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Tagesgespräch

Author: Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)

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Die aktuelle Talk-Sendung: Im Tagesgespräch wird das Thema des Tages mit Gästen aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft diskutiert und vertieft.
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Mit der kalten Jahreszeit könnte es mehr Engpässe bei Medikamenten geben. Die Apotheken sind gefordert. Müssten sie mehr selbst produzieren? Welche Rolle haben Apotheken im künftigen Gesundheitswesen? Martine Ruggli ist Präsidentin von Pharmasuisse, dem Verband der Apothekerinnen und Apotheker. Seit drei Jahren steht Martine Ruggli als erste Frau an der Spitze von Pharmasuisse. Die oberste Apothekerin steht mit ihrer Branche vor grossen Herausforderungen und auch Veränderungen. Wie können Apotheken die Engpässe bei den Medikamenten überbrücken? Steigen sie in die Produktion ein? Welche Chancen haben die politischen Massnahmen, die Pharmasuisse in einer eben eingereichten Initiative fordert? Werden Apotheken zur ersten Anlaufstelle bei medizinischen Problemen, um Hausarztpraxen und Spitalnotfälle zu entlasten? Führt diese Entwicklung zu noch höheren Kosten? Die Zahl unabhängiger Apotheken nimmt schnell ab, viele schliessen sich in Ketten zusammen. Droht eine Monopolsituation? Konsumentinnen und Konsumenten ärgern sich über Pauschalen, welche für Beratungen fällig werden. Gelingt es, eine leistungsabhängige Vergütung einzuführen? Martine Ruggli, Präsidentin von Pharmasuisse, ist zu Gast im Tagesgespräch bei Karoline Arn.
Menschenhandel in der Schweiz nimmt zu. Im vergangenen Jahr kam es zu 197 neuen Fällen. Alexander Ott ist als Leiter der Berner Fremdenpolizei in seinem Alltag mit diesem Problem konfrontiert. Er erzählt im Tagesgespräch, wie wir alle unseren Teil zur Lösung beitragen können. Menschenhandel sei ein Migrationsthema, ein toter Winkel der Globalisierung. Menschen werden unter falschen Versprechungen in die Schweiz geholt, geraten in eine Abhängigkeit und werden als Arbeitskraft oder sexuell ausgebeutet. Es passiere in unterschiedlichen Branchen, etwa in der Baubranche, im Gastgewerbe, in Care-Diensten, in der Landwirtschaft oder in der Prostitution. Wir als Konsumentinnen und Konsumenten müssten hinschauen und merken, dass es nicht sein kann, wenn Leistungen zu Dumpingpreisen angeboten werden. Menschenhandel sei ein «Holdelikt» für die Behörden, sie müssten das Vergehen aktiv suchen, da es sehr selten zu Anzeigen komme. Alexander Ott ist seit über 34 Jahre Co-Leiter des Berner Polizeiinspektorats und Leiter der Berner Fremdenpolizei.
Matthias Remund war 19 Jahr lang Direktor des Bundesamts für Sport in Magglingen. In seiner Amtszeit wurde die Sportförderung stark ausgebaut, sowohl im Breiten- wie im Spitzensport. Es gab aber auch die «Magglinger Protokolle», die psychische und physische Misshandlungen von Turnerinnen aufdeckten. Die Fördergelder für das Kinder und Jugendprogramm «Jugend und Sport» haben sich unter Matthias Remund fast verdoppelt. Auch im Spitzensport nahmen die Unterstützungsleistungen zu. Warum braucht der Sport eine staatliche Förderung? Und gibt es überhaupt einen «gesunden» Spitzensport? Matthias Remund erklärt, welche Lehren aus den «Magglinger Protokollen» gezogen wurden und dass er bereut, nicht selber früher auf die Pauke gehauen zu haben. Ende Oktober tritt er als Direktor des Baspo ab und wird Generalsekretär des Internationalen Hochschulsportverbands FISU.
Der ehemalige Generaldirektor der SRG kritisiert die Medien in der Schweiz und in Europa. Er sagt, der Journalismus gleiche sich zunehmend den sozialen Medien an. Am Montag ist sein neues Buch erschienen. Die Gesetze des Journalismus und die des Medienbetriebs laufen auseinander. Der Publizist Roger de Weck sagt, die Kunst bestehe darin, Journalismus zu machen trotz der Medien: trotz Medienkrise, trotz Instagram, trotz der Boulevardisierung und trotz der postfaktischen Ära. «Das Prinzip Trotzdem – Warum wir den Journalismus vor den Medien retten müssen» (Suhrkamp-Verlag) heisst sein neues Buch. Roger de Weck war Generaldirektor der SRG, Chefredaktor der «Zeit» und des «Tages-Anzeigers».
Erneut stark steigende Krankenkassenprämien, eine heisse Debatte um die einheitliche Finanzierung der Leistungen – Bundesrätin Baume-Schneider ist im Gesundheitsdossier stark gefordert. Wie geht sie damit um und hat sie einen langfristigen Plan fürs Gesundheitswesen? Nach gut neun Monaten im Amt stehen für Elisabeth Baume-Schneider die ersten Bewährungsproben im Gesundheitswesen an. Mit der Vorlage zur einheitlichen Finanzierung von ambulanten und stationären Leistungen (EFAS) will sie einen der grössten Fehlanreize im Gesundheitswesen beseitigen. Doch ausgerechnet aus ihrer eigenen politischen Heimat kommt Opposition. Wie will sie das Volk bis im November überzeugen? Was wenn sie scheitert? Welche anderen Hebel sieht sie, um die Kosten zu dämpfen? Und, wie will sie endlich mehr Ruhe ins Gesundheitswesen bringen? Als Innenministerin muss Elisabeth Baume-Schneider auch dafür sorgen, dass die vom Volk gewollte 13. AHV-Rente finanziert werden kann. Der Bundesrat setzt auf eine Erhöhung der Mehrwertsteuer. Was hält sie von alternativen Ideen wie der Finanztransaktionssteuer? Und, tut das EDI genug im Kampf gegen Rassismus in der Schweiz – ein Jahr nach dem Überfall der Hamas auf Israel? Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider ist Gast in der «Samstagsrundschau» bei Klaus Ammann. Ergänzend zum «Tagesgespräch» finden Sie jeden Samstag in unserem Kanal die aktuelle «Samstagsrundschau».
Wir müssen aufhören zu fliegen! Wir dürfen kein Fleisch mehr essen! (Wir müssen mit der Technik mitgehen.) Die Forderung nach gesellschaftlicher Transformation ist ein Reizthema.Der führende deutsche Soziologe Armin Nassehi sagt, wie Veränderung funktionieren kann Die Welt verändert sich dank der Technik immer schneller. Das Tempo überfordert viele. Die Wissenschaft fordert ein Umdenken und eine andere Lebensweise. Es ist eine Art Belastungsprobe für die Gesellschaft. Die einen mögen nicht mehr mit. Das schlägt sich zum Beispiel politisch nieder, indem die Abgehängten und Veränderungsmüden konservativ wählen, also das Bestehende zu behalten versuchen. Andere möchten gerne Teil der Veränderung sein, aber scheitern immer wieder im Alltag. Mit dem Zug in die Ferien wäre besser fürs Klima, aber fliegen ist bequemer. Damit Veränderung gelingt, muss sie in kleinen Schritten vonstatten gehen, sagt einer der führenden Denker Deutschlands, Armin Nassehi. Der Professor für Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München stellt fest, dass Veränderungen in der Gesellschaft nicht plötzlich und umwälzend geschehen, sondern so, wie Evolution abläuft. Mit Zeit und Raum für Einsichten. Und nicht von oben herab und verordnet.
Der Nobelpreis ist die wichtigste Auszeichnung in der Literatur. Schon oft hat die Akademie bei der Vergabe für Überraschungen gesorgt. Was sind Sinn und Unsinn solcher Preise? Die Leiterin des Literaturhauses ist zu Gast im Tagesgespräch. Wann ist Literatur nobelpreiswürdig? Ist es sinnvoll, Kunst in eine Rangliste zu presse? Nicola Steiner sass selber schon in Jurys, die Preise für ein Werk vergeben haben. Sie kennt die Herausforderungen und Fallstricke. Dennoch seien Preise in der Literatur wichtig. Mit den Verkäufen von Büchern alleine könne heute fast keine Schriftstellerinnen oder fast kein Schriftsteller leben. Sie seine auf Preisgelder und Lesungen angewiesen. Ausserdem seien solche Vergaben auch immer Momente, um auf Literatur aufmerksam zu machen. Um 1300h wird bekannt, wer den diesjährigen Nobelpreis für Literatur gewinnt. Literaturredaktor Michal Luisier ordnet für im Tagesgespräch den Entscheid ein.
Die Familien der Geiseln nehmen eine besondere Rolle ein im Krieg. Sie zeigen einen Weg, auf dem auch Schwäche Sicherheit erzeugen kann, ist die Journalistin Petra Ramsauer überzeugt. Es ist nicht leicht, über Empathie nachzudenken, wenn über 1200 Menschen bestialisch gefoltert und ermordet worden sind, wenn Geiseln verschleppt wurden und noch nicht frei sind. Wenn über 40'000 Menschen unter Bomben und Raketen gestorben sind und eine unbekannte Anzahl unter Trümmern liegt, wenn keine Schutzräume vorhanden sind, kaum Wasser und Nahrungsmittel. Trotzdem macht sich die Nahostexpertin und Kriegsberichterstatterin Petra Ramsauer genau zu Empathie und Verständigung Gedanken. Ihr neues Buch «Nahost verstehen» will den Nahostkonflikt erklären. Das Buch widmet sich den Hintergründen dieser Eskalation, beschreibt zum Beispiel auch, wieso der Iran seit der Revolution von 1979 die Vernichtung Israels zum Ziel des neuen Systems der Islamischen Republik erklärte, wie ein Netzwerk von Terrorarmeen und Milizen im gesamten Nahen Osten vom Regime in Teheran etabliert worden ist. Im Tagesgespräch beschreibt sie auf persönliche Art wie sie den 7. Oktober und auch die Monate seither erlebt hat.
Der Kreml versuche, mit einer ganzen Palette an Massnahmen Nachbarländer und westliche Demokratien zu destabilisieren. Dies zeigt Thomas Franke in seinem aktuellen Buch: «Putins Gift. Russlands Angriff auf Europas Freiheit». Die Schweiz will russische Städte bombardieren lassen. So stand es im Juni im russischen Staatsportal Russia Today. Im Umfeld der Ukraine-Konferenz auf dem Bürgenstock rückte die Schweiz verstärkt ins Visier der russischen Propaganda und Desinformation. Das sei eine typische Zutat dieses «Gift» Putins, sagt Franke. Der Kreml schüre Angst und versuche, mit Lügen und Propaganda westliche Gesellschaften zu manipulieren. Als Ursprung dieser Strategie sieht Franke die Furcht Putins. Nichts mache ihm mehr Angst als freie Menschen. Thomas Franke berichtet seit Jahrzehnten als freier Autor aus und über Russland und Osteuropa. Zusammen mit der Journalistin Gesine Dornblüth hat er das Buch geschrieben: «Putins Gift». Russlands Angriff auf Europas Freiheit.
Der amtierende Präsident Kais Saied ist einer ersten Nachwahlbefragung zufolge wiedergewählt. Die freie Journalistin von Weltreporter in Tunis, Sarah Mersch, erstaunt das nicht. Wichtige Konkurrenten waren im Vorfeld von den Wahlen ausgeschlossen worden. Es war die Sensation vor 14 Jahren: in Tunesien erhob sich die Bevölkerung gegen die Regierung. Was folgte, war eine Protestwelle, die durch die arabischen Länder rollte. Der arabische Frühling versprach Demokratie, wo autoritäre Herrscher walteten. Heute ist auch in Tunesien wenig davon übrig geblieben. Die Repressionen nehmen zu, Verhaftungen von Oppositionellen und Kritikerinnen sind an der Tagesordnung. Am Sonntag fanden in Tunesien die Wahlen statt. Wie Beobachterinnen und Beobachter erwarteten, wird der bisherige Präsident im Amt bestätigt. Obwohl die offizielen Ergebnisse erst am Mittwoch zu erwarten sind.
Der Bundesrat setze die Unabhängigkeit der Schweiz aufs Spiel, warnen die Urheber der Kompass-Initiative und fordern, dass «weitreichende Staatsverträge» zwingend durch eine Volksabstimmung müssen. Investor und Partners Group-Gründer Urs Wietlisbach stellt sich kritischen Fragen. Die aktuellen Verhandlungen der Schweiz mit der EU würden darauf hinaus laufen, dass die Schweiz automatisch EU-Recht übernehmen und den Europäischen Gerichtshof als Instanz akzeptieren müsse. Das, so die Initianten der Kompass-Initiative, die diese Woche lanciert wurde, untergrabe die direkte Demokratie. Warum kommt der Vorschlag von Wirtschaftsvertretern, während der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse entschlossen für die sogenannten Bilateralen III kämpft? Kann sich die Schweizer Wirtschaft den vorgeschlagenen Alleingang leisten? Und warum kommt ein u.a. im europäischen Ausland erfolgreicher Investor dazu, gegen die EU Stimmung zu machen? Urs Wietlisbach nimmt Stellung als Gast in der «Samstagsrundschau» bei Klaus Ammann. Ergänzend zum «Tagesgespräch» finden Sie jeden Samstag in unserem Kanal die aktuelle «Samstagsrundschau».
Globus ist neu ganzheitlich im Besitz der thailändischen Central Group. Chef Franco Savastano hofft, dass die Besitzerin Geduld hat, bis Globus mit seiner Ausrichtung zum Luxussegment in zwei Jahren rentiert. Mit seiner Karriere hat sich der ehemalige Herrenmodeverkäufer einen Bubentraum erfüllt. Der Konkurs der Signa-Gruppe hat auch Globus in Schwierigkeiten gebracht. Nun hat das thailändische Familienunternehmen Central Group Globus ganz übernommen. Lösungen für die Immobilien wurden jedoch noch nicht gefunden. Franco Savastano, CEO von Globus, ist zuversichtlich, dass alle Standorte erhalten bleiben. Mit unterschiedlichen Ausrichtungen. In Zürich sollen Luxusmarken dominieren, an anderen Standorten wie beispielsweise Bern jedoch auch erschwinglichere Produkte erhältlich sein. Warenhäuser haben für Savastano noch lange nicht ausgedient: sie müssten zurück zu den Wurzeln finden und wie vor 100 Jahren die Städte beleben – möglichst während der ganzen Woche. Er fordert deshalb auch mehr Sonntagsverkäufe, auch, um international mithalten zu können. Was fasziniert den ehemaligen Herrenmodenverkäufer an den Warenhäusern?Und wie will er Globus rentabel machen?
Das Cern in Genf wurde vor 70 Jahren gegründet und unterstützt seither Forschende dabei, die Welt zu erklären. Das Cern steht jedoch zunehmend in der Kritik wegen des Abbruchs der Beziehungen zu Russland. Günther Dissertori ist Rektor der ETH Zürich und hat 30 Jahre am Cern geforscht. Das europäische Kernforschungszentrum Cern feiert diese Woche sein 70-jähriges Bestehen. In Genf wurde unter anderem das World Wide Web erfunden und das berühmte Higgs-Teilchen nachgewiesen. Für Kritik sorgt, dass das Cern auf den Ukrainekrieg reagiert und Ende November die Beziehungen zu Russland abbricht. Das Kernforschungszentrum hatte noch nie Länder von der internationalen wissenschaftlichen Forschung ausgeschlossen. Der Entscheid sorgt für Kritik, auch von Günther Dissertori. Der Rektor der ETH Zürich hat 30 Jahre lang als Teilchen-Physiker am Cern geforscht.
Den Schutzstatus S gibt es seit den Balkankriegen in den 1990er-Jahren. Erstmals wurde er 2022 für die Flüchtlinge aus der Ukraine angewendet. Hat er sich bewährt? Braucht es Anpassungen? Das hat Alt-SP-National- und -Regierungsrat Urs Hofmann als Präsident der Evaluationsgruppe untersucht. Er sei ungerecht. Er verhindere die Integration in den Arbeitsmarkt. Er sei nicht auf Dauer ausgelegt. Er sei eine Notmassnahme. Er führe zu Missbrauch. Dieser raue Wind schlägt dem Schutzstatus S entgegen. Was ist dran an dieser Kritik? Urs Hofmann war SP-Nationalrat und Aargauer Regierungsrat. Er hat mit einer vom Bundesrat eingesetzten Arbeitsgruppe die Vor- und Nachteile des Schutzstatus S abgewogen und ist zum Schluss gekommen, dass sich der Schutzstatus S auch heute noch bewährt für die Flüchtlinge aus der Ukraine. Die Arbeitsgruppe verlangt aber Anpassungen, zum Beispiel für die bessere Integration in den Arbeitsmarkt.
Es ist eine der bedeutendsten Gesetzesrevisionen der letzten Jahre: das neue Sexualstrafrecht, dass seit genau drei Monaten in Kraft ist. Für Opfer habe sich viel verbessert, trotzdem gebe es noch Mängel, sagt die Ärztin Rahel Schmidt, sie arbeitet auf der Gynäkologie im Zuger Kantonsspital. Nur wenige Strafrechtsrevisionen haben so hohe Wellen geschlagen wie das neue Sexualstrafrecht. «Nein heisst Nein.» Das ist der neue Grundsatz beim Sex, der mit dem neuen Sexualstrafrecht gilt. Es trat auf Anfang Juli in Kraft, mit einer veränderten Definition der Vergewaltigung: Neu ist es eine Vergewaltigung, ein sexueller Übergriff oder eine sexuelle Nötigung, wenn das Opfer mit Worten, Gesten oder durch Erstarren ausdrückt, dass es mit der Handlung nicht einverstanden ist. Damit sollen Opfer von sexueller Gewalt besser geschützt und Täterinnen und Täter angemessen bestraft werden. Was hat das neue Sexualstrafrecht in diesen ersten drei Monaten bereits verändert? Zu Gast ist Ärztin Rahel Schmidt, sie arbeitet auf der Gynäkologie im Zuger Kantonsspital und ist Projektleiterin im Wissenschafts-Think-Tank Reatch, welcher zu Vergewaltigungsopfer forscht.
Auch nach der Tötung von Hisbollah-Chef Nasrallah gehen die Gefechte zwischen der schiitischen Miliz in Libanon und den israelischen Streitkräften weiter. Was löst der Tod von Nasrallah in Israel aus? Daniel Bettini ist Redaktionsleiter in der grössten israelischen Tageszeitung «Yedioth Ahronot». Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah ist tot, der Nahe Osten steht vor einer ungewissen Zukunft: Schicken die Israelis nun auch Bodentruppen in den Libanon? Wir sprechen mit dem Journalisten Daniel Bettini, Redaktionsleiter der grössten israelischen Tageszeitung Yedioth Acharonot. Er sagt, so erleichtert viele Israelis über den Tod Nasrallahs sind, so zerrissen ist die Bevölkerung nach wie vor.
Der Ton in der Asylpolitik wird rauer in vielen europäischen Ländern, auch in der Schweiz. Vorstösse zur Verschärfung des Asylrechts sind mehrheitsfähig, die noch vor kurzem keine Chance gehabt hätten. Hats die SP verschlafen? Fragen an SP-Co-Fraktionspräsidentin Samira Marti. Der Nationalrat hat diese Woche beschlossen, dass vorläufig aufgenommene Asylbewerber:innen ihre Familien nicht mehr nachziehen dürfen. Auch für ein härteres Durchgreifen gegen Ukrainerinnen und Ukrainer in der Schweiz mit Schutzstatus S stimmte eine Mehrheit der grossen Kammer. Beim Thema Asyl gibt Mitte-Rechts derzeit den Ton an. Die Linke wehrt sich, ohne eigenes Rezept, so scheints. Nimmt die SP die Probleme im Asylwesen zu wenig Ernst? Auch bei zwei weiteren Themen, die den Politalltag gerade dominieren, scheint die zweitstärkste Partei keine mehrheitsfähigen Lösungen hervorbringen zu können: Ist der stete Anstieg der Krankenkassenprämien irgendwie zu bremsen? Und, ist die Fundamentalopposition der Linken gegen die Sparbemühungen des Bundes zielführend? Samira Marti ist Gast in der Samstagsrundschau bei Klaus Ammann. Ergänzend zum «Tagesgespräch» finden Sie jeden Samstag in unserem Kanal die aktuelle «Samstagsrundschau».
Der höchste Berg der Welt ist mit 8848 Metern wahnsinnig hoch. Die neue Serie aus vier SRF-Dokumentarfilmen von Frank Senn trägt aber nicht deshalb diesen Titel. Sie zeigt auf, wie sich der Tourismus am Mount Everest zum Massentourismus entwickelt hat – und welche Folgen das hat. Gruppen mit 100 Teilnehmenden werden Richtung Gipfel geführt – mit Guides und Sauerstoff stehen sie in der Schlange im Aufstieg. Auch Social Media befeuert den Run auf den höchsten Gipfel der Welt. Für eine halbe Million Dollar gibt es Zelte und Betreuung mit allem Luxus. Dennoch bleibt der Berg gefährlich, der Aufstieg kann mit dem Leben bezahlt werden. Das Militär räumt Leichen vom Berg, welche seit Jahren in Eis und Schnee liegen. Der Dokfilmer Frank Senn zeigt die Entwicklung der letzten Jahrzehnte auf, mit Archivmaterial, aber auch mit Stimmen von Protagonisten und Protagonistinnen aus früheren Dokumentationen. Senn, selbst auch Berggänger, verbrachte Monate in den verschiedenen Camps am Mount Everest, auf dem Gipfel war er jedoch nie.
Ende September tritt Thomas Jordan nach 12 Jahren als Präsident der Schweizerischen Nationalbank zurück. Er führte die Bank durch mehrere grosse Krisen und senkt nun, als letzte Amtshandlung, den Leitzins auf 1 Prozent. Was bleibt sonst von ihm in Erinnerung? Die Schweizerische Nationalbank (SNB) lockert ihre Geldpolitik weiter und senkt ihren Leitzins zum dritten Mal in Folge. Damit liegt er neu bei 1 Prozent. Es ist Thomas Jordans letzte Amtshandlung, kurz vor seinem letzten Arbeitstag am 30. September – nach 27 Jahren bei der SNB, davon 12 als deren Präsident. Im «Tagesgespräch» gibt er sein letztes grosses Interview.
Die Verwüstungen der Hochwasser von Mitte September werden keine grossen Auswirkungen auf die Wahlen am Wochenende haben. Dies sagt Peter Voegeli aus seiner Erfahrung als SRF-Korrespondent bei anderen Hochwassern in Deutschland und den USA. Die FPÖ wird wohl die Wahlen gewinnen. Weder der Sturm Katrina noch die Hochwasser in Deutschland haben anstehende Wahlen massgeblich geprägt. Immer waren es strukturelle und längerfristige Themen, die matchentscheidend waren. Diese Erfahrungen machte Peter Voegeli als SRF-Korrespondent in Deutschland und den USA. Heute berichtet er für SRF zu Österreich. Die Überschwemmungen von Mitte September werden das Land noch lange beschäftigen, auch wenn sie bei uns aus den Schlagzeilen verschwunden sind. Vor allem wirtschaftlich werden sie zur Herausforderung. Politisch blieb grosse Kritik an der Regierung nach den Unwettern aus. Die Klimaveränderung wurde nicht zum dominanten Thema im Wahlkampf. Auch wenn nach den Unwettern in den Umfragen die ÖVP etwas aufgeholt hat, liegt die FPÖ immer noch in Führung. Wer wählt diese Partei und wer ist Parteichef Herbert Kickl? SRF-Auslandredaktor Peter Voegeli ist zu Gast im Tagesgespräch bei Karoline Arn.
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