Über Flucht und Migration in Österreich
Description
Im Rahmen des Symposiums (14.11.225) „Kriege, Aufrüstung, Wiederaufbau – immanent in unserem Wirtschaftssystem? – Hat Frieden eine Chance?” hören Sie den Beitrag von Michael Genner.
Genner, Jahrgang 1948, wuchs in Wien als Sohn eines kommunistischen Widerstandskämpfers und einer halbjüdischen Ärztin auf. Schon in jungen Jahren engagierte er sich politisch: zuerst im VSStÖ im Kampf gegen Studiengebühren und gegen alte wie neue Nazis an den Universitäten, später in der Organisation Spartakus, wo er Missstände in Erziehungsheimen und rechtsextreme Strukturen im Staatsapparat anprangerte.
Sein Aktivismus führte zu Anklagen und Untersuchungshaft und schließlich zu mehreren Jahren Exil in der Schweiz und in Frankreich. Nach seiner Amnestie kehrte er zurück und war 1973 Mitbegründer der Europäischen Kooperative Longo mai.
Ab 1989 wurde das Asylrecht zu seinem zentralen Arbeitsfeld: zunächst als Rechtsberater am Flughafen Wien, später bei Asyl in Not, dessen Obmann er viele Jahre war. Unermüdlich kämpfte er gegen fremdenfeindliche Praktiken und institutionelle Ungerechtigkeiten – oft unter hohem persönlichem Risiko. 2011 wurde er dafür mit dem Preis der Österreichischen Liga für Menschenrechte ausgezeichnet. Seit seinem Rückzug aus der aktiven Rechtsberatung 2021 ist er stellvertretender Vorsitzender von Asyl in Not.
In seinem Ende 2012 im Mandelbaum-Verlag erschienenen Buch „Verleitung zum Aufstand. Ein Versuch über Widerstand und Aktivismus“ fasst Michael Genner die gesellschaftlichen Kämpfe von den 1960er-Jahren bis heute zusammen.
Heute spricht er über Flucht und Migration in Österreich und zeichnet dabei die wichtigsten Entwicklungen und Bruchlinien seit den 1970er-Jahren nach.
Foto v.l.n.r: Michael Genner, Werner Wintersteiner, Katharina Mau und Doris Eisenriegler























