#112 Fearless Feuerwehr – Interview mit Carina Hoeft – Bundesjugendfeuerwehr über das Helfen, Ehrenamt, Jugend …
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Mir war gar nicht bewusst, wie wichtig das Ehrenamt bei der Feuerwehr ist. Und damit will ich keinen professionellen Feuerwehrleuten den Rang ablaufen, sondern das Licht auf all diejenigen scheinen lassen, die freiwillig ohne Entlohnung nachts aufstehen und die Profis unterstützen, wenn das Handy klingelt oder die Sirene läutet. Sie arbeiten ohne Salär und geben ihre Freizeit nicht nur für das viele Training her, um im Kampf gegen das Feuer oder gegen die Flut oder für die Rettung auf der Straße unterwegs zu sein, sondern stehen auch täglich ihre Frau und ihren Mann. Mein größter Respekt gilt den Menschen, die wir im Allgemeinen nur dann sehen, wenn sie mit Martinshorn an uns vorbeirasen. Und an dieser Stelle sende ich den ganz wichtigen Appell zu helfen - denn eines ist Carina Hoeft, stellvertretende Bundesjugend-Leiterin der Freiwilligen Feuerwehr, sehr wichtig: Dass schnelle erste Hilfe von jedem geleistet werden kann und dass dieser Trend des Zögerns oder sogar des Zuschauens unbedingt abgewendet werden muss.
Wenn man genau weiß, was man wann in welcher Gefahrensituation zu tun hat, geht auch ein bisschen die Angst weg
Wahrscheinlich sind fast alle Kinder irgendwann einmal fasziniert von diesen riesigen, knallroten Feuerwehrfahrzeugen, die mit blitzenden und blinkenden Lichtern durch die Stadt (oder über das Dorf) düsen und deren Männer und Frauen bei den Erwachsenen - meist schweigende - Anerkennung und Respekt auslösen.
„Ja, die Kinder stehen da und haben glänzende Augen, wenn sie die Autos angucken und den Großteil der Mitglieder bekommen wir durch die eigene Mitgliederwerbung, sofern vor Ort gute Jugendfeuerwehrarbeit, beziehungsweise gute Arbeit in der Kinderfeuerwehr gemacht wird“, sagt die stellvertretende Bundesjugendleiterin der Freiwilligen Feuerwehren und führt aus: „ Die meisten neuen Mitglieder kommen durch Mund zu Mund Propaganda zu uns. Wir machen natürlich viele Feuerwehrinhalte, aber nicht nur. Es gibt auch die Jugendfreizeit, die Ausflüge in den Freizeitpark. Es ist ein
Komplett-Paket, was wir anbieten – natürlich mit dem Schwerpunkt auf Feuerwehr.“
„Wir arbeiten darauf hin, Kindern und Jugendlichen die Feuerwehr-Themen näher zu bringen und dass sie Schritt für Schritt lernen, mit den Gefahren, die in einem Einsatz auf einen zukommen können, umzugehen. Man soll genau wissen, was man wann in welcher Gefahrensituation zu tun hat. Und so geht dann auch ein bisschen die Angst weg, weil man sich seiner Maßnahmen und seiner Handgriffe sicher ist. Man hat da so sein Handwerkszeug, auf das man zurückgreifen kann und das mit Sicherheit“, erklärt Carina.
„Bei uns gibt es auch eine sogenannte Realbrandausbildung. Das sind meistens umgebaute große Übersee-Container, die mit Gas befeuert werden. Dort sitzen wir Feuerwehrleute auf dem Boden, in Feuerwehrschutzkleidung und mit weiteren Sicherheitseinrichtungen und dann sieht man, wie so Feuerwalzen über den Kopf hinwegrollen. Man setzt sich selbst bewusst einer gefährlichen Situation aus, die aber dennoch kontrollierbar ist, so dass da keiner wirklich gegrillt wird, sondern man lernt und sieht die Anzeichen von Rauch und Feuer. Man lernt, wie diese zu deuten sind und was man dann zu tun hat. Wir lernen auch regelmäßig, wie wir uns schnell aus einer Gefahrensituation zurückziehen, so dass man sich im Notfall mit seinen Sicherheitseinrichtungen, die man am Körper trägt, aus einem Fenster abseilen kann. Das sind alles Punkte, die wir in unserem Ausbildungsdienst regelmäßig lernen.
Es ist auch fest vorgeschrieben, dass das jeder regelmäßig zu tun hat. An der Stelle gibt es feste Vorschriften, wie viele Stunden im Jahr Ausbildung man zwingend machen muss, damit man problemlos bei den Einsätzen mitmachen kann.“
„In Deutschland ist es so geregelt, dass für Städte ab 100.000 Einwohnern die Einrichtung einer Berufsfeuerwehr Pflicht ist. In allen Städten unter dieser Grenze gibt es freiwillige Feuerwehren. Aber es gibt beispielsweise auch in Hamburg freiwillige Feuerwehren, die mit dabei sind und genauso Einsätze fahren wie die Berufsfeuerwehr.“
– Links –
** Carina Hoeft **
Die Website der Jugendfeuerwehr
Du kannst aber auch Carina per Email unter Hoeft@jugendfeuerwehr.de anschreiben
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