'What's next, agencies? Götz Ulmer und Paulina Schumann zum Thema: Kreative Exzellenz meets TikTok
Description
„Wir setzen Craft oft mit Exzellenz gleich. Aber
TikTok ist wie Kunst: Ist ein dreimonatiges Ölgemälde besser als Duchamps
umgedrehte Toilette? Beides kann exzellent sein. Es geht um Wirkung, nicht nur
um handwerklichen Aufwand.“<o:p></o:p>
In dieser Sonderfolge von #WhatsNextAgencies spricht Kim
Alexandra Notz live auf der DMEXCO-Bühne mit Götz Ulmer, Top-Kreativer bei
David+Martin und ehemaliger Kreativvorstand bei Jung von Matt, sowie Paulina Schumann,
Mitgründerin der Social-First-Agentur charles & charlotte, über kreative
Exzellenz auf TikTok. Während klassische Agenturen über Originalität, Craft und
Markenführung sprechen, setzen Creator*innen längst die Trends. Die große Frage
ist: Warum hinkt Werbung oft hinterher, anstatt selbst Impulse zu setzen?<o:p></o:p>
Götz Ulmer spart hier nicht mit Kritik: Alles auf TikTok sei kreativ –
außer Werbung. Während täglich neue, hochkreative Formate entstehen,
beschränken sich Agenturen oft darauf, Influencer*innen zu buchen oder
bestehende Trends zu imitieren. Statt kreative Speerspitze zu sein, laufen sie
hinterher. Für ihn ist klar: Wer Werbung macht, sollte den Anspruch haben,
selbst Trends zu setzen – und nicht nur andere zu kopieren.<o:p></o:p>
Paulina hingegen sieht TikTok als riesige Chance. Für sie geht es nicht
darum, den Kanal mit klassischen Werbemaßstäben zu bewerten, sondern ihn zu
verstehen und mit Marken-DNA zu verbinden. Exzellenz liegt für sie nicht in
Hochglanzproduktion, sondern in Relevanz: Inhalte müssen sich nativ in die
Plattform einfügen und dennoch auffallen. Marken, die TikTok richtig nutzen,
profitieren von direktem Community-Feedback und haben die Möglichkeit, ihre
Identität in Echtzeit weiterzuentwickeln.<o:p></o:p>
Ein weiteres großes Thema ist die Geschwindigkeit. Während klassische
Agenturen monatelang an Kampagnen feilen, müssen Social-First-Strategien oft
innerhalb weniger Tage stehen. Doch ist Schnelligkeit ein Qualitätskiller?
Nicht unbedingt. Kampagnen wie EDEKAs „Komm in die
Gruppe“ oder Michael Kors’ Kollaboration mit Nara
Smith beweisen, dass markengerechte Kreation auf TikTok funktionieren
kann, wenn sie mutig gedacht wird.<o:p></o:p>
Am Ende bleibt die Frage: Können Agenturen wieder Vorreiter sein – oder
überlassen sie die kreative Hoheit endgültig den Creator:innen? Götz Ulmer
fordert mehr Eigenständigkeit und weniger Anpassung, Paulina Schumann sieht die
Plattform als Spielwiese für originelle Markenkommunikation. Klar ist: Wer auf
TikTok erfolgreich sein will, muss mehr als nur Trends mitmachen. Es braucht
mutige, eigenständige Ideen, die Nutzer*innen wirklich begeistern.<o:p></o:p>