sich viele. Und haben doch zugleich ein schlechtes Gewissen. In diesen unruhigen Zeiten können wir doch nicht mehr „gar nichts tun“. Vielleicht aber rührt unsere Ablenkungssucht daher, dass wir Angst davor haben, in der Ruhe auf uns selbst zurückgeworfen zu werden. Davor, dass, wenn alles still ist, die Seele redet. Und wir vielleicht mit der eigenen Vergänglichkeit konfrontiert werden?
"Die Erde schreit." So drastisch beschrieb es der kürzlich verstorbene Papst Franziskus in seiner Sozial- und Umweltenzyklika Laudato si‘. Zehn Jahre ist das schon her und aus Sicht ernstzunehmender Wissenschaftler müssten wir radikal umsteuern, um die Ökosysteme des Planeten Erde zu erhalten. Die Widerstände gegen Fakten, Warnungen und Empfehlungen sind aber massiv. Zu gering ist die Bereitschaft, den eigenen Lebensstil grundlegend zu ändern. Was gibt Menschen Kraft, sich trotzdem für einen verantwortungsvollen Umgang mit den natürlichen Ressourcen einzusetzen?
Mit 12 Jahren verliert Selina plötzlich ihre Sehkraft. Heute ist sie 27 und hat Wege gefunden, mit ihrer Einschränkung zu leben: In ihrem Videoblog berichtet die Studentin über ihren Alltag mit Sehbehinderung und macht anderen Betroffenen Mut. Mit vielen Menschen in der digitalen, aber auch in der realen Welt verbunden zu sein, gibt ihr Kraft. Auch für Sagithjan Surendra ist der Austausch mit anderen Menschen die Kraftquelle schlechthin.
Heute beginnen wir in Camino eine siebenteilige Reihe unter dem Motto „Quellen der Kraft“. Der Stresspegel in der Gesellschaft steigt. Jeder fühlt es und Umfragen belegen es. Kriege machen Angst, politische Spannungen verunsichern. Wo finden wir stärkende "Quellen der Kraft"? Barbara Schellhammer lehrt an der Hochschule für Philosophie in München, aber sie hat ihren Wohnsitz mitten in die Tiroler Berge verlegt. Sie wohnt nun in einem Holzhaus umgeben von Gipfeln. Und hier findet sie nicht nur zu sich, hier lernt sie auch fürs Leben - und für ihre Lehre.
Die Zeugen Jehovas haben entschiedenen Widerstand gegen das NS-Regime geleistet. Sie verweigerten den Hitler-Gruß, die Aufnahme in staatliche Organisationen und den Kriegsdienst. Außerdem haben sie bedrängten Menschen geholfen: zum Beispiel Juden. Die christliche Gemeinschaft wurde von Anfang an von den Nationalsozialisten verfolgt und als erste Religionsgemeinschaft verboten. Der Goldfischteich im Berliner Tiergarten diente als geheimer Treffpunkt, im August 1936 wurden dort führende Vertreter der Zeugen Jehovas von der Gestapo verhaftet. Daran soll jetzt ein Mahnmal erinnern. In der Sendung „Geheimtreffen am Goldfischteich“ erinnert Igal Avidan and die Verfolgung der Zeugen Jehovas durch das Nazi-Regime.
Die großen christlichen Feste fallen alle nicht in den Sommer. Stattdessen wird zum Beispiel der Kampf um Leben und Tod an Ostern im Frühling ausgefochten. Das Stürmen des Heiligen Geistes feiert man am Frühlingsende. Und mit dem Winterdunkel im Advent wächst die Erwartung, dass das neue Leben die Nacht durchbricht. Wie unspektakulär dagegen der Sommer. Die Hektik nimmt ab, die Gelassenheit zu. Zu erfahren sind Momente von Muße, Luft, Licht und Langsamkeit. Aber liegt vielleicht gerade darin die spirituelle Kraft des Sommers? Dieser Frage geht Georg Magirius in der folgenden Sendung nach.
Prozessionen, Demos, Pilgerreisen oder Sonntagsspaziergänge - immer geht es schlicht darum, einen Fuß vor den andern zu setzen: zu gehen. Biblische Wanderungen und boomende Pilgerströme auf dem Jakobsweg zeigen auf, dass das Gehen auch eine religiöse Bedeutung hat. “Gehen” - hören Sie in Camino eine Sendung von Ulrich Land über die Kunst, in Bewegung zu bleiben.
Das Pilgern ist in den vergangenen Jahren zu einem starken Trend geworden. Die Sehnsucht, aus dem Alltag auszubrechen, scheint heute enorm groß. Doch kann man beim Pilgern all das hinter sich lassen, was einen beschäftigt und belastet? Und welches Ziel hat der Weg? Unter dem Titel “Schritt für Schritt zu mir selbst” stellt Rita Homfeldt die Frage, ob nicht das ganze Leben eine Pilgerreise ist.
Das Meer ist ein Sehnsuchtsziel. Die älteste Landschaft unseres Planeten: archaisch, scheinbar unvergänglich, unendlich, und unbeherrschbar. Dichter und Philosophen geraten darüber ins Schwärmen. Aber das Meer ist auch gefährlich, das erzählt schon das Alte Testament. Die Sintflut vernichtete alle und alles bis auf Noah und diejenigen, die er auf seiner Arche in Sicherheit gebracht hatte. Heute reißen Tsunamis Tausende in den Tod. Und den Geflüchteten vom afrikanischen Kontinent würde man viele Archen wünschen. “Zum Lieben und zum Fürchten” - Mechthild Müser schildert in Camino, warum der Anblick des Meeres Glück, aber auch Angst auslösen kann.
Viele junge Leute legen in der Zeit zwischen Schulabschluss und dem Beginn von Studium oder Ausbildung ein Jahr zur persönlichen Orientierung ein. In Deutschland meist ein Freiwilliges soziales oder ökologisches Jahr. Eine solche Orientierungszeit ist auch der so genannte Bachelor of Being nach skandinavischem Vorbild. Eine Zeit, um sich den wesentlichen Fragen des Lebens zu widmen. Eine Lebensschule. In jedem Jahr durchlaufen 25 junge Erwachsenen auf einem Biohof bei Kassel diesen ‚Bachelor of Being‘. Praktische Arbeit und persönliche Begleitung gehören dazu. Unter dem Titel “Lernen, wie gutes Leben geht” beschreibt unser Autor Geseko von Lüpke, wie die jungen Menschen in ein selbstbestimmtes Leben finden können.
Bruce Springsteen ist einer der erfolgreichsten Rockmusiker unserer Zeit. Seine Livekonzerte sind ein entscheidender Faktor seines Erfolges. Sie haben erstaunlicherweise oft eine „religiöse“ Anmutung. Die Süddeutsche Zeitung bezeichnet seine Auftritte als „Rockmessen“, und der stern nennt die bis zu vierstündigen Bühnenshows die „besten Gottesdienste der Welt“. In Camino spürt Uwe Birnstein den spirituellen Seiten im Leben und Werk des 75-jährigen Rockmusikers und Komponisten nach.
Von der Uni an die Kirchenspitze: Seit gut 100 Tagen ist Christiane Tietz die neue Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Davor war sie Professorin für Systematische Theologie in Zürich, aber schon immer in der hessischen Kirche verwurzelt und engagiert. Ihr Start ins neue Amt fällt in eine Zeit vielfältiger Krisen, in denen auch die Kirchen nach einer neuen Rolle suchen müssen. Dabei ist die Position der Kirchen selbst bedroht und aktuelle Zahlen zeigen, dass der massive Verlust an Mitgliedern nahezu unvermindert anhält. Wie will Christiane Tietz in dieser Situation Akzente setzen? Und was schwebt ihr vor für die Zukunft ihrer Kirche? hr-Kirchenredakteur Lothar Bauerochse hat bei der neuen Kirchenpräsidentin nachgefragt.
„Der Niederrheiner weiß nix, kann aber alles erklären!“ Diesem Motto ist der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch mehr als 50 Bühnenjahre lang treu geblieben. Mit seinen augenzwinkernden und lebensklugen Geschichten hat er das literarische Kabarett geprägt wie kaum ein anderer. Hüsch bezeichnet sich selbst als „fahrenden Poeten“ und „Prediger“, der von sich sagt: „Ich setze auf die Liebe“. In der vergangenen Woche wäre er 100 Jahre alt geworden. Hören Sie ein Porträt des Kabarettisten von Martin Buchholz.
Glaube in der säkularen Welt. Unter diesem Titel stand ein bemerkenswerter Vortrag beim Evangelischen Kirchentag in Hannover in der vergangenen Woche. In vieler Hinsicht befinden sich die Kirchen gerade im Übergang: eine Kirchenmitgliedschaft ist heute bei weitem nicht mehr selbstverständlich, im Gegenteil: rein zahlenmäßig sind Christen auf dem Weg in die gesellschaftliche Minderheit. Der evangelische Theologieprofessor Thorsten Dietz wünscht sich deshalb von seiner Kirche eine „neue Betriebslogik“. Der christliche Glaube mit seiner 2000jährigen Geschichte habe weiterhin eine große Kraft, um Menschen Orientierung und Halt im Leben zu geben. Allerdings müssen man gerade als Minderheit der Versuchung widerstehen, den Glauben gegenüber einer gottlosen, „bösen“, säkularen Welt in Stellung zu bringen. Thorsten Dietz entfaltet die verschiedenen Zugänge für einen Glauben in der säkularen Welt am Beispiel seiner eigenen Glaubensgeschichte. Zur Person: Prof. Thorsten Dietz lehrte Theologie in Marburg und arbeitet bei der Ev. Reformierten Kirche der Schweiz. Er ist Podcaster und einer der Mitinitiatoren der theologischen Internetplatform „Worthaus“.
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