Discoverhr2 Camino - Religionen auf dem Weg
hr2 Camino - Religionen auf dem Weg
Claim Ownership

hr2 Camino - Religionen auf dem Weg

Author: hr2

Subscribed: 147Played: 3,499
Share

Description

Reportagen aus der Welt der Kirchen und Religionen. Lebensfragen, Ethik, Theologie.
210 Episodes
Reverse
Es scheint den Menschen derzeit schwerzufallen, sich ein Grundvertrauen in das Leben zu bewahren. Man weiß nicht recht, wem man vertrauen soll. Dazu kommt, dass wir in einer Welt leben, die so komplex ist, dass der Einzelne damit überfordert scheint, die Richtigkeit und auch die Genauigkeit der zahllosen Informationen zu überprüfen. Und so spricht man gerne und immer häufiger von einer allgemeinen Vertrauenskrise, die einen bemerkenswerten Einfluss auf zentrale, persönliche und gesellschaftliche Bereiche hat. „Das große Vertrauen - Eine Verlustanzeige? Horst Konietzny hat sich für Camino in hr2 kultur mit den Fragen auseinandergesetzt, was gewohnte Vertrauensgrundlagen aushöhlt und worauf wir neues Vertrauen bauen können.
In kaum einem anderen europäischen Land besaß die katholische Kirche so viel Rückhalt wie in Polen. Dafür stand nicht zuletzt der polnische Papst Johannes Paul II. Doch längst verlassen polnische Gläubige ihre Kirche in Massen. Die Gründe liegen nicht nur in zahllosen Missbrauchs- und Bereicherungsaffären. Für Unmut sorgt vor allem, dass die Bischöfe viele Jahre lang zusammen mit den nationalkonservativen Machthabern die Politik im Lande bestimmen wollten. „Koloss auf tönernen Füßen“. Hören Sie in Camino in hr2 kultur eine Sendung von Martin Sander über die Krise der katholischen Kirche in Polen.
Ob evangelikal oder katholisch: Besonders überzeugte Christen wollen missionieren. Im laizistischen Frankreich haben sie eine neue Zielgruppe ausgemacht: Zuwanderer aus arabischen Ländern. Überall dort, wo es in Paris besonders lebendig zugeht, kann man auf evangelikale Missionare stoßen. Sie suchen Kontakt nicht zu den vielen abgeklärten, entchristianisierten Franzosen, sondern zu jenen, die für Glaubensfragen noch sensibel sind. Und das sind vor allem Muslime. „Jesus t’aime. Wie französische Christen Muslime bekehren.“ Hören Sie in Camino in hr2-kultur eine Sendung von Bettina Kaps.
Der Mensch geht. Während andere Lebewesen gebeugt zu Boden blicken, gab Gott dem Menschen ein erhobenes Antlitz. Gott will, dass der Mensch aufrecht geht, dass er den Himmel betrachten und sein Haupt stolz zu den Sternen erheben kann - Eine These, die Kurt Bayertz in seinem Buch „Der aufrechte Gang“ vertritt: Der aufrechte Gang ist ein von Gott gegebenes Zeichen. Wird der Mensch erst durch den aufrechten Gang zu Gottes Ebenbild und genießt er dadurch eine privilegierte Stellung im Kosmos? Hat sich der Mensch durch den Sündenfall dieses Recht verwirkt, oder ist er eine Mahnung, den aufrechten Gang immer wieder neu einzuüben? „Eine Frage der Haltung. Gott und der aufrechte Gang.“ - Doris Weber hat für Camino in hr2-kultur diese Fragen mit dem Philosophen Kurt Bayertz erörtert.
Musik kann trösten und heilen: Das ist die Lebenserfahrung von Hans-Jürgen Hufeisen. Im Kinderheim lernte er das Blockflötenspiel; die Musik schenkte ihm Kraft in schwierigen Lebensstationen. Er wurde Konzertflötist und prägte mit seiner Virtuosität und seinem eigenen Stil zwischen Pop und Klassik Generationen von Musikern. Auch als Komponist macht Hufeisen von sich reden, zuletzt mit einer „politischen Messe“ auf den Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer. „Heilung, Trost und Widerstand - Hans-Jürgen Hufeisen und seine Blockflöte“. Uwe Birnstein hat für Camino in hr2 kultur mit dem den 70jährigen Flötisten über sein bewegtes Leben und die Trostkraft der Musik gesprochen.
Über die Auferstehung Jesu Christi bietet die Bibel keine griffigen Informationen oder gar wissenschaftliche Beweise. Wie sollte es bei dem Thema auch anders sein? Die Evangelisten erzählen in Bildern und Metaphern von den überraschenden Lebenserfahrungen der ersten Christen. Sie fühlen sich mit der Erkenntnis beschenkt: Jesus von Nazareth ist nach seinem schmachvollen Tod verwandelt und ungeahnt lebendig. Welche Bedeutung hat dann das leere Grab und die Botschaft der Engel? „Die Macht des Todes überwinden - Auferstehung für Aufgeklärte“. Christian Modehn hat sich in Camino in hr2 kultur mit der „Dimension des Ewigen“ auseinandergesetzt.
Die Bibel gilt als das „Buch der Bücher“ - bei den meisten Deutschen allerdings verstaubt sie im Regal. Zwar besitzt die Hälfte aller Deutschen eine gedruckte Bibel. Aber nur jeder Dritte greift wenigstens einmal im Jahr danach. Das ergab kürzlich eine große bundesweite Umfrage. Auf Nachfrage sagen 80 Prozent der Nicht-Leser, sie wüssten keinen Grund, warum sie mal in die Bibel schauen sollten. Überraschend allerdings: 40 Prozent der Menschen, die sich als konfessionslos bezeichnen, finden die Inhalte der Bibel trotzdem „interessant“. Dass die Bibel ein „wichtiges Kulturgut“ ist, darüber sind sich sehr viele einig. Gibt es eigentlich für aufgeklärte Menschen des 21. Jahrhunderts eine „Les-Art“ der Bibel zwischen Fundamentalismus und Wurschtigkeit? Das hat sich der Theologe und Journalist Andreas Malessa gefragt. Herausgekommen ist ein geistreiches Plädoyer für die Bibel, die - so Malessa - „auch für jene aufgeklärten Menschen als moralischer Leitstern leuchtet, die ihr kritisches Denken ernst nehmen“. hr-Religionsredakteur Lothar Bauerochse hat mit dem Autor Andreas Malessa darüber gesprochen, warum es sich noch immer lohnen könnte, in der Bibel zu lesen.
Bei dem Wort „Krebs“ denken viele Menschen an Siechtum, Schmerzen und Tod. Die weltweit häufigste Krebserkrankung bei Männern ist der Prostatakrebs. Als unser Autor Andreas Boueke im Mai 2023 von seinem Hochrisiko-Tumor erfuhr, nahm er die Diagnose zum Anlass für ein Rechercheprojekt und Gespräche mit einem Krankenhausseelsorger.
Etty Hillesum war eine niederländische jüdische Intellektuelle. Während der deutschen Besetzung der Niederlande führte sie in den Jahren 1941 bis 1943 ein Tagebuch und hinterließ Briefe, in denen sich ihre menschliche und spirituelle Entwicklung unter den Bedingungen von Krieg und Verfolgung widerspiegelt. Sie fand ihre Mitte in der Beziehung zum Göttlichen und erkannte ihre eigentliche Berufung: den jüdischen Mitmenschen in mörderischen Zeiten seelisch und praktisch beizustehen - bis zu ihrem eigenen Tod am 30. November 1943 in Auschwitz. Vor kurzem sind die Tagebücher der Etty Hillesum in einer deutschen Gesamtausgabe erschienen. „Ich kann keinen Menschen hassen - Die Tagebücher der Etty Hillesum.” Hören Sie in Camino in hr2 kultur einen Beitrag von Burkhard Reinartz.
In der größten Justizvollzugsanstalt Deutschlands, in Bielefeld-Brackwede, treffen Häftlinge auf Betroffene von Gewalttaten. Ein Ziel solcher Täter-Opfer-Kreise ist es, das Bewusstsein der Gefangenen für die Folgen ihrer Straftaten zu stärken. Zudem bekommen die Opfer die Möglichkeit, Tätern über ihre traumatischen Erfahrungen zu berichten. Die Runde spricht über Angst und Scham, über Wut und Trauer, aber auch über die Frage, ob Versöhnung möglich ist. Es geht um Rehabilitation und Traumabewältigung. „Ich hoffe auf keine neuen Opfer von mir“ - Gewalttäter sprechen mit Betroffenen. Hören Sie in Camino in hr2-kultur eine Sendung von Andreas Boueke.
Jeder Mensch hat wohl Geheimnisse - aber wie geht man mit ihnen um? Ist es manchmal vielleicht sogar wichtig, ein Geheimnis zu bewahren? Gerade in der digitalisierten Welt? Und wie ist das in den Religionen? In der katholischen Messe wird vom „Geheimnis des Glaubens“ gesprochen. Das Unerklärliche wird verklärt zu etwas Geheimnisvollem, das sich nicht hinterfragen lässt. Und es gibt das Beichtgeheimnis. Es sollte einmal die Gewissen schützen, wird aber längst in Frage gestellt. Zu oft haben Priester ihre Macht missbraucht, die sie durch das Beichtgeheimnis über andere Menschen ausüben konnten. Unter dem Titel „Die Macht des Verborgenen“ hören Sie in Camino in hr2kultur eine Sendung von Michael Hollenbach über den Sinn und die Gefahren von Geheimnissen.
Sechs Jahre nach der so genannten MHG-Studie für die katholische Kirche hat jetzt auch die evangelische Kirche die Ergebnisse einer umfangreichen Studie zu sexualisierter Gewalt präsentiert bekommen. Mehrere unabhängige Forschungsinstitute haben Zahlen erhoben über Missbrauchsfälle in den evangelischen Landeskirchen und der Diakonie. Und sie haben nach spezifischen Mustern und Strukturen gesucht, die in den evangelischen Kirchen Missbrauch begünstigt haben. Insgesamt bekommt die evangelische Kirche kein gutes Zeugnis von den Forschern. Insbesondere für ihren Umgang mit Betroffenen steht da ein “Mangelhaft”. Der Hamburger Historiker Thomas Großbölting gehörte mit zu dem Forschungsverbund. Mit ihm besprechen die hr-Kirchenredakteure Klaus Hofmeister und Lothar Bauerochse die wichtigsten Einsichten aus der Studie. Sie fragen, warum die evangelische Kirche so lange so tun konnte, als sei sexueller Missbrauch für sie kein Thema und welche Konsequenzen jetzt aus den Untersuchungen folgen müssen.
Das Judentum und der Islam berufen sich auf denselben Stammvater, nämlich Abraham. Sie verstehen sich beide als streng monotheistisch und haben ähnliche Speiseregeln. Auch darüber hinaus eint Judentum und Islam mehr, als man vermuten würde angesichts des von Hass und Gewalt geprägten Nahostkonflikts. Doch das Verhältnis zwischen Muslimen und Juden war schon zur Entstehungszeit des Islam im 7. Jahrhundert widersprüchlich: Im Koran finden sich einerseits Passagen, die respektvoll über das Judentum sprechen, aber auch solche, die seine Anhänger als „Affen und Schweine“ diffamieren. „Juden im Koran - Zwischen Respekt und Diffamierung“. Mit der Frage, welches Bild die Heilige Schrift der Muslime von den Juden und ihren religiösen Praktiken vermittelt, hat sich Stefanie Oswalt in Camino in hr2-kultur auseinandergesetzt.
Im Leben kommt es oft anders als gedacht, weil Zufälliges dazwischenkommt. In solchen Situationen kann man an den unerwarteten Ereignissen verzweifeln oder aber genau darin eine Chance sehen. Wenn Menschen die Möglichkeiten eines glücklichen Zufalls erkennen und nutzen, spricht man in der Wissenschaft von "Serendipität". Man hat es weder vorhergesehen noch geplant, und doch kann in dem Moment etwas Neues entstehen. „Unverhofft kommt oft - Vom glücklichen Zufall“. Unter dieser Überschrift hat sich Rita Homfeldt für Camino in hr2-kultur mit der Frage beschäftigt, wie Menschen die Ungewissheit und damit den Zufall als Weg nutzen können für ein erfolgreiches und sinnstiftendes Leben.
Nie wurde so viel geredet, gechattet und gepostet. Playlists werden rauf- und runtergehört, die Menschen bewegen sich kaum noch ohne Ohrstöpsel. Akustische Reizüberflutung ist zur ständigen Alltagserfahrung geworden. Im Gegensatz dazu: die Stille! Wie erleben beispielsweise Bergsteiger, Musikerinnen und Gehörlose das akustische Nichts? Und warum fällt es so schwer, Stille zuzulassen? Und bieten auch die Kirche hinreichend Raum dafür? „Die Kraft der Stille - Wohltuende Oase in geschwätziger Zeit“. Ulrich Land stellt in Camino in hr2 kultur seine These vor: dass die Stille eine meditative Chance bietet.
Die Welt der Bilder, des Träumens oder der Fantasie genießt keine große Achtung. Träume sind Schäume, sagt der Volksmund. Und ein Kind, das verträumt genannt wird, darf das kaum als Kompliment verstehen. In den Religionen genießt das Träumen hingegen eine oft hohe Anerkennung. Das zeigen die Wochen vor Weihnachten, in denen viele Traumgeschichten erzählt werden. Die Träumer finden überraschende Lösungswege. Dabei wird die Hoffnung gerade in der Nacht geboren, inmitten krisenhafter Situationen. Sind die Zeiten, in denen der Mensch untätig ist, am Ende gar die Grundlage des Hoffens?
Seit Jahrtausenden blickt der Mensch des Nachts staunend an den Sternenhimmel, sieht Mond, Sterne und Planeten. Aber erst seit wenigen Jahrzehnten ist es möglich, den Planeten Erde selbst als Ganzes zu sehen. Der jüngst verstorbene Astronaut William Anders war es, der während des legendären ersten Flugs zum Mond das erste Bild einer über dem Mond aufgehenden Erde machte. Dieses Bild wurde das „Bild der Erde“ und zu einer Art moderner Ikone. Es hatte einen enormen Einfluss auf die Menschheit, weil es zur Entwicklung eines planetaren Bewusstseins führte, und damit zum Beschleuniger der globalen Umweltbewegung wurde. „Raumschiff Erde - Wie der Blick auf den Heimatplaneten die Seele berührt“. Hören Sie in Camino in hr2 kultur einen Beitrag von Geseko von Lüpke.
Nachgefragt - Das Aktuelle Gespräch mit Ursula Nothelle-Wildfeuer. Professorin für christliche Gesellschaftslehre an der Universität Freiburg Nach den Landtagswahlen in Hessen und Bayern mit den AfD-Zuwächsen stellen sich viele die Frage: was ist der Hintergrund für den Rechtsruck in der Gesellschaft? Die Sozialethikerin Ursula Nothelle-Wildfeuer sieht vergleichbare Tendenzen auch in der katholischen Kirche. Kirchliche Reformen werden teils heftig bekämpft, konservative Kreise machen lautstark von sich reden. Gesellschaft und Kirche scheinen in ähnlicher Weise nach rechts außen zu driften. Und vergleichbar ist auch die innere Spaltung und die Verhärtung der Fronten zwischen Rechten und Liberalen. Die Leitung der Katholischen Kirche betont, dass es zwischen Christen und der AfD unüberbrückbare Unterschiede beim Menschenbild gibt. Aber auch in den Reihen der Kirchen gibt es AfD-Wähler. Wie sollen die kirchenleitenden Personen dem Rechtsruck in Gesellschaft und Kirche begegnen? Das fragen die hr-Kirchenredakteure Lothar Bauerochse und Klaus Hofmeister beim Aktuellen Gespräch in hr2-Camino Ursula Nothelle-Wildfeuer, Professorin für christliche Gesellschaftslehre an der Universität Freiburg
Essen bringt Menschen zusammen. Das aufwändige Festessen zu Weihnachten, das christliche Abendmahl, die Mittagspause mit Kolleginnen und Kollegen oder der sogenannte „Leichenschmaus“ zu einer Beerdigung: Gemeinsame Mahlzeiten können Identität stiften und soziale Strukturen abbilden. Das in Berlin gegründete Projekt „Über den Tellerrand“ zeigt, wie Integration und soziale Teilhabe in unserer Gesellschaft funktionieren kann über das gemeinsame Kochen und Essen. „Zu Tisch! Speisen in Gesellschaft“. Hören Sie in Camino in hr2 kultur einen Beitrag von Juliane Ziegler.
Am 9. November jährten sich die Pogrome der Nationalsozialisten zum 85. Mal. Der Künstler Gunter Demnig erinnert seit den 1990er Jahren an die Opfer des Nazi-Regimes mit so genannten Stolpersteinen, die er im öffentlichen Stadtraum verlegt. Zu Demnigs Auftraggebern zählt inzwischen auch der Frankfurter Cäcilienchor. Seit fünf Jahren recherchieren Mitglieder des Chores die Schicksale der jüdisch stämmigen Mitsängerinnen und Mitsänger, die nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 nicht mehr mit auftreten durften. Sie wurden verfolgt, vertrieben, deportiert und ermordet. Für sie lässt der Cäcilienchor in Frankfurt Stolpersteine verlegen. Dazu werden jeweils die Nachfahren der Opfer eingeladen.
loading
Comments 
Download from Google Play
Download from App Store