hr2 Kaisers Klänge

Ob "Winterreise pauschal" oder "Sound der DDR" - kommen Sie mit auf musikalische Entdeckungsreisen!

Mit weißer Perücke und Rüschengewand - Pop goes Baroque

Wie hätte Georg Friedrich Händel einen Beatles-Song arrangiert? Und wie würde es klingen, wenn die Dancing Queen von ABBA ihr Tanzbein im Rhythmus einer barocken Courante schwingt? Popsongs in Barockarrangements sind ein neuer Trend auf dem Musikmarkt. Die Hits von Queen klingen dann auf einmal wie Opernarien von Vivaldi. Und Stings Balladen verwandeln sich in Lautenlieder von Dowland. Aber eigentlich ist das alles gar nicht so besonders neu, denn schon die Rockmusiker der 60er Jahre haben gerne mal wie Bach geklungen.

11-25
55:01

Heute ist Ball auf dem Kirchhof - Totentänze

Im schimmernden Mondlicht sind die Toten die besten Tänzerinnen und Tänzer: Ihr weißes Gebein schwingen sie beim nächtlichen Ball auf dem Kirchhof. Über offenen Gräbern versammeln sich die Gerippe zu einem galanten Reigen seliger Geister. Auch der Tod selbst ist ein leidenschaftlicher Musikant. Krachend spielt er mit seiner Geige zum Tanz auf. Glocken läuten, Knochen klappern und Hähne krähen beim nächtlichen Totentanz.

11-19
54:47

Flegel und Titan – Musik zu den Romanen von Jean Paul

Als Schriftsteller und Dichter steht Jean Paul zwischen der Weimarer Klassik (Goethe und Schiller war er suspekt!) und der deutschen Romantik. Mit seiner stilistischen Palette von Erhabenheit bis Satire hat er auch immer wieder die Musiker unter seinen Lesern angesprochen. Am 14. November ist sein 200. Todestag. Die Verse aus dem Romanfragment "Flegeljahre" sind schon von Jean Pauls Zeitgenossen vertont worden. Und auch in der Instrumentalmusik spielen Erzählungen wie "Titan" oder "Siebenkäs" eine Rolle: Ob Schumanns Klavierzyklus "Papillons" oder Gustav Mahlers erste Sinfonie - beide stehen in direktem Zusammenhang mit dem Schaffen von Jean Paul.

11-11
55:00

Ottos Mops singt – Ernst Jandl und die Musik

Wer experimentelle Lyrik und Lautgedichte wie "Schtzngrmm" schreibt, wer Ottos Mops kotzen lässt und "die vergoldeten Köpfe der Klassiker" klirrend zerbricht, der verfügt bestimmt auch über einen besonderen Sinn für Musik. Bei Ernst Jandl war das so. Eine spezielle Beziehung hatte er zum Jazz. Und es sind auch vor allem die Jazzer, die sich der Lyrik des Wiener Wortkünstlers angenommen haben. Im August war Ernst Jandls 100. Geburtstag. Wir jandln uns heute noch einmal musikalisch durch sein Werk zwischen Avantgarde und Popkultur. Von "Laut und Luise" bis zum "Röcheln der Mona Lisa", mit Musik von Jazz bis Kleinkunst und Chanson.

11-04
53:01

Abrakadabra – Musik für Zauberer

Wie für jede übersinnliche Kunst gilt auch für die Magie: Am besten funktioniert sie mit Musik. Die großen Zauberer von Prospero bis Harry Potter schwingen heute ihren Zauberstab zu magisch musikalischen Klängen. Rechtzeitig zu Halloween erleben wir ein Fest der berühmtesten Magier aus Legende und Literatur. Ob sie mit ihren Zaubereien Gutes oder Böses im Schilde führen, das verrät uns die zauberhafte Musik, die Komponisten für sie geschrieben haben.

10-28
54:21

Wo der Walzerkönig regiert – 200 Jahre Johann Strauss

Bewundert wurde er natürlich auch für seine Operetten, Polkas und Märsche. Unangefochtener Alleinherrscher aber war er im Reich des dreivierteltaktigen Wiener Paartanzes: Walzerkönig Johann Strauss. Zum 200. Geburtstag streifen wir durch die Walzerwelten von König Johann und stellen ihnen die Walzerwunder gegenüber, mit denen seine Erben und Nachfahren ihm gehuldigt haben. Vom Donau- bis zum Kaiserwalzer, von Tschaikowsky und Brahms bis zu Rihm und Ravel.

10-21
54:19

Mit Zischen und Brodeln – Die Musik der Vulkane

Wenn Vulkane mit monströser Urgewalt Magma und Rauchwolken in den Himmel hinaufschleudern, dann brodelt und zischt es auch in der Musik. Jean-Philippe Rameau erweckt die feuerspeienden Berge der Anden zu musikalischem Leben, und Franz Schubert ruft erschrocken: "Wie dürstet der Ätna!". Johann Strauss lässt zu vulkanischen Walzer-Eruptionen gewaltige "Lava-Ströme" fließen, und die Musik von Jón Leifs über den Ausbruch des isländischen Hekla-Vulkans ist wohl das lauteste jemals aufgeführte Orchesterstück.

10-15
54:56

Summertime in Catfish Row - 90 Jahre "Porgy and Bess"

1935 war "Porgy and Bess" von George Gershwin die erste Oper, die komplett in der Lebenswelt von Afroamerikanern spielt. Laut Verfügung des Komponisten darf das Stück nur von Schwarzen aufgeführt werden. Außerhalb der Bühne aber haben auch viele andere schon die Songs aus "Porgy and Bess" gesungen. Stars von Louis Armstrong bis Miles Davis haben Songs wie "I loves you, Porgy" oder "It ain’t necessarily so" nachgesungen und nachgespielt. Und die Melodien von "Summertime" und "I got plenty o’nuttin‘" sind längst zu legendären Jazzstandards geworden.

10-08
54:49

Mehr als nur humtata - Deutschlandbilder im Ausland

Das Bild der Deutschen von sich selbst ist oft zwiespältig. Was aber haben die anderen für ein Bild von Deutschland? Mitunter gar kein so schlechtes. Den Blick, den die Welt auf Deutschland wirft, analysieren wir heute auf musikalischem Weg.Bei englischen Komponisten ist Deutschland ein beliebtes Urlaubsland (Edward Elgar: "From The Bavarian Highlands"). Französische Chanteusen singen über deutsche Großstädte (Barbara: "Göttingen"). Und sogar die Österreicher wissen ihren nördlichen Nachbarn zu schätzen (Johann Strauss: "Nordseebilder").

09-30
55:56

Meerjungfrau und Nachtigall - Musik zu Andersens Märchen

Seine Märchen sind weltberühmt, von der "Schneekönigin" bis zur "Prinzessin auf der Erbse". Natürlich kennen und schätzen auch die Musiker Hans Christian Andersen. Zu seinen Schöpfungen gibt es Opern, Ballette, sinfonische Dichtungen und Märchenlieder. Im August war der 150. Todestag des großen dänischen Erzählers, dessen Märchen eigentlich eher etwas für Erwachsene sind als für Kinder, denn sie enthalten jede Menge Gesellschaftskritik. Ob "hässliches junges Entlein" oder "Mädchen mit den Schwefelhölzern": Komponisten von Strawinsky bis Hollaender bringen Andersens Märchen zum Klingen.

09-23
54:19

Einfach gut - Die Musik von Arvo Pärt

Aus Gregorianischem Gesang und mittelalterlicher Schule hat der estnische Komponist Arvo Pärt seine ganz eigene Musiksprache entwickelt. Im "Tintinnabuli"-Stil reduziert er das Klangmaterial aufs absolut Nötige und erschafft so eine ganz neue Form von musikalischer Einfachheit und Schönheit. Ausgangspunkt seines Schaffens aber war die musikalische Avantgarde. Pärt schrieb z.B. auch die erste estnische Zwölftonmusik. Den früheren Sowjet-Funktionären galt er als zu modern und zu religiös. Zum 90. Geburtstag streifen wir durch den magisch schönen Klangkosmos von Arvo Pärt.

09-16
54:17

"Jeder Mensch ist ein Abgrund" - Musik zu Georg Büchner

Die Dramen Georg Büchners leuchten tief in die Abgründe der menschlichen Seele hinein. Damit fordern sie auch immer wieder Musik heraus. Zu schaurigen Klängen versenkt Woyzeck das Mordmesser im See. Sehnsuchtsvoll umtanzen sich Prinzessin Lena und Prinz Leonce. Und Danton singt unter der Guillotine Klagelieder auf die Schrecken der Französischen Revolution. Ob Neutöner wie Alban Berg oder Paul Dessau, ob Popmusikexperten von Herbert Grönemeyer bis zu den Tiger Lilies: Sie alle haben Büchners dramatische Stoffe in Musik gesetzt.

09-09
54:59

Volltreffer! - Musik nicht nur für Fußballfans

Im Fußball steckt jede Menge Musik! Mit wuchtigem "Attacca" haut der Mittelstürmer den Ball unter die Latte. Im lyrischen Unisono skandieren die Fans ihre Hymnen. Und der Reporter hämmert mit knalligem Staccato seinen Live-Bericht ins Mikrofon! Auch die Musikmachenden sind vom Fußball-Virus infiziert: Komponisten wie Bohuslav Martinů und Dmitri Schostakowitsch vertonen ganze Fußballspiele. Und Liedersänger von Hermann Leopoldi bis Max Raabe haben ihre eigenen Fußball-Songs im Repertoire. "Kaisers Klänge" nähern sich der schönsten Nebensache der Welt einmal ganz von ihrer musikalischen Seite.

09-02
54:04

Sachliche Romanzen – Erich Kästner und die Musik

Es gibt von ihm nicht nur Kinderbücher und humoristische Essays. Die Verse des sanften Spötters und Zeitkritikers Erich Kästner fanden auch immer wieder den Weg in die Musik. Kabarettchansons und Liedvertonungen entstanden zu seinen Gedichten - Hörspiellieder, Film- und Theatermusik zu den Geschichten. Tim Fischer, Liederjan, Die Toten Hosen und Thomas Pigor - sie alle singen oder vertonen die Verse von Erich Kästner.

08-26
54:52

Frühe Töne aus dem Äther - Die erste Musik fürs Radio

Als vor 102 Jahren das Radio in Deutschland seinen Sendebetrieb aufnahm, sorgte das für große Euphorie auch unter Komponisten und Musikern. Schon bald entstanden die ersten Werke, die speziell auf die Aufführungsbedingungen im Rundfunk zugeschnitten waren. Kurt Weill, Paul Hindemith oder Werner Fink, sie alle komponierten für das neue Medium: von Kantaten und Hörspielmusiken bis hin zur neuen Gattung der Funk-Oper. Mit dem Trautonium wurde sogar eigens ein Instrument fürs Radio erfunden.

08-19
55:00

Brecht-Königin und Musical-Queen - Gisela May

Den Brecht-Song hat sie in der ganzen Welt berühmt gemacht. Genauso gerne sang sie Chansons von Jacques Brel oder stand in "Hello, Dolly" auf der Musicalbühne: die Diseuse und Schauspielerin Gisela May. Mit ihrer glasklaren Diktion, in der immer jedes Wort zu verstehen war, begeisterte sie ihre Fans in Ost und West, später auch im vereinten Deutschland. "Kaisers Klänge" feiern die große Sängerin noch einmal mit ihren Interpretationen der Lieder von Brecht und Tucholsky, Kästner und Brel, Theodorakis und Neruda.

08-12
54:12

"Hören Sie doch meine Musik" - Schostakowitsch schweigt

Vor 50 Jahren, am 9. August 1975, stirbt in Moskau der Komponist Dmitri Schostakowitsch. 1979 erscheinen posthum seine Memoiren, zusammengestellt aus Gesprächen, die der Musikwissenschaftler Solomon Wolkow mit dem bereits todkranken Komponisten geführt hat. Es zeigt sich das Bild eines kritischen Künstlers, der sein wahres Gesicht hinter einer Maske versteckt, um sich vor den Angriffen der Staatsmacht zu schützen. Damit ändert sich auch der Blick auf sein Werk. "Hören Sie doch meine Musik", meint er, "darin ist alles gesagt."

08-05
54:24

Rhapsody & Co. – Klassik meets Jazz

1924 schreibt George Gershwin die "Rhapsody In Blue". Sie ist wie ein Startschuss. Danach entsteht immer mehr Musik, die Klassik und Jazz miteinander verbindet. Kurt Weill besetzt die "Dreigroschenoper" mit einer Jazzband. Strawinsky und Schostakowitsch schreiben gleich fürs große Jazzorchester. Und schon von Debussy gibt es frühe Ragtimes. Kaisers Klänge sind dabei, wenn Klassik und Jazz in lustvollen Sessions aufeinandertreffen.

07-29
54:50

Die Welt ist laut – Musik gegen den Lärm

Weit schallende Glocken, klappernden Mühlen, hämmernde Ambosse und dröhnende Motoren - der Fortschritt bringt immer neue Lärmquellen hervor. Kaisers Klänge verwandeln die Geräusche unserer Umwelt in klangvolle Melodien. Brüllen, Pfeifen, Zischen, Fauchen, Rammeln, Klopfen, Schrillen, Schreien und Toben: All das wird heute zu Musik. Dazwischen gibt es aber auch musikalische Inseln der Stille.

07-22
54:46

Das gab’s nur einmal - Der deutsche Operettenfilm

Johannes Heesters schmettert: "Ich werde jede Nacht von Ihnen träumen", und Lilian Harvey lispelt: "Das gibt’s nur einmal, das kommt nie wieder". Der Operettenfilm ist ein typisch deutsches Produkt der 1930er Jahre. Ob Verfilmung einer Operette oder Musikfilm, dessen Handlung operettenhaft angelegt ist: Spaß und Unterhaltung sind im Operettenfilm garantiert. Vom tiefschürfenden Problemfilm ist das Ganze ungefähr genauso weit entfernt wie die lebensfrohe Operette von der griechischen Tragödie.

07-15
53:58

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