Adventkranz selbst gemacht – was der Wald erlaubt und was nicht
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In Vorarlberg beginnt die Adventzeit – und damit auch das Basteln von Adventkränzen. Doch wer sich bei der Dekoration in der Natur bedient, muss sich an klare Regeln halten. Der Wald ist keine Bastelstube.
Der erste Adventsonntag fällt heuer auf den 30. November – und schon jetzt sind Bastlerinnen und Bastler auf der Suche nach Naturmaterialien für den traditionellen Adventkranz. Moos, Zweige, Zapfen: Vieles davon findet sich im Wald. Doch wer glaubt, sich dort unbeschränkt bedienen zu dürfen, liegt falsch.
“Erlaubt ist nur, was unter das sogenannte Handstraußprinzip fällt”, sagt ein Förster gegenüber ORF Vorarlberg. Diese Regel erlaubt das Sammeln kleiner Mengen für den persönlichen Gebrauch – also etwa so viel, wie bequem in eine Hand passt. Was darüber hinausgeht, ist ohne ausdrückliche Zustimmung des Grundeigentümers nicht erlaubt.
Forstgesetz setzt klare Grenzen
Das österreichische Forstgesetz regelt klar, was im Wald erlaubt ist – und was nicht. So dürfen weder Bäume beschädigt noch Zweige abgerissen werden. Moos darf nur in kleinen Mengen mitgenommen werden, Zapfen ebenso. Wer mehr sammelt, begeht einen Gesetzesverstoß – und riskiert rechtliche Konsequenzen.
Besonders zur Weihnachtszeit kommt es immer wieder zu Missverständnissen. Während sich viele beim Sammeln von Deko-Materialien nichts denken, vergessen sie oft, dass auch auf dem Boden liegendes Holz – sogenanntes Klaubholz – nicht einfach eingesammelt werden darf. Auch hier gilt: Nur mit Erlaubnis.
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<figcaption class="wp-element-caption">Advent steht vor der Tür – doch wer sich Naturmaterialien aus dem Wald holt, muss sich an klare Regeln halten. ©VOL.AT/Mayer</figcaption></figure>Klaubholz: Erlaubt nur mit Zustimmung
Früher gaben manche Waldbesitzer sogenannte Klaubholz-Scheine aus – heute sind solche Regelungen seltener. Dennoch bleibt das Prinzip bestehen: Auch scheinbar herrenlose Äste gehören jemandem. Wer sie mitnimmt, ohne zu fragen, riskiert – je nach Wert – sogar eine Anzeige. Laut Forstbehörde liegt die strafrechtlich relevante Schwelle bei etwa 100 Euro.
Eine Ausnahme gibt es lediglich bei Beeren und Pilzen: Zwei Kilogramm dürfen pro Person gesammelt werden. Der Waldbesitzer hat aber die Möglichkeit, das Sammeln zu verbieten – sofern er dies sichtbar ausschildert.
Basteltrend: Adventkranz selbst gestalten
Während viele auf fertige Kränze aus dem Handel setzen, basteln zahlreiche Vorarlbergerinnen und Vorarlberger ihren Adventkranz lieber selbst. “Die Nachfrage nach Materialien ist gleichbleibend hoch”, sagt Florist Tobias Sandholzer aus Meiningen im Interview mit ORF Vorarlberg. In seinem Geschäft gibt es nicht nur Tannengrün, Draht und Kerzen – sondern auch Tipps für den gelungenen Kranz.
Besonders beliebt sind handgebundene Kränze aus gemischtem Grün oder reine Nordmanntanne – verziert mit durchgefärbten Kerzen, Hagebutten oder Seidenblumen.
Preis und Trends: Von klassisch bis knallig
Die Preise für handgefertigte Adventkränze starten laut Sandholzer bei rund 50 Euro. Je nach Größe und Aufwand können sie bis zu 100 Euro kosten. “Ein größerer Kranz dauert gut eine Stunde – vom Binden bis zur Dekoration”, erklärt der Florist.
Farblich dominieren in diesem Jahr warme Creme- und Sandtöne – ergänzt durch Klassiker wie Bordeauxrot und Gold. Wer es moderner mag, greift zu flippigen Varianten mit bunten Kugeln und Seidenblumen – langlebig und wiederverwendbar.
Auch bei der Form gibt es Vielfalt: Neben dem traditionellen runden Kranz erfreuen sich längliche Designs oder asymmetrische Anordnungen wachsender Beliebtheit.
(VOL.AT)




