44 | Haut im Chaos – Wenn dein Darm unter die Haut geht
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Schön, dass du da bist – willkommen zu deiner wöchentlichen Portion Darmglück!
Also ganz ehrlich: Wenn deine Haut plötzlich Dinge tut, die du dir nicht erklären kannst – Pickel, Quaddeln, Juckreiz, Ausschlag auf dem Dekolleté, genau da, wo dein hübsches neues Kleid seinen Auftritt hat –, dann ist es vielleicht nicht das neue Waschmittel. Vielleicht ist es dein Darm, der flüstert: „Hey du, ich bin im Eimer“.
Heute geht’s an die Oberfläche. Und gleichzeitig ganz tief drunter.
Denn wenn ich dir sage, dass deine Haut ein Spiegel deines Darms ist, dann meine ich nicht nur das glänzende Stirnlicht nach der Mittagspause. Ich meine den großen Zusammenhang. Dieses „Ich weiß nicht, warum ich plötzlich aussehe wie 14, aber mein Bauch spinnt auch seit Wochen“-Gefühl.
Spoiler: Kein Zufall.
Ich erinnere mich an eine junge Frau, die in meine Apotheke kam – die Haut sah aus, als hätte sie mit Brennnesseln gekuschelt. Sie war verzweifelt, hatte schon alle Cremes durch. Aber niemand hatte ihr gesagt, dass es ihr Darm war, der rebellierte.
Der nicht mehr dicht war. Der durchlässig war für Dinge, die das Immunsystem zum Ausflippen brachten.
Ihre Haut war kein Fall für Kosmetik – sondern ein Fall für eine Mikrobiomanalyse.
Und das ist kein Einzelfall. Die Haut zeigt oft als erstes, dass im Inneren etwas nicht mehr stimmt. Und doch behandeln wir sie, als wäre sie einfach nur dekoratives Beiwerk.
Lass uns mal kurz unter die Haut gehen…
Unsere Haut ist nicht nur unser größtes Organ – sie ist ein Hochleistungs-Schutzschild, ein Temperaturmanager, ein Kommunikationszentrum und ja, auch ein emotionales Ausdrucksmittel.
Sie besteht aus drei Schichten:
- Epidermis (Oberhaut) – die sichtbare Bühne.
- Dermis (Lederhaut) – da sitzt das Immunsystem und macht Stimmung.
- Subkutis (Unterhaut) – die ist ein wenig der Puffer, das Fettdepot, das Sicherheitsnetz.
Und auf all diesen Ebenen wird kommuniziert:
Mit der Umwelt. Mit Nerven. Mit Hormonen. Und – tadaaa – mit deinem Darm.
Denn Du hast 2 Aussenbarrieren – Deine Haut und Dein Darm
… aber sie sind sich im Prinzip einig: ihre Devise ist…Dicht halten!
Was die Haut kann, kann der Darm auch – oder sollte er zumindest.
Beide besitzen eine Barrierefunktion: Sie entscheiden, was rein darf und was draußen bleibt.
Beide arbeiten mit Zellen, Tight Junctions und einem Mikrobiom.
Wenn die Haut durchlässig wird, nennen wir das barrieregestörte Haut oder Dermatitis.
Wenn der Darm durchlässig wird, sprechen wir oft von Leaky Gut.
Und bei beiden knallt’s, wenn die Barriere kapituliert. Dann fluten Entzündungsstoffe, Histamin, Fremdproteine oder Toxine durch den Körper – und das Immunsystem spielt verrückt. Was das mit der Haut macht? Rötung, Juckreiz, Pickel, Pusteln, Schuppen – das ganze dermatologische Best-of.
Das Haut Mikrobiom
Auch die Haut hat ein Mikrobiom.
Vielleicht nicht ganz so vielseitig wie das im Darm, aber genauso wichtig.
Auf unserer Haut leben Billionen von Mikroorganismen – eine feine, schützende Schicht aus Bakterien, Pilzen und Viren. Und dieses Gleichgewicht kann kippen, wenn das Immunsystem aus der Balance gerät – zum Beispiel durch einen Darm, der zu viele falsche Signale schickt.
Darm und Haut kommunizieren über die sogenannte Darm-Haut-Achse – und die hat mehr Drama-Potenzial als jede Soap.
Unsere Haut ist nicht einfach nur das, was auf Fotos glänzt oder im Winter juckt. Sie ist ein Grenzorgan. Eine Festung. Ein Spiegel. Und manchmal auch eine ganz schöne Quasselstrippe – vor allem, wenn im Inneren die Hölle los ist.
Und genau da kommt dein Darm ins Spiel. Der hat mehr mit deiner Haut zu tun, als dir vielleicht lieb ist. Denn wenn der Darm „leaky“ wird – also löchrig wie ein Schweizer Käse nach einem Hagelsturm – dann geht das deinem Immunsystem, deinen Hormonen und vor allem deiner Haut mächtig auf den Keks.
Der Darm hat eine Barriere. Die Haut hat eine Barriere. Und beide reagieren höchst sensibel auf Entzündungen, Stress, Ernährung und Hormone.
Wenn im Darm die Tight Junctions (das sind die „Reißverschlüsse“ zwischen den Darmzellen) auseinanderdriften, dann kommen Dinge ins Blut, die da nichts zu suchen haben – und das Immunsystem läuft Amok. Ergebnis: Entzündungen, bei denen auch Deine Haut Flagge zeigt. Rot, gereizt, manchmal mit weißen Eiterpickelchen. Charming.
Leaky Haut?
Leaky Gut bedeutet oft auch Leaky Face oder Leaky Skin
- Bei Akne reagiert dein Körper auf Entzündungen, schlechte Fette, Zucker und Hormonfluktuationen.
- Bei Neurodermitis haut das Immunsystem komplett durch.
- Bei Psoriasis ist oft ein überaktives Immunsystem am Werk – mit dem Darm als stiller Brandbeschleuniger.
- Und bei Rosazea oder Urtikaria geht’s oft um Histamin, DAO-Mangel – also Mangel an Enzym das Histamin abbaut – und einen überreizten Nervus Vagus.
Und dann ist da noch der Zyklus…
Du kennst sie vielleicht. Die zyklische Dramaqueen. Am liebsten drei Tage vor der Periode. Da kriecht der Pickel schon aus dem Kinn wie ein Maulwurf auf Frühschicht. Und genau dann – in hormonellem Ausnahmezustand – schreit dein Körper nach Schokolade. Und nein, nicht nach 85 %iger Zartbitterschokolade mit antioxidativen Polyphenolen. Sondern nach der fiesen, zuckrigen, milchigen.
Was dann passiert?
Insulinspiegel hoch. IGF-1 hoch. Androgene aktiv. Entzündung aktiviert. BOOM – willkommen in der Teenagerzeit.
Und weißt du was? Es liegt nicht an dir. Es liegt an deinem Zyklus, deinem Cortisolspiegel, deinem Darmmikrobiom. Und ja – an der Schokolade. Leider.
Das Hautmikrobiom ist wie dein Insta-Filter – du merkst es erst, wenn es fehlt. Und der Darm spielt da ganz oben mit. Studien zeigen, dass Menschen mit Hautproblemen oft eine Dysbiose haben. Also ein Ungleichgewicht zwischen guten und bösen Bakterien. Und die setzen Substanzen frei, die dein Immunsystem und deine Haut triggern.
- Weniger Butyrat = weniger Schutz
- Mehr LPS = mehr Entzündung
- Weniger Tryptophan = weniger Serotonin = mehr Cortisol = mehr Stresspickel
Es ist ein Teufelskreis. Und die Haut ist der Leidtragende.
Du weißt das ja mittlerweile schon: Dein Darm ist kein leerer Tunnel. Er ist eine WG. Und in der wohnen Billionen Mikroben – gute wie schlechte. Wenn das Gleichgewicht kippt, wird aus dem Wellness-Resort eine toxische Wohngemeinschaft. Und diese Dysbiose – also das bakterielle Chaos – macht sich nicht nur im Bauch breit. Sie sendet viele meckernde Entzündungsbotenstoffe in den ganzen Körper. Und die Haut? Reagiert allergisch. Im wahrsten Sinne.
Studien zeigen, dass bestimmte Probiotika helfen können, die Haut zu beruhigen – von innen heraus. Keine teure Creme, kein Serum mit Goldpartikeln. Sondern Lactobacillus rhamnosus GG, der das Immunsystem moduliert, und Bifidobacterium longum, das Entzündungen senkt und die Barriere stabilisiert.
Diese Helden wirken nicht auf der Haut..also topisch – sondern systemisch, das heißt im ganzen Körper.
Und dann ist da noch die Sache mit den Mikronährstoffen:
Eine kaputte Darmflora heißt auch: schlechtere Aufnahme von Zink, Vitamin A, Biotin, Omega-3. Also genau das, was deine Haut bräuchte, um zu strahlen statt zu schreien.
Fazit:
Wenn das Mikrobiom im Eimer ist, ist auch der Glow der Haut weg.
Okay, let’s talk dirty.
Was bringt deine Haut so richtig auf die Palme?
Spoiler: Es ist nicht nur der Zyklus und der Exfreund. Es ist die Kombi aus Lebensstil und Lifestyle – und die wirkt wie eine Hautbombe.
- Zucker, Milch, Gluten, Alkohol
Willkommen beim Haut-GAU. Zucker treibt Entzündungen. Milch triggert IGF-1. Gluten reizt die Darmschleimhaut. Alkohol killt gute Bakterien. Kurz: Das perfekte Anti-Skin-Festival. - Histaminreiche Lebensmittel & DAO-Mangel
Wenn du nach Erdbeeren oder Rotwein rote Flecken bekommst, liegt das n