46 | Durchfall – Wenn Dein Darm zu schnell loslässt, was Du eigentlich brauchst
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Instagram. TikTok. Dein Weg zur Stuhlanalyse
Willkommen zu deiner wöchentlichen Portion Darmglück – schön, dass du da bist.
Mal ganz ehrlich: Viele meiner Kundinnen denken, ihr Durchfall sei normal.
„Ich hab halt einen sensiblen Magen.“ „Ich esse einfach schnell.“
„Ist doch gut, wenn’s jeden Morgen direkt rausgeht – oder?“
Aber Durchfall ist nicht gleich gute Verdauung. Es bedeutet nicht: „Mein Darm arbeitet fleißig.“ Sondern eher: „Mein Darm hat gerade keinen Plan, wie er die Nährstoffe behalten soll.“
Was eigentlich passieren sollte:
Dein Körper nimmt sich die Zeit, Nahrung ordentlich zu durchmischen, aufzuspalten, aufzunehmen – und erst am Ende auszuscheiden, was wirklich raus soll.
Aber bei Flitzekacke – also Durchfall – geht alles zu schnell. Und das hat Gründe.
Das Wort Flitzekacke habe ich übrigens von meinem Kunden Albi übernommen.
Albi – Name ehrlicherweise geändert – ist kein Unbekannter für uns. Er ist befreundet mit meiner Frau Shary, und über sie haben wir uns irgendwann auch mal kennengelernt.
Albi ist Knochenarzt. Also jemand, der Menschen hilft, wenn der Bewegungsapparat nicht mehr so mitmacht, wie er soll. Jemand, bei dem man denkt: der kennt seinen Körper.
Aber auch er hatte – wie so viele – sein ganz eigenes, stilles Thema. Eins, das er gut verborgen hielt. Eins, über das man ja nicht spricht.
Bis er auf mich traf.
Shary findet das übrigens immer herrlich: Egal, wo sie mit mir auftaucht – ob beim Brunch, auf Partys, Geburtstagen oder Grillabenden – es dauert keine zehn Minuten, bis das Gespräch irgendwie bei Kacke landet. Und sie hat recht: Es ist wie ein Naturgesetz.
Es fängt meist ganz harmlos an: Apotheke. Dann klar – viel zur Flutkatastrophe, in der ich meine Apotheke verloren hatte…aber dann: meine Spezialisierung auf den Darm.
Und irgendwann kommt er – der Moment, in dem ich von Stuhl spreche. Also dem, der unten rauskommt.
Und dann beobachte ich. Ist es meinem Gegenüber peinlich? Interessiert? Überfordert?
Und fast immer – wirklich fast immer – passiert es: Plötzlich sprudelt es aus ihnen raus:
„Also… ich müsste dir da mal was erzählen.“
Oder: „Du… mein Mann hat da was.“ Oder: „Ich hab da eine Freundin, die…“
Oder, mein persönlicher Klassiker: „Ich glaub, du könntest mir helfen – ich sag’s einfach wie’s ist: Ich hab Flitzekacke.“
So auch bei Albi.
Er lachte, nahm einen Schluck von seinem Getränk – und sagte ganz trocken:
„Ich nenn’s Flitzekacke. Weil’s halt flitzt. Jeden Morgen. Seit Jahren.“
Und ich dachte: Aha. Da sind wir. Willkommen.
Albi war wie viele meiner Kund:innen: Er hatte sich damit abgefunden. Hatte es eingeordnet unter „Ist halt mein Körper“. Unter „Ich hab das schon immer“.
Er war funktionstüchtig, beruflich erfolgreich – also warum sollte er was ändern?
Was er nicht wusste: Sein Darm war längst überfordert. Und sein Körper rief schon seit Jahren um Hilfe – aber niemand hatte hingehört. Nicht mal er selbst.
Als wir seine Stuhlanalyse gemacht haben, war das wie ein lauter Gong.
Ein richtig großes „Hallo!“ vom Körper…aber auch bei uns. Unter uns gesagt…ich liebe ein wenig den Moment, in dem ich den Briefumschlag mit der Auswertung aufmache und so einen Blick ins Innerste werfen darf.
Bei Albi? Die Darmbarriere war geschwächt, sein Immunsystem überreizt, Histaminwerte erhöht, sein Mikrobiom in Aufruhr. Kurz gesagt: Chaos unter der Oberfläche.
Ich habe mit ihm eine gezielte Ernährungstherapie durchgeführt, histaminarm, individuell abgestimmt.
Dazu eine stabile Versorgung mit den richtigen Nährstoffen für seine Barriere.
Und sein Körper? Der hat’s geliebt.
Nach zwei Wochen war Albi symptomfrei.
Zwei Wochen – nach Jahren täglicher Flitzekacke.
Und weißt du, was er gesagt hat? „Hätte ich das mal früher gemacht.“
Ja, Albi. Hättest du. Aber ehrlich? Besser jetzt als nie.
Bevor wir tiefer in die Gründe eintauchen, lass uns kurz klären:
Ab wann spricht man eigentlich von Durchfall?
Die medizinische Definition ist klar: Wenn du mehr als dreimal täglich Stuhlgang hast,
wenn der Stuhl dabei zu weich oder flüssig ist – und wenn zu wenig verwertet wird, weil alles zu schnell durchrauscht. Dann sprechen wir von Diarrhoe, also Durchfall.
Klar: Manchmal passiert das akut – nach einer Magen-Darm-Infektion, nach verdorbenem Essen, unter Stress. Aber was, wenn das jeden Tag passiert?
Was, wenn du jeden Morgen weißt: „Nach dem Kaffee geht’s los“?
Dann reden wir nicht mehr von einer akuten Reaktion. Dann sprechen wir über ein chronisches Problem – meist über ein tief liegendes Barriereversagen im Darm.
Ich erklär dir das mal von Grund auf:
Dein Darm hat eine Art dreischichtige Schutzmauer, die dich tagtäglich davor bewahrt, dass alles, was du isst, ungefiltert in deinen Körper kommt.
Diese drei Schichten sind:
- Das Mikrobiom – also deine Bakterienflora, die dich schützt, mitdir kommuniziert und Stoffe produziert
- Die Schleimhaut – also der Mucus, der wie ein weiches Schutzschild auf deinem Darm liegt
- Die Zellbarriere selbst – das Epithel, das fest verschlossen sein sollte, damit nichts einfach so durchschlüpfen kann
Wenn diese Schichten intakt sind, läuft’s. Im wahrsten Sinne.
Aber: Wenn eine davon gestört ist – und das ist leider sehr häufig der Fall –
dann geraten deine Schutzsysteme ins Wanken.
Was dann passiert, ist faszinierend – und gleichzeitig dramatisch: Dein Körper versucht, sich selbst zu schützen. Er merkt: „Hier kommt was rein, was nicht rein darf.“
Und statt alles reinzulassen, sagt er: „Raus damit – und zwar schnell.“
Und das tut er dann. Mit der inneren Toilettenspülung.
Das ist Durchfall bei Barriere-Störung
Dein Körper wehrt sich, er reagiert nicht über – er handelt klug, wenn auch radikal.
Er will verhindern, dass Schadstoffe, unverdaute Partikel, Bakterien oder Immunreize in deinen Körper eindringen.
Er spült. Und spült. Und dabei spült er – ganz nebenbei – auch alles raus, was du eigentlich brauchst.</p