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Stufen.aufs.Ohr

Author: Stufen des Lebens

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Stufen.aufs.Ohr – Stufen zum Lauschen - für Zwischendurch
jede Woche 3 gute Minuten mit verschiedenen Impulsgebenden
121 Episodes
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Wir haben uns im Redaktionsteam von SdL mit Zachäus und dem Thema „Sehnsucht“ auf den Weg gemacht. Dabei hat mich beeindruckt, wie sehr Zachäus seine Sehnsucht spürt, ernst nimmt, und beharrlich nachgeht. Er ahnt die Erfüllung seiner Sehnsüchte in der Begegnung mit Jesus. Er setzt alles ein. Nimmt alle inneren und äußeren Hindernisse auf sich, um an den Platz zu kommen, von dem aus er einen guten Ausblick hat und weiß, dass Jesus DORT vorbeikommen wird, auf einem Maulbeerbaum. Wie eine Ewigkeit wird es ihm vorgekommen sein, so manche Gedanken sind ihm möglicherweise durch den Kopf und das Herz gegangen; viele Fragen, vielleicht Zweifel letztlich auch Ohnmacht. Die Sehnsucht hält er aus, die Sehnsucht hält ihn an dem Platz. Der Sehnsucht wird begegnet in dem Augenblick, in dem Jesus ihn sieht, bis in alle Tiefen, ihn liebend aufsucht, würdigt und aber auch im Jetzt und Hier herausfordert. Da kommt Tempo ins Geschehen. Heute – sofort – jetzt - muss ich bei dir zu Gast sein. Sagt Jesus. Jetzt: kaum Entscheidungsmöglichkeit. Vielleicht eher eine tiefe Klarheit: es geht um alles oder nichts um jetzt oder vielleicht nie? Es geht um mein Leben.  Und Z. steigt schnell vom Baum und nimmt Jesus in sein Lebenshaus auf. Nicht nur das, sondern es heißt:  mit FREUDEN! Und das berührt mich sehr. In dieser Begegnung, auf diesem Weg, wächst die Lebensfreude, die kaum in Worte zu fassen ist. Weil er erleben darf, dass mehr Sehnsüchte als er erwartet hat, gestillt wurden.  Alles in seinem Leben und was ihn und sein ganzes Umfeld ausmacht, heil, zum Leben gekommen ist und Frieden gefunden hat. Kennt Ihr, kennen Sie diese heiligen Augenblicke? Dieses liebevolle Aufgenommen und angesehen Seinmit allem, was so in uns ist. Alles und alle Sehnsüchte kommen ans Licht, sind liebevoll aufgenommen. Eine innere Lebendigkeit, Freude und tiefer Friede machen sich breit. Was tiefste und ehrliche Freude für Auswirkungen hat, durfte ich neulich bei meinem fünfjährigen Enkelerleben: als er ein Spielzeug entdeckte, die Carrera Bahn, die ihm sein Onkel erlaubte, herauszuholen. Die Freude darüber ergriff ihn von der Haarspitze bis zum kleinen Zeh. Er strahlte, tanzte, jubelte, wie ich es lange nicht gesehen habe. Welche Ausstrahlung dann wohl unsere tiefste Freude hat, wenn wir Jesus mit Freude in unser Lebenshaus aufnehmen? Ich wünsche uns diese Erfahrung immer wieder und grüße herzlich, Isabel Prinzessin zu Löwenstein, Heidelberg
Von ganzem Herzen

Von ganzem Herzen

2025-10-1303:01

Kürzlich bin ich beim Lesen in der Bibel an dem Ausdruck „von ganzem Herzen“ hängen geblieben. David schreibt in Psalm 9: „Ich will dem Herrn danken mit meinem ganzen Herzen!“ In Psalm 119 steht: „Mit meinem ganzen Herzen habe ich dich gesucht!“ „Glücklich sind, die den Herrn von ganzem Herzen suchen!“ Es gibt die feste Zusage in der Bibel, dass wir Gott finden werden, wenn wir ihn von ganzem Herzen suchen werden!   Beim Nachforschen finde ich immer mehr Verse: „Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen!“ Gott wirbt um das Volk Israel: „Kehret um zu mir mit eurem ganzen Herzen!“ Der Prophet Samuel fordert auf: „Dient Gott mit eurem ganzen Herzen!“ Was für ein starker Ausdruck: mit ganzem Herzen!!   Was steckt dahinter? Ganz bedeutet: ungeteilt – keine halben Sachen - vollständig – komplett – uneingeschränkt – da gehört ALLES dazu! Das Herz ist Sitz des Lebens, Ort der Entscheidung, der Gefühle, des Willens…  und auch Ort der Begegnung zwischen Gott und mir.   Da frage ich mich: Was lasse ich alles in mein Herz hinein? Was mache ich mit ganzem Herzen? Wie begegne ich Menschen? Wie lebe ich meine Berufung? Diene ich Gott mit meinem ganzen Herzen?   Gott sehnt sich nach unserem ungeteilten Herzen! Er sehnt sich nach ganzer Beziehung mit uns!   Jesus antwortet auf die Frage, welches das wichtigste Gebot ist: „Du sollst den Herrn, deinen Gott lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele, mit ganzem Verstand und mit deiner ganzen Kraft!“ Das ist aufrichtige, innige und hingebungsvolle Liebe – eine tiefe Verbindung, ganz ausgerichtet auf das Gegenüber.   Ich kann Gott kein Versprechen geben, dass ich ihn IMMER von ganzem Herzen lieben und ihm dienen werde – aber ich kann mich jeden Tag neu dazu entscheiden, mein ganzes Herz ihm zu öffnen, seine Liebe, sein Wort in mich aufzunehmen und ihn bitten, dass er mir hilft, ihm von ganzem Herzen zu dienen und in seinem Willen zu leben.   Ich bin so dankbar, dass Gott unser Herz sieht und dass er uns in seiner großen Liebe aufnimmt – auch mit allem, was zu uns gehört!   Gott segne dein Herz und deine Gedanken! Herzliche Grüße von Ute Wolf
Gott handelt

Gott handelt

2025-10-0603:49

Nächste Woche starte ich mit dem Kurs „Durch Krisen reifen“. In diesem Kurs geht man einen Weg mit Elia, ein bedeutender Prophet in der Bibel. Krise als Thema. Es scheint, als stecken wir weltweit nur noch in der Krise. Von einer in die nächste, und noch eine parallel. Dazu die persönlichen Krisen. Erst heute habe ich erfahren, dass jemand, den ich mag, an Krebs erkrankt ist. Das macht mich traurig. Plötzlich ist alles anders. Es ist schwer – auch wenn wir die Auferstehungs-Hoffnung in uns tragen.   Nicht immer führt uns etwas Schweres in die Krise. Manchmal darf man dankbar staunen, wo Vertrauen zu Gott gewachsen ist und einen trägt. Dann ist es schwer – aber keine Krise. Und dann gibt es Manches, das uns tiefer erschüttert- unser Lebenshaus, ja unseren Lebensgrund durchrüttelt und die Krise auslöst.   Beim Vorbereiten der ersten Einheit bin ich beim Lesen des Bibeltextes an einer Sache hängen geblieben: Elia taucht ganz plötzlich richtig mächtig auf. Ganz klar, als Prophet Gottes teilt er dem König Israels keine nette Botschaft mit. Sie wird in die Krise führen. Sie zeugt von Gottes Macht. Sie zeigt, wie groß der Gott Israels ist. Wie stark. Und dann – gerade als Elia dem Götzenkult den Kampf angesagt hat, sagt Gott zu Elia: Geh hier weg. Zieh dich zurück in die Wüste. Raus aus der Action. Raus aus der Beweisführung, wer der wahre Gott ist. Elia hat gesagt und getan, was seine Aufgabe war und nun heißt es: Zieh dich zurück. Allein. In die Wüste. Daran bleibe ich immer hängen. Wie wäre es mir ergangen an Elias Stelle? Wäre ich dankbar gewesen, dass Gott mich schützt ? Oder empört, weil ich jetzt nicht mehr „der“ Prophet sein darf und mitten drin bin, wenn Gott sich offenbart als HERR dieser Welt…?   Wie geht es mir, wenn ich plötzlich wo rausgenommen werde? Nicht mehr mit dabei bin? Wenn etwas doch nicht passiert, von dem ich überzeugt war, dass Gott mich da inspiriert hat oder mich beauftragt hat?   Einmal hatte ich auf dem Herzen einen Lobpreis-Hauskreis zu starten. Ich habe eingeladen. Einige kamen. Wir sind gestartet und nach dem 2. Mal hatten bis auf einen alle abgesagt aus den verschiedensten Gründen. Hatte ich falsch gehört? Haben wir die falschen Lieder gesungen? Wussten die anderen nicht, wie wichtig Loben ist? Mochten sie mich nicht?.... Man könnte so viele Gedanken spinnen… und wie schnell denken wir, was andere denken und was vielleicht war und ist und sein könnte…   Vielleicht kommen euch solche Situationen bekannt vor. Sie können etwas in uns anstoßen und uns in Frage stellen… Ich merke, diese Stelle in 1. Könige 17, 3 fordert mich immer wieder heraus: Wer ist derjenige der handelt und tut? Wer entscheidet, was passiert? Gott handelt. Er beauftragt. Er beschützt. Er versorgt. Er zeigt seine Macht und Größe. Nicht ich. Ich bin dabei. Ich mache mit. Was für ein Privileg. Und auch was für eine Herausforderung. In diese – Gottes Hände - will ich mich geben, hineinlegen, bergen und anvertrauen und mich erinnern, dass ER der Handelnde ist. Eine gesegnete Woche, Eure Damaris Friedrich
Über das Richten

Über das Richten

2025-09-2902:59

Über das Richten. Wenn Jesus uns Hinweise gibt, wie wir leben sollen, dann merke ich, dass ich diese für mich einordne: ist das schwierig für mich oder einfach? In Lukas 6, 37 steht: „Und richtet nicht, so werdet auch ihr nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht verdammt.“ Als ich diesen Text vor kurzem wieder gelesen habe, war ich entspannt. Schließlich richte und verurteile ich niemanden. Aber je länger ich darüber nachdachte, desto unruhiger wurde ich, weil ich gemerkt habe, dass das nicht stimmt. Das Richten ist sehr alltäglich. Ich bilde mir eine Meinung über das Verhalten anderer und ich passe mein Verhalten an, um den anderen „auf Spur“ zu bringen oder nutze meine Möglichkeiten zu strafen oder werde selbstzufrieden, weil ich nach meiner Einschätzung hier besser abschneide als der andere. Bei der Erziehung versuchen wir mittels Androhung und auch Vollzug von Strafen oder Belohnungen andere zu bestimmtem Handeln zu bewegen. Und wir erziehen nicht nur Kinder, sondern auch Partner, Eltern, Kunden, Kollegen, usw. Überall werden wir heute zu einer Bewertung aufgefordert: Einkaufsmöglichkeiten, Produkte, Restaurants, Freizeiteinrichtungen. Wir beurteilen die Leistung von Sportlern, von Politikern, von Lehrern, von Pfarrern, von Führungskräften. Ist das wirklich richten? Ja - wenn ich Bewertungen lese oder höre, dann ist das richten und das Nutzen meiner Macht, um andere in eine bestimmte Richtung zu lenken oder abzustrafen. Im weiteren Verlauf von Lukas 6 sagt Jesus: „denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird man euch zumessen.“ (V. 38) und „Was siehst du den Splitter in deines Bruders Auge, aber den Balken im eigenen Auge nimmst du nicht wahr?“ (V. 41). Besonders krass finde ich Bewertungen im Internet. Die Servicekraft war nicht zuvorkommend genug, die Rückantwort war zu langsam, der Handwerker kam eine halbe Stunde zu spät. Wie wohl Internet – Bewertungen aussehen würden, wenn diese vor dem Schreiben durch den Filter „mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird Euch zugemessen“ gehen würden? Oder wie würde die Beurteilung der Freundlichkeit einer Verkäuferin aussehen, wenn ich mir vorher überlegt habe, wo mein Balken ist, also: wie war denn mein Auftreten? Ich glaube Jesus würde ganz viele Bewertungen und Urteile heute als Heuchelei bezeichnen. Laut der Lehre einiger Rabbiner zu der Zeit Jesu hatte Gott zwei Maßstäbe, die er zur Beurteilung von Menschen verwendete. Das eine war ein Maß der Gerechtigkeit und das andere ein Maß der Barmherzigkeit. Mit welchem Maß du auch immer von Gott bemessen werden willst, solltest du dasselbe Maß bei anderen anwenden. Vor dem Satz zum Richten steht in Lukas 6,36 „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.“ Es wäre doch schön, wenn auch wir vor dem beurteilen und bewerten die Barmherzigkeit in den Vordergrund rücken könnten. Eine gesegnete Woche wünscht Christine Sommer
Aushalten

Aushalten

2025-09-2202:58

Josef, der Träumer aus dem Alten Testament, beschäftigt mich. Da hat alles so locker leicht angefangen. Er ist der Liebling des Vaters – der lang Ersehnte. Er wird bevorzugt und sonnt sich darin ohne zu merken, wie sich der Neid und die Eifersucht der Geschwister einen Weg bahnt. Und eines Tages platzt es heraus. Die Brüder werfen ihn in einen Brunnen. Eigentlich würden sie ihn am liebsten umbringen. Aber in letzter Sekunde verkaufen sie ihn an eine vorbeiziehende Karawane. Dem Vater sagen sie, ein wildes Tier habe ihn gefressen. Sogar sein blutiges Kleid präsentieren sie dem Vater. Ein schneller Ausbruch, eine schnelle Entscheidung und das Leben aller Beteiligten wird auf lange Zeit schwer auszuhalten sein. Alle müssen die Folgen der Entscheidung aushalten. Das Opfer und die Täter und alle die dazugehören. Ist es nicht genauso bei uns? Schnell ist eine Entscheidung getroffen. Ich muss gestehen, dass ich selbst immer Mühe habe mit Entscheidungen. Ich quäle mich lange herum, habe Angst genau das Falsche zu entscheiden und dann könnte es die Katastrophe sein. Aber irgendwann muss ich Ja oder Nein sagen. Es ist ein Moment mit oft weitreichenden Konsequenzen. Manchmal wird auch über mich entschieden. Eine gefällte Diagnose, ausgesprochen in einem Moment und ich werde lange Zeiträume damit leben. Oder ich bin einmal unkontrolliert und mache Blödsinn…. Und über lange Zeit muss ich mit den Folgen leben. Bei Josef fällt der Vater Jakob in eine Depression und schottet sich ab.  20 Jahre haben die Brüder keine Chance mit ihm zu reden. Sie müssen mit ihrer Entscheidung allein klarkommen. Josef selbst lebt als Sklave in Ägypten. Wo führt ihn dieser Weg hin? Hat Gott ihn vergessen? Wie kann er das alles aushalten? Jahre als Sklave, dann ein unerwarteter Aufstieg und Abstieg. Er landet im Gefängnis. Zuletzt, nachdem er die Träume des Pharao deuten konnte, ist er fast so mächtig wie Pharao. In der Fremde ist er trotzdem noch. Und seine Geschichte ist noch nicht versöhnt. Unsere Lebensgeschichte führt uns an Punkte, an denen wir lange Zeit nichts mehr verstehen. Am Ende kann Josef zu seinen Brüdern sagen: Ihr gedachtet es böse zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen. Kann ich das glauben, dass Gott seine Hand über mich hält und mich führt? Kann ich glauben, dass er auch dann, wenn ich falsch entschieden habe, aus meinem Fehler sogar das noch Bessere machen kann? Ich wünsche uns, dass wir uns mit allem in Gottes Hand legen können. Ihre Traudel Krause  
Herbstzeit. Erntezeit. Staunen. Empfangen dürfen. Loben, den Schöpfer und Ernährer. Gott. Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Trauben, Nüsse dankbar genießen, Menschenskind. Paul Gerhardt, mein evangelischer Lieblingsliederdichter hat ein wunderbares Herbstlied gedichtet. Es erschien in einer Ausgabe seiner vertonten Lieder fünf Jahre nach dem Dreißigjährigen Krieg, 1653. Zig Generationen haben es seither gesungen. Ich habe das Lied abgeschrieben und angemalt. Ich habe entdeckt, dass es ein kunstvolles Werk ist. Ein großartiges Gedicht. Es lohnt sich, es auswendig zu lernen. Jedes Jahr singe und meditiere ich es einen Monat lang. Mein Herbstlied in 18 kurzen, vierzeiligen Strophen. Sein Aufbau ist ebenfalls kunstvoll. Es beginnt und schließt mit einem Selbstbeschluss: „Ich singe dir mit Herz und Mund, Herr meines Herzens Lust“ Und: „Ich weiß, dass du der Brunn der Gnade und ewge Quelle bist“. So beginnen die beiden ersten Strophen. Und die letzte ein bisschen fromm-frech: „Ei nun, so lass ihn ferner tun und red ihm nicht darein, so wirst du hier im Frieden ruhn und ewig dankbar sein.“ Auf den Selbstbeschluss folgt eine Selbstklärung. Vier Strophen mit neun Fragen. Fragen wollen zum Nachdenken anregen. Sie nehmen nichts für selbstverständlich. Sie verwehren Oberflächlichkeit. „Was sind wir doch? Wer wärmet uns in Kält und Frost? Wer hat das schöne Himmelszelt hoch über uns gesetzt?“ Die Selbstklärung führt in fünf Gebetsstrophen: „Ach, Herr, mein Gott, das kommt von dir“. Das Lied bleibt nicht in einer anonymen Dankbarkeit stecken, auch wenn Dankbarkeit als Lebenshaltung wertvoll ist. Biblisches Denken kommt aus dem Beten und führt ins Beten. Beten umfasst beides: Loben und Klagen. Beten bindet uns an den Schöpfer, Retter und Tröster, den dreieinigen Gott. Beten schließt nichts aus, sowohl das nicht, was uns begeistert, als auch das nicht, was uns bedrückt. Was für eine tröstliche, zärtliche Sprache in diesem gedichteten, gesungenen Gebet: „Du zählst, wie oft ein Christe wein und was sein Kummer sei; kein Zähr und Tränlein ist zu klein, du hebst und legst es bei.“ Aus dem Beten folgt das Bekennen. Was ich mit Gott erfahren habe, möchte ich anderen weitersagen. Christenmenschen leben wie alle anderen Zeitgenossen in Ängsten und Sorgen. Aber sie setzen auf einen Widerstandsgeist: „Was kränkst du dich in deinem Sinn und quälst dich Tag und Nacht? Nimm deine Sorg und wirf sie hin / auf den, der dich gemacht.“ Ein paar Entdeckungen aus meinem Lieblingsherbstlied von Paul Gerhardt als Anregung, das ganze Lied zu singen, zu beten, auswendig und inwendig zu lernen. Schalom und liebe Grüße Ihr und Euer Hans-Martin Steffe, Linkenheim-Hochstette
„Geh aus mein Herz und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit…“ – ein Lied im Gesangbuch. Ich singe es gar nicht so oft – aber diese Aufforderung oder Ermutigung kommt mir immer wieder in den Sinn! Vielleicht müssen wir uns manchmal aufmachen und hinausgehen, um die Freude zu suchen oder zu finden! Ich brauche öfters einen flotten Spaziergang an der frischen Luft, den freien Himmel über mir, um meine Gedanken zu sortieren. Indem ich mich bewege, kann ich auch meine Gedanken besser hin und her bewegen. Da ordnet sich dann oft etwas in mir und ich sehe wieder klarer! Ich nenne diese Runden „einen Spaziergang mit Jesus machen“! In meinem Unterwegssein kann ich IHM meine Gedanken laut sagen! Ich kann IHN um Rat fragen und oft kommt ein Impuls zurück, den ich dann aufnehmen kann – das hilft mir weiter! Meistens fallen mir dann auch Dinge oder Situationen ein, für die ich dankbar bin, die mein Leben reich machen. Unterwegs in Gottes Schöpfung werde ich dankbar für den Geber aller guten Dinge und aus dieser Dankbarkeit heraus spüre ich, wie die Freude in mein Herz einzieht! Weißt du eigentlich, dass Gott Freude empfindet… und wie sehr ER sich über DICH freut??? In Jesaja 62 steht: „Wie ein Bräutigam sich freut über seine Braut, so freut sich dein Gott über dich!“ Ist das nicht überwältigend?   Die Freude des Bräutigams ist eine tiefe Freude über den Menschen an seiner Seite, mit dem er das Leben teilen möchte. Das ist Freude über die gemeinsame Zeit, die Beziehung, den Gedankenaustausch, einander teilhaben lassen, Pläne schmieden, gemeinsam durch’s Leben gehen – die Welt mit den Augen des anderen sehen.... Wenn ich mir das vorstelle, dass Gott sich so über mich freut wie ein Bräutigam über seine Braut… das berührt mich sehr!! ER streckt sich aus nach mir! Gott möchte das Leben mit mir teilen – was für ein Glück – was für eine Freude! Ich darf seine Freude an mir aufnehmen und genießen – gerade auch dann, wenn es mir nicht so sehr zum Freuen zumute ist!! Und ich kann für andere Menschen bitten, die gerade in schwierigen Lebensumständen stehen: „Herr, gieß du deine Freude in sie hinein, dass sie spüren, dass DU da bist und dass sie neu erleben dürfen, wie sehr DU dich über sie freust!“ So bete ich, dass die Freude Gottes uns wieder neu berührt! Sei gesegnet & behütet! Herzliche Sommergrüße von Ute Wolf
Sommerzeit ganz anders

Sommerzeit ganz anders

2025-08-1802:49

August, viele sind noch unterwegs. Die Stadt ist leer, das Telefon klingelt selten, der Terminkalender muss nicht ständig abgeglichen werden. Manche, die ich gerne sehen würde, sind weg. Stille – Gefühle des Alleinseins, gar Einsamkeitsgefühlekommen auf?!? Wohin mit der Zeit? Vor den Ferien habe ich äußerliche und seelische Turbulenzen erlebt. Schließung unserer Kirche, Fusion, Auflösen der Gemeinde. Und immer wieder gab es Missverständnisse, mangelhafte Kommunikation, Ohnmachtsgefühle. Da sind noch Dinge, die im großen und kleinen Kreis angesprochen werden müssen. Meine Ungeduld sagt mir: lieber heute als morgen. Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe  und der Besonnenheit. (nach 2. Tim.) Daran werde ich immer wieder erinnert. So war es möglich einander in anderen Zusammenhängen zu begegnen. Friedvoll, aber noch nicht geklärtund befriedet. Das war sogar körperlich spürbar, als wir in dieser Zeit ein großes fröhliches Tauffest am Neckar feiern konnten. 23 Täuflinge aus unterschiedlichen Gemeinden. Die Weite unter dem geöffneten Himmel tat gut. Dennoch: Ich hätte nie gedacht, dass die Veränderungen und Auseinandersetzungen so viel in Bewegungbrachten. Dazu brauchte es wohl genau diese Sommerzeit! Der Abschiedsschmerz erinnerte an andere durchlebte Trauerprozesse mit allen seinen Phasen. Das Schwierigste für mich war ein uraltes Gefühl schon aus der Kindheit: nicht gehört, nicht gefragt, nicht verstanden zu sein. Und ich sollte wohl diese Gefühle nochmal spüren, anders, vielleicht noch tiefer. Früher waren meine Reaktionen darauf: Rückzug, Resignation. Und heute merke ich: ich will dafür eintreten, für die Menschen, für meine Wahrheit, Klären im Hören auf den rechten Moment. Auf einmal ist es in mir und um mich herum gar nicht mehr so still und einsam. Ich bin dankbar für all die Erkenntnisse, für Gottes Zeitplan, seine Herzensgüte. Dankbar für den Vater im Himmel, der uns ALLE trägt, der uns so sieht wie wir sind, als wenn Er fragenwürde: wie geht es DIR? Was willst DU, dass ich DIR tun soll? Mit dieser anderen Blickrichtung erkenne ich: Schon in dem ganzen Prozess gab es liebevolle, vertraute, auch neue Begegnungen, Bücher und Lieder, die mich mit Hoffnung und Zuversicht erfüllten.  Wie ist eure Sommerzeit? Vielleicht auch anders? Ich wünsche Euch liebevolle Entdeckungen und Stärkung an Leib und Seele! Isabel Prinzessin zu Löwenstein, Heidelberg
Lass die Sonne rein?

Lass die Sonne rein?

2025-08-0403:35

Ich sitze in meinem Büro, der Himmel grau behangen, draußen regnet es. Es ist Ende Juli und fühlt sich an wie Herbst. Mittendrin sind wir in der Sommerzeit und das Lied der Fanta4 taucht in meinem Kopf auf: Sommer, Sonne, Sonnenschein, zieh ich mir furchtbar gerne rein, gerne rein, gerne rein…   Oh ja, wie gern würde ich mir Sommer, Sonne und Sonnenschein jetzt reinziehen… und ich habe auch noch Hoffnung, etwas Wärme und Sonne in den nächsten Wochen abzubekommen. „Lass die Sonne rein", singen die Fantas weiter: "Die Sonne rein?" fragst du und bist ziemlich aufgebracht Du kannst mich nicht versteh‘n, denn sie hat mit dir Schluss gemacht Dein Wagen in der Werkstatt, der Urlaub in den Binsen Dein Boss hat es satt, auf der Bank zahlst du Zinsen…“ Keine Sonne…   Ja – unsere Tage sind nicht immer sonnig und manchmal erleben wir sehr lange wolkenbehangene, regnerische Zeiten. Es scheint immer trüber zu werden und die Sonne scheint verloren gegangen zu sein? Wo ist sie denn? Dann können oder wollen wir die Aufforderungen von anderen: „Lass die Sonne rein!“ gar nicht hören.   Und wie geht das überhaupt, „die Sonne reinlassen“? Laut den Fantas sollen wir einfach „Schnippndibipnbadip sipndipndip“ sagen… Wenn es doch so einfach wäre…   Was mache ich, wenn alles trüb und regnerisch in mir oder um mich herum ist? Ich halte aus und warte. Harre darauf, dass mich Gott findet. Denn das hat er uns wissen lassen mit der Geschichte vom Verlorenen Schaf: Der gute Hirte geht und sucht das Verlorene BIS ER ES FINDET. So wichtig sind wir ihm. So wichtig bist du ihm! Gott hört nicht auf, uns zu suchen. Die Sonne strahlt und strahlt, und tut alles, damit ihre Strahlen zu uns durchbrechen und uns erreichen… Und ich kann bezeugen – das habe ich immer wieder erlebt: Gott findet mich.   Und während ich harre und warte, bade ich mich manchmal in Liedern. Eins davon ist von Frieder Gutscher: Atem holen – das könnt ihr auf den streaming-Diensten hören. Das schalte ich ganz laut an – so dass es mich umhüllt und dann singe ich mit, den Namen Jesu – immer wieder – atme ihn ein und lass ihn in mir Raum einnehmen. Vielleicht hast du auch so ein Lied, dass dich Gottes Gegenwart gewiss(er) werden lässt..   Ich mache euch und mir Mut – zu harren, zu warten, euch hinzuhalten – ob die Sonne gerade umfassend scheint, mancher Strahl die Wolken durchbricht oder ihr gerade mit verdunkeltem Himmel da seid, denn Jesus hat zu Zachäus, der Menschenmenge und auch zu uns gesagt: Der Menschensohn ist gekommen zu suchen und selig zu machen, was verloren ist. Wie gut, dass wir auf IHN unsere Hoffnung setzen können! Einen gesegneten Sommer wünscht Damaris Friedrich   Lied ist auf Youtube zu hören… und macht gute Laune!
Gedanken des Friedens

Gedanken des Friedens

2025-07-2802:57

Kennst du auch so unruhige, aufgewühlte Gedanken in dir? …da ist Vieles, was erledigt werden sollte – was denn jetzt zuerst…? und wie kann ich es angehen? Ich mache mir Gedanken über eine Freundin, von der ich schon eine Weile nichts mehr gehört habe – ob wohl alles ok ist? Ich denke an die Nachbarin, deren Mann vor kurzem plötzlich verstorben ist! Meine Kinder bewegen mich… sie gehen ihre eigenen, selbstständigen Wege – in meinen Gedanken und Gebeten begleite ich sie und manchmal fällt mir das Loslassen schwer! Ich höre die Nachrichten aus aller Welt – so viel Ungerechtigkeit und Krieg! Wie kann das nur weitergehen, wenn scheinbar Geld und Macht regieren??? All das beschäftigt mich! Das Gedankenkarussell dreht sich im Kopf, beschert mir manchmal unruhige Nächte und ganz plötzlich ist dann auf einmal auch der innere Friede in mir weg! Wie sehr wünsche ich mir FRIEDEN – in der großen und auch in meiner kleinen Welt: in meinem Herzen, in meinen Gedanken!!  Auf einmal werde ich an einen meiner Lieblingsverse erinnert – er steht in Jeremia 29 Vers 11: „Ich weiß ja die Gedanken, die ich über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, um euch Zukunft und Hoffnung zu geben!“ Gott hat Gedanken des FRIEDENS über mich! Wie unruhig könnte ER über mich sein, wenn ich mich immer wieder um mich selbst drehe, meine vielen Gedanken nicht ganz an IHN abgeben kann und manchmal so unruhig bin, dass ich seine Stimme nicht gut höre… Aber: ER hat Gedanken des FRIEDENS über mich!!! Das tut mir gut! Gott hat noch MEHR für mich! Zukunft und Hoffnung will ER mir schenken!! Es wird ein „weiter“ geben – auch da, wo ich noch nicht sehe, wie es weitergehen kann! HOFFNUNG ist SEINE Zukunft - für mich - für dich - für diese Welt! Gottes Frieden möchte ich mir immer wieder neu zusprechen lassen – in mein Herz hineinlassen – bewusst damit leben und darüber auch innerlich zur Ruhe kommen! Ich will mir immer wieder neu Seine Hoffnungsgedanken über mich und über diese Welt in mein Bewusstsein aufnehmen. Das befreit, das ermutigt mich! Ich wünsche dir sehr, dass du Gottes Hoffnungsgedanken auch in deinem Alltag spüren kannst und dass Sein FRIEDE dich tröstet und erfüllt!   Herzliche Grüße von Ute Wolf
Ich merke auf. In einem Gespräch zur Vorbereitung eines Gottesdienstes sagt er einen sehr weisen Satz: „Es gibt beim Thema Lebensgeschichte drei Bereiche: Die Gene, die Umstände und den Segen. Die beiden Ersten stehen mehr oder weniger fest. Das Dritte können wir uns nicht selbst geben.“ Soweit das Zitat. Zuerst einmal die Gene. Vieles bringe ich mit. Es ist mir in die Wiege gelegt. Meine Haarfarbe, meine Größe, mein Temperament, meine Konstitution d.h. meine Gesundheit oder Anfälligkeit, meine Talente. Das ist mein Grundvermögen, meine Anlagen und meine Begabungen. Das zweite sind die Umstände in die ich hineingeboren wurde. Die Zeit z.B.: 20. Jahrhundert, ich bin in Europa geboren, nicht in Afrika. Im Frieden, nicht im Krieg. Die Familie in die ich hineingeboren wurde, war sie komplett oder hatte ich die Aufgabe, einen Elternteil zu ersetzen? War die Familie in der ich groß geworden bin arm oder reich? Waren die Eltern Akademiker oder war der Haushalt ein Arbeiter- oder Geschäftshaushalt? Es gibt so viele Faktoren, die mich prägten. Die Geschwisterreihe spielt eine Rolle. War ich ein Einzelkind oder der oder die Jüngste oder der oder die Älteste oder war ich in der Mitte? War ich diejenige, die für die Geschwister verantwortlich war? Welche Schule konnte ich besuchen? Gab es einen Lehrer, der mich gefördert hat und dem ich viel zu verdanken habe? Oder war die Schulzeit eher schwierig? Alle Faktoren können sich auf mich positiv oder schwierig auswirken. Bei manchem merken wir erst viel später, dass aus dem zuerst Schwierigen eine besondere Begabung gewachsen ist. Jetzt zum Dritten, zum Segen. Wir können uns den Segen selbst nicht geben. Mit noch so viel Tüchtigkeit kann ich mir den Segen nicht verdienen. Er ist immer Gnade, d.h. Geschenk. Aber wir können immer darum bitten. Und Gott will gern segnen. In der Schöpfungsgeschichte heißt es: „Und Gott segnete sie“. Und immer wieder hat Gott diesen Segen bekräftigt und erneuert. Wie oft hat er ihn bei mir schon bekräftigt und erneuert? Segen ist die Kraft, die die genetische Veranlagung und die Verhältnisse verändern kann. Waltraud Mäschle sagte, dass Segen aus dem Minus ein Plus machen kann. Besser kann man es nicht sagen. Um den Segen können wir bitten. Ich will es mit dem Hebräischen Wort für Segen sagen. „Barakh“ das heißt: ich knie nieder, um wie ein Lasttier Proviant für meine Lebensreise aufgeladen zu bekommen. Dreieiniger Gott, wir bitten dich um deinen Segen für unsere Lebensreise. Ihre Traudel Krause
Vater unser

Vater unser

2025-07-1404:05

In der ersten Einheit des Kurses „Vater Unser“ geht es um die Taufe Jesu. Man könnte sagen: Was hat die Taufe Jesu mit dem Vater Unser zu tun. Aber, es passiert folgendes: Jesus kommt zum Jordan und bittet Johannes, ihn zu taufen. Und Johannes sagt erst: „ICH Dich taufen? Eigentlich müsstest Du mich taufen. Doch Jesus besteht darauf und er tauft ihn. Und als Jesus aus dem Wasser wiederauftaucht, passiert etwas Großartiges. Der Himmel öffnet sich und der Vater im Himmel ruft aus dem Himmel herunter: „Du bist mein geliebter Sohn, an Dir habe ich Wohlgefallen.“ Und der Heilige Geist kommt auf ihn wie eine Taube, Krass, oder? Der Himmel öffnet sich und Gott sagt ihm zu: „Du bist mein geliebter Sohn.“ Hörbar! Wow! Für all das was dann auf Jesus zugekommen ist, war das sehr wichtig! Er hatte bereits als 12jähriger gesagt: „Ich muss im Haus meines Vaters sein.“ Er hatte das Verständnis über seinen Vater schon. Aber, diese Zusage hat ihn noch einmal ganz besonders gestärkt. Als die Jünger ihn später bitten: „Lehre uns beten.“, haben sie eigentlich gesagt: „Lehre uns, wie Du Deine Beziehung zum Vater lebst.“ Und was sagt Jesus?: „Betet so: Vater Unser im Himmel.“ Abba, lieber Vater. Abba, das war revolutionär. Die Bitten des Vater Unsers sind nichts Neues im Judentum. Bei dem 18 Bitten Gebet der Juden sind alle Bitten des Vater Unsers enthalten. Aber neu war, dass Jesus diesen heiligen Gott als Vater angesprochen hat. Nicht als der ferne, heilige JAHWE, sondern tatsächlich als ABBA. Als PAPA. Das ist, was Jesus seine Jünger lehrt: „Ihr seid Kinder Gottes, Ihr seid die Kinder, die nach Hause kommen können, den Kühlschrank aufreißen und essen was sie wollen, weil ihr seid die Kinder im Haus. Kinder dürfen bitten und empfangen, und Kinder haben auch keine Hemmungen zu bitten – solange sie nicht etwas anderes gelernt haben; gesund ist, dass Kinder bitten und annehmen, und sie bekommen gerne. Ich möchte Dir heute zusprechen: „Du bist ein geliebtes Kind Gottes, Du bist Gottes geliebte Tochter, Gottes geliebter Sohn. Und du darfst bitten und du darfst empfangen. Und wenn du das nächste Mal das Vater Unser betest, dann sei dir dessen bewusst, wer du bist: ein Kind Gottes und du darfst zum Papa rennen und sagen, Papa ich brauche. ---- Im Vater Unsers ist das ganze Evangelium enthalten. Alles was wir nur in unserem Leben brauchen könnten, ist in diesen Bitten eingeschlossen. Und das ist total klasse und total super, wir dürfen kommen und dürfen Gott um alles bitten. Wir sind seine geliebten Kinder- Du bist sein geliebtes Kind. Und ich segne Dich jetzt damit, dass Dein Herz das versteht. Damit segne ich Dich mit diesem Verständnis, das in Dein Herz rutscht und dass du das nächste Mal beim Vater Unser Gott ganz bewusst ansprichst, als Papa. Ich segne Dich damit, dass Du weißt, Du darfst zum Vater rennen und bekommst bei ihm Schutz, Versorgung und alles was Du brauchst. Der Vater im Himmel liebt Dich! So sei damit gesegnet, in Jesu Namen, Amen.
Ende 2019 habe ich ein Interview mit Lewis Hamilton, dem mehrfachen Formel 1 Weltmeister, gesehen. Auf die Frage nach dem Geheimnis seines Erfolgs sagte Hamilton unter anderem: „Ich lege großen Wert darauf, mich mit den richtigen Menschen zu umgeben. Und ich bin dabei sehr wählerisch mit den wenigen Menschen, die ich um mich haben will. Mich sieht man deshalb auch nicht mit einem großen Tross, wenn ich zu einem Rennen komme. Und ich habe auch keinen verrückten Manager, der mir sagt, ob ich nach links oder rechts gehen soll.“ In einem Twitter-Beitrag gab Hamilton, der offen zu seinem Glauben steht und nach seiner Aussage auch viel betet, an: „Umgib dich mit Menschen, die dich erheben und dir Energie geben, anstatt sie dir zu nehmen, und die dich unterstützen und dir auch ehrliche konstruktive Meinungen und Ratschläge geben können.“ Diese Aussagen haben mich ganz stark an Psalm 1 erinnert, dort steht: „Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen / noch tritt auf den Weg der Sünder noch sitzt, wo die Spötter sitzen, sondern hat Lust am Gesetz des HERRN und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht!  Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, / der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht. Und was er macht, das gerät wohl.“ Die Worte von Hamilton haben Eindruck auf mich gemacht und ich habe angefangen ganz bewusst darauf zu achten, wie es mir nach Begegnungen mit Menschen geht. Und tatsächlich: Es gibt Menschen, die wie eine Tankstelle für Energie wirken. Nach den Begegnungen geht es mir gut, ich fühle mich erfrischt, ich habe Kraft und spüre Kreativität. Und dabei spielt es nicht die große Rolle, um was es in der Begegnung ging. Es kann ein geschäftliches Telefonat sein, ein fröhliches Beieinandersitzen, ein Gottesdienstbesuch und auch ein Krisengespräch oder eine Diskussionsrunde. Und andere Menschen scheinen meine Kraft abzulassen wie eine Badewanne, in der man den Stöpsel zieht. Nach der Begegnung bin ich muffig, energielos und deprimiert. Seit ich das beobachte gehe ich achtsam mit meinen Begegnungen um. Ich suche die Kontakte, die mir guttun. Aber ich will mich auch vor den komplizierten Begegnungen nicht verschließen. Doch es hilft mir diesen Menschen möglichst nur mit voller Energiebadewanne zu begegnen und mir bewusst zu machen, dass ich hier einen wertvollen Menschen vor mir habe, dessen Rat ich jedoch auf die Goldwaage lege und von dessen Weltsicht ich mich abgrenzen möchte. Das bewirkt, dass es auch den Spöttern nicht so leicht gelingt, den Stöpsel meiner Energiebadewanne zu ziehen. Ich wünsche Ihnen viele erhebende Begegnungen in dieser Woche. Ihre Christine Sommer
Vor kurzem hat uns unser ältester Enkel, eben 18 Jahre alt geworden, überrascht. Er hat uns gefragt, was wir ihm und seinen beiden jüngeren Geschwistern als Oma und Opa für ihr Leben wünschen. Ich habe sehr spontan geantwortet: Dankbarkeit. Ich habe hinzugefügt. Dankbarkeit ist eine Lebenshaltung. Es lohnt sich sie einzuüben. Ganz bewusst zusammentragen, wofür man dankbar ist. Danken hat es mit Denken zu tun. Was habe ich in meinem Leben empfangen? Was in letzter Zeit? Ich möchte Menschen danken, die es gut mit mir meinen, die mir helfen, die sich an mir freuen. Und ich will Gott danken für so vieles, was ich als unverdientes Geschenk erkenne. Und auch für das, wo ich anderen eine Hilfe oder eine Ermutigung war. Mich hat dazu wieder ganz neu ein Lied von Paul Gerhardt inspiriert. „Die Lebenskunst der Dankbarkeit“ umschreibt es Reinhard Deichgräber. Es heißt: „Sollt ich meinem Gott nicht singen, sollt ich ihm nicht dankbar sein?“ Und dann nennt er in vielen Strophen, wofür er Gott alles dankbar ist. Danken hat es mit Denken zu tun und mit der Bereitschaft sich überraschen zu lassen und zu staunen. Bis auf die letzte Strophe nennt jede die Summe der Dankbarkeit in einem wiederkehrenden Bekenntnis. Die Melodie dieser Doppelzeile ähnelt einer Fanfare: „Alles Ding währt seine Zeit, Gottes Lieb in Ewigkeit“. Im Mittelteil der einzelnen Strophen mit einer innigen, verhaltenen Melodie nennt der Dichter, wofür er Gott dankt. Für sein Wesen und sein Leben, die ihm Gott im Mutterleib gegeben hat. Er staunt und kann es nicht begreifen, dass uns Gott aus Liebe sein Liebstes gegeben hat, seinen Sohn. „O du unergründ’ter Brunnen, wie will doch mein schwacher Geist, ob er sich gleich hoch befleißt, deine Lieb ergründen können?“ Eine andere staunenswerte Entdeckung zum Danken: „Wenn mein Können, mein Vermögen, nichts vermag, nichts helfen kann, kommt mein Gott und hebt mir an, sein Vermögen beizulegen.“ Und dann erinnere ich mich an Situationen, wo ich einfach nicht weiter wusste. Aber dann spürbar erfahren habe, Gott hat mir einen Weg eröffnet, mit dem ich nicht gerechnet hatte. So war es auch mit Stufen des Lebens in Baden. Es wurde mir eine Tür geöffnet, für drei Jahrzehnte eine Stelle in den Missionarischen Diensten für Stufen des Lebens einzurichten. Ich staune immer noch und stimme in das Finale des Liedes ein: „bis ich dich nach dieser Zeit lob und lieb in Ewigkeit“. Wofür wollen Sie heute Gott danken? Mit dankbarem Herzen grüße ich Sie Hans-Martin Steffe, Linkenheim-Hochstetten
„Oh nein. Nicht auch das noch!“ Kennt ihr diesen Moment? Man ist gerade ganz bei sich. Endlich Ruhe. Konzentration. Ein Gebet vielleicht, ein stiller Gedanke, ein heilsamer Anstoß… und dann: wird man herausgerissen. Eine Unterbrechung. So ging es mir auf der Multiplikatorenschulung „Anstößig leben?! – Angestoßen zum Lob“. Wir waren gegen Ende eines intensiven Tages angekommen. Viel war ins Rollen gekommen – nicht nur Kugeln aus dem Kursmaterial, sondern auch Gedanken, wir waren ganz erfüllt und gefüllt von so manchem Anstoß. Am Samstagabend erzählten Damaris und Christina vom Zukunftsprozess. Auch das brachte einiges ins Rollen, so auch, darüber ins Gebet zu kommen. Schließlich standen wir im Kreis, es herrschte eine andächtige konzentrierte Stimmung. Da klopfte es. Zwei Köpfe schauten zur Tür herein: „Können wir kurz stören? Es ist aber eine angenehme Störung! Wir bräuchten fünf Leute, die mit uns ein Lied singen. Wir haben nebenan eine Gemeindefreizeit und spielen gerade ‚Wetten, dass???‘ … und wir könnten eure Hilfe gebrauchen.“ Im Raum wurde es still. Spürbares Zögern. Wollen wir uns unterbrechen lassen? Ist das eine von diesen Störungen? Ich selbst rang mit mir. Gerade waren wir so gesammelt. Jetzt? Ein Lied für eine Freizeitaktion? Ist das nicht unpassend? Oder… ist es nicht doch ganz reizvoll? Dann stand Damaris auf. Entschlossen. Ein Anstoß. 32 Personen folgten ihr, kamen ins Rollen. Stille verwandelte sich in fröhlich-gespanntes Gelächter. Mit viel Beifall und Fröhlichkeit wurden wir empfangen. Frieder Gutscher stimmte mit uns das Lied „Du bist ein Königskind“ an. Der „Stufen-Chor“ gab sein Bestes. Die Gäste, Jung und Alt, Groß und Klein wurden angestoßen von der Stimmung, wurden berührt von diesem Lied, in dem ihnen Würde, Liebe und (An-) Gesehen Sein zu gesungen wurde. Aus dem stillen Gebetskreis wurde eine Gemeinschaft voller Leichtigkeit, Lachen, Gekicher und Freude. Umgestimmt, neu angestoßen waren wir wieder in unserem Raum versammelt zum Gebet –Erfrischter, leichter. Die Unterbrechung hatte uns geöffnet. Für Gott. Füreinander. Für neue Bewegung. Ja, ich wünsche uns genau diese Leichtigkeit und Freude für unseren Alltag. Manchmal beginnt sie mit einem kleinen Anstoß. Vielleicht auch mit einer „Störung“. Lassen wir uns unterbrechen. Lassen wir uns immer wieder anstoßen, die Botschaft ins Rollen zu bringen: Du bist ein Königskind. Du hast Würde Das wünscht, Isabel Prinzessin zu Löwenstein, Heidelberg
Wir kommen von Himmelfahrt und sind nun mittendrin in Pfingsten. Pfingsten geht nicht ohne den Heiligen Geist – die Heilige Geistkraft – die 3. Person des Dreieinigen Gottes. Ein Leben in der Nachfolge Jesu geht auch nicht ohne den Heiligen Geist – behaupte ich mal.   Jesus sagte zu seinen Jüngern bevor er gen Himmel fuhr: „Aber wenn der Heilige Geist auf euch herabkommt, werdet ihr Kraft empfangen. Dann werdet ihr meine Zeugen sein.“ Und als dann der Heilige Geist an Pfingsten die Jünger erfüllte – wow – was waren sie dann für Zeugen! Ziemlich furchtlos, mutig, hingegeben – so zogen sie los. Sie kamen in Bewegung und mit ihnen kamen viele Menschen in Bewegung – hin zu unserem Gott.   Einige Zeit davor tröstete Jesus seine Jünger mit der Zusage, dass der Heilige Geist kommen wird, wenn er zu seinem Vater im Himmel geht: Der Heilige Geist, der Beistand, der Tröster, der Fürsprecher, der Helfer. Er wird uns helfen die Wahrheit zu verstehen, Gottes Herrlichkeit sichtbar machen und uns Gottes Herz offenbaren. Und er wird das Gute in uns wachsen lassen: Liebe, Geduld, Sanftmut, Frieden, Freude, Großzügigkeit, Freundlichkeit und Selbstbeherrschung.   WOW – oder?   Wie gut ist es, dass Gott uns auf dieser Erde nicht allein lässt– sondern uns jemand zur Seite stellt, der uns tröstet, wenn wir merken, dass wir doch nicht so „gut“, so „stark“, so „schlau“ sind, wie wir dachten. Einen, der uns tröstet, wenn wir erleben, dass andere Fehler machen oder Entscheidungen treffen, die mir weh tun oder schaden. Einen, der uns tröstet, wenn das Schicksal zuschlägt.   Wie ermutigend ist es, dass es einen gibt, der mir hilft, dass ich liebevoll, sanftmütig, selbstbeherrscht, großzügig und in Freude leben kann, indem er mir immer wieder aufzeigt: Du bist geliebt von deinem Gott. Ich, dein Gott, sehe dich und sorge für dich. Du bist nicht allein. Ich stehe dir bei.   Ausgerüstet mit diesem Zuspruch kann ich die Welt – auch mit ihren Stacheln – umarmen und so breiten sich Friede und Freundlichkeit aus. Ausgerüstet mit diesem Zuspruch kann ich etwas in dieser Welt – trotz der Widrigkeiten – bewegen. Teil der Bewegung hin zu Gott sein.   Der Heilige Geist freut sich, wenn wir ihn um seine Gegenwart in unserem Leben bitten. Er beschenkt uns gern und möchte Gutes wachsen lassen. Definit bewegt sich dann was.   Wäre es nicht cool, wenn wie an Pfingsten, der Heilige Geist die Menschen in Bewegung bringt und wir sind mit dabei?   Lasst uns unsere Ohren aufmachen, um zu hören, was er uns zuflüstert. Lasst uns tun, was wir von ihm hören. Lasst uns bitten: komm Heiliger Geist und gespannt sein, was passiert! Eine gesegnete Zeit wünscht Damaris Friedrich Nächstes Stufen.aufs.Ohr kommt wieder am 23.6.
Wir feiern Himmelfahrt. Manche sagen Vatertag. In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist es ein Feiertag. Viele genießen die freien Tage. Aber was bedeutet Himmelfahrt??Der Evangelist Lukas beschreibt es so (Lk24,50-53):“Jesus hob die Hände auf die Jünger und segnete sie, und es geschah, als er sie segnete schied er von ihnen und wurde emporgehoben gen Himmel. Sie aber beteten ihn an und kehrten zurück nach Jerusalem mit großer Freude.“ Im Glaubensbekenntnis sprechen wir: „Aufgefahren in den Himmel, er sitzt zur Rechten Gottes.“ Jesus ist also nicht weg, er hat sich nicht verabschiedet. Nein, im Gegenteil. Er sitzt zur Rechten Gottes, ihm ist gegeben alle Macht. Er ist gegenwärtig im Himmel und auf Erden. Er sitzt im Regiment. Als der mächtige König Salomo den neuen Tempel einweiht( 1.Könige 8, 22-28) steht er mit erhobenen Händen betend vor dem Volk und spricht: „Herr Gott Israels, es ist kein Gott weder droben im Himmel noch unten auf der Erde dir gleich…siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel können dich nicht fassen – wie sollte es denn dies Haus tun, das ich gebaut habe.“ Gott hatte seinem Vater, dem König David versprochen, „ich will bei euch wohnen“.  Und Salomo spürt auch, dass Gott im Tempel wohnt. Wir Menschen brauchen einen Ort. Aber Salomo erkennt auch, dass kein Gefäß groß genug sein kann, Gott darin einzugrenzen. Gott ist gegenwärtig, aber nicht verfügbar. Es ist diese Spannung, die wir beim Zwiegespräch mit Jesus erleben: Er neigt sein Ohr zu mir und doch ist er größer als alles. Er kümmert sich um mein kleines Leben und gleichzeitig ist er der, der alles geschaffen hat und auch vollenden wird. ER ist der, der uns zuspricht: „Fürchte dich nicht, ich bin der Erste, der Letzte und der Lebendige.“ Ist das das Geheimnis der Himmelfahrt? Jesus Christus ist überall ansprechbar. Er wohnt bei mir, mehr noch, er hat in mir Wohnung genommen. ER ist mir durch seinen Geist ganz nahe. So nahe wie mein Atem. Und zugleich hat er alle Macht und der Himmel ist erfüllt von der Ewigkeit Gottes. So will ich Euch anstoßen zum Lob über diesen mächtigen Gott, der auf unserer Seite ist. Eure Traudel Krause
Wenn ich die Vögel zwitschern höre, freue ich mich! Ich staune, wie vielfältig sie ihre Lieder singen… es ist einfach schön, ihnen zuzuhören - ein wahrer Hörgenuss! Ob sie wohl manchmal auch ihrem Schöpfer ein Loblied singen??? Gott hat sie wunderbar gemacht! Genauso wie uns Menschen! Da frage ich mich: wie ist das bei mir… wann lobe ich Gott, weil ER mich so wunderbar geschaffen hat? Wie klingen deine Loblieder…? Wann danken wir Gott für all das, was ER schon Gutes in unser Leben hineingegeben hat?? Da kommt mir Psalm 103 in den Sinn: „Lobe den HERRN meine Seele und vergiss nicht, was ER dir Gutes getan hat!“ Nicht immer ist es mir zum Loben zumute… Manchmal muss ich meine Seele daran erinnern, Gott zu loben - für alles, was gut ist in meinem Leben und auch in dieser Welt! Das richtet meinen Blick wieder neu auf Gott aus! Das weitet meinen Horizont und führt mich heraus aus der Ichbezogenheit in die Weite! Dazu hilft mir auch der Blick ins Schatzbuch der Psalmen! Kürzlich habe ich Psalm 95 als Anstoß zur Anbetung entdeckt: 1 Kommt, lasst uns dem HERRN zujubeln! Wir wollen IHN preisen, den Fels, bei dem wir Rettung finden!  2 Lasst uns dankbar zu IHM kommen und IHN mit fröhlichen Liedern besingen!  3 Denn der HERR ist ein gewaltiger Gott, der große König über alle Götter!  4 In seiner Hand liegt alles – von den Tiefen der Erde bis hin zu den Gipfeln der höchsten Berge.  5 IHM gehört das Meer, ER hat es ja gemacht, und seine Hände haben das Festland geformt.  6 Kommt, wir wollen IHN anbeten und uns vor IHM beugen; lasst uns niederknien vor dem HERRN, unserem Schöpfer!  7 Denn ER ist unser Gott, und wir sind sein Volk. ER kümmert sich um uns wie ein Hirte, der seine Herde auf die Weide führt.                    – aus „Hoffnung für alle“ - Hier kann ich Gott wieder neu in seiner Größe sehen – staunen über IHN! ER ist der Schöpfer, der Geber aller guten Gaben - ER ist die Quelle des Lebens!! Dafür will ich IHM danken, IHN loben, IHN preisen, IHN anbeten! Das eröffnet auch in mir wieder neue Räume – das erfüllt mich mit Freude!!! Ich wünsche dir auch ein neues Staunen über Gott und dass du darüber ins Loben, Danken und Anbeten kommen kannst! SHALOM und herzliche Grüße von Ute Wolf
Seit einem guten halben Jahr habe ich mich mit Bildern und Geschichten von Gérard Lattier beschäftigt. Und seither will ich Entdeckungen bei diesen Bildern zum Evangelium nach dem „heiligen Lattier“ mit anderen teilen. Jetzt in der Osterzeit natürlich seine drei Auferstehungsbilder. Das erste zeigt Jesus im weißen Gewand. Seine Hände sind zum Segnen erhoben. Der Ewige spielt im Himmel Ziehharmonika. Zwei Engel tönen. Der eine: „Jesus ist auferstanden.“ Der andere singt das Spottlied des Apostel Paulus aus dem 1. Korintherbrief: „Tod, wo ist dein Sieg?“ Und Gérard Lattier erzählt: „Ja, es ist Ostern. Christ ist erstanden. Er hat den Tod durchschritten und ist wiedergekommen. ‚Tod, wo ist dein Sieg?‘ Die Glocken läuten. Die Judasbäume blühen. Die Vögel bauen ihre Nester. Die Wildnis ist voller Iris, man sieht Gänseblümchen und Schokoladeneier. Es ist schön in der Welt. JESUS IST AUFERSTANDEN!“ Zu bedauern ist in diesem Bild nur der Tod. Der Sensenmann weint und läuft weg mit einem leeren Sarg. Auf dem ist der Gekreuzigte als Bild befestigt. Aber Jesus ist nicht im Tod geblieben. Das zweite Bild ist die Begegnung von Maria Magdalena mit dem auferstandenen Meister. Sie erkennt ihn nicht sofort. Er hat einen Rechen in der Hand. Also verwechselt sie ihn mit dem Gärtner. Gérard Lattier erzählt: „Maria Magdalena irrt ganz verwirrt im Friedhof umher. Sie versucht zu verstehen, wohin wohl der Leib Jesu geraten ist. Sie sieht von hinten einen Gärtner mit seinem Rechen. Sie geht auf ihn zu. Um ihn zu fragen, was los ist. Als sie ihn anspricht, dreht sich der Gärtner um – und es ist Jesus! Sie stürzt auf ihn zu, um ihn wie gewöhnlich zu umarmen. Jesus hält sie mit einer Handbewegung auf und sagt: ‚Noli me tangere!‘ Berühre mich nicht!“ Der Auferstandene ist nicht zu greifen und nicht zu begreifen. Im dritten Bild Jesus überdimensional groß mit riesigen Händen zum Segnen erhoben. Alle tanzen. Der alte Künstler und seine längst verstorbene Frau auch. Auch in diesem Bild gibt es viel zu entdecken, amüsiert und irritiert der Maler und Erzähler. Der Esel und der Ochse, bekannt von der Krippengeschichte kommen beim Maler immer wieder vor. Esel und Ochse haben Sprechblasen. Der Esel verkündet: „Christus ist auferstanden!“ Und der Ochse antwortet wie in einem orthodoxen Ostergottesdienst. „Er ist wahrhaftig auferstanden!“ Mich erinnert dieser österliche Dialog an eine Klage Gottes: „Der Ochse kennt seine Meister und der Esel die Krippe seines Herrn, aber Israel hat mich vergessen.“ Einer gottvergessenen Welt rufen Esel und Ochs die Osterbotschaft zu. Das ist kein dummer Esel und kein blöder Ochse. Ostern stellt alles auf den Kopf. Mit seinen Bildern und Geschichten will Gérard Lattier einladen, mit dem Auferstandenen im Alltag zu rechnen. Die Bilder kann man auf der Website sehen www.lattier-linkenheim.de
An den Rand gekommen

An den Rand gekommen

2025-05-1203:19

Quellen aus denen Leben fließt ist das Kursthema  in diesem Frühjahr. Darin hören wir eine Geschichte, wie Waltraud Mäschle sie für den Kurs ausgearbeitet hat. Die möchte ich Ihnen heute leicht gekürzt, weitergeben. Die Samariterin erzählt: Jeden Tag, wenn ich hier an den Brunnen komme, um Wasser zu schöpfen, höre ich die Worte, die Jesus zu mir gesprochen hat. In mir setzt sich das Gespräch von damals fort und ich buchstabiere Satz für Satz. Es ist mir, als ob ich tatsächlich von diesem lebendigen Wasser trinke und erfrischt werde, von dem Jesus gesprochen hat. Jetzt lebe ich wieder. Jesus selbst ist für mich zur Quelle geworden, aus der Leben fließt. Vorher konnte man mein „Dasein“ nicht als Leben bezeichnen. Ich war ausgetrocknet, völlig einsam und von Misstrauen geprägt, müde gelaufen und durchlöchert von den Blicken der Menschen, einem verstopften Brunnen gleich und  dann kam dieser Tag. Wie in Gedanken versunken  ging ich in der sengenden Sonne zum Brunnen. Da saß Jesus am Brunnenrand und bat mich ganz selbstverständlich um Wasser. „Gib mir zu trinken“, sagte er zu mir. Ich sah gleich, dass er ein jüdischer Mann war. Deshalb war ich sehr verblüfft, dass er mich überhaupt ansprach. Ich wehrte ab, doch er redete beharrlich weiter und sprach vom lebendigen Wasser, das er mir geben kann, wenn ich nur will. Ja, er sprach davon, dass ich nie mehr Durst haben werde. Ich spürte, dass es mehr sein muss, als ich Moment begriff. Der Gedanke gefiel mir, ich bekam Vertrauen zu diesem Fremden. Ganz unvermittelt forderte er mich auf, meinen Mann zu holen. Damit traf er mitten ins Herz, genau an meine wunde Stelle. Aber eigenartig, seine Worte waren nicht verletzend oder bloßstellend, sondern befreiend. Ich höre sie noch ganz deutlich, klar und bestimmt. Dabei hat er mich angesehen, als wollte er sagen: “Ich kenne Deine unerfüllte Sehnsucht, ich kenne Deine Schuld, ich kann das gut ertragen.“ Dann formulierte er für mich ein Schuldbekenntnis:“ Fünf  Männer hast Du gehabt…“ Er sprach mir aus der Seele. Alle diese Beziehungen hatten meinen Hunger, meine Lebenssehnsucht  nicht gestillt. Wie recht er hatte. Ich ahnte, dass er ein Mehr für mich hat. Plötzlich gingen mir die Augen auf: “Er ist Christus, der Messias, auf den wir warten“. Das lebendige Wasser, das er hat, ist er selber. Ich fühlte, als ob eine Quelle durch mich hindurchfließt. Das wollte ich nicht für mich behalten und rannte zurück ins Dorf. Ich hatte keine Angst mehr vor den andern. Er stand am Brunnenrand als ich völlig an den Rand gekommen war. Er machte mein Leben wieder lebendig.  Das wünsche ich auch Ihnen. Ihre Margret Trojer 
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