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BREADCAST - der Wissenspodcast aus dem Museum Brot und Kunst
BREADCAST - der Wissenspodcast aus dem Museum Brot und Kunst
Author: Museum Brot und Kunst
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© Museum Brot und Kunst
Description
Der Wissenspodcast aus dem Museum Brot und Kunst unternimmt, ausgehend von einzelnen Objekten oder Installationen der Ausstellung, eine kleine Tour d'Horizon zu den Themenfeldern des Museums. Die Direktorin Dr. Isabel Greschat und Dr. Marianne Honold tun dies im Gespräch, zu dem sie Expert*innen der verschiedenen Disziplinen einladen.
20 Episodes
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Dass wir eine „Kehrtwende für unser Ernährungssystem“ brauchen, davon ist Wilfried Bommert überzeugt. Der Leiter des Instituts für Welternährung erklärt im Gespräch,
warum und wo neue Ansätze ein nachhaltigeres Handeln versprechen.
Dr. Wilfried Bommert (Jahrgang 1950) studierte
Agrarwissenschaften in Bonn und kam 1979 als Journalist zum WDR. Dort war er viele Jahre Leiter des Landfunks und der ersten Umweltredaktion des WDR, die er
maßgeblich geprägt hat. Seit dieser Zeit beschäftigt er sich intensiv mit den Themen Gentechnik, Klimawandel, Welternährung und demografische Entwicklung.
Schweine sind nicht nur soziale und intelligente Wesen. Schweine können lächeln. Sie lachen leise.
Sie sperren ihre Schnauze weit auf und nicken dazu mit dem Kopf. Eine eher unauffällige Geste - man muss Glück haben und gerade hinschauen, um sie zu beobachten.
Auf dem Hutewaldhof werden Schweine einer alten Haustierrasse bei natürlicher Fütterung im Freiland gehalten. Dabei wird auch der Wald im Herbst
als Futterquelle genutzt, daher der Name – Hutewaldhof.
Unter dem Motto „Die glücklichen Schweine vom „Hutewaldhof“ spricht Isabel Greschat mit Agrarökologin und Landwirtin Kathrin Ollendorf und Projektpartner Holger Linde.
Aktuell steht die Entscheidung des Europaparlaments an, die grüne
Gentechnik nicht mehr als solche zu definieren. Dann würde die
Kennzeichnungspflicht entfallen.
Was sagt Prof. Dr. Angelika Hilbeck von der ETH Zürich dazu? Sie beschäftigt sich seit Jahren mit verschiedenen Formen von Gentechnik.
Der Umwelttechniker Prof. Dr. Heinz-Peter Mang von der Universität Peking sagt provokant: "Scheiße ist Gold wert". Denn Fäkalien sind wertvoll, man kann sie in Humus und Energie verwandeln. Wo wir hier stehen und wie sich andere Länder aufstellen, damit beschäftigt er sich. Prof. Mang arbeitet weltweit mit Regierungsvertretern, Gesundheitsplanern und Wissenschaftlern zusammen.
Thomas Feuerstein studierte Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität Innsbruck. Er ist als Künstler und Autor im Bereich bildender und medialer Kunst tätig. Seit 1997 lehrt er an verschiedenen Hochschulen Kunst- und Medientheorie.
Die Skulptur „Triffid“ schlängelt ihre grünadrigen Arme
durch die Ausstellung "Lebenselixier. Dünger zwischen Zauberkraft und Sprengstoff" im Museum Brot und Kunst. Sie mutet wie eine Fusion zwischen Stehlampe, technoider Pflanze und Laboratorium an, und tatsächlich erfüllt sie alle diese Funktionen. In ihren Schläuchen wachsen in einer Wasser-Dünger-Lösung Grünalgen heran, befördert durch Licht, das ihre Fotosynthese ermöglicht. Grünalgen gelten seit einiger Zeit als Wunderstoff, als Lösung für alle Probleme des Anthropozäns:
Sie können leicht gezüchtet und als Nahrungsmittel für die wachsende Weltbevölkerung verwendet werden. Sie können als Bioenergie genutzt werden. Sie können CO2 speichern. Und sie können auch zu Dünger verarbeitet werden. Ein geradezu wundersames Lebenselixier!
Anlässlich der Entscheidung um eine 10-jährige Verlängerung des Einsatzes von Glyphosat für Dr. Isabel Greschat ein Gespräch mit Prof. Susanne Kühl und Hannah Flach von der Universität Ulm. Unter dem Titel „Glyphosat: Gift für Amphibien“ stellen die beiden ihre umfassende Studie zur Wirkung des Herbizids auf Amphibien vor.
Die Stiftung fördert innovative Forschungsprojekte der universitären entwicklungsländerbezogenen Agrar- und Ernährungsforschung, die geeignet sind, zur Verbesserung der Ernährungslage in der südlichen Hemisphäre beizutragen und die Auswirkungen von Hunger und Armut zu lindern. Bei der Ernährungssicherung spielen diverse Faktoren eine bedeutende Rolle: Agrarpolitik, Biodiversität, Klimawandel, nachhaltige Landwirtschaft, Tierhaltung, Wasser, Wertschöpfungsketten und viele weitere. Es werden z. B. Feldforschungen von Studierenden im Master-Studiengang, von Doktorandinnen und Doktoranden gefördert.
ROKO-Farming bedeutet "Rollierendes Kontinuierliches Farming". Es setzt sich aus den vier Bausteinen "Vertical Farming", "Förderbans", "Aeroponik" und "IoT Hard- und Software" zusammen. Durch diese Kombination erzielen ROO Farming Systeme 20 % mehr Ertrag pro Quadratmeter Wachstumsfläche, bei gleichzeitig geringen Investitions- und Betriebskosten. Die Brüder Sascha und Philip Rose haben ROKO Farming in Elchingen gegründet. Vertical Farming wird nachhaltig, wenn die theoretisch eingesparten Flächen renaturiert werden. Die Regionalität endet nicht am Obst- oder Gemüsestand. In allen Geschäftsprozessen werden kurze Lieferwege angestrebt; dadurch erhöht sich die Qualität und die Transportkosten verringern sich. Mit der hohen Fertigungstiefe stellt sich die Unabhängigkeit von ausländischen Produzenten ein.
In der Zukunft werden alle Menschen satt. Die Weltgesellschaft hat sich radikal umformiert. Fleisch wird aus ethischen Gründen, aber auch wegen der allgegenwärtigen Klimakatastrophen nicht mehr gegessen. Auch die Lust auf andere Lebensmittel hat in der Vergangenheit r Ausbeutung, Hunger und Gewalt gesorgt. Deshalb essen alle Teilnehmer*innen des Festmahls, Menschen aus verschiedenen Kulturen, das Gleiche: die schon heute in Krisengebieten verteilte Notration von 2300 Kilokalorien, die alle benötigten Inhaltsstoffe enthält. Damit das Essen dennoch zum sinnlichen Genuss wird, liegt auf jedem Teller eine exquisite Köstlichkeit: eine Kirsche, eine Heuschrecke oder eine Malvenblüte. Festlich wird das Mahl durch Bilder, die aus verschiedenen Kontexten stammen. Sie inspirieren ebenso zu Gesprächen, wie die Gegenstände auf dem Tisch: Fellstücke, Tierteile und Repliken, die nach dem Verhältnis zwischen Mensch und Mit-Lebewesen fragen. Ein Platz am Tisch wäre nochmfrei, falls sich jemand hinzugesellen möchte.
Was wird im Jahr 2050 auf unseren Tellern liegen? Das gute alte Schnitzel, Gemüse-Burger oder Labor-Fleisch? Oder wird der Teller leer bleiben, weil die wachsende Weltbevölkerung nicht mehr satt zu bekommen ist? die Ausstellung Future Food konfrontiert uns mit einer der größten Herausforderungen unserer Zeit. Sie zeigt, dass die Zukunft unserer Ernährung von politischen Weichenstellungen, aber auch von persönlichen Entscheidungen abhängt.
Aline Pronnet ist Expertin für den Zero Waste Lifestyle. Nachhaltigkeit muss Spaß machen. Sonst macht's keine*r, so die Expertin. Der Kern der Zero Waste Bewegung ist, sich durch das eigene Handeln für eine Umwelt zu engagieren, in der wir alle nachhaltig, gesund und in Frieden leben können. Der respektvolle Umgang mit der Erde, den Pflanzen, den Tieren und somit auch dem Menschen steht im Focus. Mit unserem Handeln nehmen wir Einfluss auf die Umwelt. Eine positive Entwicklung können wir schon durch kleine Veränderungen unserer alltäglichen Gewohnheiten erreichen.
Nur durch kluge und konsequente Kreislaufwirtschaft können wir in Zukunft essen. Das ist das Resümee von Jan Grossarth, der für sein Buch "Future Food" um die halbe Welt gereist ist, um Bäuer*innen, Produzent*innen und Forscher*innen zu interviewen.
Um Geschmack geht es auch bei den "Brotpuristen". 2016 gründete Sebastian Däuwel die Backwerkstatt mit diesem Namen. Keine Zusatzstoffe, keine Nachtarbeit, dafür viel Hingabe an den eigenen Sauerteig und die natürlichen Inhaltsstoffe, so sein Motto.
Diese "Breadcastfolge" ist der Gastfreundschaft gewidmet. Gäste einladen, sein Essen und seine Wohnung teilen, das erscheint einfach und macht Spaß. Aber was bedeutet Gastfreundschaft im größeren Rahmen, gibt es so etwas wie bedingungslose Gastfreundschaft? Die indische Schriftstellerin Priya Basil plädiert dafür. Sie lebte in Kenia, London und heute in Berlin.
Um "Brotgeschmack" geht es im Gespräch mit Prof. Michael Kleinert. Er hat das "Brot-Aromarad" erfunden und forscht über chemische Prozesse bei der Brotherstellung. Er erzählt, wie es dazu kam, und was er sich für das Brotbacken und Brotessen in Zukunft wünscht.
Weizen formt Kulturen. Er hat das amerikanische Selbstgefühl zutiefst geprägt und ist Bestandteil der amerikanischen Seele. Wie und warum, erklärt die Amerikanistin Dr. Kirsten Twelbeck, die zurzeit über Weizen in globalen Zusammenhängen forscht.
Brot ist Sinnbild des Lebens. Als solches spielt es in etlichen Religionen eine Rolle und weist dort über das irdische Leben hinaus. Darum geht es in der Folge "Brot und Tod". Gesprächspartner sind hier Pfarrerin Bärbel Barthelmeß aus Ulm und Gerold Eppler, Kurator am Museum für Sepulkralkultur in Kassel.
Mobile Biogasanlagen hat die Agraringenieurin Katrin Pütz für Afrika entwickelt. Mit ihrem Unternehmen, das die Anlagen vor Ort vertreibt, will sie jedoch bewusst keine Entwicklungshilfe leisten, sondern Menschen zu Geschäftspartnern machen. Von ihrer Idee und ihrer Grundsatzkritik an Entwicklungshilfe handelt diese Folge.
Ausgehend von den verschiedenen historischen Getreidespeichern, die als maßstabsgetreue Modelle im Museum zu sehen sind, geht es in dieser Folge um "Speicher als Versicherung für die Zukunft". Wobei Ralph Seibold, Geschäftsführer der Schapfenmühle in Ulm, Einblick in die Technologie eines modernen Speichers gibt und der Filmemacher Clemens Stachel von seinen Eindrücken in den wichtigsten Genbanken der Welt berichtet.
Es gibt zahlreiche Märchen, in denen Brot und Essen eine Rolle spielen. Heute sehen wir uns ein paar solcher Märchen näher an und schauen mal, welchen Umgang mit Essen der Volksmund wie bewertet. Denn in den Märchen stecken ja Deutungsmuster und moralische Vorstellungen, die in der Gesellschaft fest verankert waren. Mit dabei ist die Erzählforscherin, Prof. Dr. Sabine Wienker-Piepho.




