Neue Betonelemente sorgen in Lustenau für Wirbel. Sie stehen im Glaserweg und verhindern die Durchfahrt vom Wohn- zum Industriegebiet. Warum sie gleich wieder entfernt werden.

Durchfahrt nur für Radfahrer und Fußgänger

Aufmerksamen Lustenauern ist bereits aufgefallen, dass der Glaserweg durch Betonbarrieren blockiert wird. Die Durchfahrt ist für Autos nicht möglich, nur Fußgänger und Radfahrer kommen durch. Beim VOL.AT-Lokalaugenschein am Montag mussten insgesamt vier Fahrzeuge vor den Betonblöcken wenden – drei davon kamen vom Hofer-Kreisverkehr.

<figure class="aligncenter"><figcaption class="wp-element-caption">Auch diese beiden Autofahrer mussten wenden.VOL.AT/Mayer </figcaption></figure>

“Seit dreieinhalb Jahren sind die Straße zur Feldrast und der Glaserweg als beliebte und wichtige Radrouten nach Dornbirn als Fahrradstraßen verordnet”, informiert die Gemeinde auf VOL.AT-Anfrage. Damit sei die Durchfahrt für den motorisierten Verkehr verboten. “Lediglich für Zubringer und Anrainer ist das Befahren mit dem Pkw erlaubt, das Tempo ist auf 30 km/h beschränkt”, so die Rückmeldung aus dem Gemeindeamt.

Beschilderung als Sackgasse

Die Beschilderung vor Ort war beim VOL.AT-Lokalaugenschein klar: Am Beginn des Glaserwegs vom Hofer-Kreisverkehr kommend steht ein Schild. Es weist auf eine Fahrradstraße hin, darunter sieht man das Sackgassen-Symbol mit Fußgänger und Radfahrer. Auch von der anderen Seite kommend – von den Firmen bei Glaserweg und der Sägerstraße – gibt es ein entsprechendes Sackgassen-Schild.

<figure class="aligncenter"><figcaption class="wp-element-caption">Die Beschilderung ist klar.VOL.AT/Mayer </figcaption></figure>

Für Verwirrung könnten aktuell die Wegweiser vor dem Glaserweg sorgen: Sie deuten auf Hofer-Seite zu den verschiedenen Firmen (Lustenauer Senf, Autohaus Walter etc.). Diese sind eben dort, wo die Zufahrt blockiert ist. Die Betonblöcke können gut umfahren werden, wer trotzdem zufährt, muss allerdings wenden, um umzukehren.

<figure class="aligncenter"><figcaption class="wp-element-caption">Diese Schilder könnten aktuell für Verwirrung sorgen.VOL.AT/Mayer </figcaption></figure>

Reaktion auf Anrainerbeschwerden

Die Maßnahme sei notwendig gewesen, weil diese “schmale Route in den Jahren davor zunehmend am Feierabend und Wochenende als Schleichweg für die vielbefahrene L 204 vom Messepark durch Lustenau genutzt worden ist”, so die Gemeinde. Man habe mit der Fahrradstraßen-Verordnung auf Beschwerden reagiert: “Mit der Maßnahme reagierte man auch auf die Anrainerbeschwerden, die sich davor gemeldet hatten.”

<figure class="aligncenter"><figcaption class="wp-element-caption">Radfahrer und Fußgänger im Glaserweg. Sie freuen sich über die Durchfahrtssperre.VOL.AT/Mayer </figcaption></figure>

Meinungen sind gespalten

Ein Mann, der mit dem Hund durch den Glaserweg spaziert, wunderte sich über die neuen Betonelemente. Für die Anrainer und Fahrradfahrer sei es sicher angenehm, dass kein Auto mehr durchfahren dürfe, meinte er. Er merkte allerdings auch an, dass er kein Anrainer sei und daher nicht beurteilen könne, wie viele Autos wirklich den Glaserweg durchfahren und ihn etwa als Abkürzung nutzen.

In den sozialen Medien gehen die Reaktionen deutlich auseinander. Einige Lustenauer kritisieren die Maßnahme und sehen sie als schlecht geplant – vor allem aufgrund des gleichzeitig gesperrten Hofer-Kreisverkehrs und der dadurch nötigen Umwege. Einzelne bezeichnen die Neuerung als “Witz” und hoffen, dass die Durchfahrtssperre nur temporär sei. Ein Anrainer hingegen berichtet von massivem Verkehr in den vergangenen Wochen, auch mit zahlreichen ausländischen Kennzeichen. Er zeigt sich über die Entlastung zufrieden.

<figure class="aligncenter"><figcaption class="wp-element-caption">Auch auf der anderen Seite bei den Unternehmen gibt es ein Schild.VOL.AT/Mayer </figcaption></figure>

Barrieren werden wieder entfernt

Wie Bürgermeister Patrick Wiedl und Vizebürgermeister Martin Fitz mitteilen, seien die Betonelemente “zu einem ungünstigen Zeitpunkt gesetzt worden”. Hintergrund sind aktuelle Arbeiten in der Umgebung: “Dort sind Tiefbauarbeiten für das Fernwärmekraftwerk und für die Erschließung des Betriebsgebietes Heitere in vollem Gange, was den Verkehr rund um die Baustellen erschwert”, heißt es von der Gemeinde. Die Konsequenz: “Die Betonelemente werden deshalb nun während der Bauarbeiten bis auf Weiteres entfernt.” Laut aktuellen Informationen soll das bis im Frühling der Fall sein.

<figure class="aligncenter"><figcaption class="wp-element-caption">Die Baustelle aktuell beim Hofer-Kreisverkehr. VOL.AT/Mayer </figcaption></figure>

(VOL.AT)