Eva Müller wird in Innsbruck geboren und weiß bereits als Kind, dass sie Schauspielerin werden will. Als Vorbereitung nimmt sie Tanzstunden und merkt, dass Tanzen für sie noch ‚cooler‘ als Schauspielen ist. Bald steht sie als Tänzerin auf der Bühne und beschließt noch vor der Matura Tanz zu ihrem Beruf zu machen. Nicht sofort läuft alles nach Plan und sie hört auf zu trainieren. Nach etlichen Versuchen bei einschlägigen Ausbildungen wird sie im damals neu gegründeten SEAD – Salzburg Experimental Academy of Dance angenommen, studiert später auch Tanz in Wien und London, arbeitet mit renommierten Kompanien und Choreograf:innen, kreiert eigene Stücke und ist international vernetzt. Nach Jahren kehrt sie zurück nach Innsbruck, wo sie freischaffend tätig ist und mit dem Stück ‚loop of belonging – die Stube in mir‘ am 14. November 2025 im BRUX Premiere feiert.
Aufgewachsen in Wien, lebt Elisabeth Orlowsky immer noch in derselben Straße ihrer Kindheit im 8. Bezirk. Laut Legende ist sie bereits tanzend zur Welt gekommen und kann ihren Bewegungsdrang auch im Burgenland bei der Oma ausleben. Sehr früh steht sie auf großen Bühnen und sammelt professionelle Bühnenerfahrungen, passt aber nicht in das Körperschema einer Ballett-Tänzerin. Der neu gegründete Studiengang ‚Pädagogik für modernen Tanz‘ am damaligen Konservatorium der Stadt Wien ermöglicht ihr, ihren Weg im Tanz fortzusetzen, der sie u. a. nach Paris und bis nach New York führt. Wieder zurück in Wien choreografiert sie das erste Tanzstück ‚Der Tag, an dem mein Bein fortging‘, der Startschuss ist für die Gründung der Compagnie Smafu sowie Fördergelder für Bühnenprojekte. Aktuell unterrichtet Elisabeth Orlowsky an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien im Studienfach Musik- und Bewegungspädagogik/Rhythmik. Auf der Bühne zu sehen ist sie mit dem Projekt FoxP2, das sie gemeinsam mit der Schauspielerin Susanne Litschauer gegründet hat.
In Neusiedl am See scheint das Tanzangebot Anfang der Nullerjahre rar – und doch eröffnet sich die Vielfalt des Tanzes für Rebekka Pichler, geboren 2000. Als Kind tanzt sie frei zu klassischer Musik und verbringt drei Mal wöchentlich mit Rock ’n‘ Roll Akrobatik – einer Tanzsportart mit Partner:in, Wettbewerben und hartem Training. Die Technik des Balletts und die Hingabe zur Bühnenarbeit lehrt sie der damals 80-jährige Alois Mitterhuber – ehemaliger Ballettdirektor am Theater an der Wien, während Ottilie Mitterhuber – Schülerin von Hanna Berger und Grete Wiesenthal – ihren Wissensdurst rund um den Modernen Tanz stillt. Den zunächst ausschließlich theoretischen Zugang zum Zeitgenössischen Tanz über eigenständiges Lesen und neugieriges Forschen in Büchern ergänzt die junge Tänzerin mit einem Studium an der MUK – Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien, wo der Umgang mit dem eigenen Körper im Raum in den Mittelpunkt rückt. Nach ihrer Zeit bei der bulgarischen Tanzkompanie ‚ATOM Theatre‘ und anderen Projekten als freischaffende Künstlerin und Pädagogin integriert sie Techniken aus Schauspiel und Zirkus durch das Masterstudium Physical Theatre an der Accademia Dimitri in der Schweiz und entwickelt eine Vorliebe für Instant Composition – das Choreografieren von Bühnenstücken im Moment.
Zehn wunderbare Jahre sind vergangen, seit im April 2015 der erste tanztalk on Air ging. Eine Vielzahl an Porträts ist seither entstanden, in denen insgesamt 75 Künstler:innen aus Tanz, Theater und Performance über ihre Arbeit und ihr Leben erzählen. Warum Hörer:inen monatlich diesem Tanz & Kunst-Podcast lauschen und was daran so besonders ist, berichten sie in der 10-Jahre-tanztalk-Jubiläumssendung kommenden Sonntag, 6. April 2025 um 19:07 im Freien Radio B138. Initiatorin und Sendungsmacherin Gerlinde Roidinger freut sich über die vielen Fans und dankt allen Hörer:innen für ihre Treue!
Umgeben von vielen Menschen und unterschiedlichen Generationen wächst Marianne Bäck mit ihren Eltern, Großeltern und drei Geschwistern auf einem Bauernhof nahe Linz (OÖ) auf. Ihre Kindheit ist geprägt von freiem Spiel, lustvollem Kreieren und Freundschaft. Die Vielfalt des Tanzes lernt sie bei ihrer langjährigen Tanzlehrerin Ursula Buttinger im Rahmen des Musikschulunterrichts kennen, zur Tanz- und Bewegungspädagogin wird sie im Performdance Linz bei Uli Bauer und Bruno Genty ausgebildet. Nachdem sie ihre Bühnen- und Performancekenntnisse vertieft, geht die an der Paris-Lodron-Universität Salzburg studierte Musik- und Tanzwissenschaftlerin der Bewegungsanalyse im Chladek®System in Wien auf den Grund. Es folgen eigene Bühnenprojekte wie ‚Butho Reloaded‘ sowie Aufenthalte in Indien und Ghana, wo sie derzeit gemeinsam mit ihrem Partner ein internationales Zentrum für künstlerischen und kulturellen Austausch aufbaut.
Gloria Veit wächst in Haid bei Ansfelden (OÖ) auf, bäckt in ihrer Kindheit Matschknödel und spielt Verstecken im Maisfeld-Labyrinth. Nach ‚Tanz und Bewegung‘ im Oö. Landesmusikschulwerk meldet sie sich heimlich zum Unterricht in der 1. Linzer Ballettschule an, um später ihre Musicalausbildung an den Performing Arts Studios Vienna zu absolvieren. Ihr Spezialgebiet ist die Luftakrobatik, die sie auf den sieben Weltmeeren lieben lernt, während sie in eigenen Kreationen durch Schauspiel, Gesang und (Luft-)Tanz mittels Vertikaltuch, Luftring, Flying und Static Pole überzeugt. Aktuell unterrichtet die vielgereiste Tänzerin – alias Gloria Flight – auch Kinder, Jugendliche und Erwachsene in den Landesmusikschulen Kirchdorf/Krems, Schlierbach und Micheldorf.
In einem Haus am Waldrand im niederösterreichischen Würflach wächst Adele Riedinger mit drei Geschwistern und drei Hunden auf. Sie liebt es auf Bäume zu klettern und sich zu bewegen, sucht das Extreme und findet sich in Martial Arts Tricking (oft als einzige Frau), Rock ’n‘ Roll, Akrobatik, Tango und Tanzimprovisation wieder. Zum ‚körperlichen Nullpunkt‘ führt sie ihre erste Schwangerschaft, die der Beginn ihrer Reise zu sich selbst, mehr Körperwissen, gezielte Muskelarbeit und das eigene Bewegungsgefühl ist. Wieder im Bewegungsfluss angekommen und mit Überschlägen bis ins fünfte Monat ihrer zweiten Schwangerschaft gründet die in Wien lebende Tänzerin MomsMomentum, ein Konzept mit (Postpartum-)Kursangeboten zu Tanz und Softacrobatic und Performancearbeit, die Frauen während und nach der Gravidität aus der Bewegungsstarre verhilft und im Berufsfeld Tanz auf das Thema Schwangerschaft aufmerksam macht.
Am Stadtrand von Linz aufgewachsen lernt Agnes Blumenschein im 1. Linzer Kinderzirkus mit Namen Circus Sobini Jonglieren und Einradfahren, studiert in Wien Psychologie und tourt international mit dem Improvisationstheater Freilos. Begleitet von kreativem Tun und Bewegung wird sie von Hip Hop, Musical und Jazz inspiriert, findet zur eigenen Körperkraft im Afro-Haitianischen Tanz. Nach einigen Jahren in der psychosozialen und sozialpädagogischen Arbeit tätig, stärkt sie als Integrale Tanz- und Ausdruckstherapeutin/-pädagogin (ITA®) Menschen im Einzel- und Gruppensetting mittels Tanz und Improvisation – ermöglicht in Verbindung zu sein, mit sich und anderen – gleichzeitig.
Glücklich und bunt erlebt die in Polen geborene Roma Janus ihre Kindheit trotz grauen Kommunismus. Ebenso vielfältig sind ihre Studien Theater, Film-/ Medienwissenschaft und Kulturmanagement – für sie dabei stets im Mittelpunkt: ‚Die schwierigste Kunstform‘, der Tanz. Verliebt in die Herausforderung, wechselt die leidenschaftliche Tanzvermittlerin nach 25 Jahren in Wien an das größte Theater Oberösterreichs, um als künstlerische Direktorin die Sparte Tanz mit der Kompanie TANZ LINZ am hiesigen Landestheater zu leiten. Als Managerin und ‚Mama‘ von 17 professionellen Tänzer:innen aus 12 Ländern und vier Kontinenten lädt die innovative Kuratorin und Dramaturgin 2024/25 zu einer besonderen Spielzeit mit Premieren von weltweit gefeierten Gastchoreograf:innen wie Lovetrain 2.0 von Emanuel Gat sowie Fall und Orbo Novo von Sidi Larbi Cherkaoui.
Im Wohnzimmer seiner Eltern führt die kindliche Muße den in Bulgarien geborenen Vladimir Angelov zum Flamenco, seine Tanzausbildung erhält er an der Staatsballettschule in Sofia, wo er später als Tänzer in einer Kompanie arbeitet und Philosophie studiert. Sich sehnend nach Modern Dance entflieht er dem Kommunismus in den 1990ern, lebt und tanzt zunächst in Österreich, um in die USA auszuwandern, wo er u. a. mit Plácido Domingo zusammenarbeitet und für verschiedene Kompanien choreografiert. 2015 gründet er in Washington, D. C. einen weltweiten Verband für Choreograf:innen mit Namen Dance ICONS – International Choreographers’ Organization and Networking Services, und veröffentlicht 2023 ein ‚Rezept- und Handbuch‘ für Choreograf:innen mit dem Titel ‚You, the Choreographer‚.
Zwischen Musikkapelle und Schisport wächst Verena Schneider in Kramsach bei Wörgl im Inntal/Tirol auf. Zur zeitgenössischen Zirkuskünstlerin ausgebildet wird sie in Frankreich (Le Lido ESAC-Toulouse) und Italien (FLIC-Scola de Circo Torino), ihr Spezialgebiet: Handstand. Die intensive Studienzeit fordert sie körperlich wie seelisch, während sie ihr Vorliebe zum Tanz entdeckt. Es folgen interdisziplinäre Arbeiten und Kollaborationen wie ‚Erde und Plastik‘, das Solo ‚How do you feel‘ sowie die Gründung des Vereins Freifall und der Zirkuskompanie Kumquat gemeinsam mit Charlotte Le May. Aktuell bewegt sich die kokreative Performancekünstlerin zwischen Wien und Innsbruck und macht an der Codarts Rotterdam Fontys Tilburg Universität (NL) ihren Master für Choreografie.
Inmitten von Gemüsefeldern wächst Katrin Gaggl am elterlichen Bauernhof in Ohlsdorf bei Gmunden mit zwei Brüdern und viel Bewegung auf. Zum Tanzen beginnt sie mit 8 Jahren in der Tanzgruppe des örtlichen Sportvereins, absolviert eine Ausbildung zur Fitness-Coachin, lernt Urban Dance Styles u. a. bei Bruce Ykanji, Niels ‚Storm‘ Robitzky und Deybee Dee, tanzt außerdem im Zirkus Krone. Als Katerock veranstaltet sie jährlich das Hip Hope – ein Charity Event, das die Geschichten der eigenen Tanzcommunity auf die Bühne bringt. Die Tätigkeit als selbstständige Tanztrainerin bringt sie an ihre körperlichen Grenzen, mehr Gleichgewicht findet sie durch Ayurveda und mit RockYourBody verhilft sie auch anderen, um in Balance zu kommen.
Ihre einwärtsgedrehten Beine bringen die in Klagenfurt geborene Karin Steinbrugger als Kind zum Tanz, trotz akuter Knieprobleme im Studium festigt sich ihre Berufswahl. Als freie Tänzerin beginnt sie auf der Bühne zu arbeiten mit Engagements u. a. bei der Tanzcompany homunculus, wo die heute erfahrene Choreografin ihre ersten Stücke entwickelt. Die studierte Tanzpädagogin arbeitet mit Jugendlichen zum Thema Schönheit und Extremismus und choreografiert zahlreiche Arbeiten für junges Publikum, während sie sich in ihrer aktuellen Tanzproduktion ‚Rund ums Eck‘ für Menschen ab 2 Jahren auf eine sinnlich-fantasievolle Reise in die Welt der Formen begibt.
Um zu entfliehen dem lauten Sport und von der Mimik Vaslav Nijinskys inspiriert nimmt der im Vorarlberger Rheintal aufgewachsene Günter Marinelli zunächst Ballettunterricht bei einer ungarischen Gräfin. In den 1980er Jahren zieht es den jungen Eleven nach Paris, wo er inmitten des Tanzbooms eintaucht in das Tanzarchiv des Centre Pompidou, am renommierten La Ménagerie de Verre tanzt und durch ganz Frankreich – im Süden unter freiem Himmel – tourt. Zurück im Ländle holt er den damals modernen – heute zeitgenössischen Tanz – an Dornbirns Spielboden, gründet 1994 das tanz ist – Internationales Tanzfestival, welches von 13. bis 23. Juni 2024 sein 30-jähriges Jubiläum feiert.
Aufgewachsen in einem 50-Seelen-Dorf zieht es Barbara Baumann in die Großstadt, um Musiktheater in Wien und Contemporary Dance in New York zu studieren. Ihrer Bühnenkarriere folgt die Ausbildung zur Physiotherapeutin als auch Fortbildungen in Tanzphysiotherapie und Tanzmedizin. 2023 gründet sie DANCERS:CARE – das erste Österreichische Therapiezentrum für Tanz und Performing Arts, wo Tanzende eine ganzheitliche Versorgung rund um Verletzungsprävention, integrative Therapiemaßnahmen, Leistungsoptimierung und Rehabilitation finden. Mit ihrem multidisziplinären Team betreut die gebürtige Kärntnerin am Standort in Wien Profitänzer:innen und Tanzstudent:innen sowie Tanzpädagog:innen und Amateur:innen und gibt Fortbildungen in ganz Österreich zur Vermeidung von Fehlhaltungen und chronischen Beschwerden.
Oder: Von innerer Körpersensibilität und der Wichtigkeit von Pausen (beim Lernen). Die vielfach talentierte Anita Gritsch wächst auf im Kärntner Lavanttal und fühlt sich daheim in Südamerika, während ihr Herz für Body Music schlägt – Musik, die durch Körper, Bewegung und Stimme erzeugt wird. Dass diese ganzheitliche Körper- und Klangarbeit eine eigene Kunstrichtung ist und ihr Beruf, wird für die viel gereiste Rhythmik-Absolventin erst nach und nach klar. Stampfen, Klatschen, Schwingen, Jammen und Grooven sowie Komponieren und Trainieren sind heute ihr Job, und mehr als das: Inspiration mit allen Sinnen, im Hier und Jetzt.
Nach ihrer Ausbildung an der Musical Theatre Academy in Puchenau bei Linz beginnt Lena Huber ihr Musical-Studium in Wien, wo sie Mitglied der Tappin‘ Times Company wird und später an einem amerikanischen Filmset tanzt. Wie die 2000 in Linz geborene Darstellerin vom stillen, schüchternen Kind zur singenden Rampensau wird, warum Feedback wertschätzend sein muss und (Stepp-)Tanz ihre Leidenschaft ist, erzählt die junge Entertainerin im nächsten tanztalk.
Vom Loslassen. Berührend und schwarfsinnig zugleich schreibt Michaela Hofer eigene Texte und Gedichte über die Liebe am Balkon und das Sterben mit Weitblick, den Weichspüler des globalen Schleuderns und das Träumen in der Schlange im Supermarkt. Mit kritischem Blick und schelmischem Beobachtungssinn geht die Gewinnerin der „Lyrischen Lorbeer“ aus Micheldorf mit Stift und Papier ihrer Leidenschaft, dem Schreiben, nach. Große Hör-Empfehlung!
Was ich als Tänzer:in brauche und wie ich mit mir umgehe. Seine ersten Tanz- und Theatererfahrungen macht der 1995 in Feldkirch/Vorarlberg aufgewachsene Schauspieler und Tanzpädagoge Fabian Tobias Huster in einer Waldorfschule. Vom Spiel mit der Natur und dem Eurythmie-Unterricht bewegt, erkundet er tänzerisches Körperwissen, taucht in die Authentizität der Hip-Hop- und Breakdance-Community ein, wechselt zum formgebundenen Paartanz, um sich vom Tanzsport zu lösen und im zeitgenössischen Theater und Tanz – dem Körper auf der Bühne – zu vertiefen. Es folgen Engagements u. a. im Kabarett Niedermair, Dschungel Wien und Off-Theater sowie beim Walktanztheater (Brigitte Walk) und in der Wiener Hofburg. Als Vorstandsmitglied des ‚KunstkreisC‘ unterstützt der vielseitige Tänzer junge Künstler:innen bei ihren Aktivitäten und begleitet sie in ihrem künstlerischen Tun.
Trash, Dance & Queens. Oder: Wie der salzige Fisch in die kalkigen Alpen kam. Ungeeignet für den Tanz erscheint der Kinderkörper von Lynsey Jayne Thurgar für die Tanzlehrenden der 80er: Zu breite ‚Schultern‘, unzureichend die Außenrotation in den Beinen. Aufgewachsen in Reading nahe London, verbringt das talentierte Mädchen ihre tänzerischen Straf-Einheiten unbewegt – zwischen Ballettstange und Wand oder im Mistkübel stehend. Anhaltend erfolgreich verläuft hingegen ihre Karriere: Als Tänzerin, Musicaldarstellerin und Schauspielerin bespielt sie eine Vielzahl an Bühnen und begeistert das Publikum europaweit. Heute lebt die zweifache Bühnenmutter im oberösterreichischen Kremstal, unterrichtet Tanz im Landesmusikschulwerk und ist ab 2024 in ‚Tootsie‘ und ‚Die Königinnen‘ des Linzer Musiktheaters zu sehen.